Irgendwie finde ich die Trainerbewertung der Duisburger oftmals merkwürdig - und das bezieht sich nicht nur auf aktuell Gino Lettieri.
Ich möchte mal lediglich die Trainer der jüngeren Vergangenheit aufzählen, bei denen ich die Beurteilung der MSV-Fans viel zu gut oder schlecht gesehen habe. Dass es sich bei folgender Auflistung nicht um das handelt, was alle denken bzw. zu den jeweiligen Zeiten gedacht haben, versteht sich von selbst:
Friedhelm Funkel (Amtszeit: Mai 1996 - März 2000)
- Bundesliga-Aufstieg 1995/1996 (Übernahme im Mai 1996 auf dem 4. Platz)
- dreimaliges Erreichen einer einstelligen Bundesliga-Platzierung in Serie
- DFB-Pokalfinalist 1997/1998
- Bundesliga-Abstieg 1999/2000 (Entlassung im März 2000 auf dem 18. Platz)
Von einem beträchtlichen Teil der Anhängerschaft hat Funkel erst im Nachhinein die Anerkennung erhalten, welche er verdient hat. Nicht selten wurde in dieser Zeit von
"destruktivem Fußball" gesprochen, die Zuschauerzahlen waren - selbst unter Berücksichtigung der damaligen Zeiten und Verhältnisse - alles andere als berauschend. Auch die Stimmung im alten Wedaustadion war oft mies. (Wer dies mit dem alten Stadion an sich erklären möchte: Nur ein paar Jahre zuvor, nämlich in der Saison 1993/94, war die Atmosphäre wesentlich besser) Dabei muss man festhalten, dass Friedhelm Funkel über weite Strecken das absolute Maximum aus den vorhandenen Möglichkeiten herausgeholt hat. Abgänge von Leistungsträgern wie z.B. Nijhuis, Salou und Zeyer wurden oft erfolgreich kompensiert. Einen geniale Fußballer à la Moravčík sortierte er einst aus dem Kader aus, da dieser ohne Beteiligung an Defensivarbeiten nicht in's Spiel des MSV passen würde - mit Recht, denn nach bärenstarker Rückrunde landete man einmal mehr weit vor den Abstiegsrängen. In Verbindung mit Gerd Merheim bildete er in der sportlichen Verantwortung ein Duo, welches vorerst den ungefährdeten Verbleib in der Bundesliga sicherstellte. Bergab ging es erst in der letzten Saison, in welcher man dann auch völlig zu Recht abgestiegen ist. Allerdings muss hier erwähnt werden, dass Merheim und Funkel sich zu Saisonbeginn mit der MSV-Spitze verkrachten, da beiden kein Erfolg versprechendes Konzept für die Zukunft vorgelegt wurde. Der Anfang vom Ende dieser MSV-Ära. Dass der Fußball unter ästhetischen Gesichtspunkten keine Bäume ausgerissen hat, steht außer Frage. Dafür war er aber mit den hier vorgefundenen Gegebenheiten maximal erfolgreich. Zwar lässt sich der Fußball aus dieser Zeit nur schwer mit dem heutigen vergleichen, aber: Funkels Konterfußball war gegen Schalkes heutiges Gewürge eine Augenweide.
