Für alle die es nicht Verstanden haben
Zitat von Kalle aus dem Pott.Aus dem TM.
Besser kann man es nicht erklären.
Geht doch mal prozessual logisch da ran.
Bereits am Tag der Schiedsgerichtsverhandlung haben doch MSV und DFL/DFB das weitere Vorgehen bezüglich Lizensierung besprochen.
Dabei kam raus:
Der MSV hat verdammt wenig Zeit (3 Wochen statt 3 Monate), um die Vereinbarungen zu verhandeln, die Verträge aufzusetzen und die rechtsgültigen Unterschriften einzuholen. Und das (und das darf nie vergessen werden): WÄHREND DER URLAUBSZEIT. Und damit meine ich nicht die Protagonisten des MSV aus der ersten Reihe. Damit meine ich all diejenigen Hände, die jetzt die Arbeit im kleinen erledigen: bei Kanzleien, den Sponsoren, den Gläubigern, der Stadt etc.
Also hat man vereinbart, dass der DFB erstmal die Bedingungen auf Basis des 2.Liga-Lizenzantrags stellt. Da dem MSV aber der größte Teil der Fernsehgelder wegbricht, verlangt der DFB mit Blick auf die Schuldenlage/fälligen Forderungen etc. u.a. die 2,5 Mio Sicherheitsleistung, um nicht ein zweites Aachen zu erleben, bei dem der "Sozialfonds" einspringen muss.
Dann kann der MSV versuchen, diese Bedingungen zu erfüllen.
Im Zuge dessen, sind ein Großteil der Forderungen (80%) reduziert worden, so dass nun die Sicherheitsleistung reduziert werden kann. Dazu müssen aber ALLE Gläubiger die Verträge rechtsgültig unterschreiben. Und das geht nicht so einfach hopplahopp, da ist Postweg und interne Rechtsprüfung etc. dabei.
Und jetzt stelle man sich mal vor, man hat alle Unterschriften, aber der DFB akzeptiert den Vertrag in der Form nicht. Dann alles von vorne... also... erstmal den Vertrag (ohne Unterschriften) an den DFB... "so o.k.?"... und dann zur Unterschrift an die Gläubiger.
Das dauert, ist aber der sicherere und prozessual ordentlichere Weg, der dann auch nicht zu irgendwelchen negativen Überraschungen führt. Thema "ordentlicher Kaufmann". Mal was Neues in Duisburg.
Und der DFB wird den Teufel tun, und von sich aus oder "auf Zuruf" die Sicherheitsleistung reduzieren.
Entweder legt der MSV rechtsgültige Unterlagen über die Sicherheitsleistung vor.
Oder der MSV legt Widerspruch gegen die Sicherheitsleistung ein (nur dann kann der DFB prüfen, ob diese zu hoch angesetzt wurde) und legt zeitgleich rechtsgültige Unterlagen vor, die den Rückschluss zulassen, dass die Sicherheitsleistung nicht in der Höhe benötigt wird. Wäre doch peinlich, wenn diese Unterlagen dann Fehler hätten. (siehe oben)
Und an all diejenigen, die glauben, das sei einfach... mal so'n paar Kontoauszüge und/oder so'n Vertrag... das kann doch nicht so schwierig sein. Jungs, das ist nicht in Ansätzen zu vergleichen mit 'ner Steuererklärung mit Mantelbogen/Anlage N und vielleicht noch KAP und dem Versuch, mit "nem Beleg" die Werbungskosten hochzutreiben.
Es gibt nicht ohne Grund Wirtschaftsberatungs- und prüfungsgesellschaften.
Fazit: Es läuft alles seinen (leider) zeitaufwendigen, in der kurzen Zeitspanne leider sehr stressigen, aber doch ordentlichen, prozessualen, (im besten Sinne: ) bürokratischen Weg.
Ich zumindest bin sehr zuversichtlich, dass der MSV die Lizenz für die 3. Liga bekommt. Die Rahmenbedingungen scheinen ja, geschaffen worden zu sein.
Jetzt geht es darum, diese (auch ohne Zeitdruck auch schon extrem komplexen) Vertragswerke rechtsgültig zu verfassen und alle Unterlagen beizubringen.
Einzig die Frage des Zeitpunktes macht mir auch Sorgen.
Aber am Ende läuft das nicht anders als letzte Saison: Unsere Saison beginnt halt im Oktober...
Gruß
Kalle
P.S.: Eine Liquiditätssicherheit wird i.d.R. als Giralguthaben auf einem Sperrkonto vorgehalten oder als Bankbürgschaft. Letztere wird kaum jemand aktuell dem MSV geben. Also läuft es auf das Sperrkonto hinaus. Um so wichtiger, dass der MSV Widerspruch gegen die Höhe einlegt, um eine Überprüfung und (mit den entsprechenden Unterlagen) eine Reduzierung zu erreichen...