MSV Duisburg
Die letzte Chance?
(RP) Wenn die Zebras am kommenden Sonntag daheim gegen Bayer Leverkusen antreten, dann geht es darum, die Ausgangslage zum rettenden 15. Tabellenplatz zu wahren. Im negativen Fall könnte der Rückstand nach dem 32. Spieltag sechs Punkte betragen.
Wird das erste Wochenende im Wonnemonat Mai zur großen Abrechnung im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga? Möglich ist das. Denn: Wenn Arminia Bielefeld auf dem sicheren 15. Tabellenplatz gegen den VfL Bochum gewinnen und die Konkurrenz darunter weiter Feder lassen sollte, wäre vieles entschieden. So fast sicher gegen den MSV.
Im schlechtesten Fall wären bei einer weiteren Heimniederlage, der elften dann, und einem Arminen-Erfolg die letzten Hoffnungen dahin. Sechs Punkte Rückstand – dann heißt’s wohl endgültig „gute Nacht“. Gegen Bayer Leverkusen steht der Mannschaft in Weiß und Blau eine schwere Aufgabe bevor. Sie muss sie meistern, irgendwie.
Im günstigen Fall wären die Karten ohne neue Mischung
Optimisten beim MSV sehen die Sachlage so: Sie trauen den Bielefelder ebenfalls einen Erfolg über Bochum zu, sehen aber die reelle Möglichkeit, dass die Zebras bei ihrem „Auswärtsspiel“ gegen die Werkself endlich mal in der eigenen Arena gewinnen können. Wenn schon nicht gegen Rostock, Cottbus oder Karlsruhe, dann eben gegen einen arrivierten UEFA-Cup-Kandidaten, der zuletzt etwas schwächelte. In dem Fall wären die Karten ohne neue Mischung, unabhängig davon, was der 1. FC Nürnberg (Freitag schon in Dortmund), Hansa Rostock (daheim gegen den HSV) oder Energie Cottbus (in Bremen) fertig bringen.
Cottbus noch nicht „durch“
Die These, dass es nur noch um die vier Clubs am Ende geht, kann gekippt werden, wenn „unten“ gepunktet wird und Cottbus im Weserstadion verliert. Dann wären die Lausitzer auch wieder mitten im Geschäft gegen den Abstieg.
Duisburger „Auswärtsspiel“ gegen Bayer 04 deshalb, weil die Leverkusener mit Chancen auf den europäischen Wettbewerb auf Teufel komm raus gewinnen müssen und die Zebras mit ihrer bewährten taktischen Marschroute wie zuletzt in Bremen, Hamburg oder Bochum aufwarten können. Allerdings wird der alte Fuchs Willibert Kremer Bayer-Trainer Michael Skibbe davor warnen, allzu offensiv zu Werke zu gehen. Der frühere MSV-Coach, seit Jahren gut bestallter Spielbeobachter bei Bayer, war jedenfalls von der Leistung der Zebras in Bochum angetan: „Sie hätten aufgrund der viel besseren Spielanlage und den klaren Chancen unbedingt gewinnen müssen“, stellte nicht nur er fest.
Wenn Adam Bodzek durch das Sportgericht des DFB gesperrt werden sollte, weil er dem Bochumer Yahia „körperlich zu nahe gekommen“ ist, hätte Trainer Rudi Bommer das Problem, nach Kapitän Ivo Grlic auf den zweiten „Sechser“ verzichten zu müssen. „Das Wechselspiel mit Tararache und Bodzek hat sich sehr gut stabilisiert, da müsste ich wieder was ändern“, sorgt sich der 50-Jährige um eine mögliche Sperre.
Bodzek musste gestern bis 12 Uhr am Mittag eine Stellungnahme in die DFB-Zentrale nach Frankfurt einreichen. „Uns kann eigentlich nichts mehr umwerfen nach so vielen Nackenschlägen, dann müssten wir eben das Beste daraus machen“, so Bommer. Gestern beim Training fehlten Björn Schlicke mit leichter Schwellung am rechten Knie und Michael Lamey, den nach wie vor Achillessehnenbeschwerden behindern. Manasseh Ishiaku abolvierte nur Lauftraining, sein Einsatz für Sonntag ist nach Lage der Dinge aber nicht gefährdet.
Quelle: RP-Online, 30.04.08
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