Wirtschaftliche Situation des MSV Duisburg

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Hallo zusammen!

Ich habe bis jetzt hier nur mitgelesen. Melde mich aber jetzt mal zu Wort, da mich das Thema von Tag zu Tag mehr beunruhigt. Versuchen wir doch einmal die Sache so nüchtern wie möglich zu betrachten:

Fakt ist: Ja. Der MSV (unterscheide der Einfachheit halber jetzt nicht zwischen e.V. und den diversen Kapitalgesellschaften) ist mit dem wachsenden Hellmich-Imperium (und den verschiedenen Töchtern) auf Gedeih und Verderb verflochten. Ich lasse bewußt die gesammelten Zahlenwerke außer Acht, denn diese werden hier ja rauf und runter diskutiert. Ein allumfassendes Insiderwissen hat hier niemand (auch Hr. Wittsiepe) nicht. Wir bleiben also zwangsläufig im spekulativen Bereich und diskutieren immer wieder im Kreis. Ich habe die Unterlagen von Hr. Wittsiepe soweit zugänglich gelesen und kann mir - trotz guter BWL und Wirtschaftskenntnisse - auch keine schlüssiges Bild machen.

Grundsätzlich stellt sich doch die Frage: Wollen wir Fans/Mitglieder diesen Zustand ändern, oder steht (allein) der "moralische" Aspekt der geschäftlichen Verflechtungen im Mittelpunkt? Immer vorausgesetzt, dass diese Vorgehensweisen legal und rechtlich nicht zu beanstanden sind.

Was wären (realistisch betrachtet) die (besseren) Alternativen?

Wollen wir unseren geliebten MSV an einen Vermarkter wir Sportfive ausliefern, der null Bezug zu den Zebras, Fans, Stadt, Region usw. hat und sich wahrscheinlich nicht die Bohne für ein Engagement bei uns interessiert (es sei denn es wäre finanziell lukrativ)?

Wollen wir den Gazpromskis und Biene Majas nacheifern, die noch Jahrzehnte auf gigantischen Schuldenbergen hocken werden und ihr gesamtes Tafelsilber nebst Seele des Vereins verscherbelt und verpfändet haben???

Gibt es im Verein (AR und andere Gremien) momentan Persönlichkeiten, die über das notwendige wirtschaftliche Know-how, Netzwerke und Kontakte verfügen, um eventuelle Alternativpläne professionell und nachhaltig umzusetzen? Ich glaube Nein. Ich bin seit 25 Jahren Mitglied und hatte genügend Zeit mir von gewissen Vereinsvertretern und deren "Kompetenz" ein genaueres Bild zu machen. Und damit hier nicht wieder Missverständnisse aufkommen: Viele dieser Leute waren schon vor Hellmich da!!!

Um es auch deutlich zu sagen: Ich gehöre weder zu einer Pro-; noch zu einer Anti-Hellmich Fraktion. Mir geht es einzig und allein um unsere Zebras und ich wäre der Erste, der WH oder andere Beteiligte zur Rede stellen würde (wenn ich denn könnte), sollte sich tatsächlich herausstellen, dass unser MSV über einen sonst im Fussballgeschäft (!) üblichen Rahmen hinaus ausgepresst wird.

Ich bin nicht für eine "Berlusconisierung" des MSV - ganz und gar nicht. Und ich glaube, dass wir davon auch weit entfernt sind. Wie sind noch nicht von der russischen Gasmafia, arabischen Scheichs, Versicherungskonzernen und Sportartikelherstellern unterwandert und instrumentalisiert (glaubt ihr etwa die Bauern in München können noch irgendetwas ohne Allianz und Adidas machen..)? Die sind direkt oder indirekt auch an der dortigen Fussball AG beteiligt - und zwar in ganz anderen Dimensionen. Habt ihr darauf Bock? Ich nicht!

Also: Etwas Polemik raus und Sachlichkeit rein. Wenn die Sache mit Hellmich stinkt, dann muß etwas geschehen, keine Frage. Aber bitte mit Augenmaß und immer mit der Frage verknüpft, wo und wie sich Alternativen darstellen könnten.
 
Wie sind noch nicht von der russischen Gasmafia, arabischen Scheichs, Versicherungskonzernen und Sportartikelherstellern unterwandert und instrumentalisiert
Wir sind nur von einem Dinslakener Bauunternehmer unterwandert...

Nun gut, sachlich:

Mir ist es völlig egal, wer am MSV verdient, mir ist nicht egal, dass überhaupt jemand am MSV verdient. Der MSV scheint wirtschaftliche Schwierigkeiten zu haben, die unter anderem bzw vor allem aus den ungünstigen Verträgen resultieren.

Und da ist es mir widerum egal, ob es bereits einen potentiellen Nachfolger gibt!
 
Was das Verständnis der einzelnen Gesellschaften innerhalb und außerhalb des MSV und deren Verflechtung miteinander betrift wäre eine schematische Zeichnung nicht schlecht.

Als wir uns besprochen hatten, um Omega in den Aufsichtsrat zu wählen, hatten wir eine solche Zeichnung. Leider habe ich im Moment keinen Zugang dazu. Könnte aber später folgen.

Hier mal eine ältere Auflistung aller Organe:

MSV Duisburg Stadionprojekt Verwaltungsgesellschaft mbH
mit Geschäftsführer Björn Bremer

Diese Gesellschaft ist Geschäftsführerin der
MSV Duisburg Stadionprojekt GmbH & Co. KG
(also auch Björn Bremer als Geschäftsführer)
Zweck/Gegenstand des Unternehmens: Erwerb als Bauherr, die Nutzung und die Verwaltung von Immobilien und grundstücksgleichen Rechten sowie sonstige Anlageinvestitionen, insbesondere die Durchführung von Investitionen zur Errichtung von Sportstadien und Sportstätten.
Fazit: Eigentümer des Stadions!

MSV Duisburg Verwaltungsgesellschaft m.b.H.
mit Geschäftsführer Dietmar Cremer, Arnold Nitzki, Detlef Pirsig