Rudi Bommer (Amtszeit: Juli 2006 - November 2008)
- Bundesliga-Aufstieg 2006/2007
- Bundesliga-Abstieg 2007/2008
- Nicht-Aufstieg 2008/2009 (Entlassung im November 2008 auf dem 10. Platz)
Klar, hinterher wurde er vom Hof gejagt. Aber viel zu lange hielt sich die hiesige Bommer-Kritik doch noch in Grenzen. Jeder erinnert sich gerne an den bisher letzten Bundesliga-Aufstieg, der wie gemalt am allerletzten Spieltag gegen RWE perfekt gemacht wurde. Wenn man ehrlich ist, hat dieser Aufstieg mit seinem emotionalen Verlauf zu viel Kredit erzeugt. Zugutehalten muss man Bommer, dass das Saisonziel letzten Endes erreicht wurde und es seinerzeit im ersten Jahr auch richtig gute Auftritte gegeben hat. Zustande kamen teilweise deutliche Ergebnisse (3:0 gegen Augsburg, 4:0 gegen Jena, 3:1 in Köln, 3:0 in Kaiserslautern, 4:0 gegen Offenbach, 3:0 in Paderborn, 3:0 gegen Essen), dazu die starken Aufholjagden in Karlsruhe, Fürth, Augsburg und Jena. Nicht zuletzt der Pokalsieg gegen Leverkusen. Unter dem Strich stand aber auch ein absolut aufstiegsreifer Kader, dessen Material nur von Köln übertroffen wurde. Der Sturm war mit Lavrič, Kurth, Idrissou und Daun gar der beste der Liga. Dass Daum mit dem FC in dieser Saison nicht aufstieg, durfte kein Argument für Bommer sein, da der
"Messias" Daum erst kurz vor der Winterpause übernommen hatte. Was in der Bundesliga unter Bommer folgte, ist bekannt: Ein Fiasko - trotz bundesliga-tauglicher Qualität! Die Auswärtsspiele in Dortmund, München, Hamburg und Bremen ließen den Trainer viel zu lange weiterwurschteln. Es gab katastrophale Angsthasen-Auftritte und das insbesondere daheim. Erst allmählich kippte die Stimmung zu Ungunsten Bommers. Die Krönung sicher das 0:1 gegen ein Energie Cottbus, welches bei weitem nicht so gute Kicker in seinen Reihen hatte wie wir. Torschütze übrigens Ervin Skela - und das per Flugkopfball!

In der darauffolgenden Zweitliga-Saison hat er es dann sogar noch geschafft, den Kader mit Hübner unnötig aufzublähen und den Aufstiegskarren frühzeitig vor die Wand zu fahren.
Peter Neururer (Amtszeit: November 2008 - Oktober 2009)
- Nicht-Aufstieg 2009/2010 (Entlassung im Oktober 2009 auf dem 9. Platz)
Dass der faule Schalker Dampfplauderer Neururer es bei den MSV-Fans früher oder später schwer haben wird, war abzusehen. Nach der Winterpause lief es allerdings erstmal positiv, Punktausbeute und Leistungen stimmten weitestgehend. In der Rückserie sammelte man 33 Punkte, welche auf die Saison hochgerechnet zum Aufstieg gereicht hätten - den, wie bereits gesagt, Bommer frühzeitig mit Erfolg verhindert hat. Als Neururer im Zuge der Vertragsverlängerung 2009 pokerte, regten sich viele über denjenigen auf,
"der froh sein soll, dass er überhaupt wieder genommen wurde". Ohne Zweifel ist Neururer ein abgezockter Hund, der seinen eigenen finanziellen Vorteil nicht außer Acht gelassen hat. Doch muss auch im Nachhinein der kritische Inhalt der damaligen Posse berücksichtigt werden, welcher sich später als nur zu wahr entpuppte: Der Kader sollte stark genug sein, um aufsteigen zu können. Zwar wurde Fahrenhorst geholt, jedoch nicht um Brzenska zu ersetzen, denn
"PN" wollte beide. Dass Brzenska für einen Spottpreis nach Cottbus ging und mit Kouemaha 50 Prozent des starken Sturmduos Knall auf Fall verkauft wurden, lag einzig und allein in der Verantwortung unseres Ex-Präsidenten. Hinzu kamen die verletzungsbedingten Ausfälle des sich in Topform befindlichen Sandro Wagner und Sören Larsen, dessen Torjägerqualitäten die Mannschaft gut hätte gebrauchen können. Dass Neururer sich wegen dieser Umstände bockig (ständige Rücktrittsdrohungen) und lustlos (extrem kurze Trainingseinheiten) gegeben hat, brauch man nicht diskutieren. Die Kritik war angebracht, ebenso jene an den Auftritten wie z.B. im Pokal in Augsburg oder in Oberhausen, bei welchem spielerisch und kämpferisch nichts mehr stimmte. Nur wurde zur dieser Zeit und darüber hinaus viel zu sehr auf Neururer eingedroschen und das immer mit einer gehörigen Portion subjektiver Antipathie, die durch spätere Abzocker-Aussagen Neururers nicht kleiner geworden ist. Ändert aber nichts daran, dass er als Trainer in hohem Maße unter der blamablen Führung der ehemaligen Vereinsspitze zu leiden hatte.
