WM 2022 - das Sportliche

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Den Einwand verstehe ich nicht. Mit Extremmoment meine ich nicht letzten Ballkontakt, sondern am weitesten vorneliegende Position und da ist der Ball aus. Auch die senkrechte Projektion nach unten hält ihn nicht drin

Ok, fair, das hatte ich nicht verstanden - aber auch dann: Sie Dir einfach die Schatten an: Das Knie des Rechten Bein des Japaners ist eindeutig im Feld - der Schatten fällt fast parallel eindeutig ins Feld. Der Ball ist ungefähr auf Höhe des Knies - und der Schatten fällt direkt und fett auf die Linie.

Der Ball in diesem Bild ist mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit weiter im Feld, als beim Kontakt.


Gesendet von iPhone mit Tapatalk
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich gehe mal stark davon aus, dass der Ball zum 2-1 für Japan, wenn er so von der Lattenunterkante hinter die Torlinie gegangen wäre als Tor gezählt hätte.
Von daher war der Ball halt einfach nur im Seitenaus. Ist nur meine Meinung.
 
Wir sind jetzt zum zweiten Mal bei einer WM an unserer eigenen Arroganz und schlechtem Coaching gescheitert,denn wenn man sich die Klasse unsere Spieler so anguckt ist es eigentlich unverständlich das man nicht mindestens das Viertelfinale erreicht hat.Seit 2016 ist unsere Trainerbank leider nur mit Trainern besetzt die aus der DFB Blase kommen und nicht wirklich bereit sind einen Neuanfang zu starten.Das traurige ist eigentlich das man jetzt wieder nicht Flick und Bierhoff in Frage stellen wird weil die nächste EM ja schon 2024 ist.Es wird also ein weiter so geben wenn nicht ein Wunder geschieht.
 
hier werden sie früh kritisch gesehen (siehe z.B. auch die stets wiederkehrende Stoppelkamp-Diskussion). Um ein Top-Neuner zu werden, muss du schon in Kindesbeinen jeden Abschluss nehmen. Das kannst du in Deutschland nicht. Da schimpfen die Mitspieler, wechselt dich der Trainer aus und zeigen alle mit dem Finger auf dich.

...

Ich auch. Musiala wollte sich einfach zeigen, war mutig und voller Spielfreude und Tatendrang. Teilweise war er auch ein bisschen drüber (aber das gehört zur Entwicklung dazu und wird ihn noch besser machen). Sein explosiv-elegantes Aufdrehen auf engstem Raum ist sowas von Zucker. Ich kenne keinen Spieler, der das besser kann. Bin absoluter Fan.

Musiala ist ein Geschenk und eine Augenweide.

Und auch beim Rest bin ich voll bei Dir - wir haben bei uns endlich wieder einen echten 9er - Vollblutstürmer - grundsätzlich guter Kerl, aber sobald auf dem Platz voll unter Strom - und jeder klagt wie schwierig er ist... - weil er natürlich den Ball auch mal zu lange hält, weil er natürlich laut wird, wenn er den Ball nicht bekommt, und erst recht, wenn ein anderer dann vergibt, weil er sofort schlecht gelaunt ist, und wenn er nur einen Ball nicht richtig trifft - aber er trifft sie eben häufiger als alle anderen ... .
 
Wenn ich der DFB wären meine Fragen zur Aufarbeitung dieses Desasters an das Kollektiv Bierhoff & Flick folgende:

1. Warum wird ein Müller ( zweifellos ein guter Kicker) nach langer Verletzungsphase und 0 Spielpraxis jedes Mal in die Startelf genommen, wenn man einen fitten Knipser wie Füllkrug im Kader hat ?

2. Warum sieht man bei diesem Kader keine bis wenig Emotionen auf dem Spielfeld ? Typen wie Ballack, Schweini oder Frings fehlen. Die Leidenschaft ging gänzlich unter. Wie steht es da mit der Motivation der Spieler. Verstecken sie sich hinter einem unsicheren und zaudernden Trainer? Andere Teams, die sicherlich spielerisch schwächer sind, haben diese Vorrunde gepackt, mit Leidenschaft!

3. Waren wirklich alle Spieler zu 100% fokussiert auf dieses und bei diesem Turnier? Wenn ich lese, dass zum Teil 4 Nächte Spielerfrauen im deutschen Quartier verbracht haben, frage ich mich „ Betriebsausflug mit Damen“ oder ernsthafte Konzentration bei der wichtigsten Fussballveranstaltung der Welt in 2022?

4. Warum sind unsere Standarts so schlecht? Das einzige Tor war der Elfer von Gündogan in unseren Spielen? Hatten wir nicht einen extra Trainer dabei für Standarts ?
 
Ich gehe mal stark davon aus, dass der Ball zum 2-1 für Japan, wenn er so von der Lattenunterkante hinter die Torlinie gegangen wäre als Tor gezählt hätte.
Von daher war der Ball halt einfach nur im Seitenaus. Ist nur meine Meinung.

Zustimmung.
Mein erster Gedanke war : Mal angenommen des wär nicht die Torauslinie , sondern das Seitenaus direkt neben dem Linienrichter gewesen.
Wer da glaubt der Assistent hätte nicht "sofort" die Fahne gehoben , der meint sicher auch "Elvis lebt" und "Kennedy hat sich selbst erschossen".
 
Jetzt wird es wirklich krude... . Fanmannschaft oder wie?

Da ist überhaupt nichts krude dran, besonders wenn man liest, dass ein Tuchel es wohl gerne machen würde aber keine Chance hat, weil der Watzke mit dem nicht kann. Man holt sich immer nur Leute, die schon im gleichen Trott mitlatschen und bloß nicht mal was neues ausprobieren. Mit Flick hat man einen Jogi 2.0 aber das ist auch nicht weiter verwunderlich, war er doch des Bundesjogis Co. Auch auf dem Posten des Präsidenten gibt es immer nur Schlaftabletten und den vom jetztigen kennen die meisten sicher nicht mal den Namen. Aber gut, wenn du sagst, dass sei krude, ist das wohl als Kompliment zu verstehen, denn du bist ja auch der Meinung, der Flick wäre nen mega Trainer und die Mannschaft ist top, Eins von beiden kann bei den Ergebnissen aber leider nicht stimmen
 
Da ist überhaupt nichts krude dran, besonders wenn man liest, dass ein Tuchel es wohl gerne machen würde aber keine Chance hat, weil der Watzke mit dem nicht kann.

