Fassen wir mal zusammen:
Bisher wurden viele Namen gehandelt. Wie immer wenn ein Trainerposten frei wird.
Folgereaktion: Die unbelehrbaren Pessimisten, Schwarzmaler und Dauerkritiker kommen aus ihren Löchern hervorgekrochen und stellen vorab schonmal jeden potenziellen Trainer an den Pranger.
Neururer ist Schalker, Pagelsdorf zu dick, Luhukay zu unerfahren, Vasic nen Vorstadttrainer, bei Toppmöller ist es die Frisur, bei Köstner die Nase und Wolf is nen Nürnberger, was uns über die Fanfreundschaft wieder zum FC Meineid bringt.
Nur Ewald Lienen kommt ohne Schelte davon, weil er eine Duisburger Vergangenheit hat.
Wenn man Recht behält und Neururer (vorausgestezt er wird neuer Trainer) floppt als Trainer, ist es einfach sich hinzustellen und zu sagen "Ich habs ja gewusst". Wenn er einschlägt und uns noch zum Aufstieg führt auch kein Problem, denn dann sind ja sowieso alle gut drauf.
Der neue Trainer müsste also - um bei einigen hier nicht sofort als Looser abgestempelt zu werden - eine schier königliche Vita aufweisen.
Auch die Verbundenheit zum MSV wird immer wieder hervorgehoben. Ich bleibe mal beim Beispiel Lienen. Wieso wird ein Ewald Lienen einem Neururer, Pagelsdorf etc. vorgezogen? Doch wohl nicht wegen seiner bisher unzähligen Trainererfolge bei seinen Stationen. Nein! Nur aus einem Grund. Seine Vergangenheit beim MSV.
Die alleine (ohne Ewald schlecht reden zu wollen), bringt auch noch lange keinen Erfolg.
Jetzt zu meinem eigentlichen Anliegen:
Ich habe immer mehr das Gefühl, dass sich beim Duisburger Publikum eine gewisse Selbstverliebtheit entwickelt. Grund dafür denke ich ist das Ausbleiben von Erfolg seit Jahren, ach was Jahrzehnten (Titel). Das Aussenbild des MSV ist leider seit geraumer Zeit das der grauen Maus. Viele - nicht alle - hier versuchen dies im Kollektiv runterzuspielen bzw. zu umgehen, indem man sich selbst feiert und quasi komplett von anderen Vereinen, Fans, Menschen distanziert und absondert. Das ist auch der Grund dafür, dass ein Ennatz, ein Erle, ein Lienen, ein Tönnies oder wer auch immer trotz fehlender Erfahrung / Erfolgen / Vita lieber als Trainer genommen wird, als ein Neururer, Wolf, Pagelsdorf etc.
In meinen Augen traurig aber wahr.
Da der Fussball aber ein sehr schnelllebiges Geschäft ist und mit dem Fussball der Vergangenheit nur noch einen Bruchteil zu tun hat, wird es nunmal nicht mehr passieren, dass der Meidericher SV in der Bundesliga nur mit Duisburger Jungs aufm und neben dem Platz agiert.
Deshalb:
Jeder neue Trainer sollte seine Chance von uns bekommen, egal woher er kommt, was er vorher gemacht hat und in welchem Verein er vielleicht Mitglied ist.
Denn im Fussball verfolgen heute trotz aller Differenzen ALLE das gleiche Ziel: den Erfolg!
- Die Fans wegen Ihrer Liebe, Verbundenheit zur Region + Verein
- Der Trainer und die Spieler wegen der Prämien, der Presse und des persönlichen Erfolgs
Auch ich hätte gerne einen Trainer, der in Duisburg geboren ist, in Duisburg lebt, ne Dauerkarte beim MSV hat, Motivationskünstler ist, taktisch sehr gut geschult ist, der in der Verganheit große Erfolge feiern konnte und möglichst wenig Geld kostet.
Wenn ich mich zwicke, merke ich aber dass soetwas nur ein Traum ist.
Also abwarten wer es wird. Chance geben. Gucken wie es läuft. Meckern!
Gruss
Thomas