Am Container des Fanprojekts haben nach dem Spiel gegen Hansa Rostock, wie im übrigen nach jedem Spiel, einige Fans gestanden und über das Spiel diskutiert. Hierbei handelt es sich um Fans jeder couleur. Rentner, Frauen, Kinder, eigentlich alles was die Fanszene zu bieten hat. Aber sehr wenig gewaltbereite Fans.
Aus Richtung der Nordkurve kam eine Gruppe von vermutlich gewaltbereiten Hansa Rostock-Fans auf das Fanprojekt zugelaufen. Die Gruppe hat sich dem Fanprojekt Container bis auf ca. 50 m nähern können. Dann traf die Polizei ein und trennte beide Gruppen. Dabei drängelten Polizisten die vor dem Container stehenden Fans zurück. Am Container selbst ist relativ wenig Platz zum ausweichen. Hierzu kommt dort ein Geländer mit einer Hecke um das man erst herum muss.
Da wohl seitens der Fans nicht schnell genug zurück gewichen wurde, gar es ein paar Verbalattacken von beiden Seiten. Ich hatte mich zu diesem Zeitpunkt bereits sehr weit auf den Parkplatz zurück gezogen. Einen Autofahrer (sehr wahrscheinlich Lulu Nolden) habe ich aufgefordert, jetzt nicht mit dem Auto dort durchzufahren. Als ich hinter dem Auto war, gab es auf einmal ein Getümmel und jede Menge Polizisten bahnten einen Weg durch die dort stehenden Fans, dies unter Einsatz von Schlagstöcken und Peffergas! Einige Fans wurden über den Parkplatz verfolgt, zu Fall gebracht und mit Schlagstöcken traktiert. Es wurde keinerlei Rücksicht auf völlig unbeteiligte Personen genommen. Alles was im Wege war wurde mit Schlagstöcken traktiert. All dies habe ich aus ca. 20 m Entfernung deutlich sehen können.
Nachdem sich die Lage beruhigt hatte, bin ich zurück zum Container und habe einige verletzte Fans zu den Sanitätern auf der gegenüberliegenden Straßenseite gebracht.
Ich habe zusammen mit Dirk Lechtenberg versucht, auf den Einsatzleiter der Polizei, Herrn **** einzuwirken, von jeder weiteren Provokation abzusehen. Was uns nach einigen zureden dann auch gelang.
Ca. 15 Minuten später bin ich dann nochmals zu den Sanitätern um nach den verletzten Fans zu sehen. In der Zeit, wo ich nachgesehen und nachgefragt habe, wurden die komplette Gruppe der zu behandelnden Fans, der Sanitäter, Dirk Lechtenberg und meine Person, eingekesselt. Als ich den Kessel verlassen wollte, wurde mir gesagt, ich könnte den Kessel erst nach Abgabe meiner Personalien verlassen. Auf meine Nachfrage, warum ich den Kessel nicht verlassen dürfte, hieß es, ich sei zum falschen Zeitpunkt am falschen Platz! Hier habe ich nach dem Einsatzleiter Herrn **** gefragt und gebeten die Situation zu klären. Dazu hieß es nur, schaun wir mal wann Herr **** wieder Zeit hat. Nach einiger Zeit stellte sich aber heraus, dass die Gruppe der Polizisten die uns eingekesselt hatte, eine andere Gruppe war, als die Gruppe für die Herr *** zuständig ist. Der Einsatzleiter dieser neuen Gruppe, Herr *****, stellte ich dann meinem Fragen. Ich habe darauf hingewiesen das Herr Lechtenberg und ich versuchen die Situation zu deeskalieren und eigentlich nur nach dem Status der verletzten Fans schauen wollten und mit der ganzen Aktion, überhaupt nichts aber auch gar nichts zu tun haben.
Herr Lechtenberg durfte dann den Kessel verlassen, erhielt aber gleichzeitig einen Platzverweis. Ich durfte den Kessel erst verlassen, nachdem meine Personalien festgestellt wurden. Dazu wurde ich per Videokamera gefilmt und auf Photo aufgenommen. Ebenfalls wurde mir mitgeteilt, dass gegen mich ein Ermittelungsverfahren wegen Landfriedensbruch eingeleitet wird!