Diskussion zur taktischen Ausrichtung und Spielanlage

Glaube auch das Gütersloh ohne uns trotzdem nicht aufgestiegen wäre. MMn profitieren die auch enorm von Patrick Twaradzik. Ich weiß nicht was mit dem auf ein mal passiert ist und wieso er dort so brutal performt, aber ich glaube da täuscht vieles. Dennoch muss man vor der Leistung dort den Hut ziehen.
Bei Münster war letztes Jahr auch viel Pech dabei dennoch sehe ich die auch nicht als so Spielstark ein und glaube auch im Falle eines Abstiegs kommen die erstmal nicht so schnell wieder hoch.
 
Korrekt! Ich gehe sogar noch einen Schritt zurück und erinnere an die Diskussionen und zahlreichen Artikel zum unansehnlichen Funkel-Fußball! Da habe ich gerade echt ein starkes Deja-Vue Gefühl gerade…
Wir hatten unter Funkel unsere erfolgreichste Zeit seit den 1970er Jahren. Wir waren endlich wieder einige Jahre Bundesligist, hatten mehrere Jahre (drei?) einen einstelligen Tabellenplatz, standen im DFB-Pokalfinale und dort kurz vor unserem größten Triumph, bevor... du weißt schon, und wir waren kurz sogar wieder international unterwegs. All das hatte die Fans mit dem weithin unspektakulären Funkel-Fußball versöhnt.

Deswegen sollte man nicht damit anfangen, wenn man angezählt wird, sondern wenn es gerade gut läuft. Diese Zeitpunkte wurden für mein Empfinden schon oft verpasst. Deswegen fehlt mir der Glaube, dass wir dort eine Änderung in der Ausrichtung sehen, die aus einer wirklichen inneren Überzeugung kommt.
Wie gesagt: Der Erfolg gibt Didi Recht, ich sehe aber keinen Grund, dass wir eine Entwicklung zu einem anderen System sehen werden, auch, wenn wir in der Tabelle in Niemandsland stehen sollten.
Das ist das Problem: Im Erfolg wird die Notwendigkeit nicht gesehen, etwas zu verändern. So ticken wir Menschen, ich würde sagen: (fast) alle. Veränderung bringt Unsicherheit, und die meiden wir. Wir wollen Sicherheit. Für Veränderungen brauchen wir deshalb Druck, und den gibt es in aller Regel nicht im Erfolg, sondern in der Krise. Verrückt, aber so ist es. Scheinbar rationales Handeln ist eigentlich irrational.

Es gibt dazu viele Parallelen: In Krisen (Staat, Unternehmen) wird gespart, obwohl gerade dann investiert werden müsste. Es ist aber kein Geld da, weil in wirtschaftlich guten Zeiten das Geld ausgeben und nicht zurückgelegt wird. Wir kaufen auch nicht antizyklisch unsere Kleidung, obwohl es günstiger wäre, sich am Ende des Winters, wenn die Preis im Keller sind, für den Winter des nächsten Jahres einzudecken. Im Sommer analog. Doch was machen wir? Wir kaufen im Sommer unsere Sommer- und im Winter unsere Winterklamotten.

Zurück zum Fußball: Wenn wir, theoretisch, mit dem Hirsch-Fußball nach dem 10. Spieltag auf Platz 7 liegen, sollten wir im Portal eine Umfrage starten: Den erfolgreichen Stil fortsetzen oder zum riskanten, entwicklungsorientierten Fußball wechseln. Ich wette, 80 Prozent oder mehr würden die Sicherheit wählen und den Stil nicht ändern wollen. Warum auch, es läuft ja gut...
 
Zurück zum Fußball: Wenn wir, theoretisch, mit dem Hirsch-Fußball nach dem 10. Spieltag auf Platz 7 liegen, sollten wir im Portal eine Umfrage starten: Den erfolgreichen Stil fortsetzen oder zum riskanten, entwicklungsorientierten Fußball wechseln. Ich wette, 80 Prozent oder mehr würden die Sicherheit wählen und den Stil nicht ändern wollen. Warum auch, es läuft ja gut...
Es gibt für mich eine einzige Basis, unter Hirsch und Höner den Stil zu wechseln - dass Hirsch und Höner da Bock drauf haben. Wenn die beiden sich da nicht drin finden, wird das nicht passieren, egal wie erfolgreich oder unerfolgreich wir sind. Ich habe schon den Eindruck, dass sie sich damit auseinandersetzen, aber für sich noch nicht den Schlüssel/Kick gefunden haben - Hirsch mag ganz offensichtlich diese kleinen Explosionen, die unser Stil beinhaltet. Noch ist das sein Dope.
 
Es gibt für mich eine einzige Basis, unter Hirsch und Höner den Stil zu wechseln - dass Hirsch und Höner da Bock drauf haben. Wenn die beiden sich da nicht drin finden, wird das nicht passieren, egal wie erfolgreich oder unerfolgreich wir sind. Ich habe schon den Eindruck, dass sie sich damit auseinandersetzen, aber für sich noch nicht den Schlüssel/Kick gefunden haben - Hirsch mag ganz offensichtlich diese kleinen Explosionen, die unser Stil beinhaltet. Noch ist das sein Dope.

