MSV Duisburg
Guter Griff
(RP) Die französische Neuerwerbung Olivier Veigneau bereitet Rudi Bommer viel Spaß - und der Trainer hat sich gestern schon festgelegt, dass der talentierte Linksfuß gegen Meister Stuttgart von Anfang an spielt.
Der Mann ist nach wie vor angeschlagen. Aber nicht klein zu kriegen. Rudi Bommers Stimme ist immer noch verklärt. Aber zu verstehen. Und das, was der MSV-Trainer sagt, hat durchaus Schärfe. „Es wird ganz eng, wenn wir die Fehler nicht abstellen, wenn wir auch weiterhin derartige Gegentore wie in Wolfsburg kassieren.“ Wie wahr. Deshalb: Die Schonfrist, sofern es überhaupt eine gegeben hat, gehört der Vergangenheit an.
Dass der Trainer in der bedrohlichen Situation auch mal namentlich wird, macht den Ernst der Lage nur allzu deutlich. Normalerweise stellt sich der 50-Jährige vor seine Jungs. Zum Thema Michael Lamey fällt Bommer aber ein, dass der Holländer „von der Rolle“ ist, dass er am Samstag gegen den Meister aus Stuttgart draußen bleiben wird. „Tobias Willi spielt hinten rechts, Olivier Veigneau links“, so sind die beiden Außenplätze in der Viererkette schon vergeben - wenn nichts mehr dazwischen kommt.
Und da wären wir denn auch gleich bei zwei Zebras, die positiv von sich reden machten. Willi, den einige schon abgeschrieben hatten, ist sehr gut ins neue Jahr gekommen. War gegen Dortmund schon ein Aktivposten, was deutlich wurde nach seiner Auswechselung. Und in Wolfsburg legte „Tobi“ gleich nach.
Die Leistung stimmt, der Platz im Team ist reserviert. Olivier Veigneau bereitet dem Trainer besonderen Spaß. „Er wird zu einem guten Griff“, glaubt Bommer. Zustimmung ist ihm gewiss. Der kleine Franzose machte in Wolfsburg ein schon mal sehr ordentliches Spiel in neuer Umgebung, was ja nicht so ganz einfach ist.
Veigneau und Claudiu Niculescu, die das Führungstor beim VfL einleiteten und vollstreckten, machten die Verbesserung der sportlichen Qualität aus. Von Niculescu ist Bommer ohnehin restlos überzeugt: „Routiniert, abgezockt“, so sein Urteil über den rumänischen Stürmer.
Vielleicht kommt am Samstag noch ein Neuer dazu. Fernando Avalos ist nach dem Unglück seiner Verletzung gleich beim ersten Training auf einem guten Weg, läuft schon „rund“ und schafft es bis Samstag vielleicht noch. „Er will unbedingt spielen“, sagt der Trainer, der das auch als gutes Zeichen wertet. Das gilt auch für Bojan Vrucina.
„Der kommt“, sagt Bommer mit Bestimmtheit. Der Kroate kann vorne recht spielen. Dass Tom Starke gegen den Meister wieder im Tor steht, ist nicht auszuschließen. Der Torwart trainierte gestern wieder mit dem Team.
„Erst haben ihm alle Schwächen bescheinigt, jetzt sind offenbar alle froh, wenn er zurück kommt“, sagt der Trainer, dem klar ist, dass der Meister aus dem Schwäbischen mit null Punkten in diesem Jahr ein bisschen in der Krise steckt und dass sein Team dennoch gewinnen muss: „Wichtig wären aber Erfolge gegen die Konkurrenz aus Bielefeld, Rostock, Cottbus oder Nürnberg.“
Quelle: RP-Online, 14.02.08
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