(...] Es wird ein Wiederholungsspiel geben.[...]
Dazu habe ich das hier gefunden:
https://www.sportbuzzer.de/artikel/...ng-was-passiert-reaktion-dietmar-hopp-lorenz/
und stelle vor diesem Hintergund die Kernpunkte der aktuellen Sach- und Rechtslage - ohne jegliche Wertung und unabhängig
vom derzeit noch unklaren rassistischen oder beleidigenden Anlass - aus meiner Sicht wie folgt dar:
1.)
"Hat eine Mannschaft den Spielabbruch verursacht, wird das Spiel für den Gegner gewertet", sagte Hans E. Lorenz,
Vorsitzender des DFB-Sportgerichts.
Osnabrück hat mit seiner Weigerung (aus welchen gegebenfalls auch nachvollziehbaren Gründen), weiterzuspielen, den
Spielabbruch verursacht.
2.)
Doch welche Folgen hätte es, wenn beide Teams zeitgleich den Rasen verlassen und die Partie dann abgebrochen werden
würde? Lorenz bei
Sport1: "Da kann man entscheiden, ob man das Spiel neu ansetzt. Denn da verteilt sich die Schuld auf beide
Seiten." Und: "Man könnte das Spiel auch für beide Mannschaften als verloren werten".
M. W. nach hat sich der VfL Osnabrück als erstes Team auf den Weg in die Katakomben gemacht und den Rasen verlassen. Die
davon völlig überrumpelten Zebras sind sukzessive und unsortiert (vielleicht auch auf Geheiß des Schiedsrichters?) hinterher
getrottet. Was sollten sie im Ürigen auch noch auf dem Spielfeld? Ohne Gegner (und bei diesen Temperaturen)?
3.)
Der Jurist betonte zudem, dass die Entscheidung über einen Spielabbruch allein dem Schiedsrichter obliege. Derzeit arbeitet
der Verband mit einem Drei-Stufen-Plan. Heißt: Hat sich die Situation auch nach einer zweimaligen Unterbrechung nicht beruhigt,
wird die Partie vorzeitig beendet.
Hier hat der Schiedsrichter diesen (mittlerweile in Kraft getretenen) Plan nicht eingehalten, weil er die Stufe 1 ignoriert und gleich
zu den Stufen 2 und 3 übergangen ist.
Insofern:
Ich unterstütze weiterhin die statements von Wald und Haltermann zur grundsätzlichen Ablehnung des MSV hinsichtlich Rassismus.
Allerdings nicht die unmittelbar nach Spielabbruch und am Montag nochmals bestätigte Entscheidung für ein Wiederholungsspiel.
Ich hätte zunächst die Ergebnisse der polizeilichen/staatsanwaltlichen Ermittlungen und die des DFB abgewartet.
Hier wurde meines Erachtens ohne Not der DFB aus seiner Verantwortung genommen, in den in diesem Fall sportrechtlich äußerst
kniffeligen Fragen zu entscheiden, wer und was für den Spielabbruch ursächlich verantwortlich ist und wer welche sich daraus
ergebenden Folgen zu tragen hat.
So aber kann sich der DFB zurücklehnen und sich auch noch beruhigt auf die Schultern klopfen, wie erfolgreich seine lächerlichen
"Respect-Kampagnen" auf Bannern an Spieltagen und in Werbespots sind. Schließlich haben sich ja zwei Profivereine aus Anlass
des Themas "Rassismus" gütlich (auf ein Wiederholungsspiel) geeinigt.
Ich sehe das anders: Mit dem überhasteten Angebot eines Wiederholungsspiels wurde die Chance vertan, den DFB am Schopfe zu
packen, ihn zu zwingen, klar Stellung zu beziehen und ein Urteil zu fällen.
So aber behält der DFB seine "weiße" Weste und der MSV den "schwarzen Peter". Egal, ob nun für oder gegen ihn geurteilt oder ein
Wiederholungsspiel verordnet worden wäre. Und auch egal, ob es nun Rassismus oder "nur" eine (undifferenzierte) Beleidigung war.
Das negative Image wird der Verein so schnell nicht los.
Kann man beinahe nur hoffen, dass bald der nächste "Fall" im nächsten Stadion eintritt...