Wenn ich mir hier einige Kommentare so durchlese, dann habe ich vor Samstag nur noch eine Bitte an alle Zebras im Stadion:
Mach dir keine Sorgen. Das Portal ist teilweise sehr sonderlich und kein Spiegelbild der Zuschauerränge.
Wenn die Mannschaft ordentlich in die Partie kommt und diese zumindest offen hält, werden die Fans wie gegen Magdeburg bis zum Ende geduldig unterstützen. Da fallen übrigens auch keine 10 gesponserten Busladungen mit Vereinsangestellten und Sympathisanten aus der Audi-Stadt ins Gewicht.
Die paar Leute, welche hier die „Geduld-Taktik“ nicht verstehen, sind nur im WWW laut bzw am Samstag nicht im Stadion. Also keine Gefahr von Pfiffen.
Keine Mannschaft da unten ist gefestigt genug, das Spiel von Minute 1 an sich zu reißen und gleich auf den Torerfolg zu gehen. So läuft man nur in tödliche Konter. In der Anfangsphase müssen die Spieler erstmal erreichen und spüren, dass sie trotz des weiteren Abwehr-Ausfalls ihre Ordnung finden. Aus dieser Sicherheit heraus und beschwingt von tosend gewonnen Zweikämpfen entsteht die Energie auf Platz und Rängen, aus der dann der Zug zum gegnerischen Tor folgt.
Aber ein Fußballspiel ist für uns wie ein Haus. Ohne geduldig und solide errichtetes Fundament stürzt es alsbald in sich zusammen.
Das gilt gerade dann, wenn wieder Ausfälle zu beklagen sind und der Tabellenplatz hohen Druck erzeugt.
Allerdings muss ich dann doch darauf bestehen, dass mehr als in Pauli und auch mehr als gegen Magdeburg bei den Spielern das eigene Hemmnis überwunden und Tempo in Richtung Gegners Tor entwickelt wird. Ob Cauly, Nielsen oder Schnelli und Co: Es sind einige großartige Fußballer, denen ich wünsche, dass sie trotz aller Vorsicht und taktischer Zwänge für einige Momente ihre Freude am Fußball finden und befreit aufspielen.
Und diese Momente müssen kommen. Auch wenn vorne ein Risikopass nicht ankommt, haben wir Hajri, den schnellen Wiegel oder als letzte Instanz Wiedwald, welche Umschaltmomente entschärfen können.
Allein auf Standards zu setzen, ist zu wenig. Sie können nach stabiler Anfangsphase mit vollem Körpereinsatz in den Zweikämpfen Spiel und Ränge an sich reißen. Wenn Wolze den Ball durch harte aber faire Grätsche zurückerobert, ist die Wedau erwacht und die Dynamik entfacht, die in den Torerfolg einmündet.
Es müssen die Zweikämpfe mit Inbrunst geführt werden und es müssen nach der Stabilisierung Phasen des Torhungers eingestreut werden, die sich mit Phasen des kontrollierten Abwartens abwechseln.
In Mannschaft und Stadion steckt es drin, Ingolstadt am Samstag abzuschießen. Und das werden wir tun. Mit Köpfchen, Leidenschaft und Balance.