@Köpi 1902
Ist wahrscheinlich alles in allem Geschmackssache. Was seine Fehlerquote bei irgendwelchen EInschätzungen, ob es jetzt Abseits war, Foul war oder nicht, etc. betrifft, finde ich das Thema im Bezug auf Reporter sowieso masslos überstrapaziert. Ich will gar keinen Reporter, da da immer zu einem nicht mehr anfechtbaren Urteil kommt, und das in Sekundenbruchteilen. Auch diese Zeitlupe plus Vergrösserungslupe, wie man sie etwa auf Sport 1 eingeführt hat, wo man aus der Beurteilung von Schiedsrichtereinschätzungen sowieso einen Kult sonder gleichen zu machen versucht, bringt mir nicht viel. Rethy ist, das nimmt mich entschieden für ihn ein, anders als andere jederzeit bereit, seine Vorabeinschätzungen wieder zurückzunehmen. Dass er aber auch immer gleich mit einem Urteil bei der Hand ist, liegt wahrscheinlich daran, dass es heutzutage von einem Reporter, der ein Spiel im Fernsehen kommentiert, seitens der Zuschauer verlangt wird. Wie gesagt, mich nervt es eher, und es nervt mich bei ihm genauso wie bei allen anderen.
Im übrigen finde ich, hat Rethy einen guten Draht dazu, wie so ein Spiel funktioniert, und meist eine treffende Idee, warum es im Einzelfall nicht funktioniert. Die Anekdoten und Zusatzinformationen, die er so ins Spiel bringt, sind gut dosiert, wenn es Anekdoten sind, sind die auch witzig, und seine Beifügungen haben im Allgemeinen tatsächlich etwas mit dem Sport zu tun. Er moralisiert weder herum, noch dreht er bei Torabschlüssen u.ä. so künstlich gewollt am Rad, wie die meisten seiner Kollegen. Er kennt sich aus mit Mannschaften und ist im Bezug auf die Ligen, aus denen sie kommen, auf dem Laufenden, und er kennt auch Stärken und Schwächen der Spieler. Man meint immer, das wäre ganz normal für einen Fussballreporter, ich erlebe es aber leider nicht so selten etwas anders, auch bei den Öffentlich-Rechtlichen.
Bela Rethy kann situativ bezogen eigentlich auch gut einschätzen, was sich bei den Vereinen, etwa seit dem man sie zuletzt in diesem Wettbewerb gesehen hat, so verändert hat. Da hat man das Gefühl, dass er nicht nur etwas vom Blatt abgelesen runterspult, sondern wirkliche Basics und Hintergrundinformationen einbringt. Die Art, wie er sich mit der richtigen Aussprache der Spielernamen mit als einziger überhaupt Mühe gibt, kommt auch noch als wohltuend professionell dazu.
Naja, was an ihm nervt, habe ich ja schon in dem Beitrag angerissen, auf den sich dein Post bezieht.