Campingo schrieb:
Ich denke, dass sich Hopps Aussagen mit der Meinung vieler Fans decken. Man könnte fast annehmen, dass hier sämtliche Grundstimmungen irgendwo nachgeguckt und dann aufgeschrieben wurden.
Dass Hopp so wie "das Volk" spricht, liegt daran, dass er wie "das Volk" denkt. Auch wenn er nicht mehr beim MSV tätig ist und sich nach diesem Interview daran so schnell auch nichts mehr verändern wird, hat Hopp aus seiner Perspektive immer noch ein wachsames Auge auf den MSV.
Hopp ist ein verdienter Spieler und hat viel für den MSV und Duisburg geleistet. Dafür wurde er aber auch bezahlt; das war sein Job.
Richtig. Und wenn jeder Spieler seinen Pflichten derart nachkäme, hätte Hoppi nicht eine solche Ausnahmestellung inne.
Es wird immer erwähnt, dass er sich den Arsch aufgerissen hat für den MSV. Das ist absolut richtig, aber, wenn wir mal ehrlich sind, spielerisch war er doch sehr limitiert. Was nützt mir ein Spieler wie Hopp, der zwar alles gibt, aber im richtigen Moment einfach nicht die Klasse besitzt. Gar nichts.
Gerade die Tatsache, dass er spielerisch limitiert war und durch unbändige Willensstärke in wichtigen Momenten (als Defensivspieler!) Tore schoss, machte ihn zu einem Großen. Einem Joachim Hopp hat im richtigen Moment nie die Klasse gefehlt. Er war immer da. In der Saison 1994/95 hat er sich wie kein anderer gegen den Abstieg gestemmt. Sein unvergesslicher Siegtreffer zum 1-0 gegen Frankfurt beendete eine ewig lange Niederlagenserie. In dieser Saison schoss er noch zwei weitere wichtige Tore. An der fehlenden Klasse eines Joachim Hopp hat es beim MSV nie gelegen -eher schon an der verweigerten Klasse eines Weltklasselegionärs Igor Shalimov, der 1994 von Inter Mailand ausgeliehen wurde.
Was mich stört ist die Mytifizierung der Vergangenheit. Früher waren einige Sachen anders; früher gab es halt das Wedaustadion mit seiner Holztribüne und seiner Kurve, die gefühlte 50 Meter entfernt vom Tor war.
Weshalb stört Dich die Glorifizierung? Die meisten sportlich erfolglosen Vereine leben von ihrem früheren Ruhm und auch von den teilweise glorifizierten Geschichten. Was haben wir denn sonst beim MSV? Nur ein tolles Stadion, sonst nix.
Die Dinge haben sich geändert, und dass auch nicht von heute auf morgen, sondern über einen längeren Zeitraum. Was glaubt ihr denn, in welcher Liga wir spielen würden, wenn wir das neue Stadion nicht hätten? Das ganze Unternehmen mit dem Sonnenkönig Hellmich hat dafür gesorgt, dass doch recht erfolgreich gespielt haben, im Vergleich zu anderen Mannschaften wie Essen, Oberhausen, Wattenscheid etc.
Warum ziehst Du nicht gleich den Vergleich zu Hamborn 07. Fakt ist: In sportlicher Hinsicht kann sich der "neue MSV" fünf Scheiben vom "alten MSV" abschneiden.
Man sollte Missstände in der Gegenwart niemals kommentarlos hinnehmen, aber diese ewige Gelabber, das früher im Wedaustadion beim Spiel gegen Castrop-Rauxel 30000 MSV Fans waren, die 90 Minuten unentwegt die Mannschaft angefeuert haben, entspricht nicht der Wahrheit.