Also Tuchel mag ein guter Trainer sein und war zugegebenermaßen sehr erfolgreich. Aber als Identitäts- oder gar Integrationsfigur taugt er nicht. Er ist keiner, der Euphorie auslöst und der Ärger ist vorpgrammiert.
Dass er ein sportlicher Fachmann ist, steht außer Frage und zumindest scheint er auch seine Spieler zu erreichen. Aber er schafft es nicht, wesentliche Leute nachhaltig von sich bzw. seinen Ideen zu überzeugen.
Außer bei Mainz (5 Jahre) hat er es nirgendwo länger als 2 Jahre geschafft. Bei einem Turnierrhythmus alle 2 Jahre ist das zu wenig.

Mein Traumtrainer wäre Kloppo, der begeistert, reißt alle mit inklusive Fans und Funktionäre, selbst im schnelllebigen Vereinstrainergeschäft war kein Engagement unter 7 Jahre. Sein Anstellung als NM Trainer ist aber leider sehr unwahrscheinlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also Tuchel mag ein guter Trainer sein und war zugegebenermaßen sehr erfolgreich. Aber als Identitäts- oder gar Integrationsfigur taugt er nicht. Er ist keiner, der Euphorie auslöst und der Ärger ist vorpgrammiert.
Dass er ein sportlicher Fachmann ist, steht außer Frage und zumindest scheint er auch seine Spieler zu erreichen. Aber schafft es nicht, wesentliche Leute nachhaltig von sich bzw. seinen Ideen zu überzeugen.
Außer bei Mainz (5 Jahre) hat er es nirgendwo länger als 2 Jahre geschafft. Bei einem Turnierrhythmus alle 2 Jahre ist das zu wenig.

Mein Traumtrainer wäre Kloppo, der begeistert, reißt alle mit inklusive Fans und Funktionäre, selbst im schnelllebigen Vereinstrainergeschäft war kein Engagement unter 7 Jahre. Sein Anstellung als NM Trainer ist aber leider sehr unwahrscheinlich.
Wenn es darum geht, Aufbruchstimmung für die Heim EM 2024 zu erzeugen und die Gleichgültigkeit für das DFB Team verschwinden zu lassen, wäre Klopp tatsächlich wohl der einzige Trainer im Moment. Du beschreibst das Problem gut…jetzt ist nicht nur ein qualifizierter Trainer nötig, sondern auch ein Menschenfänger.
Typen wie Tuchel oder Rangnick sind das weniger!
 
In der Zeitung bei uns lese ich gerade von einem "Rückfall in düstere Zeiten" und von lustlosem Ballgeschiebe. Hier wird der totale Neuanfang ausgerufen.

Treten wir noch einmal einen Schritt zurück:

Die Jungs haben gegen Spanien international anerkannt eines der besten Spiele des Turnieres abgeliefert, gegen Costa Rica einen xG im absoluten Phanasiebereich erreicht und 60 Minuten gegen Japan waren wirklich gut - es waren 30 Minuten, die das Ding entschieden haben von 270.

Darüber muss man sprechen über genau diesen Einbruch, diese Fehler, und zwar deutlich, diese Tendenz eine Spur zu früh zufrieden zu sein. Im Kern muss man darüber sprechen, warum wir so schlecht "Richtig Wichtig" können.

Ich halte es ansonsten nicht für unwahrscheinlich, dass Klopp irgendwann Bundestrainer machen will - aber ich bin tatsächlich überrascht, wie schnell ganz Deutschland zu vergessen scheint, dass Flick der absolute Wunschkandidat so gut wie aller war - und zwar nicht, weil er dem DfB so nahe stand, sondern weil er ein Mann ist, der sich seine Trainerkarriere bodenständig und konsequent von den Amateuren bis zum Bayernquadrupel aufgebaut hat - da war nichts geschenkt. Bleibe dabei: Viele bessere Trainer gibt es vermutlich nicht. Das bedeutet nicht, dass er keine Fehler macht. Mein Eindruck ist für dieses Turnier aber, dass die wichtigsten Fehler von Spielern gemacht wurden.
 
Also Tuchel mag ein guter Trainer sein und war zugegebenermaßen sehr erfolgreich. Aber als Identitäts- oder gar Integrationsfigur taugt er nicht. Er ist keiner, der Euphorie auslöst und der Ärger ist vorpgrammiert.
Dass er ein sportlicher Fachmann ist, steht außer Frage und zumindest scheint er auch seine Spieler zu erreichen. Aber schafft es nicht, wesentliche Leute nachhaltig von sich bzw. seinen Ideen zu überzeugen.
Außer bei Mainz (5 Jahre) hat er es nirgendwo länger als 2 Jahre geschafft. Bei einem Turnierrhythmus alle 2 Jahre ist das zu wenig.

Mein Traumtrainer wäre Kloppo, der begeistert, reißt alle mit inklusive Fans und Funktionäre, selbst im schnelllebigen Vereinstrainergeschäft war kein Engagement unter 7 Jahre. Sein Anstellung als NM Trainer ist aber leider sehr unwahrscheinlich.

Stimme ich dir vollkommen zu! Tuchel sollte auch nur ein Beispiel dafür sein, nach welchen Kriterien beim DfB Trainer und andere Positionen besetzt werden werden oder eben auch nicht. Wenn es darum geht Euphorie für die EM 2024 zu entfachen, muss Flick übrigens zwingend entlassen werden. Der Mann entfacht von sich aus in der Öffentlichkeit schon keine Feuer und das er in der Vorrunde der WM ausgeschieden ist, macht es nicht besser.
 
In der Zeitung bei uns lese ich gerade von einem "Rückfall in düstere Zeiten" und von lustlosem Ballgeschiebe. Hier wird der totale Neuanfang ausgerufen.

Treten wir noch einmal einen Schritt zurück:

Die Jungs haben gegen Spanien international anerkannt eines der besten Spiele des Turnieres abgeliefert, gegen Costa Rica einen xG im absoluten Phanasiebereich erreicht und 60 Minuten gegen Japan waren wirklich gut - es waren 30 Minuten, die das Ding entschieden haben von 270.