Hirsch und Höner stehen auch voll auf ihren Spielstil. Bissig verteidigen. Männerfussball. Eklig sein. Schnell in die Tiefe spielen. Große Räume beackern. Kontern. Flügelspiel. Flanken und Hereingaben. Direktabnahmen. Etc.

Der scharfe Ball von Bitter auf den am zweiten Pfosten hereinstartenden Heike war so ein Spielzug, den ich der Trainingsgestaltung der beiden zuordnen würde. Den hatte Bitter vor zwei Jahren vermutlich nicht so gespielt.

Und deswegen können die das auch so authentisch vermitteln und sind darin auch so erfolgreich. Die leben diesen Fußball zu 100%.
 
Es gibt für mich eine einzige Basis, unter Hirsch und Höner den Stil zu wechseln - dass Hirsch und Höner da Bock drauf haben. Wenn die beiden sich da nicht drin finden, wird das nicht passieren, egal wie erfolgreich oder unerfolgreich wir sind. Ich habe schon den Eindruck, dass sie sich damit auseinandersetzen, aber für sich noch nicht den Schlüssel/Kick gefunden haben - Hirsch mag ganz offensichtlich diese kleinen Explosionen, die unser Stil beinhaltet. Noch ist das sein Dope.
"Bock drauf haben" gefällt mir in diesem Zusammenhang nicht. Ich würde eher sagen: wenn sie davon überzeugt sind. Man darf auch nicht vergessen, dass Hirsch durch seinen eigenen Spielstil als Defensivspieler geprägt wurde. Das legt man nicht einfach wie eine Jacke ab, das sitzt tief drin. Es ist meiner Meinung nach zu sehen, dass Ex-Spieler, die eher kreativ unterwegs waren, als Trainer oft einen anderen Ansatz verfolgen.
 
Ich hatte zu Beginn der RL-Saison geschrieben, dass sich auch DH weiterentwickeln muss und ich gespannt wäre wie gut er es schaffen würde. Das war eine Saison RL vom Abstieg bis zur Wiederkehr in die dritte Liga. War das jetzt lange oder kurz, um eine Entwicklung zu erfahren? Konnte DH Schritt halten oder rennt er aktuell schon hinterher. Kann er "nur" das, was er in der RL gezeigt hat und was auch phänomenal zum Aufstieg geführt hat (Chapeau!) oder "begreift" er auch die dritte Liga? Weiß er was man braucht, um in der dritten Liga zu bestehen und was etabliert werden muss, damit man den Blick in Richtung zweite Liga erheben kann?
Ich weiß es aktuell noch nicht. Ich denke, dass es sich in den nächsten Spielen zeigen wird.
Meine Hypothese ist aktuell, dass wir eine bestenfalls durchschnittliche Drittligamannschaft auf's Feld führen, die von einem bestenfalls durchschnittlichen Drittligatrainer geführt wird. Aber, das ist ok (!), wenn das Ziel Klassenerhalt ist. Das traue ich beiden Instanzen zu, der Mannschaft und dem Trainer. Die Frage wird sein, ob sich Spieler und Trainer über die Saison hinaus so weit entwickeln, dass der Aufstieg in die Liga zwei greifbar wird; in der nächsten Saison, auch unter der Annahme, dass wieder "punktuell" verstärkt wird.
Außer Schweiß, sind Fleiß und Talent gefragt, aber vorallem Entwicklung.

Was in der RL noch das Maß aller Dinge war, ist in der 3. Liga vielleicht schon obsolet. Die neue Herausforderung sollte jeder begreifen.

Ich wünsche mir, dass DH diese Entwicklung vollzieht und wir begeistert sehen, wie unsere weitgehend junge Mannschaft wächst, Punkte einsammelt und Erfolge feiert, um folgend in Richtung Liga zwei zu marschieren.

Und es wäre auch Balsam für die Seele des MSV-Fans, wenn die Spiele dazu auch noch schön anzusehen wären.

Voller Freude, Hoffnung und Spannung blicke ich auf das nächste Spiel.
 
Entwicklungs- vs. ergebnisorientierter Fußballl

Natürlich lassen sich hier nicht einfach nur zwei glasklare Schubladen öffnen und als Gegensätze gegenüberstellen. Nennen wir es „Tendenzen in der Ausrichtung“…

Meine These ist hierbei in der Selbsterkenntnis über „meinen Verein“ ungeschminkt, ungeschönt und wenig schmeichelnd: Unser MSV besitzt kein „einer Entwicklung zuträgliches“ nachhaltiges Umfeld. Und Umfeld schließet uns Fans ausdrücklich mit ein. Rumms…

Entwicklung bedeutet u.a. auch Geduld, die Akzeptanz von Rückschlägen, dass „sich auf den Weg machen“, mindestens Mittelfristig- statt (ausschließlich) Kurzfristigkeit, Demut, Realität statt Träumerei, das Aushalten anderer Vorgehensweisen, das nicht „sofortige Erkennen“, Vertrauen, usw…

Wir sind (m.E.) bockstark darin, „begeisterungsfähig“ im Erfolg zu sein, Euphorie zum Leben zu erwecken, Identität auszustrahlen.

