Presse: FC Köln : MSV

Albdaum für Köln!

Schlimme Klatsche gegen Duisburg! 48 000 fassungslos

Von V. VOMLAND, K.-E. JÄGER, N. SEELIGER und J. ZSCHOCHE


Was für ein Pleite-Comeback!
Christoph Daum (53), der nach 16 Jahren erstmals wieder auf der Kölner Bank saß, vergeigt 1:3 gegen Duisburg. 48 000 waren gekommen, um den Trainer-Star zu sehen – und wurden bitter enttäuscht.
Albdaum für Köln!
Der Trainer: „Nach der Leistung müssen wir nicht mehr über den Aufstieg reden. Es ist bitter, zu Hause so eine Niederlage hinnehmen zu müssen.“
Ausgerechnet Markus Daun schoss Daum ab. Der Duisburg-Stürmer, der 2000 in Leverkusen noch unter Daum trainierte, schockte Köln mit einem Doppelpack.
Vorher Riesen-Euphorie in Köln. Auf der Tribüne auch Daums Lebensgefährtin Angelica und Sohn Jean-Paul (5), der Papa einen Plüsch-Pinguin als Glücksbringer geschenkt hatte.
Daum hatte sich extra eine Zirkusnummer einfallen lassen. Er lässt seine Profis bei der Mannschaftssitzung mit Tennisbällen jonglieren – gut für die Koordination.
Mit den Fußbällen klappt‘s nicht so gut. Mitreski verliert den Ball, Daun zieht mit links aus 25 m ab – drin (18.).
Sekunden später der nächste Aufreger: Koch spielt Chihi den Ball in den Fuß. Der Kölner ist am MSV-Torhüter vorbei, stürzt. Schiri Sippel (München) lässt weiterspielen. Korrekt!
Bei Köln herrscht Chaos. Erst patzt Mitreski, dann Ehret. Caligiuri legt zurück auf Daun. Der schiebt locker zum 0:2 ein (30.).
Die Stimmung hochexplosiv. Köln-Rüpel Alpay sieht Gelb-Rot (67.). Lavric schießt Köln mit seinem 0:3 endgültig k.o. (80.). Die Massenflucht der Fans beginnt. Die meisten kriegen das 1:3 von Tripodi nicht mehr mit.
Für Köln (neun Punkte hinter Platz 3) war es ein schlimmer Albdaum! Daum: „Wir müssen jetzt wie Eichhörnchen Punkte sammeln.“


Quelle: www.bild.de
 
Abruptes Ende der «Daumania»

Vor dem Spiel herrschte Aufbruchstimmung, beim Schlusspfiff betretenes Schweigen. Binnen 90 Minuten erlosch beim 1. FC Köln nach dem 1:3 (0:2) gegen den MSV Duisburg der Glaube an das gelobte Fußball-Land.

Das «Alb-Daum-Debüt» («Express») von «Messias» Christoph Daum machte allen Beteiligten klar, dass der Aufstieg mit Magie allein nicht zu schaffen ist. Dem miserablen Auftritt seines Teams gewann der Coach nur in einer Hinsicht positive Seiten ab: «Vielleicht ist es gut, dass wir verloren haben. Sonst hätten alle gedacht, es läuft von allein, der Daum macht das schon.»

Kein Zweifel: Der als Magier in sein neues Amt eingeführte Daum steht in Köln vor der größten Herausforderung seiner bisherigen Trainertätigkeit. Mit jeder Spielminute wuchsen die Zweifel, ob er mit seiner Zusage für den schwächelnden Zweitligisten die richtige Entscheidung getroffen hat. Ausgerechnet sein ehemaliger Leverkusener Schützling Markus Daun sorgte mit einem Doppelschlag (18./30.) für das abrupte Ende der «Daumania». Die Treffer von Klemen Lavric (80.) und Mariano Tripodi (90.+2) gingen in der vorzeitigen Massenflucht der frustrierten Kölner Fans aus dem Stadion unter.

Die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit ist beim 1. FC Köln mittlerweile so groß wie der Grand Canyon. Nicht zuletzt deshalb wurde Daum schon im Anschluss an sein erstes Spiel auf der Bank seines neuen Clubs nach einem möglichen Szenario für einen vorzeitigen Ausstieg aus seinem bis 2010 datierten Vertrag gefragt: «Das ist nicht angedacht. Unser Konzept ist mittelfristig angelegt», antwortete der Fußball-Lehrer. Nach wenigen Sekunden fügte er trotzig an: «Das soll kein Intermezzo werden. Unter dem Motto: Ich schau mal kurz in der 2. Liga vorbei. Aber ich möchte natürlich nicht lange in der 2. Liga bleiben.»

Bei nunmehr neun Punkten Rückstand auf einen Aufstiegsplatz kann jedoch auch eine kräftige Dosis «Vitamin D» kaum zur erhofften Genesung beitragen. Zu allem Überfluss fallen in Ricardo Cabanas und Alpay beim Spiel in Offenbach zwei weitere Spieler wegen Sperren aus. Und doch spricht Daum noch immer von einer «bevorstehenden Aufholjagd» und gibt sich gewohnt kämpferisch: «Dieses Spiel setzt bei mir zusätzliche Energien frei. Ich hoffe, ich kann sie in kürzester Zeit auf die Mannschaft übertragen.»

Eile tut Not. Schließlich ist der teuerste Zweitligakader nur noch vier Punkte von Rang 15 entfernt. Gedanken an einen möglicherweise drohenden Abstiegskampf mag Daum jedoch nicht verschwenden: «Wir spielen nicht jeden Tag gegen einen so starken Gegner wie Duisburg. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass die Mannschaft genug Substanz hat, um oben mitzuspielen.»

Von oberster Priorität ist es, den entstandenen Schaden in den restlichen zwei Hinrunden-Spielen so gering wie möglich zu halten. In der Winterpause soll der Kader mit gezielten Transfers verstärkt werden. Manager Michael Meier hofft, dass ihm der Blick auf die Tabelle danach mehr Freude bereitet: «Die schaue ich mir im Moment nicht mehr an. Ich kann mich nicht daran gewöhnen, sondern nur darüber ärgern.»


Quelle: Financial Times Deutschland
 
Christoph Daum

Der „kölsche Messias“ ist geerdet


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Musste viel schreien: Christoph Daum
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| 05.12.06, 12:33 |

Ein Fußball-Spiel am Montagabend ist meist etwas für die eher hart gesottenen Anhänger des Sports. Oder für die, die das Pech haben, dass ihr Lieblingsklub gerade in der Zweiten Bundesliga spielt.



Woche für Woche wird um 20.15 Uhr das Topspiel im Fernsehen übertragen. Und dabei lernt der Zuschauer nicht nur, dass die Reportage-Plattitüden der Fußball-Welt noch mal um ein vielfaches mehr ausgeschlachtet werden können, sondern vor allem auch die Niederungen des professionellen Fußballs kennen. „Montags in Meppen, wir sehen Euch Montags in Meppen“, lautete eine Zeit lang der Spottgesang der gegnerischen Fans, wenn eine Bundesliga-Mannschaft kurz vor dem Abstieg stand. Der SV Meppen steht seit einem verunglückten Ausspruch von Ex-Nationaltorhüter Toni Schumacher im Trikot des abstiegsbedrohten :kacke: 04 („Ich spiel´ doch nicht in Meppen“) als Synonym für die Zweitliga-Tristesse.

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Daum wütet an der Seitenlinie

Am Montagabend musste nun der neue Startrainer des 1. FC Köln den Moderatoren Rede und Antwort stehen. Dabei sah Christoph Daum nach der blamablen 1:3-Niederlage gegen den MSV Duisburg und dem damit völlig missratenen Bundesliga-Comeback nach sechsjähriger Abstinenz derart wie ein geprügelter Hund aus, dass man meinen konnte, er hätte in nur 90 Minuten all die Leiden dieses grauen Ligabetriebes schon in sich aufgesogen. Wild gestikulierend sprang der Trainer während des Spiels von seinem Platz auf und ab, sein Gesicht schien vor Verzweiflung schier zu zerbersten.

So viel Hick-Hack hatte es um seine Verpflichtung gegeben. Erst die Pressekonferenz über seine Befindlichkeiten nach einer Hals-Nasen-Ohren-Operation, dann eine erneute Absage an den 1. FC Köln und schließlich die plötzliche 180-Grad-Wendung: Der „Messias von Kölle“ kehrt zurück. Darauf folgte ein erster Sieg der Kölner im schweren Auswärtsspiel bei Aufstiegskandidat Greuther Fürth, den viele schon der bloßen Anwesenheit Daums als Motivator zurechneten. Nach einer von der Euphorie getragenen Anfangswoche um den neuen „Heilsbringer“ zerplatzen am Montagabend die Träume von der wundersamen Wiederkehr des 1. FC Köln abrupt.

Spott nach dem Possenspiel

0:3 lagen die Kölner im heimischen Stadion vor 48 000 Zuschauern zurück. Nach dem Possenspiel um die Person Daum dürfte der Spott bei den neutralen Beobachtern kaum Grenzen gekannt haben: Gerät nach dem blamablen Comebacks des Boxers Axel Schulz noch ein weiteres deutsches Schwergewicht frühzeitig auf die Bretter?

Aber nach dem Spiel richtete sich Daum, so bedröppelt er auch drein schaute, schnell wieder auf und sprach Sätze, die alles andere als nach provinzieller zweiter Liga klangen: Er lasse es nicht zu, ein falsches Bild über türkische Spieler zu verallgemeinern. „Wir haben sehr besonnene Spieler in der Türkei. Man täte ihnen Unrecht“, dozierte der dreimalige Meistertrainer vom Bosporus auf die Frage, ob er als Kenner des türkischen Temperaments ein längeres Gespräch mit dem vom Platz verwiesenen Özalan Alpay führen wolle.