Es ist doch Stammtisch, zu behaupten, dass die Leute dies sagen. Wir sind uns alle bewußt, dass wir früher nicht immer vor 30.000 gespielt haben. Aber die Zuschauerzahlen waren in einigen Spielzeiten längst nicht so schlecht, wie sie gemacht werden. Umgekehrt wird doch ein Schuh daraus! Der "neue MSV" suggeriert doch ständig in Interviews, dass der "alte MSV" immer nur vor 6.000 Zuschauern gespielt hätte. Wie oft habe ich das gehört und gelesen? Soll ich Beispiele nennen? Schifferbörse Ruhrport "Börsentalk" im Jahre 2007 etc pp. Was har Trainer Rudi Bommer einmal gesagt? Er habe den "alten MSV" in seiner Spielerkarriere immer nur als "graue Maus" wahrgenommen und jetzt sei alles anders. Während Rudi Bommers aktiver Spielerlaufbahn war der MSV ein gestandenes Bundesligamitglied mit Spielern wie Dietz, auch wenn man oft gegen den Abstieg spielte. Wie Hopp schon sagt: Man soll die Nase nicht zu hoch tragen. Und ich füge dem hinzu: Die Zuschauerzahlen von knapp 10.000 können schneller zurückkommen, als man denkt -und das trotz überdachten Stadions.
Wir waren früher mit Vereinen wie Gladbach, Köln, Frankfurt und HSV, die uns jetzt in der Zuschauergunst enteilt sind, auf Augenhöhe.
http://www.weltfussball.de/zuschauer/bundesliga-1991-1992/1/ In einer Zeit, als in die Bundesligastadien durchschnittlich 15.000 Eventfans weniger strömten, war der MSV trotz seiner sportlichen Misserfolge mit einem Schnitt von knapp 22.000 gleichwertig mit Gladbach und Co. Und wenn wir bei den vorgenannten Vereinen gespielt haben, dann waren MSV-Heimspiele vorprogrammiert. ICH habe diese Zeiten miterlebt. Unter 10.000 mitgereiste Zebras ging gar nix. Das Ende der Fahnenstange war erst bei 20.000 Zebras in Uerdringen, 17.000 in Köln und 15.000 in Dortmund erreicht. Auswärts war man mit S05 auf Augenhöhe. Und die Stimmung an der Wedau war bis 1996 manchmal richtig überragend -trotz des fehlenden Stadiondachs. Ab 1997 ging es bergab.
Natürlich gab es auch die meist nicht euphorischen Funkel-Zeiten, in denen wir aber sportlich sehr erfolgreich waren. Natürlich war früher nicht alles Gold, was glänzte. Aber der "alte MSV" war in Sachen Fans und Zuschauer mit Sicherheit nicht so schlecht, wie er heute vom "neuen MSV" gemacht wird. Viele haben doch die alten Zeiten gar nicht miterlebt! 1991 in Essen beispielsweise-das waren die besten Zeiten, die ich als Fan erleben durfte. Und da kannst Du jeden Fan fragen, der diese Zeiten miterlebt hat: Jeder wird bestätigen, dass dies die besten Zeiten waren. Ja, wir haben früher auch mal vor 10.000 Zuschauern in der Bundesliga gespielt, aber es gab lange Phasen größter Euphorie, absoluter MSV-Manie. Ursprünglicher Freude und Verbundenheit, wie man sie heute nicht mehr erleben kann. Der Aufstieg in Frankfurt 2004/05 war noch ein Nachgeschmack dessen, was wir früher erlebt haben. Zwar nicht immer und ständig, aber diese Zeiten hat es gegeben. Und sie waren überragend. Die meisten Vertreter des "neuen MSV" kennen diese Zeiten doch gar nicht mehr und wollen dennoch den "alten MSV" richten. Sie wälzen die nackten Zuschauerstatistiken, stellen fest, dass der "neue MSV" in seinem Super-Stadion 4.000 Zuschauer mehr anlockt als der "alte MSV" in seiner traditionsreichen Wedaulaube, in einer Zeit, als generell viel weniger Zuschauer in die Stadien strömten. Aber sie können sich trotz des Studierens der Zahlen niemals in diese Zeiten einleben und das alte MSV-Gefühl erleben. Sie sollen in Achtung und Respekt vor dem alten MSV erstarren, allein schon aufgrund der Tabellenstände trotz geringerer Sponsoreneinnahmen. Und mit dem "alten MSV" meine ich nicht einen Sandrock, sondern einen Dietz oder Hopp, wobei ich beide nicht auf eine Stufe stellen möchte.