Milan Šašić (Amtszeit: November 2009 - Oktober 2011)
- gute Hinrunde 2010/2011
- DFB-Pokalfinalist 2010/2011
- schlechte Rückrunde 2009/2010
- sehr schlechte Hinrunde 2011/2012
Milan Šašić war der erste Trainer der Neuzeit, der hier mit einer ganz anderen Erwartungshaltung gearbeitet hat. In seiner ersten Saison waren hauptsächlich Spieler und Vorgänger die Zielscheiben der Fans und obwohl die Rückrunde alles andere als gut lief, konnte man Šašić den verpassten Aufstieg definitiv nicht ankreiden. Danach folgte eine wundervolle Zeit mit einer wahnsinnigen Aufbruchstimmung. Ein stimmig zusammengestellter Kader mit den Säulen Koch, Maierhofer und Baljak spielte eine klasse Hinrunde und befand sich ohne jeden Druck in den oberen Gefilden der Tabelle. Mir persönlich bleibt ein Spiel der Englischen Woche daheim gegen Augsburg besonders in Erinnerung: Diess wurde als einer der Aufstiegsfavoriten gehandelt, was sich später auch bewahrheiten sollte. An diesem Mittwoch wurden sie jedoch von einem starken MSV überrannt, der auch spielerisch jeden einzelnen Stadiongänger samt Gegner überzeugte. Das 1:0 war damals viel zu wenig, was bei strahlendem Sonnenschein jedoch niemanden störte - zu leidenschaftlich hatten die Zebras sich präsentiert. Zwei Umstände sorgten dafür, dass der MSV schlussendlich seine realistische Aufstiegschance nicht wahrnehmen konnte: Das immense Verletzungspech der Rückrunde und die Konzentration auf den DFB-Pokal. Meines Erachtens hat nicht viel gefehlt und Milan Šašić hätte hier durch einen Titelgewinn Heldenstatus erlangt.

war nicht in Form,

war ausgelaugt und

hatte im Vorfeld nach sechs Pflichtspiel-Niederlagen in Folge den Köttel in der Buchse. Nie und nimmer wäre es mit der Dynamik unserer wichtigsten Spieler so gelaufen, wie es an jenem Abend in Berlin der Fall war. Die Chance, sie wäre da gewesen. So aber redeten wir uns alle in der Hoffnung ein, was nicht mehr passieren konnte. Die Reaktion auf diesen Nackenschlag war indes fantastisch. Aus der Depression floh man in die Zuversicht, gute Transfers ließen trotz der Abgänge von Hübner, Maierhofer, Koch, Şahan und Veigneau - welchen Šašić jedoch selbst vergrault hatte - auf den Aufstiegskampf hoffen. Šašić hatte sich zwar Vertrauen verdient, aber binnen kürzester Zeit schoss er einen Bock nach dem anderen und es zeichnete sich ab, dass es nicht mehr geht: Seine Menschenführung war schlicht und einfach inakzeptabel, Irritationen hatte es auch vor seiner MSV-Zeit schon gegeben. Und hier?! Tararache vorgeführt, Schlicke gemobbt, Bollmann, Kastrati & Co. öffentlich an den Pranger gestellt, dazu die Nummer mit dem Busfahrer. Der MSV spielte längst grottenschlecht. Wie viele Fans haben damals die Augen verschlossen und wollten es nicht wahrhaben?! Ja, er hat hier 2010/2011 gute Arbeit geleistet, öffentlich Tränen vergossen, ein einfacher Arbeiter. Einfache Arbeiter werden in Duisburg gemocht, das war schon immer so. Doch gab es bei Milan Šašić beileibe nicht wenige, die aus Erfahrung negativ berichten mussten. Seine Zeit in Duisburg war abgelaufen.
