Ich verlagere die Diskussion aus dem Verl-Thread mal hierhin.
Stand ist für mich, dass es primär Probleme in der zentralen Defensive und auf den offensiven Außen gibt.
Es gibt abweichende Meinungen dazu, wie dieses Problem vom System her zu lösen ist, und personell eher in der IV oder im 6er-Bereich zu lösen ist.
Ich fände ein 442 flach als Basis passend, das mittels personeller Wechsel situativ in ein 4231 aufgezogen werden kann- und hätte lieber einen agileren zweiten 6er, um primär mehr Kontrolle über das Spiel zu gewinnen und schneller Umschaltmomente auslösen zu können.
@Sven9902 favorisiert ein 442-Raute.
Nun sagt Sven, dass er dieses System unter anderem will, weil uns für ein 442 Tempo auf den Außen fehlt - ich wiederum sage genau aus diesem Grund können wir das andere System nicht spielen -

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Wenn ich Sven richtig verstehe fokussiert er auf zwei Elemente des 442 Raute:
Zum einen ist es ein extrem tiefes System 41212 - 5 Ebenen - extreme langer Weg zum Tor.
Zum anderen kann ich es sehr schnell in ein 433 verdichten - was ich, das sei vorweg gesagt, VIEL besser finde, als unser Versuch zwischen 442 flach und Raute zu wechseln, weil es viel natürlicher passiert, und vermeidet, dass immer wieder in der Verschiebung der 6er ein beachtliches Loch direkt im Zentrum aufgeht.
In dieser Interpretation des 442 Raute + 433 nutze ich insbesondere die Tiefe des System um mit fortlaufenden Störungen Tempo zu nehmen und die Möglichkeit schnell rund um den Ball zu verdichten für den finalen Zugriff - ergo muss ich selbst nicht so schnell sein.
Meine Interpretation des gleichen Systems fokussiert dagegen auf die Tatsache, dass sowohl das 442 Raute als auch das 433 um ausreichend Druck auf den Ball zu haben eher schmal gespielt werden - und so IMMER auch Räume aufgehen, und das uns die Spieler fehlen, die diese Räume dann wieder wirksam zu laufen können.
Svens Einwand im 442 gehe die Mitte auf stimmt für mich nur, wenn ich weiter stehe als im 433 - muss ich aber nicht, weil die Systemanlage ja schon breiter ist, also kann ich im System sogar etwas enger stehen und habe trotzdem noch Zugriff auf die Außenbahn. Die Löcher im Zentrum entstanden für mich wie gesagt primär durch die schwer kontrollierbaren Drehbewegungen.
Deswegen fokussiere ich auch auf einen laufstärkere und handlungsschnellere Doppel-Sechs als wir das bisher haben, die genau das Thema zusammen mit den AV einfängt, und gleichzeitig mehr Tempo in unsere Offensivaktionen bringt - dabei gehe ich davon aus insgesamt etwas tiefer zu stehen, als wir das zuletzt getan haben - weil höher können wir meiner Meinung nach nur stehen, wenn wir auch das Tempo in der IV erhöhen.
Was ich an Sven's Variante aber mag, ist, dass es extrem schwer ist einen so starken 6er im Winter zu finden - da gibt es in der IV mehr Chancen. Zudem nutzt sie die technischen Stärken die wir vorne haben tatsächlich etwas besser. Sie bleibt aber für mich deutlich riskanter. weil sowohl die Tiefe als auch die Dichte von ständiger, konzentrierter, gemeinsamer Laufarbeit leben - und das ist genau das, was uns wieder und wieder abgeht.
Und da beginnt wiederum meine Sorge, dass wir uns über die technische Qualität einiger Akteure bezüglich deren taktischer Qualität blenden lassen - das Pepic-Syndrom

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Ich habe auch geschrieben, dass mir gegen Verl einiges gut gefallen hat- aber "einiges gut gefallen" wird uns eben nicht retten... .
Für mich, wird es sehr stark daran hängen, wen wir bekommen. Wenn wir kein zusätzliches Tempo in die IV kriegen können wir meiner Meinung nach das Risiko eines sehr hoch stehenden Systems einfach nicht gehen - stehen wir aber nicht hoch, fehlt uns im 442 Rauite sehr schnell die benötigte Dichte für den Zugriff.
Mein Eindruck - und wie gesagt, bin ich hier, um aus diesen Diskussionen zu lernen.