Die englische Woche nutzte ich, um dem Treiben des OFC in Liga 2 zum ersten Mal in dieser Saison zuzuschauen. In der vergangenen Spielzeit hatte ich dem OFC ja Glück gebracht: Zwei Spiele, ein Sieg, ein Unentschieden, kein Gegentor. Auf Grund der sehr frühen Anstoßzeit kamen nur gut 8000 Fans auf den Bieberer Berg, darunter auch ein ordentlicher Haufen Zebras.
Der OFC, bei denen mein alter „Freund“ Markus Kreuz im Mittelfeld auflief, begann das Spiel recht schwungvoll und setzte die ersten Akzente. Daniel Schumann per Kopf und Christian Müller hatten erste Einschussmöglichkeiten. Duisburg fiel in der gesamten ersten Halbzeit überhaupt nicht auf. Lediglich der Rumäne Filipescu sammelte durch zwei schnelle Fouls in der Anfangsphase reichlich Symphatien beim OFC-Anhang. Er wurde bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen. Wäre Mitte der ersten Halbzeit nicht noch das Rheinhessen-Zebra in den Gästeblock hereingaloppiert, wäre überhaupt nichts mehr nennenswertes passiert. Denn der OFC machte nicht mehr viel, und wenn, dann fielen die Hessen durch zahlreiche Ungenauigkeiten im Aufbauspiel auf. Und Duisburg? Naja, wie Zebras halt so sind: friedliebende, harmlose Tierchen, die nicht gerade für ihre Aggressivität bekannt sind.
In der Kabine schien Gäste-Coach Bommer die besseren Worte gefunden zu haben, denn die Duisburger spielten nun wesentlich engagierter. Zwar hatte der OFC durch einen Fernschuss von Türker (der erste Ball des Spiels, bei dem ein Torhüter ernsthaft eingreifen musste) die erste Chance, doch danach spielte, wenn mal jemand spielte, nur noch der MSV. Zweimal rettete Alu für die Hessen, einmal nach einem Fehler von Cesar Thier (Der spielt ja echt immer noch!), als Youssef Mokthari den Ball ans Lattenkreuz hob, wenige Minuten später als Idrissou nur den Pfosten traf. Der OFC lieferte in der zweiten Hälfte ein unfassbares Fehlpassfestival ab, sogar ein Freistoß landete direkt beim Gegner. Hinzu kam, dass insbesondere die linke OFC-Seite (Judt unterirdsich!) immer mehr abbaute, Fehler verursachte und defensiv für Unruhe sorgte. Dem einzigen im Stadion, dem das Spiel zu gefallen schien, war OFC-Trainer Frank. Anders sind die viel zu späten Auswechslungen nicht zu erklären. Warum Yildirim immer noch Zweitliga-Fußballer ist, versteh ich wirklich nicht und weshalb Dundee erst vier Minuten vor Schluss kam, bleibt auch des Trainers Geheimnis. Beim verlassen des Stadion klangen mir viele Stimmen der OFC-Fans im Ohr, die das Tor-Krokodil gerne etwas früher im Spiel gesehen hätten.
Fazit: 15 Euro für einen ziemlich mauen Zweitliga-Kick, der einen nicht von den Sitzen reißen konnte. Der OFC muss nach der insbesondere in der zweiten Halbzeit indiskutablen Vorstellung mit dem Punkt gegen einen Aufstiegskandidaten zufrieden sein, der MSV hatte den Sieg auf Grund der passiven ersten Halbzeit aber irgendwie auch nicht verdient. Gerechtes 0:0!