Kosta Runjaic (Amtszeit: September 2012 - Juni 2013)
- sportlicher Klassenerhalt 2012/2013
Runjaic sollte hier die 2. Bundesliga erhalten und das hat er sportlich auch geschafft. Insofern kann man Kosta keinen Vorwurf machen. Ich erinnere mich allerdings an frühere Aussagen von Runjaic, in welchen er sich so äußerte, dass er den Ball gar nicht gerne im Aus sieht, Kurzpass- und Kombinationsspiel bevorzugt. Habt ihr das beim MSV gesehen?! Der primäre Fokus bei seinem Amtsantritt lag selbstverständlich auf dem Klassenerhalt, gar keine Frage. Wenn man sich aber die Spiele unter der Leitung von Runjaic im Gesamten anschaut - meine Herren, war das Zusehen teilweise qualvoll. Lediglich die Tatsache, dass dort gerade der eigene Verein spielt, hat einen weiter zusehen und mitfiebern lassen. Ich will nochmal betonen, dass die Relation zum damaligen Saisonziel außer Frage steht. Auch hatte Kosta den ein oder anderen klugen Einfall, wenn ich bspw. an die Umschulung von Brosinski denke, der diese Position jetzt als Stammspieler in der Bundesliga bekleidet. Aber fußballerisch war's schwer verdauliche Kost, sodass selbst schon Außenstehende beim Betrachten unserer Spiele nachkarteten,
"wieso der MSV so unglaublich langweilig geworden wäre". Ich bin weit davon entfernt, das Wirken von Runjaic als schlecht anzusehen. Das so extrem positive Standing in Duisburg hat sich mir jedoch nie erschlossen.
Karsten Baumann (Amtszeit: Juli 2013 - Juni 2014)
Keiner war über seine Verpflichtung so wirklich begeistert, doch waren sich alle nach dem Lizenzentzug einig: Geduld mit Baumann. Anfänglich gab es allen Grund, begeistert zu sein. Ein (sogar recht gut) zusammengeschusterter Kader, der ohne angemessenen Vorlauf mitzureißen wusste und frei von Druck das ein oder andere gute Spiel zeigte. Die Ausbeute war vollkommen in Ordnung und es existierte die Hoffnung, nach dem Winter mit einer ordentlichen Vorbereitung stabiler zu werden und sich weiterzuentwickeln. Dies war leider nicht der Fall und die Kurve zeigte sogar nach unten. Darauf hat Ivo auch richtig reagiert und ich fand es bemerkenswert, dass er die Eier für diesen klaren Cut hatte. Schließlich hatte Baumann nach all dem Theater im Sommer das tabellarische Argument auf seiner Seite, von welchem sich auch Nicht-MSV-Kenner blenden ließen. Ich habe es so empfunden, dass die meisten Duisburger die fehlende Entwicklung erkannt haben. Weniger nachvollziehbar waren für mich Verweise auf Baumanns schläfrige Körpersprache an der Seitenlinie.
Gino Lettieri (Amtszeit: seit Juli 2014)
- bisher solide Saison 2014/2015, Aufstieg im März noch möglich
Der größte Pluspunkt für mich eindeutig der Tabellenstand und die Tatsache, dass der Zug in Richtung Liga zwei noch nicht abgefahren ist. Ob man den auslaufenden Vertrag zum Saisonende verlängern soll?! Nach der Winterpause hat es spielerisch sehr gute Ansätze gegeben. Wenn Ivo von Gino überzeugt ist und daran glaubt, dass diese Ansätze in Konstanz übergehen - dann muss er ihn halten. Ich bin es bislang nicht und frage mich, weshalb es hier genügend Leute gibt, die Lettieri so positiv bewerten. Was zum Teufel war denn bisher so überzeugend?! Die individuelle Qualität in diesem Kader kann man doch allen Ernstes nicht wegdiskutieren. Grlić hat richtig gute Leute geholt, es steckt eine Menge Potenzial in dieser Mannschaft. Und von den einzelnen Kickern her ist das für mich nun mal das Beste, was diese Liga individuell nach Bielefeld zu bieten hat. Als Argument pro Lettieri vernimmt man hier, dass er mit einigen Neuzugängen zu arbeiten hat. Ja, korrekt. Bei Baumann waren es unter schwierigeren Bedingungen sogar noch mehr, allerdings hat diesem das hinterher keiner mehr positiv angerechnet. Dass die Qualität des diesjährigen Kaders außerdem größer ist, steht außer