Presse: FC Köln : MSV

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Board-Brasilianer
Begegnung im Schatten des Doms

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Drei Zebras zurück an der alten Wirkungsstätte

FUSSBALL 2. BUNDESLIGA

Das rheinische Derby wirft seine Schatten voraus.
Schon jetzt schreibt die Begegnung der Geißböcke und Zebras am kommenden Montag viele Geschichten.
Das ist natürlich die große Story mit und um Christoph Daum.
Aber auch die Rückkehr eines MSV-Trios an die alte Wirkungstätte verdient im Vorfeld eines Evergreens hohe Beachtung.

Nach getaner Arbeit gegen den FC Carl Zeiss Jena hat bei Abwehrspieler Björn Schlicke und Spielmacher Youssef Mokhtari das große Kribbeln eingesetzt.
Natürlich und aus gutem Grund.
Beide kennen sich im RheinEnergyStadion bestens aus.
Die Begegnung im Schatten des Doms mit dem alten Arbeitgeber.
Und beide Neu-Duisburger vereint die erklärte Absicht, dem 1. FC tunlichst in die Suppe zu spucken.
Nach wenig schönen Erinnerungen an die letzten Monate in Köln ist hier wie dort noch eine Rechnung offen.
Unter Uwe Rapolder war die Welt in der letztjährigen Bundesliga-Hinrunde noch in Ordnung.
Schlicke bestritt 15 Spiele und erzielte als Abwehrspezialist drei Tore (aktuell stehen beim neuen Arbeitgeber ebenfalls drei zu Buche).
Mokhtari kam in 13 Begegnungen zum Einsatz, doch die Eigensinnigkeit im Spiel gegen den FC :kacke: 04 brach ihm das Genick.
Von der Boulevardpresse fühlte sich der Mittelfeldspieler "buchstäblich gedemütigt".
Als Anfang des Jahres Hanspeter Latour den Trainerstuhl übernahm, ging es für Schlicke und Mokhtari bergab bis in die Regionalliga.
Nun also das Wiedersehen unter besonderen Vorzeichen.

Der dritte frühere Kölner Spieler, nämlich Markus Kurth, warnte davor, den 1. FC "schon abzuschreiben".
Aber: "Es ist eine gute Gelegenheit, jetzt gegen Köln zu spielen. Das müssen wir ausnützen."


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26.11.2006
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heute aus der bams:

BamS 26.11.06


„Mit uns kriegt Daum Probleme“

Duisburgs Doppel-Torschütze Idrissou spuckt nach einer großen Leistung große Töne

Von Roland Leroi & Joachim Droll

Duisburg feiert seinen neuen Knipser.
Beim 4:0 gegen Jena machte Mohamadou Idrissou mit seinem Neun-Minuten-Doppelpack den sieg klar.
In den letzten drei Partien traf er viermal und hat jetzt insgesamt sechs tr4effer erzielt.
Große Leistung, große töne.
Idrissou:
„ich fang gerade erst an. Ich wusste immer, dass ich meine 25 Saisontore schaffen werde.“
Nicht nur die Sprüche von „Mo“ sind imposant, sondern auch sein auftritt auf dem platz.
Nach Mokhtaris Freistoss an die Latte stieg neben Idrissou auch Sturmpartner Daun zum Kopfball hoch.
„ich war schon auf 2,50 Meter und wollte den ball reinmachen. Plötzlich sah ich aber einen schwarzen schatten heranfliegen, der auf drei Meter stieg“, erzählt Daun.
„Mo“ wollte dieses Tor unbedingt.
Er sagt: „Trainer Bommer hat mir vor dem spiel prophezeit, dass ich zwei Buden mache. Da habe ich ihm gesagt, dass ich das weiß.“
Und dann wieder typisch Mo:
„Wir sind super drauf. Christoph Daum wird ein problem haben, wenn wir kommen.“
 
(RP)
Heute Nachmittag im Kölner Rhein-Energie-Stadion.
Herr Daum hat seinen großen Auftritt.
Beim ersten Training mit dem FC. Gewiss umlagert von Kameramännern, Fotografen und einer stattlichen Zahl von Journalisten.
Und mit Fans im Tausenderbereich.
Der „Heilsbringer“ nimmt die Arbeit auf.
Und seine zu ihm und seine Motivations-„Kunst“ aufschauenden Verehrer werden jede Geste des „Star-Trainers“ mit der Hoffnung aufsaugen, dass es ab morgen rund läuft im Kölner Fußball-Zirkus.
Gesten legte die Mannschaft mit dem 2:1 in Fürth schon mal vor.

Nächster Gegner am kommenden Montag in der sicher ausverkauften WM-Arena unter grellem Scheinwerferlicht werden die Zebras sein.
Ab heute arbeiten die nach zwei vom Trainer gewährten freien Tagen auf das Spiel hin, das zu einem Medienereignis werden dürfte.
Der Trainer wird in den nächsten Tagen im Gegensatz zur letzten Woche nicht allzu schwere und belastende Arbeit zu verrichten haben.
Wenn es beim TV-Match in Kölle um wichtige Punkte geht, muss Rudi Bommer höchstens die möglichst gewinnbringende Taktik ausgeben.
Worte der besonderen Bedeutung werden überflüssig sein.
Die Umstände sprechen dafür.
Sich vor 50 000 Zuschauern zu präsentieren, dürfte Ansporn genug sein.
Alex Bugera sprach für sich und die Arbeitskollegen, als er gleich nach dem schnell abgehakten 4:0 über Jena mit einem erwartungsfrohen Lächeln feststellte:
„Auf diese Partie freue ich mich jetzt schon.“

BERND BEMMANN


 
Viel Brisanz
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Fast genau ein Jahr her:
Ex-MSV-Trainer Norbert Meier (rechts) beim Kopfstoß.

MSV.

Zwischen Zebras und Geißböcken ging es immer heiß zur Sache.
Vor vier Jahrzehnten und in der jüngeren Vergangenheit.
Zebras und Geißböcke - die Rivalität ist gewachsen.

Immerhin:
Schon beim Fußball-Bundesliga-Start vor 43 Jahren kamen sich der MSV Duisburg - damals noch als Meidericher SV - und der 1.FC Köln ins Gehege.
Am Ende jubelten beide Klubs, der FC wurde Meister, der MSV erreichte überraschend Platz zwei.
Verdammt lang her.
Gegen diese Platzierungen hätten beide Klubs am Ende dieser Saison nichts einzuwenden.
Allerdings sieht es zurzeit nicht danach aus, dass beide Klubs auf einem Aufstiegsplatz der 2. Bundesliga stehen werden.
Nicht nur deshalb wird die Partie am Montag im RheinEnergie-Stadion ein brisantes Duell sein.
In der jüngeren Vergangenheit ging es zwischen den Teams heiß zur Sache.
Auch ohne die spektakuläre Verpflichtung von Christoph Daum als FC-Trainer wäre genügend Zündstoff in der Partie.
Fast auf den Tag genau vor einem Jahr kam es im Erstliga-Match in der MSV-Arena zum Kopfstoß des damaligen MSV-Trainers Norbert Meier gegen Spieler Albert Streit.

Mokhtari und Schlicke besonders motiviert

Duisburger und Kölner stiegen am Ende gemeinsam ab - genauso wie sie zuvor gemeinsam aufgestiegen waren.
Beide Klubs waren bei Buchmachern und Experten vor der Saison die Top-Favoriten - der MSV ist zumindest Dritter, die Kölner hinken mit sechs Punkten Rückstand weiter hinterher.
Gleich drei Zebras nehmen sich besonders viel vor.
Für Markus Kurth, der schon im vierten Jahr für den MSV spielt, ist die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte bereits Routine.
Für Abwehrspieler Björn Schlicke und Mittelfeldspieler Youssef Mokhtari wird es eine neue Erfahrung sein.
Beim FC spielten sie in der Rückrunde der letzten Saison keine Rolle mehr.
Beide wollen am Montag beweisen, dass die FC-Verantwortlichen sie zu Unrecht aussortiert hatten.

(D. R.)
NOCH 1000 KARTENFür das Spiel am Montag beim 1. FC Köln hat der MSV noch einmal 1000 Karten für seine Fans bekommen.
Die Tickets werden heute ab 14 Uhr nur im Fanshop an der MSV-Arena (also nicht in Meiderich) verkauft.

Das ursprüngliche Karten-Kontingent für das Debüt-Spiel von Trainer Christoph Daum bei den Geißböcken war bereits restlos ausverkauft.


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28.11.2006
 
Brimborium am Rhein - Ruhe an der Wedau


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Christoph Daum trainierte am Montag erstmals den 1. FC Köln. Foto: ddp






(RP)
Das Brimborium cirka sechzig Kilometer entfernt vernahm man auch beim MSV.
Als Christoph Daum gestern den Vorhang öffnete zu seiner von der riesigen Medienschar begleiteten Tätigkeit als neuer Trainer des 1. FC Köln, dem Montag-Gegner der Zebras, herrschte in der Domstadt der schiere Ausnahmezustand.
Da überschlugen sich die Schlagzeilen, da strömten rund 10 000 Fans zum ersten öffentlichen Training ins Rhein-Energie-Stadion.
„Magier“, „Zampano“ oder „Heilsbringer“, die FC-Anhänger liegen dem Mann zu Füßen.
Beim FC fiel der Startschuss zur Vorbereitung auf das Spiel unter gewaltigem Getöse, das dem live übertragenden DSF eine Rekordquote bringen dürfte.

Bei den Zebras beginnt sie erst heute Nachmittag mit der ersten Übungseinheit.
Rudi Bommer, Daums Gegenspieler am Montag, sieht die spektakulären und von Emotionen getragenen Dinge in der Rhein-Metropole zunächst mit Gelassenheit.
Seine Mannschaft werde gut gerüstet sein für das Kräftemessen mit dem FC.
Trotzdem: Zwei Auswärtsspiele in Folge, zwei neue Trainer in der sportlichen Verantwortung beim Gegner, erst Willi Reimann in Braunschweig, jetzt Daum – da weiß man um die Schwere der Aufgabe in Köln.







So knackt der MSV den 1. FC Köln

Ganz Köln liegt Christoph Daum zu Füßen.
Aufstieg, Champions-League und Meistertitel sind für die kommenden Jahre fest eingeplant - genauso wie ein Sieg im kommenden Heimspiel gegen den MSV.

Doch wer glaubt, die Zebras seien gegen die Geißböcke chancenlos, sieht sich getäuscht.
Wir zeigen Ihnen, was alles für den MSV Duisburg spricht.

1. Kölner Heimkomplex
Der FC ist in der Heimtabelle nur 10., verlor zuletzt gegen Aue und 1860 - Teams, die sich an Harmlosigkeit überbieten.
Der MSV dagegen zählt zu den besten Auswärtsteams der Liga. Insofern spricht schon die Statistik für die Zebras.


2. Der "Daum-Druck"
Der Hype um Christoph Daum hat auch seine Schattenseiten. Die Kölner Mannschaft hat mitbekommen, welche astronomischen Erwartungen der Trainerwechsel bei den Fans auslöst. Das schürt einen unglaublichen Druck auf die noch junge Mannschaft, der lähmen könnte.


3. Breite Duisburger Brust
Nach dem jüngsten 4:0 gegen Jena und der Rückkehr auf einen Aufstiegsrang können die Zebras selbstbewusst in die Domstadt reisen. Ihnen würde sogar ein Remis reichen, um die Kölner weiter sicher auf Distanz zu halten.

4. Kühlen Kopf bewahren
Der FC hat mit Cabanas und Alpay zwei Hitzköpfe erster Güte in seinen Reihen. Wenn die MSVler wie Mokhtari auf der Gegenseite kühlen Kopf bewahren und sich nicht provozieren lassen, ist schon eine Menge gewonnen


5. Kölner Personalsorgen
Top-Stürmer Patrick Helmes fehlt weiterhin verletzt und jetzt ist auch noch Spielgestalter Thomas Broich gesperrt. Damit fehlen die beiden wichtigsten Offensivkräfte der Geißböcke.


6. Geballte MSV-Offensive
Mo Idrissou ist mittlerweile so richtig warm gelaufen, Youssef Mohktari gehört zu den besten offensiven Mittelfeldspielern der Liga, und Markus Kurth und Klemen Lavric sind auch immer für ein Tor gut. Auf die Kölner Abwehr dürfte also genug Arbeit zukommen.


7. Schwachpunkt Wessels
Der Kölner Torhüter zählte einst zu den größten Talenten im deutschen Fußball, doch zuletzt häuften sich die Patzer. Vor allem bei Schüssen aus der Distanz lässt der Ex-Bayer die Bälle oft abprallen.


8. Novakovic passt
Kölns Stoßstürmer Milivoje Novakovic passt mit seinen 1,90 Meter gut zum großgewachsenen Duisburger-Verteidiger-Duo Schlicke/Filipescu. Die beiden tun sich eher gegen kleine, flinke Stürmer schwer.

9. Standards
Freistöße und Ecken von Mokhtari sind für jede Abwehr brandgefährlich. Zudem besitzt der MSV in Schlicke, Filipescu und Idrissou gute Kopfballspieler.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Daum sperrt seine Spieler weg

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Gestenreiche Erklärung: Christoph Daum beim Training des 1. FC Köln

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10 000 Fans beim ersten Training und Träume von der Bundesliga. Ganz Köln ist im Daum-Rausch.
Doch jetzt hat der neue Trainer genug vom Rummel.

Bis zum Spiel am Montag gegen Duisburg (20.15 Uhr, DSF live) gibt es fünfmal Geheim-Training.

Christoph Daum (53) sperrt seine Spieler weg!

Trainiert wird nur noch im kleinen Franz-Kremer-Stadion am Geißbockheim oder in Müngersdorf.
Daum: „Da kann ich in Ruhe arbeiten. Das ist vorteilhaft für den Trainer. Aber vor allem für die Spieler.“

Warum?

„Sie werden von Zwischenrufen nicht abgelenkt, und ich kann sie viel härter kritisieren, weil es keiner mitbekommt“, erklärt der Trainer-Zampano.

Watschen für die Spieler nur hinter verschlossenen Türen...

Die FC-Stars sind begeistert.

Spielmacher Broich: „Gut, dass hier ein starker Mann als Cheftrainer arbeitet. Das Show-Business der letzten Tage muss sich normalisieren.“

Alpay mutig: „Christoph hat den FC wachgeküsst. Wir werden ganz sicher aufsteigen und nächstes Jahr um die Champions-League-Plätze mitspielen.“

Köln ist Daum! vvl/nick



die sollen lieber die spieler einsperren un den schlüsel wegschmeißen:zustimm:.
 
Emotionale Rückkehr
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MSV.
Youssef Mokhtari hüllt sich vor dem Spiel beim 1. FC Köln in Schweigen.
Dabei hätte der Marokkaner viel zu erzählen.
Youssef Mokhtari blockt in dieser Woche alle Anfragen der Journalisten ab.
Selbst für ein Kurz-Interview stehe der Mittelfeldspieler des MSV Duisburg nicht zur Verfügung, teilte die Pressestelle des Fußball-Zweitligisten mit.
Vielleicht hätte der Marokkaner, selten um einen kessen Spruch verlegen, vor dem Spiel gegen den 1. FC Köln sonst zu viel Öl ins Feuer gegossen.
Denn gewiss ist (ob er nun schweigt oder nicht):
Der Auftritt im Rhein-Energie-Stadion am Montagabend wird für den 27-Jährigen eine emotionale Geschichte sein.
Die Domstädter hatten ihn in der letzten Erstligasaison als Hoffnungsträger für das Mittelfeld von Energie Cottbus ausgeliehen, ihn aber schon in der Winterpause wieder fallen lassen.

Zum Verhängnis wurde ihm der 19. November 2005.
Der FC führte 2:1 gegen :kacke:, Mokhtari lief allein auf 04-Keeper Christofer Heimeroth zu, ein Pass zur Seite, und Lukas Podolski oder Matthias Scherz hätten locker einschieben können.
Mokhtari versuchte es alleine und scheiterte.
"Es wäre wohl die Entscheidung gewesen", sagte er später.
Doch so musste sich der FC mit einem 2:2 begnügen.
Die Talfahrt ging weiter.
Trainer Uwe Rapolder tobte.
Bei ihm verlor Mokhtari seinen Stammplatz, Nachfolger Hanspeter Latour verbannte ihn sogar aus dem Kader.

Youssef Mokhtari lag fortan auf Eis.
Dabei hatte er im Januar auf die Teilnahme am Afrika-Cup verzichtet, um sich auf den Abstiegskampf zu konzentrieren. Doch er durfte nichtmals mit der Mannschaft trainieren.
Isoliert vom Stammkader schob "Mok" Extraschichten mit weiteren aussortierten Akteuren, immer ohne Torhüter.

Im Gegensatz zu Hanspeter Latour hält Rudi Bommer große Stücke auf Mokhtari.
Schon in Burghausen kreuzten sich die Wege von Trainer und Spielmacher.
Der 17-malige Nationalspieler ist bei Rudi Bommer als Mann hinter den Spitzen gesetzt.
In allen 14 Partien stand er in der Startformation.
Trotz halbjähriger Zwangspause hatte der Spezialist für Standards seine stärksten Auftritte in den ersten drei Partien.
Mit vier Treffern hatte er großen Anteil am Neun-Punkte-Start der Zebras.
Seitdem hat er zwar Ladehemmung, aber das Toreschießen ist ja nicht seine Hauptaufgabe.

Aber auch wenn Mokhtari zurzeit schweigt:
Ein Treffer am Montag in Köln wäre eine persönliche Genugtuung.
Eine besondere Partie ist es für Mokhtari übrigens schon aus statistischer Sicht:
Es ist sein 100. Zweitligaspiel. (D. R.)


Führungsspieler beim MSV
Die MSV-Profis sind wieder auf dem Weihnachtsmarkt im Einsatz und geben auf der Düsseldorfer Straße/Ecke Salvatorweg Autogramme.
Heute sind von 17.30 bis 18.30 Uhr Georg Koch und Markus Kurth am Start.
Mihai Tararache und Iulian Filipescu sind morgen, Björn Schlicke und Mo Idrissou am Samstag sowie Necat Aygün und Stefan Blank am Sonntag (alle 13 bis 14 Uhr) am Ball.


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29.11.2006
Ein emotionaler Typ:
MSV-Spieler Youssef Mokhtari. (Foto: scharfsteller)

ZEBRAS AUF DEM WEIHNACHTSMARKT
 
MSV gegen FC - die letzten 10 Duelle

VON BERND BEMMANN


Für Youssef Mokhtari ist die Partie in Köln eine ganz besondere.
Foto: rpo, Falk Janning


(RPO) Schon Tage vor dem Top-Spiel der Zweiten Liga zwischen dem 1. FC Köln und dem MSV Duisburg am Montagabend beschäftigt das Duell die Fans beider Lager.
Zur Einstimmung haben wir die letzten zehn Partien der beiden
Rivalen in Ligaspielen samt Torschützen zusammengefasst.

Doch nicht nur für die Fans, auch für zwei MSV-Spieler ist die Partie etwas besonderes.
Wenn die Zebras beim 1. FC Köln antreten, dann sind Youssef Mokhtari und Björn Schlicke auch beim ehemaligen Arbeitgeber im Kampf um wichtige Punkte dabei.
Jahn Regensburg, Wacker Burghausen, Energie Cottbus, 1.FC Köln und seit Saisonbeginn MSV Duisburg - das sind die Stationen von Youssef Mokhtari.

