Ein unvergesslicher Tag, der für mich schon um 05:00 h

begonnen hat.
Am Bahnsteig angekommen, als erste Leseaufgabe des Tages die Anzeigetafel am Bahnsteig ins Visier genommen und mal wieder ad hoc in eine gedachte Papiertüte geatmet. "Ihr Zug fährt heute ausnahmsweise einmal nicht. Falls Sie trotzdem irgendwann irgendwohin wollen, bitte an irgendeinem mit irgendeiner Mütze wenden. Herzlichen Dank für Ihre Buchung bei der Deutschen Bahn AG."
Perfekt! Geht sehr gut los. Also gewendet. Der Mann mit der Mütze war geduldiger als ein 200 jähriger Elefant. Ich leider nicht. Und bis die Horde orientierungs- und verständnisloser Japaner endlich versorgt war, sind in meinem Geiste mindestens 10 Züge abgefahren, die ich ganz gerne bestiegen hätte. Dann endlich "nemmetse den Zug noch Stralsund". Stralsund klingt entsetzlich, wenn man nach Mainz will, deshalb vor dem Zustieg nochmals sicherheitshalber und eigentlich nur bei Ärzten die Regel eine zweite Meinung eingeholt. "Jo, Stralsund. Aber dann halt vorher in Mainz aussteigen".
Nach etwas bummeliger Fahrt als wenige Tage zuvor storniert, bin ich denn auch glücklich in Mainz eingetroffen. Dort auf dem Bahnsteig nahm das Unheil aber seinen weiteren Lauf: Oski getroffen

Daneben noch einige standhafte Koblenzer mit denen ich nicht tauschen möchte. Die fuhren nach Freiburg, um dort im Spiel gegen Freiburg II (Ergebnis 5:2 für die Gastgeber) den endgültigen Abstieg aus der Regionalliga zu erleben. Hut ab. Hätte ich Weichei wohl nicht gemacht. Dann gemeinsam weiter nach Wiesbaden, dort im Bahnhof einen Herrn getroffen, der uns vorsichtshalber um die 200 mal erklärt hat, wie wir zum Ort des Geschehens kommen. Hätten wir den Schritt nicht beschleunigt, wäre der freundliche Mensch wohl auch noch viel später im Bus nach Duisburg gelandet.
Nun also Brita-Arena. 10:30, alles knochentrocken. Keine Stände, keine Kneipe. Immerhin eine Tanke gefunden. 2 mal "Gedeck 1", also 1 Jackie Cola, 1 Elephant und 1 Faxe für jeden. Schöner Plausch mit Oski auf einem grob behauenen Felsen am Straßenrand (Parkplatz vor der dauergeschlossenen Wirtshausruine hinter dem Stadion). Kurzer Zwischenplausch mit der besenbewehrten Verpächterin, die Ihr Leid klagte. Interessante Interna zu Wehen (der Verein kackt demnächst aber sowas von ab!


).
Schließlich ging es Richtung Gästebusparke. Zum Glück konnte ich mich während dieses Spaziergangs psychisch für das Kommende, besser für die Kommenden

, wappnen. Denn tatsächlich, da waren sie alle.

Mit der Zeit haben immer mehr Busse immer mehr Bekloppte ausgespuckt. Manche bekannt, viele unbekannt aber alle zusammen in blau oder teilblau. Zumeist nur die Klamotten

. Irgendjemand wollte dann meinen VfB-Schal, den er dann auch bekommen hat. Ich betrachtete dies als Opfer für den Nichtabstieg. Hat auch geholfen, wurde aber weder in der Presse, noch auf der PK erwähnt. Muß daher gelegentlich einmal an einem Robin Dutt wenden.
Das Spiel selbst, ich gestehe es gerne, habe ich satte 10 Minuten auf meinem Platz verfolgt. Schon das erste "Bierabgeben" und "Neubierholen" hat dazu geführt, daß ich im Außenbereich einfach nur mit Leuten gequatscht habe. Zu diesem Zeitpunkt auch noch mit Luette

Auf diese Art habe ich jedenfalls noch nie in meinem doch schon länger währenden Fanleben ein Auswärtsspiel "verfolgt". Hat was!
Dann in den Bus nach Duisburg, wo mir freundlichsterdings ein Platz vorgebunkert worden war. Allerdings habe nicht ICH dort Platz genommen, sondern ein bibberndes Nervenbündel. Völlig durch. Ab 15:30 schlicht am Ende. Ab 15:35 klinisch dahingerafft. 0: 1!!!!

Aus! Ende! Abstieg! In der nächsten Saison 2 mal Sandhausen!!!!



Besonderen Dank an einen gewissen Vater einer gewissen Tochter, der mich in dieser schweren Zeit über "Wasser" hielt. Irgendwann hieß es 1:1, dann 2:1

Kann schon sein, daß ich unmittelbar nach Kenntnis dieses Umstands ein wenig eskaliert bin

Möglich wäre es
Das weitere Geschehen in Duisburg hat hier nix verloren und hat auch nur noch wenig mit Wehen-Wiesbaden zu tun.
Ende vom Lied:
SO eine Tour mache ich JEDERZEIT wieder. Egal wohin und sogar wieder mit den Schergen Weselskys. Wer es nicht glaubt, war nicht dabei und wer dabei war, wird es bis heute nicht glauben. Danke allen Beteiligten. Und es ist für mich vollkommen sicher: WIR sind die größte Bereicherung, die die 2. Liga
jemals durch einen Aufsteiger erfahren hat.
