Rückblick 2006/2007

Old School

1. Liga
„Das ist relativ einfach. Wir schütteln uns einmal und dann steigen wir wieder auf“, war die trotzige Antwort Walter Hellmichs auf die Frage eines nervigen Reporters. „Nur ein Jahr -dann sind wir wieder war“, skandierte die KöPi-Tribüne bereits beim letzten Heimspiel in der Bundesligasaison 2005/06 gegen den FSV Mainz 05.


Nicht Lautern, nicht die reichen Kölner mit ihrem „Messias“ Daum, nein es war der MSV, der den sofortigen Wiederaufstieg schaffte. Eine Tatsache, die alle Kritik am Trainer-Fuchs verstummen lässt und den ehemaligen Eintracht-Spieler in den Ritterstand der Trainergilde hievt. Es hätte auch anders kommen können. Aber Rudi Bommer hat es nicht nur verstanden, in kurzer Zeit eine neue Mannschaft -insbesondere eine fast komplett neue 4rer-Kette- zu formen, sondern schwierige Spielertypen zu handhaben und offene Risse im Team halbwegs zu flicken. Seine Maßnahmen waren nicht selten überraschend, teilweise auch unverständlich, in der Summe aber zumeist von Erfolg gekrönt.


Als Rudi Bommer hier sein Amt antrat, war er für viele Fans nicht erste Wahl. Die Anhänger wünschten sich einen größeren Namen, doch lernten sie schnell einen kantigen Mann, einen harten aber herzlichen Hund kennen, der Ruhe und Willenskraft und im Umgang mit den Medien eine schnörkellose Präzision ausstrahlt. Ein Trainer, der zu Duisburg passt, der oftmals seiner Mannschaft Ruhe predigte.


Ehrlich gesagt: Der Aufstieg war nicht einfach. Auch nicht „relativ einfach“. Er war brutal schwierig. So schwierig, dass Vereine wie Köln und Lautern nicht einmal ernsthaft an ihm gerochen haben. In der „Schweineliga“ zum Zug kamen Vereine, die hierauf zwei (Rostock) oder viele Jahre mehr gewartet hatten (KSC). Ja und außerdem der MSV als sofortiger Wiederaufsteiger.


Eine Saison voller Fallen und Stolpersteine begann verheißungsvoll. Die ersten drei Spiele gegen Aufsteiger Koblenz, Haching und die starken Auer wurden gewonnen, doch gab es schon den ersten Rückschlag. Kaum hatte der MSV mit Stefan Blank einen etatmäßigen Linksverteidiger verpflichtet, der zumindest in der Vorwärtsbewegung für Impulse sorgte, musste Bugi wieder zurück in die 4rer-Kette rücken. Eine Serie von Verletzungen warf den Mann mit Führungsqualitäten und dem sagenhaften Siegtreffer gegen Koblenz zurück.


Dennoch: Der MSV war gut gestartet und konnte dem Tabellenführer KSC nach 1-3 Rückstand und mit einem Mann weniger auf dem Platz noch ein 3-3 in den letzten Minuten abtrotzen. Ein denkwürdiges Spiel. Natürlich war es Kurthi, der den Ball in aller letzter Sekunde über die Linie stocherte und 1.000 mitgereiste Zebras in Ekstase versetzte. Indes hatten sich die Schiris beginnend mit diesem Spiel Tararache scheinbar als „bösen Buben“ der Liga ausgeguckt. Dass er in den folgenden Spielen nicht noch für „Husten auf dem Platz“ des Feldes verwiesen wurde, war alles. Der MSV und die Schiedsrichter. Ein unglückliches Kapitel, welches erst zum Saisonfinale geschlossen werden konnte, beim nächsten Heimspiel gegen 1860 München jedoch erstmal seinen vorläufigen Höhepunkt fand. Während des Spiels waren die Rufe nach einer (klaren) roten Karte für den 60-Schlussmann genauso ungehört geblieben wie die nach einem Elfmeter für die Zebras. Endstand nur 0-0 nach durchwachsener Leistung.
Prompt setzte es die erste Saisonniederlage. Und eine sehr unglückliche noch dazu. Georg Koch, der sich in dieser Saison während eines Spiels insgesamt dreimal ernsthaft verletzte, musste „Professor“ Beuckert Platz machen, der in Rostock mit guten Paraden glänzte, aber den entscheidenden Elfmeter verschuldete. 0-1 verloren.