Messias ist geerdet

Daum gelang es rhetorisch geschickt, bei nun neun Punkten Rückstand auf Platz 3, zwar das Wort Aufstieg für die Mannschaft zu verbieten, gleichzeitig aber seine Bestrebungen zur Ersten Liga hin zu betonen. Daum kritisierte die individuellen Fehler, die zu den ersten beiden Toren und damit zur Niederlage führten, aufs schärfste, betonte aber gleichzeitig, dass es ihm nicht in den Sinn käme, einzelne Spieler bloß zu stellen. Und während er die journalistische Neigung zum Dramatisieren bemängelte, stellte Daum Wert der Niederlage heraus. „Nun sehen die Leute, dass ich mit meiner bloßen Anwesenheit auch nichts bewirken kann. Sondern da steckt harte Arbeit dahinter, die wir alle gemeinsam leisten müssen“. Der Messias ist also auf irdischem Boden zurückgekehrt. Herzlich willkommen in Meppen.
Quelle
 
Nichts als Entsetzen und Depression

VON CHRISTIAN LÖER, 05.12.06, 09:17h

Dem 19-jährigen Mariano Tripodi gelingt das einzige Tor für die Gastgeber, die weiter neun Punkte Rückstand auf Rang drei haben.

Köln - Am Ende blieb nichts als Entsetzen, obgleich der Kölner Stürmer Mariano Tripodi das letzte Tor des Zweitliga-Spiels zwischen dem 1. FC Köln und dem MSV Duisburg erzielt hatte. Gleich nach dem Treffer war Schluss, und weil die anderen drei Tore der Gegner erzielt hatte, versank das mit 48 000 Zuschauern gefüllte Rhein-Energie-Stadion in Depression. 1:3 (0:2) gegen Duisburg, neun Punkte Rückstand auf den dritten Platz und - um der Realität zu ihrem Recht zu verhelfen: Vier Punkte Vorsprung auf Carl Zeiss Jena, den Fünfzehnten. „Das ist nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben“, stammelte Torhüter Stefan Wessels hinterher.

Ein Kandidat auf die vorderen Plätze sind die Kölner damit wohl zunächst nicht mehr.

Christoph Daum hatte die Mannschaft in ein 4-2-3-1-System gekleidet, vor der Abwehrkette sollten Lagerblom und Matip absichern, über die linke Seite sollte Chihi, über rechts Matthias Scherz angreifen - und den Pass durch die Mitte auf Milivoje Novakovic sollte Peter Madsen spielen. Soweit die Theorie. Die erste Torgelegenheit hatte allerdings Bernt Haas, der Mann fürs Grobe, dessen Fernschuss Georg Koch jedoch ohne weitere Probleme hielt. Bei der Entstehung der zweiten Kölner Chance spielte der Boden eine Rolle: Chihi schlug eine Flanke von der linken Seite in den Strafraum, Bugera sprang am fies aufsetzenden Ball vorbei, doch Scherz verfehlte frei das Tor.

Die Zeit der sinnvollen Versuche des Heimteams war damit vorüber. In der 18. Minute fielen die Gastgeber mit der ersten ganz bösen Unsicherheit auf: Mitreski wehrte einen Ball in die Füße von Markus Daun ab, der den Ball über den weit vor seinem Tor positionierten Wessels hinweg in die Maschen schlenzte.

Das Spiel blieb hektisch. Drei Minuten nach dem Gegentreffer schoss Koch dem heranstürmenden Adil Chihi den Ball vor die Brust, der Marokkaner legte den Ball am Duisburger Torhüter vorbei, dann stürzte er, aber wohl nicht wegen eines Foulspiels sondern eher aus Verzweiflung. In der 22. Minute war es dann wieder an Wessels, eine unglückliche Figur zu machen - diesmal lenkte er eine Flanke nach einem Stellungsfehler an den Pfosten. Beim 0:2 war der tollpatschige Kölner Keeper jedoch chancenlos: Mitreski unterlief ein weiteres schlimmes Missgeschick, Ehret verlor am eigenen Strafraum erst die Nerven und dann den Ball, Daun schoss - 0:2.

Zur Pause wechselte Christoph Daum doppelt: Matip wurde Opfer einer offensiveren Ausrichtung, Madsen musste raus, weil er noch schlimmer spielte als die anderen. Es kamen Epstein und der Argentinier Mariano Tripodi, ein 19-jähriger Angreifer, der in Köln bisher nicht im Profiteam in Erscheinung getreten ist, womit Daum einigen Optimismus dokumentierte. Deutlich besser wurde es nicht, nach 55 Minuten jagte Daun einen Ball an den Pfosten, dann gab es eine heftige Rangelei, weil sich Mokhtari beim Ausführen eines Eckballs nicht mit Gegenständen bewerfen lassen mochte, was besonders Alpay nicht begreifen wollte. Überhaupt lief Alpay zu alt bekannter Form auf - der zu Emotionalität neigende Türke sah in der 67. Minute nach einem wilden Offensiv-Foul eine verdiente Gelb-Rote Karte und verließ unter donnerndem Applaus die Arena - gekämpft hatte er, der Alpay. Lavric erhöhte später auf 3:0 für Duisburg, Tripodis 1:3 in der Schlussminute half niemandem mehr.

1.FC Köln: Wessels - Haas, Alpay, Mitreski, Ehret - Lagerblom, Matip (46. Epstein) - Scherz (61. Cabanas), Madsen (46. Tripodi), Chihi - Novakovic. - MSV Duisburg: Koch - Weber, Filipescu, Schlicke (49. Lanzaat), Bugera - Tararache - Caligiuri (73. Willi), Mokhtari, Idrissou - Kurth, Daun (77. Lavric). - Schiedsrichter: Peter Sippel (München). - Zuschauer: 48 000. - Tore: 0:1 Daun (18.), 0:2 Daun (30.), 0:3 Lavric (80.), 1:3 Tripodi (90.+2).

http://www.ksta.de/jks/artikel.jsp?id=1162473142051
 
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Köln

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Duisburg

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Heim-Debakel zum Daum-Comeback

Köln - Christoph Daums lang ersehnte Rückkehr endete für Zweitligist 1. FC Köln in einem sportlichen Desaster.

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Markus Daun (vorne) schoss Köln mit zwei Toren fast im Alleingang ab

Die Geißböcke verloren das erste Spiel unter der Regie von Heimkehrer Daum mit 1:3 (0:2) gegen den Bundesliga-Mitabsteiger MSV Duisburg und haben weiter neun Punkte Rückstand auf den dritten Aufstiegsplatz.
Dabei verdarben die MSV-Stürmer Markus Daun (18. und 30.) und Klemen Lavric (80.) trotz des Ehrentreffers durch Mariano Tripodi (90.+2) die große Daum-Party vor 48.000 Zuschauern in Kölns ausverkauftem WM-Stadion.
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Alpay fliegt vom Platz
Als weiteren Wermutstropfen musste der 53 Jahre alte Fußball-Lehrer neben der dritten Heimpleite seines Teams in Folge noch den Platzverweis für den türkischen Innenverteidiger Alpay hinnehmen, der in der 67. Minute von Schiedsrichter Peter Sippel (München) die Gelb-Rote Karte sah.
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Daum bleibt also eine Menge Arbeit, um das angstrebte Ziel Wiederauftstieg überhaupt noch zu schaffen.
Der MSV dagegen verbesserte sich mit nun 28 Punkten auf den dritten Aufstiegsplatz.
Daum: "Der MSV war klar besser"
"Natürlich hätte ich lieber gewonnen, und eine solche Heimniederlage ist bitter. Wenigstens weiß jetzt jeder, dass viel Arbeit vor uns liegt", sagt Daum nach der Partie."
"Der MSV war klar besser, und wir sollten nun erst einmal das Wort Aufstieg nicht in den Mund nehmen, sondern wie die Eichhörnchen Punkt für Punkt sammeln", kommentierte der FC-Coach seinen misslungenen Einstand.
Misslungenes Comeback nach 6050 Tagen
Nach sechzehneinhalb Jahren oder 6050 Tagen wurde Christoph Daum, der vor knapp zwei Wochen einen Dreieinhalbjahres-Vertrag bei den Rheinländern unterschrieben hatte, von den erwartungsfrohen und heißblütigen Kölner Fans begeistert empfangen.
Vor der Kölner Trainerbank baute sich eine riesige Traube von Fotografen auf und deckte den Erfolgscoach mit einem Blitzlichtgewitter ein.
Daum da - der Erfolg nicht
Auf der Südtribüne rollten die Treuesten der Treuen über die gesamte Breite ein riesenhaftes Banner mit den Worten "Herzlich willkommen, Christoph, eine ganze Stadt wartet auf Dich voller Sehnsucht nach Erfolg" aus.
Der Erfolg blieb dem FC aber versagt. Gegen die kompakt stehende Gästemannschaft aus Duisburg fand das Team zu keiner Zeit ins Spiel.
Dazu wurden einige der elf Kölner in der Anfangsformation mit dem großen Druck durch die Zuschauer und die Medien, die seit zwei Wochen pausenlos über den prominenten Rückkehrer berichtet hatten, nervlich nicht fertig.
Doppelpack durch Daun
So nutzte Daun den ersten schweren Patzer von Kölns Innenverteidiger Aleksandar Mitreski mit einem 18-Meter-Volleyschuss zum 0:1.
In der 30. Minute war es erneut zunächst Mitreski mit einer schwachen Kopfballrückgabe und nachfolgend Fabrice Ehret mit einem Ballverlust, den Daun zum zweiten Tor nutzte.
"Alles war auf Köln und Christoph Daum ausgerichtet, das ist uns sehr entgegen gekommen. Heute hat alles geklappt, wir haben hoch verdient gewonnen", sagte der Doppel-Torschütze nach dem Spiel.
Tripodi erzielt erstes Tor in "Ära Daum"
Schließlich traf der eingewechselte Klemen Lavric zehn Minuten vor dem Ende gegen das dezimierte Kölner Team, ehe Tripodi wenigstens noch das erste Tor der zweiten "Ära Daum" in Köln gelang.
Aus einer sehr guten Duisburger Mannschaft ragten neben Torschütze Daun auch Innenverteidiger Iulian Filipescu und Mihai Tararache heraus.
In der wackeligen Kölner Mannschaft konnte sich kaum ein Spieler beweisen.

<H1>Daums Präsenz allein reicht nicht

Köln - Christoph Daum, der Psychologe, da war er wieder. Sein Comeback auf der Trainerbank des 1. FC Köln war mächtig danebengegangen.

