Zebrastreifenblog

  • Ersteller Ersteller Kees Jaratz
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Berichtete über Dortmund erinnerten mich zu sehr an solche über München. Habe ich gerade bemerkt, als ich mir die Begegnungen heute ansah. Türkspor natürlich und nicht die andere Endung.
 
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In Basel wussten es selbst die Gäste bei meiner Lesung im Didi Offensiv. Das Stadion beim Spiel des MSV gegen Rot-Weiß Oberhausen ist ausverkauft. Auch sonst waren sie gut informiert über die besondere Wendung, die die Geschichte des MSV in dieser Saison genommen hat.


So ein Zuschauerzuspruch in Deutschlands Vierter Liga wie beim MSV Duisburg erregte auch in der Schweiz Aufmerksamkeit. Natürlich waren die Gäste grundsätzlich am Fußball Deutschlands interessiert – und an Fußballkultur. Sonst wären sie nicht zu meiner Lesung gekommen. Welch großartiger Ort, um literarische Texte zum Fußball auf die Bühne zu bringen. Für Anhänger des Fußballs gehört ein Besuch im Didi Offensiv auf die Bucket-List neben die einschlägig bekannten Stadien dieser Welt.


Als Erinnerung an diesen Abend hat mir „Beni“ Pfister, einer der Betreiber der Fußballkulturbar, ein liebevoll gestaltetes Buch über das Didi Offensiv geschenkt. Es versammelt Ereignisse in der Fußballkulturbar und Sammelstücke, die ihr überlassen wurden.



Ein kurzer Text zum gelebten Geist in dieser Bar leitet den Band ein:



Mir macht der Text sofort verständlich, warum Gäste immer wieder Sammelstücke den Betreibern überlassen – Sammelstücke wie diese:

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Wenn Fußballkultur derart verstanden wird, entstehen im Umfeld und mit den Betreibern der Bar weitere besondere Bücher. „Erfolg isch nid alles im Lääbe“ erzählt von der Fankultur beim FC Basel anhand des 1975 gegründeten Fanclubs „FC Basel Fanclub St. Jacob“. Auch dieses Buch wurde besonders gestaltet, ist der Schutzumschlag doch zugleich auf der Rückseite ein Poster mit Fanutensilien, das hälftig gefaltet ist.

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Wer angesichts der Meistertitel des FC Basel über den Titel des Buchs ins Rätseln kommt, übersieht die 1980er Jahre des Vereins, in dem der Weg des Vereins sich nicht allzu sehr von dem des MSV Duisburg unterscheidet. Ich ließe es mir gut gefallen, wenn der Weg der Zebras dem der Baseler wieder etwas ähnlicher werden könnte.

Das Ruhrgebiet und das Fußball-Literarisches haben jedenfalls im Didi offensiv Interesse gefunden. Frei nach dem Motto, in den Farben getrennt, beim Beifall vereint, war dieser Abend in Basel ein großer Spaß für mich. Die letzten Jahre mit dem MSV wurden beim gemeinsamen Lachen über Fußballlyrik und die erlebten Geschichten wieder erträglicher. Und dass Riegel-Rudi den Spitz- als Markennamen zwar dankend annahm, er aber keineswegs die Vizemeister zu Maurermeistern machen wollte, weiß Fußball-Basel jetzt auch. Geschichtsschreibung ist mehr als alte Diffamierungen der Spielweise vom Meidericher SV als Mauerfußball kritiklos übernehmen.

Erinnerungen an den Abend in Basel machen mir die Wartezeit auf das Spiel gegen RWO erträglicher, euch hoffentlich auch.

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Dann habe ich nachher, nachdem wir dann zwei Tore kassiert haben, den Spielern im Kreis gesagt, wenn du auf dem Boden hier 2:0 führst, dann ist das wie ein Geschenk, dann musst du halt es mit allem, was du hast verteidigen und im Moment verteidigen wir halt nicht gut.

Dietmar Hirsch nach dem 2:2 im Spiel gegen Eintracht Hohkeppel. Im Clip bei 0.40′.

Definitiv hat Dietmar Hirsch andere Ansichten zu den Leistungsmöglichkeiten seiner Mannschaft als die meisten Anhänger vom MSV. Die 2:0-Führung wie ein Geschenk betrachten? Worte schaffen Wirklichkeit. Glaubt mir, ich hole keine Goldwaage hervor, um dieses Wort darauf zu legen. Mir ist es nicht einsichtig, dass ein schlechter Platz Bedingung sein soll für den Glücksfall eines Geschenks.

Sicherheit bei einer Mannschaft, die ihre 2:0-Führung in Teilen als Geschenk empfinden soll? Das kann ich mir nicht vorstellen.

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Entwicklung des Fußballs in der Bundesliga geht auch den MSV Duisburg etwas an. Die Wirklichkeit weigerte sich zwar den Versprechen der Trickle-down-Ökonomie zu folgen, doch im Sport gibt es den Effekt des „Nach-unten-Rieselns“ von Entwicklungen bei Spitzenvereinen in die unteren Ligen seit jeher.

Am Samstag veröffentlichte die Süddeutsche Zeitung ein langes Interview mit Ralph Hasenhüttel, Trainer vom VfL Wolfsburg, zuvor vier Jahre beim FC Southampton.

Eine seiner Bemerkungen lässt sich als Kommentar zur Diskussion um die Arbeit von Dietmar Hirsch verstehen. Seit den ersten Spielen der Saison steht die offen gebliebene Frage im Raum, wie steht es bei den Zebras in einem Spiel um die Lösungen mit Ball?

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Geschichtsschreibung ist eine anspruchsvolle Arbeit. Zusammenhänge müssen hergestellt werden, Bedingungen und Folgen von Handlungen benannt. Erlebnisberichte von Zeitzeugen müssen bewertet und eingeordnet werden. Sehr viel leichter lässt sich eine Abfolge von Ereignissen erzählen. Zum Beispiel hat der MSV Duisburg 2002 in der 2. Bundesliga gespielt. Das Stadion hieß noch Wedaustadion und war ein zugiges Leichtathletikstadion. Walter Hellmich übernahm 2002 den Vorsitz des Vereins. 2004 spielt der MSV in einem neu gebauten Fußballstadion und die Mannschaft steigt am Ende der Saison in die Bundesliga auf. 2010 tritt Walter Hellmich von seinen Ämtern zurück. 2013 erhält der MSV keine Lizenz für die 2. Bundesliga. 2025 spielt der MSV in der Regionalliga. All das sind Ereignisse, deren Zusammenhang nicht selbsterklärend ist.

Walter Hellmich als Beteiligter an einigen dieser Ereignisse, sieht einen Zusammenhang in der Anwesenheit seiner Person in erfolgreicheren Zeiten und der Abwesenheit in Zeiten des Misserfolgs. Unter seiner Führung hätte der MSV solchen Erfolg gehabt, besser könne man den gar nicht haben. So war es im Podcast Streifendienst von Radio Duisburg zu hören.



Ein anderer Zusammenhang ergibt sich durch die Finanzierung des Stadions. Wer die Kreditraten mit einer Miete refinanziert, die ein Fußballverein nur in der Bundesliga erwirtschaften kann, bekommt ein Problem, wenn er den Verein nach Aufstiegen nicht dauerhaft in der Bundesliga etablieren kann. Diese Verantwortung übernimmt Walter Hellmich allerdings nicht. Was mich auch überrascht hätte.

Als Patriarch alter Schule kann er öffentlich keine Selbstkritik üben. Als Patriarch alter Schule kommt er natürlich auch nicht mit sich selbst in Streit, wenn er die zwei entscheidenden Funktionen beim MSV selbst besetzt. Schmunzelnd höre ich sein Unverständnis über den nach seinem Rückzug entstandenen Streit beim MSV im Podcast ab Minute 25.40.

Ich wollte grundsätzlich meine Verantwortung abgeben. […] Dann habe ich das abgegeben und dann habe ich nach zwei Jahren gemerkt, dass der MSV…der hat sich ja nur zerstritten. Früher war das in einer Person, der Aufsichtsratsvorsitzende und der Präsident, und dann gab’s auf einmal ’ne Postentrennung, und die haben sich nur miteinander…die haben nur gegeneinander gearbeitet.

So ist das mit alten Patriarchen. Sie sind immer schnell mit sich selbst einig. Walter Hellmich rückt wieder in die Fußball-Öffentlichkeit, weil der MSV von ihm Geld erhalten hat. Es geschieht natürlich auch, weil es die alte Geschichte seiner Präsidentschaft gibt, in der er sich unberechtigterweise zum „Buhmann“ erklärt sieht. Jedes Wort von Walter Hellmich in dem Podcast ist erwartbar gewesen, und dass ihm ein anderes Bild seines Wirkens beim MSV recht wäre, ist trotz mancher gegenteiliger Aussage auch bemerkbar.

Mich selbst interessiert an dem ganzen Vorgang Walter Hellmich nur am Rande. Viel interessanter ist die Machtverschiebung beim MSV zwischen KGaA und Verein, für die das Geld von Walter Hellmich ein Zeichen ist. Michael Preetz hat den Kontakt gesucht. Diese Kontaktaufnahme aus der KGaA heraus, mag in anderen Vereinen die Normalität sein. Beim MSV galt das nicht. Der Vorsitzende des Vereins spielte in Person von Ingo Wald nach dem Zwangsabstieg eine entscheidende Rolle bei solchen Finanzaktivitäten. Diese Einflussnahme durch den Vereinsvorsitzenden in Person von Christian Stiefelhagen ist anscheinend jetzt vorbei. Eine Kontaktaufnahme ohne einen Kommentar aus dem Verein heraus hätte es unter Ingo Wald nicht gegeben. Nicht weil es bessere Zeiten waren, sondern weil er in solchen Fragen der Finanzflüsse eingebunden war.

Michael Preetz ist gegenüber Walter Hellmich nicht nur unbelastet, er steht auch für die große, weite, glitzernde Welt des Bundesligafußballs, die Walter Hellmich so attraktiv fand. Wir erinnern uns an die Verpflichtung vom alternden Ailton oder an die Präsentübergabe des rotgestreiften Zebras an Uli Hoeneß. In diese Glitzerwelt des Fußballs hatte er den MSV führen wollen. Deshalb nimmt er den langjährigen Verantwortlichen von Hertha BSC Michael Preetz auch besonders ernst.

Walter Hellmich sagt, das Geld floss ohne Bedingungen. Hört man den Podcast, könnte es tatsächlich ein Eintrittsgeld gewesen sein, um wieder öfter in die Glitzerfußballwelt einzutauchen. Für den MSV ergibt sich dennoch ein Spagat zwischen der Hoffnung auf den finanzstarken Sponsor Walter Hellmich und dem Misstrauen von Anhängern gegenüber möglichem Einfluss des ehemaligen Präsidenten. Wie gesagt, im Grunde interessieren mich die Beweggründe von Walter Hellmich nicht. Das Interessanteste an dem Vorgang ist für mich die Frage, wie entwickelt sich das Verhältnis von Michael Preetz und Christian Stiefelhagen?

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Von Anpfiff an zu zehnt

Fußball ist auch Kopfsache,
sagen alle, die du fragst.
Warum also nicht zu zehnt
von Anpfiff an das Spiel beginnen?

Gegen Paderborn zu zehnt
wirkten Zebras nämlich besser,
schienen so durchweg präsenter.
In der Zahl klar unterlegen,

dennoch öfter nah beim Tor.
Ist doch sonst auch ihre Taktik
nicht die eines Favoriten.
Trotzdem sollen sie gewinnen,

wie es Favoriten machen.
Selbstbildzwiespalt mindert Leistung.
Sind vielleicht zu zehnt identisch
mit dem Underdog der Taktik.

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Tabellenerster nicht aus Zufall –
wenn das die Spieler wirklich sehen
und in der Spielanlage wiederfinden,
sobald sie auf dem Rasen stehen,
dann wirkt das unbewusst noch weiter.
Verhilft zum Flow. Die Brust ist breiter.