Und wir sind (m.E.) genauso bockstark darin, uns in der nackten Überlebenskrise solidarisch zu zeigen, „da zu sein“, zu „kämpfen“, dem Leid die Stirn zu bieten.

Wir sind (für mich) das personifizierte Extrem, Darin sind wir bockstark…

Wir sind aber (m.E.) brutal schlecht darin, den „ganz normalen Alltag“ auszuhalten. Die Ergebniskrise an Spieltag 12-14, das doofe Spiel an Spieltag 7, das Durchstehen des „mal nicht funktionieren“, das „Abwarten“, der „Veränderung Zeit geben, den Spielansätzen Zeit geben“.

Wir (das Umfeld des MSV, insbesondere inkl. uns Fans) fordern arg schnell Konsequenzen, stellen arg schnell Schuldfragen, fordern arg schnell die Abkehr des eingeschlagenen Weges, hinterfragen nicht nur, sondern urteilen, verurteilen…

Wir sind Fluch und Segen zugleich! Der 12. starke Mann, aber manchmal auch der 12. unnötige Gegenspieler…

Ich muss und will uns, meinen Verein, nicht schöner reden, als er ist, als wir sind…

Deshalb kann ich Schimanskis „Sehnsucht“ nach Entwicklung samt all seiner „Vorteile“ inhaltlich zu 100% folgen, muss aber „leider“ hinzufügen: Wir sind nicht Freiburg, Elversberg, Verl, Paderborn, Münster oder Viktoria Köln. Wir sind eher das „kleine“ Hamburg, Köln oder Schlacke…

Wir reden von Liga 2, obwohl wir in Liga 3 spielen, wir reden davon, dass wir „eigentlich“ viel besser sind!

„Ehemalige“ Dinos, Traditionsvereine, die sich (m.E.) viel zu oft selber im Weg stehen, extrem „unruhig“ sind…

Vielleicht (Mutmaßung) hat exakt dies MP in seiner Analyse über den MSV „festgestellt“. Wir leben beim MSV im „hire und fire“, im „Hier und Jetzt“, im „gut oder schlecht“. Unser Klimaindex ist von wenig Geduld und oftmals wenig Zuversicht geprägt! Und in diesem Kontext „ziehen“ (demgegenüber) Aussagen von DH, zieht seine „Identität“, zieht seine „Euphorie“, zieht seine Gradlinigkeit (und vielleicht auch Schlichtheit), solange eben der Erfolg da ist, „leider“ mehr als Entwicklung…

Weil eben „Entwicklung“ hier nur „arg bedingt“ möglich scheint! Verl verliert mit Baack, Lokotsch, Benger & Co zahlreiche Leistungsträger und holt stattdessen einen Haufen von U23-Spielern. Bei Viktoria Köln sieht es ähnlich aus. Paderborn machte in den letzten Jahren zumeist siebenstellige Transfergewinne und „verstärkte“ trotzdem seinen Kader nur zu gerne mit den Castanedas dieser Welt. Freiburg verabschiedet nach 13 Jahren (und mittlerweile in Europa angekommene Mannschaft) Erfolgstrainer Streich und päsentiert als Nachfolger Julian Schuster aus den eigenen Reihen, der bis dato null Erfahrung als Profitrainer besitzt, zuvor interner „Verbindungstrainer“ war. Elversberg bastelte mehrere Jahre mit Steffen/Book am Drittligaausfstieg, blieb seiner Linie trotz Misserfolgen treu, etc…

Sorry, aber hier will mir doch niemand sagen, dass dies hier „denkbar wäre, möglich ist“ in dem Sinne, dass wir hierfür ein ruhiges, aushaltendes und akzeptierendes Umfeld besitzen??? Mitnichten…!!! Never ever…!!!

All dies benötigt Geduld, Geduld und nochmals Geduld! Akzeptanz, Akzeptanz und nochmals Akzeptanz!

Dafür müssten „wir alle“ aber heftig an uns arbeiten!!!

Ich empfinde es z.B. höchst sinnig, dass seit MP nur noch sehr wenig über Vertragslaufzeiten, Geldquellen, Ablösebedingungen etc. bekannt wird. Warum? Weil wir alle sowieso nur mitreden wollen, im Vorfeld bewerten, verurteilen. Wir kritisieren das (vermeintliche) Mitreden von AR und wollen selbst nichts anderes tun….

Ich bedauere zutiefst, dass „Entwicklung“ aus meiner Sicht (jeder darf gerne eine andere Meinung vertreten) nur „bedingt“ möglich ist, weil wir gewiss ein in den Extremen sehr leidens- und begeisterungsfähiges Publikum/Umfeld darstellen, eine tolle Qualität besitzen, im (grauen) Alltag aber unsere klaren Schwächen besitzen..

Entwicklung bedarf aber (für mich) anderer Parameter.