Frage. Im Rahmen der Möglichkeiten liefert unser Trainer summa summarum solide Ergebnisse ab. Aber diese unterschiedliche Wahrnehmung und Bewertung im Vergleich zu Baumann - das ist für mich unter objektiven Gesichtspunkten einfach nicht nachvollziehbar. Ich war auch dafür, Baumann den Laufpass zu geben. Ich war auch froh, dass er letztendlich gehen musste. Und ich will ihn auch nicht verteidigen. Aber wenn ich sehe, wie überzeugt manche Leute von Lettieri sind, dann frage ich mich: Woher kommt diese Überzeugung? Welche objektiven Fakten sind es, die euch den Coach positiv bewerten und glauben lassen, dass er beim MSV etwas Erfolgreiches aufbauen kann? War es der Tabellenstand vor diesem Wochenende? Von konstant besser werdenden Leistungen sind wir definitiv entfernt. Gerne wird auch das offensive Personal angeführt, welches Gino in den jeweiligen Spielen auf den Platz geschickt hat. Welche Aussagekraft hat dies, wenn der gespielte Fußball dennoch minimalistisch und uninspiriert daherkommt?! Setzen die Spieler nicht die offensiven Erwartungen des Trainers um?! Dann muss Lettieri hinterfragt werden, weil es mitnichten Ausnahmen wären, bei welchen die Vorgaben des Trainers nicht umgesetzt werden. Oder ist Gino doch an stark ergebnisorientiertem Fußball interessiert?! Dann muss er ebenso hinterfragt werden, da er meiner Meinung nach die Identität dieses Kaders zu sehr übergeht. Die DNA dieser Truppe ist offensiver. Es erwartet keiner Zauberfußball. Es sagt niemand, dass die Tagesform nie schlecht sein darf. Es denkt keiner, dass es in jedem Spiel nur nach vorne gehen kann. Aber von diesem Kader müssen wir einfach erwarten, dass er seine Spiele weniger minimalistisch ausgerichtet bestreitet. Die erste Halbzeit gegen Chemnitz hat gezeigt, wie es gehen kann. Bspw. hat Zlatko Janjić hat schon mehrmals die Qualität unseres Fußballs bemängelt und bessere Leistungen im spielerischen Bereich eingefordert. Recht hat er! Es soll mir keiner erzählen, dass man auswärts nur noch auf die Schnauze bekommt, weil man öfter mal das Heft in die Hand nimmt. 2:4 bei den Kickers, 1:1 in Großaspach, 0:1 in Kiel, 0:1 in Münster, 1:1 in Unterhaching - in bspw. diesen Spielen habe ich viel zu wenig Eigeninitiative des MSV vernommen. Als Gegenbeispiel mal das Spiel in Cottbus: Schon klar, 0:2 verloren. Doch der MSV war gut, hatte Pech mit der Latte, außerdem ein Elfmeter für Cottbus. Aber ich habe uns
SPIELEN sehen. Wir wollten aktiv was auf die Beine stellen. Spielen wir öfter so, fahren wir über kurz oder lang auch auswärts mehr Punkte ein. Davon bin ich felsenfest überzeugt.
Trainer in Duisburg werden häufig so subjektiv wahrgenommen. Lettieri kommt hier viel, viel besser weg als Baumann. Wenn man nicht die Realität und nur einige Kommentare des Portals betrachtet, müsste man meinen:
"Wow, der MSV ist fußballerisch auf 'nem guten Weg und meilenweit entfernt vom Baumann-Gegurke der letztjährigen Rückrunde." Ich sehe, dass wir mit unserer derzeitigen Ausgangslage noch zufrieden sein können und die Entwicklungskurve nicht nach unten zeigt - aber auch nicht konstant nach oben. Vielleicht imponiert es vielen, dass Lettieri manchmal
"on fire" wirkt(e). Dass er mal Emotionen zeigt(e), indem er wütend gegen eine Bande tritt und rumbrüllt. Aber darf das bei der Beurteilung seiner Arbeit eine Rolle spielen?! Nichts gegen emotionale Typen oder Ausraster. Wenn's die Art des jeweiligen Trainers ist, okay. Gleiches gilt dann aber auch für ruhigere Vertreter, denen man aus ihrem Verhalten keinen Strick drehen sollte, weil es einem persönlich nicht gefällt. (Baumann) Wenn ich die Fakten betrachte, ist Lettieri für mich keineswegs unstrittig. Er muss jetzt eine spielerische Perspektive und sichtbare Weiterentwicklung abliefern und das nicht nur in Theorie und Training.