So richtig durch blicke ich da auch nicht mehr. Rationale Erklärungsansätze scheinen in diesem Falle auch schwierig. Mittlerweile scheinen die Fronten auch so verhärtet, dass da irgendwie kein Land in Sicht ist. Wie sollte das denn auch ausehen? In großen Teilen herrscht doch eigentlich Einigkeit darüber, dass Gewalt (in welcher Form auch immer) nichts im Stadion zu suchen hat.
Aus meiner Sicht geht es da vielmehr um den Erhalt eines Lebensgefühles, was sich in einem Fandasein wiederspiegelt. Gängelung im Alltag findet doch schon zu genüge statt. Sei es in der Schule, Elternhaus bzw. Arbeitgeber. Jetzt befinden Personen darüber, die dieses Gefühl vielleicht niemals kennengelernt haben. Vielleicht sollte man Schulpsychologen, Soziologen und anderen Experten mehr Gehör schenken, wie man aus dieser verfahrenen Kiste wieder raus kommt. Aus diesem Muskelspiel die DFL/DFB als vermeindlichen Sieger hervorgehen zu lassen, empfinde ich als Lösung als die denkbar schlechteste Variante.
Andererseits geht es den Fan doch gar nicht darum aus dem Stadion einen rechtsfreien Raum zu machen, wo Mord und Totschlag an der Tagesordnung sind sondern vielmehr um den Erhalt einer Subkultur, die die Fans durch dieses Papier gefährdet sehen. Wehret den Anfängen und solche Sprüche waren doch schon zu hören. Der Fan fühlt sich als so jemand, den es langfristig gilt aus dem Stadion zu verbannen. Mahnende Beispiele gibt es doch zu genüge.
PS: Ich bin weder Zündler noch haue ich anderen Menschen aus Jux und Dollerei auf die Fresse weil die einem anderen Verein nahe stehen. Dennoch kann ich manchmal den Protest nachvollziehen.