Die Durststrecke dauerte gegen ebenso abstiegsbedrohte wie unfaire Freiburger an. 1-1 lautete das unbefriedigende Resultat.

Einen Urknall der besonderen Art erlebten wird dann in Fürth. Mit der Moral vom KSC-Spiel wandelte der MSV mit einem starken Marco Caligiuri und Christian Weber einen 0-2 Pausenrückstand in einen letztlich glanzvollen 5-3 Sieg. Die Mannschaft hatte sich aus dem Sumpf gezogen. In Burghausen gab es einen Dämpfer. Koch patzte, Tararache flog einmal mehr vom Platz, der Schiri verweigerte uns erneut einen Elfmeter. 1-1 heiß das unbefriedigende Resultat. Doch die Folge: Der MSV kletterte wieder auf einen Aufstiegsplatz.

Fortsetzung folgt.
 
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hat jemand genügend Material um vielleicht ein Video zu machen? Hatten wir ja für die WM und bei der Abstiegssaison auch.
 
hat jemand genügend Material um vielleicht ein Video zu machen? Hatten wir ja für die WM und bei der Abstiegssaison auch.

Das Problem ist, das Spielszenen aus rechtlichen Gründen nicht mehr so einfach ins Netz gestellt werden dürfen, da die DFL die Finger da drauf hat. Daher kann man das nur für den Privatgebrauch machen. Hier darf so etwas leider nicht mehr veröffentlicht werden. Bei Fan- und Feiervideos ist das etwas anderes.
 
Die Saison ist vorbei!
Was war für euch ein besonders Highlight?
Was bleibt euch in Erinnerung?


Bei mir wahr es das Spiel in Rostock. Mit 200 gleichgesinnten Stimmung gemacht.Leider verloren aber egal.
Das Auswärtsspiel schlecht hin.
Dort habe ich mir auch meinen Ellbogen gebrochen als ich unbeabsichtigt durch die Zaunfahne der High Society geflogen bin ( Sorry nochmal, aber wirklich keine Absicht)
War halt eine Geile Tour:D
Und wie siehts bei euch aus???
 
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Die schönste Auswärtstour war nach Rostock. Samstag Stammtischtreffen und ein Spiel von Sondershausen gesehen. Sonntag Leipzig gegen Halle und am Montag das Spiel in Rostock nach einer netten Übernachtung auf der Georg Büchner. Schee war's!

Schönstes Heimspiel: natürlich das letzte Spiel gegen Essen!
 
Schönste Auswärtstour war 1860 München. Schön über 3 Tage, Starnberger See, München City und Olympiazentrum, Schloß Possenhofen, zum Abschluss dann noch Kloster Andechs und Augsburg. Schade, dass wir da nicht gewonnen haben, aber dafür kamen die Kinder kostenlos ins Stadion.

Geilstes Heimspiel war die Pokalschlacht gegen Leverkusen!
 
ich fand die spiele gegen leverkusen, paderborn (auswärtstour) und essen am besten..:zustimm::huhu:
 
also ich fand das auswärtsspiel gegen kaiserslautern, auswärts gegen jena und heim gegen essen am besten :D

weiß nicht warum, aber die spiele haben "voll gezogen" ;)
 
Auswärtsspiele gabs dieses Jahr Tops und Flops

Tops:
Fürth (mit wenigen leuten DAS Spiel des Jahres :D)
Jena ( nach 0-3 noch 3-3)
Lautern (sehr edel)
Köln (Daun statt Daum)
Essen (letzte Sekunde danach ausrasten)
KSC (siehe Essen)

Flops:
Braunschweig
Koblenz
Offenbach
Freiburg
Burghausen
 
Teil 2:

Gegen Lautern sollte die 20.000er Marke geknackt werden, was nicht gelang. „Nur“ etwas mehr als 19.000 Zuschauer fanden den Weg. Im Fanlager herrschte in dieser Saison bis auf die letzten zwei Spiele eigentlich keine echte Aufstiegseuphorie, aber auch keine Abstiegsdepression. Der MSV setzte mit 8.000 Dauerkarten fast so viele Jahreskarten ab wie der VFL Bochum eine Klasse höher und es war von Anfang an deutlich, dass der Zuschauerschnitt von knapp 17.000 aus der euphorischen Aufstiegssaison 2004/05 gesteigert werden sollte. Am Ende passierten etwas über 18.000 Zuschauer im Schnitt die Stadiontore. Eine Bilanz, die sich sehen lassen kann, auch wenn Köln oder Lautern in anderen Welten spielen, was ganz bestimmt nicht heißt, dass dort bessere Stimmung als in der MSV-Arena herrscht.

