Beschlüsse der Sicherheitskonferenz

Hessens Innenminister Boris Rhein (CDU) mahnte die Vereine zur Kooperation: "Verschiedene Proficlubs senden derzeit mit ihrer Skepsis gegenüber dem Sicherheitskonzept von DFB und DFL die falschen Signale an ihre Fans"

:verzweifelt:
Der soll den Rand halten! Die Politik hat sich da nicht einzumischen, vor allem nicht mit dieser sinnbefreiten Panikmache.
Ausserdem: Wie weltfremd und fernab jeglicher Realität muss man leben, um eine solche Aussage zu tätigen?
 
Kommt schon Gegenwind aus der Presse! Die ticken doch nicht richtig:cool:
http://www.sportschau.de/fussball/allgemein/sicherheitskonzept100.html

Das ist doch der Herr Jäger, der behauptete, dass keinerlei Fehler der Polizei 22 Menschen bei der Loverparade zum Opfer gefallen sind, oder?

Hatte er nicht kurz vor der Meldung des ersten Toten noch ein locker flockiges Interview gegeben?

Erst hinter Sauerland versteckt, jetzt hinter dem DFB, was ein Beamter. Immer fernab von dem, was an der Basis passiert.
 
:verzweifelt:
Der soll den Rand halten! Die Politik hat sich da nicht einzumischen, vor allem nicht mit dieser sinnbefreiten Panikmache.

Von der Panikmache mal abgesehen (mach das in der Art mal für jede beliebiege Dorfkirmes, die findet nie wieder statt) - die Politk sollte sich schon einmischen. Nur eben nach dem Motto: DFL - was mischt ihr euch in Dinge ein, für die ausschliesslich die staatliche Gewalt zuständig ist?
 
Für mich wird mit dieser Skepsis nur ein Signal gesendet: Dass es zum Glück noch Vereine gibt, die nicht in blinden Aktionismus verfallen und mal eben ohne Rücksicht auf die Konsequenzen für die Fans alles abnicken was von oben diktiert wird.

Bezeichnend, dass von gewissen Seiten nun schon wieder ein Spiel als Bestätigung genommen wird um dieses Konzept, das bundesweit tausende Fans betrifft, schnellst möglich durchzubringen. Das zeigt mal wieder die äußerst differenzierten Betrachtungsweisen und seltsamen Schlüsse der werten Herren.

Wenn es nicht so traurig wäre, würde ich mich totlachen über das was da passiert.
 
Ey, niemals das Oktoberfest als Vergleich ran ziehen. Gibt nur Ärger! Ich spreche aus Erfahrung.

Bei spiegel-online (ein Diskussionsbeitrag eines Lesers) hat jetzt jemand gefordert, dass alle Veranstaltungen von denen Gewalt ausgehen "könnte", verboten verboten werden müssen.

Da werden wohl bald die ganzen Schützenvereine vor seiner Tür stehen ;)
 
http://www.kicker.de/news/fussball/...rte-kritik-am-sicherheitskonzept-der-dfl.html

Liga-Vorsitzender Dr. Reinhard Rauball, gleichzeitig Präsident der Dortmunder Borussia, mahnt derweil zur Einigkeit in der Sache: "Das gemeinsame Vorgehen ist das A und O bei diesem Thema. Nur so kann das Vorhaben Erfolg haben. Es darf nicht sein, dass sich einige Klubverantwortliche zu Lasten der Solidargemeinschaft bei den Fans profilieren wollen."

:rolleyes: Hertha, Pauli, Union, Augsburg, Wolfsburg, Düsseldorf lehnen es ab. Mönchengladbach und Köln kritisieren.
Nach meinem Gefühl werden die das eh durchboxen mit oder ohne Zustimmung.
 
Das geilste ist das Herr Rauball zur Einigkeit mahnt und von einer Solidargemeinschaft spricht. Aufgesetzt wurde dieses Papier doch auch im Alleingang durch die DFL.

Ich würde mir auch eine Stellungnahme vom MSV wünschen.
 
Ich würde mir auch eine Stellungnahme vom MSV wünschen.

Ich habe das dumme Gefühl, dass wir nichts von offizieller Vereinsseite hören.. Vorallem nichts negatives dagegen. Das Schreiben der Fans ist gut und vollends zu unterstützen, aber ob der Verein nun reagiert und sich auch klar dagegen stellt.. Ich bezweifel es einfach mal..
 