Ich muss auch immer schmunzelnd (und auch mit ein wenig Schadenfreude) auf den „großen“ FC Köln blicken. Der ist so „groß“, dass er die Füße und die Bodenhaftung unter seinem dicken Bauch gar nicht mehr erkennt. Diesem fehlen exakt jene Parameter…

Leider schaue ich dann manchmal auch wieder in den Spiegel und erkenne (ungeduldige) Teile davon in „meinem MSV“…

Nicht nur der Verein muss sich auf den Weg machen (was er zuletzt m.E. sehr stark und höchst professionell getan hat), wir alle müssen uns auf den Weg machen…

Aber ich muss hier nur ins Portal schauen und weiß, dass selbst vor Spieltag 1 bereits die (kritische) Ungeduld spür- und greifbar ist/war und Entwicklungstendenzen und eingeschlagene Wege hinterfragt werden…

Ich muss kein Nostradamus sein, um eine Vorstellung davon zu haben, was hier „los wäre“, wenn wir das Auftaktspiel verloren hätten…

In diesem Sinne…


PS: Sorry, mein Posting bezieht sich gewiss nicht auf die Spielanlange selbst, aber sehr wohl auf die Voraussetzungen der Wahl einer Spielanlage und Strategie/Philosophie, der Wahl eines damit verbundenen Trainers, etc...
 
@ Thor 70
Der beste Post seit Urzeiten hier im Portal. Danke dass du die so eine Mühe gemacht hast.
Du triffst meine Meinung zu 100 Prozent.
Ich träume auch seit Jahrzehnten von schönerem Fußball an der Wedau, kann aber als Realist gut mit dem kämpferischen Fußball momentan leben. Als Optimist glaube ich an eine spielerische Entwicklung im Laufe der Saison!
 
Entwicklungs- vs. ergebnisorientierter Fußballl

Natürlich lassen sich hier nicht einfach nur zwei glasklare Schubladen öffnen und als Gegensätze gegenüberstellen. Nennen wir es „Tendenzen in der Ausrichtung“…

Meine These ist hierbei in der Selbsterkenntnis über „meinen Verein“ ungeschminkt, ungeschönt und wenig schmeichelnd: Unser MSV besitzt kein „einer Entwicklung zuträgliches“ nachhaltiges Umfeld. Und Umfeld schließet uns Fans ausdrücklich mit ein. Rumms…

Entwicklung bedeutet u.a. auch Geduld, die Akzeptanz von Rückschlägen, dass „sich auf den Weg machen“, mindestens Mittelfristig- statt (ausschließlich) Kurzfristigkeit, Demut, Realität statt Träumerei, das Aushalten anderer Vorgehensweisen, das nicht „sofortige Erkennen“, Vertrauen, usw…

Wir sind (m.E.) bockstark darin, „begeisterungsfähig“ im Erfolg zu sein, Euphorie zum Leben zu erwecken, Identität auszustrahlen.

Und wir sind (m.E.) genauso bockstark darin, uns in der nackten Überlebenskrise solidarisch zu zeigen, „da zu sein“, zu „kämpfen“, dem Leid die Stirn zu bieten.

Wir sind (für mich) das personifizierte Extrem, Darin sind wir bockstark…

Wir sind aber (m.E.) brutal schlecht darin, den „ganz normalen Alltag“ auszuhalten. Die Ergebniskrise an Spieltag 12-14, das doofe Spiel an Spieltag 7, das Durchstehen des „mal nicht funktionieren“, das „Abwarten“, der „Veränderung Zeit geben, den Spielansätzen Zeit geben“.

Wir (das Umfeld des MSV, insbesondere inkl. uns Fans) fordern arg schnell Konsequenzen, stellen arg schnell Schuldfragen, fordern arg schnell die Abkehr des eingeschlagenen Weges, hinterfragen nicht nur, sondern urteilen, verurteilen…

Wir sind Fluch und Segen zugleich! Der 12. starke Mann, aber manchmal auch der 12. unnötige Gegenspieler…

Ich muss und will uns, meinen Verein, nicht schöner reden, als er ist, als wir sind…

Deshalb kann ich Schimanskis „Sehnsucht“ nach Entwicklung samt all seiner „Vorteile“ inhaltlich zu 100% folgen, muss aber „leider“ hinzufügen: Wir sind nicht Freiburg, Elversberg, Verl, Paderborn, Münster oder Viktoria Köln. Wir sind eher das „kleine“ Hamburg, Köln oder Schlacke…

Wir reden von Liga 2, obwohl wir in Liga 3 spielen, wir reden davon, dass wir „eigentlich“ viel besser sind!

„Ehemalige“ Dinos, Traditionsvereine, die sich (m.E.) viel zu oft selber im Weg stehen, extrem „unruhig“ sind…

Vielleicht (Mutmaßung) hat exakt dies MP in seiner Analyse über den MSV „festgestellt“. Wir leben beim MSV im „hire und fire“, im „Hier und Jetzt“, im „gut oder schlecht“. Unser Klimaindex ist von wenig Geduld und oftmals wenig Zuversicht geprägt! Und in diesem Kontext „ziehen“ (demgegenüber) Aussagen von DH, zieht seine „Identität“, zieht seine „Euphorie“, zieht seine Gradlinigkeit (und vielleicht auch Schlichtheit), solange eben der Erfolg da ist, „leider“ mehr als Entwicklung…