Diese Gesellschaft ist Geschäftsführerin der
MSV Duisburg GmbH & Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien
(also auch noch Geschäftsführer Cremer, Nitzki, Pirsig - wieso eigentlich noch Pirsig?)
Zweck/Gegenstand des Unternehmens: Die Fortführung und die Weiterentwicklung des bisherigen steuerpflichtigen wirtschaftlichen Geschäftsbetriebes des Meidericher Spielverein 02 Duisburg e. V. mit dem Sitz in Duisburg, insbesondere das Betreiben des Fußballsports einschließlich des Profifußballs unter der Bezeichnung Meidericher SV Duisburg oder hieraus abgeleiteter Kürzel (z. B. MSV; die Zebras) und die Verwertung bzw. Nutzung aller zur Verfügung stehender gegenwärtiger und künftiger Rechte, insbesondere der Verwendung des Logos des Meidericher SV (blaues Zebra vor weißem Hintergrund). Im Rahmen ihres Unternehmensgegenstandes gemäß Abs. 1 hat die Gesellschaft die bisher vom Meidericher Spielverein 02 Duisburg e. V. vorgenommene Pflege der Tradition fortzusetzen. Die Gesellschaft soll die Farben des Meidericher Spielverein Duisburg e. V. (blau-weiß) grundsätzlich fortführen. Die Gesellschaft soll, soweit rechtlich möglich, Träger aller Lizenzen sein, die ihre Mannschaften, insbesondere ihre Fußballmannschaften, zur Benutzung von Einrichtungen zur Durchführung internationaler oder nationaler Klubwettbewerbe berechtigen, insbesondere Träger der Lizenzen zur Benutzung der Vereinseinrichtungen des DFB. Weiterer Unternehmensgegenstand sind der Erwerb und die Verwaltung eigenen Vermögens, insbesondere die Gründung von und die Beteiligung an anderen Unternehmen jeder Rechtsform im In- und Ausland sowie deren Management sowie der Erwerb weiterer Gesellschaftsanteile an der Stadionbetriebs GmbH & Co. KG.
Fazit: Eigentümerin der Profiabteilung (BuLi, Amateure und Profijugend)!

MSV Duisburg Management Verwaltungsgesellschaft mbH
mit Geschäftsführer Björn Bremer
Zweck/Gegenstand des Unternehmens:
Die Verwaltung und die Beteiligung als persönlich haftende Gesellschafterin an einer Gesellschaft, die den Betrieb und die Verwaltung von Sportstadien und Sportstätten zum Gegenstand ihres Unternehmens hat.
Jetzt kommt Spekulatius, weil ich keinen Handelsregistereintrag gefunden habe (?), aber bei der IHK (s.o.) und im Beteiligungsbericht der Stadt Duisburg
(http://www.duisburg.de/I_01/medien/b..._2005-2006.pdf) die Gesellschaft

MSV Duisburg Management GmbH & Co. KG
genannt wird, die das Stadion von der Besitzgesellschaft (Stadionprojekt KG s.o.) gemietet hat. Die Management GmbH und somit Björn Bremer müßte die Geschäftsführung inne haben. Die MSV KG a. A. sollte wesentlich Beteiligte der MSV Management KG sein.
Fazit: Dies ist die Betreibergesellschaft des Stadions, die mietet das Stadion von der Stadionprojekt KG und vermietet an die KG a. A.


Das Konstrukt dürfte mittlerweile etwas anders aussehen.
 
Hallo Zusammen, hallo Yike!

Vielen Dank erstmal an Yike für die erste Auflistung.
Jetzt wird so einiges klar oder auch nicht.

Mal eine ganz doofe Frage.
Warum macht man so ein Gesellschaftsmodell und was hat es für einen Vorteil?
Warum reichen nicht z.B. die MSV Duisburg Stadionprojekt GmbH & Co. KG als Eigentümer des Stadions und die MSV Duisburg GmbH & Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien als Betreiber des Fußballsport incl. Profimannschaft.

Das würde dann so aussehen:

Die MSV Duisburg Stadionprojekt GmbH & Co. KG vermietete das Stadion an die MSV Duisburg GmbH & Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien bis zu einem Zeitpunkt wo das Stadion dann in den Besitz des Mieters übergeht (Mietkauf).

Ist zum Teil ja auch im normalen Immobilienkauf möglich.

Könnte höchstens etwas mit der Haftung oder mit Insolvenz zu tun haben.
Hoffe es nervt euch nicht wenn ich so viel Frage.
Aber es soll ja nur dem Verständnis dienen. :-)

Gruß von einem immer noch besorgten Fussball-Hitz
 
Warum reichen nicht z.B. die MSV Duisburg Stadionprojekt GmbH & Co. KG als Eigentümer des Stadions und die MSV Duisburg GmbH & Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien als Betreiber des Fußballsport incl. Profimannschaft.

Jetzt wird´s etwas komplizierter...

Bei den Gesellschaften, ich nenne sie jetzt "MSV" (beinhaltet die MSV Duisburg GmbH & Co. KG aA und die MSV Duisburg Verwaltungsgesellschaft mbH) und "Stadion" (beinhaltet die MSV Duisburg Stadionprojekt GmbH & Co. KG und MSV Duisburg Stadionprojekt Verwaltungsgesellschaft mbH) handelt es sich jeweils um eine Kommanditgesellschaft und einer normalen GmbH. Bei den Kommanditgesellschaften tritt die GmbH als Kommandantist auf. Dazu bedarf es jedoch überhaupt zuerst einer GmbH, damit dieses Konstrukt eintreten kann. Es wird also zuerst die GmbH gegründet und dann, mit dieser als Kommandantist, die GmbH & Co. KG aA.

Das eine Trennung zwischen "MSV" und "Stadion" erfolgte ist, meines Erachtens, unter anderem bilanztechnisch höchst sinnvoll.
 
Jetzt wird´s etwas komplizierter...

Das eine Trennung zwischen "MSV" und "Stadion" erfolgte ist, meines Erachtens, unter anderem bilanztechnisch höchst sinnvoll.

So weit so gut.
Jetzt meine nächste Frage. :o :D

Wenn also das Stadion dann mal bezahlt ist und Eigentümer ja die MSV Duisburg Stadionprojekt GmbH & Co. KG ist wird der MSV Duisburg GmbH & Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien ja weiterhin Miete zahlen.

Was geschieht mit diesem Geld oder fällt die Miete weg?
Wie sieht es aus mit Mieteinnahmen des Stadions?
Einnahmen aus Veranstaltung usw.
Bekommt ja alles die Stadionprojekt GmbH & Co. KG und nicht der MSV Duisburg GmbH & Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien.

Kann es dann eine Kapitalumschichtung zu Gunsten der MSV Duisburg GmbH & Co. Kommanditgesellschaft auf Aktien geben und das Kapital dann in den Spielbetrieb (Kauf neuer Spieler, Spielergehälter usw) gesteckt werden.

Wenn nicht, ist der MSV weiterhin nur Mieter (wie beim Wedaustadion / Eigentümer Stadt Duisburg), und kann keinen direkten finanziellen nutzen für den Spielbetrieb ziehen . Oder sehe ich da wieder etwas falsch. :confused:

Ich stelle mir gerade vor ich kaufe ein Eigenheim, finanziere das auf 20 Jahre, und nach zwanzig Jahren muß ich weiter Miete zahlen und kann nicht eigenständig über meine Immobilie entscheiden geschweige den Einnahmen durch Vermietung erzielen

Wie gut das ich Nur Informatiker bin und kein Wirtschaftsprüfer oder dergleichen. :D

Weiterhin viele Grüße nach Duisburg von einem Fussball-Hitz der hofft das dieses hier nur ein böser Traum ist.
 
Das hängt davon ab, wer in der MSV Duisburg Stadionprojekt GmbH & Co. KG Gesellschafter ist. Sind diese grundsätzlich andere als in der MSV Duisburg GmbH & Co. KG aA, dann wäre der MSV tatsächlich nur Mieter.
 