Klar, da sticht der Vereinsname des kommenden Zebra-Gegners am nächsten Montag bei einem besonderen Spiel mit Christoph Daum in der Hauptrolle im gewiss ausverkauften RheinEnergie-Stadion ins Auge.
Für zwei Neu-Zebras wird der Knaller in Köln mit Sicherheit zu einem besonderen Spiel.
Auch Björn Schlicke spielte in der vergangenen Saison für den FC, auch der Abwehrspieler wurde wie der Mittelfeld-Kollege in der Domstadt sportlich nicht froh.
Beide mussten unter der damals neuen Trainer-Regie des Schweizers Hanspeter Latour als Nachfolger des gescheiterten Uwe Rapolder das persönliche Ärgernis verkraften, bis zum Saisonende aus dem Übungsbetrieb gestrichen zu sein, und beide Profis lagen deshalb vor ihrem Engagement beim MSV für ein halbes Jahr aus Eis.

Eine Szene aus der vergangenen Saison gegen den FC :kacke: 04 hängt dem 21-fachen Nationalspieler Marokkos noch immer etwas nach.
Von allen Schalkern verlassen lief „Mok“ auf den Schalker Keeper Christofer Heimeroth zu und vergab kläglich anstatt den Ball quer auf Lukas Podolski oder Matthias Scherz zu spielen.
„Ich hatte den Matchball und habe ihn vergeben. Denn ein 3:1 hätten wir wohl über die Zeit geschaukelt“, blickte Mokhtari um viele Monate zurück.
Aber das ist längst Geschichte.
Jetzt schauen er und seine Arbeitskollegen mit viel Interesse auf Montag voraus zu einem Zweitliga-Gipfel unter besonderen Aspekten.

http://www.rp-online.de/public/exte...nal/niederrheinnord/duisburg/sport/msv/381396
Restkarten
Sitzplatztickets für das Spiel in Köln in sind noch bisheute, 12 Uhr, in beiden ZebraShops erhältlich.
Im ZebraShop Arena gibt es noch Tickets für beide Kategorien zu 19,50 und 23,50.
In Meiderich sind nur noch Tickets zu 23,50 zu haben.




Hat es nur wegen dieser einen Szene beim 1. FC Köln nicht dauerhaft geklappt?
Mokhtari in einem Interview mit dem Fachblatt Kicker:
„Sie war mein Verhängnis, als ich den Ball besser hätte abgeben sollen anstatt selbst den Torerfolg zu suchen. Das war mein Fehler, aber Fehler kommen in einem Spiel eben immer vor. Dass mich die Kölner Führungsetage danach sofort fallen ließ, war für mich eine große menschliche Enttäuschung.“

Und: „Ich wünschte mir, diese Situation wäre nie eingetreten.“
In sechs Tagen möchte er in Köln beweisen, dass er einiges kann am Ball.
Das hat er in Duisburg bereits hinreichend unter Beweis gestellt.
Man liegt bestimmt nicht falsch, wenn er sich für Montag einiges an starker Leistung vorgenommen hat.
Das gilt nicht nur für ihn.
Seit gestern befinden sich die Zebras in der konzentrierten Vorbereitung auf Köln.
 
Der MSV gegen Köln - die letzten 10 Duelle

Relativ ausgeglichen ist die Bilanz des MSV Duisburg in seinen Duellen mit dem 1. FC Köln. Wir haben die letzten 10 Duelle in Liga eins oder zwei noch einmal mit allen Torschützen zusammengefasst.


22.4.2006: Köln - MSV 3:1 (1:0)
1:0 Streit (37.)
2:0 Feulner (62.)
2:1 Ahanfouf (79.)
3:1 Podolski (80.)

6.12.2005: MSV - Köln 1:1 (1:1)
1:0 Ahanfouf (5.)
1:1 Podolski (29.)

22.5.2005: Köln - MSV 4:0 (0:0)
1:0 Podolski (48).
2:0 Sinkala (69.)
3:0 Podolski (70.)
4:0 Podolski (88.)

12.12.2004: MSV - Köln 1:0 (0:0)
1:0 Ahanfouf (75.)

5.3.2003: MSV - Köln 2:2 (2:1)
1:0 Ebbers (10.)
2:0 Zeyer (34.)
2:1 Kringe (42.)
2:2 Lottner (67.)

16.8.2002: Köln - MSV 4:3 (2:1)
0:1 Gomis (5.)
1:1 Springer (27.)
2:1 Scherz (36.)
3:1 Happe (54.)
3:2 Ebbers (60.)
3:3 Güvenisik (61.)
4:3 Springer (67.)

6.12.1997: MSV - Köln 2:2 (1:1)
1:0 Komljenovic (3.)
1:1 Azizi (45.)
2:1 Hirsch (72.)
2:2 Rytschkow (80.)

2.8.1997: Köln - MSV 3:2 (1:1)
0:1 Hajto (19.)
1:1 Gaißmayer (37.)
1:2 Zeyer (70.)
2:2 Tretschok (72.)
3:2 Polster (77.)

4.4.1997: Köln - MSV 2:5 (2:1)
1:0 Andersen (8.)
2:0 Braun (22.)
2:1 Schmidt (Eigentor) (42.)
2:2 Marin (62.)
2:3 Salou (68.)
2:4 Wolters (74.)
2:5 Steffen (86.)

5.10.1996: MSV - Köln 3:0 (2:0)
1:0 Emmerling (24.)
2:0 Wohlert (42.)
3:0 Bicanic (89.)

Quelle=rponline.de
 
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Köln kürt Daum zum Kardinal Christoph
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FC-Präsident, Kölner Oberbürgermeister und Kardinal:
Christoph Daum.

DER SPORTMONAT DEZEMBER.
Was beim FC alles passiert, nachdem der "Retter" gekommen ist.

Köln, 5. Dezember.
Einen Tag nach dem triumphal glücklichen 1:0 gegen den MSV Duisburg übernimmt der Fußballlehrer Christoph "Retter" Daum auch den Posten des FC-Präsidenten.
Wolfgang Overath:
"Ich bleibe sein ergebener Berater. Wenn Christoph will, könnte er bei uns auch Geißbock werden."

Offenbach 10. Dezember.
Noch am Abend nach dem neuesten Triumph des 1. FC Köln (1: 0-Duselsieg bei den Kickers) übernimmt Christoph "Erlöser" Daum auch den Posten des Oberbürgermeisters.
"Wenn es um den FC geht, also um die Existenz der Stadt, muss alles andere zurückstehen", sagt der abdankende Schnauzbartkollege Fritz Schramma.

Köln, 15. Dezember.
Christoph "Messias" Daum wird nach dem kuriosen 1:0 gegen Kaiserslautern für vorläufig vier Sessionen (Vertragslaufzeit) auch noch zum Kölner Dreigestirn ernannt: Prinz Karneval, Jungfrau und Bauer in einer Person.

"Wir drei sind auf einem guten Weg", sagt die närrische Tripelspitze der Stadt.

Frankfurt 19. Dezember.
Nach dem 1: 0-Eigentorsieg (durch den Exkölner Albert Streit) im Pokal-Achtelfinale bei Eintracht Frankfurt ist Köln ratlos.
"Wir wissen keine neue Ehrung mehr für unseren dreifach jecken Herrn Oberbürgermeister", so ein Stadtsprecher.

Oberstdorf, 29. Dezember. Erstmalig seit Erfindung des Kunstschnees muss das Auftaktspringen der Vierschanzentournee "wegen eines brutal warmen Hochwintervollföns" (Jörg Kachelmann) ausfallen:
"Bei 18 Grad schmilzt alles dahin."

Köln, 30. Dezember.
Nach zähen Geheimverhandlungen übernimmt Christoph Daum als Kardinal Christoph auch das Amt des Kölner Bischofs.
"Alles für den Aufstieg in himmlische Tabellensphären. Jetzt bin ich dem Fußballgott noch ein Stück näher", sagt der Unfehlbare mit den irrlichternden Augen. (B.M./NRZ)

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29.11.2006
 
Zwei rein, drei raus

Wechselspiele auf dem Trainingsplatz: Lukas Sinkiewicz wird in der kommenden Woche wieder in das Mannschaftstraining einsteigen. Der Nationalverteidiger kehrt somit nach Kreuzbandriss, Meniskusschaden und fast sechs Monaten Pause wieder ins Team zurück. Matthias Scherz wird nach seinem Muskelfaserriss im linken Adduktorenbereich schon am Donnerstag wieder mit der Mannschaft trainieren. Ein Einsatz von Ricardo Cabanas ist dagegen noch offen. Cabanas laboriert an einer Muskelzerrung der Oberschenkelrückseite. Chef-Trainer Christoph Daum: "Ricci befindet sich rund um die Uhr in der Physiotherapie. Das Team probiert alles, um ihn für das Duisburg-Spiel wieder fit zu kriegen."

Fabrice Ehret musste am Mittwoch auf Grund einer Prellung des Unterschenkels mit dem Training aussetzen. Ein möglicher Einsatz am Montag ist jedoch nicht gefährdet. Der Reizzustand im Knie von Bernt Haas hält hingegen weiter an. Der 28-Jährige wird voraussichtlich eine weitere Woche pausieren müssen.

Quelle:www.fc-koeln.de
 
erstellt am: 30.11.2006
MSV Duisburg

Fels in der Brandung

VON BERND BEMMANN


Björn Schlicke, der Fels in der Brandung. Foto: ddp

(RP)
Dazu hat sich beim MSV Abwehrspieler Björn Schlicke gemausert, der zu Saisonbeginn vom 1. FC Köln zu den Zebras wechselte.
Der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte am kommenden Montag in Köln sieht er gelassen entgegen.

Björn Schlicke zählt im MSV-Team zu jenen, denen man unterstellen kann, „Köln-geschädigt“:D zu sein.
„Im Gesamtpaket war die Saison für mich unbefriedigend“, sagt der 26-jährige Abwehrspieler im Rückblick, der beim MSV nach anfänglicher Eingewöhnungszeit und Aufarbeitung fehlender Spielpraxis mittlerweile zu einem Fels in der Brandung geworden ist.
„Ein halbes Jahr hatte ich mich beim FC gut eingebracht, war vorübergehend sogar Kapitän, aber dann kam der Trainerwechsel“, sagt Schlicke.
Von Uwe Rapolder ging der Stab über zum Schweizer Hans-Peter Latour – und plötzlich ging für Björn Schlicke gar nichts mehr.
„Danach habe ich nur noch ein Spiel bestritten.“
Nicht nachzuvollziehen war für ihn, dass Latour den vom HSV zum FC gekommenen Abwehr-Hünen nicht mehr am Training teilnehmen ließ, genau so wie den Arbeitskollegen Youssef Mokhtari, der das selbe „Schicksal“ ertragen musste.
Beide blicken dem Montagspiel in der RheinEnergie-Arena schon mit Vorfreude entgegen.
Björn Schlicke kickte nach der Degradierung ein paar Mal noch bei den Kölner Amateuren, gab aber auf, „weil ich mich dort nicht empfehlen konnte“.
Den Schritt zum Wechsel nach Duisburg hat er nicht bereut, im Gegenteil, „er hat mir gut getan“.
Als er kam, hatte Schlicke ein halbes Jahr nicht mehr gespielt, also begann der Integrationsprozess einer neu formierten Abwehr.
„Mittlerweile sind wir hinten ein Bollwerk, und wenn es in Braunschweig nicht das dumme Elfmetertor gegeben hätte, wären wir jetzt schon drei Spiele in Folge ohne Gegentor geblieben.“

Das macht Hoffnung für Montag.

Der Rückkehr an die alte Wirkungsstätte sieht Schlicke mit Gelassenheit entgegen.
„Dass da jetzt ein neuer Trainer ist, dass 50000 Fans im Stadion sind und ein paar Millionen am Fernseher zuschauen, rundet die ganze Geschichte nur ab“, sagt er.
Sorge, dass es einen Rückschlag für den MSV geben könnte, hat Schlicke nicht.
„Wir stehen sechs Punkte vor Köln, sind also viel zufriedener mit dem bisherigen Abschneiden, ohne uns zurücklehnen zu können.“

Nach den beiden Begegnungen in Offenbach und Braunschweig nun auswärts die Wende zum Positiven?

Björn Schlicke: „Wir müssen auswärts endlich nachlegen, um uns weiter vorne zu stabilisieren, sonst nutzen die Heimsiege nicht allzu viel.“

Flößt der Amtsantritt von Christoph Daum in der seitdem euphorisierten Domstadt ein bisschen Angst ein?

Schlicke: „Daum spielt ja nicht in der Sturmspitze und wird deshalb auch keine drei Tore gegen uns schießen.“
Freilich: „Vor der Saison hätte ich nie und nimmer gedacht, gegen eine von Daum trainierte Mannschaft anzutreten.“

Das geht seinen Kollegen auch so.
„Wir haben keinen Grund, uns mit Angsthasenfußball selbst im Weg zu stehen“, sagt Schlicke.
In der Mannschaft herrsche gesunder Optimismus vor, das Kracherspiel erfolgreich zu beenden.
 
Daums Angst um Helmes


Von Marcel Schwamborn


Das geht ja gut los. Chrostoph Daum musss in den ersten Arbeitstagen gleich mehrere Hiobsbotschaften verkraften. Die schlimmste: die heutige Operation von Patrick Helmes, diessen Mittelfußbruch nicht zufriedenstellend verheilt war. Daum macht sich große Sorgen, ab wann er mit dem Jung-Stürmer planen kann. "Die Operation wird hoffentlich so verlaufen, dass er im Januar zur Mannschaft stoßen kann", sagt Daum. In seiner Stimme ist viel Skepsis zu erkennen. "Es kann ja sein, dass er aus medizinischer Sicht wieder schnell gesund wird. Aber wann er wieder die Wettkampffähigkeit erlangt, dass ist etwas ganz anderes."

Nicht nur den Helmes-Rückschlag musste Daum verarbeiten. Gestern fehlten etliche Spieler biem Training. Ricardo Cabanas muss wegen einer Muskelzerrung an der Oberschenkel-Rückseite bis mindestens Samstag pausieren. bernt Haas fällt wegen seiner Kniereizung eine Woche aus. Fabrice Ehret setzte gestern wegen einer Unterschenkel-Prellung aus. Schließlich macht auch Matthias Scherz nach seinem Muskelfaserriss noch individuelles Training. Thomas Broich ist Montag bekanntlich gesperrt. "Ich will nicht jammern", sagt Daum. "Denn damit gibt man nur Alibis. Das mauss die Mannschaft kompensieren."


Express Printausgabe v. 30.11.06
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Quelle
 
Duisburg: Bommer sieht seinen Verteidiger deutlich verbessert
Schlicke: Freude auf die Nebenrolle

An die vergangene Spielzeit beim 1. FC Köln denkt Björn Schlicke nicht gerade mit Begeisterung zurück. Zunächst war der 25-Jährige ein halbes Jahr lang Stammspieler, vorübergehend sogar Kapitän, doch nach dem Trainerwechsel von Uwe Rapolder hin zu Hanspeter Latour hatte der Verteidiger nur noch ein Spiel bestritten.
Kölner Zeit abgehakt: Björn Schlicke (re.) freut sich dennoch auf die Partie im Rheinland.
© imago

Schließlich wurde Schlicke gar aus dem Kader gestrichen, vom Trainingsbetrieb verbannt - da saß der Stachel der Enttäuschung tief. Genauso übrigens wie beim "Leidensgenossen" Youssef Mokhtari, der auch vom Schweizer Coach aussortiert worden war. Nicht zuletzt deshalb haben sich beide einiges vorgenommen für die Montagspartie in Köln. Mittlerweile hat Schlicke dieses für ihn unerfreuliche Kapitel zugeschlagen, sich nach gelungenem Integrationsprozess in der Duisburger Abwehr stabilisiert.


Trainer Rudi Bommer attestiert ihm eine "klar aufsteigende Tendenz hin zu enormer Sicherheit". Schlicke dazu: "Unsere neu formierte Abwehr musste sich ganz normal erst finden, das ist jetzt vom Tisch." Der Rückkehr zum ehemaligen Arbeitgeber sieht der 1,94 m große Abwehrhüne mit Gelassenheit entgegen. "50000 Fans, ein paar Millionen am TV-Schirm, das ganze Brimborium um Christoph Daum - was kann es Schöneres geben für uns in der Rolle der Nebendarsteller", fragt er und fügt an: "Herr Daum wird ja nicht im Angriff spielen und gegen uns ja keine drei Tore schießen."


Furcht vor einem möglichen Rückschlag ist also kein Thema bei den beiden ehemaligen Kölnern. "Wir haben sechs Punkte Vorsprung vor dem FC, und die wollen wir auch verteidigen", sagen Björn Schlicke und Youssef Mokhtari unisono.
Bernd Bemmann



http://kicker.de/fussball/2bundesliga/startseite/artikel/358366/
 
Bis zum Spiel gegen den Mitabsteiger
MSV Duisburg (Montag, 20.15 Uhr) werden
die "Geißböcke" nur noch Freitagvormit-
tag öffentlich trainieren. Auch in den
nächsten Wochen soll es weniger öffent-
liche Trainingseinheiten geben.


Quelle : http://www.wdr.de
 
Rückkehr ins FC-Training

KÖLN.
Die Pause war lang und ziemlich nervtötend. Jetzt aber darf er wieder mitmachen: Sechs Monate nach seinem Kreuzbandriss inklusive Meniskusschaden kehrt Verteidiger und Nationalspieler Lukas Sinkiewicz in der kommenden Woche in das Mannschaftstraining des 1. FC Köln zurück. Wieder in die täglichen Übungsstunden eingestiegen ist „Sinkes“ Teamkollege Matthias Scherz nach seinem im Spiel gegen München 1860 erlittenen Muskelfaserriss. Fraglich ist dagegen, ob Riccardo Cabanas beim Spitzenspiel am Montag gegen den MSV Duisburg (20.15 Uhr / live im DSF) mitmischen kann. Der Schweizer plagt sich mit einer Oberschenkelzerrung herum: „Ricci ist rund um die Uhr bei den Physiotherapeuten, damit er bis zum Duisburg-Spiel fit wird“, erklärte FC-Trainer Christoph Daum. Während Salvatore Gambino sich am Dienstag einer Operation am Außenmeniskus unterzieht, ist der gestrige Eingriff bei Patrick Helmes, dem eine Stahlplatte an der Bruchstelle im Fuß eingesetzt wurde, gut verlaufen.

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http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1162484286547.shtml
 
Köln vs. Duisburg - Der Spieler-Vergleich


(RPO)
1. FC Köln gegen MSV Duisburg - dieses Duell ist auch das Duell der Trainer.
Daum gegen Bommer.

Es ist der Vergleich der Top-Stürmer.
Idrissou gegen Novakovic.

Es ist die Begegnung der Abwehrrecken.
Filipescu gegen Alpay.

Wir haben die einzelnen Spieler beider Teams im individuellen Positions-Check gegenübergestellt und bewertet.

Wer hat den besseren Sturm, wer ist auf den Außenbahnen besser besetzt, wer hat die größeren Strategen.
Die Antworten auf diese Fragen werden schließlich den Ausschlag geben, wer das Topspiel Köln gegen Duisburg
(Montag, ab 20.15 Uhr im LIVE!-Ticker) gewinnt.

Lesen Sie bei uns, welches Team auf den einzelnen Positionen Vorteile hat.



