Und wieder geht es nur um seine NPD-Verbindungen und nicht um seine Mitgliedschaft in dieser ominösen Kameradschaft, die garantiert alles andere als gesetzestreu handelt. Ignoriert ihr das absichtlich?
Ich verstehe nicht was du meinst.
Zum ersten Punkt: Ich habe keine Erkenntnisse darüber, ob diese Kameradschaft in Deutschland verboten ist. Solltest darüber Erkenntnisse haben, so wird das Argument mit der NPD selbstverständlich hinfällig.
Zum zweiten Punkt: In den USA werden Kommunisten traditionalle politisch verfolgt, sie wurden zum Teil sogar mit Berufsverboten und anderen Maßnahmen drangsaliert. Kommunistische Vereinigungen wurden/sind/werden verboten und Engagement in kommunistsicehn Vereinigungen kann somit in den USA rechtswirksam und rechtsgültig verfolgt werden. Dies finde ich für einen Staat, welcher sich demokratisch nennt, mehr als fragwürdig, somit kann ich das Argument, dass die USA mit kommunistischen Sportlern ebeso verfahren würden, nicht als Beispiel für die Reaktion eines anderen demokratischen Landes hinnehmen.
Ich frage mich allerdings, warum Du grade die US-amerikanische Vorgehensweise gegen Kommunisten als Beispiel dafür anführst, dass auch andere demokratsiche Länder ähnlich reagieren würden, wie im falle Drygalla. Da ich Dein demokratisches zwar nicht kenne, aber auch nicht grundsätzlich in Frage stellen möchte, hoffe ich doch, dass Du die US-amerikanische Verfahrensweise zum Umgang mit Kommunisten, nicht als legithimes Beispiel für den Umgang eines demokratischen Staates mit Andersdenkenden anführen möchtest?
Nun: Natürlich besteht das Recht zur freien Meinungsäußerung nicht nur darin, sagen zu dürfen, was ich will. Dies ist bei Weitem nicht so; ansonsten gebe es ja wohl kaum den Tatbestand der Volksverhetzung. Und es ist auch gut so, dass es rechtliche Grenzen gibt, denn ansonsten kann eine Demokratie nicht wehrhaft sein und auch nicht die Rechte ihrer Bürger schützen. Denn Meinungsfreiheit hat wie jede andere Form der Freiheit, ihre Grenzen dort, wo die Rechte Anderer oder die freiheitlich demokratische Grundordnung verletzt oder eingeschränkt werden. Außerdem finde ich das Argument der Meinungsfreiheit hier unpassend, da die einzige Meinung, welche von Nadja Drygalla geäußert wurde, das Bekenntnis zu eben dieser freiheitlich demokratischen Grundordnung ist. Alles andere sind Spekulationen aufgrund ihrer Beziehung zu einer Person, welcher sich ebenfalls im Rahmen dieser Grundordnung für eine Landtagsmandat beworben hat, bzw. einer Vereinigung angehört, über deren Status der Rechtmäßigkeit ich mich zu diesem zeiotpunkt nicht zu äußern vermag.
Und: Ja! Sie wurde nicht nach Hause geschickt. Sie ist freiwillig nach hause gefahren, um weiteren Schaden vom Olympia-Team abzuwenden. Erst einmal Respekt für diese Reaktion (ich kenne andere Sportler, die ihre Rechte - vorzugsweise auf Tribünen in Fußball-Arenen - nur zu gerne aussitzen, so lange sie dadurch profitieren); auf der anderen Seite aber auch mein Beileis, dass derartige in unserer Gesellschaft offenbar mittlerweile nötig geworden ist. Sich selber zurückzunehmen und auf Rechte zu verzichten, obwohl man sich nichts hat zu Schulden kommen lassen, nur weil der wütende Mob durch die Presselandschaft tobt wie damals die Bauern mit ihren Heugabeln zur Hexenverbrennung.
Aber Hauptsache, wir haben einen "Naziskandal". Eigentlich warte ich jetzt nur noch auf eine Lichterkette im olympischen Dorf und eine offizielle Entschuldigung des Außenministers, das jemand, der mit einem (ehemailgen?) NPD-Funktionär und Rechtsaktivisten zusammen ist, das Wasser der Londoner Ruderstrecke besudelt hat. Vielleicht sogar im Rahmen eines feierlichen Staatsaktes. Okay: An dieser Stelle klar übertrieben und überspitzt von mir.