@Schimanski
Wohl wissend, dass eine passende und funktionierende Taktik wichtig für den spielerischen Erfolg
ist, scheint mir dieses Thema seitens unseres Trainers sehr inflationär in den Interviews
angesprochen zu werden. Als würde nichts anderes trainiert werden und alles andere nicht so
wichtig sein.
Man konnte den Eindruck gewinnen, dass die Mannschaft andere wichtige Erfolgsfaktoren nicht
verinnerlicht und ausgebildet hat. Wenn ich sehe, wie ei solider Zweikämpfer wie Kühne, zumindest
war er das vor ca. drei Monaten noch, sein Kerngeschäft nicht mehr ausübt und nur desorientiert
nebenherläuft, dann hat der die Birne nicht frei. Auch Schorch und Meißner hätten die eine oder
andere gefährliche Szene mit primitiven Mitteln eines klassischen Ausputzers lösen können.
Eine davon führte zum 2:0. Auch hier scheint irgendetwas die Köpfe zu belasten.
Dann wären wir neben der Taktik und den fußballerischen Basics, die auch auf diesem Niveau immer
trainiert werden müssen, bei einer weiteren wichtigen Komponente, der Psychologie. Dieser Teil
ist schwierig, er lässt sich nicht so gut greifen und trainieren, wie eine Spielform. Dennoch muss ich
in die Köpfe der Leute, damit sie von der ersten Minute an hellwach sind und in brenzligen
Situationen eigenverantwortlich Entscheidungen treffe z. B. ma Ball auf die Tribüne. Auch hier
scheint mir das Team seltsam gehemmt.
Ich könnte es mir damit erklären, dass das Thema Taktik, Abläufe, Spielformen sehr den Trainingsalltag
prägt und in den Köpfen zu präsent ist. Die Zwänge, die sich daraus ergeben, Angst vor Fehlern,
fehlende Lockerheit und Einfachheit waren heute sichtbar.