Weil eben „Entwicklung“ hier nur „arg bedingt“ möglich scheint! Verl verliert mit Baack, Lokotsch, Benger & Co zahlreiche Leistungsträger und holt stattdessen einen Haufen von U23-Spielern. Bei Viktoria Köln sieht es ähnlich aus. Paderborn machte in den letzten Jahren zumeist siebenstellige Transfergewinne und „verstärkte“ trotzdem seinen Kader nur zu gerne mit den Castanedas dieser Welt. Freiburg verabschiedet nach 13 Jahren (und mittlerweile in Europa angekommene Mannschaft) Erfolgstrainer Streich und päsentiert als Nachfolger Julian Schuster aus den eigenen Reihen, der bis dato null Erfahrung als Profitrainer besitzt, zuvor interner „Verbindungstrainer“ war. Elversberg bastelte mehrere Jahre mit Steffen/Book am Drittligaausfstieg, blieb seiner Linie trotz Misserfolgen treu, etc…

Sorry, aber hier will mir doch niemand sagen, dass dies hier „denkbar wäre, möglich ist“ in dem Sinne, dass wir hierfür ein ruhiges, aushaltendes und akzeptierendes Umfeld besitzen??? Mitnichten…!!! Never ever…!!!

All dies benötigt Geduld, Geduld und nochmals Geduld! Akzeptanz, Akzeptanz und nochmals Akzeptanz!

Dafür müssten „wir alle“ aber heftig an uns arbeiten!!!

Ich empfinde es z.B. höchst sinnig, dass seit MP nur noch sehr wenig über Vertragslaufzeiten, Geldquellen, Ablösebedingungen etc. bekannt wird. Warum? Weil wir alle sowieso nur mitreden wollen, im Vorfeld bewerten, verurteilen. Wir kritisieren das (vermeintliche) Mitreden von AR und wollen selbst nichts anderes tun….

Ich bedauere zutiefst, dass „Entwicklung“ aus meiner Sicht (jeder darf gerne eine andere Meinung vertreten) nur „bedingt“ möglich ist, weil wir gewiss ein in den Extremen sehr leidens- und begeisterungsfähiges Publikum/Umfeld darstellen, eine tolle Qualität besitzen, im (grauen) Alltag aber unsere klaren Schwächen besitzen..

Entwicklung bedarf aber (für mich) anderer Parameter.

Ich muss auch immer schmunzelnd (und auch mit ein wenig Schadenfreude) auf den „großen“ FC Köln blicken. Der ist so „groß“, dass er die Füße und die Bodenhaftung unter seinem dicken Bauch gar nicht mehr erkennt. Diesem fehlen exakt jene Parameter…

Leider schaue ich dann manchmal auch wieder in den Spiegel und erkenne (ungeduldige) Teile davon in „meinem MSV“…

Nicht nur der Verein muss sich auf den Weg machen (was er zuletzt m.E. sehr stark und höchst professionell getan hat), wir alle müssen uns auf den Weg machen…

Aber ich muss hier nur ins Portal schauen und weiß, dass selbst vor Spieltag 1 bereits die (kritische) Ungeduld spür- und greifbar ist/war und Entwicklungstendenzen und eingeschlagene Wege hinterfragt werden…

Ich muss kein Nostradamus sein, um eine Vorstellung davon zu haben, was hier „los wäre“, wenn wir das Auftaktspiel verloren hätten…

In diesem Sinne…


PS: Sorry, mein Posting bezieht sich gewiss nicht auf die Spielanlange selbst, aber sehr wohl auf die Voraussetzungen der Wahl einer Spielanlage und Strategie/Philosophie, der Wahl eines damit verbundenen Trainers, etc...
Tradition bringt uns in der Regionalliga knapp 17000 Zuschauer im Schnitt ins Stadion. Tradition sorgt regelmäßig für Gänsehaut. Tradition ist ein Wegbereiter für Leidensfähigkeit und Durchhaltevermögen. Tradition verhindert aber auch den Mut, neue Wege zu gehen, ein Spielsystem behutsam und kontinuierlich aufzubauen, weil die "alten Zeiten" einfach eine Erwartungshaltung schüren und Ungeduld schaffen. Tradition schafft Extreme, welche in die eine, aber auch in die andere Richtung ausschlagen - das sehen wir schlichtweg seit Jahren.

In der heutigen Welt stellen wir uns leider immer öfter den gleichen Fragen. In der Gesellschaft kannst du das Wort Tradition durch Prinzipien austauschen. Gutes Beispiel: AI. Nutzen wir AI, obwohl wir wissen, dass die Technik schlichtweg die Hälfte aller Jobs (besonders im Büro) durch Automatisierung obsolet machen, um die kommenden Jahre selbst Nutznießer zu sein? Die meisten schon. Widerspricht das unseren Prinzipen? Auf jeden Fall. Werden wir zukünftig darunter leiden? Vielleicht. Ein schwieriges und auch sicherlich ein philosophisches Thema. Ähnlich verhält es sich beim Wort Tradition. Die Frage ist, was wir Fans wirklich wollen. Auch wenn der Spruch abgedroschen ist; Tradition schießt eben keine Tore.