Darüber muss man sprechen über genau diesen Einbruch, diese Fehler, und zwar deutlich, diese Tendenz eine Spur zu früh zufrieden zu sein. Im Kern muss man darüber sprechen, warum wir so schlecht "Richtig Wichtig" können.

Ich halte es ansonsten nicht für unwahrscheinlich, dass Klopp irgendwann Bundestrainer machen will - aber ich bin tatsächlich überrascht, wie schnell ganz Deutschland zu vergessen scheint, dass Flick der absolute Wunschkandidat so gut wie aller war - und zwar nicht, weil er dem DfB so nahe stand, sondern weil er ein Mann ist, der sich seine Trainerkarriere bodenständig und konsequent von den Amateuren bis zum Bayernquadrupel aufgebaut hat - da war nichts geschenkt. Bleibe dabei: Viele bessere Trainer gibt es vermutlich nicht. Das bedeutet nicht, dass er keine Fehler macht. Mein Eindruck ist für dieses Turnier aber, dass die wichtigsten Fehler von Spielern gemacht wurden.

Müller hat sich trotz fehlender Spielpraxis und Effektivität in dern Spielen der Nationalmannschaft nicht selber nominiert und ständig aufgestellt. Hummels ist auch nicht von sich aus zuhause geblieben, während man deutlich schwächere Spieler für die Abwehr mitgenommen und besagte Abwehr hat sich auch nicht ständig in neuer Formation aufgestellt. Gündogan hat sich gegen Japan auch nicht selber ausgewechselt und damit das ganze Spiel kippen lassen und das beim einzigen Testspiel vor der WM gegen den Oman nicht die vermeintliche Startelf gegen Japan die Chance bekommen hat sich einzuspielen, da wild irgendwelche Formationen geübt wurden, was unter Flick übrigens in fast jedem Spiel passiert, ist auch nicht auf den Mist der Mannschaft gewachsen. Die Liste könnte man noch stundenlang weiterführen aber immerhin FLick selber ist ja der selben Meinung wie du.
 
@shanghai
Was nutzen die besten Spiele wenn man sie nicht gewinnt.Ich war der Mannschaft eigentlich seit Jahrzehnten immer sehr wohlgesonnen,aber irgendwie ist seit 2016 der glaube verloren gegangen das wir entscheidene Spiele gewinnen können.Für mich gehören Spieler wie Neuer,Müller und Gündogan eigentlich raus aus der Mannschaft obwohl sie gute Leistungen im Verein bringen.Hört sich zwar widersprüchlich an,aber ich meine die Mannschaft braucht eine neue Struktur und da gehören auch Trainer und Sportdirektor mit zu.Es ist an der Zeit das andere Spieler die Führung auf und neben dem Platz übernehmen.
 
Selber schuld.Das Spiel hätte man locker zweistellig gewinnen können.

Wie kann man gegen so einen schwachen Gegner mit falscher 9 beginnen und das mit der Vorgeschichte ?

Die Macher haben doch auf einen spanischen Sieg bzw. zumindest Remis ihre "Strategie" angelegt, anstatt auf eine 8 Tore Differenz zu spielen und zwar mit Doppelspitze.
In der ersten HZ, nach der Führung, wurde der Gegner nicht mehr gejagt, sondern in Selbstzufriedenheit über die Führung, Costa Rico zu einem Gegner aufgebaut.
Mindestens mit 4:0 hätte man in die HZ gehen können /müssen, wodurch auf Spanien ein enormer Druck aufgebaut worden wäre.
Aber ohne zentrale Spitze und fast ausnahmslos mit altersschwachen Bajuwaren, die ja auf Vereinsebene faktisch alles weggeputzt haben u.a. Barcelona, da haben Wille und 100 %ige Einstellung einfach gefehlt.

Dieses Desaster war ein EIGENTOR und muss Konsequenzen nach sich ziehen, sonst wird die nächste Euro im eigenen Land zu dem nächsten Desaster.

Dieses "Falsche 9"- Geplärre geht mir inzwischen so richtig auf den Sack (auch aus MSV- Sicht. Das können nur technisch hoch versierte Mannschaften mit Power spielen, wenn sie über Spieler verfügen, die alle einnetzen können und wollen.
 
Ok, ich nehme mit, dass der Torwart immer der Schuldige ist wenn die Abwehr patzt. Oder wenn es nach dir geht - irgendjemand der irgendwas mit Bayern zu tun hat.
Passt. Thema durch. :jokes66:

Hab ich alles nirgends gesagt. Und um Bayern geht es schon gar nicht, dabei. Ich habe Musiala und Sané bei fast jedem Kommentar zur deutschen Nationalmannschaft hoch gelobt, kannste gern nachgucken. Wenn das was hilft, kann man auf der Ebene der Nationalmannschaft auch gern einen Block von einer Mannschaft bringen, das machen alle anderen schliesslich auch.

Aber das Thema ist tatsächlich inzwischen durch. Kommt jetzt höchstens noch drauf an, ob Bernd Neuendorf als neuer DFB-Präsident 'ne große Portion mehr Arsch in der Hose hat, als seinerzeit der saubere Herr Grindel.
 
Musiala ist ein Geschenk und eine Augenweide.

Und auch beim Rest bin ich voll bei Dir - wir haben bei uns endlich wieder einen echten 9er - Vollblutstürmer - grundsätzlich guter Kerl, aber sobald auf dem Platz voll unter Strom - und jeder klagt wie schwierig er ist... - weil er natürlich den Ball auch mal zu lange hält, weil er natürlich laut wird, wenn er den Ball nicht bekommt, und erst recht, wenn ein anderer dann vergibt, weil er sofort schlecht gelaunt ist, und wenn er nur einen Ball nicht richtig trifft - aber er trifft sie eben häufiger als alle anderen ... .

Das andere ist, dass so ein junger Typ eigentlich auch sorgfältig aufgebaut werden muss. Ich denke, Müller wäre eigentlich mit seiner großen Erfahrung und seiner Unvorhersehbarkeit auf dieser Position genau der richtige Auswechselspieler für Musiala gewesen. Und wenn wir noch im Turnier wären, würde es für Jamal natürlich ganz andere Perspektiven geben, sich sportlich zu entwickeln. Jetzt kann Julian Nagelsmann ihn wieder aus dem Loch ziehen, in das er sich letztendlich mit gedauerdribbelt hat.