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Es macht Köln so sympathisch, dass neben der Selbstbesoffenheit der Stadt mit Dom, Kölsch und lecker Mädche das lokale Liedgut auch Angebote macht, um die weniger angenehmen Lebensereignisse der Stadt mit mehr Leichtigkeit zu tragen.

Am Karnevalswochenende verlor der 1 FC Köln beim Karlsruher SC mit 1:0 in der 2. Liga. In der 3. Liga verlor Viktoria Köln zu Hause gegen den 1. FC Saarbrücken mit 1:2. Und nur allzu bekannt in diesen Räumen ist die Niederlage von Fortuna Köln beim MSV mit 2:0.

Dreimal null Punkte. Das dazu passende kölsche Lied haben die Black Föös in den 1970er wieder populär gemacht. En de Kaygass Nummer null war schon vom Vater Tommy Engels‘, Richard Engels, bei De Vier Botze gesungen worden. Das Lied hat aber vielleicht seinen Ursprung bei De drei Lachduuve, wie in dieser Erinnerung an den besungenen Lehrer Welsch zu erfahren ist.

Und nun alle: Dreimal null iss null, bliev null, denn wer wor’n en d’r Kayjass in de School. Den Text dem Fußball thematisch völlig anzupassen, ist dann eine Aufgabe für ein anderes Mal.

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Auf der letzten Seite der NRZ wird stets eine Titelseite der Vergangenheit veröffentlicht, meist die von vor 50 Jahren. Am Montag vor 50 Jahren verwies ein Foto aus dem Spiel des MSV gegen Borussia Mönchengladbach auf den Sportteil.

Dieses Foto von Bernard Dietz erinnert an das ikonisch gewordene Foto aus dem Spiel gegen Bayern München, das der MSV 6:3 gewann und Bernard Dietz ein Tor nach dem anderen schoss. Spektakulär und artistisch sehen diese Flugeinlagen auf den Fotos aus. Damals im Stadion gehörten sie selbstverständlich zu dem Spiel, das wir sahen. Wir waren nichts anderes gewöhnt von Bernard Dietz. Das gehörte zu seiner Art zu spielen und fiel uns Jugendlichen nicht weiter auf.

Heute mit Abstand sehe ich die Besonderheit dieser artistischen Weise, den Ball zu treffen. Den erwachsenen Sportjournalisten mag es damals schon aufgefallen sein, warum sonst hätten sie erneut einen solchen Moment aus dem Spiel als Symbolfoto für den Sportteil isolieren sollen, ein klassischer Dietz eben. Einige andere klassisch gewordene Fotos von Bernard Dietz fallen mir gerade zusätzlich ein, den meisten von euch wahrscheinlich auch.

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In einigen meiner Bücher und Bühnenprogrammen gilt mein Interesse dem Selbstbild des Ruhrgebiets. Mir fehlt trotz allen Heimatstolzes seiner Bürger oft das Selbstbewusstsein, auf Lebensmöglichkeiten vor Ort zu verweisen. Oft erzählen die hier lebenden Menschen aus einer Defensive heraus. Sie reagieren damit auf die eigene Wahrnehmung, dass es um den Ruf des Ruhrgebiets weiterhin nicht überall gut bestellt ist.

Zu „Sein und Schein“, dem diesjährigen Motto der Duisburger Akzente fiel mir deshalb sofort auch das Ruhrgebiet ein und seinen Versuchen des Standortmarketings, der Welt gegenüber sich von bester Seite zu zeigen. Jetzt beweisen wir euch mal, wie es hier wirklich ist. Diesen Satz haben aber auch so viele Menschen hier schon gesagt, wenn zu ihnen Gäste aus anderen Regionen dieses Landes kamen. Es liegt also nahe, im Rahmen der diesjährigen Akzente auch über die Identität der Stadtlandschaft nachzudenken.

Umso besser, dass sich mit der Archäologin Maxi Maria Platz eine Wissenschaftlerin fand, die aus anderer Perspektive ebenfalls seit langer Zeit über Sichtweisen auf dieses Ruhrgebiet nachdenkt und forscht. Zusammen werden wir am Donnerstag, den 20. März., um 18 Uhr einen Vortrag zum Mythos Ruhrgebiet halten. Dieser Vortrag findet im Ausstellungsraum der Stadtarchäologie statt, Lösorter Straße 129, Meiderich, Landschaftspark. Also auch eine Gelegenheit, kennenzulernen, womit sich diese Stadtarchäologie sonst noch beschäftigt.



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Abarbeiten – dieses Wort begleitet mich, seitdem die Regionalliga-Saison für den MSV und uns auf den Rängen begonnen hat. In diesem Wort stecken meine Erwartung und meine Möglichkeiten. Dieses Wort bedeutet Notwendigkeit, unpassende Auswärtsstadien trotz ihres oft vorhandenen Charmes und die Saison als Zwischenzeit. Dieses Wort begrenzt aber auch meine Freude über Siege in dieser Saison sehr. Ich kann daran nichts ändern. Es ist, wie es ist. Auch der 2:0-Sieg des MSV gegen den SC Wiedenbrück ist für mich nur der nächste Schritt auf dem Weg zum Saisonziel Wiederaufstieg. Die Pflicht erfüllt. Zufrieden bin ich. Und damit ist es dann auch gut.

Dass der direkte Wiederaufstieg in der Regionalliga West noch keinem anderen Verein geglückt ist, interessiert mich nicht. Der MSV ist der MSV, und der hat gefälligst aufzusteigen. Wie der TSV 1860 München in Bayern oder Energie Cottbus im Nordosten. Denn wenn ich im Spielbericht das dunkle Flutlicht in Wiedenbrück sehe, erinnert mich das an all die Asche- und Kunstrasenplätze, an denen ich abends mit dem Fahrrad vorbeifahre. Ein Licht, das ich möglichst schnell hinter mir lassen muss. So ein Zwielicht schlägt mir nämlich auch unabhängig vom Fußball immer auf die Stimmung. Dämmert es bei wolkenverhangenem Wetter, wird jede erreichbare Lampe in der Wohnung angeschaltet. Ich muss so ein Zwielicht fliehen. Die Unentschieden der anderen drei Mannschaften, denen man noch Aufstiegsambitionen unterstellen darf, halfen endgültig dabei, diesen Anflug von März-Blues trotz MSV-Siegs zu vertreiben. Wegen dieser leicht irritierbaren Stimmung bin ich auch aufmerksamer bei erheiternden Randereignissen des Fußballs in dieser Zeit.

Als ich bei ZebraFM hörte, wie der Schiedsrichter eine gelbe Karte nach der anderen zog, fragte ich mich, wie groß er wohl war. Denn unlängst erfuhr ich bei Wer weiß denn so was von den Folgen geringer Körpergröße des Schiedsrichters für den Stil seiner Spielführung.

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Auch ohne Kenntnis der Studie konnte man die Antwort C als die richtige vermuten. Beim Spiel des MSV waren die Karten aber nicht der Körpergröße geschuldet, wie ich dann später sah.

Zum Schmunzeln brachte mich zudem ein Online-Redakteur vom Kicker, der RWO mit gewagter grammatikalischer Konstruktion, um nicht zu sagen mit fehlerhaftem Deutsch, zum Bundesligisten machte. Im Oberhaus dabei. Am Wochenende gegen den Regionalligisten Hohkeppel allerdings mit Niederlage. War wahrscheinlich ein unbedeutendes Pokalspiel.



Übrigens bin nicht nur ich der Meinung, der MSV solle gefälligst aufsteigen. Auch der Klartext-Verlag scheint sehr optimistisch zu sein und möchte für die Neuauflage von „MSV Duisburg. Populäre Irrtümer und andere Wahrheiten“ eine ergänzte Chronik in dem Buch. Diese Ergänzung hätten Tina Halberschmidt und ich ohnehin gemacht. Das gute Geschehen rund um den MSV zu erzählen, gehört zu unseren leichtesten Übungen.


Der erste März liegt schon etwas länger zurück, dennoch möchte ich noch auf die Ausgabe unseres Newsletters EreignisReich für diesen Monat hinweisen. Mehr Sichtbarkeit für die Kulturveranstaltungen in Duisburg nördlich der Ruhr ist unser Anliegen. Abonniert, teilt den Newsletter und vernetzen wir uns. Der Norden lebt.

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Vielleicht sollte ich auch schon auf die zweite Ausgabe vom Festival für Fußballliteratur hinweisen? Notiert euch das Datum. Am 28. Mai eröffnet in diesem Jahr Nachspielzeit – Festival für Fußballliteratur. Wir starten wieder mit der Bühne der Freundschaft. Eure Erinnerungen an besondere Fußballmomente sind dann gefragt. Zu der Teilnahme rufe ich noch gesondert auf. Bis zum 15. Juni werden wieder Autorinnen und Autoren von Fußball und seiner Kultur erzählen. Literarisches wird dabei sein. Ich kann euch versprechen, das werden wieder besondere Abende der Fußballkultur in Ruhrort und auch in der Innenstadt.

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Acht Jahre Spelunken-Spektakel – Das sind 28 Konzerte mit Bands sowie Künstlerinnen und Künstlern, die sich vom Folk in ihren jeweiligen Genres inspirieren lassen oder sich der von einzelnen Kulturen geprägten Weltmusik verschrieben haben. Das sind 28 Konzerte, bei denen der Hut herumging. Es gibt in dieser Konzertreihe keinen festgelegten Eintritt, um den Zugang auch jenen Duisburgern zu ermöglichen, die wenig Geld besitzen. Jeder soll als Eintritt so viel geben, wie er erübrigen kann. Viele der auftretenden Musikerinnen und Musiker füllen sonst größere Konzertsäle und begeistern auf Festivalbühnen tausende Menschen. Zu den Veranstaltungsorten in Ruhrort mit kleinerem Publikum kommen sie wegen des Rufs der Konzertreihe. In Ruhrort suchen sie den intensiveren Kontakt mit dem Publikum.


Acht Jahre Spelunken-Spektakel bedeutet aber auch für einen der Verantwortlichen, es ist Zeit für die Staffelübergabe. Acht Jahre lang haben die beiden Ruhrorter Jons Heiner und Folkert Küppers die Reihe kuratiert und organisiert. Folkert Küppers zieht sich in diesem Jahr allmählich zurück. Dessen Aufgaben übernimmt nun Thomas Becker. Der Übergang wird kein harter Schnitt, weil Folkert Küppers mit seiner Erfahrung selbstverständlich weiterhin ansprechbar ist.


von links: Thomas Becker, Folkert Küppers, Jons Heiner

Die acht Jahre Spelunken-Spektakel sind dem Kreativquartier Ruhrort eine Foto-Ausstellung in Das Plus am Neumarkt wert. Dort sind nun Bilder des Fotografen Peter Jacques zu sehen. Wie der Macher des Kreativquartiers Heiner Hesesing zur Eröffnung der Vernissage am Sonntag erzählte, gehört dieser Rückblick zu einer Bestandsaufnahme im Jahr 2025 nach anderthalb Dekaden Kreativquartier Ruhrort. Am Ende des Kulturhauptstadtjahres 2010 hatten sich Ruhrorter mit der Absicht zusammengeschlossen, den Stadtteil dauerhaft mit Kultur zu bereichern. Das Ende vom Kulturhauptstadtjahr sollte nicht das Ende von Kulturangeboten sein. Fünfzehn Jahre später hat sich der Ruf des Stadtteils als Kulturrort über die Stadtgrenzen hinaus verbreitet. Gerade die Konzerte des Spelunken-Spektakels zogen ein Publikum an, das sich sonst selten ins Duisburg nördlich der Ruhr begibt.




Anlässlich der Vernissage spielte eine der zwei Bands erneut in Ruhrort, die die Reihe im April 2017 eröffneten. Singadjo holten den Vernissagen-Gästen mit ihren von Weltmusik inspirierten Songs die Vielfalt von Gesellschaft ins Plus am Neumarkt. Gerade solche Wirkung der Konzert-Reihe kann nicht groß genug geschätzt werden. Das Gute muss in diesen Zeiten laut erzählt werden. Vom Spelunken-Spektakel als Ort für Austausch, Gemeinsinn und positiver Kraft kann das nicht oft genug gemacht werden.