Grundsätzlich ist es teilweise auch so, dass Politiker über den Fußball die Öffentlichkeit suchen. Andere Themen wie Datenschutz oder Kriminalstatistiken sind medial nicht so transportabel. Wenn sich aber ein Politiker hinstellt und sagt: »Die Gewalt im Fußball nimmt überhand«, dann wird sein Name in der Zeitung gedruckt.

Das ist auch ein entscheidender Punkt.

Nicht die Fans nutzen den Fußball als Plattform, sondern Fuktionäre und Politiker versuchen sich mit Scheindebatten zu profilieren.
 
Fans aus Berlin laden zum Fangipfel zu dem Thema ein.
http://www.fc-union-berlin.de/data/misc/downloads/Einladung-Fangipfel.pdf

Mit diesem Schreiben laden wir einen bis zwei Vertreter der unterschiedlichen fan- & vereinsnahen
Gruppierungen sowie Fanvertretungen und Fanprojekte aller Vereine der 1. bis 3. Liga ganz herzlich am 01. November 2012 um 12 Uhr nach Berlin ein.


...Im Zuge dieses Treffens möchten wir das besagte Konzept mit Euch nochmals gemeinsam besprechen, die weitere Vorgehensweise mit Euch beraten und als Ergebnis mit einer gemeinsam formulierten Erklärung an die Öffentlichkeit gehen. Die Wirksamkeit dieses Treffens hängt von jedem Einzelnen von Euch ab! Je mehr Teilnehmer und je breiter das Spektrum an den teilnehmenden Fans und Fanszenen ist, desto wirkungsvoller und größer ist die Repräsentanz unserer Erklärung in den Medien und damit in der Öffentlichkeit....
 
Immer mehr Vereine halten den Kopf aus dem Fenster, zeigen ihre Meinung und Einstellung. Hier wird wieder geschlafen und der breiten Masse sowie den eigenen Anhängern kein Statement gegeben. Auch so würde man Vertrauen schaffen und darüber Anhänger hinter sich vereinen.

Wenn es je noch geschehen sollte, dann ist es vielleicht als 16., 21. oder vielleicht 27. Verein und niemand nimmt mehr davon Kenntnis. Und wenn doch dann nur noch als Randnotiz. Wieder was verpennt, schade.
 
Die "Arbeitsgemeinschaft Fananwälte" meldet sich ebenfalls zu Wort

Juritisch auf jeden Fall sehr interssant:

1. "So sehe die deutsche Rechtsordnung keine Kollektivschuld vor";
- Ist so nicht ganz richtig. Im allgemeinen Polzei und Ordnungsrecht gibt es schon die Möglichkeit, dass man nicht verantwortliche Personen zur Abwehr von Gefahren in Anspruch nimmt, vgl. § 6 PolG NW.

2. "Auch die momentane Praxis bei der Verhängung von Stadionverboten sei nicht rechtsstaatlich."

- Das ist in der Tat das große Problem. Allerdings vergessen hierbei die meisten, dass man eigentlich trennen muss (gilt auch für 1.):

Nach dem Recht muss man eigentlich strikt zwischen dem trennen, was vor und was im Stadion passiert.
Außerhalb des Stadions ist die Polizei zur Gefahrenabwehr zuständig und kann die geregelten Maßnahmen treffen, solange diese verhältnismäßig sind.
Innerhalb des Stadions ist es aber immer noch eine Privatveranstaltung, was heißt, dass der Verein das Hausrecht hat. Dieser kann eigentlich so viele Hausverbote und so lange verteilen wie er will und dabei ist die Verhältnismäßigkeit viel weniger im Blick. Ganz überspitztes Beispiel: Bei mir zuhause randaliert jemand. Dann kann ich ihm und auch seinem Kumpel ein lebenlanges Hausverbot bei mir erteilen...

3. "Zudem würden bereits derzeit Daten aus laufenden Ermittlungsverfahren von der Polizei an die Vereine ohne Rechtsgrundlage weitergegeben."
- das dürfte nach der geltenden Rechtslage in der Tat unzulässig sein

4. Vollkontrollen
- hier gilt eigentlich wieder das zu 2. gesagte. Hier kann m. E. der Hausrechtsinhaber sagen: "Du kommst hier nur rein, wenn Du Dich komplett untersuchen lässt, sonst musst Du draussen bleiben."