An der Aufsplitterung in 3 Kommanditgesellschaften, bei denen jeweils eine GmbH der persönlich haftende Gesellschafter ist, ist an sich erstmal nix auszusetzen. Dies bringt haftungsrechtliche und wahrscheinlich auch steuerrechtliche Vorteile. Auch die Tatsache, dass in der einen GmbH & Co KG Kapital für den Stadionbau in Form von Kommanditeinlagen gesammelt wurde halte ich nicht für ungewöhnlich. Interessant ist lediglich wie die Beziehungen der verschiedenen KG untereinander bezüglich aller Verbindlichkeiten, Einnahmen und dinglichen Rechte sind, die das Stadion betreffen. Außerdem würden mich die Vereinbarungen interessieren, die die Gesellschafter der "Stadion KG" im Innenverhältnis getroffen haben.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das hängt davon ab, wer in der MSV Duisburg Stadionprojekt GmbH & Co. KG Gesellschafter ist. Sind diese grundsätzlich andere als in der MSV Duisburg GmbH & Co. KG aA, dann wäre der MSV tatsächlich nur Mieter.


Genau das ist doch der Verdacht vom Wittsiepe. Zudem hällt Hellmich 33% vom Stadionprojekt und wirtschaftet somit in die eigene Tasche. Da Hellmich senior auf der einen Seite steht und Hellmich junior auf der anderen, spricht man im Volksmund von Vetternwirtschaft.

Anhand der ominösen 125 Seiten Brief- und Schriftwerken, meint Wittsiepe das belegen zu können. Sollte sich dadurch der Verdacht erhärten, müsste der Aufsichtsrat alle Bücher zur Einsicht anfordern. Sperrt sich Hellmich, landet die Geschichte bei der Staatsanwaltschaft. Wird der Verdacht als unbegründet erachtet, hat sich Wittsiepe ziemlich verzettelt, um nicht zu sagen lächerlich gemacht. Auf jeden Fall darf man gespannt sein.


Um so mehr bin ich gespannt, wie weit die Verpflechtung von MSV und Hellmich wirklich gediehen sind und was dann im Umkehrschluss passiert, wenn Hellmich die Brocken hinwirft und ich im gleichen Atemzug seine Aussage dazu ziehe "Wenn ich mal keinen Bock auf den MSV habe, geht der Verein den Bach runter!"
 
@Yike

Spannend ist es allemal!!! :zustimm: Das Hellmich sen. mit über 30 % an der Stadiongesellschaft beteiligt ist, der MSV (inkl. der Management Gesellschaft) mit nur 11 %, kann man aber niemandem vorwerfen. Darauf hat man sich vor den Baumaßnahmen geeinigt. Der Verein, die Stadt, die Sparkasse und all die anderen an der Stadion Gesellschaft beteiligten wußten von diesem Konstrukt und haben ihn gebilligt. In Magdeburg und Dresden ist der GU sogar noch viel stärker an der Stadiongesellschaft beteiligt.

Die Frage allerdings wie weit die Firma von Hellmich jun., also die Hellmich Marketing, vom MSV profitiert, ist höchst interessant und birgt Brisanz. Da gilt es nachzuhaken! Ein Ansatzpunkt wäre z. B. deren Verträge und Konditionen mit der TUS Koblenz zu vergleichen, was sich jedoch als schwierig herausstellen dürfte....
 
Genau das ist doch der Verdacht vom Wittsiepe. Zudem hällt Hellmich 33% vom Stadionprojekt und wirtschaftet somit in die eigene Tasche.

Das ist meiner Meinung nach zu kurz gedacht. Nur weil Hellmich 33 Prozent der Kommanditanteile vom Stadionprojekt hält heißt das noch lange nicht, dass er "in die eigene Tasche" wirtschaftet. Das hängt zunächst einmal vom Innenverhältnis der Gesellschafter und danach unter Umständen davon ab welche Vereinbarungen bezüglich des Stadions unter den verschiedenen Gesellschaften getroffen wurden, die wir vielleicht gar nicht kennen. Würde man dieser simplen Logik folgen wäre ja auch erwiesen, dass die Sparkasse Duisburg sich "am MSV bereichert", denn diese hält ja auch immerhin mehr als 10 Prozent der Kommanditanteile. Nennt mich tollkühn, aber Letzteres ist dann wohl doch eher ausgeschlossen.
 
Das hängt zunächst einmal vom Innenverhältnis der Gesellschafter und danach unter Umständen davon ab welche Vereinbarungen bezüglich des Stadions unter den verschiedenen Gesellschaften getroffen wurden, die wir vielleicht gar nicht kennen.

Das ist mir klar, dass ich das hier simpler dargestellt habe, als es ist. Jedoch erhoffe ich mir von den angekündigten Dokumenten eben diese Informationen. Falls diese Infos nicht bekannt sind, war die ganze Aufregung für die Katz' und das Sommerloch hat wieder unter Beweis gestellt, dass Fussballzeit doch die bessere Zeit ist! :D
 
Das ist meiner Meinung nach zu kurz gedacht. Nur weil Hellmich 33 Prozent der Kommanditanteile vom Stadionprojekt hält heißt das noch lange nicht, dass er "in die eigene Tasche" wirtschaftet.
Das sehe ich auch so, das Problem ist doch das der Verein nun das finanzielle Risiko der Arena trägt (in Form des langfristigen Mietvertrages) und nicht Hellmich. Oder sehe ich das falsch?
 
Das sehe ich auch so, das Problem ist doch das der Verein nun das finanzielle Risiko der Arena trägt (in Form des langfristigen Mietvertrages) und nicht Hellmich. Oder sehe ich das falsch?


Welches Risiko? Langfristige Mietverträge (10, 15 oder 20 Jahre) sind absolut legitim und an der Tagesordnung! Sollte der MSV die Miete fürs Stadion nicht mehr zahlen können, ist er eh de facto pleite. Der Gläubiger müßte die Insolvenz veranlassen und wir spielten wieder in den Amateurklassen. Das täten wir ohne dieses Stadion aber eh, da für höhere Spielklassen die Anforderungen seitens DFB / DFL zu hoch wären um eine Profilizens zu bekommen.
 
Das täten wir ohne dieses Stadion aber eh, da für höhere Spielklassen die Anforderungen seitens DFB / DFL zu hoch wären um eine Profilizens zu bekommen.

Jetzt hör aber mal auf!
Wo spielt denn RWO? Wo spielt Koblenz?
Dazu noch Essen, Aue, Jena...
Die haben alle in den letzten Jahren im Profifußball gespielt.
Und besser als das alte Wedaustadion sind deren Dreckslöcher auch nicht...

Natürlich war es wichtig, ein neues Stadion zu bekommen, aber mE nicht SO wichtig, dass der MSV daran auf lange Sicht kaputt geht...
 
Ich meinte aber ga nich den Zustand VOR dem Neubau, sondern den jetzigen Status Quo. Ohne "Arena" geht es nicht, da unser altes Wedustadion nicht mehr existiert. Eine andere Spielstätte haben wir nicht. :o

(Davon ab werden RWO und auch Koblenz Probleme mit der Lizensierung bekommen. Auch die planen neu.)
 
