Auftakt nach Maß
Sehr geehrte Damen und Herren,
tja, herzlich willkommen zurück aus der Winterpause. So kann man doch mal in eine Rückrunde starten. Und nimmt man mal die zwanzig Minuten nach dem 1:0 Führungstor aus der Betrachtung, so war es ein ziemlich souverän heruntergekurbelter Sieg gegen eine, spätestens in der zweiten Halbzeit hochgradig desolate Frankfurter Mannschaft, was einem natürlich vollends egal sein kann.
Ich mag Spielertypen wie Baljak, ich mag diese bulligen, kräftigen Typen, die dabei das Fußballspielen nicht vergessen. Insofern herzlich willkommen, das war ein Einstand nach Maß und eine richtig gute Leistung. Über Tiffert und Grlic braucht man keine Worte mehr zu verlieren. Beide spielen mit einer riesigen Übersicht, sind gallig genug, um auch in die Zweikämpfe zu gehen und können das Spiel mit öffnenden Pässen jederzeit gestalten, und besonders augenscheinlich wurde dies nach der Adler-Einwechslung, als plötzlich beide in der Zentrale waren. Nach hinten wurde ordentlich gearbeitet, die Zweikämpfe wurden ab Minute 35 auch wieder gewonnen und Kristoffer Andersen konnte irgendwann in der Offensive machen, was er wollte, so überfordert war sein Gegenspieler, der zusammen mit seinen Sportskameraden derart desolat spielte, dass ich hoffe, dass sich nachher das gesamte Frankfurter Team bei der mitgereisten Busladung Fans persönlich entschuldigt hat.
Summa summarum: Eine herrlich geschlossene Mannschaftsleistung, jedes Tor wurde unter tätiger Hilfe des Gegners mehr oder minder herausgespielt, in der Offensive waren sie brutal effizient und bei aller Kritik an Caiuby, der auch heute wieder bewiesen hat, dass ihm eine gehörige Portion Spritzigkeit fehlt: Die Flanke zum 1 zu 0 war butterweich und obwohl Baljak und Caiuby spiegelverkehrt standen, haben sie sich derart bewegt, dass sie sich eine Torchance erarbeiten konnten. Dies steht nur als Beispiel für ein Team, dass heute sehr gut gearbeitet hat. Und an solchen Tagen umkurvt dann auch Nicky Adler mal einen Torhüter UND trifft das leere Tor, was ja jetzt auch vollkommen neu ist, verdient hat er es sich trotzdem. Dass der DFB sich nicht ausschließlich aus verlotterten Egomanen und Geldwäschern zusammensetzt, bewies heute das Schiedsrichtergespann, als es nach den 77 Großchancen, die Christian Tiffert im Laufe seiner Karriere verbaselt hat, entschied, ihm heute einen freudigen Tag zu bereiten und auf Tor entschied, obwohl 10 117 Zuschauer sahen, dass dieser Ball nie und nimmer drin sein konnte. Er selbst sah das wohl genauso....
Die Wochen der Wahrheit beginnen ab Montag. Durch die Schlachten werden sie durch müssen, Cottbus, Pauli, Düsseldorf, Lautern, Bielefeld, danke... Wenn sie da den Anschluß nicht verlieren, den Abstand nicht zu groß werden lassen, im aller, allerbesten Fall sogar aufschließen können, dann werden wir hier noch eine sehr lustige Rückrunde erleben. Und wie fantastisch wäre es, wenn wir in zwei, drei Jahren auf diese Zeit zurückblicken könnten, um uns daran zu erinnern, wie die Psychopathen Grlic und Tiffert dieses Team zum Aufstieg führten. Bisher alles nur die verwirrten Träume eines Fans, der es nicht lassen kann. Weiter so, Jungs...
Besten Grúß aus Neudorf
Micha