Zusammenfassend denke ich, dass die Beschlüsse erhebliche Mängel zeigen und auch Bereiche regeln, für die die Vereine (bzw. die DFL) bzw. andersrum der Staat gar keine Zuständigkeit haben.
 
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3. "Zudem würden bereits derzeit Daten aus laufenden Ermittlungsverfahren von der Polizei an die Vereine ohne Rechtsgrundlage weitergegeben."
- das dürfte nach der geltenden Rechtslage in der Tat unzulässig sein

Aber darauf fußen ja im Endeffekt die Stadionverbote.
Um bei deinem Beispiel zu bleiben, wäre das in etwa so, als wenn die Polizei mir die Namen desjenigen gibt, der unten auf der Strasse randaliert und ich ihm auf dieser Grundlage Hausverbot für meine Wohnung erteile (und alle meine Bekannten und Freunde ebenfalls, ob sie das mitbekommen haben oder nicht!).
Das Hausverbot ist sicherlich rechtens in diesem Fall, immerhin kann ich mir aussuchen, wen ich reinlasse, es hat aber letztlich keine juristisch verwertbare Grundlage...
 
Ich bin regelrecht enttäuscht, dass der MSV trotz der ebenso eindeutigen wie schlüssigen Stellungnahme seiner Fanszene bislang die Chance nicht genutzt hat, gegen das DFL - Papier Position zu beziehen. Lehnt man es nun ab, wäre man nur noch "Mitläufer".

Ich hatte das hiesige Verhältnis zwischen Vereinsführung und Fanszene besser eingeschätzt als das bei Eintracht Frankfurt. Dort trägt die Stellungnahme die Unterschrift eines gewissen Herrn Bruchhagen, dessen Name meines Erachtens eher für absolutes Unverständnis der aktiven Fanszenen steht.

Doch darf man nicht erwarten, dass eine breite Ablehnung des DFL-Papiers -so positiv sie als Zeichen auch sein mag- zu einer Problemlösung beiträgt. Zu befrüchten ist vielmehr, dass die Politik im Falle eines Scheiterns der DFL-Bemühungen die Angelegenheit an sich zieht und "regelt". Innenminister Friedrich steht schon in den Startlöchern -als ob wir in Deutschland keine größeren sicherheitsrelevanten Gefahren als Fußballfans hätten.
 
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Zusammenfassung der Vereine


Akzeptiert:
FC Bayern München
FC :kacke: 04
Borussia Dortmund
Bayer Leverkusen
SC Freiburg
FSV Frankfurt

Offen:
Hannover 96
SV Werder Bremen
VfL Borussia Mönchengladbach
TSG Hoppenheim
FC Energie Cottbus
SG Dynamo Dresden
Kleeblatt Fürth
TSV 1860 München
MSV Duisburg
FC Ingolstadt
VfL Bochum
Eintracht Braunschweig
VfR Aalen
SSV Jahn Regensburg
SV Sandhausen

Dagegen:
Fortuna Düsseldorf
1. FC Kaiserslautern
1. FC Union Berlin
Hertha BSC
1. FC Nürnberg
VfL Wolfsburg
FC Augsburg
1. FC Köln
Sankt Pauli
Hamburger SV
SC Paderborn
1. FSV Mainz 05
VfB Stuttgart
SG Eintracht Frankfurt
BSG Wismut Aue




P.S. einige Verein wie z.b. Hoffenheim haben um einen Aufschub gebeten um sich ausführlicher zu beraten.
 
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M. E. leider doch: Die rechtliche Grundlage ist das private Hausrecht und das braucht gerade keinen Grund...
Ist zwar nicht gerade ein Top-Link aber immerhin ;)
http://www.juraforum.de/wiki/hausrecht

Das Bestehen einer Rechtsgrundlage ist -da stimme ich dir zu- nicht in Frage zu stellen, allerdings ist der obige Link nicht glücklich gewählt, da zwischen nicht öffentlich zugänglichen Bereichen (Wohnungen) und öffentlich zugänglich Orten (Diskotheken, Stadien etc.) zu unterscheiden ist. Im letztgenannten Fall kannst du durchaus höchstrichterliche Rechtsprechung finden, die dem Hausrecht gewisse Grenzen setzt.
 