Auch hier ist das Ergebnis meiner Analyse: Dogmatische Verkündungen wie "Musiala spielt immer" oder "Müller spielt immer" sollte man für alle Zukunft bei kommenden Bundestrainern Kraft Richtlinienkompetenz des DFB-Präsidenten verbieten lassen.
 
Wie kann man gegen so einen schwachen Gegner mit falscher 9 beginnen und das mit der Vorgeschichte ?

Die Macher haben doch auf einen spanischen Sieg bzw. zumindest Remis ihre "Strategie" angelegt, anstatt auf eine 8 Tore Differenz zu spielen und zwar mit Doppelspitze.
In der ersten HZ, nach der Führung, wurde der Gegner nicht mehr gejagt, sondern in Selbstzufriedenheit über die Führung, Costa Rico zu einem Gegner aufgebaut.
Mindestens mit 4:0 hätte man in die HZ gehen können /müssen, wodurch auf Spanien ein enormer Druck aufgebaut worden wäre.
Aber ohne zentrale Spitze und fast ausnahmslos mit altersschwachen Bajuwaren, die ja auf Vereinsebene faktisch alles weggeputzt haben u.a. Barcelona, da haben Wille und 100 %ige Einstellung einfach gefehlt.

Dieses Desaster war ein EIGENTOR und muss Konsequenzen nach sich ziehen, sonst wird die nächste Euro im eigenen Land zu dem nächsten Desaster.

Dieses "Falsche 9"- Geplärre geht mir inzwischen so richtig auf den Sack (auch aus MSV- Sicht. Das können nur technisch hoch versierte Mannschaften mit Power spielen, wenn sie über Spieler verfügen, die alle einnetzen können und wollen.


Was mir komplett fehlte, bisher, ist endlich die grundsätzliche Infragestellung des Belagerungsfussballs nach Jogi Löw, bei dem durch Ballbesitzdominanz und aufrückende Verteidiger bis zur Mittellinie eine Art Handball- Grundkonstellation rund um den gegnerischen Strafraum gebildet wird. Spanien spielt nicht mehr so, Holland nicht. Und Guardiola, der bei ManCity immer noch so spielen lässt, hat seiner Festgefahrenheit aktuell bekanntlich mit dem Superkraftpaket Haaland vorn drin neue Impulse abgerungen. Aktuell auf europäischer Vereinsspitze siegreich sind andere Konzepte, die alle darauf basieren, dass man tiefer steht, um den Strafraum des Gegners eben nicht dermaßen voll zu stellen, dass die individuellen Qualitäten verschiedener Angreifer eigentlich sich gar nicht mehr abbilden können.

Ich habe, wie wohl fast alle, gestaunt, wie spannend wir Deutsche mit unseren hochwertigen Individualisten eigentlich Fussball als richtigen Rasenschach, aber auf höchstem Niveau, inszenieren können, als wir gegen Spanien spielten. Aber das schien für Flick und Bierhoff nur eine Art Notbehelf zu sein, denn im dritten Spiel machte er alles das, was im zweiten Klasse war, einfach wieder zunichte. Sane und Havertz sind Spieler, die einfach etwas Tiefe des Raumes brauchen, um optimale Wirksamkeit zu entfachen. Ihm das zu geben, hat Havertz bei Tuchel dazu gebracht, das entscheidende eine Tor im Championsleague-Finale zu erzielen. Hocheffizient, wundervoll perfekt, fast so kaltblütig wie ein Benzema.

Und genau den Geist, den Tuchel da repräsentiert hat, im Unterschied zu der Unentschlossenheit, die Flick in drei Gruppenspielen als Kernmerkmal verbreiten durfte, würde ich mit dem Wort benennen, das Antonio Rüdiger nach unserem Ausscheiden geprägt hat: "Dreckig"! Klar, niemand würde im Traum drauf kommen, in Gegenwart von Hansi und Olli dieses Wort auch nur in den Mund zu nehmen. Und natürlich will VW das nach dem Dieselskandal noch viel weniger hören als Adidas. Aber Dreckigkeit ist eben das Einzige, was wirklich fast immer fehlte, seit Jogi und Co. dran waren. Ausser wahrscheinlich 2014.
 
@shanghai
Was nutzen die besten Spiele wenn man sie nicht gewinnt.

Auf der WM: Nichts.

Nur: 2018 sind wir sang und klanglos rausgeflogen - hier waren wir spielerisch auf der Höhe, aber mental noch nicht - das lässt mich für die EM durchaus hoffen.

Aber es könnte auch sein, dass diese Generation einmal ähnlich unvollendet dasteht, wie Belgien - was natürlich nichts damit zu tun hat, dass wir belgische Ausbildungsmethoden übernommen haben... :panik2::o. ... Bin tatsächlich der Meinung, dass es Nichts damit zu tun hat, ich glaube, dass diese Generation tatsächlich auch im positiven Sinne verspielter ist.

Umso richtiger war es, einen Typen wie Füllkrug zu holen, einen klassischen Brecher, der einfach nur eines will: Tore schiessen - und sich spielerisch viel besser verkauft hat, als ich erwartet habe, gearbeitet, Räume besetzt. KLARE Bereicherung - und da kommen noch Nmecha und Moukoko.

70 Minuten müssen sich die Abwehren die Hacken ablaufen, um den Musiala zu kontrollieren - und dann kommen solche Bullen.

Also mein Gefühl für die Zukunft ist nicht so schlecht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sollte Argentinien heute noch gewinnen, dann bekommen unsere holländischen Freunde wohl im Viertelfinale zum 1.Mal eine echte Herausforderung.
Senegal, Equador, Katar und USA waren bisher noch keine Gegner auf internationalem Topniveau!
 
Sollte Argentinien heute noch gewinnen, dann bekommen unsere holländischen Freunde wohl im Viertelfinale zum 1.Mal eine echte Herausforderung.
Senegal, Equador, Katar und USA waren bisher noch keine Gegner auf internationalem Topniveau!