Das sehe ich auch so, das Problem ist doch das der Verein nun das finanzielle Risiko der Arena trägt (in Form des langfristigen Mietvertrages) und nicht Hellmich. Oder sehe ich das falsch?

trägt Hellmich überhaupt irgend ein finanzielles Risiko, was er nicht schon irgendwann lange "reingeholt" hat?

Der Mann ist mittlerweile untragbar, der muss als Präsident weg. Als Sponsor - falls der was tut für den Verein - da sollte man mal die Sache durchleuchten und Bilanz ziehen. Vielleicht geht es auch ohne dieses Risiko Hellmich.

Sportlich ist der mMn spätestens seit Koch disqualifiziert. Wer Profi-Sport und Privates nicht trennen kann, der wird früher oder später die Brocken hinschmeissen. Dann besser ein gesteuertes Ende vom Aufsichtsrat oder anderen.

Die Liste der MöchteGernNapoleons ist lang....
 
Es ist erstaunlich, wieviel MSV-Gesellschaften es gibt.
Hier noch eine:
MSV Wedau Besitzgesellschaft mbH
Creditreform-Nr. 5070287513
Verwaltung von fremden Grundstücken, Gebäuden und Wohnungen

zusätzliche Info von der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve
Wirtschaftszweige/Branche nach NACE-Code: Verwaltung von Gewerbeobjekten/Einkaufszentren
 
Es ist erstaunlich, wieviel MSV-Gesellschaften es gibt.
Hier noch eine:
MSV Wedau Besitzgesellschaft mbH
Creditreform-Nr. 5070287513
Verwaltung von fremden Grundstücken, Gebäuden und Wohnungen

Da stellt sich mir die Frage was die vielen Gesellschaften dem MSV finanziell wirklich bringen?

Gruß Fussball-Hitz
 
Ich habe den Eindruck, dass hier einiges durcheinander geworfen wird und grundlegende Zusammenhänge, insbesondere was die Vermietung des Stadions und die Rechtsnatur sowie den Sinn und Zweck einer „GmbH und Co. KG“ betrifft, verkannt werden. Vielleicht hilft hier eine kleine Lach- und Sachgeschichte, die hier ja schon gewünscht wurde, weiter. Leider kann auch in diesem Zusammenhang auf einige Fachausdrücke nicht verzichtet werden:


Es gab einmal ein kleines Zebra, dass hieß Ennatz. Es spielte Fußball in einem alten zugigen Stadion, dass der Tante Stadt gehörte und dass das kleine Zebra von der Tante Stadt gemietet hatte. Irgendwann kam das kleine Zebra auf die Idee, dass es viel toller sein würde, in einer dieser neuen, schicken Fußballarenen zu spielen. Es hatte nämlich gehört, dass sich dadurch mehr Einnahmen erzielen ließen.
Ennatz hatte aber viel zu wenig Geld, um ein so teures Stadion selber zu bauen, und eine Bank hätte dem kleinen Zebra dafür auch keinen Kredit gegeben.
Da lernte Ennatz den Onkel Walter kennen. Der Onkel Walter war Bauunternehmer und verdiente deswegen mit dem Bau und der Vermietung von Immobilen Geld.
Onkel Walter hatte eine Idee, wie er dem kleinen Zebra helfen konnte
Er wollte so eine neue Arena bauen und an das kleine Zebra vermieten. Denn der Onkel Walter mochte zum einen das kleine Zebra sehr, zum anderen konnte er mit dem Bau einer Arena ja auch Geld verdienen. Onkel Walter war nämlich ein Unternehmer und diese wollen halt Gewinne machen.
Onkel Walter wollte aber nicht alleine den gesamten Bau finanzieren. Deswegen sprach er mit der Tante Stadt, der Tante Sparkasse und dem Onkel Hövi sowie dem kleinen Zebra und schlug ihnen folgenden Plan vor:
Sie alle könnten sich doch an der Finanzierung des Stadions beteiligen und zusammen würden sie Eigentümer der neuen Arena werden.
„Dann werden wir also alle Eigentümer der neuen Arena?“ fragte das kleine Zebra. „Nicht ganz“, sagte der Onkel Walter. „Eigentümerin wird eine GmbH und Co. KG. Aber wir werden Gesellschafter dieser Gesellschaft und zwar jeder mit soviel Anteil, wie er sich leisten kann. Zusammen bekommen wir dann auch die nötigen Kredite von den Banken, da wir genügend eigenes Kapital aufbringen“.
„Was ist denn eine GmbH und Co. KG?“ fragte das kleine Zebra. „Das ist eigentlich eine ganz normale KG“, sagte der Onkel Walter. „Und was ist so eine KG?“, fragte das kleine Zebra. „Das ist eine OHG, bei der mindestens ein Gesellschafter Kommanditist und einer Komplementär ist“. „Toll“, sagte das kleine Zebra, „und was ist das nun wieder“?
„Nun“, sagte der Onkel Walter, „ so eine OHG ist rechtsfähig und kann deswegen eigene Verbindlichkeiten begründen“. „Super“, rief das kleine Zebra, „dann treffen ja die Verbindlichkeiten der Gesellschaft für den Stadionbau nicht mich!“ „Halt!“, sagte der Onkel Walter. „So einfach ist das nun auch nicht. Denn als Gesellschafter haftet man grundsätzlich auch für die Verbindlichkeiten der OHG. Aber bei einer KG gilt das für den Kommanditisten nur bis zur Höhe seiner Einlage. Nur der Komplementär haftet voll“. „Klasse, ich werde Kommanditist“, rief das kleine Zebra. „Ganz ruhig“, sagte der Onkel Walter, „wir werden doch alle Kommanditisten“. „Wie geht das denn“, fragte das kleine Zebra. „Wir brauchen doch einen Komplementär“. „Klar“, sagte der Onkel Walter, „dafür gründen wir eine GmbH, bei der wir wiederum Gesellschafter werden. Dann haftet neben der KG nur die GmbH als Komplementärin der KG für die Verbindlichkeiten der KG aus dem Stadionneubau voll“. „Halt“, sagte das kleine Zebra, „aber wir sind doch auch Gesellschafter bei der GmbH und hast Du nicht gesagt, bei der OHG haften die Gesellschafter voll“? „Ja schon“, sagte der Onkel Walter. „Aber bei einer GmbH haften die Gesellschafter eben grundsätzlich nicht, sondern nur die GmbH als solche, die ist nämlich eine juristische Person“. „Puh“, sagte das kleine Zebra, „ganz schön kompliziert. Aber können denn bei einer Gesellschaft andere Gesellschaften Gesellschafter werden“? „Klar“, sagt der Onkel Walter, „das ist kein Problem.“ „Aber ist das nicht ziemlich gefährlich für die Gläubiger von so einer KG bei der die GmbH Komplementärin ist“? „Schon“, sagt der Onkel Walter, „aber es ist rechtlich zulässig. Wir müssen diese Gesellschaft nur „GmbH und Co. KG“ nennen, damit die Gläubiger wissen, dass bei dieser KG eine GmbH Komplementärin ist und deswegen auf dieses Risiko hingewiesen werden.“ Da auch die anderen Tanten und Onkel einverstanden waren, wurde eine entsprechende Gesellschaft gegründet, die das Stadion bauen und vermieten sollte.