Das Bestehen einer Rechtsgrundlage ist -da stimme ich dir zu- nicht in Frage zu stellen, allerdings ist der obige Link nicht glücklich gewählt, da zwischen nicht öffentlich zugänglichen Bereichen (Wohnungen) und öffentlich zugänglich Orten (Diskotheken, Stadien etc.) zu unterscheiden ist. Im letztgenannten Fall kannst du durchaus höchstrichterliche Rechtsprechung finden, die dem Hausrecht gewisse Grenzen setzt.

Deswegen hab ich ja auch geschrieben, dass das kein Top-Link ist ;) Hatte nur gerade meine Zugangsdaten für die beiden bekanntesten Rechtssuchseiten nicht zur Hand. Deshalb kann ich auch grad nicht sagen, welche Rechtssprechung es dazu gibt. Werde aber gerne morgen Mal nachschauen.

Man kann sicherlich auch zwischen einem rein privaten Hausverbot bei mir zuhause und einen - ich nenne das jetzt Mal teilweise öffentlichen Hausverbot, auch wenn es das nicht ist - noch etwas differenzieren und die Maßstäbe etwas anders ansetzen, weil ein Fußballspiel grundsätzlich "fremden" offen steht und mehrere Personen zu Besuch sind. Allerdings denke ich auch, dass auch ein -grundloses - Verbot auf Zeit nicht zu beanstanden sein dürfte, denn aus juristischer Sicht, dürfte auch der Besuch eines Fußballspiel als nicht so bedeutend angesehen werden, dass die Allgemeinheit faktisch einen Anspruch auf einen Besuch, z. B. aus § 242 BGB, hat. Insofern dürfte das Recht des Hausrechtsinhabers, sich seinen Besuch selber aussuchen, überwiegen.
 
Zusammenfassung der Vereine


Akzeptiert:
FC Bayern München
FC :kacke: 04
Borussia Dortmund
Bayer Leverkusen
SC Freiburg
FSV Frankfurt

Offen:
Hannover 96
VfL Borussia Mönchengladbach
TSG Hoppenheim
FC Energie Cottbus
SG Dynamo Dresden
Kleeblatt Fürth
TSV 1860 München
MSV Duisburg
FC Ingolstadt
VfL Bochum
Eintracht Braunschweig
VfR Aalen
SSV Jahn Regensburg
SV Sandhausen

Dagegen:
Fortuna Düsseldorf
1. FC Kaiserslautern
1. FC Union Berlin
Hertha BSC
1. FC Nürnberg
VfL Wolfsburg
FC Augsburg
1. FC Köln
Sankt Pauli
Hamburger SV
SC Paderborn
1. FSV Mainz 05
VfB Stuttgart
SG Eintracht Frankfurt
BSG Wismut Aue
SV Werder Bremen

Habs mal ergänzt, soweit was gefunden hab.
 
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offen weil man kein ja oder nein gelesen/gehört hat:

Bayern München:
Nach vielen Bedenken und Widerständen gegen das Papier hat sich Rekordmeister FC Bayern positiv zu den geplanten Maßnahmen gegen Gewalt geäußert. „Wir stehen hinter diesem Konzept“, sagte Sprecher Markus Hörwick.
Quelle


Die DFL bekommt aber wohl kalte Füße und hat nicht mit so viel Gegenwind gerechnet:
http://www.goal.com/de/news/827/bun...n-trägt-bedenken-rechnung?source=breakingnews
 
Man kann sicherlich auch zwischen einem rein privaten Hausverbot bei mir zuhause und einen - ich nenne das jetzt Mal teilweise öffentlichen Hausverbot, auch wenn es das nicht ist - noch etwas differenzieren und die Maßstäbe etwas anders ansetzen, weil ein Fußballspiel grundsätzlich "fremden" offen steht und mehrere Personen zu Besuch sind. Allerdings denke ich auch, dass auch ein -grundloses - Verbot auf Zeit nicht zu beanstanden sein dürfte, denn aus juristischer Sicht, dürfte auch der Besuch eines Fußballspiel als nicht so bedeutend angesehen werden, dass die Allgemeinheit faktisch einen Anspruch auf einen Besuch, z. B. aus § 242 BGB, hat. Insofern dürfte das Recht des Hausrechtsinhabers, sich seinen Besuch selber aussuchen, überwiegen.

