Wir machen uns immer gerne lustig über die Wellblechbude in Paderborn.
Zwischendurch ließ ich mal den Blick schweifen und dachte ich mir: Sch_eisse, schön ist das hier alles immer noch nicht. Aber mit dieser Bude hier, die ja ein ähnliches Alter hat wie unsere Arena, hätten wir vielleicht kein negatives Eigenkapital, könnten gestandener Zweitligist sein und könnten auch mal wieder an die Tür zur 1. Liga klopfen. Wer weiß, für kurze Zeit eine schöne Vision.
Aber dann viel mir wieder ein, daß der MSV Weg wohl niemals der einfache ist. Es geht nie gerade aus, sondern anscheinend ist der Umweg unser Ziel. Hürden prägen unseren Weg.
Die Realität hatte da allerdings auch schon längst zugeschlagen.
0:4 stand es, viermal hiess es, den gruseligsten Tor-Song der Weltgeschichte, dieses „Heile Welt“ – Geplärre tapfer über sich ergehen zu lassen.
Unser Support war verständlicherweise eingeschlafen. Die anfänglich schönen Wechselgesänge zwischen Steh und Sitz längst verstummt, die nette Fahnenchoreo schon lange her. Im Gegenteil erstes Raunen der Unzufriedenheit machte sich deutlicher breit.
Dabei waren die ersten 40 Minuten unseres MSV doch gar nicht schlecht. Machst du ein Tor, wer weiß was passiert…, vielleicht wären wir als Sieger vom Platz gegangen. Aber warum so geschlenzte Dinger, ohne ausreichend Punch, genau auf die Höhe, wo die Torhüter so schön abtauchend, glänzen können. Kann man das Ding nicht einfach mal voll in die Maschen knallen,?
Und dann ist es ist so gekommen, wie so oft in dieser Saison.
Zwischenzeitlich entwickelte es sich immer mehr zu einem fast kontaktlosem Spiel unsererseits. Zu langsam, gedanklich und auf den Beinen. Wieder individuelle Fehler. Wo war die notwendige Aggressivität für den Abstiegskampf? Meine Güte haben die uns in der 2. Hz. Stehen lassen.
Nach dem Spiel als Strafe für uns alle, Spieler wie Fans noch gefühlte 10 Minuten „Oh wie ist das schön“-Geplärre aus den Lausprechern.
Spätestens da wir mir klar, haut mir ab mit eurer Pseudo Heilen Welt ab, wir sind der MSV und darauf sind wir stolz und darauf können wir weiterhin stolz sein und auch bleiben.
Immer wieder aufstehen, immer wieder sagen es geht doch – so ist der Ruhrpott.
Gegen Sandhausen noch mal alles versuchen, alles raushauen, ihr auf dem Platz und wir auf den Rängen. Unsere Wunden können wir im Sommer pflegen.
Wir werden am Samstag nach dem Spiel wieder neue Hoffnung ziehen. TL bau die Truppe auf und arbeitete daran, kämpft auf dem Platz und wir werden unseren Part dazu beitragen.
Aufgeben? – never!