Halt ähnlich wie Costa Rica, Japan (Grüße an den DFBääh) oder Saudi Arabien und auch Polen nicht gerade mehr die hohe Kunst des Fußball. Also könnte man auch meinen, Argentinien hätte den ersten echten Prüfstein. Wenn ja WENN man denn die Laufkundschaft Australien besiegt ;)
 
Argentinien ist für mich, durch einen wirklich genial gut aufgelegten Messi, inzwischen als klarer Favorit bestätigt. Deren Effizienz ist einfach unschlagbar, solange den kleinen älteren Herrn, der immer zwischen Mittelkreis und Elferkreis seine Spaziergänge unternimmt, und sich auf einmal in eine irre Dribbelmaschine verwandelt, niemand effektiv eingrenzen kann.
Das werden die Holländer auch nicht hinkriegen, da leg ich mich einfach mal fest. Zumal Ángel Di María dann wieder mitmacht.

Eine zweite bärenstarke Truppe, die eine funktionale Taktik auf den Leib geschrieben gekriegt hat und damit einen einzelnen Überspieler so effizient wie nur möglich supportet, sind mal wieder die ollen Franzosen. Ich glaube, Mbappé ist der zweite hochkarätige Individualist, der in diesem Turnier zum alles entscheidenden Unterschiedsspieler werden könnte. Bei Brasilien scheint Neymar hingegen wieder mal zu schwächeln. Vielleicht kriegen die ja noch einen Schub durch die Krankheit von Pelé.

Tja, mit Havertz und Sané hätten wir auch zwei Jungs ins Rennen schicken können, die hohe Wetten auf alles entscheidende fähige Einzelleistungen auf sich ziehen gekonnt hätten. Leider nix draus geworden, wegen der Zettelwirtschaft von Hansi und Olli.

Aber heute war es entspannter, spannender, von Bartels und Broich richtig schnörkellos gut kommentierter Fußball, Underdog-Leidenschaft gegen Favoriten-Minimalismus. Fußball ist immer noch so genial einfach, ohne komische überinszenierte Glitzer-Verkrampfungen, Mega-Stadien und die bodenlose Idiotie von irgendwelchen Infantinos.
 
Zuletzt bearbeitet:
Argentinien hat immer noch dieses eine spezielle Extra, daß den Unterschied ausmachen kann: Messi!
Eigentlich ist seine Spielweise im modernen Fußball heute gar nicht mehr machbar…ein Spieler, der sich komplett aus der Defensivarbeit raushält…immer wieder an der Abseitslinie spazieren geht, nur um dann in kurzen Momenten zu explodieren.
So etwas gibt es wohl sonst nur noch bei Portugal mit Ronaldo.
Aber auch mit Messi hat Argentinien 2010, 2014 und 2018 in der k.o. Phase verloren, daher geht es hier nie ohne gute Mannschaftsleistung.
 
Ohne das 1-2 in letzter Minute gegen Japan wäre es sogar wahrscheinlich eine sehr erfolgreiche WM geworden. Das weitere Ptogramm gegen Marokko und dann Schweiz/Portugal wäre sogar gut machbar gewesen. Man hätte sich ins Halbfinale gehampelt und der DFB sich selber auf die Schulter geklopft.Die Presse würde mit Lob um sich schmeissen und die jetzigen Loser wären die Helden gewesen. So nah liegen die Dinge auseinander.. Depp oder Held..
 
Ohne das 1-2 in letzter Minute gegen Japan wäre es sogar wahrscheinlich eine sehr erfolgreiche WM geworden. Das weitere Ptogramm gegen Marokko und dann Schweiz/Portugal wäre sogar gut machbar gewesen. Man hätte sich ins Halbfinale gehampelt und der DFB sich selber auf die Schulter geklopft.Die Presse würde mit Lob um sich schmeissen und die jetzigen Loser wären die Helden gewesen. So nah liegen die Dinge auseinander.. Depp oder Held..

Nun ja, wer sich gegen Japan und Costa Rica 4 Tore fängt, muss auch erstmal mit den genannten Gegnern klar kommen. Schweiz/Portugal wären schon ne ganz schöne Hausnummer für unsere Abwehr geworden :ichsagnix:
 
Das kleine Kroatien erreicht auf bekannte Art und Weise das Viertelfinale einer Weltmeisterschaft. Ohne Drama, wie schon 2018, machen sie es nicht.

Die Jungs haben echt Nerven wie Stahl - das ist ein TEAM!

Und wie immer: Ja tebe volim, Hrvatska!

Somit hat Kroatien zumindest ansatzweise seinen Erfolg von 2018 bestätigt.

Und falls es im Viertelfinale gegen Brasilien gehen sollte, könnten in diesem Spiel Helden gemacht werden...
 
Ohne das 1-2 in letzter Minute gegen Japan wäre es sogar wahrscheinlich eine sehr erfolgreiche WM geworden. Das weitere Ptogramm gegen Marokko und dann Schweiz/Portugal wäre sogar gut machbar gewesen. Man hätte sich ins Halbfinale gehampelt und der DFB sich selber auf die Schulter geklopft.Die Presse würde mit Lob um sich schmeissen und die jetzigen Loser wären die Helden gewesen. So nah liegen die Dinge auseinander.. Depp oder Held..

Das stimmt leider.

Aber dennoch bin ich persönlich nicht ganz unglücklich, dass es so gelaufen ist. Klar hätte ich gerne weitere Spiele der deutschen Nationalmannschaft gesehen.

Ich hoffe jetzt werden endlich mal einige Personen wach und schauen etwas kritischer bei den nächsten Spielen hin. Ich kann mich nicht daran erinneren, dass ein Bierhoff mal die Mannschaft wachgerüttelt hat oder Änderungen durchgesetzt hat. Das System Löw-Bierhoff wurde 1:1 adoptiert und heißt jetzt halt Flick-Bierhoff.

Aus meiner Sicht hat man in den letzten Jahren eine Selbstverständlichkeit an den Tag gelegt, die nicht mehr zu ertragen war. Fast jedes Ergebnis oder jedes Spiel wurde immer wieder schön geredet.

Wenn man eine WM ohne große Vorbereitung hat, dann sind die Spiele kurz vor der WM enorm wichtig. Hier kann ich nicht mit einer Niederlage gegen Ungarn und einem Unentschieden, gegen bis dato schwachen und chancenlosen Engländer, aufhören.