Impressionen von der Vernissage und dem Konzert von Singadjo

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Wo Stadt an Stadt sich reiht, verbinden die A40 und A42
was mal zusammenwuchs zu einer eigenen Mischpoke.
Dann ist die Strecke bis nach Duisburg schnell gefahren
für eine Mannschaft aus der Vorstadt dritten Grades.
Die zweite Garde des Vereins betrat den Rasen freitagabends.
Die Erste hatte andere Termine, zumal wir uns in letzten Jahren
fremd geworden waren. Heißt nicht, wir sehen uns nie wieder.
Auch wenn man sich nicht gerne mag, die Türen bleiben immer offen.
Zumal wir nach dem Pflichtbesuch der Zweitvertretung mit bester Laune
von der Mannschaft sprachen. Vier Tore standen auf der Habenseite.
Beim Gegner aus der Vorstadt dritten Grades blieb es bei der Null.
Vielleicht war es die Ehrfurcht von zu vielen jungen Vorstadtspielern,
als sie bemerkten, die Heimmannschaft bestimmt, wann wer sich was erlaubt.
Vielleicht war es auch Vollmond, der sie irritierte.
Wer weiß schon, wieviel Vorstadt-Esoterik in den Spielerköpfen wirkte.
So überlegen spielten Zebras in der ersten Halbzeit,
fast zwangsläufig die Sussek-Tore. Zur Pause hieß es zwei zu null.
In zweiter Hälfte zu Beginn erhielten Gegnerspieler dennoch Räume.
Sie nutzten sie für ihr ergebnisloses Hin- und Hergerenne.
Das nervte schließlich doch, erinnerte ganz kurz an andere Spiele.
Den Deckel drauf, so hieß das Bookjans-Fakhro-Gegenmittel.
Zum vier zu null, dann Schlusspfiff, tschüss und gute Heimfahrt.
Den einen Vorteil bringt die Vorstadtherkunft mit sich,
nach dieser Niederlage sind alle schnell zu Hause.

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Nach dem Vortrag zum Mythos Ruhrgebiet folgt am 3. April mit einer inszenierten Lesung mein zweiter Beitrag zum diesjährigen Akzente-Programm. „Hinter Hempels Gardinen steht vermutlich ein Sofa“ heißt der Dialog angereichert mit Lyrik und Prosa.




Das diesjährige Motto der Duisburger Akzente, „Sein und Schein“ schien gut geeignet, um zentrale gesellschaftliche Entwicklungen in den Blick zu nehmen. Fake News oder die Debatten um wissenschaftliche Grundlagen für politische Entscheidungen boten Stoff für literarische Auseinandersetzung. Doch die jüngsten politischen Entwicklungen machen es schwierig, die anhaltende Bedeutung dieser zwei Zuschreibungen für eine Gesellschaft festzustellen. So oft liegt jede Lüge offen. So oft besteht das „Sein“ aus Handlung und der Handelnde hält es nicht mehr für nötig, einen Schein aufrecht zu halten. Dass in meinen Lesestück am 3. April um 19 Uhr im Internationalen Zentrum eine Stimme dennoch an moralische Grundsätze glaubt, die außerhalb seiner selbst liegen, versteht sich von selbst. Ob sich die zwei Stimmen einig werden, ist die Frage. Allerdings entsteht ein wahres Erfassen der Wirklichkeit nur gemeinsam.

Hinter Hempels Gardinen steht vermutlich ein Sofa
Zeit
: Donnerstag, den 3. April 2025, 19 Uhr
Ort: Internationales Zentrum, Flachsmarkt 15, 47051 Duisburg
Eintritt frei – Hutveranstaltung




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Mit dem Niederrheinpokal ist es für mich seit Jahr und Tag dasselbe. Als ich 2015 Mehr als Fußball schrieb, war der Gewinn dieses Pokals vom MSV Duisburg im Jahr 2014 für mich eine Randnotiz im Buch. Den Sieg gegen Jahn Hiesfeld betrachtete ich mit Wohlwollen. Große Freude löste das nicht bei mir aus. Für viele Anhänger des MSV war das anders. Später wollte Andreas Rüttgers mir sogar erklären, dass ich diesen Sieg hätte viel mehr würdigen müssen in meinem Buch. Dieser Sieg sei etwas besonderes für den MSV nach dem Zwangsabstieg gewesen. Das mag für ihn und andere so gewesen sein, aber in dem Buch schilderte ich meine Sicht auf die Dinge. So unterschiedlich sind eben die Gefühle, wenn die eigene Geschichte mit dem MSV schon sehr viel länger andauert. Wenn das verpasste UEFA-Pokal-Finale einem plötzlich gerade wie gestern vorkommt.

Was nicht heißt, dass ich die Gegenwart geringschätze. Für Begeisterung braucht es allerdings andere Ereignisse als den Niederrheinpokal. Aber vielleicht bin ich doch nicht so alleine mit diesen Gefühlen, wenn ich die prognostizierte Zuschauerzahl für das Halbfinalspiel im Niederrheinpokal vom MSV in dieser Saison lese. Vielleicht gehören erwartete 8000 Zuschauer zu einer Wahrheit, die eine wahrscheinlich nicht eintretende Zukunft längerer Regionalligazugehörigkeit mit sich brächte. Es gibt viele Zuschauer des MSV, die andere Gegner als den Oberligisten SC Union Nettetal als Teil ihres Lebens mit dem MSV ansehen. Wir sind geschäftige Menschen und dann ist manchmal so eine Begegnung nicht wirklich wichtig. Mich etwa drängt alles zur Arbeit an der inszenierten Lesung am 3. April bei den Duisburger Akzenten. Da ist noch einiges zu tun. Und das Finale kommt danach ja immer noch.

Meine Vergangenheit mit dem MSV macht sich auch bemerkbar, wenn ich von dem Hörbuchprojekt zum Buch über Michael Tönnies lese. Auf vielen Kanälen konnte man dem schon begegnen. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass ihr noch nichts davon gehört habt, hier nochmals die Erklärung der beteiligten MSV-Fans von Absichten und Notwendigkeiten, damit das Hörbuch verwirklichkt werden kann.






Gestern haben Maxi Maria Platz und ich im Rahmen der Duisburger Akzente über den „Mythos Ruhrgebiet“ gesprochen. Es ging um die Fremdbilder, um Identität und warum die kollektive Erinnerung an die Industrievergangenheit diese Stadtlandschaft in ihrer Entwicklung nicht unbedingt behindert. Das Ruhrgebiet besitzt kein unbestrittenes Bild in diesem Deutschland. Seit Jahrzehnten wird immer wieder darüber geschrieben. Eine kleine Auswahl jener Bücher, die gestern zur Sprache kamen oder nur repräsentativ gezeigt wurden:

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Der Fußball des Ruhrgebiets taucht in vielen dieser Bücher auf. Wolfgang Welt hat selbst Fußball gespielt und erwähnt in Doris hilft immer wieder mal kurz Spiele in der Kreisklasse als alternder Fußballer Ende der 1980er. Für Frank Goosen ist der Fußball immer wieder Motiv und Thema in seinen Büchern. Ich selbst erzähle mit dem Fußball immer wieder auch über die Wirklichkeit im Ruhrgebiet abseits der Stadien. Das könnte noch was werden mit dem Fußball und seiner identitätsstiftenden Kraft im Ruhrgebiet unabhängig von jeglicher Vereinszugehörigkeit, ähnlich wie es der Karneval für Köln ist. Wir müssen das nur immer wieder neu erzählen.

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Für den Vortrag zum Mythos Ruhrgebiet habe ich mich einmal mehr mit der Erinnerungsliteratur an die Arbeiterwirklichkeit beschäftigt, die vor allem ab Ende der 1970er Jahre entstanden ist. Die 1980er Jahre waren im Grunde das Jahrzehnt dieser Literatur. Sie erschien sowohl als autobiografische Solitäre von Arbeitern in Ruhrgebietsverlagen wie dem Oberhausener Assoverlag als auch als Teil eines schriftstellerischen Werks wie dem von Max von der Grün oder Hans Dieter Baroth. Gerade Hans Dieter Baroth wollte die Erinnerung an den Alltag einer Zeit bewahren, die er selbst miterlebt hatte und die in jenen 80er Jahren Geschichte geworden war.





In seinem 1978 erschienen Debut „Aber es waren schöne Zeiten“ verwandelt er Gesprächsmitschnitte mit meist älteren Menschen des Ruhrgebiets zu deren konzentriert chronologisch erzählten Lebensgeschichte. Zudem ordnet er immer wieder die individuellen Erfahrungen in zeithistorische und sozialgeschichtliche größere Zusammenhänge ein. Er erzählt Biografien von Arbeiterinnen und Arbeitern, von denen einige um 1900 herum geboren waren, andere in den 1930er Jahren. Der eine stammt aus Meiderich, die andere aus Dortmund. Wieder ein anderer aus Oberhausen. Mit dieser dokumentarischen Literatur erzählt er von den großen Linien eines Lebens. Immer wieder wird deutlich, wie sehr die soziale Lage das individuelle Schicksal bestimmt hat.

„Streuselkuchen in Ickern“, sein zweites Buch, ist ein Roman, in dem er die Arbeiterwelt der 1940er bis 60er Jahre erzählt. Hier kann er detaillierter sein. Hier kann er den Alltag der Arbeiterwirklichkeit genauer fassen. Das ist jene Welt, die Frank Goosen humoristisch nutzt, weil er Omma und Oppa und deren Sprache noch kannte, aber von ihr nicht mehr direkt erzieherisch betroffen war. Baroth betrachtet diese Wirklichkeit mit dem Blick desjenigen, der sie selbst erlebte und dieser Wirklichkeit entkommen wollte. Die vom Enkel als komisch und pittoresk empfundenen Erfahrungen mit den Erwachsenen haben dunkle Seiten, weil die sie tragende Kultur strenge soziale Regeln des Miteinanders hervorbrachten. In dieser Arbeiterkultur herrschte neben der Solidarität auch oft geistige Enge. Es gab Zerwürfnisse wegen der räumlichen Enge und harte Notwendigkeiten in armen Haushalten. Baroth erzählt davon mit neutralem Blick. Er verurteilt nicht, sondern stellt dar, wie es gewesen ist.

Beide Bücher sind antiquarisch gar nicht mal so selten erhältlich.

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Wer gestern das Halbfinale im DFB-Pokal gesehen hat und bei den Nahaufnahmen der Bielefelder Anhänger in der zweiten Halbzeit nicht berührt war, verschließt sein Herz und macht seine innere Welt unfassbar klein. Was für ein Mitfiebern und Mitbewegen bei jeder kleinen erfolgreichen Aktion der Arminia auf dem Spielfeld. Unweigerlich kamen in mir dabei immer wieder Erinnerungen an unser letztes Halbfinale im DFB-Pokal gegen Cottbus hoch.


In unserem Halbfinale war die Stimmung fast dieselbe wie in Bielefeld gestern. Ich fühlte die Begeisterung über jeden gewonnenen Zweikampf in den letzten Minuten, wenn ich in Bielefeld den Aufschrei nach einer erfolgreichen Grätsche sah. Ich spürte meinen Körper wieder den mächtigen Sprung von Olivier Veigneau zur Torlinie begleiten, wo er in letzter Sekunde den Cottbuser Ausgleich verhinderte. So intensiv könnnen Erinnerungen sein.

Solche Erinnerungen an besondere Fußballmomente suchen das MSV Museum und ich im Rahmen des Festivals für Fußballliteratur Nachspielzeit. Studio 47 berichtete im letzten Jahr über die Eröffnungsveranstaltung. Der folgende Clip gibt einen guten Eindruck über die besondere Atmosphäre, die beim Lesen der seinerzeit eingesendeten Texte entstand.

