Ich find es im Grunde nicht richtig, ihn jetzt gegen Bröker auszuspielen. Aber Chanturia hat immerhin in schon zwei Spielen entscheidenden Anteil dran gehabt, dass wir noch punkten konnten. Ohne ihn wären es also nochmal vier Punkte weniger, bei der bekannten Gesamtausbeute im Bezug auf die Hinrunde ist dies ziemlich gravierend. Dafür, das dieser Spieler unter solch chaotischen Bedingungen zu uns gekommen ist, und bei uns auch schon den ersten Trainerwechsel miterlebt hat, noch dazu aus einem wildfremden Land hier hin gekommen ist, macht er es wahrhaftig nicht so schlecht.
Und ich verstehe sogar, obwohl ich Bröker hier immer verteidigt habe, und finde, dass man den sehr ungerecht bewertet, wenn Leute sich die beiden angucken und sich fragen, wie gut ein Chanturia erst wäre, hätte er die Möglichkeiten, in Ruhe hier anzukommen, gehabt wie ein Bröker, oder würde sogar, wie dieser, hier seit eh und je wohnen. Gruev sollte aufpassen, der manchmal wirklich unglücklich agierende Bröker könnte sich für ihn zu dem entwickeln, was für Lettieri Bomheuer gewesen ist. Und dann entsteht womöglich noch ein Mythos um den abgehalfterten Chanturia, so ähnlich, wie das auch mit Meissner gelaufen ist. Der kleine Spieler mit der aufregenden Technik, die einen vom Ästhetischen her einfach begeistern muss, wenn man sich für Fussball interessiert, hat auf jedenfall ein erhebliches Kultpotential.
Genau genommen war das Rauslassen von Chanturia auch nach dem Rückstand das, was mich persönlich gegen Lautern am allermeisten auf die Palme gebracht, und spontan stark gegen Gruev eingenommen, hat.
Bin da ehrlich: selbst wenn es nicht differenziert genug sein sollte, es wurmt mich heute immer noch, dass er es ihn nicht wenigstens hat versuchen lassen. Noch mehr schiefgehen, als es dann schief gegangen ist, konnte es sowieso nicht.