Es ist seit Jahren kein Leistungsprinzip bzw. die akt. Form entscheidend, sondern das, was man von einem Spieler erwartet. Insbesondere das Thema falsche Neun nervt mich seit Jahren. Es werden unseren Spielern, wie Volland und Füllkrug (beide beispielhaft gemannt), nie wirklich das Vertrauen geschenkt. Stattdessen setzt man seit Jahren auf Notlösungen (Müller), die weder der Mannschaft noch dem Spieler selber gut tun. Es wird hier teilweise geschrieben, das der Bayern-Block im Verein funktioniert und in der Nationalelf nicht. Das sehe ich nicht so. Aus meiner Sicht hätte der Bayern-Block mit Füllkrug viel effektiver sein können, da Füllkrug ein Vollblutstürmer ist, den Bayern in ihrem System brauchen. Ein Füllkrug hatte bislang noch keine Chance seine Klasse auf internationalem Niveau zu zeigen. Ich bin aber der Meinung, dass er in der Form auch bei Bayern in der CL seine Buden machen würde. Ob er die Form halten kann wird sich zeigen.

Des Weiteren braucht unser Mittelfeld einen defensiv körperlichen und robusten Spieler, wie Goretzka. Ein Mittelfeld mit Gündogan, Musiala, Kimmich und den beiden Außen ist zu anfällig

Auch hinten im Abwehrbereich spielen wir mir teilweise zu lässig. Statt den Ball von Rüdiger oder Raum auf die Tribüne zu dreschen, wird es versucht spielerisch zu lösen. Und Neuer versucht mir auch zu oft spielerische Lösungen zu finden, die teilweise mit Glück gut gingen.

Generell war es spielerisch kein schlechter Auftritt. Aber zu den spielerischen Möglichkeiten, benötigt die Mannschaft auch eine gewisse Aggressivität im defensiven Bereich und eine bessere Effektivität in der Offensive.

Ich sehe unsere Zukunft gar nicht so schlecht, wie sie teilweise nach der WM gemacht wurde.

Fakt ist aber, es muss sich in der sportlichen Führung / im sportlichen System dringend was ändern. Man muss mehr aus dem Spielermaterial rausholen. Entweder durch neues Personal oder aber die Herren Bierhoff und Flick ändern sich drastisch. Wie gesagt es ist nicht alles schlecht, aber leider seit Jahren dieselben Fehler.

Fakt ist auch, dass wir seit Jahren nur die Bayern haben, die auf höchstem europäischen Niveau dauerhaft mithalten können.
 
Flick hat das Problem, dass er auf Grund seiner Bayern Vergangenheit nicht nach Leistung aufstellt. Müller, Gnabry und Sane' gehören mit ihren Leistungen nicht in die Mannschaft. Wir haben wegen der ganzen Galeriespieler eine so schlechte Chancenverwertung. Musiala gehört auch dazu, der ist aber noch jung. Sühle war noch nie gut, spielt aber weil er bei Bayern war und Liebling von Flick. Dafür lässt man Hummels zu hause. Für mich ist Flick masslos überschätzt.
 
In der Zeitung bei uns lese ich gerade von einem "Rückfall in düstere Zeiten" und von lustlosem Ballgeschiebe. Hier wird der totale Neuanfang ausgerufen.

Treten wir noch einmal einen Schritt zurück:

Die Jungs haben gegen Spanien international anerkannt eines der besten Spiele des Turnieres abgeliefert, gegen Costa Rica einen xG im absoluten Phanasiebereich erreicht und 60 Minuten gegen Japan waren wirklich gut - es waren 30 Minuten, die das Ding entschieden haben von 270.

Darüber muss man sprechen über genau diesen Einbruch, diese Fehler, und zwar deutlich, diese Tendenz eine Spur zu früh zufrieden zu sein. Im Kern muss man darüber sprechen, warum wir so schlecht "Richtig Wichtig" können.

Ich halte es ansonsten nicht für unwahrscheinlich, dass Klopp irgendwann Bundestrainer machen will - aber ich bin tatsächlich überrascht, wie schnell ganz Deutschland zu vergessen scheint, dass Flick der absolute Wunschkandidat so gut wie aller war - und zwar nicht, weil er dem DfB so nahe stand, sondern weil er ein Mann ist, der sich seine Trainerkarriere bodenständig und konsequent von den Amateuren bis zum Bayernquadrupel aufgebaut hat - da war nichts geschenkt. Bleibe dabei: Viele bessere Trainer gibt es vermutlich nicht. Das bedeutet nicht, dass er keine Fehler macht. Mein Eindruck ist für dieses Turnier aber, dass die wichtigsten Fehler von Spielern gemacht wurden.

Es kann doch nicht im Ernst darum gehen, wer an und für sich der beste Trainer ist. Sondern darum, wer der beste Trainer für was ist. Zur Vita von Flick gehört eben auch, dass er ganz extrem für den radikalen Ballbesitz-Offensiv-Belagerungsfussball steht, der seit dem Südafrika-Turnier ein Segen für Deutschland gewesen ist - aber der schon 2014 mit dem Vier-Verteidiger-Konzept abgesichert werden musste, ohne das wir in Brasilien nie im Leben Weltmeister geworden wären. Seither sind jetzt 8 Jahre ins Land gegangen mit dem Versuch, zu beweisen, dass es doch funktionieren kann. Ich hatte, das kann hier auch nachlesen, wer sich diese unwahrscheinlich nutzlose Mühe machen will, von vorneherein den Verdacht, dass Flick einen Aufguss von Löw anbieten würde. Letztendlich hat er es auch bei den Bayern nicht soviel anders gehalten. Die Mannschaft war, als Flick sie übernommen hat, aber im Prizip schon richtig eingespielt. Hansi brauchte nur noch Details variieren und die Spieler neu motivieren.

Das Spanienspiel war allein deswegen so gut, weil wir dieses eine Mal einfach auf das maximale Ballbesitz-Dogma verzichtet haben. Sprich, Kimmich und Goretzka konsequent als echte Sechser im Einsatz waren. Jeder konnte die Verbesserung sehen - aber jeder wusste auch, dass Müller als Sturmspitze kein Garant für ein Torfestival gegen Costa Rica sein kann. Dass es einfach leichtfertig ist, Kimmich plötzlich auf Rechtshinten zu stellen. Für mich ist Zeit für die Einsicht, dass das Konzept, das Flick und Bierhoff vertreten - wobei Löw einfach nur dem Überdruck gewichen war, aber in Flick sozusagen einen getreuen Fortzeuger seiner Fussballphilosophie als Nachfolger hatte - uns nicht mehr dazu verhelfen kann, in der vordersten Reihe der großen Fussballnationen mitzumachen.

