MSV Duisburg
Hübners Kraftakt
(RP) Es wird ein teurer Spaß, die MSV-Mannschaft für die nächste Saison zu verstärken. Das Geld fehlt. Da hilft nur eins: Die Truppe von Trainer Peter Neururer muss aufsteigen. Irgendwie.
Bruno Hübner ist nicht zu beneiden. Der Mann steht vor der riesengroßen Herausforderung, für die neue Saison eine schlagstarke Mannschaft auf die Beine zu stellen. Die Frage, die sich auch der MSV-Sportdirektor stellt, ist neun Spieltage vor dem Ende der Saison die: Erste oder zweite Liga? Für den Fall, dass die in Ingolstadt so schwachen Zebras dennoch aufsteigen sollten, ergibt sich für den Sportdirektor eine überschaubare Situation. Von einer Herkulesaufgabe kann dann noch keine Rede sein. Für Teil zwei der Frage aber schon.
Wenn es fußballerisch so schwach weiter geht wie beim Neuling vor den Toren Münchens, dann gute Nacht. Aber wie heißt es so schön in der Branche: Auch Peter Neururer denkt "von Spiel zu Spiel". Auch der Trainer weiß, dass solche Leistungen wie in der Audi-Stadt nur dazu ausreichen, zum Kreis der Aufstiegskandidaten gezählt zu werden. Mehr nicht. Ein Favorit für den Sprung nach oben sieht anders aus. Und Neururer weiß, dass ein Match gegen einen der Konkurrenten wie zuletzt gegen Freiburg das ganz andere Gesicht der diesmal ausgesprochen blassen Mannschaft erscheinen lässt. Seine Jungs konnten beim Kampf gegen den Abstiegsaspiranten FC Ingolstadt nicht über ihren Schatten springen. Deshalb: Neues Spiel, neues Glück.
Brzenska und Makiadi kosten zusammen etwa 2,3 Millionen
Zurück zu Bruno Hübner. Wenn er und BVB-Kollege Michael Zorc in diesen Tagen über die zu zahlende Ablösesumme für Markus Brzenska verhandeln, die der MSV berappen muss für den Fall, dass Dortmund Bares sehen will, geht es um die Größenordnung knapp unter einer Million (wie gestern berichtet). Da Brzenskas Vertrag bis 2011 datiert ist, ergibt sich nur die Möglichkeiteines weiteren Ausleihgeschäfts höchstens um eine Saison. Aber das soll nach Informationen aus der Bierstadt kein Thema sein, höchstens Verhandlungssache. Wenn es um Cedrick Makiadi geht, dann wird der VfL Wolfsburg nach RP-Informationen mindestens 1,5 Millionen aufrufen. Wie bekannt, müssen die Wolfsburger den an den MSV ausgeliehenen Stürmer verkaufen, sonst wäre er 2010 ablösefrei.
Nimmt man also "nur" Brzenska und Makiadi, dann kämen bei einem Kauf der beiden rund 2,3 Millionen zusammen. Damit wäre es aber längst nicht getan, um sportlich deutlich an Format zu gewinnen. Es geht mithin um viel Geld, das der MSV wie man weiß nicht zur Verfügung hat. Ein weiteres Jahr zweite Liga jetzt noch ohne Hauptsponsor – da kann sich der Fan ausrechnen, wohin der Weg führt.
Die "großen Drei" wissen um die finanzielle Lage
Walter Hellmich, Bruno Hübner und Peter Neururer wissen das. Aus sportlicher und finanzieller Sicht kann es deshalb nur heißen: Aufstieg um jeden Preis. Irgendwie. Aber so wie in Ingolstadt ist das allgemeine Ziel nicht zu erreichen. Der Rückfall zum Rumpelfußball schlimmster Güte steht als Mahnung. Die nächste Aufgabe gegen Mainz wird den weiteren Weg aufzeigen.