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Christoph Daum steht mit Köln auf dem achten Tabellenplatz

Doch nach der 1:3-Heimschlappe gegen den MSV Duisburg klang die Sicht des als "Messias" gefeierten Fußball-Lehrers irgendwie auch einleuchtend, weil sie die Erwartungen an ihn etwas relativierte.
"Vielleicht ist es sogar ganz gut, dass wir das Spiel verloren haben", sagte er hinterher, "so komisch sich das jetzt anhört."
Die Begründung lieferte er gleich mit: "Sonst gewinnt die Mannschaft in Fürth, schlägt im nächsten Spiel den Aufstiegskonkurrenten Duisburg und alle denken, mit mir kommt der Erfolg von alleine."
Punkte sammeln wie die Eichhörnchen

Ergo: Der Erfolg kommt nicht von allein, schon gar nicht kurzfristig. Das offenbarte die zuvor gezeigte Leistung der Kölner im fast ausverkauften Kölner WM-Stadion.
"Bei dieser Leistung sollten wir das Wort Aufstieg nicht in den Mund nehmen, sondern wie die Eichhörnchen Punkte sammeln", empfahl Daum und schickte im DSF hinterher:
"Ich kann nicht alles nur durch meine Anwesenheit hier erledigen. Wir müssen auf dem Platz eine andere Qualität abliefern, um das Wort Aufstieg wieder in den Mund nehmen zu können."
"Das hat uns in die Karten gespielt"
Ein Trainerwechsel allein bewirkt angesichts der gleichen Spieler halt doch keine Wunder, zumindest noch nicht.
Duisburg kam der Hype um Daum offenbar zupass. "Alles war auf Daum konzentriert, das hat uns in die Karten gespielt. Wir hatten einen 12. Mann - das waren die Medien, die das Ding hier so hoch geschaukelt haben", erklärte MSV-Torwart Georg Koch.
"Wir haben die Zeitungsausschnitte in die Kabine gehängt, man brauchte gar keine große Besprechung."
"Hier wartet sehr, sehr viel Arbeit"
Die Kölner dagegen brauchen noch jede Menge Besprechungen. "Jetzt weiß jeder, dass hier sehr, sehr viel Arbeit auf alle wartet", sagte Daum später.
"Mich ärgern vor allem die individuellen Fehler bei den ersten zwei Gegentoren." Vor dem 0:1 stand Torwart Stefan Wessels falsch und vor dem 0:2 gingen Aleksandar Mitreski und Fabrice Ehret nicht kompromisslos genug ans Werk.
Nutznießer in beiden Situationen war MSV-Angreifer Markus Daun, der seine ersten beiden Saisontore für die "Zebras" erzielen konnte. Den dritten Treffer markierte Klemen Lavric zehn Minuten vor Schluss.
Alpays nächster Platzverweis
Christoph Daum musste neidlos anerkennen: "Duisburg war über die gesamten 90 Minuten gesehen die bessere und reifere Mannschaft."
Zwar versuchte der neue FC-Trainer mit den Einwechselungen von Debütant Mariano Tripodi und Denis Epstein sowie Ricardo Cabanas noch mal neuen Schwung ins Spiel zu bringen, doch auch dem neuen Personal fehlte es bis auf das Anschlusstor von Tripodi (92. Minute) an Durchschlagskraft.
Als der bereits verwarnte Alpay in der 67. Spielminute mit der Ampelkarte vom Platz flog, sank die Kölner Hoffnung auf Zählbares gen Null.
Daum "will sehen, auf wen ich mich verlassen kann"
"Da benötigt Alpay noch höhere Selbstkontrolle, er hat zuviel riskiert", analysierte Daum das Vergehen seines alten Weggefährten aus Istanbul, "aber so einen braucht man in der Zweiten Liga. Der haut mal richtig dazwischen."
Während der Türke also scheinbar das Vertrauen des Trainers genießt, gilt es für die anderen Akteure in den letzten drei Pflichtspielen des Jahres ihre Ansprüche auf einen Platz im Team zu zeigen.
"Es geht jetzt darum, den Blick nach vorne zu richten. Ich möchte sehen, auf wen ich mich bei der bevorstehenden Aufholjagd verlassen kann", eröffnete Daum den Konkurrenzkampf, "ich habe heute bereits wichtige Rückmeldungen erhalten."

www.sport1.de

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Eine Niederlage beim Comeback

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Willkommen zurück! Christoph Daum kurz vor seinem ersten Spiel als Kölner Trainer nach 6.050 Tagen



Der Einstand von Christoph Daum als Trainer des 1. FC Köln ist gründlich misslungen. Gegen den MSV Duisburg gab es für den FC nichts zu holen.



Die Geißböcke verloren das erste Spiel unter der Regie von Heimkehrer Daum mit 1:3 (0:2) gegen den Bundesliga-Mitabsteiger MSV Duisburg und haben weiter neun Punkte Rückstand auf den dritten Aufstiegsplatz.

Dabei verdarben die MSV-Stürmer Markus Daun (18. und 30.) und Klemen Lavric (80.) trotz des Ehrentreffers durch Mariano Tripodi (90.+2) die große Daum-Party vor 48.000 Zuschauern in Kölns ausverkauftem WM-Stadion.

Platzverweis für Alpay

Als weiteren Wermutstropfen musste der 53 Jahre alte Fußball-Lehrer neben der dritten Heimpleite seines Teams in Folge noch den Platzverweis für den türkischen Innenverteidiger Alpay hinnehmen, der in der 67. Minute von Schiedsrichter Peter Sippel (München) die Gelb-Rote Karte sah.

Daum bleibt also eine Menge Arbeit, um das angestrebte Ziel Wiederauftstieg noch zu schaffen. Der MSV dagegen verbesserte sich mit nun 28 Punkten auf den dritten Aufstiegsplatz.

Große Begeisterung

Nach sechzehneinhalb Jahren oder 6.050 Tagen wurde Christoph Daum, der vor knapp zwei Wochen einen Dreieinhalbjahres-Vertrag bei den Rheinländern unterschrieben hatte, von den erwartungsfrohen und heißblütigen Kölner Fans begeistert empfangen.

Vor der Kölner Trainerbank baute sich eine riesige Traube von Fotografen auf und deckte den Erfolgscoach mit einem Blitzlichtgewitter ein. Auf der Südtribüne rollten die Treuesten der Treuen über die gesamte Breite ein riesenhaftes Banner mit den Worten "Herzlich willkommen, Christoph, eine ganze Stadt wartet auf Dich voller Sehnsucht nach Erfolg" aus.

Fehler von Mitreski

Der Erfolg blieb dem FC aber versagt. Gegen die kompakt stehende Gästemannschaft aus Duisburg fand das Team zu keiner Zeit ins Spiel. So nutzte Daun einen Patzer von Kölns Innenverteidiger Aleksandar Mitreski mit einem 18-Meter-Volleyschuss zum 0:1.

In der 30. Minute war es erneut zunächst Mitreski mit einer schwachen Kopfballrückgabe und nachfolgend Fabrice Ehret mit einem Ballverlust, den Daun zum zweiten Tor nutzte. Schließlich traf der eingewechselte Klemen Lavric zehn Minuten vor dem Ende gegen das dezimierte Kölner Team, ehe Tripodi wenigstens noch das erste Tor der zweiten "Ära Daum" in Köln gelang.

Aus einer sehr guten Duisburger Mannschaft ragten neben Torschütze Daun auch Innenverteidiger Iulian Filipescu und Mihai Tararache heraus. Bei den Kölnern bot Pekka Lagerblom eiine kämpferisch ordentliche Leistung.

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FC-Aktuell
Zivilcourage für Sicherheit

Am Montagabend haben Unverbesserlichere dem FC ein Eigentor geschossen. Während der Partie haben Zuschauer aus dem Stehplatzbereich Gegenstände auf das Spielfeld geworfen. Durch ihr Verhalten gefährdeten diese Personen die Gesundheit von Spielern, Zuschauern und Personen im Innenraum. Und sie gefährden den 1. FC Köln.

Der 1. FC Köln hat bereits am Dienstag Maßnahmen eingeleitet. Es werden die Fangnetze vor der Südkurve erweitert. Vor den Blöcken S1 bis S6 wird ein noch engmaschigeres Fangnetz befestigt.

Der 1. FC Köln appelliert dringlich an die Fans, den Club bei der Gewaltprävention zu unterstützen, um Schaden vom FC und seinen Anhängern abzuwenden. FC-Fans, zeigt Zivilcourage! Einige Fans haben sich bereits mit Hinweisen auf die Täter beim FC gemeldet. Sollten auch Sie die „Werfer“ beobachtet haben, wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an die Abteilung FanService (info@fc-koeln.de).

