Ich sehe gar nicht so sehr das Wollen der Mannschaft, kein Spieler möchte verlieren, kein Spieler möchte absteigen. Aber wenn sich die Mannschaft gegen Dortmund oder Saarbrücken in so einen Flow spielen kann und gegen direkte Konkurrenten in den wichtigeren Spielen versagt, dann sind es andere Aspekte.
Bubis wie Castaneda oder Michelbrink würden in Madrid oder Manchester spielen, wenn sie die Führungsrolle in Spielen wie dem gestrigen übernehmen könnten. So weit sind die in dieser so entscheidenden Position auf dem Platz noch nicht. Castaneda war gestern einfach eine arme Wurst, so viel Verantwortung mit so einer frühen Karte hat ihn mit seinen 19 Jahren überfordert. Da hat Schommers fast zu lange gezögert.
Schommers kann agieren, aber nicht reagieren. Wenn man die Feldüberlegenheit besitzt wie Leverkusen oder die neue N11 gegen die Holländer, dann kann man versuchen, sein Ding durchzusetzen, irgendwann wird es zwangsläufig rappeln. Das ist bei uns aber nicht der Fall und Schommers stellt nichts um. Ganz im Gegenteil, er lässt die Mannschaft bei Rückstand weniger aggressiv pressen in der Hoffnung, den Gegner locken zu können. Der aber grinst nur und braucht keinen Trainer, um die Idee dahinter zu erkennen. Mit einer bequemen Führung ist niemand so doof, dem Gegner Räume für seine Konter zu öffnen.
Wenn das Kollektiv nicht funktioniert, dann braucht es Spieler, die individuelle Lösungen schaffen. Ein Müller früher, ein Dribbler und Techniker wie Bakir, Bitter und Feltscher mit ihrer Wucht. Nicht der harmlose Köther, nicht der Jogger Pusch.
Vor allem fehlt da ein Kapitän, der wirklich vorangeht, keine Schmerzen scheut und sich auch mal vom sinnlosen Konzept des Trainers lösen kann. Kein Stoppelkamp, der in solchen Spielen nur mitgeschwommen ist sondern ein Sebastian Mai. Einer, der vom Torwart bis zum Mittelstürmer alles in einem Spiel gegeben hätte.
Hätte, hätte, Fehlerkette, ich hätte nichts dagegen, den Schönwettertrainer zu entlassen noch bevor das letzte Osterei gepellt ist.