Köln vs. Duisburg - Der große Spielervergleich

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Foto: ddp

Köln gegen Duisburg, Daum gegen Bommer, Koch gegen Wessels - das Duell der Vereine ist ein Duell der Akteuere.

Wir stellen den großen Vergleich der Spieler der beiden möglichen Startformationen an.

Die Trainer: Bommer vs. Daum
Es bleibt abzuwarten, ob die spektaukläre Verpflichtung von Christoph Daum die Kölner Spieler eher beflügelt oder angesichts der hohen Erwartungen doch lähmt.

Fachlich gibt es keinen Zweifel daran, dass der Ex-Fenerbahce-Coach über deutlich mehr Erfahrung und taktische Finessen verfügt, als sein Duisburger Gegenüber.
Vorteil Köln


Koch vs. Wessels
Auf der einen Seite der efahrene Georg Koch im Zebra-Gehäuse, der als Kapitän der uneingeschränkte Leader im MSV-Team ist.

Auf der anderen Seite mit Stefan Wessels ein talentierter Torhüter, der aber in regelmäßigen Abständen seine Aussetzer hat und ziemlich verletzungsanfällig ist.
Vorteil MSV


Filipescu vs. Alpay
Das Duell der Internationalen. Beide ähneln sich, sind robust, zweikampf- und kopfballstark.

Und beide haben des öfteren das Problem, ihre Nerven im Zaum zu halten. Wobei besonders Alpay in dieser Saison eine Besserungsschule zu durchlaufen scheint.
Unentschieden


Schlicke vs. Mitreski
Der Chef der Duisburger Innenverteidigung hat sich mit durchweg konstant guten Leistungen als Glückgriff bei den MSV-Transfers erwiesen. Zudem ist er mit drei Treffern einer der torgefährlichsten Abwehrspieler der Liga.

Der Mazedonier in Reihen des FC ist ebenfalls absoluter Stammspieler, setzt aber offensiv kaum Akzente.
Vorteil MSV


Weber vs. Haas
Vorweg: Beide Akteure haben im bisherigen Verlauf ihre Stürmer von der rechten Außenbahn nicht gerade mit Flanken "überschüttet". Während Christian Weber einen Treffer vorbereitete...

...konnte der Schweizer Bernt Haas bei 10 Einsätzen noch keinen einzigen Assist verzeichnen. Beide haben ihre Stärken in puncto Schnelligkeit.
Unentschieden


Bugera vs. Ehret
Auf der linken Außenbahn versuchen sich Alexander Bugera und Fabrice Ehret. Auch von dieser Flügelzange geht relativ wenig Gefahr aus, wobei Bugera als ehemaliger Stürmer noch am ehesten Offensivdrang verspürt sollte.

Doch mit drei Vorlagen ist sein französischer Gegenüber im Kölner Trikot deutlich wertvoller für die Offensive.
Vorteil Köln


Tararache vs. Lagerblom
Der Rumäne gegen den Finnen. Wenn Tararache nicht gerade gesperrt ausfällt, ist er einer der Garanten dafür, dass der MSV in 14 Spielen erst 14 Gegentore kassieren musste.

Pekka Lagerblom im Kölner Dress ist zwar ebenfalls Stammspieler, was ihm fehlt ist jedoch Konstanz in seinen Leistungen.
Vorteil MSV


Caligiuri vs. Cabanas
Zu selten ruft der Youngster im MSV-Dress sein Potential wirklich ab. Auf der Halbposition im Mittelfeld ist er mit seiner Schnelligkeit eigentlich die perfekte Besetzung. Aber: zu unbeständig.

Ricrado Cabanas ist das Herz des Kölner und Schweizer Mittelfeldes. Der kleine Stratege steht immer unter Strom, provoziert die Gegner und puscht sich, seine Teamkollegen und die Fans.
Vorteil Köln


Mokhtari vs. Broich
Ohne Youssef Mokhtari stünde der MSV nicht auf Rang drei. Der Marokkaner ist Antreiber, Torschütze und Vorbereiter in einem. Wer ihn allerdings ausschaltet, hat einen großen Schritt getan, um das Duisburger Spiel lahmzulegen.

Es hätte das große Duell der Regisseure werden sollen, aber nach seinem Platzverweis in Fürth ist Thomas Broich gegen Duisburg gesperrt. Er ist ähnlich genial wie Mokhtari, nur seine Hamrlosigkeit vor dem Tor hat er nocht nicht abgelegt.
Vorteil MSV


Idrissou vs. Novakovic
Das Duell der Giganten im Sturm. 25 Tore hat Mo Idrissou den MSV-Fans versprochen. Nach anfänglicher Ladehemmung ist der Kameruner mittlerweile an fast jedem MSV-Tor beteiligt. 6 Tore und 6 Assists weisen ihn als einen der Top-Stürmer der Liga aus.

Milivoje Novakovic scheint ebenfalls langsam ins Rollen zu kommen. Der teuerste Transfer des FC im Sommer ist wuchtig und sehr kopfballstark. Seine Bilanz von zwei Toren und einem Assist lässt allerdings Platz nach oben.
Vorteil MSV


Lavric vs Chihi
Der Slowene hat einiges von seiner Torgefahr in den letzten Wochen eingebüßt. Momentan spielt er deutlich unter seinen Möglichkeiten. Dennoch ist der Slowene immer für ein Tor gut.

Adil Chihi ist der Shooting-Star in der Domstadt. Der pfeilschnelle und trickreiche Youngster dürfte den MSV vor einige Probleme stellen. Schon drei Tore und zwei Assists stehen auf seiner Habenseite.
Vorteil: Köln


Kurth vs. Gambino
Markus Kurth ist ein Kämpfer vor dem Herrn, nur das Toreschießen hat er wahrlich nicht erfunden. Dennoch ist er gerade wegen seiner Defensivarbeit bei Auswärtsspielen ein wertvoller Mann für die Zebras.

Salvatore Gambino kam vom BvB nach Köln und konnte die Erwartungen noch nicht erfüllen. Einziger Lichtblick: Sein starker Auftritt im Pokal gegen :kacke:. Dennoch ist er mit seiner Schnelligkeit ein ständiger Unruheherd.
Unentschieden
 
Die pure Euphorie
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Mit der Verpflichtung von Hoffnungsträger Christoph Daum weht in Köln ein ganz anderer Wind. Von dem will sich der MSV aber nicht umblasen lassen Mit Wunderheiler Chistoph Daum weht in Köln ein frischer, ja böiger neuer Wind. Von dem wollen sich die Zebras am Montag (20.15 Uhr, live im DSF) indes nicht umblasen lassen. "Wir haben sechs Punkte vor dem 1. FC, und die wollen wir verteidigen", erklären die beiden Zebras Björn Schlicke und Youssef Mokhtari, die mit ganz besonderen Absichten die kurze Fahrt rheinaufwärts antreten, nachdem sie bei den Geißböcken in der vergangenen Spielzeit so gar nicht freundlich ausgebootet worden waren.Rund um das Kölner RheinEnergieStadion herrscht die pure Euphorie.

"Keiner wird es wagen, uns mit Christoph Daum zu schlagen", skandieren die so hoffnungsfrohen FC-Fans mit glühenden Wangen wie bei der weihnachtlichen Bescherung. Kaum war Daum da, platzte auch schon der Knoten. Als Zuschauer verfolgte er den 2:1-Sieg der Geißböcke im Fürther Playmobil-Stadion: magische Kräfte von der Haupttribüne. Das sorgte für den weiteren Schub: beim ersten Training schauten knapp 10 000 Fans entzückt zu. Schon so etwas wie der Vorgriff auf den Rosenmontagszug.

Daum, der Duisburger, verlangt bei seinem Auftrag Konzentration pur: "Es ist das Wichtigste, mit der Mannschaft in Ruhe arbeiten zu können. Die Zuneigung der Fans am Montag hat mich sehr gerührt, dennoch müssen wir uns nun mit aller Kraft auf das Sportliche konzentrieren." Bis zum MSV-Spiel sind es sieben Trainingseinheiten, nur zwei (Mittwoch- und heute Vormittag) sind öffentlich. Als eines der Trainingsziele nennt Daum den Kopf als drittes Bein: "Der Kopf ist das dritte Bein. Das heißt, wir müssen den Kopf ausbilden, dann haben wir das dritte Bein."

Die Zebras haben ganz andere Dinge im Kopf. Vor 50 000 Zuschauern freuen sie sich auf die Rolle der Nebendarsteller. Allen voran die MSV-Stützen Björn Schlicke und Youssef Mokhtari.
FUSSBALL 2. BUNDESLIGA Bö.


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30.11.2006

http://www.waz.de/waz/waz.duisburg....Sport&region=Duisburg&auftritt=WAZ&dbserver=1
 
Operation Sausack

VON CHRISTIAN LÖER, 30.11.06, 19:52h

Steht unmittelbar vor seinem Bundesliga-Comeback: Christoph Daum


Pekka Lagerblom während seines Dauerlaufs am Decksteiner Weiher.


Köln
Eigentlich ist Christoph Daum noch immer krankgeschrieben, und besonders gut kann es ihm drei Wochen nach seiner Mandeloperation auch noch nicht gehen.
Dennoch hat der Fußball-Trainer seine Mission beim 1. FC Köln mittlerweile ohne jede Einschränkung begonnen, an Arbeit unter erschwerten Bedingungen hat er sich über die Jahre gewöhnt.
„Ich kann mich nicht erinnern, als Fußballer jemals ein Spiel ohne Beschwerden bestritten zu haben“, sagt Daum, „und als Trainer hat man ja eigentlich auch immer etwas.“
Daum hat sich den Start nicht gerade leicht gemacht:
Gleich an seinem ersten Trainingstag teilte er mit, die überwiegende Zahl der Trainingseinheiten künftig ohne Zuschauer abzuhalten - eine Entscheidung, die wohl für jeden Trainer, der nicht gerade Christoph Daum heißt, das Ende aller Popularität bedeutet hätte.
Der ganz große Aufschrei ist jedoch ausgefallen, obgleich Daum bei genauem Hinhören doch einiges mitbekommen hat:
„Also - wir haben hier den Aufschrei durchaus gehört“, sagt der Coach.
Ein Abweichen von seiner Entscheidung schließt Daum jedoch aus.
Die öffentlichen Trainingseinheiten seien „Relikte aus einer semiprofessionellen Zeit“.
Dass seine Beliebtheit unter derartigen Entscheidungen leiden könnte, sorgt den Trainer nicht weiter, zumindest sagt er das:
„Ich bin nicht hier angetreten, um meine Popularität zu steigern“, erklärt Daum, was eine bemerkenswerte Aussage ist für einen Mann, dem in diesen Tagen eine ganze Stadt zu Füßen liegt.

http://forum.ksta.de/list.php?27Auf Schmusekurs ist der Coach allerdings tatsächlich nicht, im Gegenteil achtet er seine neue Mannschaft zwar für ihren Einsatz, vermisst aber eine im Profifußball nicht unwichtige Spezies auf seinem Trainingsplatz: den gemeinen Sausack:
„Die Spieler sind wie aufgedreht, im Moment will natürlich jeder vorspielen. Ich muss darauf achten, zu unterbrechen und von mir aus Pausen einzufordern. Aber vielleicht ist die Mannschaft zu lieb, zu brav.“
Daum kommt in Fahrt, wenn er von seinem neuen Team redet, und irgendwie erweckt er den Eindruck, als sei er nach zuletzt drei Jahren in der Türkei ziemlich froh darüber, wieder uneingeschränkt auf seine stärkste Waffe zurückgreifen zu können: seine Sprache.
Das mit dem Bravsein will er seinen Spielern bewusst austreiben, zumindest, wenn sie das Trikot des 1. FC Köln tragen:
„Zu Hause können sie die besten Menschen sein, die man sich nur vorstellen kann. Aber auf dem Platz haben wir nur ein Ziel.“ Und dem ist alles unterzuordnen.

Bis zum Spiel gegen den MSV Duisburg am Montag (20.15 Uhr, Rhein-Energie-Stadion) bleiben ihm noch vier Trainingseinheiten - und viel Arbeit:
„Die Gefühle, die mir hier entgegengebracht werden, sind überwältigend. Die sachlichen Anforderungen auf dem Trainingsplatz sind es allerdings auch.“
 
Der neue FC-Star will einen kühlen Kopf behalten

KÖLN. Eines sollte den Fans des 1. FC Köln schon einmal Mut machen. Die Begegnung am Montag um 20.15 Uhr im RheinEnergieStadion gegen den Tabellendritten MSV Duisburg wird leichter als die letzte Heimaufgabe gegen Erzgebirge Aue, wo die Geißböcke bekanntlich mit 0:1 unterlagen. Das meint jedenfalls Christoph Daum, der dies mit einem dreifachen „Ja“ bestätigt. Seine Begründung: „Gegen Aue ging es im Vorfeld nur um die Höhe des Sieges. Gegen Duisburg musst du schon an die Leistungsgrenze gehen, um einen Punkt zu holen. Und um zu gewinnen, müssen zusätzlich einige spielerische Details stimmen. Das setzt bei den Spielern zusätzliche Kräfte frei und erhöht die Konzentration.“

Dabei plant der Kölner Cheftrainer gegenüber dem Auftritt in Fürth, als er die Mannschaft auf- und einstellte, aber noch auf der Tribüne Platz nahm, taktische und personelle Änderungen. Klar ist, dass Thomas Broich nach seiner Roten Karte fehlt. Ihn könnte Peter Madsen auf der Position des Spielgestalters ersetzen. So jedenfalls ließ Daum gestern trainieren. Mit Wessels im Tor; Fabrice Ehret, Aleksandar Mitreski, Alpay und Bernt Haas in der Abwehrkette; Marvin Matip und Pekka Lagerblom im defensiven Mittelfeld; davor Matthias Scherz, Madsen und Adil Chihi; und ganz vorne Milivoje Novakovic. Doch dies ist nur eine mögliche Variante, zumal Ricardo Cabanas, der wegen seiner Muskelzerrung gestern allein mit Konditionstrainer Cem Bagci trainierte, noch rechtzeitig fit werden könnte.

Doch der Star wird am Montag sowieso der Trainer sein. Der will sich bei seinem offiziellen Punktspiel-Comeback nicht von irgendwelchen Gefühlen ablenken lassen. „Ich muss kühlen Kopf bewahren und meinen Fokus auf die Leistung der Mannschaft ausrichten, denn ich muss ja während der Partie je nach Spielverlauf taktische Änderungen vornehmen“, hat sich Daum für die 90 Minuten plus Nachspielzeit vorgenommen und appelliert an die „fantastischen Fans“ die Mannschaft „als zwölften Mann“ zu unterstützen. Auch, „wenn nicht alles nach Wunsch verläuft“. Der Rummel in Köln um seine Person stört ihn jedenfalls nicht. „In der Türkei habe ich auch schon einiges erlebt."

Die ersten Trainingseindrücke „nach der Willkommensveranstaltung am vergangenen Montag“, stellen Daum zufrieden, vor allem die Einstellung seiner Kicker. „Da ich keine sechs Wochen Zeit habe wie in einer normalen Vorbereitung, muss jetzt alles in einem Crash-Kurs geschehen.“ Jetzt hofft der Fußballlehrer, dass einiges, was diese Woche im Training erarbeitet wurde, am Montag im Spiel gegen Duisburg zu sehen sein wird. Wobei eines natürlich klar ist: „Das Ergebnis steht über allem.“

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Bittere Stunden und ein süßer Knirps

FUSSBALL. Die Geburt von Sohn Ben war das einzig Positive für Björn Schlicke in Köln. Montag Rückkehr mit dem MSV.

DUISBURG. Für Björn Schlicke ist Köln allgegenwärtig. Wenn er morgens aufwacht, wenn er vom Training ins heimische Moers kommt und die Sporttasche in den Flur stellt, und wenn Ben ausnahmsweise einmal nicht durchschläft und sich nachts mit großem Geschrei meldet. "Der Junge kam im letzten Jahr in Köln zur Welt. Das ist auch schon das einzig Positive aus meiner Zeit beim FC", sagt der Abwehrspieler des MSV Duisburg, der am Montag im Duell der Erstliga-Absteiger in der Domstadt mit den Zebras antritt.

Ben kam am Halloween-Tag in Köln zur Welt, seitdem dreht sich im Alltag von Rena und Björn Schlicke vieles um den süßen Knirps. Alle weiteren Erinnerungen an Köln stoßen Schlicke sauer auf. Vor der letzten Erstligasaison war der Abwehrspieler vom HSV an den Rhein gewechselt - als Führungsspieler in der Abwehr, zwischenzeitlich trug der gebürtige Franke gar die Kapitänsbinde. Doch in der Winterpause kam Trainer Hanspeter Latour für Uwe Rapolder. Was Schlicke da nicht ahnte: Ein Spiel dufte er für die Geißbock-Elf noch bestreiten. Dann war Schluss. Nicht mal mehr ein Platz auf der Bank. Aussortiert.

Von heute auf morgen weg vom Fenster
Warum? "Ich weiß es nicht. Ich war einfach von heute auf morgen weg vom Fenster." Nicht mal am Mannschaftstraining durfte er mehr teilnehmen. Kein Einzelfall. Latour musterte mehrere Profis aus, auch Youssef Mokhtari. Er ist der zweite Ex-Kölner, der am Montag mit dem MSV an alter Wirkungsstätte spielen wird. Doch im Gegensatz zu Schlicke schottete sich der Marokkaner in dieser Woche ab. Keine Interviews, keine Statements.

Training auf dem Nebenplatz
Auch Mokhtari hätte Episoden aus dem "Bautrupp" erzählen können. So nannten die aussortierten Spieler ihre Sondertrainingsgruppe. Galgenhumor. Ein zweiter oder dritter Coach aus dem Trainerstab leitete die Übungseinheiten auf einem Nebenplatz. "Meistens hatten wir nicht mal Tore oder Torhüter", sagt Schlicke. Der Defensivspezialist gab trotzdem zunächst nicht auf, spielte in der FC-Reserve in der Regionalliga. Aber nur dreimal. "Es war sinnlos. Ich hatte keine Chance mehr."

Der 25-Jährige hatte es nicht für möglich gehalten, von einem Trainer auf diese Weise fallen gelassen zu werden. Zwar gab es auch schwarze Stunden beim HSV, zum Beispiel als Coach Klaus Toppmöller ihn nach einem Fehler in einem Spiel gegen die Bayern öffentlich als ABC-Schützen bezeichnete. "Das tat damals weh, aber Toppmöller war ein Trainer, der dich anschließend auch wieder aufbaute", so Schlicke.

Als Björn Schlicke im Sommer 2003 von Fürth nach Hamburg wechselte, zählte er zu den besten Innenverteidigern der zweiten Liga und zu den großen Talenten im deutschen Fußball. Er gehörte dem DFB-Perspektivteam für 2006 an. Doch die Entwicklung schritt nicht schnell genug voran. "Hamburg hatte Großes vor, kaufte kräftig ein. Deshalb war ein Wechsel für mich das Beste."

Nur, dass er beim Wechsel auf das falsche Pferd gesetzt hatte. Bei der Rückkehr nach Köln wird er alles daransetzen, den Verantwortlichen und den 50 000 Zuschauern zu zeigen, was er kann. Diesen Beweis kann er gegenüber Hanspeter Latour nicht mehr erbringen. Der Schweizer ist nicht mehr im Amt, mittlerweile schwingt Christoph Daum medienwirksam das Zepter. Björn Schlicke beobachtet das mit Gelassenheit. "Daum spielt ja nicht im Sturm und kann keine Tore schießen. Außerdem haben wir sechs Punkte mehr als der FC auf dem Konto. Die Kölner stehen unter Druck. Nicht wir."

