Kees Jaratz
Landesliga
Berichtete über Dortmund erinnerten mich zu sehr an solche über München. Habe ich gerade bemerkt, als ich mir die Begegnungen heute ansah. Türkspor natürlich und nicht die andere Endung.
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Dann habe ich nachher, nachdem wir dann zwei Tore kassiert haben, den Spielern im Kreis gesagt, wenn du auf dem Boden hier 2:0 führst, dann ist das wie ein Geschenk, dann musst du halt es mit allem, was du hast verteidigen und im Moment verteidigen wir halt nicht gut.
Ich wollte grundsätzlich meine Verantwortung abgeben. […] Dann habe ich das abgegeben und dann habe ich nach zwei Jahren gemerkt, dass der MSV…der hat sich ja nur zerstritten. Früher war das in einer Person, der Aufsichtsratsvorsitzende und der Präsident, und dann gab’s auf einmal ’ne Postentrennung, und die haben sich nur miteinander…die haben nur gegeneinander gearbeitet.
Warum uns Duisburg wie geworden ist
Die erzählenswerte Stadt
Seit Deutschland die Industrieregion im Westen Ruhrgebiet nannte, war sich Duisburg seines Selbstbilds nicht mehr sicher. Die einen fühlten sich weiter vor allem mit der Rheinschiene verbunden, während die anderen Bedeutung und Stärke durch eben dieses Ruhrgebiet suchten. So rang Duisburg schon lange vor dem Strukturwandel regelmäßig neu um seine Identität. Dabei verstellte die mächtige Industrie den Blick auf die vielfältige Vergangenheit. Wer seinen schwarzen Hals von Kind an waschen musste, beschäftigte sich normalerweise vornehmlich mit den Verursachern des Drecks.
Der Schriftsteller Ralf Koss zeigt in seinem Programm „Warum uns Duisburg wie geworden ist“, wie bedeutsam Geschichten über die Stadt für den Alltag eines jeden Duisburgers sind. Er findet dabei Überraschendes aus der Vergangenheit und Hoffnungsvolles in der Gegenwart. Mit literarischen Arbeiten voller Humor und Texten aus seinen Sachbüchern erzählt Ralf Koss die Biografie Duisburgs, einer Stadt im steten Wandel und mit offener Zukunft.
Zu dem bin ich eingeladen. Keine AhnungUngünstiger Termi
Nachspielzeit – Die Eröffnungsfeier mit der Bühne der Freundschaft
Zur Eröffnung des Fußballliteratur-Festivals Nachspieltzeit begrüßt Moderator Ralf Koss aka Kees Jaratz Fußballfans auf der Bühne der Freundschaft mit ihren Texten. Besonderen Erlebnisse in Stadien, auf Fußballplätzen und mit dem Herzensverein werden zu hören sein. Erzählte Alltagsgeschichten aus dem Ruhrgebiet. Wie im Stadion vor einem Spiel sind an diesem Abend auch Begegnungen mit alten Bekannten möglich und viele Gespräche mit Menschen, denen die Kultur und der Fußball am Herzen liegen. Nachspielzeit – Das Festival kann beginnen.
Ort: Plus am Neumarkt, Neumarkt 19, 47119 Duisburg-Ruhrort
Zeit: 19 Uhr
Eintritt frei
Entmüdungsbecken und ein Traum, der platzt
Es muss Anfang der 1970er Jahre gewesen sein. Mein Vater nahm mich mit ins Stadion. Das war das erste Mal, das ich den Spielverein in einem Spiel wirklich gesehen habe. Es war ein unbeschreibliches Erlebnis. Es ging gegen den FC04. Wir fuhren mit dem Stadionbus von Meiderich Post direkt zum Stadion. Monumental erhob sich die Haupttribüne des Wedau-Stadions vor meinen Kinderaugen. Wir betraten das Stadion, gingen die Treppe hoch zu dem Zwischenplateau, und mein Vater hielt dort erstmal an. Er hatte auf Grund einer Kriegsverletzung nur ein Bein. Dann gingen wir durch einen der Eingänge zur Haupttribüne und er zeigte mir, wie hoch die Sitzreihen gingen. Als ich dort hochsah, erschien mir die Tribüne noch gewaltiger als draußen auf dem Parkplatz vor dem Stadion. Als ein Ordner kam und nach unseren Karten fragte, schüttelte mein Vater den Kopf. Unsere Plätze waren dann auf der Vortribüne.
Wir gingen zurück und ich dachte, heute Nachmittag werde ich zum ersten Mal dabei. Sonst verbrachte ich die Zeit ab 15.30 Uhr zu Hause vor dem Radio, nun gingen wir zu unseren Plätzen auf der Vortribüne ganz nah am Spielfeld. Es war eine unbeschreibliche Stimmung. Etwa 30 Minuten vor dem Anstoß saßen wir schon da. Dazu muss ich sagen, es war ein Winternachmittag und gefühlt minus 20 °C . Der Platz war knochenhart gefroren und unser Spielverein gewann durch Tore von Johannes Linßen und Bernd Lehmann. Ich war angefixt. Danke, Papa, das sage ich auch heute noch. Ich bin froh, dass er mich mit dem Zebravirus infiziert hat. Es gibt ja nur den einen Verein. Und noch was gehört dazu: Mir wurde an diesem Tag klar, das da unten auf dem Rasen, das wollte ich auch. Ich wollte Fußballprofi werden und das beim MSV.
