MSV
"Der ganze MSV brennt"
(RP) Peter Neururer gibt sich vor dem Spitzenspiel gegen Mainz 05 fast schon pathetisch. Von einem "Endspiel" will der Trainer nichts wissen, "aber die Partie ist ungemein wichtig."
Ivica Grlic sieht dem Spitzenspiel gegen die Mainzer mit der Gelassenheit des gestandenen Routiniers entgegen. Den Mann kann so gut wie kaum etwas noch erschüttern. Der 33-Jährige hat zusammen mit den Arbeitskollegen ein gemeinsames Ziel, möglichst bis zum letzten Spieltag im Mittelpunkt des Interesses zu stehen – und dann den Aufstieg zu schaffen. "Ein Traum ginge noch einmal in Erfüllung", sagt Grlic, und: "Wenn wir gegen die starken Mainzer gewinnen, bleiben wir im Rennen", sagt er. "Wer die Freiburger schlägt, muss sich auch vor Mainz nicht verstecken."
Unglückszahl 13?
Kapitän, Sprachrohr, verlängerter Arm des Trainers. Kapitän Grlic (33), Vertrag bis Ende Juni 2010. Mit dem MSV auf der rasanten Aufholjagd. Zwölf Spiele unter Peter Neururer ungeschlagen – gibt es morgen gegen den Tabellendritten Mainz 05 die Unglückszahl 13? "Nein", sagt Grlic sehr bestimmt, "das kann ja auch eine Glückszahl sein." Das ist kein Zweckoptimismus, das ist der nüchterne Blick voraus.
"Wir haben die Pause und die vom Trainer zugestandene Freizeit optimal genutzt", sagt Grlic, und: "Da hat das Luftholen richtig gut getan." Es gibt einige, die beim Kapitän sportlich noch Luft nach oben sehen. Er selbst ist der Überzeugung, "dass es ganz ordentlich bei mir läuft, aber wichtig ist doch, dass die Mannschaft in ihrer Geschlossenheit Erfolg hat, und das ist der Fall".
Dass Peter Neururer zu seinem Kapitän hält, dass er ihm volle Rückendeckung gibt, ist normal. "Manche Kritik von außen hängt mit der Erwartungshaltung mir gegenüber zusammen, und die ist größer als bei anderen", sagt Grlic. Auch gegen die Mainzer ist er natürlich erste Wahl. "Wenn wir gewinnen, haben wir eine gute Ausgangsposition", gibt Grlic die Marschroute für heute aus.
Im Juni 2010 ist wahrscheinlich Schluss mit der Karriere. Aber Ivo Grlic hat bereits lockere Gespräche geführt, will dem MSV treu bleiben. "Das ist aber erst in der Mache, erst einmal konzentrieren wir uns alle darauf, weiter Erfolg zu haben."
Peter Neururer gibt sich derweil zuversichtlich für die heutige Partie "gegen eine Topmannschaft" der zweiten Liga. Der Trainer rechnet mit über 20 000 Zuschauern, "Wir wollen uns der bestimmt prächtigen Atmosphäre anpassen", sagt der 53-Jährige. Gegen die Mainzer sei das heute "kein Endspiel, aber ungemein wichtig". Mittlerweile befände sich der MSV "auf Augenhöhe" mit Mainz, Spannung werde bei "diesem Höhepunkt für uns alle" also groß geschrieben. "Der ganze MSV brennt", sagt Neururer fast pathetisch.
Tararache muss passen
Neururer muss auf Mihai Tararache verzichten, den Leistenbeschwerden außer Gefecht setzen. "Wir wollen bei ihm kein Risiko eingehen, wir brauchen Tara noch", sagt Neururer. Der Coach musste auf die exakte Mannschaftaufstellung gestern noch verzichten, weil die U-21-Nationalspieler und zudem Dorge Kouemaha (in Ghana) in der Woche unterwegs waren. Systemänderung und Aufstellung dürften sich nach Lage der Dinge nicht verändern. Für Tararache rückt Abwehrspieler Schildenfeld in den Kader auf.
Quelle: RP-Online, 03.04.09
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