Das musste sich doch für alle lohnen: Das kleine Zebra konnte seine Spiele in einem modernen Stadion bestreiten und Onkel Walter, Tante Sparkasse, der Onkel Hövi und auch die Tante Stadt hatten ja auf jeden Fall einen Mieter, der auf das Stadion angewiesen war.
Und, vorausgesetzt das kleine Zebra würde regelmäßig seine Miete zahlen, würden sie ja irgendwann auch ihr investiertes Geld zurückbekommen und Gewinn machen, denn auch deswegen haben die Onkel und Tanten ja in die Gesellschaft investiert.
Das kleine Zebra hatte nun endlich eine schicke Arena und zudem noch eine Vermieterin, die auf das Wohl des kleinen Zebras angewiesen war. Denn wenn es dem kleinen Zebra schlecht ginge und es gar die Miete nicht mehr zahlen könnte, hätte die Vermieterin und damit auch die Onkel und Tanten ein riesiges Problem: Denn wer würde dann die Arena mieten? Und ohne Mieter ginge es der KG schnell ganz schön schlecht. Und die Tanten und Onkel haften als Kommanditisten der KG ja bis zur Höhe ihrer Einlage, so dass dieses Kapital dann auch für sie verloren wäre.
„Nun, dann müssen die Onkel und Tanten aber im eigenen Interesse darauf achten, dass es mir gut geht“, dachte das kleine Zebra und es verstand auf einmal das Sprichwort: „Wenn man von einer Kuh Milch haben will, muss man sie füttern und nicht schlachten!“


Ennatz hatte aber viele gute Freunde, die sich ernste Sorgen um das Wohlergehen des kleinen Zebras machten. Nachdem das Stadion gebaut und an das kleine Zebra vermietet wurde, sah ein Freund, wie viel Miete das kleine Zebra für die Nutzung des Stadions an die KG zahlen musste.
Er sagte zu ihm: „Sag mal, du zahlst für 30 Jahre soviel Miete, da hättest du das Stadion doch alleine bauen können. Außerdem wirst du ja noch nicht mal alleiniger Eigentümer des Stadions, sondern hast nur einen kleinen Anteil an dieser komischen KG, die Eigentümerin des Stadions ist. Hat dich da der Onkel Walter, der ja immerhin 36 % an dieser KG hält, etwa über den Tisch gezogen?“

Das kleine Zebra dachte kurz nach und fragte dann seinen guten Freund:
„Wie lange hast du denn deine Wohnung schon gemietet?“ „30 Jahre“, sagte der gute Freund. „Und wenn du zusammenrechnest, was du an Miete an deinen Vermieter gezahlt hast, wie
viele Wohnungen hättest du dir davon denn schon kaufen können?“. „Mindestens zwei“, sagte der gute Freund. „Und warum hast du das nicht gemacht?“ fragte das kleine Zebra. „Nun“, sagte der gute Freund, „ich konnte so viel Geld auf einmal nicht aufbringen und außerdem hätte ich wahrscheinlich keinen Kredit von einer Bank bekommen und auch wenn ich einen bekommen hätte, wäre mir das Risiko einfach zu hoch gewesen“.
„Siehst du“, sagte das kleine Zebra, „mir ging es doch genauso, als ich das Stadion bauen wollte. Und du bist ja auch nicht Eigentümer der Mietwohnung geworden, weil du seit 30 Jahren so viel Miete gezahlt hast, dass du dir die Wohnung hättest kaufen können.“ „Irgendwie logisch“, dachte der Freund. Auf die Idee, dass er wegen seiner Mietzinszahlung, die insgesamt nun den Wert der Wohnung deutlich übertraf, Eigentümer der Mietwohnung werden müsste, wäre er ja auch gar nicht gekommen und dass sein Vermieter mit der Vermietung Geld verdienen wollte, wusste er ja auch schon immer.
„Ich aber“, sagte das kleine Zebra zum Schluss, „habe sogar noch einen kleinen Anteil an der KG, die ja Eigentümerin des Stadion ist, erworben.“
 
Wenn ich das so lese, bekomme ich den Eindruck, dass der MSV die selben Fehler gemacht hat wie Karstadt und Konsorten...
 
Erstmal ein großes :danke: an baldi :)

Aber wenn ich mal adäquat antworten darf:

Der Onkel Walter hat doch gesagt, dass er das kleine Zebra ganz doll lieb hat und ihm helfen will, auf eigenen Füßen zu stehen. Das kleine Zebra soll doch mit Onkel Walters Hilfe zu einem großen, starken Zebra werden, das auch mal Geissböcken, Fohlen, Löwen und Adlern gehörig in den Hintern treten kann. Das hat der Onkel Walter zumindest den ganzen Freunden vom kleinen Zebra versprochen. Warum hat der Onkel Walter die Verträge denn dann nicht so gestaltet, dass das kleine Zebra auch wirklich alle Möglichkeiten hat, groß und stark zu werden?

Will sagen: rechtlich dürfte Hellmich mit dieser Vorgehensweise absolut auf der sicheren Seite sein, ich finde es nur MORALISCH äusserst bedenklich, was da grade zu passieren scheint bzw schon länger passiert...
 
@Baldi :eek: Riesen respekt! Einfach Klasse, besser kann man es glaube ich nicht machen!

@ruuul, Du schreibst, die Sparkasse hat 10 % der Anteile an der Stadionprojekt. Da existiert ein "Topf" von ca. 4 Mio. €. In diesem Topf müssen die Sparkassenanteile sein! Kennst Du noch andere Kommanditisten? Ich habe dazu nicht gefunden!

Zur Struktur, als wir uns vor ca. 2 Jahren das erste mal getroffen haben, haben wir eine Struktur entwickeln können. (Yike schreibt dies oben) Diese Struktur habe ich heute noch. Posten macht im Augenblick aber keinen Sinn, weil die durch die Verschmelzung nicht mehr aktuell ist. Ich müßte die überarbeiten!
 
Herr Wittsiepe hat mir dankendswerterweise die Unterlagen des Amtsgerichtes per Mail zukommen lassen. Diese liegt hier zum Download bereit. Für 125 Seiten ist das PDF Dokument erstaunlich kein. ISDN-/Modemuser sollten aber etwas vorsichtiger sein ;) :D

Nochmals, ein Danke an Herrn Wittsiepe, somit haben fast alle den gleichen Kenntnisstand!
 
Sehe ich das als frischer Abiturient richtig?

Wir (bzw. der MSV) stehen vor der Wahl, den Kommanditisten in der KG weiterhin horrende Mieten zu bezahlen, ohne jemals die Aussicht auf einen Kompletterwerb des Stadions zu haben, ODER unsere Anteile zu verkaufen, damit aber ohne Stadion dazustehen und somit aufgrund der Auflagen der DFL zwangsmäßig abzusteigen?!
Da man Letzteres ausschließen kann, wird der Verein an sich finanziell ausgelaugt (auch aufgrund des Verdachts der überhöhten Marketingprovision an Hellmich Marketing).