Wirbel um Daum ist gut für Duisburg
Dem Wirbel um Daum gewinnt Schlicke etwas Gutes ab. "Die Kölner überdrehen wieder. Wir hatten in der letzten Saison nach vier Spielen schon neun Punkte. Da standen wir für viele schon im Uefa-Cup. Mindestens."

In Köln feiern sie jetzt schon, beim MSV hält sich die Euphorie trotz des dritten Tabellenplatzes in Grenzen. Vor allem auswärts enttäuschten die Zebras bisher. Bei den Liga-Zwergen Burghausen, Braunschweig und Offenbach spielte die Truppe von Trainer Rudi Bommer pomadig und ideenlos und ließ bei drei Unentschieden sechs Punkte liegen. In Köln soll es am Montag besser laufen. "Der FC wird sich nicht hinten reinstellen, sondern das Spiel machen. Das kommt uns entgegen", sagt Schlicke.

Gerne würde er in der Nacht auf den kommenden Dienstag mit drei Punkten im Gepäck aus Köln nach Hause kommen. Vielleicht gibt´s dann ja auch Neuigkeiten von Sohn Ben. Björn Schlicke: "Laufen kann er schon. Aber langsam wird es auch Zeit für das erste Wort. Es kann jetzt täglich passieren." (NRZ)

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Respekt, aber keine Angst
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Im Bett anstatt auf dem Trainingsplatz: Der Einsatz des grippekranken Ivica Grlic ist sehr fraglich. Foto: WAZ, Mangen Wenn es nach MSV-Trainer Rudi Bommer geht, kann es schon jetzt losgehen.Sorgen vor dem großen Spiel am Montag in Köln um den grippekranken MSV-Profi Ivica Grlic

FUSSBALL 2. BUNDESLIGA Der Tisch ist gedeckt für ein großes und besonderes Spiel. Die Begegnung mit "Messias" Christoph Daum, 50 000 erwartungsfrohe Zuschauer in Kölns großer Fußballstube, rund drei Millionen TV-Konsumenten. "Es kribbelt ungemein", bekennt Rudi Bommer. "Wenn es nach mir geht, kann es schon jetzt losgehen", bekundet der MSV-Trainer seine persönliche Ungeduld. Bei seinen Spielern erkennt er höchste Konzentration auf ein etwas anderes Spiel. "Die gilt es bis Montag zu halten."

Was derzeit rund um den Dom abgeht, kommt Duisburgs Übungsleiter nur gelegen. Sozusagen Schützenhilfe und Motivation von der anderen Seite. "Es wird aus der Kölner Richtung so viel gesprochen, da muss ich nicht viel sagen, so Bommer, der beim rheinischen Unternehmen auch die Chance sieht, den MSV und die Stadt Duisburg vor großem Publikum gut zu repräsentieren.

Bommer und Daum, unterschiedlicher können Trainer nicht sein. Dass der eher ruhige Bommer diese Masche nicht so mag, damit hält er nicht hinter dem Berg: "Die Dinge um Daum sehe ich gelassen. Mein Ding ist das aber nicht, wer es so braucht, muss es so machen."

Im eigenen Haus weiß Bommer ("Wir haben vor den Kölnern Respekt, aber keine Angst!") die Dinge gerichtet: "Die Mannschaft ist heiß und sie arbeitet gut." Auch an der Arbeit seines Angreifers Klemen Lavric, der gegen Jena auf der Bank schmoren musste, hat er wieder Gefallen gefunden. "Klemen hat verstanden und einen neuen Anlauf genommen." Auszeiten duldet der Cheftrainer bei seinem Auftrag ohnehin nicht: "Wir können uns nicht auf dem ausruhen, was wir uns aufgebaut haben. Bei unserer Riesenaufgabe können wir es uns nicht leisten, in irgendeiner Form nachzulassen."

Klarheit beim 1. FC Köln (Angreifer Patrick Helmes fällt verletzt aus, Thomas Broich, einst Bommers Schützling in Burghausen, ist rotgesperrt), Bangen beim MSV um Ivica Grlic. Der Mittelfeldspieler hat sich einen grippalen Infekt gefangen und muss bis heute Antibiotika nehmen. Ob es bis Montag reicht, ist fraglich, zudem müssen auch diesmal Zebras im Vollbesitz ihrer Kräfte auf dem Rasen stehen.


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01.12.2006 Von Gerd Böttner

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Rummel muss uns kalt lassen
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Ein Kölner im Duisburger Auftrag: MSV-Stürmer Markus Kurth fiebert dem Spiel in der Heimat entgegen. Foto: WAZ, Andreas Mangen

Markus Kurth im WAZ-Gespräch. MSV-Stürmer schaut auf eine lange Kölner Vergangenheit zurück und freut sich auf eine tolle Stimmung und kölsche Lieder beim Aufwärmen

DAS INTERVIEW DER WOCHE Der Mann gehört zum MSV wie die Streifen zum Zebra und fiebert dem rheinischen Derby aus gutem Grund ganz besonders entgegen. Mit Duisburgs Angreifer Markus Kurth (33) sprach WAZ-Redakteur Gerd Böttner.

Sie haben ja selbst von 1999 bis 2003 vier Jahre lang beim 1. FC Köln gespielt. Was erwartet Sie und Ihre Mitspieler denn an diesem Montag im RheinEnergieStadion?

Kurth: Zunächst einmal eine super Stimmung, eine tolle Atmosphäre, ein volles Haus mit 50 000 Zuschauern und kölsche Lieder beim Aufwärmen. Das sorgt schon einmal für ein gutes Gefühl.

Kölns neuer Trainer Christoph Daum, der in der Domstadt schon als Wunderheiler gefeiert wird, stellt an diesem Abend alles in den Schatten. . .

Kurth: Das hat für uns überhaupt keine Bedeutung, für den MSV ändert sich gar nichts. Der ganze Rummel muss uns kalt lassen, wir müssen uns allein auf uns und unser Spiel konzentrieren. Wir sind aber mittendrin und wollen beweisen, dass wir auch wer sind.

Sie leben ja in Köln und bekommen hautnah mit, was mit der Person Daum bei den "Geißböcken" so alles abgeht. . .

Kurth: In der Stadt sind die FC-Fans außer Rand und Band, alle sind positiv eingestellt, es herrscht eine richtige Aufbruchstimmung. Auch meine Familie ist infiziert, schließlich sind die alle hier geboren. Die mir ganz nah stehen, drücken natürlich mir und den Zebras die Daumen.

Wie lautet denn die Zielsetzung für diesen Klassiker an der Rheinschiene?

Kurth: Die Kölner sind ein Konkurrent im Aufstiegsrennen, ohne jeden Zweifel. Derzeit liegt der FC sechs Punkte hinter uns. Die sind schnell aufgeholt, deshalb wollen wir sie auf Distanz halten. Die sechs Punkte wollen wir auf jeden Fall beibehalten, tunlichst bis in die Winterpause. Wir müssen aber auch im Hinterkopf haben, dass es mit einem Sieg auch neun Zähler sind. Wir müssen nur an uns glauben. Wir freuen uns allemal auf diese Aufgabe. Ob sie auch dankbar ist, muss sich noch herausstellen.

Die letzten Auftritte in der Fremde waren allemal nicht das Gelbe vom Ei. . .

Kurth: Ja, in Offenbach und Braunschweig war das nicht so toll. Wenn wir da mehr machen, nehmen wir auch die Punkte mit. Aber wir haben auch erst ein Spiel verloren und haben eine entsprechend breite Brust. Köln ist immer schwer, wir müssen halt so entschlossen auftreten wie zu Hause. Im Übrigen ist die Stimmung bei uns richtig gut. Wer auf dem dritten Platz steht, der hat aber auch keinen Grund, mit hängenden Köpfen herumzulaufen.

Mit Ihrem Kumpel Dirk Lottner stehen sie ja in regelmäßigem Kontakt. Da ist das rheinische Derby bestimmt ein heißes Thema. . .

Kurth: Natürlich hofft er als Ur-Kölner, dass der FC ganz schnell die Kurve kriegt, er wünscht mir aber auch ein gutes Spiel.

Zuletzt gegen Jena standen sie in der Startformation. Das war davor nicht so häuig der Fall. . .

Kurth: Ich war nicht so gut drauf, entsprechend habe ich auch nicht gespielt. Ich habe aber an mir gearbeitet und an mich geglaubt.
Sie sind jetzt 33 Jahre alt, beim MSV haben Sie noch Vertrag bis 2008. Was kommt danach?

Kurth: Bis dahin ist es noch eine ganze Weile, da mache ich mir noch keine Gedanken. Gut möglich, dass ich in Duisburg meine Profilaufbahn beende.


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01.12.2006

http://www.waz.de/waz/waz.duisburg....Sport&region=Duisburg&auftritt=WAZ&dbserver=1
 
  • „Konzentration hochhalten“ / Team heiß, Bommer gelassen:

  • „Respekt, aber keine Angst“

Duisburg (RS.)

Es wird Zeit, dass es endlich losgeht! Wenn es nach den Verantwortlichen und Spielern beim MSV Duisburg geht, dann am besten sofort. Gemeint ist der rheinische Gipfel im RheinEnergieStadion zu Köln, in dem die „Zebras“ bei den „Geißböcken“ antreten müssen (Montag, 20.15 Uhr/live im DSF und bei arena). „Ruhig schon heute. Es kribbelt ungemein und die Mannschaft ist heiß. Ich freue mich riesig auf das Match“, bekundet Rudi Bommer seine Vorfreude und fügt an: „ Das Stadion wird mit nahezu 50.000 erwartungsfrohen Zuschauern ausverkauft sein, dazu fiebern rund drei Millionen dem Match per TV entgegen. Alle Spieler, der Verein und die Stadt Duisburg können sich diesem riesigen Publikum präsentieren. Das muss Motivation und Ansporn genug sein. Im Vorfeld ist genug geredet worden, da muss ich nicht mehr viel sagen welchen Charakter dieses Derby hat.“

Dementsprechend konzentriert sind die Akteure im „Zebra-Dress“ . „Unter der Woche war es sehr ruhig on der Mannschaft, alle waren mit dem Kopf voll bei der Sache und es wurde gut gearbeitet. Alle ziehen unheimlich mit und zeigen, dass sie wollen. Da wird das letzte Training oder der Bauch entscheiden, wen ich morgen Abend einsetze. Jetzt gilt es, diese Konzentration und Spannung bis morgen zu halten“, gibt der Duisburger Linienchef zu Protokoll. Auch die Arbeitsproben seines Angreifers Klemen Lavric, der gegen Jena auf der Bank schmoren musste, haben ihm wieder gefallen. „Klemen war sehr engagiert und hat es verstanden. Ich habe mit ihm geredet und er hat einen neuen Anlauf genommen“, erklärt „RB“. Denkbar, dass er neben Mo Idrissou und Markus Kurth auflaufen könnte. Ivica Grlic muss wohl mit einem grippalen Infekt passen, bis gestern wurden ihm noch Antibiotika verordnet. Für morgen wird es wohl nicht reichen, wie auch für Necat Ayguen.

Sonst hat Bommer alle Schäfchen an Bord, um in Kölns guter Fußballstube für fußballerische Unruhe zu sorgen. Im Gegensatz zu den –Domstädtern, die medial – nicht nur durch die Personalie Christoph Daum – für Wirbel sorgten. „Wir waren besonnen, haben nichts kommentiert, auch um nichts Scharfes vor der Partie rein zu bringen, Youssef Mokhtari un Björn Schlicke haben da gespielt. Markus Kurth wohnt noch da. Alle haben von diesem Theater dort mitbekommen. Ich sehe das eher gelassen. Wenn das jemand braucht, dann ist es okay und er muss es so machen. Aber das ist nicht mein Ding, darauf kann ich als Trainer verzichten“, erklärt der MSV-Coach, der eher ein ruhiger Vertreter seiner Zunft ist.

Ausruhen will sich der EM-Teilnehmer von 1984 aber deshalb noch lange nicht. „Wir können und wollen uns nicht mit dem Erreichten zufrieden geben. Da gilt es immer wieder neue Reize zu setzen, nicht nachzulassen oder zu dulden, dass einer meiner Spieler nicht mitzieht. Bei unserer Riesenaufgabe können wir uns das nicht leisten. Der Aufstieg bleibt auch mit Christoph Daum als Marschrichtung bestehen. Weiterhin ist alles machbar. Wir müssen nur immer wieder aufpassen und auch nach Durststrecken wieder aufstehen – das werden wir in Köln machen“, verspricht der Familienvater.

Die Idee erneut mit vier Spitzen und drei Angreifern in Köln aufzulaufen bleibt eine Möglichkeit. Dazu könnte Adam Bodzek als Absicherung im Mittelfeld fungieren, weil Köln aus dem Zentrum kommen wird, um mächtig Dampf hinter den Spitzen zu machen. Bommer: „Die offensive Ausrichtung gegen Jena war riskant, aber der Erfolg hat mir Recht gegeben und wir sind belohn worden. Warum soll ich da etwas ändern?! Wir haben zwar Respekt vor den Kölnern, aber keine Angst. Wir möchten nur den Sechs-Punkte-Abstand halten oder auf neun ausbauen. Das Selbstvertrauen bei meiner Mannschaft ist da, dies gilt es morgen umzusetzen.“

Voraussichtliche Aufstellungen:

1.FC Köln: Wessels – Cullmann, Mitreski, Alpay, Matip – Cabanas, Lagerblom, Ehret – Scherz (Madsen), Novakovic, Chihi

MSV Duisburg: Koch – Weber, Filipescu, Schlicke, Bugera – Tararache, Bodzek (Caligiuri) – Mokhtari – Kurth, Lavric (Daun), Idrissou


Quelle: RevierSport-Printausgabe, Sonntag, 03.12.2006, Ausgabe 48, Seite 20

Autoren: Andreas Gellert, Thomas Tartemann
 
  • Peter Kuhlbachs FC-Einschätzung und seine ganz persönliche „Reiz-Liste“

  • Bommer, Mourinho, Daum

Duisburg (RS)
Für Peter Kuhlbach besitzt das Duell in Köln einen ganz besonderen Stellenwert. Zwar steht der Sport-Physiotherapeut im Gegensatz zu den 22 kickenden Akteuren nicht im Mittelpunkt, doch er ist im Hintergrund immer nah dran am Geschehen, steht nicht nur als „Medizinmann“, sondern in manchen Fällen auch als Kummerkasten zur Verfügung.

18 Jahre lang übte Kuhlbach den Job als „Physio“ bei den „Geißböcken“ aus. In dieser langen Zeit lernte er so manchen Trainer kennen und hatte auch das Vergnügen, mit dem momentan als Heilsbringer gefeierten Christoph Daum zusammenzuarbeiten. „Ein Jahr in der Jugend, danach drei Spielzeiten bei den Profis“, blickt Kuhlbach zurück.

Der 41-Jährige zeigt sich ziemlich beeindruckt von den Methoden des einstigen Istanbulers: „Ich kenne keinen Trainer, der so gewissenhaft arbeitet. Christoph veranstaltet keine Ein-Mann-Show, sondern ist ein echter Team-Arbeiter. Er schafft es, diese Gruppe zu leiten. Ein Team benötigt immer einen Chef“. Die Frage, ob die Personalie Daum den Geißbock wieder auf Trab bringt, beantwortet „PK“ mit einem klaren „Ja“: „“Ich denke, das ist für Köln die allerbeste Lösung. Für den FC bedeutet Christoph Daum einen absoluten Glücksfall. Er zeichnet sich durch kontinuierliche Arbeit aus.“ Kuhlbach zwinkert: „Damit kann Christoph Daum nach dem Spiel gegen uns anfangen.“

Grundsätzlich stuft Kuhlbach seinen ehemaligen Arbeitgeber als besondere Nummer ein. „Wenn man sich überlegt, dass die Kölner zu einem Training ins große Stadion ausweichen müssen, weil die ganzen Zuschauer nicht an das Geißbock-Heim-Gelände passen, dann ist das schon erstaunlich. Was beim FC abgeht, ist gigantisch. Köln geht mit dem neuen Kurs großes Risiko, wenn sie es am Ende schaffen, dann sind sie richtig gut aufgestellt.“

Peter Kuhlbach macht keinen Hehl daraus, dass es auch bei ihm morgen Abend kräftig kribbeln wird. „Sobald die Musik anfängt, bekomme ich eine Gänsehaut. Ich habe in Köln noch viele alte Freunde, war lange bei dem Club beschäftigt. Es macht richtig Spaß, dort wieder eine Begegnung zu erleben.“ Aus Duisburger Sicht waren die vergangenen Auftritte am Rhein weniger lustig. 1:3 hieß es in der Bundesliga, sogar 0:4 beim Ausklang der Zweitliga-Saison – allerdings standen beide Teams bereits als Aufsteiger fest. Kuhlbach cool: „Drei Mal ist göttlich. Also sind wir jetzt dran.“

Ganz so lange liegt das letzte Treffen des Duisburger Sport-Physiotherapeuten mit dem FC-Heilsbringer übrigens nicht zurück. „Als wir vor zwei Jahren mit dem MSV in der Sportschule Bitburg waren, stieg Christoph Daum dort mit Fenerbahce Istanbul ab. Es ist schön, wenn so ein Mann dich nach so vielen Jahren wiedererkennt. Ich habe ihm damals gesagt, dass wir beide den umgekehrten Weg gegangen sind. ER ist in Duisburg geboren, hat dann in Köln gearbeitet. Ich bin gebürtiger Kölner und jetzt in Duisburg tätig.“ Und abschließend stellt Kuhlbach seine ganz persönliche Hitliste auf: „Neben der Zusammenarbeit mit Rudi Bommer würde mich auch ein gemeinsames Wirken mit Chelseas Jose Mourinho oder eben Christoph Daum reizen“.
Man beachte die Reihenfolge.....


Quelle: RevierSport-Printausgabe, Sonntag, 3.12.2006, Ausgabe 48, Seite 21

Autoren: Andreas Gellert, Thomas Tartemann
 
  • „Scholles“ Chelsea-Vergleich / Hellmich mit „gutem Gefühl“

  • Wer hoch pokert, verliert schnell“

Duisburg (RS)

Bereits am Donnerstag wurde die aktuelle Situation des MSV Duisburg auf den Tisch gebracht – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn Klub-Boss Walter Hellmich hatte das gesamte Trainerteam um Rudi Bommer, Heiko Scholz, Manfred Stefes und Manfred Gloger zum exklusiven Mahl in das Restorante „La Villa“ in der Nähe des Duisburger Zoos eingeladen. „Wir haben einfach mal zusammengesessen und geredet“, gibt der Vorstandsvorsitzende zu Protokoll.

Vor dem Match im RheinEnergieStadion stimmte man sich ein, erneut alles zu geben, um die Domstädter zu schlagen. „De facto, was die aktuelle Tabellensituation angeht, sind wir besser und erfolgreicher als die Kölner. Sie haben noch lange nicht gewonnen, wir fühlen uns stark genug, sie zu besiegen. Ich habe da ein ganz gutes Gefühl“, ballt der Harley-Davidson-Fan die Faust. Co-Trainer Heiko Scholz sieht es ähnlich. „Wir uns keinesfalls zu verstecken. Der 1. FC Köln wird nach einer Woche Daum-Training nicht gleich wie Chelsea London auftreten und uns wegputzen – auch wenn die Berichterstattung in den letzten Tagen in Köln zur Champions League gepasst hat“, erklärt „Scholle“. Dennoch stellt er sich morgen auf ein Feuerwerk ein. Die werden die ersten 25 Minuten richtig Gas geben, dann kommt die Kulisse dazu. Aber, wenn die in dieser Zeit keiner Treffer erzielen, fangen die Zuschauer gleich an zu pfeifen“, weiß Scholz um die Brisanz im Hexenkessel.