Mein Stand dazu ist, dass ein Hausverbot bei einer öffentlich zugänglichen Veranstaltung, die nicht einzeln die Gäste z.B. durch einen Türsteher "siebt", nicht willkürlich sein darf. Maßgebliches Urteil dafür ist glaub ich eine Entscheidung zum virtuellen Hausrecht in Foren.
Gerade um diese Willkürlichkeit zu verhindern, gibt es die Stadionverbotrichtlinien.
Old School möge mich korrigieren, der hat da sicher öfter mit zu tun. Link hab ich leider grad nicht und bin zu faul zum Suchen :D .
 
Stellungnahme zur Diskussion sowie deren Erkenntnisse der Sicherheitskonferenz in Berlin
Am Donnerstag, den 18.10.2012, trafen sich Vertreter des MSV Duisburg und seiner Fans an der Westender Straße und erörterten das Papier "sicheres Stadionerlebnis" der DFL. Der MSV wollte im Rahmen dieses Treffens die Stimmung seiner Fans zu diesem “Konzept” abfragen.
Die Resonanz aller Beteiligten war so eindeutig wie vorhersehbar, und wurden von einem Vertreter von DISPARGUM in einer Stellungnahme so zusammengefasst, dass sich alle Beteiligten dort wiederfanden und dieses Papier zur Grundlage dessen wurde, was an Herrn Kentsch weitergeleitet wurde und seinerseits von Herrn Kentsch an die DFL weitergegeben wird: Die Fans des MSV lehnen die vorgeschlagenen Konzepte und Ideen als populistischen und fankulturfeindlichen Quatsch ab.
Anbei wollen wir die Stellungnahme als Meinung vieler MSV-Fans dokumentieren und Fanclubs, Gruppierungen und Einzelpersonen ohne Gruppenzugehörigkeit darum bitten, sich bei inhaltlicher Übereinstimmung gerne auf die Liste der Unterzeichner setzen zu lassen.
Eine kurze Mail mit dem eigenem Namen beziehungsweise dem der Gruppe / des Fanclubs an petition.unterschreiben@gmail.com reicht dafür vollkommen aus. Außerdem würden wir uns freuen wenn ihr den Link dieses Dokumentes auf eure Homepages, Blogs oder sonst wohin verlinken würdet.
Unterstützer:
47ers
Biker Zebras Remscheid
Borrachos Duisburg
Bronx Voerde
Comunidad
DISPARGUM MCMII
Fanatics Duisburg
Fanprojekt Duisburg e.V.
Fasciated Crew Duisburg
Forever Duisburg 1980
Hessenzebras
Jungspunde Duisburg
KA-WEEMS
Kohorte Ultras
Leberschaden Duisburg
Los Locos
Lucky Zebras
msvfans.de
N.A.F. Duisburg 1989
PFYC-Zebras
Pendechos
Plautzen Commando Duisburg
Proud Generation Duisburg
Rainbow Zebras
Schlachtenbummler Duisburg
Semper Fidelis
Toastbrot Duisburg
Vernoz
Wild Companions Duisburg
Zebrabande 2003
Zebraherde e.V.
Zebraholiker ´02
Zebrakids e.V.
Zebrakolonie Beeckerwerth
Stellungnahme Vertreter Fanszene Duisburg zur Diskussion sowie deren Erkenntnisse der Sicherheitskonferenz in Berlin
Grundsatzerklärung vorab:
Nie waren Stadionbesuche sicherer und problemloser wie in diesen Jahren.
Dieses bestätigt der stetige Anstieg der Zuschauerzahlen, zum Großteil eben auch komplette Familien als Besucher und der damit verbundene hohe Anteil von Kindern.
Die aufkommende Debatte zur Sicherheitslage sowie der angeblich zunehmenden Gewalt bei Fußballspielen ist populistisch geführt und trägt in keiner Weise zu einer zielgerichteten Diskussion bei. Ferner fehlt jeglicher Nachweis zu erhöhten Vorkommnissen oder ein Anstieg der Verletztenstatistik. Dieses wird auch durch öffentliche Stellen so publiziert und ist nachhaltig anzumerken. Zu dieser Feststellung kommt scheinbar auch die Sicherheitskommission selber, denn sonst würde diese in ihrem eigenen Papier nicht von „.....Ziel ist es, das Stadionerlebnis sowohl in der subjektiven Wahrnehmung als auch in der objektiven Beurteilung weiterhin sicher zu gestalten.“ Würde der Verein das vorliegende Papier zum Thema „Sicheres Stadionergebnis“ unterstützen, so wäre dies ein Zeichen, dass man derzeit den Stadionbesuch in Duisburg selber als unsicher ansieht.
