MSV Duisburg
Ein Angriff auf den Angriff
(RP) Die Offensive war MSV-Trainer Rudi Bommer zuletzt schlicht zu harmlos. Deshalb wird es dort am Sonntag (14 Uhr) im Heimspiel gegen Rot-Weiss Ahlen Veränderungen geben. Auch der gelbgesperrte Ivo Grlic muss ersetzt werden.
Der MSV-Motor ist zuletzt ins Stottern geraten. In der Vorwärtsbewegung klemmt’s gewaltig. Und auch für das Einlegen des Rückwärtsganges braucht’s noch zu lange – und das ist derzeit so gar nicht nach dem Geschmack des Trainers. Rudi Bommers Erklärung im Hinblick auf die Schwachstellen seiner Truppe klang gestern zwar etwas mechanisch, aber sie verdeutlichte dennoch, wo beim MSV derzeit im Besonderen der Schuh drückt.
Gregory Christ ist zurück
Die Nahtstelle zwischen Offensive und Defensive war ihm zuletzt zu groß. „Gerade in den Partien gegen St. Pauli und Koblenz kamen die Bälle schneller wieder aus dem Angriff zurück, als wir sie überhaupt dorthin spielen konnten“, sagte Bommer. „Die Abwehr bekommt dadurch Probleme, die Bälle zu halten. Das darf uns gegen Ahlen nicht nochmal passieren.“
Insbesondere das Sturmduo Dorge Kouemaha und Sandro Wagner wirkte zuletzt überfordert, trat kaum nennenswert in Erscheinung. Weder durch Torchancen, noch durch Treffer. „Beide sind ein Stück weit müde, deshalb denke ich über Veränderungen in der Aufstellung nach“, erklärte der 51-Jährige. Marcel Heller, der in Koblenz sein Pflichtspieldebüt feierte, ist deshalb ein Kandidat für die Startelf. Er würde für Sandro Wagner ins Team rücken. Eine weitere Alternative ist Salou Ibrahim. Ob er allerdings ebenfalls von Beginn an auflaufen wird, wollte der Coach gestern noch nicht verbindlich sagen.
Als sicher gilt dagegen die Rückkehr von Gregory Christ. Der Franzose bekam nach durchwachsener Leistung gegen St. Pauli vergangenen Sonntag eine Verschnaufpause, wie es Bommer nennt. Seine Vertretung Chinedu Ede blieb allerdings blass und soll nun in der Zweiten Mannschaft wieder neues Selbstvertrauen tanken. Für den Platz neben Mihai Tararache vor der Abwehr hat sich Adam Bodzek aufgedrängt. Der 23-Jährige überzeugte im Training und wird voraussichtlich den gelbgesperrten Kapitän Ivica Grlic vertreten.
Gegen Ahlen erwartet Bommer ein anderes Auftreten als in den letzten beiden Partien. „Gerade zu Hause müssen wir dem Gegner unser Spiel aufdrängen.“ Auch Ahlen versuche, aus einer kompakten Abwehr heraus zu spielen. Und um die zu knacken, habe das Team vermehrt am sicheren Passspiel und dem Abschluss gearbeitet. Dass die Partie aber keineswegs ein Selbstläufer wird, zeigt schon allein der Blick auf die Tabelle. Als Achter liegt Ahlen, das mit dem aus Duisburg geliehenen Nils-Ole Book (siehe Interview) anreist, ein Punkt vor dem MSV. Die Bilanz ist ausgeglichen. Dreimal haben die Zebras zu Hause gegen Rot-Weiss gewonnen. Aber genauso oft auch verloren. „Die Jungs wissen, um was es geht.“
Falls nicht, wird Walter Hellmich wohl nachhelfen. Der MSV-Chef will heute vor die Mannschaft treten und ein Machtwort sprechen. Eine klare Ansage in Richtung Sieg.
Quelle: RP-Online, 08.11.08
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