Da wird sich hier ein bestimmter User aber freuen..
Es ist also geschehen und aus meiner Sicht auch ein richtiger Schritt zur noch gerade richtigen Zeit.
Wir alle hier hätten es ja wirklich gerne gesehen, wenn das "System Zorniger" funktioniert hätte, leider ist Zorniger aber in einfach ALLEN Aspekten der Trainerstellenbeschreibung krachend gescheitert. Und das war in dieser Tragweite wahrlich nicht vorherzusehen. Im Übrigen auch von dem auch hier durchaus gescholtenen Dutt nicht.
Natürlich hat das Offensivkonzept durchaus Appetit gemacht und konnte man die ersten wirklich "guten und sehr ansehnlichen Niederlagen" aus berechtigten Gründen noch wohlwollend zur Kenntnis nehmen, hat die weitere Entwicklung auf allen Gebieten ernüchtert. Sowohl das Dargebotene auf dem Platz, als auch (und dies bei mir persönlich vor allem) das mittlerweile sehr bizarre Selbstverständnis dieses Trainers abseits des Platzes haben hier zu blankem Entsetzen und nie dagewesenem Unverständnis geführt.
Ein Trainer, der sich selbst als "alternativlosen Glücksfall" bezeichnet, der dazuhin nicht im Entferntesten daran denkt "sich zu verbiegen" (was offenbar kleinste Kompromisse mit einschloss), der einzelne Spieler öffentlich der Lächerlichkeit preisgibt (Niedermeier, der keine Minute spielte plus 2 mal Werner) und sich auch innerhalb der Geschäftsstelle (ich weiß es aus vertrauenswürdiger Quelle) mit jedem Tag neue Freunde schuf, ist schlicht nicht tragbar.
So weit, so gut. WIRKLICH gut. Zwar bin ich im Allgemeinen kein großer Freund von Trainerwechseln, dieser jedoch ist aus meiner Sicht so notwendig wie bisher keiner in der glorreichen Geschichte des VfB gewesen. Abgesehen davon, möchte ich auch noch hinzufügen, daß die letzten Trainerwechsel keinesfalls immer Entlassungen bedeuteten. Veh hat selbst hingeworfen, mit Stevens hat man sich 2 mal im Einvernehmen getrennt, weil er kein längerfristiges Engagement mit der damit verbundenen Aufbauarbeit wollte.
Was nun Dutt betrifft, hält man ihm noch zugute, die in seiner bekannten "Abrechnung und Bestandsaufnahme" aufgedeckten Mißstände erstens überhaupt erkannt (langjährigen Fans schon längst bekannt gewesen) und zweitens zumindest teilweise durchaus beseitigt zu haben. Dies betrifft allerdings interne Strukturen, sowie die Erkenntnis, daß der Verein mehrere Saisons benötigen wird, um möglicherweise wieder, wenn überhaupt, im Konzert der etwas Größeren mitspielen zu können. Damit hatte und hat er auch vollkommen recht. Deshalb ist es auch durchaus so, daß das sonst doch anspruchsvolle und kritische Publikum hier während satter zweier Jahre eine sehr untypische Langmut gezeigt hat, die erst am letzten Wochenende ihr Ende gefunden hat.
Transfers und auch die Trainerwahl können bekanntermaßen so oder so laufen. Das Debakel mit Zorniger war SO jedenfalls nicht vorauszusehen. Ganz sicher auch von Dutt nicht. Und wäre das Binnenverhältnis intakt, hätte man sich wohl auch vorstellen können, dem Trainer und dessen Sytem weiter Zeit zu geben. Aus o.a. Gründen war dies nicht möglich. Die Transferbilanz ist Stand heute durchwachsen, insbesondere, was die versäumte Verstärkung der IV betrifft. Mit Sunjic wurde man zwar aktiv aber nicht fündig. Langerak ist leider nicht zu bewerten, Tyton scheint sich zumindest einigermaßen gefangen zu haben, was allerdings hinter DIESER Abwehr ohnehin schwer ist. Rupp und Heise sind als die Ergänzungen geholt worden, die sie auch sind, mit Insua hat man einen ausnahmsweise wirklich guten LV gewinnen können. Dié hat zwar nachgelassen, war aber ein Garant für den Nichtabstieg in der Endphase der letzten Saison. Kliment ist eine Option für die Zukunft, mit Kruse wurde auf die Ausfälle von Ginczek und Harnik reagiert. Unter dem Strich hatten andere Sportdirektoren des VfB weitaus schlechtere Transferbilanzen zu verantworten, vor allem, wenn man außerdem noch die finanziellen Rahmenbedingungen miteinbezieht.
Nun, das Schlimmste scheint vorüber und das Spiel in Dortmund läuft für mich außer Konkurrenz (Kramny soll laut Homepage für dieses Spiel auf der Bank sitzen). Danach kann meinetwegen die Saison losgehen.
Wenn nun allerdings als Nachfolger Lettieri verkündet wird, gehe ich langsam aber stetig ohne zurückzublicken in den Neckar.