Wenn das so sein sollte, stehen wir tatsächlich auf einer unaufhaltbaren Abwärtsspirale, sollte sich nicht ein gnädiger Geldgeber finden lassen.
Es sieht nicht so gut aus. :(
 
So, nun zum Thema.

Wie schon erwähnt verhält sich das Ganze doch ungefähr so wie mit einer Mietwohnung; auch ohne die kleine Lach- und Sachgeschichte sollte das klar gewesen sein wenn man den Thread verfolgt hat.

Nicht jeder hat genug Geld um sich mal eben eine Eigentumswohnung oder ein Eigenheim zu kaufen. Also läuft es auf die Miete raus.

Das größte Problem am "neuen" MSV ist nicht das Stadion, sondern die Sportabteilung. Die ist fast so schlecht dran wie die von Karstadt.
Würde sportlich etwas bewegt werden und etwas mehr Mut bewiesen werden, so würde man auch genügend Zuschauer haben um sich um die Finanzierung des Stadions keine Sorgen machen zu müssen.

Und wie auch schon erwähnt wurde - jeder der Beteiligten wusste Bescheid, zu welchen Konditionen welche Verträge abgeschlossen wurden.

Was soll ich sagen? Irgendwie finde ich da absolut nichts verwerfliches dran. :( Auch wenn es um unseren MSV geht sehe ich die Dinge realistisch. Schließlich bekommt jeder der Beteiligten seinen Nutzen.
 
Wiso wurde den eine Miete vereinbart ?

Ich dachte immer das Stadion gehörte uns und man zahle nur die Raten ab so einer art MIET KAUF !

Also wurde doch schon von anfang an so die verträge gemacht das sich einige Leute die taschen füllen können .

(Wenn ich es richtig verstanden habe)
 
Was mir unklar ist : Werden die 300 T €/Monat Mietzahlungen der KGaA an die Stadionprojekt AG nur für Tilgung/Abtrag/Zinsaufwendungen verwendet, oder beinhaltet die Miete auch die laufenden Kosten (Energie, Stadionbetrieb, Sicherheitsdienst) etc. ???
Wenn die laufenden Betriebskosten enthalten sind, würde sich die Mietsumme sicher etwas relativieren.
 
Wichtige Informationen

Heute geht das 2. Schreiben in Sachen Stadion raus und dann folgt noch ein letztes diese Woche in Sachen Darlehen.

Zur geäußerten Kritik an meiner Vorgehensweise muss ich in 2. Punkten diese akzeptieren:

1. Einmal sollte ich nicht auf Provokationen reagieren. Das werde ich ab sofort unterlassen. Ich werde mich zu keinem Beitrag mehr äußern, egal was mir da wie untergeschoben werden soll.

2. Ich hätte die angekündigten Unterlagen sofort veröffentlichen sollen. Wenn ich es mir richtig überlege ist es eigentlich paradox, dass ich den MSV Verantwortlichen Dinge vorschlage und Unterlagen zuschicke die diese kennen und wissen und von denen man erwarten sollte dass ein Vorstand und AR in der Situation des MSV ganz von alleine die entsprechenden Maßnahmen ergreift. Deshalb ist es auch völlig unrealistisch dass sich aufgrund meiner Eingaben was ändert. Aber ich habe mich nunmal zu dieser Vorgehensweise entschieden und auf 10 Tage kommt es auch nicht mehr an.

Soviel dazu.

Ob die Hofberichterstattung in der heutigen NRZ auf den Druck der MSV Gemeinde zurückgeht ist nicht unwahrscheinlich, zumindest habe ich beiläufig erfahren dass der Wunsch Spieler zu verkaufen tatsächlich eine DFB Auflage ist. Also diese Dinge kommen jetzt auch in mundgerechten Häppchen.

Zur weiteren Vorgehensweise:

In diesem Forum halte ich mich ab jetzt zurück. Alle die mich angemailt haben bekommen die o.g. Schreiben mit Kopien der Originalunterlagen zugemailt wenn ich diese auf meiner Seite veröffentliche. Wer auf diese Weise auch informiert werden möchte bitte einfach mich anmailen. Dann bekommt Ihr das mit. Ich könnte einen Roman schreiben aber ich konzentriere mich auf die drei Punkte, die den MSV in die Knie gezwungen haben. Und dann passiert was oder es passiert nichts. Mit dieser Beschränkung auf wesentliche Sachverhalte sollte es auch möglich sein, ohne weiteren externen Expertenrat sich eine Meinung zu bilden.

Wenn ich meinen Zeitaufwand seit einem Jahr betrachte sehe ich dann mit der o.g. Veröffentlichung meinen Job als erledigt an. Dann liegen die Sachen auf dem Tisch, die Unterlagen sind dabei und ich hoffe es passiert mehr als nur angeregte Diskussion hier im Forum.

Also dann bis Ende nächste Woche.

R.Wittsiepe
 
Hier mal ein Handelsblatt-Artikel zur Vermarktung allgemein. Zwar wird da wieder Sportfive als Agentur in den Vordergrund gestellt, man erfährt aber trotzdem interessante Dinge: http://www.handelsblatt.com/journal/fussball/klub-chefs-lernen-von-den-rechte-profis;2246914

Folgendes ist klar: Die Einnahmen der von Sportfive vermarkteten Agenturen setzten sich zusammen aus:

a) Jährliche Garantiesumme
b) Abschlussprämie
c) Einem (Löwen-)Anteil der vermittelten Sponsoring-Einnahmen.

Stimmt der Artikel, kassiert Sportfive etwa 20% Provision von den vermittelten Einnahmen. Die hier für Dortmund (50 Mio) und Hertha (25 Mio) angeführten Zahlungen setzen sich wohl aus der Abschlussprämie und den jährlichen Garantiesummen bis 2020 (BVB) bzw. 2018 (Hertha) zusammen. Beide Vereine sind darüber hinaus an den Sponsoring-Einnahmen beteiligt.
 
Da wird einem doch glatt ein Beitrag gelöscht...

Dabei war der schon zum Thema passend. Denn: das was mit der Seilschaft Wittke/Hellmich vor sich geht, das sollte schon den MSV-Fan interessieren.

Schade.

Der Link fehlte. Das stimmt.
 
Toll: Baldis Gesellschaftsrecht für Runaways ist ganz entzückend.

So ähnlich sieht es wohl aus.

Dazu solte man anmerken, dass fast alle Stadionprojekte - nicht nur in D - so oder sehr ähnlich finanziert und konstruiert sind.
Manche sind so riskant finanziert, dass dem Normalbürger im Angesicht solcher Verpflichtungen schlecht würde und er vor lauter Albträumen niemals mehr in den Schlaf käme.

Warum das so ist?
Sehr viel anders geht es nicht. Auch die superreichen Bauern blechen ihre Schüssel nicht aus der Portokasse.