Quelle
 
Stimmen zum Spiel in Köln Walter Hellmich: "Überragender Sieg!" MSV-Boss Walter Hellmich war nach dem Spiel die Freude über diesen wichtigen Sieg schon aus der Ferne anzusehen: „Das war eine überragender Sieg in einer fremden Arena unter hitziger Atmosphäre. Die Mannschaft hat sich toll präsentiert und hat sich von dem ganzen drum herum um dieses Spiel nicht beeindrucken lassen. Dieser Sieg könnte eine wichtige Etappe im Kampf um den Aufstieg gewesen sein.“

Das sah auch Doppeltorschütze Markus Daun so: „Das war heute ein ganz wichtiger Sieg für uns, doch jetzt ist wichtig, dass wir diese Leistung auch am Sonntag zu Hause gegen Paderborn wieder abrufen, denn nur so können wir diesen Sieg hier vergolden.“

Innenverteidiger Björn Schlicke musste nach einer starken ersten Hälfte aufgrund von Übelkeit ausgewechselt werden, zeigte sich nach dem Spiel aber schon wieder guter Dinge: „Dieser Sieg könnte entscheidend gewesen sein, jetzt können wir uns oben festsetzen, wenn wir diese Leistung am Sonntag bestätigen.“

Trainer Rudi Bommer machte die aufsteigende Form seiner Mannschaft nicht an diesem, sondern viel mehr am Auswärtsspiel in Fürth fest: „Dort hat die Mannschaft sensationelles geleistet und nach einem heftigen Donnerwetter hat es einen knack in der Mannschaft zu Guten gegeben. Heute ist das offensive Konzept voll aufgegangen, weil die Mannschaft großartig gearbeitet hat. Im Vorfeld wurde so viel über dieses Spiel und den neuen Trainer der Kölner geschrieben, doch unsere gestandenen Profis haben sich davon nicht verrückt machen lassen und haben das eiskalt über die Bühne gebracht.“

Anerkennung gab es auch vom neuen FC-Trainer Christoph Daum: „Der MSV war heute die spielerisch reifere und bessere Mannschaft. Sie haben auch nach dem 1:0 weiterhin Drcuk auf unser Tor ausgeübt und uns somit kaum zur Entfaltung kommen lassen.“

MSV-HP
 
Doppelpack von Daun gegen Daum Wieder Platz Drei nach Sieg in der Domstadt
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Der MSV Duisburg untermauerte am Montag mit einer Klasseleistung seine Aufstiegsambitionen. Vor 48.000 im Kölner RheinEnergiestadion vermasselten die Zebras das Trainercomeback von Christoph Daum gehörig und gewannen hochverdient mit 3:1 (2:0) beim 1. FC Köln. Markus Daun war der Matchwinner der Partie und stellte bereits im ersten Durchgang mit einem Doppelpack die 2:0-Pausenführung her.

Trainer Rudi Bommer setzte bei diesem Spiel wieder auf die totale Offensive und begann mit drei Spitzen, was sich bereits frühzeitig bezahlt machte. In der 18.Minute zog Markus Daun aus rund 20 Metern einfach mal ab. Der Ball flog über Kölns Keeper Stefan Wessels zum 1:0 ins Gehäuse der Gastgeber. „Als Spieler weiß man, dass der Torwart in einer solchen Situation ein paar Meter vor dem Tor steht. Da habe ich einfach mit meinem starken Linken drauf gehalten und der Ball war drin,“ freute sich der Doppeltorschütze nach dem Spiel.

Denn nur zwölf Minuten später war der blonde Angreifer erneut zur Stelle. Marco Calligiuri erkämpfte sich den Ball am rechten Rand des 16-Meter-Raumes, flankte in die Mitte und Markus Daun schob zum 2:0 ins Tor vom bereits geschlagenen Stefan Wessels.

Bei beiden Treffern leistete die Kölner Abwehr auch etwas Unterstützung. Die Leistung der Zebras über die gesamten 90 Minuten schmälerte dies aber keineswegs.

Kurz zuvor hielt Wessels seine Mannschaft noch im Rennen, als er zunächst einen Heber von Youssef Mokhtari mit den Fingerspitzen parierte und auch den anschließenden Nachschuss von Markus Kurth in seinen Händen hielt.

Drei Minuten nach dem zweiten Treffer der Zebras musste aber kräftig durchatmen, als der FC gleich zweimal vor dem Tor versagte. Zunächst setzte Matthias Scherz aus wenigen Metern freistehend den Ball an die Latte und den Abpraller setzte Milivoje Novakovic aus nur fünf Metern per Kopf am langen Eck vorbei.

Kölns Trainer Christoph Daum wechselte in der Pause zweimal aus, doch der personellen Änderung folgte keine spielerische Leistungssteigerung. So setzten weiter die Zebras die Akzente. Erneut versuchte es Markus Daun in der 55. Spielminute, als er aus gut 20 Metern aus halbrechter Position mit einem gefühlvollen Schuss Maß nahm, mit diesem Kunstschuss jedoch nur die Latte traf.

Spätestens ab diesem Zeitpunkt war auch klar zu erkennen, wie wichtig dieses Spiel für beide Teams war, denn es wurde deutlich hektischer. Schiedsrichter Peter Sippel hatte alle Hände voll zu tun, damit er die Partie nicht aus den Händen verlor. Da blieb ihm in der 68. Minute auch keine andere Wahl, als Alpay nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte zu zeigen. Dadurch waren die Kölner nur noch zu Zehnt und hatten es ab diesem Zeitpunkt besonders schwer, die clever spielenden Zebras zu gefährden.

Stattdessen legten die Jungs noch einmal nach. Der eingewechselte Tobias Willi spielte den Ball auf den ebenfalls eingewechselten Klemen Lavric, dieser umläuft Stefan Wessels und schiebt eiskalt zum 3:0 ein.

Den Hausherren blieb noch der Schlusspunkt der Partie. Mariano Tripodi erzielte in der Nachspielzeit noch den 1:3 Anschlusstreffer.

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Spieldaten
1. FC Köln: Wessels - Haas, Alpay, A. Mitreski, Ehret - Lagerblom, Matip (46. Tripodi) - Scherz (61. Cabanas), P. Madsen (46. Epstein), Chihi - Novakovic MSV Duisburg: Koch - Weber, Filipescu, Schlicke (49. Lanzaat), Bugera - Caligiuri (73. Willi), Mokhtari, Tararache - Idrissou, Kurth, Daun (77. Lavric) Tore: 0:1 Markus Daun (18.), 0:2 Markus Daun (30.), 0:3 Klemen Lavric (81.), 1:3 Mariano Tripodi (90.) Gelbe Karten: Mitreski, Cabanas, Lagerblom - Koch, Willi Gelb-Rote Karten: Alpay Schiedsrichter: Peter Sippel (München) Zuschauer: 48.000

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Schnell Schluss mit der Daumania

Köln -* Vor dem Spiel herrschte Aufbruchstimmung, beim Schlusspfiff betretenes Schweigen. Binnen 90 Minuten erlosch beim 1. FC Köln der Glaube an den schnellen Aufstieg. Das missratene Debüt von Trainer Christoph Daum, das bittere 1:3 (0:2) zuhause gegen den MSV Duisburg, machte deutlich, dass der Sprung ins Fußball-Oberhaus mit Magie allein nicht zu schaffen ist.

Dem miserablen Auftritt seines Teams gewann der neue FC-Coach nur in einer Hinsicht etwas Positives ab: „Vielleicht ist es gut, dass wir verloren haben. Sonst hätten alle gedacht, es läuft von allein, der Daum macht das schon.”

Kein Zweifel: Daum steht in Köln vor der größten Herausforderung seiner bisherigen Trainerlaufbahn. Mit jeder Spielminute wuchsen die Zweifel, ob er mit seiner Zusage für den schwächelnden Zweitligisten die richtige Entscheidung getroffen hat. Ausgerechnet sein ehemaliger Leverkusener Schützling Markus Daun sorgte mit einem Doppelschlag (18./30.) für das abrupte Ende der „Daumania”. Die Tore von Klemen Lavric (80.) und Mariano Tripodi (90+2) sahen viele der vorzeitig aus dem Stadion fliehenden FC-Fans schon nicht mehr.

Die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit ist beim 1. FC Köln mittlerweile so groß wie der Grand Canyon. Nicht zuletzt deshalb wurde Daum schon im Anschluss an sein erstes Spiel auf der Bank seines neuen Klubs nach einem möglichen vorzeitigen Ausstieg aus seinem bis 2010 datierten Vertrag gefragt: „Das ist nicht angedacht. Unser Konzept ist mittelfristig angelegt”, antwortete Daum. Und fügte trotzig hinzu: „Das soll kein Intermezzo werden. Unter dem Motto: Ich schau mal kurz in der Zweiten Liga vorbei. Aber ich möchte natürlich nicht lange in der Zweiten Liga bleiben.”

Bei nun neun Punkten Rückstand auf einen Aufstiegsplatz kann jedoch auch eine kräftige Dosis „Vitamin D” kaum zur erhofften Genesung beitragen. Zu allem Überfluss fallen in Ricardo Cabanas und Alpay (er sah Gelb-Rot) beim Spiel in Offenbach am Sonntag zwei weitere Spieler wegen Sperren aus. Und doch spricht Daum noch immer von einer „bevorstehenden Aufholjagd” und gibt sich kämpferisch: „Dieses Spiel setzt bei mir zusätzliche Energien frei. Ich hoffe, ich kann sie in kürzester Zeit auf die Mannschaft übertragen.”

Eile tut Not. Schließlich ist der teuerste Zweitligakader nur noch vier Punkte von Rang 15 entfernt. Gedanken an einen möglicherweise drohenden Abstiegskampf mag Daum jedoch nicht verschwenden: „Wir spielen nicht jeden Tag gegen einen so starken Gegner wie Duisburg. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass die Mannschaft genug Substanz hat, um oben mitzuspielen.”

Von oberster Priorität ist es, den entstandenen Schaden in den restlichen zwei Hinrunden-Spielen so gering wie möglich zu halten. In der Winterpause soll der Kader dann verstärkt werden. Manager Michael Meier hofft, dass ihm der Blick auf die Tabelle danach mehr Freude bereitet: „Die schaue ich mir im Moment nicht mehr an. Ich kann mich nicht daran gewöhnen, sondern nur darüber ärgern.”