Beim 1-1 gegen Lautern konnte sich das Fanlager mit einer starken Choreo in Szene setzen. Die meterlangen Planen und Fahnen waren jedoch nicht groß genug, die inneren Spannungen und Uneinigkeiten in der Fanszene zu überdecken. Die Ultra-orientierten Gruppen hatten bereits einige Spiele zuvor die Kurve verlassen, welche in der Folge ausdünnte. Interne Querelen und Streitigkeiten aller Orten, die teilweise offen und lautstark im Stadion während der Spiele des MSV ausgetragen wurden.


Zwei deutliche Heimsiege gegen Augsburg und Jena sowie zwei ärgerliche Auswärtsunentschieden in Offenbach und Braunschweig festigten im Ergebnis den Aufstiegsplatz, den der MSV von nun an nicht mehr hergeben sollte.


Ein Highlight dieser Saison waren die Pokalspiele des MSV: Das lange Zeit herbeigesehnte Heimspiel im Pokal und der noch länger erwartete Sieg über Leverkusen. Für 120 Minuten stand das Fanlager wie ein Mann zusammen und erzeugte eine überragende Stimmung. Fast 3.000 MSV-Fans reisten einige Wochen später unter der Woche zur nächsten Pokalrunde bei H96, wo trotz der Chancenlosigkeit der Zebras die Stimmung nicht minder gut war.


Stress in der Kabine beim Hannoverspiel. Einmal mehr gerieten Mo und Koch aneinander. Stress als Synonym für eine ganze Saison.


Doch auf dem Platz lief es nicht schlecht. Der triumphale 3-1-Sieg über die Daumstadt. Rund 5.000 Zebras, die verärgert und motiviert bis in die Haarspitzen, die Köln-Fans aus dem Stadion sangen. Eine Demütigung des kölschen Größenwahns vor den Augen von Millionen Zuschauern. "Daun statt Daum" titelten einen Tag spät die Zeitungen. Unsere im Vorfeld nicht minder verärgerten und motivierten Spieler hatten es den Kölnern gezeigt.


Die Hinrunde schloss der MSV mit einem wertvollen, aber glücklichen Derby-Sieg in aller letzter Sekunde bei RW Essen ab. Der in dieser Saison wechselhafte Koch zeigte sich gegen Essen überragend. Einmal mehr war es Lavric, der 4.000 mitgereiste Zebras in letzter Minute jubeln ließ. Die Hafenstraße war über weite Strecken in MSV-Hand.


Mit zwei Punkten Vorsprung auf den Tabellenvierten Lautern beendete der MSV eine abgesehen von ein paar Spielen recht gute Hinrunde. Doch wer auf eine besinnliche Winterpause hoffte, sah sich getäuscht. Eine ominöse Weihnachtsfeier, die Absetzung Georg Kochs als Kapitän im „wilhellminischen“ Alleingang, seine neuerliche Abmahnung, die Beförderung Schlickes.... All dies spaltete die ohnehin zerrissenen Fans in weitere Lager. Ob Koch in der Rückrunde überhaupt nochmal das Tor der Zebras hüten würde, schien fraglich. Irgendwann wurde die Diskussion ad acta gelegt und sich wieder auf den Aufstieg konzentriert, während man in Köln mit „30 Mann und einem Ziel“ den Großangriff herbeisingen wollte. Doch wer nun auf endgültige Ruhe nach dem Koch-Chaos hoffte, wurde enttäuscht. Gerüchte um Lavric und Real Madrid sorgten für bundesweite Aufmerksamkeit, die schließlich in Gelächter umschlugen. Dass Real Madrid an Lavric dran war, mag eine Ente gewesen sein. Fakt ist aber, dass ein schriftliches Angebot von Betis Sevillia für Lavric vorlag, wie Hellmich einen Tag nach dem Aufstieg bestätigte.

Eine kurzweilige Winterpause war beendet...

Fortsetzung folgt.
 