Walter Hellmich stimmt in den Tenor ein. „Sicherlich kann und wird dieses volle Stadion eine Rolle spielen, aber die meisten kennen das. Das wird uns nicht erschüttern, sondern zusätzlich anspornen, das hält die Spannung hoch“, analysiert der Vorstandsvorsitzende. „Die Euphorie in Köln ist da, mit Daum kommt zusätzlich Pfeffer rein. Das wird ein Riesen-Match. Wer das als Spieler nicht alles gibt, der hat seinen Beruf verfehlt“, freut sich Co-Scholz auf das Topspiel am Montag und weiß auch schon, wer als Sieger vom Platz gehen wird: „Möge der Bessere gewinnen – der Bessere sind wir.“ Schlusssatz von Walter Hellmich: Die Karte Christoph Daum wird in Köln sehr hoch gespielt. Und wer hoch pokert, der verliert auch ganz schnell.“ Mal sehen, wer besser zinken kann...


Quelle: RevierSport-Printausgabe, Sonntag, 03.12.2006, Ausgabe 48, Seite 21

Autoren: Andreas Gellert, Thomas Tartmann
 
  • Daum wünscht sich drei Punkte zum Einstand

03.12.2006

  • Zum Abschluss des 15. Spieltages der zweiten Bundesliga bittet der 1. FC Köln den MSV Duisburg zum Tanz. Dabei steht natürlich das Comeback von Christoph Daum im Mittelpunkt.

"Wir wollen uns über den Kampf aus dieser schwierigen Situation befreien", sagte der Coach, der gegen die Zebras zum ersten Mal seit 1990 wieder auf der Kölner Trainerbank sitzen wird und seinen Verein aus dem Liga-Mittelmaß befreien will.

Gegen Duisburg wartet auf Rückkehrer Daum, zu dessen erstem öffentlichen Training am vergangenen Montag rund 9000 Zuschauer gekommen waren, die erste echte Bewährungsprobe.

Die "Vorpremiere", als der 53 Jahre alte Rückkehrer vor einer Woche beim 2:1-Sieg in Fürth noch auf der Tribüne saß, wurde zwar bestanden, doch von den anvisierten Aufstiegsrängen sind die Kölner immer noch weit entfernt.

"Der Zuspruch der Fans wird weitere Kräfte freisetzen. Auf dem Platz müssen meine Spieler aber weit über ihren Schatten springen, um die drei Punkte einzufahren", sagte der FC-Coach.

Während Daum ankündigte, die Mehrzahl der künftigen Trainingseinheiten unter Ausschluss der Öffentlichkeit abzuhalten, um in Ruhe arbeiten zu können, freut sich der MSV auf die erwartete hitzige Atmosphäre.

"Wir sperren bei uns keine Fans aus und sind guter Dinge, mit 6000 Duisburg-Anhängern in Köln zu gewinnen. Eine bessere Motivation gibt es nicht", sagte MSV-Trainer Rudi Bommer, dessen Team um sechs Punkte besser platziert ist als der Mitabsteiger.

"Vor dem, was Köln in Sachen Euphorie auf die Beine stellt, ziehe ich den Hut, aber wir haben die stärkere Mannschaft", meinte Duisburgs Vereinsvorsitzender Walter Hellmich.

Quelle: www.sportbild.de


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MSV: Team heiß, Bommer gelassen

Es wird Zeit, dass es endlich losgeht!
Wenn es nach den Verantwortlichen und Spielern beim MSV Duisburg geht, dann am besten sofort.
Gemeint ist der rheinische Gipfel im Rhein EnergieStadion zu Köln, in dem die „Zebras“ bei den „Geißböcken“ antreten müssen
(Montag, 20.15 Uhr/live im DSF und bei arena).

„Ruhig schon heute. Es kribbelt ungemein und die Mannschaft ist heiß. Ich freue mich riesig auf das Match“, bekundet Rudi Bommer seine Vorfreude und fügt an:
„Das Stadion wird mit nahezu 50.000 erwartungsfrohen Zuschauern ausverkauft sein, dazu fiebern rund drei Millionen dem Match per TV entgegen. Alle Spieler, der Verein und die Stadt Duisburg können sich diesem riesigen Publikum präsentieren. Das muss Motivation und Ansporn genug sein. Im Vorfeld ist genug geredet worden, da muss ich nicht mehr viel sagen welchen Charakter dieses Derby hat.“

Dementsprechend konzentriert sind die Akteure im „Zebra“-Dress.
„Unter der Woche war es sehr ruhig in der Mannschaft, alle waren mir dem Kopf voll bei der Sache und es wurde gut gearbeitet. Alle ziehen unheimlich mit und zeigen, dass sie wollen. Da wird das letzten Training oder der Bauch entscheiden, wen ich morgen Abend einsetze. Jetzt gilt es, diese Konzentration und Spannung bis morgen zu halten“, gibt der Duisburger Linienchef zu Protokoll.
Auch die Arbeitsproben seines Angreifers Klemen Lavric, der gegen Jena auf der Bank schmoren musste, haben ihm wieder gefallen.
„Klemen war sehr engagiert und hat es verstanden. Ich habe mit ihm geredet und er hat einen neuen Anlauf genommen“, erklärt „RB“.
Denkbar, dass er neben Mo Idrissou und Markus Kurth auflaufen könnte.
Ivica Grlic muss wohl mit einem grippalen Infekt passen, bis gestern wurden ihm noch Antibiotika verordnet.
Für morgen wird es wohl nicht reichen, wie auch für Necat Ayguen.
Sonst hat Bommer alle Schäfchen an Bord, um in Kölns guter Fußballstube für fußballerische Unruhe zu sorgen.
Im Gegensatz zu den Domstädtern, die medial – nicht nur durch die Personalie Christoph Daum – für Wirbel sorgten.
„Wir waren besonnen, haben nichts kommentiert, auch um nichts Scharfes vor der Partie rein zu bringen. Youssef Mokhtari und Björn Schlicke haben da gespielt, Markus Kurth wohnt noch da. Alle haben von diesem Theater dort mitbekommen. Ich sehe das eher gelassen.
Wenn das jemand braucht, dann ist es okay und er muss es so machen. Aber das ist nicht mein Ding, darauf kann ich als Trainer verzichten“, erklärt der MSV-Coach, der eher ein ruhiger Vertreter seiner Zunft ist.

Ausruhen will sich der EM-Teilnehmer von 1984 aber deshalb noch lange nicht.
„Wir können und wollen uns nicht mit dem Erreichten zufrieden geben. Da gilt es immer wieder neue Reize zu setzen, nicht nachzulassen oder zu dulden, dass es einer meiner Spieler nicht mitzieht. Bei unserer Riesenaufgabe können wir uns das nicht leisten. Der Aufstieg bleibt auch mit Christoph Daum als Marschrichtung bestehen. Weiterhin ist alles machbar. Wir müssen nur immer wieder aufpassen und auch nach Durststrecken wieder aufstehen – das werden wir in Köln machen“, verspricht der Familienvater.

Die Idee erneut mit vier Spitzen und drei Angreifern in Köln aufzulaufen bleibt eine Möglichkeit.
Dazu könnte Adam Bodzek als Absicherung im Mittelfeld fungieren, weil Köln aus dem Zentrum kommen wird, um mächtig Dampf hinter den Spitzen zu machen.
Bommer: „Die offensive Ausrichtung gegen Jena war riskant, aber der Erfolg hat mir Recht gegeben und wir sind belohnt worden. Warum soll ich da etwas ändern?! Wir haben zwar Respekt vor den Kölnern, aber keine Angst. Wir möchten nur den Sechs-Punkte-Abstand halten oder auf neun ausbauen. Das Selbstvertrauen bei meiner Mannschaft ist da, dies gilt es morgen umzusetzen.“
 
Die Rückkehr des „Bautrupps“

VON ACHIM SCHMIDT, 03.12.06, 22:02h, AKTUALISIERT 03.12.06, 22:05h

Mokthari (l.) und Schlicke kehren im Duisburger Trikot zurück nach Köln.

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http://www.rundschau-online.de/serv...ksta/ksArtikel/Druckfassung&aid=1162484287135
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KÖLN.
Sie nannten sich selbst scherzhaft „den Bautrupp“, jene Fußballprofis des 1. FC Köln, die von Trainer Hanspeter Latour zu Beginn des Jahres aussortiert wurden und abseits des normalen Mannschaftstrainings im kleinen Kreis ihre Übungseinheiten absolvieren mussten.
Mit Björn Schlicke und Youssef Mokhtari kehren zwei aus dieser Gruppe heute im Trikot des MSV Duisburg ins RheinEnergieStadion zurück und werden dementsprechend hochmotiviert in die Zweitliga-Partie (20.15 Uhr) gehen.
Auch wenn Latour bekanntlich längst nicht mehr das Zepter bei den Geißböcken schwingt.
„Das einzig Positive während meiner Zeit beim FC war die Geburt meines Sohnes Ben“, sagt Schlicke, wenn er auf sein Intermezzo in Köln angeprochen wird.
Latours Vorgänger Uwe Rapolder hatte den Abwehrspieler zu Saisonbeginn sogar zum Kapitän gemacht.
Gerne denkt hingegen Markus Kurth, ein weiterer ehemaliger Kölner in Diensten der „Zebras“, an seine Zeit zwischen 1999 und 2003 zurück.
„Ich freue mich schon auf die kölschen Lieder beim Aufwärmen“, verrät der Stürmer.
Doch gewinnen muss aus seiner Sicht natürlich der MSV.
In diesem Fall hätten die Hausherren bereits neun Punkte Rückstand auf den dann Drittplatzierten Gegner.
Dass wäre eine schwere Hypothek für den „FC Christoph Daum“.
Ob die kölschen Kicker, bei denen Ricardo Cabanas nach seiner Muskelverletzung, wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen ist, vor vollbesetzten Rängen mit diesem Druck fertig werden können, beantwortet der Trainer auf seine Weise:
„Wer damit als Profi nicht umgehen kann, aufgibt und wegläuft, mit dem kann ich sowieso nichts anfangen.“
Die Spieler müssen Daum ab sofort beweisen, ob sie den Ansprüchen des Fußballlehrers genügen, denn „es sind zwar alles liebe Spieler, doch er zählt nur der Erfolg des FC“.
Und so wird in der Winterpause wieder einmal aussortiert.
Dann gibt es am Geißbockheim wahrscheinlich einen neuen „Bautrupp“.

Mögliche Aufstellungen,
Köln: Wessels; Haas, Mitreski, Alpay, Ehret; Lagerblom, Matip (Cabanas); Scherz, Madsen, Chihi; Novakovic.
Duisburg: Koch; Weber, Filipescu, Schlicke, Bugera; Tararache, Bodzek (Caligiuri); Mokhtari; Kurth, Lavric (Daun), Idrissou.
 
Freiheit für Veränderungen

Gegen den MSV Duisburg kehrt Christoph Daum auf die Kölner Trainerbank zurück

KÖLN.
Am 12. Mai 1990 saß Christoph Daum letztmals als Chefcoach auf der Bank des 1. FC Köln.
Am Montag schließt sich nach 6 050 Tagen für den 53-Jährigen der Kreis.
Im Zweitligaduell gegen den MSV Duisburg kehrt er auf die FC-Trainerbank zurück, nachdem er beim 2:1 bei der SpVgg Greuther Fürth eine Woche zuvor noch auf der Tribüne Platz genommen hatte.
Vor sechzehneinhalb Jahren beim 1:3 in Frankfurt gab es eine Niederlage für Daum.
Am 28. Juni 1990 wurde er dann auf spektakuläre Art und Weise vom damaligen Kölner Klub-Chef Dietmar Artzinger-Bolten entlassen.
Ausgerechnet im Quartier der deutschen Nationalmannschaft beim WM-Triumph in Italien in Erba wurde die Trennung von Daum bekannt gegeben.
Für viele Fans war der Rauswurf des Coaches der Beginn des sportlichen Niedergangs des ersten Bundesliga-Meisters.
Mit Daums Rückkehr soll nun alles wieder besser werden.
"Es bleibt zuerst ein Kampfspiel. Wir haben eine schwierige Situation, aus der man sich, nach meinem Wissen, nur mit Kampf befreien kann. Nach oben spielst du dich nicht, nach oben kämpfst du dich", sagte Christoph Daum.
"Beim Singen reicht es auch nicht, dass du nur die Noten kennst. Du musst textsicher sein."
Mittelfeldspieler Thomas Broich, einer der Torschützen in Fürth, muss auf Grund der Roten Karte im vergangenen Spiel gegen den MSV ersetzt werden.
Daum nimmt deshalb alle Akteure seines Kaders in die Pflicht:
"Wir haben eine Situation, in der wir näher zusammenrücken müssen, eine Situation in der sich auch andere Spieler zeigen müssen, die ihren Einsatz gefordert haben. Wenn sie jetzt spielen, müssen sie das unter Beweis stellen."

Eine der ersten Maßnahmen Daums:
Er setzte auf Grund des großen Trubels häufiger Geheimtraining an.
Außerdem verkündete er, dass ein neues Trainingsgelände her müsse, außerhalb der Stadt.
Kostenpunkt: zwölf Millionen Euro.
Das bisherige Geißbockheim soll stattdessen zu einem Jugendinternat umfunktioniert werden.
Dies ist zwar nur eine Vision, zeigt jedoch, dass Daum für professionelle Strukturen beim Traditionsklub sorgen will.
Die nötigen Freiheiten, um dies umzusetzen, hat er.

Schönes Willkommen

Am Montag hatte Daum beim ersten Training mit seiner neuen Mannschaft einen Eindruck erhalten, was sich beim Spiel gegen den MSV abspielen wird.
Die erste Einheit unter Daum hatten rund 8 000 Fans verfolgt.
"Es war eine sehr schöne Willkommens-Veranstaltung, bei der die Spieler gesehen haben, welche Verantwortung sie auch gegenüber den Fans haben. Ich denke, dass dieser Zuspruch für das Spiel am Montag weitere Kräfte freisetzen wird", sagte er.

(sid)
Berliner Zeitung, 04.12.2006

 
Die Hand Gottes
Erlöser-Sorge

von Marc Schürmann

Ich habe eine neue These über fromme Menschen:
Die wollen gar nicht, dass Jesus wieder unter uns erscheint, Kranke heilt, Wasser in Wein verwandelt und so, sie wollen auch nicht das Paradies auf Erden.


Christoph Daum gibt zu Beginn des Trainings den Fans des 1. FC Köln Autogramme

Sondern sie wollen, dass alles so ist, wie es ist, lauthals darüber jammern und auf Jesus und das Paradies auf Erden warten.
Ich habe diese These entwickelt, als der 1. FC Köln verkündete, Christoph Daum sei sein neuer Trainer.
Ich muss dazusagen, dass ich Mitglied dieses Vereins bin.
Die Rückkehr des Daum stand für mich wie für alle anderen Verdammten stets für den Weltaufgang.
Montagabend steht ER erstmals seit 1990 wieder an der Kölner Seitenlinie, im Heimspiel gegen den MSV Duisburg, doch ich fühle mich nicht erlöst, sondern verängstigt.
Der 1. FC Köln könnte mit Daum versagen.
Das ist es, was ich mit den Gottesfürchtigen meinte:
Was, wenn der Messias erscheint, und nach ein paar Tagen Medienbohei machen die Menschen so weiter wie vorher?
Bringen alte Damen um, wählen NPD, servieren Mineralwasser mit einer Zitronenscheibe?

Da ist noch ein Problem mit Jesus.
Vielleicht hat er das mit den Wundern gar nicht mehr drauf und sich seit Lepra nicht weitergebildet?
Bezogen auf Daum ist es so, dass er immer entrückter wirkt.
Früher der blaue Anzug, später die Kokslüge, heute eine Pressekonferenz zur Bekanntmachung eines postoperativen Hals-Nasen-Ohren-Befundes.
Hätte Daum mehr Tassen im Schrank, wäre er wohl kein erfolgreicher Trainer, doch wenn ihm das Geschirr weiter ausgeht, könnte das ein Nachteil werden.
Meine größte Sorge aber betrifft das Ende der Visionen, und zwar genau das Ende, in dem Overath und Daum und, wenn ich ehrlich bin, auch ich die Champions League sehen.
Ich fürchte, Köln wird in seiner Gier nach Größe ein genauso verkommener und verschwenderischer Mistverein wie Dortmund, Hertha oder :kacke:, ein Klub, der zehnmal mehr Geld ausgibt, als er hat, Spieler kauft, deren Schnürsenkel mehr Charakter hat als sie selbst, und am Ende sein Leben dafür hergibt, so sein zu wollen wie der FC Bayern München.

Aber den MSV putzen sie.
 
Zebras scharren ungeduldig mit den Hufen

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Duisburger erwarten sehnlichst das heutige Top-Spiel im ausverkauften Kölner RheinEnergieStadion.
Duisburger Markus Kurth erlebt die Stimmung im Schatten des Doms hautnah.
Mit Daum beginnt neue Zeitrechnung

MSV-Stürmer Markus Kurth muss nur aus dem Fenster seines Kölner Zuhauses schauen, um mit staunenden Augen zu verfolgen, dass in der Domstadt seit der Inthronisierung von "Messias" Christoph Daum eine neue Zeitrechnung begonnen hat.
"Die FC-Fans sind außer Rand und Band", blickt der Kölner im Duisburger Auftrag dem Topspiel heute (Anstoß 20.15 Uhr, live DSF) im ausverkauften RheinEnergieStadion entgegen.
"In Köln herrscht eine richtige Aufbruchstimmung", so das Resultat des nächsten Blicks.
Doch der erklärte Blick gilt den eigenen Befindlichkeiten:
"Das mit Christoph Daum hat für uns keine Bedeutung, für den MSV ändert sich gar nichts. Der ganze Rummel muss uns kalt lassen", so der 33-jährige Angreifer, der aus eigener Erfahrung weiß, wie gerade im Schatten des Doms Fußball gelebt und gelitten wird.
Vier Jahre trug Kurth das Trikot mit dem Geißbock, dann ging 2003 der Weg etwas weiter rheinabwärts nach Duisburg, wo auch die Laufbahn enden soll.
Das große Kribbeln vor dem rheinischen Gipfeltreffen.
Seit Tagen scharren die Zebras ungeduldig mit den Hufen.
Laut Cheftrainer Rudi Bommer ("Die Dinge um Daum sehe ich sehr gelassen. In Köln wird so viel gesprochen, da muss ich nicht mehr viel sagen.") hätte es bereits am Freitag losgehen können.
Auch beim Duisburger Stammpersonal Björn Schlicke und Youssef Mokhtari wächst die Ungeduld und die Vorfreude auf ein etwas anderes Match stündlich.
Aus gutem Grund und aus gegebenem Anlass.
Die noch frische Kölner Vergangenheit hält den Abwehrhünen und den ballgewandten Spielmacher gerade in diesen Tagen, an denen sich Fußball und Karneval so intensiv begegnen, in Atem.
Die kölsche Achterbahnfahrt liegt gar nicht so lange zurück.
In der letzten Bundesligasaison waren beide unter Trainer Uwe Rapolder Stammspieler, Schlicke war sogar eine Weile Kapitän.
Als der Schweizer Hans-peter Latour kam, folgte die bittere Degradierung bis runter in die RC-Reserve.
Für Schlicke Schnee von gestern.
Was zählt, ist allein die Tagesaktualität:
"Die Rolle der Nebendarsteller bedeutet für uns doch eine schöne Sache."