Warum erwartet alle Welt eigentlich vom Walter, der Spaßkasse und Konsorten, dass sie mit vollem Risiko ihr Geld durch die Gegend verteilen?

Ihr werdet lachen: das macht nicht einmal ein Senor F. Perez in Madrid.:eek:

Sicher wollen wir alle ein wohlhabendes sportlich unfassbar erfolgreiches Zebra, das wie immer liebhaben können und das nur ganz wenig Geld haben will, damit wir seinen Großtaten beiwohnen können.

Willkommen in der Realität. :huhu:
 
„Ich aber“, sagte das kleine Zebra zum Schluss, „habe sogar noch einen kleinen Anteil an der KG, die ja Eigentümerin des Stadion ist, erworben.“

Nette Geschichte, allerdings kann man sie noch erweitern:

Ein paar Jahre später schaut das kleine Zebra, ob es wirklich mehr EInnahmen durch das Stadion hat. Tatsächlich kommen viele Freunde mehr in das neue Stadion als zuvor. Das Zebra freut sich und glaubt einen tollen Deal gemacht zu haben. Doch da kommt der schlaue Igel und sagt: Ja hast Du denn schonmal die Kosten gegengerechnet? In einer Zweitligasaison kommen ca. 15.000 Freunde zu einem Heimspiel. Davon gibt es 17.

Miete zahlst Du 3,6 Mio im Jahr. Das macht 211Tsd € pro Heimspiel (ohne Betriebskosten?). Bei 15000 Besuchern macht das 14,11 € pro Ticket. Bei einem Stehplatzbesucher legst Du also drauf, ob am Ende überhaupt etwas relevantes übrigbleibt ist fraglich.

Das Zebra wurde bleich. "Da bleiben mir ja nur noch die Fernseh- und Werbegelder zum Leben übrig. Und von den Werbegeldern nimmt mir der schlaue Fuchs ein Drittel für das Vermitteln. Damit bin ich ja garnicht stärker als z.B. die blöden Kartoffelkäfer."

Der Igel sprach: Ja, so ist es.

Das Zebra war ganz traurig und sprach: "Hätte ich damals doch mal besser nachgefragt und nachgerechnet."
 
Ich dachte immer das Stadion gehörte uns und man zahle nur die Raten ab so einer art MIET KAUF !

Also wurde doch schon von anfang an so die verträge gemacht das sich einige Leute die taschen füllen können .

Zuallererst möchte ich sagen, dass ich kein großer Freund von personellen Verflechtungen bei verschiedenen Gesellschaften bin. Das zur Einleitung!

Fakt ist und war, dass unser MSV wirklich nur Mieter des Stadion war und ist. Fakt ist wohl auch, dass die Gesellschafter ihre Einlagen zum Stadion getätigt haben. Ebenso ist es fakt, dass der Verein nur einen geringen Teil zur Finanzierung (und dazu gehört auch die Bonität) beigetragen hat. Daraus ergibt sich, dass dem Verein nach Ablauf der Finanzierung auch dementsprechend nur ein kleiner Teil am Stadion gehört.
Hellmichs damalige Aussagen (ich habe sie jedoch nicht mehr exakt im Ohr!!!) erweckten durchaus den Anschein, dass ein gutgläubiger Mensch meinen könnte, dass dem MSV die Bude irgendwann mal gehören würde. Wenn man die Verantwortlichen heute dazu befragen würde, könnte ich mir sehr gut vorstellen, dass die Antwort darauf hinauslaufen wird, dass die Verantwortlichen innerhalb der Stadion GmbH & Co. KG (also die Gesellschafter) und der Vorstand der MSV GmbH & Co. KG aA die gleichen Leute sind! (Onkel Walter, Tante Sparkasse, Tante Stadt(werke), Onkel Hövi, etc.) Somit würde man also auf das bekannte "linke Tasche, rechte Tasche" Model hinweisen. Dieses trifft in gewisser Weise ja auch zu, wie die Konstellationen jedoch in 10-15 Jahren aussehen werden, sind ungewiß. Jedoch steht fest, dass Hellmich nicht nur durch seine Ämter mit dem MSV verbunden ist, sondern auch Vertraglich / Gesellschaftlich. Aus den Ämtern könnte man ihn also verjagen, was ja einige hier vehement fordern, aus den Besitzstandsverhältnissen jedoch nicht!
 
Da wird einem doch glatt ein Beitrag gelöscht...

Dabei war der schon zum Thema passend. Denn: das was mit der Seilschaft Wittke/Hellmich vor sich geht, das sollte schon den MSV-Fan interessieren...
Ich weiß nicht wo das die Fans und das Thema hier allgemein betrifft. Das verwischt nur die Diskussion hier. Richtig ist, dass das Thema interessant ist und bestimmt auch im entsprechenden Bereich des Forums hier innig diskutiert wird. ;)
 
Mit so einer Garantiesumme bräuchten könnten wir jetzt am Transfermarkt agieren und müssten nicht auf den großen unbekannten Sponsor warten...
Naja, die Garantiesumme würde bei uns ja ohnehin kleiner ausfallen, als beim BVB oder Hertha. Und vorallem weiß hier wahrscheinlich NIEMAND, ob die Hellmich Marketing nicht eine eben solche Summe jährlich zahlt. Die würde in der Bilanz ja wahrscheinlich ohnehin unter "Sponsoreneinnahmen" auftauchen - und die sind ja eben nicht näher aufgeschlüsselt.
 
... die Verantwortlichen innerhalb der Stadion GmbH & Co. KG (also die Gesellschafter) und der Vorstand der MSV GmbH & Co. KG aA die gleichen Leute sind! (Onkel Walter, Tante Sparkasse, Tante Stadt(werke), Onkel Hövi, etc.) Somit würde man also auf das bekannte "linke Tasche, rechte Tasche" Model hinweisen....

Die kleine Lach- und Sachgeschichte rückt ja einiges wieder ins rechte Licht. Aber dennoch bleibt dabei ein kleines Geschmäckle:

Onkel Walter, Tante Sparkasse, Tante Stadt(werke), Onkel Hövi haben ein Investment gemacht und bekommen dafür Zinsen/Miete (soweit alles ok). Aber Sie brauchen einen liquiden Mieter (das Zebra). Desshalb nehmen sie Geld aus Ihrem Werbebudget und werden Sponsoren vom Zebra. Somit bekommen sie die Mieteinnahmen und (günstige) Werbung (linke Tasche <-> rechte Tasche). Damit sind diese Sponsoren mit dem Schicksal des Zebras verbunden. Ein Model das eigentlich gar nicht so doof ist.

Jetzt kommt der Neffe Walter jr. und steckt x% von den Sponsorengeldern in die eigene Tasche. Ok, machen andere Agenturen auch, ABER die Sponsoren sind nicht nur wegen dem "tollen" Werbeefekt Sponsor, sondern weil sie quasi müssen (sonst gibt's keine Miete). Und da ist natürlich die Frage ob x% Provision für solch "willige" Sponsoren GErecht sind ("recht" sind sie mit alle mal)
 
125 Seiten... es lebe die Konzentration.
Das Folgende ist sicherlich etwas unstruktriert, es sind die Auffälligkeiten, die für meine Meinungsbildung entscheidend waren. Die Themen sind durcheinander gewürfelt, ich bitte um Nachsicht.