Hier wird aufgrund der schon länger anhaltenden Diskussion zum Einsatz von Pyromaterialien diese Thematik sowie jeder Vorfall zu einem Fußballspiel als brisante und gewalttätige Sicherheitslage diskutiert – die Form der Presseberichterstattung spielt hier die größte Rolle, da reißerische Aufmachung natürlich absatzfördernd ist, aber in keinem Fall den üblichen Besuch eines Fußballspiels darstellt und Unbeteiligten sowie der breiten Öffentlichkeit, ein völlig falsches Bild widerspiegelt.
Hier bleibt es oberste Priorität aller Diskussionspartner und Beteiligten anhand von Tatsachen diese Gespräche zu führen und medienwirksamen und populistischen Aktionen Abstand zu nehmen.
Fan-Privilegien:
Unter diesen Privilegien wird von ‚Kontrollsystemen’, ‚Sportgerichtsbarkeit’, ‚Zertifikaten’ und ähnlichen Punkten gesprochen. Allein die Namensgebung „Privileg“ scheint schon eine Ausnahmesituation darzustellen welche scheinbar herrscht, wenn man Besucher eines Fußballspiels ist.
Aktuell ist die Lage schon so, dass man als Stadionbesucher willkürlichen Kontrollen und Begegnungen mit Ordnungspersonal und Polizei unterzogen ist, die mit rechtsstaatlichen Grundsätzen nicht mehr viel zu tun haben. Einschränkung von Bewegungsfreiheit ist an der Tagesordnung, völlig egal ob man mit öffentlichen Verkehrsmitteln, mit dem privaten PKW oder aber dem Bus anreist. Teilweises Entkleiden – so wie in dem Papier als möglicher Verbesserungsvorschlag aufgeführt – ist die Regel, zumindest als Gäste-Fan. Das mitführen einer Fahne oder das tragen eines Schals des eigenen Vereins reicht schon aus, um in einer Art ‚Sippenhaft’ von Ordnungskräften zu gelangen. Hierbei sind friedliches Auftreten, einwandfreier Leumund sowie ein entspanntes Auftreten im Augen der Sicherheitskräfte völlig unerheblich – unter dem allgemeinen Deckmantel der Gefahrenabwehr ist eine Kollektivbehandlung an der Tagesordnung!
Nach Ausführungen des Sicherheitspapiers ist es also als Bürger so zu verstehen, dass der Kauf einer Eintrittskarte schon ein Privileg darstellt?
Ferner wird in dem Papier ausgeführt, dass bei Nichtbeachtung Fan-Privilegien eingeschränkt werden können.
Der gemeinsame Besuch eines Fußballspiels, das Mitführen von Fan-Artikeln, das Aufhängen von Bannern oder Fanclub-Fahnen und ähnliche Dinge sind nicht Privileg sondern die seit vielen Jahren gelebte Auslebung von Fan-Kultur – einer Kultur welche den Stadionbesuch erst lohnenswert macht und mit der immer kräftig bei Verbänden, Vereinen und der Presse geworben wird; deren Bilder als Trailer oder Plakat benutzt werden und an denen sich auch der Stadionbesucher erfreut, der als Platz nicht die „Fan-Kurve“ für sich ausgemacht hat.
Die allzu schwammige Ausführung der möglichen Bestrafung (Verbot der Zaunfahne, kein Erhalt von Tickets usw.) gesamter Fan-Clubs ist hier auch schon wieder populistisch und abermals Sippenhaft. Bei Verfehlungen von Einzelpersonen kann und darf es keine Kollektiv-Bestrafung geben, außer mit dem Besuch eines Fußballspiels wird das Deutsche Grundgesetz außer Kraft gesetzt. Gruppierungen, Verbände, Vereine und sonstige Bündnisse unterliegen niemals der Kollektivstrafe und für den aktuell Fall bildlich gesprochen – nach einem Foulspiel sieht immer nur der Verursacher die Rote Karte, bis heute ist es nicht vorgekommen, dass deswegen die komplette Mannschaft des Feldes verwiesen wurde. Bei derart festgelegten Regelungen und Vorgaben würde der Verein viel an Handlungsspielraum aufgeben. Die regelmäßigen und produktiven Gespräche mit den handelnden Personen aus den Bereichen Sicherheit und Fanarbeit würden plötzlich in einem ganz anderen Licht dar stehen, da kaum noch gemeinsame Lösungen erarbeitet werden können, wenn alles vorgegeben ist.