Es gab Spiele in der Bundesliga vo 10000 Zuschauern, und das war nicht nur ein einziges; selbst gegen

war die Hütte nicht voll. So kannst du heute keinen Bundesligaverein führen, das genügt nicht den finanziellen Anforderungen. Wer keinen Bock auf die rosa-Schal Trägerinnen oder auf die Popcornverkäufer(natürlich finde ich die Tatsache, dass im Stadion Popcorn verkauft wird, zum Kotzen) hat, der kann halt woanders hingehen.
In der erfolgreichen Funkel-Zeit waren zeitweise die Heimspiele gegen S05 nicht ausverkauft. Das ist richtig. Aber nimm die anderen Heimspiele in den 90er Jahren gegen S05. Da waren die Ränge nicht nur ausverkauft -da waren sie überfüllt. Da wurden die Fans noch bis 30 Minuten nach Anpfiff von den Ordnungskräften entlang des Spielfeld von unten in die Kurve gestopft, weil von oben kein Durchkommen mehr war. Ganz zu schweigen von den legendären Zeiten der Oberliga West, die ich natürlich nicht miterlebt habe. Da waren 45.000 (!!!!) an der Wedau, wenn die königsblauen Erbfeinde, die heute zu Partnern mutieren sollen, einmal mehr aus dem Stadion geschossen wurden.
Ich gehe seit 1992 zum MSV und bin froh, dass wir so eine Infrastruktur haben wie heute.
Stimme ich zu!
Und mal ehrlich, welchen Spieler aus der 2. Mannschaft kann man denn hochziehen? Den Möders? oder den Tosunoglu? Die guten Nachwuchsspieler aus dem Raum Niederrhein gehen doch seit Jahren zu den größeren Vereinen wie

, Leverkusen, Köln, Dortmund etc.
Ja natürlich wäre Mölders einer für die 2. Liga gewesen. Und die 2. Liga wäre genau das Richtige für ihn gewesen. Schade, dass man die Talente verprellte. Und was ist mit Tosunoglu, N´doum und Neumayr? Erstgenannten konnte man leider nicht halten (die anderen wollte man nicht halten). Schade, schade, schade! Wäre beim MSV auch in früheren Zeiten derartig mit Talenten verfahren worden, würde es heute überhaupt keinen MSV mehr geben. Jahrelang hat man sich durch den Verkauf von Eigengewächsen wirtschaftlich über Wasser gehalten. Du sagst, dass ohnehin alle Talente nach S05, Leverlusen etc. gehen. Nach dieser Argumentation können wir ja, wie Hopp schon vorschlägt, die zweite Mannschaft auflösen und die Talentförderung einstellen.
Apropos Hopp. Die Aussage mit der Freikarte finde ich ja mal so was von lächerlich. Was erwartet er denn? Dass er in Hellmichs VIP-Loge eingeladen wird und dass dieser ihm die Eier krault?
Hopps Aussagen sind ingesamt sicherlich etwas populistisch, deshalb aber nicht unwahr. So ist Hopp nun mal -ein typischer Duisburger. Er ficht weniger mit dem Florett als vielmehr mit dem Säbel.
Mich würde mal interessieren, was Hopp mit "Vortribüne" meint. Ggf. bezieht er sich noch auf alte Wedaustadionzeiten? Dann wäre ein Platz auf der VORtribüne sicherlich unangemessen gewesen. Was Hopp vielleicht heute noch nicht weiss: Im neuen Stadion sind gerade die Plätze im unteren Bereich der Haupttribüne sehr gut. Wie auch immer: Diese Hopp-Aussage verstehe ich nicht ganz. Sie hängt wohl eher damit zusammen, dass er sich seitens des MSV seit Jahren schon unbeachtet und vergessen fühlt. Was jedoch nicht für die Fans gilt, wie er betont und wie man hier sehen kann.