Ich stelle die Frage, warum die Ablehnung nicht das gleiche Maß erreichte, als der bodenständige, deutsche Unternehmer Spikker seinen regionalen Klub zu "LR" verkünstelte..
Muss man jetzt auf jeder Seite neu aufrollen, weshalb "Rasenballsport" (in der Namensgebung immerhin ähnlicher Beschiss wie "Leichtathletik Rasensport") eine nie dagewesene Dimension darstellt? War LR Ahlen ein Verein ohne Mitglieder, der von einem Unternehmen ohne jeden regionalen Bezug nur zu Werbegründen aus der Taufe gehoben wurde, mit hunderten Millionen gespeist um in kurzer Zeit ins internationale Geschäft zu starten? Nein. Nein. Nein. Und nein. Lies es dir doch auf den vorherigen drölf Seiten nochmal durch.
Auch die sprachlichen Auffälligkeiten mit traditionell antisemitischem Kontext, die den Kampf gegen RB heute kennzeichnen, erklärt noch keine einfache "Kritik an Auswüchsen des Kapitalismus".
An solche Parallelen habe ich noch nicht einmal gedacht. Für mich absolut absurd, da irgendeinen Zusammenhang herzustellen, falls diese "sprachlichen Auffälligkeiten" tatsächlich bei irgendwem je diese Absicht hatten.
Mir ist unbegreiflich, wie manche hier von einem normalen Verhalten am Markt sprechen. Das Konstrukt umgeht bewusst implizite Regeln des deutschen Vereinsrechts und explizite Regularien der Verbände, auf denen das Fußballsystem basiert. Um das als "normal" und "Markt" zu akzeptieren, bin ich vielleicht noch etwas zu idealistisch.
"Abwehrkampf" nennst du es. Und wenn du so willst, ja, mir ist es wichtig, die Regeln, die für alle im deutschen Fußball gelten, zu verteidigen, weil die ursprünglich mal am Sport orientiert waren, nicht nur am Profit. Es ist 'nur' Sport, auch wenn das häufig vergessen wird. Sport an sich ist auch kein Markt. Sobald es keinen Zuschauer mehr interessiert, ist es wieder nur Sport, mit einem Wert von 0€. Vielleicht ist das nur meine Sichtweise, weshalb ich nur bedingt über das gleiche spreche wie diejenigen, die das Funktionieren des Marktes am Rasenballsport-Beispiel diskutieren und weshalb mir eine Kapitalismuskritik an dieser Stelle absolut fern ist. Ich könnte nicht leidenschaftlicher Fan des MSV sein, wenn der im Sommer Testspiele gegen Fortuna Düsseldorf in China absolvieren würde. Für mich ist Fußball noch Sport und ein Verein keine Firma. Deswegen bin ich auch froh, Fan des MSV zu sein, der mir zumindest das Gefühl gibt, dass es noch um ersteres geht. Nicht, weil ich Kapitalismus ******* finde, sondern weil Sport für mich von Emotionen lebt, die nichts mit Kapitalismus oder Märkten zu tun haben.
Und es ist wohl nicht mehr aufzuhalten, dass dieser künstliche Markt durch Tricksereien, implizite und explizite Regelverstöße immer mehr zur Blase wird, der ich inzwischen das Platzen fast wünsche. Vielleicht kommen wir dann wieder näher zu dem, was die meisten Fans am Fußball lieben.
Vielleicht sind es auch gar nicht mehr "die meisten", vielleicht ist das "Die Mannschaft"-80€-für-ein-Testspiel-gegen-Liechtenstein-Publikum schon in der Mehrheit. Dann werden die Old-school Fans halt Amateurfußball gucken und es wird da schön. Viel Spaß beim "Champions"-League gucken, mein Fußball ist das nicht.