Mit der Aussage, dass der Verein aber schnellstmöglich in die 2. Liga zurückkehren muss auch und sich gegenüber Investoren zunehmend geöffnet wird (s. Aussagen Preetz), denke ich, dass unsere Tradition immer mehr in den Hintergrund rücken wird. Ob das nun gut oder schlecht ist, sei auf Basis der Diskussionspunkte zu bewerten.
 
@Thor70
Dein Post trifft es absolut, jeder von uns sollte sich öfter mal selber betrachten und bewerten wie wir miteinander umgehen. Wann und wie wir was bewerten, wann unsere Meinung unserer Meinung nach die Einzig wahre zu sein scheint weil wir anderen sowas nicht zugestehen..
Da wir das oft vernachlässigen verkaufen wir unsere eigene Meinung oft als das Nonplusultra und verpacken darin andere Dinge wie z.B. in einer sachlichen Kritik am Spielstil des letzten Spieles die generelle Abneigung gegen defensiv basierten Fußball, schnell wird dann ein Verantwortlicher gesucht den man rausfeuern sollte (meist der Trainer) und durch Gegenrede andersgläubiger wird dann aus der Diskussion um ein Thema ein erbitterter Wort-Wettstreit.
Geduld auch mit anders denkenden ist in unserer schnellen social-media-Welt ein Fremdwort, Toleranz wird zu oft mit Weichheit (woke) gleichgesetzt, dabei wäre das kritische Miteinander diskutieren und anhören und aushalten der anderen Sicht doch das was alle gemeinsam stärker machen kann.
 
@Thor70: Alles schlüssig und richtig was du schreibst.

Aber betrachte das mal aus der Position von Chris Schmoldt. Er ist seit Gruev im Verein. Die Gruev-Zeit hatte viele gute Ansätze. Lieberknecht hat er auch mit bekommen. Damals wurde personell ein ähnlicher Ansatz wie im Moment gefahren, allerdings ein anderer Fussball gespielt. Schommers kannte er aus Köln. Den hat er nicht eingestellt, weil er nach Duisburg und zum Umfeld passt, sondern weil er ihn als Entwicklertrainer installieren wollte, nachdem Ziegner mit seinem Fussball (der ja potentiell auch nach Duisburg passte) auf der Stelle trat (Ziegner lag in den geführten Defensivduellen immer ganz vorne). Schommers ist vermutlich am Kader mit vielen taktisch festgefahrenen Altstars, an seinem nüchternen Charakter verbunden mit der Mission Klassenerhalt (keine Zeit) gescheitert.

Daraus hat Schmoldt auch seine Schlüsse gezogen. Solche Spieler haben wir nicht mehr. Check!

Auf der Trainerseite würde ich an Schmoldts Stelle mit dem ganzen Wissen der letzten Jahre und dem mittelfristigen Plan 2.Liga eine Mischung aus Gruev, Lieberknecht und Schommers auf so einen Kader zulassen. Eigentlich muss man ja "nur" die Lieberknecht-Zeit kopieren und die Fehler von damals versuchen zu verhindern.

Und an dieser Stelle muss jeder für sich selbst entscheiden ob Hirsch der Kandidat ist, der optimal in dieses Profil passt....
 
@Thor70: Alles schlüssig und richtig was du schreibst.

Aber betrachte das mal aus der Position von Chris Schmoldt. Er ist seit Gruev im Verein. Die Gruev-Zeit hatte viele gute Ansätze. Lieberknecht hat er auch mit bekommen. Damals wurde personell ein ähnlicher Ansatz wie im Moment gefahren, allerdings ein anderer Fussball gespielt. Schommers kannte er aus Köln. Den hat er nicht eingestellt, weil er nach Duisburg und zum Umfeld passt, sondern weil er ihn als Entwicklertrainer installieren wollte, nachdem Ziegner mit seinem Fussball (der ja potentiell auch nach Duisburg passte) auf der Stelle trat (Ziegner lag in den geführten Defensivduellen immer ganz vorne). Schommers ist vermutlich am Kader mit vielen taktisch festgefahrenen Altstars, an seinem nüchternen Charakter verbunden mit der Mission Klassenerhalt (keine Zeit) gescheitert.

Daraus hat Schmoldt auch seine Schlüsse gezogen. Solche Spieler haben wir nicht mehr. Check!

Auf der Trainerseite würde ich an Schmoldts Stelle mit dem ganzen Wissen der letzten Jahre und dem mittelfristigen Plan 2.Liga eine Mischung aus Gruev, Lieberknecht und Schommers auf so einen Kader zulassen. Eigentlich muss man ja "nur" die Lieberknecht-Zeit kopieren und die Fehler von damals versuchen zu verhindern.