Quelle: http://www.ovb-online.de/news/sport...56.html?fCMS=1e0a9236f27daf780ea5398625390743
 
Ernüchterung statt Daumania

HOESCH




Köln - Der Schock beim Zweitligisten 1. FC Köln sitzt auch am Tag danach noch tief. Die 1:3-Niederlage gegen den MSV Duisburg beim Debüt von Trainer Christoph Daum am Montag sorgt für Ernüchterung. Der Abstand auf einen Abstiegsplatz beträgt nur noch vier Punkte - trotzdem spricht Daum von einer Aufholjagd.
VON FRANK AMBERG
Er tobte an der Außenlinie. Er schrie, gestikulierte wie wild und seine Pupillen waren kurz davor, aus den Augenhöhlen zu schießen. Kurzum: Es war ein ganz normaler Arbeitstag im Leben des Fußballtrainers Christoph Daum. Kaum ein anderer fiebert an der Seitenlinie so mit wie der 53-Jährige. Und Spiele wie bei seinem Debüt als Trainer des eigentlich so ambitionierten Zweitligisten 1. FC Köln dürften ihn bis an den Rand des Wahnsinns treiben. Nach Gegentoren von Markus Daun (18., 30.) und Klemen Lavric (80.) sowie dem Ehrentreffer von Mariano Tripodi (90.) war Ernüchterung eingekehrt bei den Rheinländern. Manager Michael Meier jedenfalls verweigert den Blick auf die Tabelle: "Die schaue ich mir im Moment nicht an. Ich kann mich nicht daran gewöhnen, sondern nur darüber ärgern."
Das ist verständlich. Derzeit stehen die Kölner dem Abstieg näher als dem Aufstieg. Vier Punkte trennen sie von Platz 15, neun Zähler von Rang drei. Und die Leistung gegen Duisburg gibt nicht gerade Anlass zur Hoffnung. Die Fans jedenfalls sind reichlich bedient. Sie lassen ihrem Frust in den Internetforen freien Lauf. Einer schreibt: "Ihr seid die größten Nullnummern, die Köln jemals ans Tageslicht gebracht hat."
Ein Kompliment ist das nicht.
Dabei dachten die meisten, mit der Verpflichtung von Daum würde sich alles zum Guten wenden. Der Stellenwert des Trainers in Köln ist ja vergleichbar mit dem des Doms. Würde Daum eines Tages übers Wasser laufen, würde sich keiner darüber wundern. Doch die Aufgabe in Köln scheint noch schwerer zu sein. Daum wäre aber nicht Daum, wenn er nicht auch in der Niederlage etwas Positives entdecken würde. "Vielleicht ist es gut, dass wir verloren haben", teilte er den leicht überraschten Zuhörern mit, "sonst hätten alle gedacht, es läuft von allein. Ganz nach dem Motto: Der Daum macht das schon."
Nun ja, der Daum will das auch noch machen. Obwohl die Niederlage gegen Duisburg keine Indizien dafür lieferte, sprach der Trainer unverdrossen von der "bevorstehenden Aufholjagd" und erklärte: "Dieses Spiel setzt bei mir zusätzliche Energien frei. Ich hoffe, ich kann sie in kürzester Zeit auf die Mannschaft übertragen." Ein Fehler wäre das nicht.
Aber Daum hat erkannt, dass es mit zusätzliche Energie allein nicht getan ist. Ein paar Neuzugänge in der Winterpause würden der Sache auch nicht schaden. Er nennt das "Personalangleichungen". Schließlich ist das Ziel klar: "Ich möchte natürlich nicht lange in der zweiten Liga bleiben." Mit Leistungen wie der im Spiel gegen Duisburg wird sich das allerdings kaum vermeiden lassen.



Quelle: http://www.szbz.de/ueberregional/sport/Artikel800291.cfm
 
DUISBURGS KEEPER LÄSTERT



Koch: MSV-Sieg dank Daum-Hype



Von VOLKER GEISSLER und FRANK NEUSSER
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Läster-Attacke gegen Hype um Daum: Duisburgs Keeper Georg Koch.
Foto: AP

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Duisburg – Eigentlich hatte Georg Koch noch nicht mal seinen besten Abend erwischt, leistete sich einige Unsicherheiten – am Ende durfte sich der MSV-Torwart beim 3:1 in Köln aber als Sieger feiern lassen.

Und zwar mit einer Menge Wut im Bauch. Denn der Hype um das Comeback von Christoph Daum hatte die Duisburger nicht etwa gelähmt, sondern sogar beflügelt. Und am Ende konnte sich Koch dann auch einige Spitzen in Richtung Köln nicht verkneifen.
„Die FC-Mannschaft ist mit dem ganzen Rummel überhaupt nicht zurechtgekommen. Wir mussten ja überall lesen, dass wir weggehauen werden und überhaupt keine Chance haben“, zeigte der Keeper Genugtuung.
„Trainer Rudi Bommer brauchte eigentlich gar nichts zu sagen, wir waren motiviert genug. Wir haben einfach die Zeitungs-Artikel der vergangenen Tage in der Kabine aufgehangen.“ Das war Extra-Kick genug, um die Kölner im eigenen Stadion zu demütigen.
Und trotzdem hatte Schorsch nach dem Abpfiff einen dicken Hals. Der Grund: Denis Epstein, der sich nach einer harmlosen Konfrontation mit Koch theatralisch fallen ließ und eine Rote Karte für den Torwart provozieren wollte. Schorsch stocksauer: „Solche Typen müssen vom DFB endlich mal aus dem Verkehr gezogen werden. Das war ja noch nicht mal ein Schubser. So was hat im Fußball nichts zu suchen und geht mir langsam auf die Eier.“

Quelle: K*lner Express
 
  • Daum schimpft über "Selbstmörder im FC-Trikot"

Der neue Trainer ist mit dem Kader nicht zufrieden. Nach der Niederlage gegen Duisburg wird fleißig spekuliert, wer in der Rückrunde das Trikot mit dem Geißbock auf der Brust noch tragen wird. Dummerweise stehen vor Weihnachten noch zwei wichtige Spiele an.

Von Thomas Mörs


Köln
- Erstklassig ist beim 1. FC Köln derzeit nur die Marketingabteilung. Wunschtrainer Christoph Daum ist zwar gerade mal eine Woche offiziell für die Mannschaft zuständig, aber der Klub hat schon den passenden Fanschal auf Lager. "FC - Herzblut" steht auf der einen, der Name des neuen Trainers auf der anderen Seite. Heldenverehrung am Geißbockheim.

Schade nur, dass die sportliche Entwicklung da wieder einmal nicht mit Schritt halten kann. Die aktuelle Mannschaft jedenfalls ist von der Erstklassigkeit noch ein gutes Stück entfernt, wie sie am Montagabend in der Rheinstadt unfreiwillig zeigte. Gegen den MSV Duisburg gab es ein 1:3 (0:2), was dem beim ersten öffentlichen Training vor einer Woche noch als Messias gefeierte Trainer-Rückkehrer den Einstand daheim gleich mal verhagelte. Daum quittierte das inspirationslose Gekicke der Seinen wie in besten Tagen. Abwechselnd hüpfte er am Spielfeldrand auf und ab, schlug die Hände vor das Gesicht oder flehte gen Himmel. Gebracht hat all das freilich nichts. Christoph Daum ist angekommen in der harten Zweitliga-Realität.

Dabei hatte nicht nur er sich das ganz anders vorgestellt. "Herzlich Willkommen, Christoph Daum. Eine ganze Stadt wartet auf Dich voller Sehnsucht nach Erfolg" stand auf einem der zahlreichen Spruchbänder, die die Fans vor der Südtribüne installiert hatten. Doch spätestens nach 18 Spielminuten wurden die ersten aus ihrem Daum-Traum geweckt. Mit dem Tor des Duisburgers Markus Daun auf Vorarbeit des unbeholfenen Kölners Aleksandar Mitreski eroberte der MSV die Führung, und die hatte zur Folge hatte, dass die beinahe übermotiviert wirkenden FC-Kicker jegliches Selbstbewusstsein wie eine lästige Winterjacke beim Eintreffen am sonnigen Urlaubsort abstreiften. Die Demütigung war nach einer halben Stunde perfekt, als erneut Daun mit seinem Treffer zum 2:0 nach unfassbaren Fehlern von Mitreski und Fabrice Ehret selbst den optimistischsten Kölner Anhängern die Augen öffnete.

"Ich weiß nicht, ob mir das negativ ausgelegt wird, aber es war ganz gut, dass wir verloren haben. Sonst würden die Leute denken, da kommt der Daum, und alles läuft von allein", sagte der neue Kölner Trainer nach dem Spiel und sprach anschließend über die nahe Zukunft nur mit einem Wort: Arbeiten.

Der Medienprofi ("Meine Abwehrspieler sind Selbstmörder im FC-Trikot") verzichtete ganz sicher bewusst auf öffentliche Kritik an einzelnen Spielern oder Mannschaftsteilen. Offiziell hatte er ja bereits unter der Woche das Interesse einzig auf seine Person gelenkt, aber klar war schon vor und erst recht nach der Partie gegen den wie ein Aufstiegsanwärter spielenden MSV Duisburg, dass in der Kölner Mannschaft kaum ein Spieler mit Perspektiven für eine erfolgreiche Zukunft zu sein scheint - oder wie es Daum bei der Pressekonferenz vor dem Spiel formulierte: "Es gibt nicht so viele Spieler, die sich von dem Gedanken frei machen können, dass sie auf der Kippe stehen."

Am Montagabend hat sich jedenfalls kein Akteur mit gültigem Profivertrag empfehlen können, an einer erfolgreichen Zukunft im Verein auf Dauer mitwirken zu dürfen. "Duisburg war klar besser. Die haben einen guten Kader zusammengestellt", musste Daum anerkennen. "Davon sind wir ein großes Stück entfernt. Ich habe heute Rückschlüsse bekommen, auf wen wir uns bei unserer Aufholjagd verlassen können. Wie müssen jetzt mal schauen, ob wir im Winter Personalangleichungen vornehmen".

Frei übersetzt bedeutet dies nichts anderes, als dass in jedem Mannschaftsteil dringend Verbesserungen notwendig sind. Im Kölner Umfeld darf also jetzt erst recht fleißig weiter spekuliert werden, wer in der Rückrunde so alles das Trikot mit dem Geißbock auf der Brust tragen wird. Dummerweise stehen vor Weihnachten noch zwei eminent wichtige Spiele für den FC an, erst in Offenbach und dann gegen den 1. FC Kaiserlautern. Bei jetzt bereits neun Punkten Rückstand auf den dritten Aufstiegsplatz - der interessanterweise vom MSV Duisburg belegt wird - und einer sehr mäßigen Tordifferenz weiß Daum, dass weitere Niederlagen schon vor der Winterpause das Ende jeglicher Träume bedeuten könnte. "Die Spieler haben noch die Möglichkeiten, mich zu überzeugen", sagte er. "Ich stehe zu diesen Spielern, auch wenn das Ergebnis enttäuschend war."

Und so lenkt der Hoffnungsträger des 1. FC elegant davon ab, dass die neue Zeitrechung unter Daum wohl erst im Januar beginnt - mit Fußballprofis, die das uneingeschränkte Vertrauen des Trainers genießen. Allen anderen stellt Daum indes lehrreiche Monate in Aussicht, seine Spieler müssten das verinnerlichen. Ein Jahr unter ihm zu trainieren, bringe jeden weiter.