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Teil 3:


Die Rückrunde startete mit einem Duell in Koblenz, zu welchem knapp 3.000 Zebras den Weg fanden. Dieses „dumme“ Spiel , welches bekanntlich 1-1 endete, war der Startpunkt für eine Rückrunde voller „dummer“ Spiele. Aber zunächst lief es noch gut.


Haching konnte souverän distanziert werden. Man kam in Form. Die stark eingeschätzten „Schachtis“ aus Aue, die zuvor Hansa Rostock aus ihrem Stadion gefegt hatten, wurden von der ersten Spielminute an leidenschaftlich und konzentriert bekämpft, weshalb das Auswärtsspiel dank eines Tores von Kurthi mit 1-0 zu unseren Gunsten entschieden wurde. Die Winteroffensive rollte. Kampf und Leidenschaft am Montag im DSF. Der MSV ringte vor wieder nicht ganz 20.000 Zuschauern den Tabellenführer KSC nieder. Nun 6 Punkte Vorsprung auf Platz 4. Sollte es ein souveräner Aufstieg werden?


Sogar acht Punkte Vorsprung auf Platz 4 hätten es nach dem 60-Spiel sein müssen. Gegen die heimstarken Löwen führte man schnell 2-0, um dann das Spiel nach einer Koch-Verletzung noch aus der Hand zu geben. Nur 2-2. Eine gefühlte Niederlage. Am Ende hätte der MSV sogar das Spiel verlieren können.


Wieder montags live im DSF: MSV. Diesmal war Rostock zu Gast und dieses Spiel hätte uns fast das Genick gebrochen. Die Leistung des MSV war gut. Das Spiel wurde sogar überlegener gestaltet als die Partie gegen den KSC, den man seine erste Saisonniederlage beigebracht hatte. Aber weder Glück noch Schiedsrichter waren auf Seiten des MSV. In einer Phase, als der MSV auf den Sieg drängte, fand ein reguläres Tor keine Anerkennung. Der MSV stürmte blind weiter, lief in den tödlichen Konter und verlor sein erstes Spiel seit 17 Spieltagen mit 1-2. Wieder hieß unser „Bezwinger“ Hansa Rostock. Zu allem Überfluss erreichte Beinlich durch beharrliche Provokationen gegenüber Lavric, dass sich dieser zu einer angedeuteten Kopfnuss hinreißen ließ. Schauspieler Beinlich ließ sich theatralisch fallen. Lavric sah Rot und wurde gesperrt. Aber man sieht sich immer 2 Mal im Leben, Herr Beinlich.


Der Spielverlauf gegen 60, der „geklaute“ Sieg gegen Rostock. Jetzt schien die MSV-Moral zu bröckeln. Das völlig passive Spiel in Freiburg wäre fast noch mit einem Punkt belohnt worden. Doch am Ende hieß es verdient 2-1 für die Süddeutschen, die dank eines spektakulären Laufs vom Abstiegskandidaten zu unserem ärgsten Verfolger mutierten. Nur noch 3 Punkte auf Platz 4, wo immer noch die roten Teufel in Lauerstellung lagen, während sich Kölns-Rückrunden-Offensive bereits zu diesem Zeitpunkt als Rohrkrepierer erwiesen hatte. Im Spiel darauf brachte der MSV dank einer desolaten Leistung auch Fürth ins Aufstiegsrennen. Der MSV strauchelte dank des besseren Torverhältnisses noch auf Platz 3. Der Tiefpunkt der Saison wurde gegen Burghausen endlich erreicht. Die über 3.000 zum Spiel eingeladenen Schulkinder waren die einzigen Zuschauer, die sich über die vielen Tore noch etwas freuen konnten. 3-4 gegen Absteiger Burghausen. Eine Ironie des Schicksals: 2 Jahre zuvor hatte man exakt mit diesem Ergebnis Burghausen an der Wedau nach einem denkwürdigen Spiel geschlagen und nun spotteten Burghausen-Spieler gestenreich vor der MSV-Kurve. Im Lager der Fans regten sich erste Pfiffe und auch der Trainer wurde gescholten. Ernsthafte „Trainer-Raus“-Forderungen gab es jedoch zu keinem Zeitpunkt in dieser Saison. Vier Niederlagen in Folge. Das einzige, was uns nun noch auf einem Aufstiegsplatz hielt, war das kollektive Versagen des Verfolgerfeldes. Denn auch Lautern schwächelte und so kam es bald zum Show-Down auf dem Betzenberg. Es konnte nur einen geben.