Und an dieser Stelle muss jeder für sich selbst entscheiden ob Hirsch der Kandidat ist, der optimal in dieses Profil passt....
Dein Post ist doch genau das was @Thor70 meinte.....Zustimmen aber sofort mit "Aber....." kontern....
Und mit dem letzten Satz dann noch die unvermeidliche Kritik an DH unterbringen.
Deine sportliche Analysen lese ich ja gerne und mit viel Diskussionsgedanken solange es um taktische Dinge geht, aber die Kritik am Trainer wird langsam zu einer Manie. Denn man könnte ja auch mal anders herum die Sache aufzäumen, vielleicht möchte unser Trainer ja ganz anders spielen lassen hat aber dazu die Spielertypen nicht zusammen. Bevor dann eine halbgare Offensivaufstellung herauskommt, die gar nicht funktioniert lieber die defensive....
Dazu kommen die gegnerischen Mannschaften, das Spielsystem was Gegner A völlig locker wegverteidigt macht Gegner B großes Kopfzerbrechen...
Die Tagesform jedes Spielers kommt hinzu, nicht jeder liefert nach dem Auflaufen das ab was er und auch die Trainer sich versprochen haben....
Irgendwelche Dinge aus der Vergangenheit kopieren zu wollen ist ja auch nie wirklich möglich denn auch dabei spielen viele Unwägbarkeiten mit.
 
Deine sportliche Analysen lese ich ja gerne und mit viel Diskussionsgedanken solange es um taktische Dinge geht, aber die Kritik am Trainer wird langsam zu einer Manie. Denn man könnte ja auch mal anders herum die Sache aufzäumen, vielleicht möchte unser Trainer ja ganz anders spielen lassen hat aber dazu die Spielertypen nicht zusammen. (..)
Er hat durchaus Spielertypen, die in einem ballbesitzorientierten Ansatz funktionieren können, aber die sitzen halt eher auf der Bank (Bookjans) oder der Tribüne (Michel). Im Training war das scheinbar auch nie Fokus. Man kann den derzeit erfolgreichen Fußball sicherlich abfeiern, weil er erfolgreich ist, aber das ist jetzt schon etwas abstrus konstruiert. Hirsch spielt den Fußball, den er sehen möchte. Was auch okay ist, wir haben ihn mit der Prämisse schon geholt.

@Thor70 hat definitiv Recht, dass das Umfeld hier rein ergebnisorientiert ist, allerdings wird es das auch bei Hirsch sein. Eine Kostprobe hatten wir davon hier auch schon bekommen, wenn ich erinnern darf. Aber solange wir Erfolg haben, fahren dann halt auch 1000 Fans nach RGB. Das ist die andere Seite der Medaille.
 
@Thor70
Hervorragende Analyse, sehr stark! Nur bei dem Bezug zu AR möchte ich einhaken. Da geht (oder ging) es um einen Verantwortlichen dessen Aufgabe es sein muss, auf das Klima im Verein einzuwirken. Hier also hätte es ein Entgegenwirken sein müssen und kein Anheizen.
In der schwierigen Phase der letzten Saison hat Preetz die Stimmung durch entspanntes Wegmoderieren ausgehalten, auch die Causa Hellmich. Wenn es jetzt schwierig wird muss sich nicht nur der Trainer beweisen und seine Reifeprüfung ablegen, auch Preetz muss zeigen, wie er einen Verein entwickeln und nach oben bringen kann.
 
Man könnte es dem Umfeld ja vermitteln als Vorstand und Verantwortlicher - also einen „neuen“ oder „den“ Weg den man fortan gehen will - und warum.

Und warum sollte man sich so sehr von dieser Unruhe aus speziell dem Fan Umfeld anstecken lassen? Das hab ich noch nie verstanden.

Zumal wir vom Gelände her und dem Rahmen andere und bessere Bedingungen haben, als auch Vereine die uns zuletzt überholt haben/hatten.

Mag sein das unser Publikum emotional ist — aber geht man ehrlich und transparent mit seinem Vorhaben um, dann glaube ich könnte man schon etwas anderes als blanken Erfolg vermitteln.
 
@lazy-zebra

Genau mein Humor:

Erst einen Post vorher darauf hinweisen, dass man auch konträre Meinungen respektieren sollte und man miteinander vernünftig diskutieren sollte, nur um dann im nächsten Post dem werten @Schimanski wieder einen drübergeben ("unvermeidlich", "Manie").

Zumal der Einwurf von Schimanski absolut interessant ist.

Denk mal drüber nach. ;)
Lach...danke...ja....so ist das mit dem geschriebenen, jeder versteht es anders....und das macht ein Portal spannend, informativ, nervig....so wie es sein soll
Unvermeidlich und Manie bezog sich nur auf seine vermutlich unvermeidbare nicht direkt ausgesprochene Hirsch-Manie....die muss man nicht teilen aber auch nicht verdammen, in der Mitte wollen alle nur das beste für unseren MSV. Nur ist in meinen Augen der Satz dann ein wenig drüber
Zitat: Und an dieser Stelle muss jeder für sich selbst entscheiden ob Hirsch der Kandidat ist, der optimal in dieses Profil passt....
Der Satz war doch einfach nicht nötig zu seinem Einwurf und heizt nur weitere Diskussionen unnötig an. Seine sachlichen und auch persönlichen Ansichten zu Taktik, Analyse etc. machen ihn dennoch zu einem guten hier.
Deshalb meine Meinung: Schimanskis Einwurf ist ein guter Diskussionsbeitrag ohne den Schlusssatz und die Anfangsformulierung nach dem Motto ja, aber....
 
Schön rausgeredet, aber ich kann an keinem von @Schimanski ´s Sätzen etwas finden was man monieren müsste.