Artikel erschienen am 06.12.2006

Quelle: www.welt.de
 
Nichts als Entsetzen und Depression
VON CHRISTIAN LÖER, 05.12.06, 09:17h

Dem 19-jährigen Mariano Tripodi gelingt das einzige Tor für die Gastgeber, die weiter neun Punkte Rückstand auf Rang drei haben.

Köln - Am Ende blieb nichts als Entsetzen, obgleich der Kölner Stürmer Mariano Tripodi das letzte Tor des Zweitliga-Spiels zwischen dem 1. FC Köln und dem MSV Duisburg erzielt hatte. Gleich nach dem Treffer war Schluss, und weil die anderen drei Tore der Gegner erzielt hatte, versank das mit 48 000 Zuschauern gefüllte Rhein-Energie-Stadion in Depression. 1:3 (0:2) gegen Duisburg, neun Punkte Rückstand auf den dritten Platz und - um der Realität zu ihrem Recht zu verhelfen: Vier Punkte Vorsprung auf Carl Zeiss Jena, den Fünfzehnten. „Das ist nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben“, stammelte Torhüter Stefan Wessels hinterher.

Ein Kandidat auf die vorderen Plätze sind die Kölner damit wohl zunächst nicht mehr.

Christoph Daum hatte die Mannschaft in ein 4-2-3-1-System gekleidet, vor der Abwehrkette sollten Lagerblom und Matip absichern, über die linke Seite sollte Chihi, über rechts Matthias Scherz angreifen - und den Pass durch die Mitte auf Milivoje Novakovic sollte Peter Madsen spielen. Soweit die Theorie. Die erste Torgelegenheit hatte allerdings Bernt Haas, der Mann fürs Grobe, dessen Fernschuss Georg Koch jedoch ohne weitere Probleme hielt. Bei der Entstehung der zweiten Kölner Chance spielte der Boden eine Rolle: Chihi schlug eine Flanke von der linken Seite in den Strafraum, Bugera sprang am fies aufsetzenden Ball vorbei, doch Scherz verfehlte frei das Tor.

Die Zeit der sinnvollen Versuche des Heimteams war damit vorüber. In der 18. Minute fielen die Gastgeber mit der ersten ganz bösen Unsicherheit auf: Mitreski wehrte einen Ball in die Füße von Markus Daun ab, der den Ball über den weit vor seinem Tor positionierten Wessels hinweg in die Maschen schlenzte.

Das Spiel blieb hektisch. Drei Minuten nach dem Gegentreffer schoss Koch dem heranstürmenden Adil Chihi den Ball vor die Brust, der Marokkaner legte den Ball am Duisburger Torhüter vorbei, dann stürzte er, aber wohl nicht wegen eines Foulspiels sondern eher aus Verzweiflung. In der 22. Minute war es dann wieder an Wessels, eine unglückliche Figur zu machen - diesmal lenkte er eine Flanke nach einem Stellungsfehler an den Pfosten. Beim 0:2 war der tollpatschige Kölner Keeper jedoch chancenlos: Mitreski unterlief ein weiteres schlimmes Missgeschick, Ehret verlor am eigenen Strafraum erst die Nerven und dann den Ball, Daun schoss - 0:2.

Zur Pause wechselte Christoph Daum doppelt: Matip wurde Opfer einer offensiveren Ausrichtung, Madsen musste raus, weil er noch schlimmer spielte als die anderen. Es kamen Epstein und der Argentinier Mariano Tripodi, ein 19-jähriger Angreifer, der in Köln bisher nicht im Profiteam in Erscheinung getreten ist, womit Daum einigen Optimismus dokumentierte. Deutlich besser wurde es nicht, nach 55 Minuten jagte Daun einen Ball an den Pfosten, dann gab es eine heftige Rangelei, weil sich Mokhtari beim Ausführen eines Eckballs nicht mit Gegenständen bewerfen lassen mochte, was besonders Alpay nicht begreifen wollte. Überhaupt lief Alpay zu alt bekannter Form auf - der zu Emotionalität neigende Türke sah in der 67. Minute nach einem wilden Offensiv-Foul eine verdiente Gelb-Rote Karte und verließ unter donnerndem Applaus die Arena - gekämpft hatte er, der Alpay. Lavric erhöhte später auf 3:0 für Duisburg, Tripodis 1:3 in der Schlussminute half niemandem mehr.

1.FC Köln: Wessels - Haas, Alpay, Mitreski, Ehret - Lagerblom, Matip (46. Epstein) - Scherz (61. Cabanas), Madsen (46. Tripodi), Chihi - Novakovic. - MSV Duisburg: Koch - Weber, Filipescu, Schlicke (49. Lanzaat), Bugera - Tararache - Caligiuri (73. Willi), Mokhtari, Idrissou - Kurth, Daun (77. Lavric). - Schiedsrichter: Peter Sippel (München). - Zuschauer: 48 000. - Tore: 0:1 Daun (18.), 0:2 Daun (30.), 0:3 Lavric (80.), 1:3 Tripodi (90.+2).

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Einzelkritik:

Stefan Wessels: schwach - Immer wieder unsicher.

Bernt Haas: schwach - Bot in der Anfangsphase eine Fehlerquote um hundert Prozent. Stabilisierte sich später bei 95 Prozent.

Aleksander Mitreski: schwach - Haarsträubende Fehler.

Alpay: schwach - Kämpferisch stark. Insgesamt schwach.

Fabrice Ehret: schwach - Eine vernünftige Aktion in der Offensive. Ansonsten katastrophal.

Marvin Matip: schwach - Vor der Abwehr überfordert.

Pekka Lagerblom: schwach - Rannte viel. Geholfen hat es nichts.

Matthias Scherz: schwach - Eine Chance, kein Tor.

Peter Madsen: schwach - Präsentierte sich spielerisch wie nervlich in bedenklichem Zustand.

Adil Chihi: mäßig - Der einzige Spieler im Kölner Trikot, der mehrere brauchbare Aktionen zeigte.

Milivoje Novakovic: schwach - Litt unter seinen schwachen Nebenleuten. Und die wiederum unter ihm.

Denis Epstein: schwach - Kam in ein verlorenes Spiel.

Mariano Tripodi: schwach - Das Tor sei dem jungen Mann gegönnt. Wirkte insgesamt nicht reif genug.

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Quelle: beides Kölner Stadt-Anzeiger
 
  • Träumender Zwerg

VON KARLHEINZ WAGNER, 05.12.06, 20:59h


Das hatte der Präsident sich sicher anders vorgestellt. Da hatte Wolfgang Overath die Probleme seines Klubs wieder einmal messerscharf erkannt und blitzschnell und mal wieder den Trainer seines Vertrauens entlassen; schnell geschätzte acht bis zehn Millionen Euro in die Hand genommen für den Neuen, den Trainer aller Trainer; und sich so den Beifall des Volkes auf der Jahreshauptversammlung gesichert - und jetzt sitzt er schon wieder im RheinEnergie-Stadion und muss wieder dreinschauen, als sei ihm soeben der Weltmeister-Titel von 1974 aberkannt worden. Und als seien die Schnittchen vom Buffet auch alle weg. Und das ohne sein Einverständnis.

Dazu muss man wissen: Der Präsident hatte bei seiner Amtsübernahme mit großem Nachdruck darauf bestanden, dass nichts mehr beim 1. FC Köln ohne seine Zustimmung geschehen werde. Und es ist ja richtig: Da kann man als Präsident dann schon sauer werden, wenn man wie beim Spiel gegen Duisburg sieht, wozu man offensichtlich so seine Zustimmung gegeben hat in den letzten paar Jahren. Zum Beispiel auch zu der vollständig ironiefrei zelebrierten Daum-Messe, zu der des Trainers Debüt per Stadion-Brimborium gemacht wurde. Größenwahn in Reinform - schließlich galt es nebenher noch, ein Spiel zu absolvieren.

Christoph Daums kühle Abrechnung nach der Partie bis hin zu dem Satz - „es ist vielleicht sogar ganz gut, dass wir heute verloren haben, sonst hätten alle gemeint, der Daum schafft das hier alleine“ - macht Hoffnung. Ganz gegen seine Art muss Daum in Köln die Dinge nämlich kleinreden.

Werder Bremens Sportdirektor Klaus Allofs hat dem 1. FC Köln vor einiger Zeit in dieser Zeitung bescheinigt, „ein schlafender Riese“ zu sein. Das haben sie gerne gehört und geglaubt beim FC und nicht auf die theoretischen Voraussetzungen, sondern den realen Fußball bezogen. Wenn es Daum anders als seinen devoten Vorgängern gelingt, dem Klub klarzumachen, dass das nicht stimmt - nicht einmal im Vergleich mit anderen Klubs der unteren deutschen Mittelklasse wie Bochum, Frankfurt oder Bielefeld - dann ist sein Engagement ein Segen.

Der 1. FC Köln ist kein schlafender Riese. Er ist ein träumender Zwerg.

Quelle: www.ksta.de
 
  • Negative Rückmeldung

VON CHRISTIAN LÖER, 05.12.06, 20:59h


  • Der Trainer wird den Kader in der Winterpause entscheidend verändern. Die Liste derjenigen, die gehen können, ist lang.
Köln - Es war schon spät am Montagabend, als FC-Trainer Christoph Daum überraschend gelassen über seine neue Mannschaft sprach und darüber, wie er sie erneuern würde. Er redete davon, dass er „Rückmeldungen“ seiner Spieler erhalten habe, die ihm bei den anstehenden Entscheidungen helfen würden, mit wem sich auch für das neue Jahr zu planen lohnt. Das klang freundlich, beinahe zuversichtlich - und wer sich ein bisschen Mühe gab, der fand sogar positive Ansätze: Klar, Alpay war zwar mal wieder vom Platz geflogen, allerdings nicht mit Glatt-, sondern nur mit Gelb-Rot, was angesichts der mentalen Konstitution des Türken als Erfolg zu gelten hatte. Und immerhin hatte Alpay den Eindruck erweckt, dass ihm das Spiel etwas bedeutete, das war ja auch etwas. Nicht zu vergessen Adil Chihi, dem ein paar Aktionen auf dem linken Flügel gelungen waren und den man auch nach dem peinlichen 1:3 gegen den MSV Duisburg noch als Talent bezeichnen darf, ohne sich dafür schämen zu müssen.