  • Man betrachte bitte in den jeweiligen Jahresberichten den Punkt "Bestandsgefährdende Tatsachen": Aus meiner Sicht wird die beschriebene Lage regelmäßig schlechter und riskanter / gefährlicher.
  • Seite 67: Nachrangiges Darlehen über TEUR 670 von der Hellmich Marketing & Security. Insgesamt nachrangige Darlehen (Stand Juni 2008) über TEUR 2.385!
  • Seite 80: "Darüber hinaus hat die MSV Duisburg GmbH & Co KGaA eine selbstschuldnerische Bürgschaft zugunsten der HSH Nordbank AG für die Darlehen der MSV Duisburg Stadionprojekt GmbH & Co KG in Höhe von TEUR 28.050 übernommen." "Haftungsverhältnisse aus Gewährleistungsverträgen TEUR 90.283"
  • Anfangs, unter Sandrock, wurde die GmbH & Co KG gegründet mit einem Grundkapital von 2.500 TEUR. Der e.V. war alleiniger Gesellschafter. Ende 2002, kurz nach Wahl Hellmichs zum Vereins-Vorstandsvorsitzenden (und Aufsichtsratsvorsitzenden der GmbH & Co KGaA) wurde das Kapital um 2.000 TEUR aufgestockt. 1.500 € vom Verein, allerdings wurden nur 500 TEUR eingezahlt. Ob die restlichen TEUR 1.000 eingezahlt wurden, ist nicht bekannt.
  • Die restlichen 500 TEUR kommen von der Hellmich Marketing & Security GmbH, die damit ca. 11% der Anteile hält.
  • Übrigens: Der Betrag von TEUR 105, welche die ursprüngliche Beteiligung von 1,4 % an der Stadionprojekt-Gesellschaft war, stammt aus dem Verkauf der Bausteine an die MSV-Fans!
  • Seite 67, 1.5: Risiken der zukünftigen Entwicklung: Hier wird für die 2. Liga-Saison 06/07 eine offensive Geschäftspolitik forciert, um den Aufstieg in die 1. Liga zu schaffen. Dies gelang...
Mein ganz persönliches Fazit:
Der MSV wird nur durch Zugehörigkeit in der 1. Liga überlebensfähig sein. Nach den Aufstiegen wurde der Klassenerhalt nicht geschafft, 06/07 wurde sogar eine offensive Geschäftspolitik angekündigt. Mit kurzfristigem Erfolg. Zwar wurde der Aufstieg geschafft, allerdings mit einem Minus iHv 1,99 Mio €. In der 1. Liga-Saison wurde ein Jahresüberschuss iHv von 3,1 Mio € erzielt, allerdings ist hier besagter Signing Fee iHv von 1,8 Mio € drin und darüber hinaus sind wir wieder in die 2. Liga abgestiegen. (Daten von Seite 73) Der Bilanzverlust betrug am 30. Juni 2008 5,3 Mio €!

Nun haben wir eine weitere Saison in der 2. Liga hinter uns. Finanziell wohl gar nicht so schlecht aufgrund der Transfererlöse (Ishiaku & Co). Doch eins steht für mich fest:

Jedes Jahr in der 2. Liga kostet uns wahnsinnig viel Geld. Geld, welches nur durch Transfererlöse reinzuholen ist. Wenn ich mir nun die aktuelle Transferpolitik anschaue, fühle ich mich in diesem Punkt bestätigt. Mein Kopf und mein Bauchgefühl sprechen da eine Sprache: Mir wird schlecht!

In der 2. Liga haben wir keine ausreichenden Zuschauereinnahmen, um von dem Stadion mit der Miete iHv 3,6 Mio € pro Jahr zu profitieren. Darüber hinaus scheinen die Vermarktungsprovisionen für das Sponsoring unverhältnismäßig hoch. Für das Signing Fee iHv 1,8 Mio € wurden irgendwelche Rechte abgetreten. Näheres dazu ist nicht bekannt.

Hellmich wollte den Karren nicht vor die Wand fahren, aber er steht trotzdem kurz davor!
 
Wir sollten hier einfach auf dem Herrn Wittsiepe vertrauen. Wenn es etwas aufzudecken gibt, wird es es schon beweisen.

Sowas macht er doch seit Jahrzehnten jeden Tag ;) Aus seiner Berater/Steuerberater Funktion schafft er solche Modelle und als Wirtschaftsprüfer auf der anderen Seite muss er diese aufdecken.
 
Jedes Jahr in der 2. Liga kostet uns wahnsinnig viel Geld. Geld, welches nur durch Transfererlöse reinzuholen ist. Wenn ich mir nun die aktuelle Transferpolitik anschaue, fühle ich mich in diesem Punkt bestätigt. Mein Kopf und mein Bauchgefühl sprechen da eine Sprache: Mir wird schlecht!

Verschlimmert wird das m.E. noch dadurch, dass das Thema "neues Stadion" nicht mehr allzulange ziehen dürfte. Immer mehr Zweitligisten verfügen demnächst über neue "Arenen" - damit werden sie nicht mehr Treiber sondern Voraussetzung für Vermarktung. In allen Bilanzen wird aber der Vermarktungspush des Stadions als Königsweg aus der Verschuldung präsentiert. Realität im Jahr 5 der Arena: Keine Schulden abgebaut, sportlich da wo wir vor 5 Jahren standen und Probleme in der Vermarktung.

Ich weiss nicht, ob es eine Alternative gab - das wäre jetzt auch müßig zu diskutieren. Allerdings sollte JETZT Klarheit geschaffen werden, wo wir stehen, damit ggf. eingeschritten werden kann.
 
Ohne unser Stadion hätten wir aber auch nicht die World Games, die ital. Nationalmannschaft samt Presse, die behinderten Fußballer, das Länderspiel oder auch zuletzt das UEFA-Cup-Finale der Damen gehabt.

All das kam auch der Stadt Duisburg und deren Kooperationspartner/Sponsoren zu Gute. Es ist nicht alles so ******* wie es momentan den Eindruck macht, auch wenn es nur indirekt mit dem MSV zu tun hat. :zustimm:
 
Da habe ich aber andere Informationen (Jahreshauptversammlungen).

Meine Deutung kommt aus den Bilanzen. Verbindlichkeiten gesamt:
2002: 4,7 Mio
2003 (Gründung KGaA): 3,1 Mio
2008: 7 Mio

Nimmt man nur die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und anderen Gesellschaften:

2002: 2,6 Mio
2003: 2,3 Mio
2008: 2,3 Mio (wobei in 2008 ein sehr hoher Betrag aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen besteht und nicht addiert wurde- Hellmich Marketing?)

Also bestenfalls Stagnation bei den Schulden. Betrifft natürlich die KGaA, nicht die e.V.. Wie es dort aussieht, weiss ich nicht, ist aber für den Profifussball auch unerheblich.
 
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