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03.12.2006 Von Gerd Böttner Duisburg




"Uns ist nicht bange, erst recht nicht in Köln"
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MSV-Chef Hellmich: "Die Mannschaft brennt"

FUSSBALL 2. BUNDESLIGA
Der Klubchef schreitet vor dem heutigen ultimativen Höhepunkt des 15. Spieltags mit unerschütterlicher Zuversicht voran:
"Wir fühlen uns stark genug, die Kölner in Köln zu schlagen", erklärt Walter Hellmich.
Und weiter:
"Uns ist nicht bange, erst recht nicht in Köln."

Der starke Mann des MSV orientiert sich dabei zunächst an den eigenen Stärken:
"Die Trainer und ich haben uns zusammengesetzt, ein paar Nudeln gegessen und sind die Mannschaften durchgegangen. Wir sind gewiss nicht schlechter besetzt. Wir schauen nur auf uns und haben keine Angst."
Hellmich orientiert sich aber auch den Schwächen der "Geißböcke". "Andere haben es doch vorgemacht", so der direkte Verweis auf die Heimniederlagen gegen den TSV 1860 München (1:2) und Erzgeburge Aue (0:1).
Hellmich hat seinen Zebras tief in die Augen geschaut und ist von einem guten Gefühl beseelt:
"Die Mannschaft brennt und geht es mit erhobenem Haupt an. Natürlich, schließlich sind wir wesentlich erfolgreicher als der 1. FC. Wir wollen zeigen, dass wir Fußball spielen können. Die Kulisse kann das Team nicht schrecken. Wir haben genug Spieler in unseren Reihen, die das aus der Bundesliga kennen."
Im Übrigen wünscht sich Hellmich für seinen MSV Kölner Verhältnisse:
"Auf einmal spielt dort Geld keine Rolle mehr, Sponsoren tragen das Geld regelrecht nach Köln."
Derweil muss Duisburgs Cheftrainer Rudi Bommer, der sich gerne mit der Favoritenrolle des heutigen Gegners anfreunden kann, nicht mehr zum Motivationskünstler aufsteigen:
"In Köln wird so viel gesprochen, da muss ich nicht mehr viel sagen."

Bö.

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03.12.2006


 
Daum-Premiere mit rot-weißem Ball

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Christoph Daum

Darauf mussten sie in Köln 6050 Tage warten:
Christoph Daum (53) wieder auf der FC-Bank.

40000 wollen im Spitzenspiel gegen den MSV Duisburg (heute, 20.15 Uhr) das Spektakel sehen.
Für die Fans ist’s wie Weihnachten:
Der Zampano ist zurück.

Und wie sich das für Daum gehört: Er hat Überraschungen parat.

Im Sturm soll der Argentinier Mariano Tripodi (21) vom Maradona-Klub Boca Juniors seinen Einstand geben.

Gespielt wird mit einem Ball in den Vereinsfarben rot-weiß.

Offiziell soll das Adidas-Leder erst im Januar auf den Markt kommen.

Übrigens: Daums erstes Spiel als Trainer beim FC endete vor 20 Jahren im September ’86 gegen den VfB Stuttgart 0:0.

Damit wären die Fans heute nicht zufrieden.
 
Mit Gelassenheit
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Ob sie auch heute jubeln dürfen? Die MSV-Stürmer Mo Idrissou und Markus Daun wollen den Kölnern das Debüt von Trainer Christoph Daum verderben. (Foto: scharfsteller)

MSV. Die Zebras hat in Köln kaum jemand auf der Rechnung. Daraus will Rudi Bommer heute Abend im Rhein-Energie-Stadion Kapital schlagen.Womöglich wissen es in Köln nicht alle Fußball-Fans. Um 20.15 Uhr tritt heute Abend der MSV Duisburg im Rhein-Energie-Stadion an. Seit einer Woche dreht sich beim Zweitligisten 1. FC Köln nahezu alles um Trainer Christoph Daum, um den sogenannten Messias. "Sie überdrehen mal wieder.

Zwei Siege und du bist Meister, zwei Niederlagen und du bist abgestiegen", sagt MSV-Abwehrspieler Björn Schlicke, der die Szene rund um den Dom bestens kennt. In der letzten Saison spielte Schlicke noch für den FC.
MSV-Trainer Rudi Bommer beobachtet die Entwicklung in Köln mit Gelassenheit. "Jeder, der es braucht, kann es so machen. Das ist aber nicht mein Ding", grenzt sich der Coach von seinem heutigen Kontrahenten Christoph Daum ab. Bommer weiß, dass der Druck auf den Kölnern liegt. Um die Motivation seiner Spieler musste sich der Meidericher Trainer in den letzten Tagen keine Gedanken machen. 50 000 Zuschauer, eine elektrisierende Atmosphäre - eine willkommene Abwechslungen zu Wettkämpfen mit Gegnern der Kategorie Unterhaching, Koblenz oder Jena.

Heute Vormittag werden die Zebras noch einmal in Meiderich trainieren, danach geht´s nach Köln, wo die Mannschaft Tagesbetten beziehen wird. Der grippekranke Ivo Grlic wird nicht dabei sein, zudem gehören Markus Neumayr, Kai Koitka, Necat Aygün und Pablo Caceres nicht dem Kader an.

Drei Ex-Kölner im Kader

Details zur Aufstellung ließ sich Bommer gestern nicht entlocken: "Auch die Kölner lesen Zeitung." Zuletzt war der MSV recht offensiv ausgerichtet, womöglich werden die Zebras auch gegen den Mitabsteiger mit drei Spitzen antreten. Offen ist, ob Alexander Bugera aus der Abwehrkette wieder ins Mittelfeld vorrückt. Dann käme der zuletzt gesperrte "Erle" Wolters zurück in die Startelf. Drei Zebras brennen besonders auf einen Einsatz. Während Markus Kurths Beteiligung von der taktischen Ausrichtung abhängt, sind die beiden weiteren Ex-Kölner für heute Abend gesetzt. Mittelfeld-Regisseur Youssef Mokhtari und Innenverteidiger Björn Schlicke reisen mit offenen Rechnungen nach Köln. Ex-Trainer Hanspeter Latour hatte beide Spieler in der vergangenen Saison nach der Winterpause aus dem Kader verbannt. (D. R.)

TICKETS

Der 1. FC Köln gab gestern bekannt, dass es an den Tageskassen heute noch 2000 Eintrittsarten für FC-Fans und 800 Tickets für MSV-Fans gibt. Die Frühkassen am RheinEnergie-Stadion öffnen um 17.45 Uhr. Die übrigen Kassen öffnen um 18.15 Uhr.


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03.12.2006

http://www.nrz.de/nrz/nrz.duisburgw...Stadt&region=Duisburg&auftritt=NRZ&dbserver=1

Alles auf Daum

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Die Fans des 1. FC Köln fiebern dem "Comeback des Jahres" seit über einer Woche entgegen und setzen "alles auf Daum", seine ersten Punkte muss der neue Coach des Fußball-Zweiligisten aber erst noch einfahren. "Wir wollen uns über den Kampf aus dieser schwierigen Situation befreien", sagte Christoph Daum vor dem heutigen Heimspiel gegen die Zebras, der zum ersten Mal seit 1990 wieder auf der Kölner Trainerbank sitzen wird und seinen Verein aus dem Liga-Mittelmaß befreien will.

FC ohne Broich

Gegen Duisburg wartet auf Daum, zu dessen erstem öffentlichen Training am vergangenen Montag rund 8000 Zuschauer kamen, die erste Bewährungsprobe. Die "Vorpremiere", als der 53 Jahre alte Rückkehrer vor einer Woche beim 2:1-Sieg in Fürth noch auf der Tribüne saß, wurde zwar bestanden, doch von den anvisierten Aufstiegsrängen sind die Kölner immer noch weit entfernt. "Der Zuspruch der Fans wird weitere Kräfte freisetzen.

Auf dem Platz müssen meine Spieler aber weit über ihren Schatten springen, um die drei Punkte einzufahren", sagte der FC-Coach. Verzichten müssen die Domstädter auf den gesperrten Thomas Broich. Auch wenn die FC-Fans ihren neuen Trainer bereits als Messias feiern, werden sie künftig auf dem Trainingsgelände außen vor bleiben. Daum kündigte an, die Mehrzahl der künftigen Trainingseinheiten unter Ausschluss der Öffentlichkeit abzuhalten, um in Ruhe arbeiten zu können.

Daum hat es ausgerechnet zum Debüt mit den Kickern aus seiner früheren Heimatstadt zu tun. Als Dreijähriger kam er 1956 mit seinen Eltern nach Duisburg und wuchs auf der Friedhofstraße in Beeck auf. Seine Eltern wohnen dort noch immer. Auf dem Neudorfer Gymnasium "baute" Daum sein Abitur, bei Hamborn 07 und bei Eintracht Duisburg spielte er Fußball, ehe er 1975 nach Köln wechselte. (NRZ/dpa)


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03.12.2006

http://www.nrz.de/nrz/nrz.duisburgw...Stadt&region=Duisburg&auftritt=NRZ&dbserver=1
 
[FONT=arial,helvetica,sans-serif]04.12.2006-[/FONT][FONT=arial,helvetica,sans-serif]20.15[/FONT][FONT=arial,helvetica,sans-serif]--1. FC Köln - MSV Duisburg[/FONT][FONT=arial,helvetica,sans-serif]--Peter Sippel, Josef Maier, Markus Pflaum

Quelle
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MSV: Peter Kuhlbachs FC-Einschätzung

Für Peter Kuhlbach besitzt das Duell in Köln einen ganz besonderen Stellenwert. Zwar steht der Sport-Physiotherapeut im Gegensatz zu den 22 kickenden Akteuren nicht im Mittelpunkt, doch er ist im Hintergrund immer nah dran am Geschehen, steht nicht nur als „Medizinmann“, sondern in manchen Fällen auch als „Kummerkasten“ zur Verfügung.
18 Jahre lang übte Kuhlbach den Job als „Physio“ bei den „Geißböcken“ aus. In dieser langen Zeit lernte er so manchen Trainer kennen und hatte auch das Vergnügen, mit dem momentan als Heilsbringer gefeierten Christoph Daum zusammenzuarbeiten. „Ein Jahr in der Jugend, danach drei Spielzeiten bei den Profis“, blickt Kuhlbach zurück.
Der 41-Jährige zeigt sich ziemlich beeindruckt von den Methoden des einstigen Istanbulers: „Ich kenne keinen Trainer, der so gewissenhaft arbeitet. Christoph veranstaltet keine Ein-Mann-Show, sondern ist ein echter Team-Arbeiter. Er schafft es, diese Gruppe zu leiten. Ein Team benötigt immer einen Chef.“ Die Frage, ob die Personalie Daum den Geißbock wieder auf Trab bringt, beantwortet "PK" mit einem klaren „Ja“: „Ich denke, das ist für Köln die allerbeste Lösung. Für den FC bedeutet Christoph Daum einen absoluten Glücksfall. Er zeichnet sich durch kontinuierliche Arbeit aus.“ Kuhlbach zwinkert: „Damit kann Christoph Daum nach dem Spiel gegen uns anfangen.“
Grundsätzlich stuft Kuhlbach seinen ehemaligen Arbeitgeber als besondere Nummer ein. „Wenn man sich überlegt, dass die Kölner zu einem Training ins große Stadion ausweichen müssen, weil die ganzen Zuschauer nicht an das Geißbock-Heim-Gelände passen, dann ist das schon erstaunlich. Was beim FC abgeht, ist gigantisch. Köln geht mit dem neuen Kurs großes Risiko, wenn sie es am Ende schaffen, dann sind sie richtig gut aufgestellt.“
Peter Kuhlbach macht keinen Hehl daraus, dass es auch bei ihm morgen Abend kräftig kribbeln wird. „Sobald die Musik anfängt, bekomme ich eine Gänsehaut. Ich habe in Köln noch viele alte Freunde, war lange bei dem Club beschäftigt. Es macht richtig Spaß, dort wieder eine Begegnung zu erleben.“ Aus Duisburger Sicht waren die vergangenen Auftritt am Rhein weniger lustig. 1:3 hieß es in der Bundesliga, sogar 0:4 beim Ausklang der Zweitliga-Saison – allerdings standen beide Teams bereits als Aufsteiger fest. Kuhlbach cool: „Drei Mal ist göttlich. Also sind wir jetzt dran.“
Ganz so lange liegt das letzte Treffen des Duisburger Sport-Physiotherapeuten mit den FC-Heilsbringer übrigens nicht zurück. „Als wir vor zwei Jahren mit dem MSV in der Sportschule Bitburg waren, stieg Christoph Daum dort mit Fenerbahce Istanbul ab. Es ist schön, wenn so ein Mann dich nach vielen Jahren wiedererkennt. Ich habe ihm damals gesagt, dass wir beide den umgekehrten Weg gegangen sind. Er ist in Duisburg geboren, hat dann in Köln gearbeitet. Ich bin gebürtiger Kölner und jetzt in Duisburg tätig.“ Und abschließend stellt Kuhlbach seine ganz persönliche Hitliste auf: „Neben der Zusammenarbeit mit Rudi Bommer würde mich auch ein gemeinsames Wirken mit Chelseas Jose Mourinho oder eben Christoph Daum reizen.“ Man beachte die Reihenfolge.
Quelle
 
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Wiedersehen in Müngersdorf

VON CHRISTIAN LÖER, 04.12.06, 07:06h, AKTUALISIERT 04.12.06, 10:22h

Mann im Hintergrund: Christoph Daum betreut erstmals seit 16 Jahren wieder das Team des 1. FC Köln.

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Köln - Neben dem sportlichen Misserfolg hat die verfehlte Personalpolitik des 1. FC Köln in den vergangenen eine weitere Konstante hervorgebracht: Das stetige Wiedersehen. Kaum ein Wochenende vergeht, an dem die Kölner nicht auf mindestens einen ihrer früheren Spieler treffen - und wenn tatsächlich mal kein Ehemaliger im Kader des Gegners steht, schießt auf einem anderen Platz todsicher wieder einer zwei Tore, wie es zuletzt der beim FC ausgemusterte Giovanni Federico in Karlsruhe ebenso nachhaltig praktizierte wie der zu seinen Kölner Zeiten unsägliche Christian Rahn in Rostock. Und viele mehr.
FORUM: Mitreden über die aktuellen Ereignisse Während es allerdings die Mehrzahl der Klubs dabei belässt, sich ehemalige Kölner nur einzeln ins Haus zu holen, hat der MSV Duisburg, auf den der 1. FC Köln heute Abend (20.15 Uhr) im Rhein-Energie-Stadion trifft, eine ganze Kölner Exklave gebildet. Dass man damit vor allem zur Fahrstuhlmannschaft werden kann, ist nur das eine Ende der Geschichte. Das andere ist: Mit solchem Personal kann man sich zwar nicht unbedingt in der Ersten Liga halten - dafür aber immer wieder um den Aufstieg mitspielen. Wie zum Beispiel in diesem Jahr. Beim MSV verdienen FC-Auf- und Abstiegshelden wie Markus Kurth und Ivica Grlic ebenso ihr Geld wie der ehemalige Physiotherapeut Peter Kuhlbach, der 18 Jahre lang am Geißbockheim arbeitete. Dirk Lottner kehrte nach weniger erfolgreichen Jahren in Duisburg in diesem Sommer zwar nach Köln zurück, wo er seitdem beachtliche Erfolge im Oberliga-Team feiert; dafür sind jedoch auch zwei Spieler wieder aus Köln nach Duisburg gewechselt: Björn Schlicke und: Youssef Mokhtari. Beide gehörten in der vergangenen Rückrunde dem mittlerweile legendären „Bautrupp“ an, dem all jene Spieler angehörten, die Trainer Hanspeter Latour im Gegensatz zu anderen für im Abstiegskampf unbrauchbar hielt. Was sich später ja auch relativiert hat. Schlicke qualifizierte sich nach insgesamt schwachen Hinrundenleistungen mit einem furchtbaren Spiel zum Rückrundenauftakt in Mainz (2:4) für die Abteilung der Aussortierten und ertrug sein Schicksal schuldbewusst-schweigend. Youssef Mokhtari hingegen wurde nach einem Gespräch im Wintertrainingslager von Latour aus dem Kader genommen - der 27-jährige Marokkaner hatte die uneingeschränkte Spielmacherrolle gefordert und erklärt, nicht mit anderen Mitgliedern des Kaders in Konkurrenz um einen Stammplatz treten zu wollen, was Latour wiederum zu der Ansicht gebracht habe, Mokhtari gehöre nicht zu der Art Teamspieler, die man im Abstiegskampf braucht. Mokhtari beschwerte sich damals bitter über sein Los, mittlerweile überzeugt der Mittelfeldspieler in Duisburg (vier Tore in 14 Einsätzen) - und schweigt. Interview-Wünsche lehnte er zumindest ab, im Gegensatz zu Björn Schlicke, der die aktuelle Aufregung beim FC mit diesen Worten einschätzt: „Die Kölner überdrehen wieder. Wir hatten in der letzten Saison nach vier Spielen neun Punkte. Da standen wir für viele schon im Uefa-Cup. Mindestens.“

Quelle: www.ksta.de
 
erstellt am: 04.12.2006
MSV Duisburg

Bommer: „Die Jungs brennen“

VON BERND BEMMANN



(RP) MSV-Trainer Rudi Bommer hat heute Abend beim Rhein-Schlager in Köln bis auf Ivo Grlic alle Mann an Bord. Wahrscheinlich ist, dass er an der offensiven Variante mit drei Stürmern festhält. Dass Rudi Bommer keine Verletzungssorgen quälen vor dem heutigen Spiel beim 1. FC Köln, ist die eine (positive) Seite. Dass sich bis auf den grippekranken, aber wieder laufbereiten Ivo Grlic alle Zebras gesund und munter anbieten, dient als Untermalung einer günstigen Personalsituation, wie sie besser nicht sein könnte.
Dass der MSV-Trainer dem einen oder anderen seiner Schützlinge „mit Bedauern“ erklären muss, dass sie heute nicht einmal im Kader sind, grämt den 49-Jährigen ein bisschen. „Jeder will in Köln dabei sein“, sagt Bommer. Er wertet das als Signal. „Die Jungs brennen auf diese Partie im besonderen Maße.“
Na klar, wer möchte als Kicker nicht am Ball sein in der randvollen WM-Arena unter breiter Anteilnahme der Medien, die heute abend die 120 Presseplätze und Fotografen-Standorte im RheinEnergie-Stadion in Beschlag nehmen. Der Dienstantritt des Herrn Daum lässt die Wellen hoch schlagen. Die Kölner Presselandschaft überschlägt sich in der Huldigung einer Person, die sogar zum „Messias“ hochstilisiert worden ist.
„Ein hartes Wort“, nennt Rudi Bommer das. Er wird sich mit einer Nebenrolle begnügen müssen. Aber das ist ihm ziemlich wurscht. „Wir machen unser Ding, alles andere interessiert uns nicht“, betont Bommer, der in seiner aktiven Laufbahn schon manchen Strauß auch auf internationaler Bühne gefochten hat.




