Ich finde, die Schuld in dieser Sache darf man nicht auf den DFB und seine Fristenregelung abwälzen. Wenn sechs Stunden OK sind, was will man dann gegen sechs Tage sagen?! Fakt ist ja, dass es dabei auch um Verträge mit Spielern geht, respektive deren Nichtzustandenkommen, und zwar sowohl beim KFC als auch bei Waldorf Mannheim. Es geht darum, dass eine sinnvolle Saisonvorbereitung möglich sein muss, und schliesslich um die Rechtssicherheit für alle Beteiligten der Liga, was laufende oder neu anzustrebende Sponsorenverträge etc.pp. betrifft. Sieht man in Russland, oder wo Ponomarew herkommt, wahrscheinlich alles lockerer, aber auf dem Niveau ist dann da eben auch der bezahlte Fussball. Und halt garantiert nicht auf unserem Standard.
Im Leistungssport brauchst du schon für ein Amateurrennen mit Go-Karts ne Lizenz, müsste sich an sich rumgesprochen haben, dass dafür im Profifussball Sicherheiten zu hinterlegen sind, die rechtzeitig bereitgehalten werden müssen. Wenn das Geld einfach auf einem Konto liegt, und zwar bei einer vom DFB anerkannten Bank, ist alles geritzt, wenn du denen die Kontonummer und eine Vollmacht zuschickst. Für eine Mannschaft, die sogar im Winter den Trainer ad hoc gewechselt und noch Spieler nachgekauft hat, um aufsteigen zu können, ein komplett unprofessioneller Auftritt seitens des Management, wenn die Abgabefrist dann, trotz grösster Einfachheit des Verfahrens und angeblich massig Geldreserven, nicht eingehalten wird. Das lässt an allem zweifeln, denn wer will solche schludrigen Geschäftspartner?
Wenn sich Geldgeber generell mittelfristig mehr auch für die unteren Ligen interessieren sollen, darf der DFB auf gar keinen Fall den Eindruck befördern, hier wäre man aus Angst vor dem Rückzug potenter Sponsoren nachgiebig gegenüber windigem Geschäftsgebahren. Und das Risiko, dass die finanzielle Potenz im Einzelfall nur vorgetäuscht sein könnte (ein Verdacht, der nun natürlich automatisch aufkommt, und dies ganz zu recht) färbt allzu schnell auf alle Mitbewerber ab, wenn ein entsprechender Präzedenzfall medial durchgehechelt wird, so wie zur Zeit. Überlegungen zur Seriosität wiederum lassen sich am Ende immer auf die olle Frage runterbrechen, ob man von Ponomarew noch ein Auto kaufen würde. Bei Kentsch wusste ich die Antwort seit damals, jetzt weiss ich sie auch im Bezug auf den Russeninvestor des KFC.