Eine kleine Geschichte, besser ein Erlebnis dass ich bestens in Erinnerung habe, zur Einleitung.
Achtung ich erwähne hier auch unbedeutendes, einfach weil es mir Spaß macht die Erinnerung aufzuschreiben. Ich gebe dem ganzen einfach mal mehr Raum. Wen es nicht interessiert, der kann es ja gleich wieder vergessen. Am Ende gibt es auch ein "Kurz". Wer will kann direkt da hin springen, denn dort steht die hauptsächliche Intention meines Postings. Zum besseren Verständnis meiner Intention kann der Text aber nicht schaden.
Es wird jetzt mehr als zwanzig Jahre her sein und dürfte noch vor der Jahrtausendwende gewesen sein. Ich fuhr mit meiner Frau von der Endhaltestelle Babenhausen Süd, wir wohnten noch im Stadtteil Theesen, mit der Linie 3 in Richtung Innenstadt oder auch umgekehrt und es wird vermutlich ein Samstag gewesen sein. Auf der Strecke liegt fußläufig die Bielefelder Alm. Wer es noch nicht weiß, ich lebe seit gut 30 Jahren in Bielefeld und komme auch gebürtig, grob aus der Ecke. In Duisburg habe ich noch nie gelebt, habe dort auch keine Verwandten oder Verwandte die dort her kamen. Trotzdem bin ich MSV-Fan geworden, das Warum möchte ich hier jetzt aber nicht auch noch erklären.
Es war also nicht in der Linie 903, sondern die Linie 3 und die heimische Arminia hatte wohl eine Heimspiel gehabt. Nach Jahren in der Oberliga hatte man einen umtriebigen Manager Lamm an Bord geholt und war sportlich wieder aus den Niederungen in den Profifußball zurückgekehrt. Ein seinerzeit erfolgreiches Modeunternehmen, welches zwar Damenoberbekleidung verkaufte sich aber Gerry Weber nannte, der Gründer hörte auf den Namen Gerhard Weber, prangte in dieser Zeit auf der Brust aller stolzen Arminen. Die Heimtrikots der Arminia, die die Vereinsfarben schwarz weiß und blau hat, stellt sich von Jahr zu Jahr verschieden dar. Mal ist der Grundton in weiß gehalten, dann in blau und ein anderes Jahr in schwarz. Die Applikationen beinhalten eigentlich immer die beiden anderen Farben. Das Trikot ist von anderen Vereinen somit nicht gleich automatisch unterscheidbar.
Jetzt aber zum eigentlichen Erlebnis. Es stieg eine kleine Gruppe Arminia-Fans in die Bahn und einer derer bedurfte aufgrund seines Verhaltens, eine Ansprache durch den Zugführer, die dieser mit den einleitenden Worten: "Der Gerry Weber Werbeträger möchte bitte ...,", begann. Auch wenn ich mir sicher bin dass der Zugführer wusste welchem Verein und nicht welchem Damenoberbekleidungshersteller dem Träger seine Sympathien widmete. Dieses "Gerry Weber Werbeträger" hat sich seither in meiner Erinnerung gehalten. Für mich war klar, dass ich in dieser Form als Trikotträger meiner Zebras nie angesprochen werden wollte. Deshalb war mir der unausweichliche Brustsponsor stets von einer gewissen Bedeutung und der ein oder andere für mich nicht "tragbar". Zum Glück hat man beim MSV fast immer eine gute Lösung bis zum heutigen Tag hinbekommen. Ein weiterer wichtiger Unterschied zu dem Trikot unseres MSV zu anderen Trikots ist die Unverwechselbarkeit. Da ist der Brustsponsor gar nicht das augenfälligste Unterscheidungsmerkmal zwischen den Vereinen.
Hier mal einige Beispiele:
Seit mehr als zehn Jahren ziert die Brust der Arminia, bereits der örtliche Fenster und sonstiges Hersteller mit dem Namen Schüco. Ein Schüco-Trikot hat also immer auch ein Arminia-Logo auf der linken Brustseite
, dort worunter das Herz schlägt. Egal ob in weiß, in blau oder in schwarz und selbst wenn es das rote Auswärts ist.
Beim Trikot des FC aus Köln so ähnlich. Seit Jahren mit REWE auf der Brust erkannte ich das hellblaue Trikot welches der diesjährige Leiter der Kulturreihe Wege durchs Land, auf der Abschlussveranstaltung auf dem Podium neben Ewald Lienen trug, nur an jenem in Teilen erkennbaren Schriftzug.
Da bin ich doch froh dass unsere Zebrastreifen immer erkannt werden, egal welcher Brustsponsor da gerade prangt und in diesem Jahr sogar besonders angepasst ist. Deshalb ist das wie fast immer Heimtrikot, besonders in dieser Saison für mich ein Pflichtkauf, den ich noch tätigen werde. Dass wir als Zebras immer erkannt werden das kann ich ein jedes mal wieder erfahren, wenn ich als Teilnehmer im Trikot unserer Zebras, wie beispielsweise beim Wiedenbrücker Christkindellauf am 6. Dezember, aus der Menge die Strecke säumenden Zuschauer, immer mal wieder ein "Zebra" heraushöre.
Kurz: Wir können mit dem Trikot in diesem Jahr so glücklich sein und ich freue mich jetzt schon, es irgendwann tragen zu können, spätestens beim Hermannslauf.