Zusätzlich gibt es hier noch einige Punkte, die auch wieder nicht durchdacht sind. Wird zum Beispiel hinter einer Zaunfahne einer Gruppierung Pyrotechnik gezündet ist doch nicht davon auszugehen, dass es die Gruppierung selber war. Mitglieder anderer Gruppierungen oder Einzeltäter können Auslöser für Verbote sein, die Gruppierung kann in den Zwang der Beweisführung kommen die Unschuld zu beweisen?
Der aufgeführte Punkt der Unterzeichnung einer Charta des gesamten Fanclubs spielt da erheblich mit rein. Dieses Unterzeichnen würde sich der oben aufgeführten ‚Sippenhaft’ unterwerfen. Ferner, und das ist der wichtigste Punkt der ohne Bedacht so zur Diskussion gestellt wird, ist der Anteil der Fans eines Fußballspiels, welcher nicht Mitglied in einem offiziellen Fanclub ist – Ultragruppierungen hier nur als Beispiel aufgeführt – die nachweislich den größten Teil des Publikums ausmachen. Für diese gilt dann wieder nur Einzeltäterschaft und die Möglichkeit der Anonymität. Dieser Umstand und der daraus resultierende Druck auf die offiziellen Fanclubs wird doch nur zur Folge haben, dass auch diese als nicht offizielle Gemeinschaft auftreten werden, weil die Rechtsgrundlage für jedes Mitglied sicherer ist und der gültigen Auslegung des Grundgesetz entspricht.
Der dann immer wieder aufgeführte Punkt von Abschaffung von Stehplätzen erschließt sich in diesem Zusammenhang eh nicht, denn auch von Sitzplätzen kann jegliche nicht gewollte Handlung ausgehen – außer man will die Tickets in den so genannten Fan-Bereichen personalisieren. Dieser Punkt – wie auch die Möglichkeit der Begrenzung des Gästekontingents – wird einzig und allein das Ausweichen von großen Teilen der Fans in die ‚neutralen’ Bereiche haben.
An dieser Stelle sollte sich der Verein selber hinterfragen, wie er mit dem Wegfall der Stehplätze umgehen würde. Sicher dürfte sein, dass der Wegfall der Stehplätze gleichbedeutend mit einem deutlichen Rückgang an Zuschauern und damit auch an einem finanziellem Verlust verbunden ist.
Noch einige Ausführungen zu dem Punkt ‚Forderung’ an Dritte:
Der darin aufgeführte Punkt „...mehr Transparenz: Auskünfte über Stand von polizeilichen Ermittlungen gegen Tatverdächtige“ bedeutet was? Mehr Auskunft für wen und über wen?
„Konsequente Durchsetzung des Gewaltmonopols des Staates, Beachtung des Legalitätsprinzips“ bedeutet die einseitige Außerkraftsetzung der Grundrechte aufgrund von Kollektivbehandlung? Diese wieder schwammige Ausführung des Punktes öffnet Tür und Tor für die Exekutive in jeglichen Belangen.
Hier als Beispiel vielleicht noch unser diesjähriges Heimspiel gegen Dynamo Dresden angeführt. Wie nach jedem Spiel traf man sich zu Spielanalysen und Gesprächen am Fan-Container. Von der Polizei nur unzureichend bewacht wurden unsere Fans dann von einer großen Gruppe Dresdner angegriffen.