Wer sich die weiteren „Rückmeldungen“ der Kölner Spieler vornahm, dem dämmerte, dass beim Trainer wohl überwiegend Negatives angekommen war. Und Christoph Daums Zufriedenheit eher daher rührte, dass seine Menschwerdung gleich im ersten Spiel über die Bühne gegangen war und nun auch die schlimmsten Optimisten in Umfeld und Vorstand des Klubs bemerkt haben dürften, dass eine Verpflichtung des besten verfügbaren Trainers zwar eine gute Sache sein mag, jedoch kaum dazu taugt, eine Mannschaft per Wunderheilung von null auf hundert zu beschleunigen.
KSTABLOG: Satire - Neues aus dem Geißbockheim

Für seine Spieler wird der entspannte Zustand ihres Trainers nicht besonders tröstlich gewesen sein, bei Aleksander Mitreski etwa dürfte der Begriff „Rückmeldung“ eingeschlagen sein wie der Blitz, denn es ist Christoph Daum durchaus zuzutrauen, dass er den verteidigenden Fehlerteufel ähnlich entspannt darüber informiert, dass er ihn nie wieder aufstellen wird. Ein Schicksal, das Mitreski übrigens mit einer ganzen Reihe von Kollegen teilt. Torhüter Stefan Wessels etwa trug zwar an keinem der Gegentreffer die Alleinschuld, dennoch leistete er sich erneut einen wackligen Auftritt, den eine Abwehr wie die der Kölner nicht überstehen kann, ohne die Nerven zu verlieren. Was ja Fabrice Ehret einmal mehr eindrucksvoll tat - nicht nur vor dem 0:2. Auch Bernt Haas, der biedere Schweizer, gehört zu denen, die kaum als unersetzlich gelten dürften, obwohl er so weit einwerfen kann. Und im Fußball-Universum eines Christoph Daum sieht man das Niveau von Leuten wie Epstein, Tripodi, Madsen oder auch Cabanas wohl allenfalls in der C-Jugend.

Weil Daum aber davon ausgehen musste, dass man das mit den „Rückmeldungen“ falsch verstehen könnte, präzisierte er noch, dass er sich nicht nur freute: „Es ist schade, dass wir diese Rückmeldungen gerade in einer Phase bekommen, in der wir die Punkte brauchen.“ Womit er Recht hat: Der Tabelle nach ist der Abstieg in die Regionalliga derzeit zumindest wahrscheinlicher als die Wiederkehr in die Erste Liga.
AKTION: Spielernoten vergeben

Dass sich Daum so gefasst präsentierte, lag am Vertrauen des Trainers in einen traditionell eher umstrittenen Markt: Den der Wintertransfers, auf dem üblicherweise Verzweifelte von Verzweifelten gekauft werden. Ein Markt überdies, auf dem Zweitligisten mit zweistelligen Punkterückständen auf die Aufstiegsplätze eher selten Erfolge feiern. Allerdings gibt es wohl nicht wenige Fußballer, die einen Platz auf der Ersatzbank eines Spitzenklubs durchaus für ein halbes Jahr Training bei Christoph Daum aufgeben würden. Wenn der Preis stimmt, versteht sich. Aber über Geld redet man beim 1. FC Köln in diesen Tagen ohnehin nicht mehr.

Quelle: www.ksta.de

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„Da waren Selbstmörder im FC-Trikot unterwegs“

Daum bald wieder weg?

Aus der Daum!


Nur eine Woche schwebte ganz Köln auf Wolke 7 und träumte vom Aufstieg durch Handauflegen.

Jetzt ein ganz böses Erwachen nach dem 1:3 gegen Duisburg.

Besonders schmerzhaft war es für Christoph Daum (53) selbst. Mit dieser Trümmer-Truppe, die er übernommen hat, steigt er eher ab als auf.

Neun Punkte Rückstand sind es auf einen Aufstiegsplatz – aber nur vier Vorsprung auf einen Abstiegsplatz.

„Der Motor springt nicht an, er stottert“, zog Daum ernüchtert Bilanz, „viel geschlafen haben wir alle nicht.“

Zu groß war die Enttäuschung über die haarsträubenden Patzer: „Da waren Selbstmörder im FC-Trikot unterwegs. Da sitzt du da und siehst Fehler, die unglaublich sind. Bei den Toren war ich im Schockzustand.“

Ist Daum bald wieder weg?

Sein Vertrag beim 1. FC Köln gilt bis 2010. Angeblich auch weiter für die 2. Liga.

Keiner kann sich aber vorstellen, dass der Zampano auch nur ein weiteres Jahr in der Rumpelliga bleibt. Daum: „Ich möchte natürlich nicht lange in der 2. Liga bleiben.“

Gestern morgen saß er vierzig Minuten mit seinen FC-Versagern zusammen.

Die Keule holte er (noch) nicht raus. „Ich habe nur Fragen gestellt. Die Antworten möchte ich erst 24 Stunden später hören. So direkt nach dem Spiel könnte es sonst unfair werden.“

Daums 24-Stunden-Regel – nur vorübergehende Gnade für die Gurken-Truppe. Alibis akzeptiert er keine.

„Ich kann das Gerede von Drucksituation nicht hören. Hier war doch eine Woche lang nur Schaulaufen mit Christoph Daum. Der Handaufleger ist da. Gottseidank ist der durch das gestrige Spiel menschlich geworden.“

Der 1. FC Daum im freien Fall – einzige Möglichkeit ihn zu stoppen: Neueinkäufe.


Die von Vorgänger Hanspeter Latour und Manager Michael Meier gebastelte FC-Truppe jedenfalls ist einfach eine Katastrophe.

In der Winterpause will der FC dem „Messias“ für sieben Millionen Euro neue Spieler schenken. Es ist die letzte Chance...

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http://www.bild.t-online.de/BTO/spo.....um-koeln/daum-koeln.html#

Quelle: Bild

Autor: NICK SEELIGER

05.12.06 / 23:32
 
Duisburg und Daun besiegen den FC und Daum
Ende der Kölner Tagträumereien – willkommen in der Wirklichkeit



KÖLN. Am Ende, nach der 1:3-Niederlage zu seinem Einstand, mußte sich Christoph Daum auch noch feiern lassen. Die Sprechchöre kamen aber nicht mehr von den Anhängern des 1. FC Köln, von denen ein Großteil schon lange vor dem Schlußpfiff das heimische Stadion verärgert oder frustriert verlassen hatte, sondern von den Fans des MSV Duisburg. Sie schickten, nach den himmelhochjauchzenden Willkommensgrüßen von Kölner Seite, dem in Duisburg aufgewachsenen FC-Trainer einen vielstimmigen, ironisch gemeinten Abschiedsgruß hinterher nach dem Motto: Willkommen in der Wirklichkeit, willkommen im Zweitliga-Mittelmaß. Wer den Daum hat, braucht für den Spott eben nicht zu sorgen. Es sei doch klar, analysierte der Duisburger Doppeltorschütze Markus Daun ganz kühl, „daß der FC keinen anderen Fußball spielt, nur weil Christoph Daum Trainer ist“. Den Kölnern war das nicht so klar.

Nach tagelangen Träumereien, die laut dem vermeintlichen Trainerzauberer Daum zu einem „Schwebezustand“ am Rhein geführt hatten, erlebte der FC am Montag tatsächlich ein Wunder, nämlich sein blaues. Die Mannschaft war dem MSV in allen Belangen dermaßen unterlegen, daß dem nach sechzehneinhalb Jahren zurückgekehrten Coach nicht mehr blieb als die Hoffnung, „daß wir nicht jeden Tag so einen starken Gegner haben“. Deutlich verabschiedete sich Daum von jenen Ansprüchen, die sich in Köln derzeit ein gutes Stück von der Wirklichkeit entfernt haben. „Wir sollten das Wort Aufstieg nicht in den Mund nehmen, sondern wie Eichhörnchen Punkte sammeln.“

Der 1. FC Köln, von den Duisburgern am Montag als Scheinriese entlarvt, fängt nach der dritten Heimniederlage in Folge wieder klein an. Neun Punkte beträgt der Abstand des Tabellenachten zu einem Aufstiegsplatz, vier Zähler sind es bis zur Abstiegszone. Von einem Himmelfahrtskommando, das mit seiner Vertragsunterzeichnung bis 2010 begonnen hat und mit einem verpaßten Aufstieg enden könnte, will der Dreiundfünfzigjährige indes nichts wissen. Er verstehe sein Engagement nicht als „Intermezzo“, sondern „es handelt sich hier um eine mittelfristige Zusammenarbeit“. Ein weiteres Jahr in der Zweitklassigkeit ist zwar angeblich einkalkuliert; ob diese Aussicht so verlockend ist für Daum, bleibt bis auf weiteres dahingestellt.

