Und genau diese Denke ist m.E. schlichtweg falsch - zumindest was das Spiel vs. Freiburg betrifft.
Stelle mir die Frage, wer gerade die größeren Luschen sind - wir oder die Spieler?
Wir haben die verdammte Pflicht, mit mindestens 20.000 Zuschauern die Fußballer der Lizenzspielerabteilung zu unterstützen, somit dem Meidericher Spielverein von 1902 evtl. zum Klassenerhalt zu verhelfen.
Erst wenn es dann nicht gereicht hat, spreche ich mich von jeglichem Mitverschulden frei. Alles Weitere kommt erst danach - oder gar erst nach Verl.
Wenn ich mir die ganzen Posts hier durchlese, hätte ich nie gedacht, so wenig stolz zu sein, ein DUISBURGER/ZEBRA zu sein - auch wenn meine Beiträge bezüglich des Geleisteten ähnlich waren.
Nun aber zählt es. Das kommende Spiel ist m.E. wichtiger als jedes z.B. DFB-Pokalfinale es jemals war. Es gilt nun, gegen den mörderischen Untergangsstrom anzuschwimmen.
Aus diesem Grunde hat m.E. am Wochenende das Stadion, wie gegen Cottbus 2011 - aus allen Nähten zu platzen - eben für den MSV und seinen Fortbestand im Profifußball in seinem 120. Lebensjahr...
Die Frage, die ich gestern an mich selbst zu stellen hatte, und die vielleicht vorschnell ins Forum kam, geht sich genau um die Existenzgrundlage des MSV Duisburg. Womöglich ist es Vermessenheit.oder Aberglaube, noch an der Existenzberechtigung der Profiabteilung festzuhalten, nach dem wir sämtliche günstigen Fügungen, die sich seit dem Zwangsabstieg ergaben, arrogant in die Tonne gekloppt haben. Karsten Baumann spielte zu unansehnlich, Lettieri benahm sich zu prollig, Gruev hatte eine zu lange Pechsträhne, Lieberknecht war zwar ganz nett, aber hatte ausser bei Braunschweig "auch noch nie was bewiesen". Wo andere einfach tun, was geboten ist, haben wir uns immer gravitätisch alter Herrlichkeit und Legendenbildung gewidmet.
Vielleicht ist das für Typen, die fast unbeleckt zu uns kommen oder andere, die hier nach langer sportlicher Durststrecke wieder durchzustarten versuchen, einfach am Ende zuviel des Guten?! Fest steht, dass die Mannschaft, egal, wer sie trainierte, wer grade als Leistungsträger angesagt oder als Versager verschrien war, immer dann massiv unterperformte, wenn es um die Wurst ging. Das fing mit der faktisch abgeschenkten Relegation gegen Würzburger Kickers an, war in der niederschmetternden Niederlagenserie zu Lieberknechts Rückrunde so, ging bei Dotschev weiter, der uns gerade noch über den Klassenerhalt hieven konnte, und endet jetzt mit Schmidt in einer Gegentorflut und Hilflosigkeit, die einfach alles andere nochmal toppt.
Ich empfinde gerade als Fan genau jetzt die Verpflichtung, auf meiner Seite mal kurz die Maske abzunehmen, und über meine schlecht sortierten Gefühle frei zu reden. Vielleicht kriegt ein verunsicherter Spieler oder auch Funktionär ja dann endlich mit, wie wenig wir eigentlich nur verlangen.
Und dass wir das Wenige wirklich brauchen. Ehrlich, kauft euch alle Lamborghinis, verfeinert die Nachtische, bis ihr gar nicht mehr aus der Schwärmerei rauskommt, macht tausend Sprünge über den Palmeninseln in Dubai, mampft drei goldene Steaks - aber findet zuerst euren Gegenpieler, klebt ihm an den Haxen, zeigt die Risikobereitschaft einer alleinerziehenden Krankenschwester, die noch ein zweites Kind kriegt - nur für scheixx neunzig Minuten, nur bei zwei oder drei entscheidenden Aktionen.
Nee, diese Verantwortung werden die Spieler da draußen ganz allein zu tragen haben, und ob es mucksmäuschenstill oder düsenjägerlaut ist, hat verdammt keine Rolle zu spielen! Und alles, was ihr nach dem letzten Spieltag in der Zukunft noch macht, und was euch gelingt, wird ein mögliches Scheitern niemals aufwiegen!