Interessant dürfte sein, wie der Trainer das Spiel taktisch angeht. Drei Spitzen? „Gegen Jena ist unser Mut zum Risiko belohnt worden, Köln ist aber wieder ein ganz anderes Spiel.“ Möglich, dass er Adam Bodzek mit in die Startelf nimmt, um im Mittelfeld neben Mihai Tararache eine weitere defensive Absicherung zu installieren. Das machte wohl Sinn, weil die Kölner von Beginn an stürmisch erwartet werden können.



Das würde bedeuten, dass Bommer zu „seinem“ 4-4-2-System zurück kehrt. Mit Mo Idrissou als gesetztem ersten Stürmer. Mit dem in Köln wohnhaften Markus Kurth als Nebenmann. Das kann aber auch ganz anders kommen. Bommer denkt darüber nach, wie gegen Jena mit drei Spitzen zu spielen. Für Bodzek käme dann Markus Daun als dritter Stürmer zum Zuge, könnte Kurth etwas zurück gezogen spielen. Bommer: „Je nachdem wie es läuft, kann ich sofort reagieren.“

Alternativen hat der Trainer fast ohne Ende. Auf jeden Fall hat Klemen Lavric im Training Gas gegeben und die Trainer-Kritik vor dem letzten Heimspiel gegen Jena offenbar angenommen. „Er muss einen neuen Anlauf nehmen“, sagt Bommer, der immer wieder „neue Reize“ setzen will. „Ich kann nicht dulden, dass jemand nachlässt“, sagt der Trainer. Bei Lavric war das der Fall. Damit ist das Thema aber auch abgehakt. Bommer ist von Hause aus nicht nachtragend.
Dass die Kölner auf ihren Spielmacher Thomas Broich wegen des Platzverweises in Fürth verzichten müssen, sieht Bommer nicht unbedingt als „Vorteil für uns“ an. Der FC habe eine ausgewogen besetzte Mannschaft, da werde ein Ausfall nicht gleich gravierend negativ sein. Trotzdem: Broich dürfte mit seinem kreativen Spiel vermisst werden auf Kölner Seite.
Quelle
 
Bommer plant mit Bodzek

Die Duisburger sind fest entschlossen zu siegen. "Wir werden uns nicht verstecken", sagt Kapitän Georg Koch. Und Trainer Rudi Bommer fügt an: "Wir bringen dem FC viel Respekt entgegen, haben aber keine Angst." Rechtzeitig zum Hinrunden-Finale haben sich die Zebras stabilisiert.


Keine Angst vor dem FC: Duisburgs Trainer Rudi Bommer.
© dpa



Acht erzielte Treffer bei einem Elfmeter-Gegentor in Braunschweig (1:1) aus den vergangenen drei Begegnungen dokumentieren den Aufwärtstrend. Der MSV ist seit dem 2. Oktober, nach der einzigen Saisonniederlage in Rostock (0:1), ungeschlagen. "Wir haben reichlich Selbstvertrauen getankt", betont Björn Schlicke, der zusammen mit Youssef Mokhtari und Markus Kurth an alter Wirkungsstätte antritt. Zu einem Spiel, das die Weichen stellen soll, auf einem Aufstiegsplatz überwintern zu können. "Die Mannschaft hat konzentriert gearbeitet und sich optimal auf die schwere Aufgabe in Köln vorbereitet, alle freuen sich bei uns auf das Spiel", sagt Bommer.


Der Trainer überlegt, mit Adam Bodzek eine zusätzliche Absicherung im Mittelfeld neben Mihai Tararache zu installieren. Freilich, auch die Variante mit Markus Daun als drittem Stürmer (für Bodzek) wäre denkbar, sagt der Trainer. Das Brimborium um Christoph Daum haben die Duisburger mit Gelassenheit und ohne eigene Belastung zur Kenntnis genommen. "Der FC steht mehr unter Druck als wir", sagt Bommer, der aus dem Vollen schöpfen kann. Nur der erkrankte Ivo Grlic steht nicht zur Verfügung.
Bernd Bemmann



http://kicker.de/fussball/2bundesliga/startseite/artikel/358518/
 
Das steht schon www.express.de.
1:3-PLEITE


Was für ein Alb-Daum-Debüt!




Köln – Christoph Daum hockte auf seinem Trainerstühlchen. Bedröppelt und bedient. Vom Kölner Himmel prasselte der Regen in Strömen auf den neuen FC-Trainer herab. 1:3 gegen Duisburg, neun Punkte Rückstand, Platz acht. Das Debüt des Zampanos – ein AlbDAUM. Es sollte alles besser werden. Endlich Schluss mit Rumpel-Fußball. Nie wieder demütigende Heimniederlagen in der Zweiten Liga. Doch auch ein Christoph Daum macht aus dieser Mannschaft keine konkurrenzfähige Zweitliga-Mannschaft. Erst recht nicht in so kurzer Zeit. Nach 15-minütiger Daum-Party war Montagabend eigentlich alles wieder wie früher.


Die FC-Kicker stümperten unbeholfen über den Platz, und der Gegner schlug eiskalt zu. Markus Daun sorgte anstelle von Christoph Daum mit seinem Doppelpack für die Schlagzeilen. Nach dem 0:3 strömten die Fans aus der Arena. Sie hatten genug von diesem Trümmer-Verein.
Schon nach einer halben Stunde war die nächste Demütigung in Müngersdorf perfekt. Den Niederlagen gegen Aue und 1860 München folgte gegen Duisburg die erneute Klatsche. Verlieren wird im Kölner WM-Tempel allmählich zur Gewohnheit. Christophs Daums Rückkehr endete so, wie sein letztes Spiel als FC-Trainer – mit einer 1:3-Niederlage. 1990 war die Pleite gegen Frankfurt allerdings unbedeutend. Die gestrige Niederlage zum Daum-Comeback schmerzte da schon wesentlich heftiger. Sechs Niederlagen schon nach 15 Spielen.

In diesem Jahr, das ist nun klar, wird der FC nicht mehr in die Nähe der Aufstiegsränge kommen. Was viel schlimmer ist: In nur 90 Minuten wurde dem neuen FC-Trainer klar, dass er mit den Spielern, die Hanspeter Latour fröhlich verpflichten durfte, nie im Leben um den Aufstieg spielen kann. Und seit gestern Abend wissen die FC-Bosse auch, dass die abenteuerlichen Träumereien von einem neuen Trainingscamp schleunigst in die Schublade gehören. Dieser Verein braucht im Moment keine Investitionen in die Infrastruktur, sondern zehn neue Spieler.
Doch Daum will davon nichts wissen: „Es geht darum, mit den vorhandenen Spielern möglichst viele Punkte bis zur Winterpause zu sammeln. Von neuen Spielern rede ich nicht, das würde den vorhandenen Spielern nur ein Alibi liefern. Ich gehe voran, nehme auch den Druck auf mich, aber die Spieler müssen auf dem Platz was zurück geben.“ Haben sie am Montag schon mal nicht getan.
 
MSV vermasselt Daum-Start

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Hat alle Hände voll zu tun in Köln:
Rückkehrer Christoph Daum.


Alle Augen waren am Montagabend natürlich auf Christoph Daum gerichtet. Der neue Chef des 1. FC Köln gab gegen den MSV Duisburg seinen Einstand. Als ernüchterndes Fazit bleibt für den Heimkehrer: Es gibt noch sehr viel zu tun rund ums Geißbockheim.

Der MSV Duisburg setzte sich verdient im RheinEnergieStadion durch und erklomm wieder einen Aufstiegsplatz, während die Kölner tief im Mittelfeld feststecken und bereits neun Punkte Rückstand auf Rang drei aufweisen. Der FC verlor aber nicht nur die drei Punkte, sondern muss nun in Offenbach auch auf den Gelb-gesperrten Cabanas und Gelb-Rot-Sünder Alpay verzichten. Duisburg freut sich derweil über Matchwinner Daun, der sich treffsicher wie nie zuvor erwies und den MSV mit dem ersten Doppelpack seiner Profi-Karriere auf die Siegerstraße brachte.

(Quelle: kicker.de)
 
Kölner Alpay sieht Gelb-Rot
Daun stiehlt Daum die Show

Der MSV Duisburg hat Christoph Daum seine Rückkehr auf den Trainerstuhl beim 1. FC Köln nach exakt 6050 Tagen gründlich verdorben und sich mit einem verdienten 3:1-Erfolg in die Aufstiegsränge geschossen. Zum Matchwinner avancierte Markus Daun mit dem ersten Doppelpack seiner Profi-Karriere.
m RheinEnergieStadion herrschte schon lange vor dem Anpfiff Ausnahmezustand. Nach exakt 6050 Tagen stand Christoph Daum wieder als Cheftrainer beim 1. FC Köln in der Verantwortung und an der Linie. Die Euphorie war beinahe greifbar.
Beim 1. FC Köln gab es im Vergleich zum 2:1-Erfolg in Fürth folgende personelle Änderungen: Haas, Scherz und Madsen ersetzten Cullmann, Cabanas und Broich (Rot-Sperre).
Duisburgs Trainer Rudi Bommer brachte nach dem 4:0-Kantersieg über Jena exakt die gleiche Startelf.
Beide Teams begannen äußerst engagiert, legten sofort den Vorwärtsgang ein und überbrückten das Mittelfeld schnell. Den Aktionen fehlte jedoch immer wieder die Genauigkeit. Da diese Konzentrationsschwächen aber auch auf die Abwehrreihen zutraf, gab's hüben wie drüben Lücken im Abwehrverbund und folgerichtig Torchancen. Idrissou köpfte aus acht Metern aber knapp links vorbei, Scherz zielte aus fünf Metern freistehend über den rechten Torwinkel.
Die Führung für den MSV entsprang dann auch keineswegs überraschend ebenfalls einem dicken Lapsus: Bugera schlug das Leder nach vorne, Kurth verlängerte per Kopf. Nach einem kapitalen Schnitzer von Mitreski fiel Daun der Ball vor die Füße. Der Duisburger sah, dass Wessels zu weit vor dem Tor stand und schoss den Ball aus 22 Metern über den Keeper hinweg ins Tor (18.).
Nur zwei Minuten später gab's auf der anderen Seite einen großen Aufreger: Nach einem schlimmen Fehler von Koch, der unbedrängt Chihi den Ball in die Füße spielte, war Chihi vorbei am MSV-Keeper und kam im Sprintduell mit Koch zu Fall. Der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Sippel blieb aus.
Nach einer knappen halben Stunde wären die Bommer-Schützlinge beinahe mit 2:0 in Führung gegangen: Eine Flanke von Mokhtari wurde länger und länger. Wessels kratzte die Kugel mit den Fingerspitzen von der Linie. Den vom Pfosten zurückspringenden Ball verpasste Kurth völlig freistehend zwei Meter vor der Torlinie um Zentimeter.
Die Unsicherheiten und mitunter haarsträubenden Fehler in der Kölner Defensive blieben aber nicht unbestraft: Zunächst vertändelte erneut Mitreski gegen Daun, dann verlor Ehret am eigenen Fünfmeterraum (!) den Ball an Caligiuri, der mit Übersicht von der Grundlinie zur Mitte zu Daun passte, der aus fünf Metern einschob (30.).
Die "Geißböcke" steckten aber keineswegs auf, hatten jedoch Pech, als Scherz aus zehn Metern mit einem Aufsetzer an der Latte scheiterte. Dass Novakovic den Abpraller per Kopf aus fünf Metern nicht im leeren Tor unterbrachte, gehörte aber nicht mehr in die Kategorie fehlendes Glück, sondern Unvermögen.
Nach dem Seitenwechsel brachte Trainer Daum mit Epstein und dem 19-jährigen Debütanten Mariano Tripodi, ein Argentinier mit italienischem Pass, zwei frische Kräfte. Die erste Großchance aber gehörte erneut dem MSV. Und Markus Daun hätte Christoph Daum beinahe vollends die Show gestohlen, wäre sein klasse Linksschuss aus knapp 20 Metern nicht am rechten Lattenkreuz, sondern im Winkel gelandet.
Die Nerven lagen bei den Kölnern nun zusehends blank. Nachdem die Zuschauer Mokhtari, der einen Eckstoß ausführen wollte, mit Gegenständen bewarfen und sich dieser bei Schiedsrichter Sippel beschwerte, kam es zu großer Rudelbildung, bei der einmal mehr Heißsporn Alpay sehr negativ auffiel und Gelb sah. Kurz darauf schubste auf der anderen Seite Koch Epstein um und wurde ebenfalls verwarnt, nicht ohne eine erneute Rudelbildung im MSV-Strafraum. Sippel hatte alle Hände voll zu tun, um die Gemüter zu beruhigen.
Nur Minuten später war die Begegnung für Alpay endgültig beendet. Der Türke hatte seine Nerven nicht mehr im Zaum und wurde nach hartem Einsteigen am Boden mit Gelb-Rot vorzeitig zum Duschen geschickt (68.).
Der Sport kam ein wenig zu kurz in dieser Phase. Köln steckte zwar nicht auf, fand gegen die aufmerksame MSV-Defensive aber kein Durchkommen. Gefahr kam lediglich bei Schnitzern von Koch auf, der nicht seinen besten Tag erwischte. Duisburg versteckte sich mit dem Vorsprung im Rücken aber keineswegs in der eigenen Hälfte, sondern agierte weiter offensiv, spielte die Angriffe nun aber nicht mehr konsequent zu Ende.
Dies blieb dann aber den MSV-"Jokern" vorbehalten. Der eingewechselte Willi spielte in die Gasse zum ebenfalls frisch gekommenen Lavric, der Koch umkurvte und zum 3:0 einschob (81.).
Der Treffer von Tripodi in der zweiten Minute der Nachspielzeit war nur noch Ergebniskosmetik.
Der 1. FC Köln und Christoph Daum müssen nun nach Offenbach, sind dort ohne den Gelb-gesperrten Cabanas sowie Gelb-Rot-Sünder Alpay bei den Kickers zu Gast. Der MSV Duisburg empfängt am kommenden Sonntag den SC Paderborn.



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Comeback fehlgeschlagen

Duisburg blamiert Daums Domstädter

Der Auftakt von Christoph Daum als FC-Trainer hätte kaum schlimmer verlaufen können.

Köln (RPO). Christoph Daums Trainer-Comeback beim 1. FC Köln ist in einem sportlichen Desaster geendet. Der FC musste im ersten Spiel unter dem Heimkehrer auf der Trainerbank eine herbe 1:3 (0:2)-Niederlage gegen den Bundesliga-Mitabsteiger MSV Duisburg hinnehmen.
Köln weist somit weiter neun Punkte Rückstand auf den dritten Aufstiegsplatz auf. Dabei verdarben die MSV-Stürmer Markus Daun (18. und 30.) und Klemen Lavric (80.) trotz des Ehrentreffers durch Mariano Tripodi (90.) die große "Daum-Party" vor 48.000 Zuschauern in Kölns ausverkauftem WM-Stadion.
Als weiteren Wermutstropfen musste der 53 Jahre alte Fußball-Lehrer neben der dritten Heimpleite seines Teams in Folge noch den Platzverweis für den türkischen Innenverteidiger Alpay hinnehmen, der in der 67. Minute von Schiedsrichter Peter Sippel (München) die Gelb-Rote Karte sah. Daum bleibt also eine Menge Arbeit, um das angstrebte Ziel Wiederauftstieg überhaupt noch zu schaffen. Der MSV dagegen verbesserte sich mit nun 28 Punkten auf den dritten Aufstiegsplatz.
Nach sechzehneinhalb Jahren oder 6050 Tagen wurde Christoph Daum, der vor knapp zwei Wochen einen Dreieinhalbjahres-Vertrag bei den Rheinländern unterschrieben hatte, von den erwartungsfrohen und heißblütigen Kölner Fans begeistert empfangen. Vor der Kölner Trainerbank baute sich eine riesige Traube von Fotografen auf und deckte den Erfolgscoach mit einem Blitzlichtgewitter ein. Auf der Südtribüne rollten die Treuesten der Treuen über die gesamte Breite ein riesenhaftes Banner mit den Worten "Herzlich willkommen, Christoph, eine ganze Stadt wartet auf Dich voller Sehnsucht nach Erfolg" aus.

Der Erfolg blieb dem FC aber versagt. Gegen die kompakt stehende Gästemannschaft aus Duisburg fand das Team zu keiner Zeit ins Spiel. Dazu wurden einige der elf Kölner in der Anfangsformation mit dem großen Druck durch die Zuschauer und die Medien, die seit zwei Wochen pausenlos über den prominenten Rückkehrer berichtet hatten, nervlich nicht fertig. So nutzte Daun den ersten schweren Patzer von Kölns Innenverteidiger Aleksandar Mitreski mit einem 18-Meter-Volleyschuss zum 0:1.



In der 30. Minute war es erneut zunächst Mitreski mit einer schwachen Kopfballrückgabe und nachfolgend Fabrice Ehret mit einem Ballverlust, den Daun zum zweiten Tor nutzte. Schließlich traf der eingewechselte Klemen Lavric zehn Minuten vor dem Ende gegen das dezimierte Kölner Team, ehe Tripodi wenigstens noch das erste Tor der zweiten "Ära Daum" in Köln gelang
Aus einer sehr guten Duisburger Mannschaft ragten neben Torschütze Daun auch Innenverteidiger Iulian Filipescu und Mihai Tararache heraus. In der wackeligen Kölner Mannschaft konnte sich kaum ein Spieler beweisen.
STATISTIK
Köln: Wessels - Haas, Alpay, Mitreski, Ehret - Lagerblom, Matip (46. Epstein) - Scherz (61. Cabanas), Madsen (46. Tripodi), Chihi - Novakovic. - Trainer: Daum
Duisburg: Koch - Weber, Filipescu, Schlicke (49. Lanzaat), Bugera - Tararache - Caligiuri (73. Willi), Mokhtari, Idrissou - Kurth, Daun (77. Lavric). - Trainer: Bommer
Schiedsrichter: Peter Sippel (München)
Tore: 0:1 Daun (18.), 0:2 Daun (30.), 0:3 Lavric (80.), 1:3 Tripodi (90.+2)
Zuschauer: 48.000
Beste Spieler: Filipescu, Tararache, Daunkeine
Gelb-Rote Karte: Alpay (67.)
Gelbe Karten: Lagerblom (4), Mitreski, Cabanas (5), - Willi (2), Koch



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Dauns Zauber
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Die Fans feierten beim 3:1-Sieg der Zebras in Köln nur einen Trainer: den Duisburger Coach Rudi Bommer.