Einige Personen liefen weg und viele verteidigten sich. Die dann zu spät eingreifende Polizei ging daraufhin massiv gegen Duisburger Fans vor, wie fast immer wurde Pfefferspray eingesetzt, es gab Hundebisse und körperliche Handlungen gegenüber den sich verteidigen Personen. Die Folge dieser Aktion ist beispielhaft für die falsche staatliche Auslegung von Gewaltmonopol. In Folge des Angriffs durch andere Personen, die übrigens weder angegangen noch überprüft wurden, ist nun eine „Gruppierung“ auffällig und unterliegt strafrechtlichen Konsequenzen. Soll sowas Alltag sein?
Abschließend muss man einfach feststellen, dass diese Diskussionen absolut nicht sachgerecht und als völlig überzogen bewertet werden kann. Wenn man schon die Statistik bemühen will muss man sich auch die Tatsache gefallen lassen, das Besuche von Fußballspielen nicht gefährlicher sind als Besuche von Volksfesten oder anderen Großveranstaltungen. Ferner beunruhigt der Druck welcher von der Politik auf DFB/DFL ausgeübt wird – denn wie bereits ausgeführt scheint dieser populistischen Grundlagen sowie wahltechnischem Gefallen an dem Bürger zu unterliegen, angeheizt von einer nicht objektiven und allzu reißerischen Presse.
Die hier diskutierten Ideen, unter Hinzuziehen von ‚Experten’, sind äußerst zweifelhaft und ohne jegliche Einbindung der betroffenen Fans. Wer ist hier Experte und darf sich, nach Norm des DFB/DFL, so nennen? Die Auslegung der Meinung wirkt hier sehr einseitig.
Ferner ist die Art des Drucks auf die Vereine – Beeinflussung von Lizensierung und somit Eingriff in den Spielbetrieb – mehr als zweifelhaft. Politische Interessen können somit ausschlaggebend für das Wohl und Wehe eines Vereins werden. Vereine welche richtig gut und sauber arbeiten, sich auch sozialpolitisch sehr gut in ihr Umfeld und die Fanarbeit einbringen, können trotzdem für eine Randgruppe sanktioniert werden.
Die Folgen daraus sind wirtschaftliche Schäden und ein Ansehensverlust in der Öffentlichkeit. Hier wird versucht die Probleme und Verfehlungen der Gesellschaft sowie der Politik in jeglicher Verantwortung auf die Vereine und deren Umfeld abzuschieben.
Daran anschließend stellt sich die Frage, welche finanziellen Mittel der Verein aufbringen muss, um die geforderten Maßnahmen umzusetzen. Container müssen angeschafft werden, es bedarf mehr Ordnungspersonal, da nicht mehr nur der reguläre Einlass kontrolliert werden muss, sondern auch extra Personal für die Container bereitgestellt werden muss. Neben der Tatsache, dass das Szenario „Kontrolle im Container“ absolut indiskutabel ist und in keinem Fall von Stadionbesuchern toleriert werden würde, käme ein weiterer Effekt hinzu. Diese Vorgehensweise wird dafür sorgen, dass viele Fans erst gar nicht mehr den Weg ins Stadion suchen würden.
Als weiterer Aspekt muss erwähnt werden, dass sich das Verhältnis zwischen Fans und Verein deutlich verschlechtern würde. Kein Fan wünscht es sich von „seinem“ Verein generell wie ein Schwerverbrecher behandelt zu werden, nur weil man ein Spiel schauen will. Es wird das Bild entstehen, dass der Verein nicht für seine Fans arbeitet, sondern gegen sie.
Ein Blick nach Hannover zeigt, dass es auch andere Möglichkeiten gibt, wie man mit Fans umgehen kann. Hier wird wenig Polizei eingesetzt, was sofort deeskalierend auf die Stadionbesucher wirkt. Und die Praxis zeigt, dass dieses Modell funktioniert.
Jeder Stadionbesucher kann sich nur wünschen, dass die Vereine geschlossen gegen diese Punkte vorgehen und sich über eine sachliche und argumentative Gesprächsführung erheblich in die Runde einbringen. So denn auch unser MSV Duisburg.


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