Nach einem Tag kot.....äh......."verarbeiten", muß ich wohl einige Dinge hier erklären bzw klarstellen. Auch als eine Art Selbsttherapie zwecks Ordnung meiner Gedanken und Stimmungen.
Die Entlassung, der Rücktritt oder Wasauchimmer von Hannes Wolf war aus meiner Sicht nicht nur folgerichtig, sondern allerhöchste Zeit. Nicht nur die 7 Niederlagen in 8 Spielen, inklusive eines äußerst glücklichen Sieges gegen Hertha und dem ungemein schlafmützigen Ausscheiden aus dem Pokalwettbewerb in Mainz, nein, die ganze "Entwicklung" seit Saisonbeginn mit seltsamen Aufstellungen, Wechseln (z.B. Kaminski als zentraler Stürmer???) ließ große Zweifel aufkommen. Spieler waren nach einem schwachen Auftritt weg vom Fenster (Ofori, Grgic, Mangala), andere wiederum wurden mit einer Eselsgeduld fast schon zwangsprotegiert (Asano). Dazu kommt auch, daß der Weg bis zum Aufstieg in der 2. Liga keineswegs linear zum Erfolg führte, sondern über weite Strecken ganz schön glücklich gegangen werden mußte (Siegtore in letzter Sekunde, bis auf 2 Spiele nur Siege mit 1 Tor Unterschied usw). Leider hat man aber Wolf auch von Vereinsseite schwer gehypt. Ein sympathisches smartes Kerlchen, das auch sehr als personifiziertes Indiz für das "Andere" und "Neue" beim VfB herhalten mußte. Natürlich schlägt genau das nun mit voller Wucht zurück und läßt die offensichtlich etwas vergeßlichen Massen zornebeben.
Die Auswahl von Korkut steht auf einem anderen Blatt, summiert sich aber bei nicht wenigen zusammen mit der o.a. Entfernung Wolfs zu einem einzigen Vorgang, der insgesamt Emotionen auslöst, die es selbst hier in dieser geballten Wut noch nicht gegeben hat. Vergleichbar war wohl nur die Zeit unter Winni Schäfer. Allerdings haben da die "sozialen" Medien noch nicht ihren Beitrag leisten können, weshalb damals die Tragweite der Ablehnung lange nicht so umfänglich war, wie sie in diesen Tagen ist. Die Ablehnung richtet sich dabei erstens gegen Korkut selbst, der in der Tat auch mir völlig ungeeignet scheint (in 3 Vereinen nacheinander erfolglos, in keinem Verein wirklich erfolgreich), sowie zweitens gegen die Vereinsführung in persona Dietrich und vor allem Reschke. Mn muß auch wissen, daß Reschke nur wenige Tage nach seiner Verpflichtung öffentlich von "ahnungslosen Vollidioten" gesprochen hat, als die ersten Kritiker an seiner Transferpolitik zu vernehmen waren. Auch ich bin von Reschke (Dietrich ist wie er ist, da ist einfach nur drin was draufsteht) maßlos enttäuscht.
Abgesehen von der Verpflichtung von Ascacibar und in Teilen Beck als Zwischenlösung auf RV, war bislang nichts, was seine fast schon unangenehm auffälligen Vorschusslorbeeren gerechtfertigt hätte. Ob Terodde oder Gomez - einem angeblich absoluten Profi muß raschestens klargeworden sein, daß es in beiden Fällen an effektiven Vorbereitern mangelt. Bis heute sehe ich da keine Lösung. Gar keine.
Nicht zu vernachlässigen ist aus meiner Sicht auch der gehörige Anteil der Spieler. Zwar ist der Kader mit seiner auffälligen Mischung zwischen Routiniers und wirklich jüngster Jugend wohl tatsächlich zu inhomogen, andererseits erwarte ich aber von Spielern wie Gentner, Aogo, Beck, Zieler und jetzt auch Gomez, daß sie gewisse Dinge selber regeln. Auf und neben dem Platz. Ein Sonderfall ist für mich Badstuber, der zwar hier und da durchaus die Defensive stabilisiert (allerdings auch nicht immer), der aber andererseits aus jeder Pore atmet, beim VfB Stuttgart eigentlich fehl am Platz und zu weitaus Höherem berufen zu sein. Badstuber ist ein wandelndes Beispiel für die Verkennung gewisser Lagen, Umstände und Fakten, was sich möglicherweise auch auf den jüngeren Teil der Mannschaft überträgt. Ein schlechtes Signal an die Jugend ist wiederum für mich das mittlerweile schon jahrelang betriebene Hochgejazze des objektiv allenfalls durchschnittlichen Baumgartl. Klar, eigene Jugend, gute Ansätze aber doch mittlerweile in der Phase angelangt, in der die Entwicklung zum allergrößten Teil abgeschlossen sein sollte. Der unauffällige aber weitaus zuverlässigere Kaminski wird sich wohl nicht selten gefragt haben, wieso nur er zwischen Stammformation und Bank pendelt, wenn Herr Badstuber wieder einigermaßen bewegungsfähig ist. Das Innenleben der Mannschaft ist nicht so, wie es sein sollte und Wolf hat einen gehörigen Anteil an diesem Zustand.
Nun haben wir Korkut (ich heule fast, während ich das schreibe) und ich vermute, daß dieser Trainer nicht die geringsten Ansprüche an die Vereinsführung richten wird. Im Gegenteil, Reschke wird nun endgültig zur "grausigen Eminenz", die vollumfänglich das Sagen hat. Seine angebliche Aura, u.a. von Uli H aus M höchstpersönlich attestiert, hindert auch den reliquienhörigen Präsidenten samt Aufsichtsrat daran, an dieser Stelle einzugreifen. Korkut wird verwalten, vielleicht mit ein paar "nice-to-try-Ideeles" daherkommen aber wirkliche einschneidende Maßnahmen werden nicht erfolgen. Das grauenhafte Offensivspiel kann aus o.a. Grunde ja ohnehin nicht effektiver gestaltet werden. Wenn es Korkut gelingt demgegenüber wirklich standhaften Beton anzurühren, wäre das mehr als ich erwarte und aus meiner Sicht auch das einzige Mittel zumindest hier und da zu punkten. Allein, mir.........nun ja.
Was ich ganz sicher weiß ist, daß ein erneuter Abstieg hier ganz ganz unschön für alle Beteiligten wird. Ich will mir das gar nicht weiter ausmalen. Ohne Übertreibung und völlig ohne irgendwelches Verständnis dafür sage ich: Ein Abstieg in dieser Saison würde nicht nur den Verein, sondern ein Stück weit den Fußball verändern. Ich hätte da wirklich Angst und hoffe sehr, daß es nicht dazu kommen wird.
Boorrrrrrhhhhhhh, was für ein

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