Ich blicke mal über den Tribünenrand, zu den anderen Stadien der Republik. Den Anstoß dazu, hat ein Zeitungsartikel in der Neuen Westfälischen aus Bielefeld, vom Samstag den 28. September, gegeben.
Beschrieben wird darin das Phänomen, dass bei vielen Vereinen und auch bei unserem MSV, zu beobachten ist. Vor zweieinhalb Jahren noch spielte die Arminia aus Bielefeld, gegen die Bayern. Am Wochenende zuvor waren es noch die Blauen aus der bayrischen Landeshauptstadt die als Gegner, nur eben zwei Ligen tiefer, zu Gast waren. Die Zuschauerzahl lag mit 24.852 Besuchern nur wenig unter dem, mit der die Alm mit 26.419 Zuschauern gegen die Bayern am 17.April `22 ausverkauft war.
Woran liegt es, dass trotz eines zweimaligen Abstiegs und einer enttäuschenden vorherigen Saison, die Fans ins Stadion strömen ? Wissen kann es natürlich niemand, aber der Autor Stefan Gerold meint, ich zitiere: "Um drittklassigen Fußball zu sehen ? Um Spieler anzufeuern, die noch nicht unbedingt jedem geläufig sind ? Um in der Pause für ein mäßig gebratenes Würstchen oder ein hastig eingeschenktes Bier anzustehen ? Nein, es ist dieses schöne Gefühl, sich gemeinsam vor dem Spiel mit Freunden zu treffen, durch den Westen auf die Alm zu laufen, die Choreos auf der Südtribüne zu bewundern, gemeinsam den Arminia-Schal zu heben und die Hymne anzustimmen. (...) Da ist der Gegner eigentlich ganz egal." Er schließt mit den Worten des kleinen Prinzen von Antoine de Saint-Exupery: "Was vergangen ist, ist vergangen, und du weißt nicht, was die Zukunft dir bringen mag. Aber das Hier und Jetzt, das gehört dir."
Da hat er recht.
Und demnächst schreibe ich mal meine eigenen Gedanken dazu, warum es dieses Fanverhalten, weder bei Arminia, noch beim MSV, vor Jahrzehnten so gab.