Auf ein Neues in diesem Jahr!

Erzählt eure Fußball- und MSV-Geschichten

Das MSV-Museum und der Zebrastreifenblog suchen mit dem Kreativquartier Ruhrort für das Fußball-Literaturfestival Nachspielzeit eure Erinnerungen​


Das MSV-Museum und das Festival für Fußballliteratur Nachspielzeit suchen eure Erinnerungen. Schreibt eure besonderen Erlebnisse mit dem Fußball und dem MSV auf. Schickt diese Texte ein. Lest sie auf der Bühne der Freundschaft zur Eröffnung vom Festival für Fußballliteratur Nachspielzeit Ende Mai in Ruhrort. Werdet Teil einer Geschichtssammlung mit euren Erlebnissen mit und rund um den Fußball.

Erzählt von Auswärtsfahrten und emotionalen Heimspielen. Berichtet über Stadionerlebnisse der besonderen Art. Erinnert euch an Begegnungen im Stadion, die für euer Leben wichtig wurden. Beschreibt eure Erfahrungen, damit eure Enkel wissen, in welcher Welt ihr gelebt habt. Denn all eure Erinnerungen zusammengenommen gehören nicht nur zur Geschichte des MSV. Sie machen auch die Geschichte der Stadt Duisburg und des Ruhrgebiets erfahrbar.

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Auch in diesem Jahr steht die Auftaktveranstaltung vom Festival für Fußballliteratur Nachspielzeit ganz im Zeichen von Anhängern und Fußballamateuren. Die Bühne der Freundschaft steht für euch bereit. Präsentiert dort selbst, was ihr geschrieben habt oder überlasst euren Text einem Sprecher. Schon im letzten war diese Veranstaltung ein besonderes Erlebnis für alle, die dabei waren. Wir hoffen, so viele Erinnerungen sammeln zu können, dass wir sie in der Schriftenreihe des MSV-Museums in einem Buch herausgeben können. Die Einnahmen aus dem Buchverkauf kommen der ehrenamtlichen Arbeit des MSV-Museums zugute.

Sendet eure Geschichten an info@msv-museum.de oder per Post an MSV Museum e.V., Margaretenstr. 5-7, 47055 Duisburg. Wer nicht rechtzeitig zur Eröffnung fertig wird, kann immer noch für das Buch schreiben.

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Am Mittwoch, den 9. April 2025, bin ich ab 18.30 Uhr beim Literatur-Café des Laarer Bürgervereins zu Gast mit meinem Lesungsprogramm „Warum uns Duisburg wie geworden ist“. Duisburg ist für mich eine erzählenswerte Stadt im Sachbuch und in literarischen Texten. Eine Auswahl aus meinen Büchern sowie unveröffentlichte Texte wird zu hören sein.



Warum uns Duisburg wie geworden ist
Die erzählenswerte Stadt


Seit Deutschland die Industrieregion im Westen Ruhrgebiet nannte, war sich Duisburg seines Selbstbilds nicht mehr sicher. Die einen fühlten sich weiter vor allem mit der Rheinschiene verbunden, während die anderen Bedeutung und Stärke durch eben dieses Ruhrgebiet suchten. So rang Duisburg schon lange vor dem Strukturwandel regelmäßig neu um seine Identität. Dabei verstellte die mächtige Industrie den Blick auf die vielfältige Vergangenheit. Wer seinen schwarzen Hals von Kind an waschen musste, beschäftigte sich normalerweise vornehmlich mit den Verursachern des Drecks.

Der Schriftsteller Ralf Koss zeigt in seinem Programm „Warum uns Duisburg wie geworden ist“, wie bedeutsam Geschichten über die Stadt für den Alltag eines jeden Duisburgers sind. Er findet dabei Überraschendes aus der Vergangenheit und Hoffnungsvolles in der Gegenwart. Mit literarischen Arbeiten voller Humor und Texten aus seinen Sachbüchern erzählt Ralf Koss die Biografie Duisburgs, einer Stadt im steten Wandel und mit offener Zukunft.

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Tipitipitip im Fußballtoto, tipitipitip ist unser Motto. Wenn so etwas 1949 gesungen wird, klingt das sehr nach früher Werbung für das Glücksspiel Toto. Leider habe ich nicht herausfinden können, ob dieser Schlager von Benny de Weille tatsächlich als Werbung in Auftrag gegeben war. Dagegen sprechen unterschiedliche Fassungen des Schlagers und ihr Erscheinen im regulären Programm der Plattenfirmen.

Eingespielt wurde der Schlager „Halli, Hallo, wir spielen Toto“ von Benny de Weille und seinem Tanzorchester, gesungen hat Heinz Woezel. Ungewöhnlich waren solche Schlager zur Werbung in den frühen Nachkriegsjahren nicht.

Liest man die Biografien beider Musiker, taucht man tief in die Unterhaltungsmusik der 1950er und 60er Jare ein. Benny de Weille war Jazzklarinettist. Benny Goodman als Vorbild lag nahe. Ob die Orchesterleitung deshalb zwangsläufig folgte?

Film ab und achtet mal auf den zur Illustration genutzten Totoschein!



Uns Fußballinteressierten in Duisburg fällt bei dem zur Illustration genutzten Totoschein vom 1./2. April 1950 nämlich die Begegnung 9 besonders auf. Sie verlangt die Vorhersage des Ergebnisses im Spiel der Oberliga West zwischen dem SV Duisburg und :kacke: 04. Der SV Duisburg war der Duisburger Spielverein, und der Totospieler scheint sich mit seinem Tipp bei dieser Begegnung sehr unsicher gewesen zu sein. Vielleicht, weil er nicht im Westen wohnte. Denn Favorit des Spiels war eindeutig :kacke:. Der DSV verlor das Heimspiel 1:4. Der Duisburger SV war in jener Saison Neuling in der Oberliga West und hielt die Klasse mit einem zehnten Tabellenplatz.

Der MSV spielte in jener Saison in der zweithöchsten Spielklasse des Westens und wurde vierter. Ein Jahr später gelang der Aufstieg in die Oberliga West, während der DSV im selben Jahr abstieg.

Von dem Schlager gibt es eine im selben Jahr 1949 erschienene zweite Fassung, in der auf das große Orchester verzichtet wird. Heinz Musonius‘ Akkordeon übernimmt in dem Fall die Begleitung des Sängers Erwin Hartung Bitte schön.

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MSV im Fokus heißt die Foto-Ausstellung, die gestern Abend in der Cubus Kunsthalle eröffnet wurde. Das MSV Museum würdigt dort die Arbeit der drei Fotografen Nico Herbertz, Jakob Klos und Volker Nagraszus. Seit 2009 sind die präsentierten Fotos entstanden.

Weitere Informationen zur Ausstellung finden sich auf der Seite der Cubus Kunsthalle. Geöffnet ist die Ausstellung von Mittwoch bis Sonntag, 14 – 18 Uhr. Ein paar Impressionen von der Vernissage, bei der die Fotografen Jakob Klos und Nico Herbertz anwesend waren. Zu sehen sind außerdem Linolschnitte mit MSV-Motiven von Peter Hartinger.

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Welch miserable Dramaturgie des Erfolgs verschafft uns diese Regionalligasaison. Der Held der Geschichte MSV ist gerade nicht Teil der Handlung und erlebt dennoch den entscheidenden Moment der Geschichte. Aber halt. Die Drehbuchautoren sind sich noch nicht darüber im Klaren, ob sie nicht noch einen weiteren Verein aus der Serie rausschreiben sollen. Noch ein wenig Aufstiegshandlung soll dem Held erhalten bleiben. Ein Notnagel.

Ich selbst hab schon länger einen Haken dran gemacht und mich mit dem Aufstieg eingerichtet. Im Grunde passt diese Dramaturgie also zu meiner Stimmung. Ich bin recht zufrieden damit, eine Pflicht endlich erledigt gesehen zu haben. Begeistert werde ich erst wieder in der nächsten Saison sein. Ihr seht, mein Optimismus ist zurück und das ist ein gutes Zeichen.

Vielen von euch geht das anders, wenn ich im Netz lese. Da wirken Worte nicht nur erleichtert. Jubel und riesige Freude wird ausgedrückt. Davon greife ich mir später was ab für meine gute Laune in der Kurve. Für uns soziale Wesen sind Stimmungen ansteckend.

So war das vorgestern für mich beim Endspiel im niederländischen Fußballpokal. AZ Alkmaar spielte gegen die Go Ahead Eagles aus Deventer. Ich wurde in das Spiel auch deshalb hineingezogen, weil Gerrit Nauber auf Seiten der Eagles die Defensive organisiert. Er gehört für mich zu den wenigen Spielern der letzten Jahre, die ich schätzte und die mir in Erinnerung blieben. Deshalb waren meine Sympathien in dem Spiel sofort klar verteilt.

Doch Alkmaar schien das Spiel nach 1:0-Führung zu gewinnen. Chancen auf den Ausgleich waren ausgelassen worden. Erst durch einen verwandelten Elfmeter in der siebten Minute der Nachspielzeit schafften es die Eagles noch in die Verlängerung. Selten ist eine Mannschaft so überlegen wie Alkmaar in einer Verlängerung und bleibt dennoch fast ohne Torchance. So souverän und ruhig wie die Eagles alles weg verteidigten schafften sie es im eigenen Ballbesitz danach kaum über die Mittellinie. Gerrit Nauber immer mitten in der dichten hintersten Linie beim Kopfball und beim Ordnen der Defensivreihe, Wadenkrampf inklusive.

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Die Auswechslung folgte in der Nachspielzeit der Verlängerung. Vielleicht kam ein sicherer Schütze. Denn der eingewechselte Spieler verwandelte seinen Elfmeter. 4:2 gewannen die Eagles das Elfmeterschießen, und Gerrit Nauber spielt in der nächsten Saison im Europapokal. Sein Vertrag gilt noch bis 2026.

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Der erste große Erfolg der Eagles in der Vereinsgeschichte. Ihr dürft euch vorstellen: Als ich den niederländischen Reporter das sagen hörte, war mir der MSV so nah. Ich erlebte schon den Anfang der neuen Saison. Die Eagles standen in jenem Moment für alles, was ich mir weiter für die Zukunft der Zebras erhoffe.

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Salzig schmeckt die Nordsee,
sandig nennt man dort den Strand,
Das zu wissen braucht nicht mal den
Meerexpertensachverstand.

Ähnlich sicher war das Wissen
zu der Regio-Liga West.
Abstieg aus der Liga Drei heißt
Regio hält dich gerne fest.

Niemals sofort Wiederaufstieg
wirkt wie von Gesetzeskraft.
Umbruch, dazu Geld gesucht,
ist nichts, was Erfolg verschafft.

Kommt der MSV mal runter,
soll der regiohaft versauern
bis das Nordseewasser süß schmeckt
und die Fans auf ewig trauern.

Solche Wünsche haben wenn, nur
Menschen in der Nachbarstadt.
Aber Mensch kann ändern, was der
Mensch der Welt erschaffen hat.

Abstieg MSV in Liga vier:
Fans mit Euphorie statt Trauer.
Spielzeit bringt genügend Siege
für die Regio ohne Dauer.

Wiederaufstieg doch sofort.
Regio-Wirklichkeit erweitert.
Allen es gezeigt, die hofften,
dass der MSV noch scheitert.

Braucht die Nordsee nicht Entsalzung?
Schickt dann ruhig den MSV.
Unmöglich kennt Duisburg nicht.
Das weiß jeder jetzt genau.

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Am 12. Juni kommt Ronny Blaschke im Rahmen des Festivals für Fußballliteratur Nachspielzeit nach Duisburg. Er liest im Zentrum für Erinnerungskultur aus seinem Buch „Spielfeld der Herrenmenschen“. Für Nachspiel, den Sportpodcast von Deutschlandfunk Kultur, hat er ein knapp halbstündiges Feature über Funktionäre und Fußballer im Nachkriegsdeutschland gemacht, die den Nationalsozialismus unterstützt hatten oder gar Täter waren.

