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Ich frage mich dabei nur, wer für welche Ausrichtung genau steht? (...)
Meiner Meinung nach: eine, die wir uns leisten können, bzw.
eher zwei.
Die letzte Saison hat nach wenigen Spielen gezeigt, dass der ''Voetbal total'' vom Kader nicht über eine komplette Saison getragen werden kann. Weder mental noch physisch.
Wir hatten für diese Strategie (und den dazu passenden taktischen Mitteln) genau 11 Spieler. Und das waren die 11 Spieler, die wir auch in der ersten NRP Runde gegen Oberhausen einsetzen mussten, weil die anderen es einfach nicht konnten.
Meine Theorie ist, dass TL diese Strategie (=vertikales Tiki-Taka) entwickelt hat. Das 4-2-3-1 als Formation/ taktisches Mittel wurde dann festgeschrieben und die Spieler klar angewiesen, wie sie ihre Rolle auf dem Feld zu interpretieren haben. Man bekam aber im Laufe der Zeit immer mehr Zweifel ob es so über eine ganze Saison gehen kann.
Man schoss den Gegner aus dem Stadion (wie Großaspach) oder es wurde ein offener Schlagabtausch mit hohen Kosten wie beim 3:4 in Mannheim. Hätten wird das durchgezogen, wären wir vielleicht mit 20+ Punkten Vorsprung und Torverhältnis 110:79 aufgestiegen. Es wäre aber wohl wahrscheinlicher gewesen, dass sich nicht nur Krempicki sondern noch andere verletzt hätten und wir am Ende mit Deana als Stürmer aufgelaufen wären...
Deswegen ist man der Strategie theoretisch treu geblieben, hat aber taktisch immer mehr 'rumgeschraubt. Vor allem in der Arbeit gegen den Ball. Und leider hat im Fussball alles mit allem zu tun und dadurch, dass wir den Gegner z.B. nicht mehr gejagt haben, waren plötzlich die Räume zum bespielen nicht mehr da, die wir vorne gebraucht hätten.
Wir hatten aber auch nicht die Spieler um den Gegner mit Umschaltspiel und/oder Physis (= typischer 3. Liga Fussball) in die Knie zu zwingen. Es gab nach dem Lockdown Spiele, wo ich nicht wusste wie wir eigentlich Tore schießen wollten. Plan A ging nicht und es gab keinen Plan B.
Plan A (=Voetbal total/ Vertikales Tiki-Taka) werden wir auch diese Saison nicht über alle 38 Spieltage (am besten noch mit X-Englischen Wochen und NRP...) sehen. Macht auch nicht bei jedem Gegner Sinn. Die kleinen, physisch schwachen Meppener hätten wir z.B. mit Gruev Fussball und unseren Kleiderschränken (u.a. King) da vorne niedergerungen.
Also denke ich es wird diese Saison noch den Plan B geben. Und dieser wird mehr auf Ballbesitz, Physis und Umschalten setzen. Siehe Braunschweig 19/20. Oder Gruev vor ein paar Jahren.
Kann sogar sein, dass PK das eine trainiert und TL das andere.
Macht das Sinn? In meinem Kopf ja. Nur so kapiere ich den aktuellen Kader. Können ja auch 5x wechseln.
Wird das Erfolg haben? Keine Ahnung...Aber wie soll man aus der Nummer(*) bitte herauskommen?
P.S. Siehe Liverpool: man kann ein Spiel auch sehr gut über die AV aufbauen und das eigene Zentrum zerstört nur das Spiel des Gegners.
Die (*)Nummer ist übrigens folgende:
- der MSV spielte bis in die U-Mannschaften auf Ballbesitz und Physis
- der MSV ist so mit Gruev aufgestiegen
- der MSV hat so die 2. Liga gehalten
- warum auch immer, hat es 18/19 so anfangs nicht geklappt...
- dann kam TL und es klappte wieder
- dann hat TL angefangen, irgendwas komplett anderes zu machen! Kombinationsfussball?!WARUM?! Bis heute macht mich diese Frage wahnsinnig!
- das hat mit der Mannschaft überhaupt nicht geklappt! Die Spieler waren völlig ungeeignet für das Korsett.
- der MSV ist abgestiegen...
- aber irgendwie wollte TL sein Ding immer noch durchziehen und man ließ ihn
- es kam offiziell eine neue Spielidee, die sich aber nicht mal eben so plötzlich in allen U-Mannschaften durchsetzen lässt!
- wir haben 19/20 100% neue Spieler geholt, die zu TL's Idee passen. Leider ist das mit die ''teuerste'' Spielidee auf dem Markt, deswegen wurde es nur ein kleiner Kader.
- das hat ca. 1/3 der Saison sehr gut geklappt
- dann haben wir gemerkt, dass wir das so nicht durchhalten können
- wir wichen immer weiter von der Spielidee ab...und plötzlich waren Jena, Krefeld und Co. unbesiegbar, die wir an den ersten 5 Spieltagen noch mit 4:0 aus der Arena geschossen hätten.
Ergebnis ist bekannt.