Ballaballa schrieb:
(...) Momentan ist es ja so, dass ich als Investor Kommanditaktienkapital en masse erwerben kann, Einfluss sichert mir das nicht im Geringsten. Wenn man dem potentiellen Investor nun sagt, pass auf, der Vorsitzende des KGaA-Aufsichtsrats ist Mitglied des Wahlauschuss-Triumvirats und als solcher hat er Einfluss auf die Selektion der eV-Vorstandskandidaten, und diesen Einfluss wird er selbstverständlich im Einvernehmen mit den maßgeblichen Investoren ausüben, dann verspricht man sich davon halt, zögerliche Investoren zu überzeugen, Geld in den MSV-Profifussball zu stecken, weil ihnen eine gewisse Möglichkeit der Wahrung ihrer Interessen über dieses Konstrukt zugesagt wird. (...)
Das von Kirmse gestern dargelegte und von Dir wiedergegebene Argument sehe ich. Auch an dieser Stelle muss eine Interessenabwägung erfolgen. Das Interesse des e.V. und seiner Mitglieder an Autonomie steht an dieser Stelle wirtschaftlichen Interessen gegenüber.
Doch lässt sich ein Investor, der zu wenig Einflussnahme auf den e.V. sieht, allein durch die Stellung eines KG a.A. - Organs in einem Wahlausschuss, der "nur" selektiert, überzeugen? Es ist eine Frage der Perspektive: Für viele Mitglieder ist diese Stellung stark. Denn falls der OB mit dem KG a.A - Mann auf einer Linie ist, schaut ausgerechnet der einzige e.V.- Vertreter in seiner ureigensten Materie in die Röhre. Aus Sicht eines Investors aber dürfte dieses Schwert einer Entsendung eines KG a.A. - Manns in den selektierenden Wahlausschuss eher recht stumpf sein.
Ich erkenne an, dass Fragen der Attraktivität für Investoren von allerhöchster Bedeutung sind. An dieser Stelle würde ich mir wünschen, dass Kirmse oder jemand anders dieses Argument mit Leben füllt. Ohne nun Namen zu verlangen: Gibt es Investoren, die sich nur dann einbringen würden, wenn diese Einflußnahme gegeben ist? Ist es das, was Kentsch, der laut heutiger BILD kurz vor der Vertragsauflösung steht, meint, wenn er Wohl und Wehe des MSV mit der Satzungsänderung "logisch" verbindet? Oder ist das wirklich nur heiße Luft und hat weniger mit Logik als mit Druckmachen gemein? War es in der Vergangenheit nicht eher so, dass ganz andere, außerhalb des e.V. liegende Umstände große Investitionen verhindert haben (Uhlemann)?
Ich stelle hier bewußt Fragen und gebe keine Antworten, da der Bewertungsvorgang für mich noch nicht abgeschlossen ist.
So und jetzt kommen wir mal zum sehr geehrten Herrn OB, der ja 2012 in einem Interview bekannte, dass er nicht nur ein Herz für den MSV, sondern auch für die Ziegen aus Köln hat. Wer mich etwas näher kennt, wird erahnen können, dass sich meine Begeisterung für den OB allein schon aus diesem Grund in engen Grenzen hält.

Mir scheint seine eigentliche Liebe der FC Köln zu sein und ist MSV-Freund ist er, weil er dies als OB dieser Stadt sein muss. Er möge mich hier eines Besseren belehren. Ich würde mich freuen, wenn der OB echtes MSV-Herzblut besässe oder zumindest derzeit entwickelte. Ich werde ihn beim Westschlager gegen Köln genau im Auge behalten.
Eben wegen der von Dir oben angeführten Untätigkeit im letzten November.
(...) Der OB verschwand auf Tauchstation und tat das was er wohl vermeindlich am besten kann, lächeln, warme Worte reden und zum Ehrentag gratulieren. Und so einer soll in unseren Wahlausschuß. Sorry Inkompetenz unterstütze ich nicht. Wir sind kein SPD Ortsverein. (...)
Ich habe im vergangenen November hier an dieser Stelle mein Befremden über die Untätigkeit des OB zum Ausdruck gebracht. Doch nach meinen Informationen konnte der OB tatsächlich durch den medialen Druck und der kritischen Äußerungen der MSV-Fans in dieser Stadt wach gekitzelt werden. Man möge mich korrigieren, aber Ende des letzten Jahres ist durchaus sein Engagement für den MSV erwacht. Dies zeigt ja auch seine Bereitschaft, sich dauerhaft am Vereinsleben zu beteiligen. Aus meiner Sicht ist Besetzung des Wahlausschusses mit dem Oberbürgermeister der Stadt Duisburg (lösgelöst von der konkreten Person S. Link) eine Ehre für den MSV und umgekehrt muss es auch für einen OB eine Ehre sein, dem größten Werbeträger seiner Stadt und der größten Herzensangelegenheit seiner Bürger (auch wenn die Zuschauerzahlen manchmal anderes vermuten lassen) dienen zu dürfen.
Als Herr Kirmse gestern betonte, dass es eine besondere Ehre für den MSV sei, dass der OB sich für diesen und keinen anderen Duisburger Verein zur Verfügung gestellt habe, konnte ich dem nicht zustimmen. Der MSV ist die Nummer 1 in der Stadt und nicht der VfB Homberg oder Hamborn 07 (siehe oben). Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass der OB nun endlich seiner Verantwortung gerecht wird. Man mag von A. Sauerland halten was man will -für den MSV hat er sich gerade gemacht. Der MSV war ihm wichtig, auch wenn nicht alle seiner Taten und Verbindungen in der Rückschau segenreich für den MSV waren.
Lieber Oliver, wenn also unser OB S. Link nunmehr seiner Verantwortung für den MSV gerecht werden will, dann wollen wir ihn daran doch nicht hindern!
Wir wollen hier nicht Parteibücher und gekränkte Eitelkeiten in den Vordergrund stellen.
Wenn er nun für den MSV machen will, dann lasst ihn machen, ob schwarz, rot, grün oder gelb.
Also, willkommen im Verein, Herr OB -vorbehaltlich der Zustimmung der Mitglieder.