Wer sich schon länger für das Thema interessiert, dem wird das Wissen aufgefrischt. Andere erfahren neu, dass Funktionäre wie DFB-Präsident Peco Bauwens Teile der nationalsozialistischen Ideologie in den 1950er Jahren ungebrochen weitertrugen oder andere wie der Präsident von Eintracht Frankfurt Rudolf Gramlich eigene Schuld verdrängten.

Die Folge beim Deutschlandfunk Kultur: Nachspiel: Von Helden ohne Glanz – NS-Täter und Mitläufer im Fußball Webseite der Episode:

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In knapp drei Wochen ist es so weit. Die zweite Ausgabe von Nachspielzeit – Festival für Fußballliteratur eröffnet am 28. Mai um 19 Uhr im Ruhrorter Plus am Neumarkt. Wer einen Vorgeschmack erhalten will, kann sich den im letzten Jahr entstandenen TV-Beitrag von Studio 47 ansehen. Wenn wir uns erinnern, welch Enttäuschungen der MSV seinerzeit uns kurz zuvor noch bereitet hatte, wird staunen, welch schönen Abend mit eindrucksvollen Texten der schreibenden Fans wir zusammen verbracht haben. Film ab!


In diesem Jahr ist es nun ganz anders. Die Begeisterung über den Aufstieg ist noch frisch. Vielleicht hilft das ja beim Schreiben. Denn noch können Erinnerungen an besondere Fußballmomente eingesendet werden. Per Mail an zebrastreifenblog[at]web.de oder an info[at]msv-museum.de. Den Aufruf findet ihr hier. Also:

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Die Programmankündigung sieht so aus:

Nachspielzeit – Die Eröffnungsfeier mit der Bühne der Freundschaft

Zur Eröffnung des Fußballliteratur-Festivals Nachspieltzeit begrüßt Moderator Ralf Koss aka Kees Jaratz Fußballfans auf der Bühne der Freundschaft mit ihren Texten. Besonderen Erlebnisse in Stadien, auf Fußballplätzen und mit dem Herzensverein werden zu hören sein. Erzählte Alltagsgeschichten aus dem Ruhrgebiet. Wie im Stadion vor einem Spiel sind an diesem Abend auch Begegnungen mit alten Bekannten möglich und viele Gespräche mit Menschen, denen die Kultur und der Fußball am Herzen liegen. Nachspielzeit – Das Festival kann beginnen.
Ort: Plus am Neumarkt, Neumarkt 19, 47119 Duisburg-Ruhrort
Zeit: 19 Uhr
Eintritt frei

Weitere Termine findet ihr hier.

Das Fußball-Literaturfestival Nachspielzeit findet vom 28. Mai bis 22. Juni im Kreativquartier Ruhrort als Teilprojekt von RUHRORT 2030 statt, ein Projekt im Rahmen des Förderprogramms Kreativ.Quartiere Ruhr, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und umgesetzt von ecce – european centre for creative economy GmbH.

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In zwei Wochen ist es so weit. Die zweite Ausgabe von Nachspielzeit – Festival für Fußballliteratur eröffnet am 28. Mai um 19 Uhr im Ruhrorter Plus am Neumarkt. Schreibende Fans stehen dann auf der Bühne der Freundschaft. Der Aufstieg des MSV wird die Eröffnung mit großer Wahrscheinlichkeit auch zu einer Feier der Zebras machen.

Auch wenn die Entscheidung über zwei oder drei Veranstaltungen noch aussteht, poste ich in diesen Räumen schon das bislang feststehende Programm. Da das Festival in der Sommerpause des Spielbetriebs stattfindet, ist es schwierig, Veranstaltungen mit Fußballern oder anderen Protagonisten des Betriebs zu organisieren. Einfach, weil jeder auch mal Urlaub machen muss. Aber noch habe ich Hoffnung, dass wir dieses Jahr auch die Sportler selbst auf der Bühne begrüßen dürfen. Selbst wenn wir die Veranstaltung nur kurzfristig ankündigen können.

Im bisherigen Programm findet sich wieder ein breites Angebot. Von ungewöhnlichen Fußballspielen erzählt Jörg Heinisch. Die junge Autorin Mascha Unterlehberg ist mit ihrem viel gerühmten Romandebut zu Gast. Ihr Roman handelt von der Freundschaft zweier jungen Frauen im Ruhrgebiet, für die das Fußball spielen zum Leben gehört. Dennoch wird deren innere Wut nicht gebändigt. Michaela Maria Müller erzählt von ihrer Jugend während der 90er auf dem Land, in der das Fußballfantum von Mädchen noch selten war und sie einsam machte.

Klaus Hansen liest aus seinen zur Fußball-EM 2024 entstandenen literarischen Notizen und Reflektionen. Ronny Blaschke beschäftigt sich seit Jahren mit den im Fußball verborgenen politischen Verhältnissen. Seine Bücher sind Gesellschaftsbeschreibung und -kritik zugleich. Er liest aus seinem letzten Buch über Rassismus im Fußball. Christoph Biermann ist einer der bedeutendsten Fußballautoren Deutschlands. Er war beim Spiegel, bei der Süddeutschen Zeitung und schreibt nun als Reporter für 11 Freunde. In seinen Büchern beschäftigt er sich seit Jahren mit der Entwicklung des Fußballs sowohl in taktischer als auch in kultureller sowie ökonomischer Hinsicht. In Ruhrort wird er aus seinem preisgekrönten Buch lesen über die Wandlung des Fußballs zur Unterhaltungsware seit Einführung der Champions League 1992.

Wer im letzten Jahr dabei war, weiß, jeder dieser Abende wird ein bereicherndes und unterhaltsames Erlebnis. Und nun hoffe ich noch, dass ich in den nächsten Tagen auch die ausstehenden Veranstaltungen ankündigen kann.

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Das Fußball-Literaturfestival Nachspielzeit findet vom 28. Mai bis 22. Juni im Kreativquartier Ruhrort als Teilprojekt von RUHRORT 2030 statt, ein Projekt im Rahmen des Förderprogramms Kreativ.Quartiere Ruhr, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und umgesetzt von ecce – european centre for creative economy GmbH.

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Abschied – ein Drama in drei Akten

Akt I

Acht Jahre lebte der Fußballspieler Tim Lemperle im tollsten Köln des Universums, begegnete den kölschesten Kölnern Deutschlands und wurde zum wichtigen Stürmer des rheinischsten Fußballverein der Zweiten Liga.

Manchmal denkt er nun daran, wie er demnächst im langweiligen Hoffenheim einen Ausgleich finden soll bei diesem Druck Tore für seinen Verein zu erzielen. In Köln war das nie ein Problem.

Ein letztes Mal macht er nun Party auf dem Rheinschiff. Ein letztes Mal die Kränze mit all den Kölsch, ein letztes Mal den Dom in der Abendsonne und den kölschen Frohsinn. Ein letztes Mal Ausgehen vor dem Aufstiegsfinale.

Akt 2

FC-Fan bricht FC-Stürmer die Nase.

Akt 3

Noch in Arbeit.

Verarbeiten:
2,4 Promille, unterschiedliche Zeugenaussagen, Schwächung der Mannschaft und FC-Fan im Zwiespalt zwischen Aufstiegshoffnung und Selbstschutz.

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Bald ist es so weit. Die zweite Ausgabe von Nachspielzeit – Festival für Fußballliteratur eröffnet am 28. Mai um 19 Uhr im Ruhrorter Plus am Neumarkt. Schreibende Fans stehen dann auf der Bühne der Freundschaft. Der Aufstieg des MSV wird die Eröffnung mit großer Wahrscheinlichkeit auch zu einer Feier der Zebras machen. Das vollständige Programm von Nachspielzeit – Festival für Fußballliteratur findet ihr hier.

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Trotz des im letzten Jahr gerade zu bewältigenden Abstiegs war auch die damalige Eröffnung eine große Feier von und für MSV-Anhänger. Das lag an den vielen Erinnerungen, die durch die auftretenden Fans vorgelesen wurden. So unterschiedlich die auftretenden Fans, so unterschiedlich erzählten sie von ihren besonderen Momenten mit dem Fußball. Manchmal stand ein einzelner Spieler im Zentrum der Geschichte, manchmal ein soziales Engagement abseits des Rasens, manchmal aber auch ein einzelnes Spiel. Nicht alle Autorinnen und Autoren hatten Gelegenheit, am Eröffnungsabend zu kommen. So blieben einige Geschichten mit Erinnerungen an ein Leben mit dem MSV ungelesen. Mit einer dieser ungelesenen Geschichten möchte ich zur Eröffnungsfeier am 28. Mai einladen.

Michael Bochmann (* 1963)