Letzter Teil dann Pfingstmontag.
 
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Saison 2006-2007

Danke MSV.
Ich habe Euren Aufstieg im Urlaub (Türkei) live auf Arena miterleben dürfen.
Leider habe ich lange gezittert, aber nach dem verdienten Elfmeter war der Bann gebrochen und der MSV konnte sein Spiel machen.
Kauft jetzt ein paar gute Spieler (keine mitläufer) ein,dann bleibt Ihr auch
in der ersten Liga,was ich Euch von ganzem Herzen wünsche.
:zebra-s1::zebra-he::zebra-s3::zebra-s3::brav:
 
Teil 4


Als der MSV wieder einmal an einem Montag antreten musste, hatte er einige Tage Trainingslager hinter sich und war nach den Siegen der Konkurrenz auf Platz 5 abgerutscht. Der MSV stand also in Lautern unter enormen Druck. Bommer war vom offensiven Grundkonzept abgewichen und ließ beim FCK vornehmlich kontern und das vortrefflich. Mit einem 3-0 wurden sowohl Betzenberg als auch Platz 3 erobert. Der MSV war aufgestanden! Indes wurde auch deutlich, dass die Fanszene das Schlimmste überstanden und angesichts der Niederlagenserie wieder zueinander gefunden hatte. Die Ultras hatten bei den Heimspielen der Rückrunde längst den Weg zurück in die Kurve gefunden und die Lauterer Zaun-Konstellation Maddin und Pyro wurde glücklicherweise zu einer Dauerlösung für den Rest der Saison. Man fand zusammen im Sinne des Vereins, man riss die Wedau aus ihrem zwischenzeitlichen Stimmungstief. Dank unseren Capos und den anderen, die halfen, dass unsere Fanszene wieder näher zusammenrückte.


Der Lautern-Sieg wurde gekrönt durch ein souveränes 4-0 über Offenbach. Den sensationellen Schlußpunkt setzte in diesem Spiel Ivica Grlic, der angesichts seines auslaufenden Vertrages von Kreis- zu Weltklasse mutierte.


Über eines konnten wir Fans uns diese Saison nicht beklagen: Der MSV schoss viele schöne Tore. Ausdruck seiner individuellen Klasse. Mokhis sensationelle Freistoßtore wurden durch Grlic´s ebenso sehenswerte Freißstoßhammer abgelöst. Das 4-0 gegen Offenbach. Dauns 1-0 in Köln. Blanks Siegtreffer gegen Koblenz am ersten Spieltag. Der MSV stand mit seinen Torschützen in dieser Spielzeit oftmals zur Wahl des Tors des Monats. Auch in Augsburg sahen wir ein schönes Mokhi-Tor zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Am Ende siegte der MSV nach einer soliden Leistung 2-1 bei den heimstarken Augsburgern. Der eingewechselte Daun erzielte mit einem spektakulären Alleingang und mit ein wenig Glück den Siegtreffer. Vier Niederlagen in Folge hatte der MSV mit drei Siegen beantwortet. Man war wieder auf Kurs und nun ging es auf die Zielgerade der Saison.


Zu Beginn der Rückrunde hatte Mokhi oftmals unter Schmerzen gespielt. Aufgrund seiner Rückenbeschwerden drohte er endgültig auszufallen; der in der Scorerwertung führende MSV-Spieler hielt aber durch, fiel jedoch auf der Zielgeraden ins zweite Glied zurück, während nun ausgerechnet Grlic eindrucksvoll und ausstrahlungsstark der Regisseur des Duisburger Wiederaufstiegs wurde.