Seine Versuche, in seiner ersten Arbeitswoche der Mannschaft die Grundlagen des Fußballs nahezubringen, scheiterten schon bei der ersten Bewährungsprobe. Die Zweikampfwerte sprachen eindeutig für die Duisburger, die von Beginn an bewiesen, wie eingespielt und selbstbewußt sie sind. Diese kontrollierte Leidenschaft des Tabellendritten ging den Kölnern völlig ab. Übermotiviert zu Beginn und kopflos im weiteren Spielverlauf, entpuppten sich Daums Mannen als Däumlinge, die sich zunehmend selbst schwächten. Erst ließ Verteidiger Mitreski den Ball vor die Füße des Duisburgers Daun prallen, so daß der bekennende FC-Fan mit einem Fernschuß über den verdutzten Torhüter Wessels vollstrecken konnte (18. Minute). Zwölf Minuten später vertändelten die verunsicherten Mitreski und Ehret den Ball im eigenen Strafraum, so daß Daun, der vor sieben Jahren bei Bayer Leverkusen seinen Fast-Namensvetter als Trainer erlebte, auch aus kurzer Distanz zum Erfolg kam. Als auch noch Alpay nach einer Gelb-Roten Karte vom Platz gestellt wurde (67.), schwanden die letzten Hoffnungen auf baldige Besserung. Der türkische Verteidiger sowie die Mittelfeldspieler Broich und Cabanas (allesamt gesperrt) werden beim Sonntagsspiel in Offenbach in ihrer Mannschaft fehlen, die ohnehin „nicht so gefestigt ist, wie ich mir das vorstelle“, wie Daum sagte. „Es ist eigentlich ganz gut, daß wir verloren haben“, behauptete der FC-Trainer, zu dessen verpatztem Einstand der Duisburger Lavric (80.) und der Kölner Tripodi (90.+2) die weiteren Treffer beisteuerten, „sonst würde jeder denken, der Daum kommt, und es läuft von alleine. Jetzt weiß jeder, daß hier viel Arbeit wartet.“

Der Fußball-Lehrer selbst nimmt für sich in Anspruch, daß die Niederlage bei ihm „zusätzliche Energie freisetzt“. Einigen seiner Spieler hingegen fehlte schon die Kraft zur Selbstkritik, sie zeigten sich zufrieden mit ihrer Leistung bis zum „Glückstor zum 0:1, das uns einen Knick gegeben hat“, wie der eingewechselte Denis Epstein sagte. Auch solche Einschätzungen gehören zu den „Rückmeldungen“, die Daum von seinen Profis bekommen haben will. Der Trainer stellte sich öffentlich zwar vor den von seinem Vorgänger Hanspeter Latour zusammengestellten Kader, plant aber mit „Personalangleichungen“ in der Winterpause. „Wir haben eine Schlacht verloren und nicht den Krieg“, sagte Daum. Der Mann, der sein Team nicht vom „Feldherrnhügel“ herab führen wollte, ist von der Realität eingeholt worden. THOMAS KLEMM


Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 06.12.2006 Seite 33

www.faz.net
 
Neue Strafe nach Randale


DFB ermittelt gegen FC - Angst vor Platzsperre!


Von Nick Seeliger und Philip Arens


Rekord! Bis zu 3,1 Millionen TV-Zuschauer im DSF. Und die sahen auch, wie Schiri Peter Sippel ein Feuerzeug an Christoh Daum übegab.

FC-Fnas hatten mehrere Wurfgeschosse auf den Platz geworfen. Erste Zeugen haben sich beim Klub gemeldet. trotzdem ermittelt jetzt der DFB gegen Köln!

Sippel hat einen Sonderbericht angefertigt, die Vorfälle vermerkt. Der FC wurde um Sellungnahme gebeten. "Wir müssen von einer Strafe ausgenen, wir sind ja Wiederholungstäter", sagt Fan-Chef Rainer Mendel. Rund 100 000 Euro musste der Verein seit 2003 zahlen!

Mendel ist besorgt: "Irgendwann kriegen wir noch eine Platzsperre. ich kann nicht verstehen, wie hirnrissig sich manche verhalten." Erste Maßnahme: die Fangnetzte werden noch engmaschiger und ab sofort auch über die komplette Südkurve gezogen.


Bild Printausgabe v. 06.12.06
 
Plötzlich ein Held
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Jubelnde Zebras. Das erinnert doch schon ein wenig an die Szenen der Aufstiegssaison 2005/05 in Frankfurt. Mit dem 3:1-Sieg beim 1. FC Köln unterstrich der MSV seine Erstliga-Ambitionen.

2. BUNDESLIGA. Bislang zeichnete sich Markus Daun nicht als Torjäger aus. Doch der FC-Fan besiegte Köln fast im Alleingang.Markus Daun blinzelte in die Kameras. Ein wenig verlegen. "Darf ich das sagen?", fragte er leise. "Ich war ja schon immer FC-Fan." Doch am Montagabend gewann Daun gegen Daum. Beim 3:1 führten die Zebras den 1. FC Köln regelrecht vor, dürfen weiter vom Aufstieg in die 1. Fußball-Bundesliga träumen, während die Geißböcke im Tal der Tränen angekommen sind. Und ausgerechnet Daun, der sich bislang nicht gerade einen Namen als Torjäger gemacht hatte, schoss den FC mit zwei Treffern fast im Alleingang ab.

"Dass es so klar wird, hätte ich wirklich nicht gedacht", strahlte das Zebra nach der Partie. Ein Kunstschuss des 26-Jährigen leitete den Sieg ein. Aus rund 20 Metern überlupfte er den indiskutablen Stefan Wessels im Kölner Tor. "Ich hatte darauf spekulierte", sagte Daun, "aber letztlich habe ich einfach nur abgezogen." Tor Nummer zwei entstand unter gütiger Mitwirkung der Kölner Aleksandar Mitreski und Fabrice Ehret. "Aber das darf die Leistung des MSV nicht schmählern", sagt FC-Trainer Christoph Daum. "Der MSV hat unsere Fehler provoziert und sie dann auch ausgenutzt. Wie es eine Klasse-Mannschaft eben macht." Und immerhin ein FC-Fan war von der Leistung der Kölner nicht enttäuscht: "Ich fand das ganz okay, wie die Kölner gespielt haben", schmunzelte Daun.

Das sah Christoph Daum sicher anders, sagte aber auch: "Hätte der MSV konsequent weitergespielt, wäre der Sieg wohl noch höher ausgefallen. Die Duisburger waren die bessere und reifere Mannschaft." Rudi Bommer, der MSV-Coach, konnte sich die Ausführungen seines Kollegen gelassen anhören. "Seit dem Spiel gegen Fürth ist eine Gemeinschaft entstanden", sieht Bommer seine Mannschaft nun als gewachsene Einheit. So konnten die Zebras auch gelassen mit dem Trubel rund um Daum umgehen. "Wir waren gut in den Zweikämpfen, haben offensiv gespielt." Letztlich war die Daum-Euphorie auch eine Motivation für den MSV. "Vor dem Spiel hat jeder über Daum, aber keiner über uns gesprochen. Das ist jetzt erst einmal anders herum", so Daun.

Allerdings hatten die Zebras auch Glück. Hätte Adil Chihi sofort geschossen, hätte der Kölner Offensivspieler den bösen Patzer von Torhüter Georg Koch mit dem 1:1 bestraft. So vertendelte er den Ball. Und als das Spielgerät futsch war, traf Koch den Kölner mit dem Kopf am Fuß. Elfmeter? Eher nicht.

Eine besseres Team hätte die Patzer bestraft. "Daher habe ich der Mannschaft gesagt, dass sie die Bälle raushauen soll. Die Kölner sind in der Abwehr anfällig", sagte Bommer. "Jetzt müssen wir gegen Paderborn nachlegen", betonte Daun. "Sonst wäre der Sieg hier umsonst." Große Feiern sind noch nicht angesagt beim MSV. "Vielleicht einen Abend lang", lächelte Daun.

DAS IST MARKUS DAUNMarkus Daun wurde am 10. September 1980 in Eschweiler geboren. Das Fußballspielen lernte er bei Germania Dürwiß, ehe er bereits im Jugendbereich zu Bayer Leverkusen wechselte. Über die Stationen Alemannia Aachen, Werder Bremen und 1. FC Nürnberg kam er schließlich zu Saisonbeginn zum MSV.

In 69 Bundesligaspielen traf Markus Daun viermal, in der 2. Liga kamen in 25 Spielen vier weitere Tore dazu - bis Montagabend. In seinem elften Ligaspiel für die Zebras erzielte er gleich einen Doppelpack - seinen ersten.
Daun ist bekennender FC-Fan, wechselt jedoch nie ans Geißbockheim, obwohl Angebote da waren. "Das war aber immer zu Zweitligazeiten. Daher habe ich mich für andere Vereine entschieden."
Der MSV-Spieler war frühere U-21-Nationalspieler und lief auch fünfmal für die B-Nationalmannschaft auf.


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05.12.2006 FRIEDHELM THELEN (Text) SASCHA STEINBACH (Fotos)
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http://www.nrz.de/nrz/nrz.duisburgw...Stadt&region=Duisburg&auftritt=NRZ&dbserver=1
 
1. FC Köln Wessels (5) - Haas (5), A. Mitreski (6), Alpay (4), Ehret (6) - Lagerblom (5), Matip (4,5) - Scherz (4,5), P. Madsen (5,5), Chihi (4) - Novakovic (6)
Trainer: Daum
MSV Duisburg G. Koch (4) - Weber (3,5), Filipescu (3), Schlicke (3), Bugera (4) - Tararache (3) - Y. Mokhtari (2,5) - Caligiuri (2,5), Idrissou (4) - Kurth (3), Daun (1)
Trainer: Bommer

Einwechslungen:

1. FC Köln
46. Epstein (4) für P. Madsen
46. Tripodi (5) für Matip
61. Cabanas (5) für Scherz

MSV Duisburg


49. Lanzaat (4) für Schlicke
73. Willi für Caligiuri
77. Lavric für Daun






Reservebank:

1. FC Köln
Paucken
Cullmann
Nickenig
Baykal

MSV Duisburg


Beuckert
Book
Bodzek
Wolters






Gelbe Karten:

1. FC Köln
A. Mitreski
Cabanas
Lagerblom


MSV Duisburg
G. Koch
Willi







Gelb-Rote Karten:

1. FC Köln MSV Duisburg Alpay (68.)








Spielinfos:

Anstoß: 04.12.2006 20:15
Stadion: RheinEnergieStadion
Zuschauer: 48000
Spielnote: 3

Schiedsrichter: Sippel (München), Note 3 - vertretbar, beim Zweikampf Koch gegen Chihi nicht auf Elfmeter zu entscheiden (19.). Sicherer und konsequenter Auftritt, hätte aber Koch für den Stoß gegen Epstein Rot zeigen müssen (64.).

Spieler des Spiels:
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Daun, Markus
entschied mit seinen Toren frühzeitig die Partie. Steter Unruhe- und Gefahrenherd.



http://kicker.de/fussball/2bundesliga/spieltag/spielpaarungsbericht/object/763630
 
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