Für den Kick gegen Daum hatte sich Daun die Haare blondieren lassen. Markus Daun, Stümer des MSV Duisburg, verdarb Christoph Daum, dem vom Bouelvard ernannten Messias des 1. FC Köln, das Comeback. Zweimal traf Daun bis zur 30. Minute, zweimal ins Kölner Herz . Am Ende feierten die Zuschauer im Rhein-Energie-Stadion nur noch einen Trainer. Die Zebra-Fans ließen "Rudi-Bommer-Sprechchöre" durch die Arena schallen. Der MSV siegte beim Erstliga-Mitabsteiger 1. FC Köln verdient mit 3:1 (2:0) und erkämpfte sich damit den Aufstiegsrang zurück. Der FC hat nun neun Zähler Rückstand.
Rudi Bommer hatte ein glückliches Händchen. Er vertraute komplett der Mannschaft, die vor elf Tagen Jena geschlagen hatte. Somit durfte Markus Daun erneut ran, Klemen Lavric saß trotz guter Trainingsleistungen wieder nur auf der Bank. Bommer wählte damit erneut eine offensive Ausrichtung. Drei Duisburger Spitzen gegen eine auf Kölner Seite. "Bei uns brennt etwas in der Luft. Köln soll sich nach uns richten.", gab sich der Duisburger Trainer unmittelbar vor dem Anpfiff kämpferisch. Der MSV war es auch, der in der Anfangsphase den Vorwärtsgang einlegte. Gefährlich wurde es zum ersten Mal nach vier Minuten, als die Kölner einen Schuss von Markus Kurth abblockten. Sieben Minuten später verfehlte Mo Idrissou mit einem Kopfball nur knapp das Tor. Die Kölner vergaben ihren ersten Hochkaräter nach einer viertel Stunde. Matthias Scherz schoss nach einem Bugera-Patzer aus sieben Metern über das Tor.
Mitreski half zweimal mit
Warnschüsse, doch Markus Daun machte in der 18. Minute ernst. Einen Stockfehler von Aleksander Mitreski nutzte Daun aus, traf mit einem einem Linksschuss aus 22 Metern und überwand FC-Keeper Stefan Wessels, der etwas zu weit vor dem Tor stand. Schon beim Gegenzug kochte die Kölner Volksseele. MSV-Torwart Georg Koch leistete sich einen Bock, spielte den Ball Adil Chihi vor die Füße. Chihi umspielte Koch und kam im Fünfmeterraum zu Fall. Elfmeter? Schiedsrichter Sippel ließ weiterspielen. Eine richtige Entscheidung. Die Fernsehbilder belegten, dass Koch beim Versuch, den Ball noch zu erreichen, Chihi nicht foulte. Aleksander Mitreski leistete auch beim zweiten Meidericher Treffer Schützenhilfe: mit einer zu kurzen Kopfball-Rückgabe. Alpay konnte zunächst gegen Daun klären, doch Marco Caligiuri erkämpfte sich den Ball an der Torauslinie und bediente Daun, der aus fünf Metern einschob. (30.) . Köln war wieder im Gegenzug zur Stelle, doch Matthias Scherz traf nur die Latte und Milivoje Novakovic köpfte neben das leere MSV-Tor.
Chancen dieser Kategorie gab es im zweiten Durchgang kaum noch. Markus Daun hatte sogar seinen dritten Treffer auf dem Fuß, doch er knallte das Leder an die Latte. Die Partie wurde mit zunehmender Spieldauer ruppiger. Der Kölner Alpay flog mit gelb-roter Karte vom Platz. Zehn Minuten vor Schluss traf Klemen Lavric zum 0:3, Triboni verkürzte in der Nachspielzeit. Der Held des Abends hieß nicht Daum, sondern Daun. Und Wolfgang Niedecken, FC-Fan und bekanntester Kölner Barde, stellte fest: "Das war der Wiedereintritt in die Realität."



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Daun entzaubert Daum

Eine Woche trainiert "Messias" Christoph Daum nun den 1. FC Köln, doch sein Heiligenschein ist schon nach dem ersten Auftritt der Mannschaft verblasst. Gegen den MSV Duisburg unterlagen die Kölner im eigenen Stadion - ein Stürmer der "Zebras" traf dabei doppelt.
Köln - Daums lang ersehnte Rückkehr endete für den Zweitligisten in einem sportlichen Desaster. Die Kölner verloren das erste Spiel unter der Regie von Daum mit 1:3 gegen den MSV Duisburg und haben weiter neun Punkte Rückstand auf den dritten Aufstiegsplatz. Dabei verdarben die MSV-Stürmer Markus Daun (18. und 30.) und Klemen Lavric (80.) die große Daum-Party vor 48.000 Zuschauern in Kölns ausverkauftem Stadion. Mariano Tripodi (90.+2) markierte den Ehrentreffer.

Fehlstart: Der Fischer und das Rumpelstilzchen


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Darüber hinaus mussten die Kölner noch den Platzverweis für den türkischen Innenverteidiger Özalan Alpay hinnehmen, der in der 67. Minute von Schiedsrichter Peter Sippel die Gelb-Rote Karte sah. Daum bleibt somit eine Menge Arbeit, um das angstrebte Ziel Wiederauftstieg noch zu schaffen. Der MSV dagegen verbesserte sich mit nun 28 Punkten auf den dritten Aufstiegsplatz.Nach sechzehneinhalb Jahren wurde Daum, der vor knapp zwei Wochen einen Dreieinhalbjahres-Vertrag bei den Rheinländern unterschrieben hatte, von den Kölner Fans begeistert empfangen. Gegen die kompakt stehende Gästemannschaft aus Duisburg fand das Kölner Team jedoch zu keiner Zeit ins Spiel. Dazu wurden einige der elf Kölner in der Anfangsformation mit dem großen Druck durch die Zuschauer und die Medien, die seit zwei Wochen pausenlos über den prominenten Rückkehrer berichtet hatten, nervlich nicht fertig. So nutzte Daun den ersten schweren Patzer von Kölns Innenverteidiger Aleksandar Mitreski mit einem 18-Meter-Volleyschuss zum 0:1.
In der 30. Minute war es erneut zunächst Mitreski mit einer schwachen Kopfballrückgabe und nachfolgend Fabrice Ehret mit einem Ballverlust, den Daun zum zweiten Tor nutzte. Schließlich traf der eingewechselte Klemen Lavric zehn Minuten vor dem Ende gegen das dezimierte Kölner Team, ehe Tripodi wenigstens der Anschlusstreffer gelang.
"Natürlich hätte ich lieber gewonnen, und eine solche Heimniederlage ist bitter. Wenigstens weiß jetzt jeder, dass viel Arbeit vor uns liegt", sagte Daum. "Der MSV war klar besser, und wir sollten nun erst einmal das Wort Aufstieg nicht in den Mund nehmen, sondern wie die Eichhörnchen Punkt für Punkt sammeln."
bri/fpf/sid


Quelle: www.spiegel.de
 
Bittere Pille für den Gesundbeter

Von Erik Eggers, Köln
Der Einstand von Christoph Daum als Trainer des 1. FC Köln wurde auf den Rängen so inbrünstig gefeiert wie ein Gottesdienst mit Massenekstase. Allerdings nur bis zum Anpfiff. Was dann folgte, war eine schlimme Ernüchterung. Doch Daum glaubt an sein neues Team.
Lange vor dem Anpfiff stand bereits fest, dass es ein besonderer Fußball-Abend werden würde. Kilometerlang hatte sich am Montagabend eine Schlange in Rot und Weiß gen Köln-Müngersdorf gezogen, 48.000 Menschen waren dorthin gepilgert, wo der neue Heilsbringer nun die Hand anlegen sollte, um die Blinden wieder sehen und die Gelähmten wieder gehen zu lassen. Turmhoch waren die Erwartungen, bevor Christoph Daum nach über 16 Jahren wieder auf die Trainerbank des 1. FC Kölns zurückkehrte. Dass es gleichzeitig der erste Auftritt des 53-Jährigen war im deutschen Profifußball, nachdem ihm diese "Kokain-Affäre" im Jahr 2000 das sicher geglaubte Amt des Bundestrainers gekostet und einen langen Strafprozess eingebracht hatte - den Fans in Köln ist das ziemlich gleichgültig. Nirgendwo wird so schnell vergessen wie hier, in der Stadt der Hybris, und außerdem hat der Karneval schließlich schon begonnen, jene fünfte Jahreszeit also, in der es verboten ist, über die ernsten Dinge des Lebens zu reden.

Fehlstart: Der Fischer und das Rumpelstilzchen




Hunderte von Fans hatten sich rote T-Shirts übergestreift, die vor dem Stadion von findigen Geschäftsleuten verkauft wurden; auf ihnen prangte in weiß das Konterfei des Christoph Daum, darunter stand der Schriftzug: "Messias". Im Stadion brodelte es, als stünde eine Halbfinal-Partie der Champions League gegen Manchester United an. Zu Gast war am 15. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga der MSV Duisburg. Der Gedanke an eine Litanei liegt ohnehin nie fern, wenn die Stadionsprecher die Rückennummern der Profis aufsagen und dann der zehntausende Kehlen fassende Fan-Chor mit den jeweiligen Namen antwortet. Aber gestern Abend war dieses Fußball-Bittgebet in Wechselrede zwischen Priester und Gemeinde noch intensiver als für gewöhnlich in Köln. Und als die Spieler endlich einliefen, da sangen die Fans ihre Hymne ("Mir stonn zu dir, FC Kölle") noch inbrünstiger, noch lauter, noch versunkener als sonst. "Herzlich willkommen Christoph! Eine ganze Stadt wartete auf Dich, voller Sehnsucht nach Erfolg!!!", hieß es dazu auf einem riesigen Transparent, das vor der imposanten Südtribüne entrollt wurde, dort, wo die fanatischsten Fans des FC stehen. Trunken vor Freude, benebelt wie nach erhöhtem Weihrauch-Konsum erwarteten die Kölner Fans nun auf die fußballerische Erlösung. "Wunderdinge kann man von mir nicht erwarten", hatte Daum zwar zaghaft zu bedenken gegeben - aber das irritiert den Kölner Fan nicht wirklich. Weiß er doch, dass ein Heilsbringer seine Wundertaten nie selbst ankündigt. Er macht einfach.Aber dann wurde Fußball gespielt, und die Menge war wieder nüchtern. Schmerzlich genug, dass sich wieder einmal dieses Bonmot Rudi Völlers bewahrheitete: Der Sportdirektor des Erzrivalen aus Leverkusen hatte in der Vorsaison einmal schmunzelnd festgestellt, dass die halbe Stunde vor dem Spiel die eigentlich schönste Zeit im Kölner Stadion sei. Auch gestern Abend hatte mit dem Anpfiff die ganze Herrlichkeit ein Ende, daran konnte selbst die schillernde Figur Daum nichts ändern. Die Mannschaft um Kapitän Matthias Scherz spielte aggressiv, leidenschaftlich, sie versuchte alles. Aber im Grunde agierte sie hilflos. Die Standards, die Chihi, Epstein und Cabanas traten, waren grauenhaft, kein Freistoß und keine Ecke erreichte je den Mitspieler. Nach einer halben Stunde war das Spiel entschieden. Zwei monströse Fehler der verunsicherten FC-Abwehr hatte der Gegner, der bis dato von den Zuschauern kaum wahrgenommen worden war, durch den überragenden Markus Daun zum 2:0 genutzt. Und als Lavric in der 80. Minute zum 3:0 für den MSV einschoss, leerte sich das Stadion rapide. Es war nicht einmal mehr halbvoll, als der Kölner Youngster Mariano Tripodi in der Nachspielzeit zum 1:3 verkürzte. Statt das herbei gesehnte Wunder zu erleben mussten sich die Fans wie auf einer Höllenfahrt vorkommen. Entsetzen macht sich breit. Und die Erkenntnis, dass selbst Daum dieser Mannschaft nicht helfen kann.
Der neue Trainer hatte die 90 Minuten fast regungslos auf der Bank verbracht. Das Geschehen konzentriert verfolgend, diskutierte er zuweilen den Dilettantismus auf dem Platz mit seinem Sozius und Vertrauten Roland Koch. Und als sich der Abstand auf einen Aufstiegsplatz auf nun neun Punkte vergrößert hatte, wirkte er keineswegs niedergeschlagen. "Ich stehe zu den Spielern, auch wenn das Ergebnis enttäuschend ist", sagte Daum, der weiterhin fest davon überzeugt ist, "dass die Substanz der Mannschaft so ist, dass wir vorne mitspielen können". Gleichwohl sprach er erneut von einer "Personalangleichung", die in der Winterpause vorgenommen werden müsse. Die Frage, ob der FC nun nicht vielmehr die unteren Tabellenregionen im Blick haben müsse (zum Abstiegsplatz sind es nur vier Punkte), betrachtete er lediglich als "journalistische Sorgfaltspflicht. Ich stelle mir diese Frage nicht, weil wir nicht immer eine solch starke Mannschaft wie Duisburg zum Gegner haben werden."
Wenn der Abstand bis zur Winterpause noch größer werde, "ist das hoffnungslos", warnte indes Manager Michael Meier nach dem Spiel. In jenen Minuten, als die Hoffnungen der bizarren kölschen Fußballseele, die immer irgendwo zwischen Größenwahn, Selbstironie, Enthusiasmus und Hingabe oszilliert, wieder einmal jäh enttäuscht worden waren. Was die Fans kaum davon abhalten wird, in zehn Tagen beim Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern die nächste Messe zu zelebrieren. Noch ist der Glaube fest, dass alles gut werden wird.



http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,452496,00.html
 
Mächtiger Aufprall in der Realität

VON FRANK NÄGELE, 04.12.06, 22:13h, AKTUALISIERT 05.12.06, 09:15h
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Es waren ernüchternde 90 Minuten für Christoph Daum auf seinem neuen Feldherrenhügel in Köln.Köln - Es ist 22.45 Uhr, als Christoph Daum auf dem Podium vor der Sponsorenwand Platz nimmt. Der Mann hat einen schweren Abend hinter sich, aber er wirkt sehr gefasst in seinem schicken hellbeigen Anzug. Im ersten Spiel als FC-Cheftrainer nach sechzehneinhalb Jahren Abwesenheit ist Daum Zeuge eines sportlichen Desasters geworden, gegen das kein gemeinsamer Wille zum Wunder half.
Drei Stunden zuvor hat sich die große Gemeinde des 1. FC Köln noch im Land des Wunschdenkens befunden. Auf dem Weg von der Straßenbahnhaltestelle ins Stadion bieten clevere Nachwuchsunternehmer eine nahe liegende Geschäftsidee feil. Ein T-Shirt. Auf rotem Untergrund schemenhaft weiß abgebildet Christoph Daums Gesicht, darunter ein Wort: Messias. Gegen 19.30 Uhr sprinten die FC-Profis offenbar unter massivem Adrenalineinfluss auf den Rasen. Mit ihnen erscheint Daums Assistent Roland Koch, der sich umgehend daran macht, die Spieler gestenreich und mit vollem Körpereinsatz aufzuwärmen. Kurz vor acht rumort es im fast voll gewordenen Stadion. Christoph Daum betritt den Innenraum und gibt Interviews fürs Fernsehen. Zuerst DSF, dann Arena und schließlich Premiere. Und parallel dazu sein Freund und Berater Reiner Calmund. Wuchtig wie eh.

AKTION: Spielernoten vergeben

Dann das Muss-Foto vor dem Anpfiff. Wie Daum nach 6057 Tagen Abwesenheit erstmals offiziell Platz nimmt auf der Trainerbank, genauer gesagt auf dem Stühlchen daneben. Der Trainer blickt wie ein Feldherr, auf einen Punkt in weiter Ferne, hat die Hände hinter dem Körper verschränkt.
Die ersten 17 Minuten erlebt Daum stehend, mit den Armen rudernd. Dann liegt der Ball zum ersten Mal im Kölner Tor. Das Undenkbare ist passiert. Und dann auch noch Daun, dessen Name wie eine Verhöhnung des Kölner Trainers klingt. Die Menge hält das Vorkommnis für einen Unfall, einen künstlichen Spannungsbogen, damit die Show am Ende nur noch größer wird. Um 20.45 Uhr ist aus dieser Hoffnung ein Alptraum geworden. Der Ball liegt schon wieder im Netz. Wieder Daun. Und die Duisburger Fans singen höhnisch das Lied von Christoph Daum, der immerhin in ihrer Stadt aufgewachsen ist. Die FC-Fans schweigen entsetzt. Das Kölner Präsidium sitzt aschfahl in seiner Reihe.


Die Experten, zahlreich verteilt auf der Tribüne, scheinen sich nicht zu wundern. „Duisburg hat eine richtig gute Mannschaft“, sagt Frankfurts Trainer Friedhelm Funkel, der in der Personalie Daum nicht nur Vorteile für seinen Ex-Klub in der Zweiten Liga sieht: „Gegen Köln sind ja alle sowieso schon sehr motiviert, aber jetzt sind sie sogar noch motivierter.“ Wie wahr. Das mit Ex-Kölnern durchsetzte Duisburger Team beobachtet mit Wohlgefallen, wie die Kölner die Nerven verlieren. Und als sie dann auch noch Alpay verlieren, ist Daums Einstieg in die Zweite Liga völlig im Eimer.
Nach dem Spiel sagt der Hauptdarsteller tapfer: „Alle haben gerufen: Daum, Daum, Daum. Aber das Herzstück bleibt die Mannschaft. Und das Motto kann nur lauten: arbeiten, arbeiten, arbeiten. So gesehen ist es vielleicht ganz gut, dass wir nicht gewonnen haben, sonst denken alle: der Daum, der macht das alles ganz alleine. Aber so ist das nicht. Man muss ganz klar sagen, dass Duisburg heute besser war, sie hätten sogar noch höher gewinnen können.“ Und dann macht Christoph Daum eine ganz klare Aussage zum Saisonziel: „Ich stehe jetzt zu der Mannschaft. Und ich habe wichtige Rückmeldungen bekommen.“ Die ganz schnelle Rückkehr in die Bundesliga kann er jetzt nicht mehr versprechen mit neun Punkten Rückstand auf Platz drei. „Wir sollten jetzt nicht mehr vom Aufstieg reden, sondern wie die Eichhörnchen Punkte sammeln.“
So klingt der schmerzhafte Aufprall in der Realität.



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Mehr als 3 Millionen Fans sehen Daum-Comeback

Bis zu 3,1 Millionen Zuschauer verfolgten am Montagabend live im DSF das Comeback von Trainer Christoph Daum beim Fußball-Zweitligisten 1. FC Köln. Im Durschschnitt sahen mehr als 2 Millionen Fans die 1:3-Niederlage des Bundesliga-Absteigers gegen den MSV Duisburg. Damit erzielte das DSF die beste Reichweite seit fünf Jahren und die insgesamt siebtbeste seit dem Sendestart von Hattrick LIVE. Der Marktanteil betrug insgesamt 6,1 bzw. 9,3 Prozent in der Zielgruppe der 14 bis 49-jährigen Männer.

www.reviersport.de
 
"Schämt euch in Grund und Boden, ihr Versager!"



Köln - Die Fans sind sauer. Richtig sauer! Das Heimspiel gegen den vermeintlichen "Aufstiegs-Konkurrenten" aus Duisburg sollte die Wende bedeuten. Mit Christoph Daum und neuem Selbstbewusstsein in eine glorreiche Zukunft. Doch dann kam es knüppeldick. Nach der schmachvollen 1:3-Schlappe schossen auch im EXPRESS.DE-Forum die Emotionen hoch. Die geballte Wut der frustierten Anhänger richtet sich dabei vor allem gegen die FC-Spieler.
User "Tyler Durden" schimpft da: "Ihr seid die größten Nullnummern, die Köln jemals ans Tageslicht gebracht hat, schämt euch in Grund und Boden ihr Versager, aber vermutlich seid ihr noch selbst dafür zu blöd!!!"
Und auch "Der Fan" meint resigniert: "Finden wir uns damit ab! Noch ein Jahr 2. Liga!" Aber auch der hochgelobte "Messias" Christoph Daum bekam sein Fett weg: "Vielleicht hätte er weiter oben (Tribüne neben Overath) bleiben sollen und Gehrke und Schaefer weiter arbeiten lassen."
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