Wir müssen, da bin ich mir sicher, in Deutschland insgesamt damit aufhören, solche Positionen als Auszeichnung für eine konsistente Lebensleistung quasi wie das Bundesverdienstkreuz am Bande zu vergeben. Mit der Aussicht, per Bewährungsaufstieg dann irgendwann ein großes Turnier zu gewinnen. Heute sind die Verhältnisse gieriger, unmittelbarer, und auch der DFB muss sich der Hopp-oder-Topp-Philosophie endlich wieder unterwerfen. Löw ist letztlich damals aufgrund des vereinzelten, fast verzweifelten Mutes nach dem unfreiwilligen Abgang von Daum als schon designierter Bundestrainer, an den Job gekommen. Das hat sich rentiert. Jetzt muss man aber einfach wieder was riskieren. Ich finde, Thomas Tuchel ist genau der Richtige dafür. Nach der WM wird er dann vermutlich Teamchef der Engländer und locker von Hocker drei Titel mit denen gewinnen - und dann können wir wiederum nur zuschauen, wie schnell Andere sich ohne Umschweife neu erfinden, während wir unsere Unterschiedsspieler in der Nationalmannschaft systematisch demotivieren.
 
Man haben die Japaner unfassbar schlechte Elfmeter geschossen! 120 Minuten teuflisch gerackert, dann Kroatien das Weiterkommen einfach so geschenkt. Da war kein Fitzelchen Energie mehr in deren Körpern. Wirklich eine tapfere und auch spielstarke Truppe. Ein Achtelfinale auf dem mittelprächtigen Niveau, das auch die Deutschen mit Hansi und Olli hätten mitgehen können. Auch die Kroaten sehr aufopferungsvoll. So sind die ja immer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir müssen, da bin ich mir sicher, in Deutschland insgesamt damit aufhören, solche Positionen als Auszeichnung für eine konsistente Lebensleistung quasi wie das Bundesverdienstkreuz am Bande zu vergeben.

Um auf die fußballerischen Thesen, die Du äusserst, einzugehen, brauche ich mehr Zeit, nur ist es schon erstaunlich, dass Du ausdrücklich einräumst, dass Flicks Maßnahmen in der WM wirksam waren - und gleichzeitig seinen Austausch forderst.

Dass Du persönlich Flick schon immer für die falsche Wahl gehalten hast, sei Dir zugestanden.

Zur obenstehenden These:
Ich habe nirgendwo geschrieben, dass Flick diese Position als Bundesverdienstkreuz bekommen/behalten soll.

Vielmehr habe ich schon in den letzten Jahren Löws wiederholt geschrieben, dass in einem Land, dass über so viele bestens ausgebildete Trainer verfügt, es nicht sein kann, dass ein Löw, der den grössten aller Titel schon in der Tasche hatte, weiter und weiter die höchste Trainer-Position besetzt, obwohl er ein Ziel nach dem anderen verfehlt.

Flicks Vita habe ich nur als Entgegnung zu der These zitiert, mit ihm sei nur die angenehmste DfB-interne Lösung gewählt worden. Das ist zu einfach.

Und natürlich kann man ihn auswechseln. Man kann auch sagen: 1 Trainer, 1 WM. Arm wird von denen keiner mehr.

Ich persönlich würde es ausgehend von dem was ich bei dieser WM gesehen habe NICHT tun, weil wir zu viel größeren Anteilen als 2018 wirklich geilen Fußball gespielt haben.
 
Ich habe ja oft Sympathien für den Underdog. Und für die aufopferungsvoll spielenden Südkoreaner hat es mir auch etwas leid getan.

Aus neutraler rein fussballerischer Sicht sind diese Brasilianer aber ein Hochgenuss. Das waren endlich Mal wieder Brasilianer, wie ich sie in Erinnerung habe aus den 80er Jahren mit ihren damaligen Ballkünstlern um Zico und Socrates.

Vor allem dieser mir - Asche auf mein Haupt - bisher unbekannte Richarlison mit seinem zweiten Traumtor in dieser WM. Gerne mehr davon.
 
So, Zeit für @ChristianMoosbr :).

Jeder nimmt Spiele anders wahr - das Spiel gegen Japan habe ich erst im Nachhinein verstanden - tatsächlich sehe ich den Unterschied unserer Sechser zwischen Japan und Spanien weniger in deren Rollendefinition - da gibt es sehr ähnliche Laufwege, Abstände und Positionierungen vor der Kette.

Die Spanier haben aber extrem diszipliniert in einer Formation gespielt, die uns ersteinmal überall Überzahl erlaubt - einzig wirklich kritischer Punkt ist die vordere Dreierkette und da gab es eine ganz klare Disziplin: Ballnaher 6er rückte raus, Ballfern deckte den zentralen - die beiden anderen gehörten der Kette.

Japan 1. Hälfte letztlich ähnlich, nur bei defensivererem Grundansatz der Japaner im 4 2 3 1 . Da kann man in der ersten Hälfte zum 6-er Verhalten gegen den Ball tatsächlich ganz wenig sagen, da das so gut wie nicht nötig wurde.

Unsere Offensivbewegungen waren, und da nehme ich die Spiele wieder anders wahr als Du, zu diesem Zeitpunkt eben nicht abwartend sondern immer wieder in ganz hohem Tempo vertikal - Belagerung fand nur statt, wenn diese Tiefenläufe nicht zum Abschluss führten. Ich hatte ja schon diekt nach dem Spiel gesagt: Eigentlich fand ich das, was wir da gespielt haben, ziemlich geil.

Genau das machten die Japaner dann in Hälfte 2 fundamental anders. Mit einem teilweise wirklich wilden Offensivspiel, dass sich rund um eine 343 entspinnt, aber von extremer Ballorientierung geprägt ist, sich ständig verändert, gelingt es ihnen spätestens ab Minute 70 immer wieder unsere offensive Dreierkette einfach zu überspringen und unsere Doppelsechs dann zum Teil in ein 4 gegen 2 zu schicken - und die wusste genau damit ziemlich wenig anzufangen, blieb tendenziell zentral und hat der Kette die Absicherung der Außen überlassen (grundsätzlich auch richtig). Aber so fallen wir teilweise bis zur Strafraumgrenze zurück ohne echten Zugriff, weil die in Unterzahl immer wieder nur stellen und dann wieder fallen können.