Entmüdungsbecken und ein Traum, der platzt
Es muss Anfang der 1970er Jahre gewesen sein. Mein Vater nahm mich mit ins Stadion. Das war das erste Mal, das ich den Spielverein in einem Spiel wirklich gesehen habe. Es war ein unbeschreibliches Erlebnis. Es ging gegen den FC :kacke: 04. Wir fuhren mit dem Stadionbus von Meiderich Post direkt zum Stadion. Monumental erhob sich die Haupttribüne des Wedau-Stadions vor meinen Kinderaugen. Wir betraten das Stadion, gingen die Treppe hoch zu dem Zwischenplateau, und mein Vater hielt dort erstmal an. Er hatte auf Grund einer Kriegsverletzung nur ein Bein. Dann gingen wir durch einen der Eingänge zur Haupttribüne und er zeigte mir, wie hoch die Sitzreihen gingen. Als ich dort hochsah, erschien mir die Tribüne noch gewaltiger als draußen auf dem Parkplatz vor dem Stadion. Als ein Ordner kam und nach unseren Karten fragte, schüttelte mein Vater den Kopf. Unsere Plätze waren dann auf der Vortribüne.
Wir gingen zurück und ich dachte, heute Nachmittag werde ich zum ersten Mal dabei. Sonst verbrachte ich die Zeit ab 15.30 Uhr zu Hause vor dem Radio, nun gingen wir zu unseren Plätzen auf der Vortribüne ganz nah am Spielfeld. Es war eine unbeschreibliche Stimmung. Etwa 30 Minuten vor dem Anstoß saßen wir schon da. Dazu muss ich sagen, es war ein Winternachmittag und gefühlt minus 20 °C . Der Platz war knochenhart gefroren und unser Spielverein gewann durch Tore von Johannes Linßen und Bernd Lehmann. Ich war angefixt. Danke, Papa, das sage ich auch heute noch. Ich bin froh, dass er mich mit dem Zebravirus infiziert hat. Es gibt ja nur den einen Verein. Und noch was gehört dazu: Mir wurde an diesem Tag klar, das da unten auf dem Rasen, das wollte ich auch. Ich wollte Fußballprofi werden und das beim MSV.
Schon in der folgenden Woche wurde ich zusammen mit meinem Freund Michael beim MSV in der Jugendabteilung angemeldet. Der Vater von Michael hatte selbst das Zebratrikot in der Bundesliga getragen. Wir wurden der E2 zugeteilt. Nachdem wir ein Spiel gemacht hatten, sah man uns als so talentiert an, dass wir direkt in die E1 zu Helmut Golz befördert wurden. Dort spielten wir mit Dietmar Schacht zusammen und weiteren E-Jugendspielern mit später bekannter werdenden Namen. Die Karriere konnte beginnen. So träumte ich damals. Im Laufe der Zeit wechselte ich die Position in der Mannschaft zwischen Torwart und Feldspieler, wobei ich als Torwart talentierter war. Unsere Mannschaft war in den ersten Jahren unschlagbar. Während meiner Anfänge im Verein freundete ich mich mit Frank an. Er war der Sohn des damaligen Zeugwarts. Dem halfen wir gerne, wenn er die Schuhe der Profis putzte. Zur Belohnung durften wir in das Entmüdungsbecken, nachdem die Profis dort fertig waren. Manchmal war das Wasser noch warm. Ob es besonders heiß eingelassen worden war oder ob einige Herren der Ersten Mannschaft dort vielleicht… – ich will es heute nicht wissen.
Durch die Mitgliedschaft beim MSV litten meine schulischen Leistungen ein wenig, weil fast alle meine Tag an der Westender Straße stattfanden. Als Jugendspieler waren wir auch immer wieder mal Balljungen. An anderen Spieltagen traf ich mit Frank. Ich erinnere mich noch genau, es war mal wieder soweit, der FC Bayern musste zum MSV. Das Stadion platzte aus allen Nähten und wir waren mit dem „Ordnerbus“ losgefahren. Damit fuhren die in Meiderich wohnenden Stadionordner los. Das waren alles ältere Männer. In diesem Bus wurde auch die vom Zeugwart vorbereitete Ausrüstung für die Spieler transportiert. Wir trugen die Kisten mit den Klamotten bis in die Katakomben der Haupttribüne, wo auch die Umkleidekabinen waren. Danach durften wir uns auf der Haupttribüne das Spiel ansehen. Unsere Plätze waren ganz oben unter dem Dach am Geländer, praktisch Stehplätze. Gewaltig! Natürlich gewannen die Zebras. Ich glaube sogar durch Tore von Ronnie Worm, der damals noch A-Jugendlicher war.
Meine eigene Karriere kam allerdings ins Stocken, auch wenn ich mit der C1 noch in der Niederrheinliga spielte – der damals höchsten Jugendspielklasse. In jener Zeit spielte der MSV die für mich beste Saison seiner Bundesligageschichte. Am ersten Spieltag im August 1977 kam der HSV ins Wedau-Stadion. Die hatten sich mit Kevin Keegan verstärkt. Rudi Gutendorf war da Trainer, und die Hamburger galten als der größte Favorit in dieser Saison. Aber die Zebras gewannen 5:2. In einem rasanten Spiel schoss Rudi Seliger drei Tore. Es war eine ungewöhnliche Saison, in der auch das unvergessene 6:3 gegen die Bayern gelang. Das Spiel der Spiele von Enatz Dietz. Er erzielte in diesem dramatischen Spiel vier Tore. Der FC Bayern hatte mit der Meisterschaft nicht zu tun und wurde am Ende der Saison Zwölfter. Trainer beim MSV war Rolf Schafstall, der den erkrankten Otto Knefler vertrat. Später übernahm Burdenski den Trainerjob bis zur Genesung Otto Kneflers. Der gesunde Otto Knefler übernahm wieder, jedoch nicht für lange Zeit. Knefler erkrankte erneut und wurde bis zum Saisonende von Carl Heinz Rühl abgelöst. Der war somit der vierte Trainer im Laufe der Saison. Es gibt einen großen Unterschied gegenüber den vier Trainern in den letzten Drittligaspielzeiten vom MSV. Die Gründe für die Wechsel waren kein Misserfolg. An einem denkwürdigen 34. Spieltag qualifizierten sich die Zebras mit einem 1-0 Sieg gegen :kacke: für den Europa Cup jener Jahre, den UEFA Cup. In diesem Wettbewerb war in der Folgesaison erst im Halbfinale gegen Mönchengladbach Schluss. Überhaupt war der letzte Spieltag der Saison 1977/78 denkwürdig. Köln wurde durch ein 5:0 auf St.Pauli Deutscher Meister wegen der besseren Tordifferenz gegenüber Borussia Mönchengladbach. Obwohl die Fohlen in Düsseldorf mit 12:0 gegen Borussia Dortmund gewannen. Für mich bleibt die Saison 1977/78 die Beste in meiner Karriere als Zebrafan. Aber auch nur, weil ich 1964 im Sonmer noch nicht laufen konnte.
Meine Hoffnungen auf die eigene Fußballerkarriere waren in jenem Jahr schon vorbei. Ein Spiel der Schulmannschaft des Max-Planck-Gymnasiums gegen das Steinbart Gymnasium beendete meine kurze Kariere endgültig. Ich war auf den Arm gefallen, Trümmerbruch vom Ellenbogengelenk das Ergebnis. Als der Bruch ausgeheilt war, spielte ich noch bis zur A-Jugend in den zweiten Jugendmannschaften. Danach war ich noch lange Zeit als Jugendtrainer beim MSV tätig. Aber mein Traum, den ich als Siebenjähriger hatte, war zerplatzt.

Und ab in Fangedächtnis MSV Duisburg.


Das Fußball-Literaturfestival Nachspielzeit findet vom 28. Mai bis 22. Juni im Kreativquartier Ruhrort als Teilprojekt von anderthalb.dekaden statt, ein Projekt im Rahmen des Förderprogramms Kreativ.Quartiere Ruhr, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und umgesetzt von ecce – european centre for creative economy GmbH.

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Menschen müssen sich die Welt erklären, das Handeln anderer Menschen und viel, viel zu selten versuchen sie auch ihr eigenes Handeln besser zu verstehen. In Berlin haben Fans des BFC Dynamo offensichtlich Gründe gesehen, warum „Pele“ Wollitz, so ist, wie er ist und warum er eben immer wieder so Wollitz-Dinge sagt. Allerdings kennen wir in Duisburg das schon viel länger, als dafür die BFC-Fan-Erklärung die Ursache sein könnte.

Dennoch will ich zumindest darauf hinweisen, weil neulich noch „Pele“ Wollitz ja auch mal wieder ein paar schlechte Worte über den MSV verlor auf einer Pressekonferenz von Energie Cottbus. Aus Sicht der BFC-Fans ist ein Vorfall im Spiel des BFC Dynamo gegen Energie Cottbus am 4. Mai 2024 die Ursache für solche Worte. Ein Gedenkstein erinnert nun an diesen Vorfall. Frank Willmann macht darauf in seinem sehr schönen Text über die eskalierte Gewalt in Berlin am letzten Spieltag der Regionalliga Ost im Schlussabsatz aufmerksam. Es scheint tatsächlich einen realen Hintergrund zu diesem Gedenkstein zu geben, von dem im Kicker seinerzeit berichtet wurde.

Für Wollitz` Worte auf der Pressekonferenz neulich über den „Meidericher SV“ könnte dieser auf den Kopf gefallene Stein ja tatsächlich eine Ursache gewesen sein, so abschätzig klingt der Ton, als er über den „Meidericher SV“ zu sprechen beginnt. Schwierigkeiten mit Größenvergleichen als Nebenwirkung kann ich mir auch vorstellen. Wie schnell ist man in einer anhaltenden Benommenheit verwirrt und weiß nicht mehr, ob 16.000 oder 10.000 die größere Zahl ist. So redete er also und war nicht zu bremsen:

Ich weiß nicht, ich hab jetzt irgendwo, hier ja, der Meidericher SV da, die da aufgestiegen sind da, in der Regionalliga West, die sich da feiern, weil da 47 Vereine in der (sic !) Insolvenz gehen, ja. Das ist für mich ja keine aussagekräftige Tabelle. Ich will nur sagen, da waren sechszehntausend, da werden drei Wochen Hype drüber gemacht. Letztes Jahr waren zehntausend in Berlin. Ich weiß nicht, wieviel tausende anschließend auf dem Altmarkt.

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Allerdings kennen wir solche verwirrten Äußerungen von ihm nun schon so viel länger als seit 2024. Wir kennen wahre Gründe, zumindest einen, der wesentlich zu seinem spürbaren Groll gegenüber der Fußballwelt beitrug. Die Niederlage von Energie Cottbus gegen den MSV im Halbfinale des DFB-Pokals in der Saison 2010/2011 lässt ihm anscheinend keine Ruhe. Vielleicht kann er keinen Frieden schließen mit den Niederlagen seines Lebens. Immer wieder kommt er ja auf diesen MSV zurück, muss er über ihn sprechen.

Aber es ist ja nicht nur der MSV. So oft wurde ihm unrecht getan. Es ist anstrengend ihm auf der Pressekonferenz zuzuhören. So viele Worte muss er sprechen. Manchmal verliert man den Überblick darüber, worum es überhaupt geht. Es scheint so, als möchte er eigentlich bedauert werden, weil die Größe seiner Arbeit niemals richtig erkannt wurde. So entpuppt sich der Stein als besondere Ironie der Wollitz-Biografie, weil die wahren Gründe vom Wollitz-Blick auf den Fußball verschleiert bleiben.

Klar dagegen ist meine Erinnerung an das Halbfinale gegen Cottbus. Als Einstimmung auf das Finale gegen RWE eine gute Erinnerung. Das ich beim Erinnern an einen anderen Ausgang des bald folgenden Finales als seinerzeit in Berlin denke, versteht sich von selbst.

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Das Programm von Nachspielzeit 2025 ist vollständig. Jörg Heinisch, Mascha Unterlehberg, Michaela Maria Müller, Klaus Hansen, Ronny Blaschke, Christoph Biermann, Kathrin Längert und Ralf Koss werden zu sehen und zu hören sein. Austausch und Gespräche wird es geben. Ich freue mich auf die kommenden Wochen. Am nächsten Mittwoch eröffnet das Festival mit der Bühne der Freundschaft für schreibende Fans. Fehlt nur noch ihr. Die Bühne ist gerichtet.

Die Infos zu den einzelnen Veranstaltungen finden sich hier

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Wenn ein MSV-Fan aus Süddeutscland zur Eröffnung des Festivals für Fußballliteratur anreist, um seine Erinnerungen an den MSV auf der Bühne der Freundschaft zu lesen, ist das schon wieder eine eigene Geschichte wert. Morgen um 19 Uhr ist es so weit. Im Plus am Neumarkt heißt es Bühne der Freundschaft frei für schreibende Fans. Und die MSV-Torten vom Café Kurz warten darauf angeschnitten zu werden. Der Abend ist der Auftakt zur dreiwöchigen Reihe mit Autorinen und Autoren, in deren Büchern der Fußball eine Rolle spielt. Das gesamte Programm findet sich hier.

Und wer einen Vorgeschmack zur Einstimmung braucht, im letzten Jahr sah das so aus:

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Die erste Veranstaltung nach der Eröffnung von Nachspielzeit ist ungewöhnlichen Fußballspielen gewidmet. Jörg Heinisch hat über solche Spiele in zwei Büchern geschrieben. Er hat Videos und Fotos gesichtet und einige davon mitgebracht. Am Montag geht es in Ruhrort weiter.

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Etwas ausführlicher wird der Abend mit der folgenden Pressemitteilung angekündigt.

Ungewöhnliche Fußballspiele – Ein Abend mit Fotos und Videos

Können Sie sich vorstellen, dass ein Spiel 15-mal verschoben werden musste? Oder dass ein Torhüter absichtlich den Bruch der Latte verursacht? Dass mehrere Spieler von der Polizei vom Platz weg verhaftet werden? Oder ein Fußballer mit dem Ball ein Flugzeug vom Himmel holt? Kann es sein, dass Nordkorea ein großes Stadion vollmacht und dem eigenen Publikum einen ausländischen Drittligisten als den vielfachen Weltmeister Brasilien präsentiert? Lernen Sie den Robin Hood von Surinam kennen! Wie kann es sein, dass ein Klub das eigene und das gegnerische Tor verteidigt?

Erleben Sie das Schicksal eines brasilianischen Balljungen, der ein Tor erzielt. Versetzen Sie sich in eine Zeit, als eine Radiolivereportage über eine Begegnung vom Reporter noch lange fortgesetzt wurde, während das Spiel selbst schon beendet war, was er nicht bemerkt hatte. Verfolgen Sie, wie einfach man den stärksten Gegenspieler schon vor dem Anpfiff in der entscheidenden Partie der Weltmeisterschaftsqualifikation aus dem Spiel nehmen kann. Lernen Sie Spiele kennen, bei denen der Sieg längst ausgiebig gefeiert wurde, obwohl das Team gar nicht gewonnen hat.

