WM-Qualifikation
In Afrika sind selbst Regierungen in Aufruhr
Fußball, 17.11.2009, Martin Gehlen,
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Omdurman. Schlimme Befürchtungen gibt es vor dem Entscheidungsspiel um die WM-Qualifikation zwischen Ägypten und Algerien im Sudan. Auf zwei Fans kommt ein Polizist.
Die Gefühle brodeln. „Hölle von Kairo”, eiferten algerische Zeitungen. „Massaker am Nil” tönten Kommentatoren im Radio. Präsident Abdelaziz Bouteflika versprach in einer Botschaft an sein Volk, alle verfügbaren Flugzeuge der staatlichen Gesellschaft Air Algerie einzusetzen, notfalls auch Militärmaschinen zu mobilisieren. Ägyptens Verkehrsminister seinerseits kündigte „eine Luftbrücke” an für die Anhänger des Pharao-Teams - alle mit dem Ziel Sudan. Denn im Stadion von Omdurman, der Zwillingsstadt von Khartum am anderen Ufer des Nils, entscheidet sich heute Abend, ob Ägypten oder Algerien 2010 zur Fußball-Weltmeisterschaft nach Südafrika reist.
„Wir erwarten 48 Flugzeuge aus Algerien und 18 aus Ägypten”, erklärte Gouverneur Abdelrahman al-Khidr. Zusätzlich haben sich nach seinen Angaben zweitausend ägyptische Fans mit Bussen auf die über tausend Kilometer weite Reise gemacht.
Die Nerven liegen blank
Auf beiden Seiten liegen nach den hässlichen Vorfällen vom Wochenende die Nerven blank. Hooligans hatten den Mannschaftsbus der grünen „Wüstenfüchse” aus Algier auf dem Weg vom Kairoer Flughafen mit Steinen beworfen. Fünf Spieler wurden verletzt, zwei am Kopf getroffen und mussten genäht werden.....