Schon in der folgenden Woche wurde ich zusammen mit meinem Freund Michael beim MSV in der Jugendabteilung angemeldet. Der Vater von Michael hatte selbst das Zebratrikot in der Bundesliga getragen. Wir wurden der E2 zugeteilt. Nachdem wir ein Spiel gemacht hatten, sah man uns als so talentiert an, dass wir direkt in die E1 zu Helmut Golz befördert wurden. Dort spielten wir mit Dietmar Schacht zusammen und weiteren E-Jugendspielern mit später bekannter werdenden Namen. Die Karriere konnte beginnen. So träumte ich damals. Im Laufe der Zeit wechselte ich die Position in der Mannschaft zwischen Torwart und Feldspieler, wobei ich als Torwart talentierter war. Unsere Mannschaft war in den ersten Jahren unschlagbar. Während meiner Anfänge im Verein freundete ich mich mit Frank an. Er war der Sohn des damaligen Zeugwarts. Dem halfen wir gerne, wenn er die Schuhe der Profis putzte. Zur Belohnung durften wir in das Entmüdungsbecken, nachdem die Profis dort fertig waren. Manchmal war das Wasser noch warm. Ob es besonders heiß eingelassen worden war oder ob einige Herren der Ersten Mannschaft dort vielleicht… – ich will es heute nicht wissen.
Durch die Mitgliedschaft beim MSV litten meine schulischen Leistungen ein wenig, weil fast alle meine Tag an der Westender Straße stattfanden. Als Jugendspieler waren wir auch immer wieder mal Balljungen. An anderen Spieltagen traf ich mit Frank. Ich erinnere mich noch genau, es war mal wieder soweit, der FC Bayern musste zum MSV. Das Stadion platzte aus allen Nähten und wir waren mit dem „Ordnerbus“ losgefahren. Damit fuhren die in Meiderich wohnenden Stadionordner los. Das waren alles ältere Männer. In diesem Bus wurde auch die vom Zeugwart vorbereitete Ausrüstung für die Spieler transportiert. Wir trugen die Kisten mit den Klamotten bis in die Katakomben der Haupttribüne, wo auch die Umkleidekabinen waren. Danach durften wir uns auf der Haupttribüne das Spiel ansehen. Unsere Plätze waren ganz oben unter dem Dach am Geländer, praktisch Stehplätze. Gewaltig! Natürlich gewannen die Zebras. Ich glaube sogar durch Tore von Ronnie Worm, der damals noch A-Jugendlicher war.
Meine eigene Karriere kam allerdings ins Stocken, auch wenn ich mit der C1 noch in der Niederrheinliga spielte – der damals höchsten Jugendspielklasse. In jener Zeit spielte der MSV die für mich beste Saison seiner Bundesligageschichte. Am ersten Spieltag im August 1977 kam der HSV ins Wedau-Stadion. Die hatten sich mit Kevin Keegan verstärkt. Rudi Gutendorf war da Trainer, und die Hamburger galten als der größte Favorit in dieser Saison. Aber die Zebras gewannen 5:2. In einem rasanten Spiel schoss Rudi Seliger drei Tore. Es war eine ungewöhnliche Saison, in der auch das unvergessene 6:3 gegen die Bayern gelang. Das Spiel der Spiele von Enatz Dietz. Er erzielte in diesem dramatischen Spiel vier Tore. Der FC Bayern hatte mit der Meisterschaft nicht zu tun und wurde am Ende der Saison Zwölfter. Trainer beim MSV war Rolf Schafstall, der den erkrankten Otto Knefler vertrat. Später übernahm Burdenski den Trainerjob bis zur Genesung Otto Kneflers. Der gesunde Otto Knefler übernahm wieder, jedoch nicht für lange Zeit. Knefler erkrankte erneut und wurde bis zum Saisonende von Carl Heinz Rühl abgelöst. Der war somit der vierte Trainer im Laufe der Saison. Es gibt einen großen Unterschied gegenüber den vier Trainern in den letzten Drittligaspielzeiten vom MSV. Die Gründe für die Wechsel waren kein Misserfolg. An einem denkwürdigen 34. Spieltag qualifizierten sich die Zebras mit einem 1-0 Sieg gegenfür den Europa Cup jener Jahre, den UEFA Cup. In diesem Wettbewerb war in der Folgesaison erst im Halbfinale gegen Mönchengladbach Schluss. Überhaupt war der letzte Spieltag der Saison 1977/78 denkwürdig. Köln wurde durch ein 5:0 auf St.Pauli Deutscher Meister wegen der besseren Tordifferenz gegenüber Borussia Mönchengladbach. Obwohl die Fohlen in Düsseldorf mit 12:0 gegen Borussia Dortmund gewannen. Für mich bleibt die Saison 1977/78 die Beste in meiner Karriere als Zebrafan. Aber auch nur, weil ich 1964 im Sonmer noch nicht laufen konnte.
Meine Hoffnungen auf die eigene Fußballerkarriere waren in jenem Jahr schon vorbei. Ein Spiel der Schulmannschaft des Max-Planck-Gymnasiums gegen das Steinbart Gymnasium beendete meine kurze Kariere endgültig. Ich war auf den Arm gefallen, Trümmerbruch vom Ellenbogengelenk das Ergebnis. Als der Bruch ausgeheilt war, spielte ich noch bis zur A-Jugend in den zweiten Jugendmannschaften. Danach war ich noch lange Zeit als Jugendtrainer beim MSV tätig. Aber mein Traum, den ich als Siebenjähriger hatte, war zerplatzt.
Ich weiß nicht, ich hab jetzt irgendwo, hier ja, der Meidericher SV da, die da aufgestiegen sind da, in der Regionalliga West, die sich da feiern, weil da 47 Vereine in der (sic !) Insolvenz gehen, ja. Das ist für mich ja keine aussagekräftige Tabelle. Ich will nur sagen, da waren sechszehntausend, da werden drei Wochen Hype drüber gemacht. Letztes Jahr waren zehntausend in Berlin. Ich weiß nicht, wieviel tausende anschließend auf dem Altmarkt.