Doch wer nun meinte, die Saison des MSV wäre schon steinig genug gewesen, ahnte nicht, was noch kommen würde. Gegen Absteiger B´schweig ging der MSV durch ein reguläres Tor nach wenigen Minuten in Führung. Der Schiri verweigerte dem Treffer wieder mal die Anerkennung. Danach ging das Spiel in die Hose und endet 0-0 nach schwacher Leistung. Die anderen patzten auch und der MSV verpasste es, ein paar Punkte mehr zwischen sich und seinen Verfolgern zu legen. Gleiches Spielchen in Jena. Frühe, reguläre Lavric-Führung. Linienrichter zeigt abseits an. Der MSV in den ersten 20 Minuten Herr im Haus. Dann patzte die Abwehr und Torwart Beuckert (Stammtorwart Koch war wieder mal verletzt) und es steht 0-3 zur Pause. Das war es. Bei den heimstarken Ostdeutschen war eigentlich nix mehr zu holen. Der MSV verliert in Jena und ihm fehlt dann am 34. Spieltag genau ein Punkt auf Freiburg. Tschüss Aufstieg! So hättte es laufen können, vielleicht sogar nach der ersten Halbzeit laufen müssen. Aufgrund einer Energieleistung niemals aufgebender Zebras wurde durch Tore von Grlic und Lavric noch der eine Punkt geholt, der am Ende für den Aufstieg entscheidend war. Das 3-3 in Jena war der goldene Punkt.


Zu Hause gegen Köln hätten wir nach den Niederlagen der Konkurrenz den Aufstieg fast schon klarmachen können. Doch der MSV vergab den Matchball und Köln nahm Revanche. Ja, ja... die Saison war wirklich nicht einfach. Verlor doch Köln in schöner Regelmäßigkeit jedes Spiel gegen unsere Aufstiegskonkurrenz aufgrund zu lascher Einstellung -nur gegen Duisburg nicht. Da waren sie heiß die Dömer. Der MSV hingegen ein einziges Nervenbündel. Wollte denn bis auf den KSC niemand aufsteigen?


Die letzten beiden Spiele sind uns in guter Erinnerung. Der MSV fand wie auf Knopfdruck zurück in die Erfolgsspur und löste mit zwei souveränen 3-0-Siegen das Aufstiegsticket denkbar knapp und mit viel Herzflimmern ein. Am Ende waren die Nerven stark, die Schiris mit dem MSV scheinbar versöhnt und die Fans waren da. Paderborn-Invasion und dann Celtic-Park in Duisburg gegen RW Essen. Es ist fast alles gesagt. Der Aufstieg des MSV war verdient, weil wir uns den Weg in die Bundesliga regelrecht freiknüppeln mussten und fast immer auf einem Aufstiegsplatz standen. Teilweise unmenschliche Qualen, Widerstände und Nackenschläge mussten wir überstehen. Der MSV hat sich selbst das Leben schwer gemacht, es ist dem MSV das Leben aber auch sehr schwer gemacht worden. Der Aufstieg 2004/05 war großenteils glamourös und souverän. Der Aufstieg 2006/07 war dies nicht und trotzdem hat er es verdient, in Erinnerung zu bleiben. Denkwürdig wurde der Aufstieg dank des Herzschlagfinals, das wir gewonnen haben. Danke an die Mannschaft und Fans! Der MSV hat sich die Bundesliga so hart erarbeitet und erzittert, dass diese Tatsache noch mehr Ansporn sein muss, das Gewonnene nicht wieder fahrlässig herzuschenken wie in der letzten Bundesligasaison. Der MSV wird es diesmal besser machen!

Ende.

Lesen Sie in einem Jahr die Geschichte vom "Wunder an der Wedau". ;)
 
Erstmal ein Danke an Old School ,ein wirklich gelungener Saisonrückblick.

Für mich war diese Saison grausam, bezogen auf mein Nervenkostüm.

Letztendlich wurde das ausgegebene Ziel der Aufstieg aber mit einem tollen

3:0 Sieg gegen Essen erreicht.

Ein Jahr des hoffens ,der Leiden aber auch der Freude mit dem MSV ist vorbei.

Nun freue ich mich wie ein Irrer auf nächste Saison in der 1.Liga
 
Ich finde auch ein schnödes drücken des :danke: Buttons reicht nicht aus.

Lieber OldSchool,

Dein Saisonrückblick ist gewohnt kompetent und sachlich formuliert. An manche Dinge habe ich mich gar nicht mehr so erinnert, wahrscheinlich wollen ;)

Ich werde diesen Bericht ausdrucken, und vll. findet sich ja eine Stelle zum aufhängen ;)

Danke nochmal, war schön zu lesen !

Marcus
 
Saubär, Sascha!!
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Toll geschrieben danke für die Mühe aber 1 Kritikpunkt:
Da muss mehr Hass rein;).
 
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