zum Fall Terodde-
Völlig egal, wie die Modalitäten bei diesem Deal gefasst sind. In der Praxis laufen solche Geschichten doch meistens folgendermaßen ab: Jeder ausgeliehene Spieler wird dies nicht ohne Grund, will sagen, er spielt zu diesem Zeitpunkt nicht in der Idealposition, ist für die erste Mannschaft noch nicht weit genug, aber für die Zweite zu stark, usw. Das heißt, dass sich bei diesem Spieler früher oder später erst Ungeduld, dann womöglich Frust aufbauen. Verlockende Angebote in dieser Phase, die woanders einen Stammplatz in Aussicht stellen, werden da gern angenommen.
Setzt sich so ein Spieler dann aber in seinem neuen Verein durch, ist meist auch die emotionale Bindung so groß, dass er innerlich mit dem Stammverein schnell bricht. Jeder abgebende Verein weiß dann, dass es keinen Sinn hat, Spieler zurückzuholen, die sich nicht mehr wohlfühlen.
Im Fall Terodde heißt das für mich, setzt der sich in Düsseldorf (oder anderswo) durch, ist der so oder so weg, egal, welche Vertragswerke vorliegen.
Kann es eigentlich immer nur wieder neu sagen. Hier spiegelt sich die ganze Konzeptionslosigkeit, die derzeit im Verein herrscht, deutlich wider. In der Winterpause wollte man aussortieren. Dieser Prozess tritt momentan auf der Stelle. Stattdessen macht man Fässer auf, die noch lange hätte lagern können, d.h. riskiert, hoffnungsvolle Nachwuchstalente ohne zwingende Not an Vereine zu verhökern, die sich über unsere Blödheit ins Fäustchen lachen.
Wenn ich so etwas lese (egal, ob nun etwas dran ist oder nicht): Mölders beim KSC im Gespräch, Terodde nach Düsseldorf, Tosunoglu schießt in Offenbach Tor auf Tor... Hätte diese Leute nicht zumindest gelegentlich besser in unserer 1. Mannschaft ausgesehen als manch ein neu erworbenes "Talent", das unsere Verantwortlichen teilweise vorher noch nicht einmal kannten, uns aber als Heilsbringer verkauften und auf dem man jetzt sitzt und es nicht wieder los wird?
In der Vergangenheit, besonders in den Jahren, als der MSV noch Dauer- Bundesligist war, gelang ist immer wieder,trotz schmerzlicher Abgänge namhafter Spieler neue Leute aus dem Hut zu zaubern, die die alten bald vergessen ließen. Heute werden für viel Geld Leute angestellt, die diesen Job machen sollen, deren Trefferquote aber nicht annähernd so hoch ist wie die unserer Scouts damals.