Hier wären in der Rückschau die offensiven Außen gefordert gewesen ihren Leuten zu folgen - aber die lebten noch in einer Welt, in der es keine ernstzunehmende japanische Offensive gab. Noch in Minute 69 schießen wir 5 Mal in einer Minute aufs Tor - und zwar alle on Target. DA kann man sagen, hätte Flick intervenieren müssen und sagen: Ey Jungs - Angriff ist gleich wieder, jetzt ab nach hinten und aufräumen helfen - aber eigentlich ist auch das Teil des Sechser-Profils: Diese Ansagen zu machen, Jungs wir brauchen Euch weiter hinten! In der entscheidenden Phase gegen Japan hieß das Sechser-Duo: Kimmich Goretzka, nur eben gegen einen wild entschlossen agierenden Gegner fast immer in Unterzahl. Das 2 : 0 - da kann ein Wagner sagen, da spiel ich doch nicht auf Abseits - sag ich: Doch, Asano wäre METER im Abseits gewesen, Rüdiger lässt ihn völlig entspannt sehenden Auges durchlaufen, wenn sich Süle nicht entschlossen hätte der "bessere" IV zu sein und eine Tiefe zu decken, in der garniemand stand... .

Die Phase zwischen 65. und 80. Minute gegen Japan ist der einzige Teil des Turnieres, wo ich sagen würde: Bundestrainer, da wäre anders wohl besser gewesen. Sonst sehe ich einen Fußball, der viel schneller, phantasievoller, direkter ist, als unter Löw.

Ok, außer wir wären das ganz große Kino angegangen, gegen Costa Rica, das 1 - 2 so lange zu halten, bis Spanien reagiert hätte, und dann eben das Tor zu machen - wäre das schief gegangen, wären wir mit einer Niederlage als Letzter ausgeschieden - dann wäre es wirklich frostig geworden.

S
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach ja : Brasilien tanzt wieder Samba, kontert Koreas Disziplin mit irren Laufwegen.

Frankreich und Brasilien haben sich positioniert. Argentinien scharrt im Hintergrund mit den Hufen. Messi hat seinen Fluch endlich besiegt - der beste Fußballer der Welt kann jetzt auch KO - das wird noch sehr spannend, weil die Argentinier solche Kampfschweine sind, die wollen nicht wieder mit leeren Händen gehen. Das sieht man jedem von denen an.
 
@shanghai

"Die Jungs haben gegen Spanien international anerkannt eines der besten Spiele des Turnieres abgeliefert, gegen Costa Rica einen xG im absoluten Phanasiebereich erreicht und 60 Minuten gegen Japan waren wirklich gut - es waren 30 Minuten, die das Ding entschieden haben von 270."

Ich habe nur die erste HZ gegen Costa Rica gesehen und kurz vor der HZ ausgemacht. Genau diese Begründung mit dem xG Wert bestätigt mich darin, dass ich diese Spielweise als Technokratenfußball bezeichnet habe. Wenn die bei einem solchen Spiel auf den Platz gehen muss eine Mannschaft zu sehen sein, in der sich jeder für den anderen zerreißt und kein Haufen von Individualisten mit viel Qualität. Eigentlich das, was unserer Duisburger Mannschaft mit deutlich weniger Berechtigung immer vorgeworfen wird.
 
@shanghai

"Ich habe nur die erste HZ gegen Costa Rica gesehen und kurz vor der HZ ausgemacht. Genau diese Begründung mit dem xG Wert bestätigt mich darin, dass ich diese Spielweise als Technokratenfußball bezeichnet habe. Wenn die bei einem solchen Spiel auf den Platz gehen muss eine Mannschaft zu sehen sein, in der sich jeder für den anderen zerreißt und kein Haufen von Individualisten mit viel Qualität. Eigentlich das, was unserer Duisburger Mannschaft mit deutlich weniger Berechtigung immer vorgeworfen wird.

Wenn ICH einen Messwert verwende, beweist das, dass die Mannschaft technokratisch spielt - also SO nah bin ich nicht am Team ;)?

Den Abschaltpunkt kann ich verstehen - das war die Zeit wo ich zu meinem Sohn gesagt hab: "Und sie kriegen wieder die Kurve nicht, wie gegen Japan. Das wird nix."

Deswegen bleibe ich persönlich ja auch dabei, dass es um eine mentales Problem geht, nicht um ein Fußballerisches. Ich vermeide jetzt einfach mal den Begriff "Mentalität" und sage nur: Wir verlieren diese Spiele primär im Kopf, nicht am Ball.

Musiala verdribbelt eine Chance nach der anderen - haben wir hier festgestellt: So sind Offensivstars. Ja - aber da steht ein anderer Offensivstar, Kai Havertz, der mit seinen Toren schon internationale Titel geholt hat, völlig frei und zuckt anschließend nur mit den Schultern, anstatt dem Youngster mal kurz gepflegt den Kopf zu waschen, ob ein 2-Meter Pass wohl unter seiner Würde ist.

Jetzt kann man sagen: Du hast doch gesagt, man muss die Offensivtalente lassen?

Ja - aber das bedeutet doch nicht, dass alle emotionsfrei sein müssen.

Wenn ein Sane den Ball nicht bekommt, dreht er schmollend ab anstatt Raum einfach mal zu sagen: "Soll ich mir das nächste Mal ein Blaulicht auf den Kopf setzen, oder wann spielst Du?"

Ja Fehler sind erlaubt - aber der Ärger über Fehler auch!
 
Wenn ICH einen Messwert verwende, beweist das, dass die Mannschaft technokratisch spielt - also SO nah bin ich nicht am Team ;)?

Nein, bedeutet es nicht. Aber wenn das als entscheidendes Qualitätsmerkmal gilt, dann schon. Der Rest des Textes passt dann wieder - die Emotionslosigkeit. Und am Ende jammern sie über diese verpasste Chance, bei einer WM endlich mal wieder etwas zu reißen. Wenn sie etwas reißen wollen dann können sie bei sich selbst beginnen - indem sie sich den Arsch auf-reißen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben