Den Ansatz der konstruktiven Kritik finde ich gut.
Also fangen wir mal so an:
Spieler, die mit dem Wort Defensive überhaupt nichts anfangen können, dürfen -wenn überhaupt- nur im Sturm spielen. Das sind bei uns Engin, Mickels, Karweina, Gindovean, Szepanik, Budimbu, Krempicki, Tomic, Ademi. Zählt man also Vermej als gesetzten Stürmer dazu, haben wir also den Luxus, mind. 10 Stürmer im Kader zu haben. Die Abwehr sieht zwar momentan nicht so toll aus, aber ist in Normalform durchaus drittligatauglich. So, und was bleibt jetzt noch für das Herzstück eines jeden Teams, dem Mittelfeld?
Stoppelkamp, Kamavuaka, Jansen. Pepic kann ich nicht beurteilen, weil er nur selten gespielt hat. Aber ich denke, er gehört auch eher zu unserer Defensivverweigerer- Gruppe. Fazit: Dreiermittelfeld, wovon Stoppel natürlich auch offensiv ausgerichtet ist. Jansen ist ein Kämpfer, aber leider auch zur Zeit eher überfordert. Bleibt noch Kamavuaka, der aber noch keine rechte Bindung zum Spiel hat.
Fazit: Unser Kader ist im Mittelfeld extrem unterbesetzt. Wir haben - von einem 4-4-2 ausgehend- im Sturm jede Position quadi sechsfach besetzt, in der Abwehr zweifach, und im Mittelfeld 0,75 fach.
Finde den Fehler! Ohne echtes Mittelfeld kein Erfolg.
Die Kaderzusammenstellung ist die Hauptursache für den Misserfolg.
Das heißt aber auch, dass es nichts nützt, alle Spieler runterzumachen. Wer Leute für das Mittelfeld holt, die auf Drittliganiveau nicht in der Lage sind, weite Wege zu gehen, Zweikämpfe zu gewinnen und das eigene Spiel bei Ballbesitz mit aufzubauen, darf sich nicht wundern, wenn er gegen den dreifachen Championsleague Sieger Verl vier Dinger kassiert und selbst nur 2,5 Torchancen im ganzen Spiel kreiert.
Was tun: Im Moment hilft nur tricksen bis zur Winterpause. Doppelsechs, 4-4-2, vorne Engin und Vermej/Ademi, Mittelfeld Kama, Stoppel, Jansen und notgedrungen auch Krempicki/Budimbu. Versuchen ab und an mal schnell umzuschalten. Schnelles Umschaltspiel kennt die Mannschaft noch nicht, aber vielleicht kann man es ja mal ansprechen. So als kleine Innovation.
Dann ist da noch eine Neuheit, die sich anbieten nennt. Wenn wir den Ball haben, anspielbar sein. Klingt verrückt, ich weiß. Ist nicht so beliebt, weil es Kraft kostet, aber es nützt.
Und dann Woche für Woche nur noch diese Taktik und diese Aufstellung. Rotation maximal in den Positionen Ademi/Vermej oder Krempicki/ Budimbu. Wir dürfen im Spiel maximal einen Spieler im Mittelfeld aufstellen, der eine Defensivallergie hat und dazu bei Ballgewinn ein Zebra nicht von einer Ziege unterscheiden kann.
Dann im Winter zwei echte Mittelfeldspieler holen und wir kommen wieder in die Spur zurück.
P.S. Wenn der Fan, der den Trikotwettbewerb gewonnen hat, gewusst hätte, dass die Tarnung mit den neuen Zebrastreifen sogar besser funktioniert als in der Wildnis, hätte er vielleicht besser nicht teilgenommen.