Jörg Heinisch ist seit 31 Jahren im Bereich der Fußballliteratur unterwegs – mal beschäftigt sich er mit Stimmung in südamerikanischen Stadien, mal mit Katastrophen rund um diesen Sport, mal den Leben und Erlebnissen von Groundhoppern bei ihren Reisen durch die Welt, mal mit Vereinshistorie oder Fanbiographien.


Das vollständige Programm von Nachspielzeit – Festival für Fußballliteratur findet ihr hier.


Das Fußball-Literaturfestival Nachspielzeit findet vom 28. Mai bis 19. Juni im Kreativquartier Ruhrort als Teilprojekt von anderthalb.dekaden statt, ein Projekt im Rahmen des Förderprogramms Kreativ.Quartiere Ruhr, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und umgesetzt von ecce – european centre for creative economy GmbH.

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Am Dienstag betreten wir mit dem Festival Neuland. Zum ersten Mal wird bei Nachspielzeit nicht im Sachbuch vom Fußball erzählt, sondern in einem Roman. „Wenn wir lächeln“ heißt die Geschichte zweier Freundinnen, die im Ruhrgebiet leben, Fußball spielen und von denen eine zugleich eine kaum zu lindernde innere Wut verspürt. Mascha Unterlehberg hat diesen Roman geschrieben. Im Ruhrorter Plus am Neumarkt beginnt die Lesung am 3. Juni um 19 Uhr.





Wie es in den zwei Wochen danach bei Nachspielzeit – Festival für Fußballliteratur weiter geht, findet ihr hier.


Das Fußball-Literaturfestival Nachspielzeit findet vom 28. Mai bis 19. Juni im Kreativquartier Ruhrort als Teilprojekt von anderthalb.dekaden statt, ein Projekt im Rahmen des Förderprogramms Kreativ.Quartiere Ruhr, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und umgesetzt von ecce – european centre for creative economy GmbH.

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Wenn 20 Minuten vor der Eröffnung eines Festivals sowohl der Mitveranstalter, drei von fünf an dem Abend Auftretende als auch fast alle der erwarteten Gäste fehlen, darf man sich entspannen. Dann sollte man die Gegebenheiten als Fügung des Schicksals annehmen. Dann kann man noch ein wenig auf die frei werdenden Straßen nach Ruhrort hoffen und notfalls mit den schon fünf Anwesenden die zwei Torten alleine aufessen, dazu noch ein paar Bier trinken, bis einem endgültig schlecht geworden ist. Schlimmer kann es dann nicht mehr werden.

Eine halbe Stunde zuvor hatte das Lokal-TV die geplante Berichterstattung abgesagt, weil das Team nicht nach Ruhrort kam. Die Straßen waren voll und der Verkehr Richtung Ruhrort ruhte. Die Autos bewegten sich nicht auf den Verteilerkreis in Kasslerfeld zu. Straßenbahnen fuhren nicht. Am Bahnhof warteten die Fahrgäste auf die 901 bereits eine Stunde. Ein Unfall hatte den Verkehr Richtung Norden zum Stillstand gebracht.

Doch das Festivalwunder geschah. Zwar teilte kein Ex-Fußballer als Moses des Festivals die Flut der Autos, aber ganz, ganz langsam konnten die Besucher und Auftretende anreisen. Mit einer Verspätung von 20 Minuten konnte Nachspielzeit 2025 beginnen.

Jürgen Schuhmacher war aus Karlsruhe gekommen und hatte in Duisburg vom Bahnhof nach Ruhrort genauso lang gebraucht wie aus seiner Heimatstadt in die Stadt seines MSV. Der badische Zungenschlag war unüberhörbar, als er seinen Text mit den Erinnerungen las, wie er in den 1970ern Bernard Dietz und Ronny Worm im Fernsehen sah, und es von da an fußballerisch betrachtet um ihn geschehen war. Er hatte sein Herz an die Zebras verloren. Mit seinem berührenden Text erfuhr das Publikum, was es bedeutet im weiten Umfeld, das einzige Zebra vor Ort zu sein.

Jürgen Schuhmachers Erinnerungen gehörten zu sieben weiteren Texten, in denen der Fußball mit seinen besonderen Momenten der Vergangenheit gefeiert wurde. Es wurde viel gelacht über Erlebnisse voller Komik, Berührendes und Nachdenkliches wurde erzählt.

Tina Halberschmidt stand mit ihrem Vater bei einem Auswärtsspiel in der Kurve hinter dem Tor und sah mit an, wie beim Aufwärmen ein Schuss von Caspar Jander ihren fast 80-jährigen Vater am Kopf traf, so dass der einfach umkippte. Gott sei Dank, blieb er unverletzt. Caspar Jander aber suchte nach dem Spiel das Opfer seines Fehlschusses und dem getroffenen Vater sein Trikot. Selbstverständlich trug es Tina Halberschmidt an diesem Abend auf der Bühne.

Sammy Sommerfeld erzählte, wie er den „Emmes“ beim Stadionbesuch Anfang der 1970er kennenlernte. Sein „Vadda“ war Ordner und auch andere Familienmitglieder engagierten sich ehrenamtlich für den MSV. Er selbst setzte die Familientradition in unterschiedlichen Funktionen fort und fühlt sich dem Verein so sehr verbunden. Heute engagiert er sich beim MSV Museum.

Dass für den legendären 1986er 7:3-Europapokalsieg von Bayer Uerdingen gegen Dynamo Dresden in Heiner Hesedings Kinderzimmer die Grundlagen gelegt wurden, muss in der allgemeinen Fußballhistorie noch vermerkt werden. Über zehn Jahre zuvor erschuf Heiner Heseding mit einem Fußball-Spiel die deutschen Fußballligen neu. Mit den Spielergebnissen seiner Kinderzimmerwirklichkeit sah er den unaufhaltsame Aufstieg des damaligen Regionalligisten Bayer Uerdingen voraus.

Uwe Müller ist gebürtiger Erfurter. Ihm wurde die Liebe zu Rot-Weiß Erfurt in die Wiege gelegt. So lernte er den MSV im Auswärtsblock kennen. Seitdem er in Duisburg lebt, heißt es Polyamorie für ihn. Zumal seine Frau mit dem MSV schon immer mitfieberte. Wie solch eine moderne Beziehungskonstruktion mit zwei Vereinen möglich ist, erzählte er in seinem Text.

Drei Fußballfans konnten nicht anwesend sein. Deren Texte las ich selbst vor. Arie Knipscheer, in Neudorf geboren, aber mit Ruhrorter Wurzeln, erzählte die Anekdote, wie er als Kind ohne Geld für den Eintritt in der Saison 67/68 dennoch das Spiel der Zebras gegen die Bayern sehen konnte. Der damalige Trainer Gyula Lorant erlaubte ihm Stunden vor dem Spiel im Stadion zu bleiben.

Michael Bochmann erzählte von seinem überwältigenden ersten Besuch im Stadion und seinem daraus erwachsenen Traum, Fußballprofi zu werden. Als Torwart spielte er erfolgreich in den Jugendmannschaften des MSV, bis er nach einem Ellbogenbruch die Hoffnungen auf die Karriere begraben musste. Er gehört zu dem Jahrgang von Dietmar Schacht.

Für Michael Breuer-Mule waren die Jahre in der Oberliga während der 1980er ein Anlass zu Erinnerung. Es waren besondere Jahre, weil der MSV damals über die Dörfer fuhr und der Fußball noch nicht so groß war, dass auch die kleinen Vereinen in einer Sportanlage spielten, die Stadion genannt werden konnte. Wer nach Langerwehe fuhr, landete auf einer Bezirkssportanlage. Dass die Suche nach dem Stadion Langerwehes im Gespräch mit den Einheimischen zu Missverständnissen voller Komik führte, versteht sich sofort.

Von all den Erinnerungen beflügelt, ließen sich die Gäste nach der Lesung die MSV-Torten von Café Kurz schmecken. Erinnerungen stoßen Erinnerungen an. Menschen, die sich bis dahin noch nicht gekannt hatten, sprachen miteinander. Was Menschen verbindet, wurde im Plus am Neumarkt lebendig. Aus dem Erzählen über die Vergangenheit entstand gelebte Gegenwart.


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Fotos: Heiner Heseding, Marion Basteck, Ralf Koss

Montag geht es mit dem Abend über ungewöhnliche Fußballspiele weiter. Jörg Heinisch hat Geschichte, Videos und Fotos dabei.

Dienstag liest Mascha Unterlehberg aus ihrem viel gerühmten Roman über zwei junge Frauen im Ruhrgebiet, die Fußball spielen und eine Freundschaft verbindet.

Das vollständige Programm von Nachspielzeit bis zum 19. Juni

Das Fußball-Literaturfestival Nachspielzeit findet vom 28. Mai bis 19. Juni im Kreativquartier Ruhrort als Teilprojekt von anderthalb.dekaden statt, ein Projekt im Rahmen des Förderprogramms Kreativ.Quartiere Ruhr, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und umgesetzt von ecce – european centre for creative economy GmbH.

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Manchmal sind es die kleinen Momente im Leben, die einen so erheitern, dass die Woche gut beginnen kann. Beim Blick ins Wikipedia ging es mir gestern so, während ich mir die Verlängerung des Relegationsspiels zur Dritten Liga vom TSV Havelse gegen Lok Leipzig ansah und das 2:0 für Havelse gefallen war. Selbstsüchtig hatte ich auf einen Erfolg der Leipziger gehofft, gefiel mir die Vorstellung einer Auswärtsfahrt dorthin doch sehr viel mehr als die Fahrt in die Vorstadt von Hannover. Wünsche hatte ich aber nicht frei, also gewann der TSV Havelse in dem zum Ende dann vielleicht auch ungewöhnlichen Spiel. Vier rote Karten sind schon was, hochkochende Emotionen aber auch verständlich, weil diese Form der Drittligaqualifikation die Hoffnung sehr auf den Moment konzentriert, anders als es in früheren Zeiten während der Aufstiegsrunden zur 2. Liga war. Die Älteren erinnern sich, dass man sich über die mehreren Spiele mit dem einen oder anderen Ausgang anfreunden konnte.



Ungewöhnlich nenne ich das Spiel aber auch, um elegant noch einmal auf das Festival für Fußballliteratur hinzuweisen,


das heute Abend um 19 Uhr im Ruhrorter Plus am Neumarkt mit einem Abend zu „Ungewöhnlichen Fußballspielen“ fortgesetzt wird. Jörg Heinisch hat Videos und Fotos dabei, um von solchen Spielen zu erzählen.

Das fußballerische Niveau in dieser Verlängerung hat mich überrascht. Natürlich ist das nur ein Ausschnitt einer Saison gewesen, aber dass kaum die Ahnung eines mannschaftlichen, offensiven Zusammenspiels auf beiden Seiten zu erkennen war, hat mich doch überrascht. Defensiv stehen und Bälle wegschlagen, können sie aber alle.


Den TSV Havelse kennen wir ja noch aus jenem der Drittligajahre, als sie uns die Sicherheit gaben, ein Abstiegsplatz sei auf jeden Fall schon vergeben. Vielleicht konnte der MSV den Abstieg seinerzeit auch wegen solcher Konkurrenz noch vermeiden.

Und als der Aufstieg des TSV feststand, wollte ich es genau wissen und sah bei Wikipedia jenes Foto, das mich unter dieser Überschrift immer noch erheitert. Allerdings muss man mit dem Smartphone recherchieren. Ein größerer Bildschirm zerstört die Komik.

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Das war aber nicht alles in Sachen erheiternde Fotos an diesem Wochenende. Nimmt man Funkes Tageszeitung beim Wort, müssen wir Anhänger des MSV angesichts der Verpflichtung von Niklas Jessen sofort skeptisch werden. Metaphern in Bildunterschriften sind nämlich oft eine heikle Sache. Die Bild-Text-Schere liegt dann nah. Denn ich bin sicher, Niklas Jessen weiß genau, was ein Ball ist und was ein gegnerischer Spieler, und was von beidem er im Idealfall mit seinem Fuß dann tritt.



NRZ, Samstag, den 31. Mai 2025

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Später stellte sich gestern Abend bei der Lesung von Jörg Heinisch heraus, das erste der von ihm vorgestellten ungewöhnlichen Fußballspiele war das einzige Spiel in seinem Fußball-Reigen aus Deutschland. Genauer, es war ein Nicht-Spiel, denn in Duisburg sollte es angepfiffen werden, und es fand nicht statt. Im deutschsprachigen Raum fand es so große Aufmerksamkeit, dass Jörg Heinisch in Hessen davon mitbekam und seitdem überall in Deutschland mit dieser Geschichte vom FC Taxi II und dem dort nicht angepfiffenen Spiel gegen Rot-Weiß Mülheim II seinen Abend zu ungewöhnlichen Fußballspielen eröffnet.

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Wer die skurrilen Begebenheiten rund um Fußballspiele hörte, muss einmal mehr feststellen, wie sonderbar sich Menschen manchmal verhalten, wie irrational diese Welt zuweilen ist und wie oft unbeabsichtigte Nebenwirkungen entstehen, wenn viele Menschen innerhalb von Regeln einem Ziel folgen. Ein erheiternder Abend.

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Fotos: Ralf Koss

Bei Nachspielzeit – Festival für Fußballliteratur ist heute um 19 Uhr im Ruhrorter Plus am Neumarkt Mascha Unterlehberg zu Gast mit ihrem Roman „Wenn wir lächeln“. Wenn schon angekündigt, dann auch mit dem Clip zum Abend.


Heute Abend betreten wir mit dem Festival Neuland. Zum ersten Mal wird bei Nachspielzeit nicht im Sachbuch vom Fußball erzählt, sondern in einem Roman. „Wenn wir lächeln“ heißt die Geschichte zweier Freundinnen, die im Ruhrgebiet leben, Fußball spielen und von denen eine zugleich eine kaum zu lindernde Wut verspürt. Mascha Unterlehberg hat diesen Roman geschrieben. Im Ruhrorter Plus am Neumarkt beginnt die Lesung heute um 19 Uhr.






Wie es in den zwei Wochen danach bei Nachspielzeit – Festival für Fußballliteratur weiter geht, findet ihr hier.


Das Fußball-Literaturfestival Nachspielzeit findet vom 28. Mai bis 19. Juni im Kreativquartier Ruhrort als Teilprojekt von anderthalb.dekaden statt, ein Projekt im Rahmen des Förderprogramms Kreativ.Quartiere Ruhr, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und umgesetzt von ecce – european centre for creative economy GmbH.

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Puuh im ersten Moment dachte ich, dass ich eine neue Schlagzeile hier lese.

Tolles Programm jedenfalls! Das war bestimmt einiges an Organisationsaufwand!
 
Grins. Ich probiere mich weiter aus in Aufmerksamkeitsökonomie. Denn das PR-Budget ist verdammt klein. Zu viele kennen die Veranstaltungen nicht.
Und dank dir, meiste Arbeit ist die Werbung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur selten lassen Profi-Fußballer während der aktiven Zeit ihrer Karriere einen Blick auf die äußeren Einflüsse zu, die ihre Leistung bestimmt. Umso bemerkenswerter ist das Interview, das Christoph Kneer und Philipp Selldorf für die Süddeutsche Zeitung mit Deniz Undav vor dem heutigen Nations-League-Spiel mit Deniz Undav geführt haben – hier hinter der Paywall.

Sie sprechen recht schnell über das Leistungstief des Stürmers zu Beginn des Jahres. Deniz Undav beschreibt in mehreren Antworten, welche Wirkung die öffentliche Meinung zu seiner Leistung auf ihn hatte und wie ungerecht er sich behandelt fühlte. Seine Laufleistung war gleichgeblieben. Ihm wurde vorgeworfen, er strenge sich nicht genug an, liefe zu wenig. Seine Ernährung wurde genauso in Frage gestellt wie der Kauf eines neuen Autos. All das wirkte auf die Psyche.


Süddeutsche Zeitung, 4. Juni 2025, S. 21

Sein offenes Sprechen macht deutlich, wie sehr die sportliche Leistung von psychischen Prozessen abhängt. Es macht deutlich, dass es für Profivereine fahrlässig ist, die psychische Stabilität ihrer Spieler nicht genauso im Blick zu haben wie deren körperliche Fitness. Empathische Trainer sind schon mal eine gute Grundlage. „Coaching“-Angebote zur Selbstoptimierung helfen allerdings weniger.

Sebastian Hoeneß ist offensichtlich so ein empathischer Trainer Neulich erzählte er in einem weiteren SZ-Interview, wie sehr er in Stuttgart unter Druck geriet, den „harten Hund“ herauszukehren angesichts der Niederlagen seiner Mannschaft, und er erzählte auch, wie wenig er davon hält. Sportpsychologen können auch so einen Trainer bei seiner Arbeit unterstützen.

Eine Hürde für die Akzeptanz eines Sportpsychologen ist wahrscheinlich der Konkurrenzdruck in einem Kader. Wir kennen genauso die Geschichten von Spielern, die es nicht wagten, die nach außen gezeigte Stärke in irgendeiner Weise in Frage stellen zu lassen. Zwar sind Menschen verschieden, und die einen kommen leichter aus psychischer Bredouille wieder heraus als andere. Der Leistung förderlich sind psychische Belastungen in beiden Fällen nicht. Die Unterstützung durch Sportpsychologen ist kein Gedöns. Wir Menschen können nur dann das Beste in uns wecken, wenn es uns psychisch gut geht.

Was übrigens auch für Nachspielzeit – Festival für Fußballliteratur gilt. Dort herrschen Bedingungen, die Autorinnen, Autoren und Publikum das Beste in sich finden lassen. Auf den Veranstaltungen des Festivals entsteht eine Atmosphäre, die allerseits beste Stimmung erzeugt. Wie es in den kommenden zwei Wochen bei Nachspielzeit – Festival für Fußballliteratur weitergeht, findet ihr hier.

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Michaela Maria Müller wuchs in einem bayerischen Dorf auf einem Bauernhof auf. Wenn in dieser Welt sich ein Mädchen während der 1980er Jahre für Fußball interessierte, war das schon eine Besonderheit. Als dieses Mädchen sich auch noch für Jürgen Klinsmann begeisterte, begann sie sich einsam zu fühlen. Heute ist Michaela Maria Müller Buchautorin und Journalistin. So begann sie über diese Zeit und von ihrer Beziehung zu Jürgen Klinsmann zu schreiben. Klinsmann heißt nun ihr letztes Buch, keine Biografie des Fußballstars, sondern eine Erinnerung daran, wie es war, aus der Ferne einen aufstrebenden Fußballprofi anzuhimmeln.

Im Ruhrorter Plus am Neumarkt beginnt die Lesung am 10. Juni um 19 Uhr.

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Das vollständige Programm von Nachspielzeit – Festival für Fußballliteratur findet ihr hier.


Das Fußball-Literaturfestival Nachspielzeit findet vom 28. Mai bis 19. Juni im Kreativquartier Ruhrort als Teilprojekt von anderthalb.dekaden statt, ein Projekt im Rahmen des Förderprogramms Kreativ.Quartiere Ruhr, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und umgesetzt von ecce – european centre for creative economy GmbH.

Das Fußball-Literaturfestival Nachspielzeit findet vom 28. Mai bis 19. Juni im Kreativquartier Ruhrort als Teilprojekt von anderthalb.dekaden statt, ein Projekt im Rahmen des Förderprogramms Kreativ.Quartiere Ruhr, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und umgesetzt von ecce – european centre for creative economy GmbH.

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Seit der ersten Bundesliga-Saison kommt Klaus Hansen zu den Spielen des MSV. Er reiste aus der Eifel an und kommt inzwischen aus Pulheim. Schon mehrere Male trug er mit seinen Gastbeiträgen zum Vergnügen mit dem Zebrastreifenblog bei. Klaus Hansen schreibt schon seit jeher in Essays, aber auch in Lyrik und Prosa über den Fußball.

Mit vielen seiner lyrischen Texte steht er in der Tradition von Dadaismus und Konkreter Poesie. Mit seiner Kürzestprosa gewinnt er dem gewöhnlichen Ereignis im Fußball eine im ersten Moment sinnfreie Pointe ab. Dann wirken die Texte nach und das Rätselhafte, Skurrile bringt die Gedanken in Bewegung. Die Überhöhung des Gegenwartsfußballs ruft bei Klaus Hansen Ironie und Satire hervor. Insofern wird die Komik nicht fehlen, wenn Klaus Hansen aus seinem 2024 entstandenen EM-Tagebuch liest

Im Ruhrorter Plus am Neumarkt beginnt die Lesung am 11. Juni um 19 Uhr.

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Das vollständige Programm von Nachspielzeit – Festival für Fußballliteratur findet ihr hier.


Das Fußball-Literaturfestival Nachspielzeit findet vom 28. Mai bis 19. Juni im Kreativquartier Ruhrort als Teilprojekt von anderthalb.dekaden statt, ein Projekt im Rahmen des Förderprogramms Kreativ.Quartiere Ruhr, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und umgesetzt von ecce – european centre for creative economy GmbH.

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Schon im letzten Jahr hätten wir gerne Ronny Blaschke bei Nachspielzeit als Gast gesehen. Das klappte nicht aus Termingründen. Nun kommt er in diesem Jahr, und es passt umso besser, dass er anhand seines Buchs „Spielfeld der Herrenmenschen“ in Duisburg über Rassismus im Fußball erzählt.

Das Zentrum für Erinnerungskultur hatte Ende letzten Jahres die Ausstellung „ÜBERSeHEN. Auf (post)kolonialer Spurensuche in Duisburg“ eröffnet. Bis zum November ist sie noch zu sehen. Ronny Blaschkes Recherchen zum Rassismus ergänzen diese Ausstellung in einer besonderen Perspektive. Bei der Veranstaltung mit Ronny Blaschke kooperieren wir deshalb mit dem Zentrum für Erinnerungskultur.

Im Kultur- und Stadthistorischen Museum, Eingang Karmelplatz 5, beginnt die Lesung am 12. Juni um 18 Uhr.

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Das vollständige Programm von Nachspielzeit – Festival für Fußballliteratur findet ihr hier.


Das Fußball-Literaturfestival Nachspielzeit findet vom 28. Mai bis 19. Juni im Kreativquartier Ruhrort als Teilprojekt von anderthalb.dekaden statt, ein Projekt im Rahmen des Förderprogramms Kreativ.Quartiere Ruhr, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und umgesetzt von ecce – european centre for creative economy GmbH.

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Christoph Biermann gehört zu den profiliertesten Sportjournalisten Deutschland. Er hat für die Süddeutsche Zeitung, die taz und den Spiegel gearbeitet, momentan schreibt er bei 11 Freunde. Als Buchautor beschäftigte er sich mit dem Fußball der Gegenwart in unterschiedlichsten Perspektiven. Er hat über die Verwissenschaftlichung des Fußballs ebenso geschrieben wie über dessen regionale Bedeutung im Ruhrgebiet. Er hat Union Berlin eine Saison lang dokumentarisch begleitet und sich mit den taktischen Grundlagen des Gegenwartsfußballl beschäftigt. In Duisburg liest er aus seinem Buch „Um jeden Preis“, in dem er den ökonomischen Hintergrund des Fußballs seit Einführung der Champions League 1992 beschreibt und dessen Einfluss auf Kultur und Sport selbst einordnet.

In Das Plus am Neumarkt beginnt die Lesung am 13. Juni um 19 Uhr.

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Das Fußball-Literaturfestival Nachspielzeit findet vom 28. Mai bis 19. Juni im Kreativquartier Ruhrort als Teilprojekt von anderthalb.dekaden statt, ein Projekt im Rahmen des Förderprogramms Kreativ.Quartiere Ruhr, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und umgesetzt von ecce – european centre for creative economy GmbH.

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