Passt für mich alles zusammen was er da von sich gibt.
Und ich kann ebenso dem Allermeisten was @Thor70 in seinem tollen Beitrag genannt ab etwas abgewinnen.

Deswegen werte ich aber User nicht ab, nur weil sie in manchen Punkten anderer Meinung sind.
 
Auf der Trainerseite würde ich an Schmoldts Stelle mit dem ganzen Wissen der letzten Jahre und dem mittelfristigen Plan 2.Liga eine Mischung aus Gruev, Lieberknecht und Schommers auf so einen Kader zulassen. Eigentlich muss man ja "nur" die Lieberknecht-Zeit kopieren und die Fehler von damals versuchen zu verhindern.

Und wer wäre das ?
Was mich irgendwie stört manchmal schreibst du es so als wäre Fußball so einfach. Ich weiß das du das nicht vermitteln willst, weißt aber bestimmt was ich meine. Dann wäre der Fußball vermutlich enger und es kommt nur auf Nuancen an. Und die Unterschiede würden sich nur bei der Qualität der Spieler unterscheiden und das ist es ja nicht.
 
Und mit dem letzten Satz dann noch die unvermeidliche Kritik an DH unterbringen.

Ich lese da keine Kritik. Jeder soll selbst entscheiden, ob Hirsch die logische Quintessenz von Schmoldts Erfahrungen in Duisburg sein kann.

Ich habe das deswegen so formuliert weil es unter den Usern unterschiedliche Ansichten darüber gibt, inwieweit sich Hirsch während einer Saison entwickeln und zum Teil auch neu erfinden kann.

Weitestgehend Einigkeit herrscht ja darüber, dass der Fussball, der zum Großteil in der Regionalliga und am ersten Spieltag gespielt wurde, eher weniger dazu taugt, Entwicklungen anzustoßen und zu fördern.
 
Und wer wäre das ?
Was mich irgendwie stört manchmal schreibst du es so als wäre Fußball so einfach. Ich weiß das du das nicht vermitteln willst, weißt aber bestimmt was ich meine.

Ich wollte damit eigentlich nur vermitteln, dass Schmoldt nach seinen vielfältigen Erfahrungen mit diversen Trainern und Kadern am besten wissen sollte, wie er die Balance aus Erwartungshaltung in Duisburg und dem Aufbau einer langfristig erfolgreichen Mannschaft schaffen kann.

Ich finde übrigens auch nicht unbedingt, dass vergangene Versuche perspektivisch zu arbeiten, am Unverständnis des Duisburger Publikums und Umfeldes gescheitert sind.
 
Ich empfinde die Diskussion hier als eine der interessantesten und angenehmsten der letzten Monate. Größtenteils wird sich wirklich sachlich und kritisch mit verschiedenen Sichtweisen auseinandergesetzt. Daher zunächst mal Danke an alle Beteiligten.

@Thor70 trifft mit seinem Beitrag den Nagel auf den Kopf, was den Charakter unseres Umfelds, insbesondere der Fans betrifft.
Was mir in der Diskussion ein wenig zu positiv dargestellt wird ist die Situation bei Vereinen wie Verl, Elversberg etc.

Ich glaube nicht, dass das dortige Umfeld stets Beifall geklatscht hat, egal wie groß der Misserfolg gewesen ist. Natürlich sind die Pfiffe dort leiser, weil eben nur 2 - 3.000 Zuschauer die Spiele schauen und schauten.

Fußball lebt von seinen Emotionen und auch zur Liebe zum eigenen Verein. Deshalb fällt es auch so schwer, stets rational auf die aktuelle Situation zu schauen, insbesondere bei traditionsreichen Vereinen.

Man sagt Fußball sei ein ergebnisorientierter Sport. Und trotz des Erfolgs diskutieren wir hier über die Mittel- und langfristige Ausrichtung auf sportlicher Ebene.
Nach dieser Logik müsste eigentlich derzeit alles Freude Sonnenschein sein, ist es aber nicht, zumindest hier im Portal.

Im Kern liegt das aus meiner Sicht daran, dass viele hier (mich eingeschlossen) glauben, der Ansatz von Hirsch und Höhner wird zeitnah an seine Grenzen stoßen. Mit diesem reaktiven Ansatz sind wir extrem auf unsere Gegner angewiesen und sind daher abhängig.

Ob dies auf langer Zeit die richtige Herangehensweise ist, um einen weiteren Aufstieg zu realisieren, bezweifle ich extrem.

Natürlich gab es immer wieder Beispiele, bei denen Vereine mit dieser Herangehensweise großen Erfolg hatten. Die überwiegende Mehrheit hatte seinen Erfolg aber mit einem anderen Ansatz.

Für mich geht es dabei auch nicht um eine langjährige Entwicklung, wie hier oftmals diskutiert wird. Unter Lieberknecht konnten wir bestaunen, wie schnell eine spielerische Idee umgesetzt werden kann, wenn die richtigen Spieler dafür vorhanden sind.

Es geht also darum sich als Verein einer Spielidee zu verschreiben, die passenden Spieler dazu zu verpflichten und einen Trainer zu finden, der diese Idee ebenfalls verkörpert.

Und an dieser Stelle sehe ich eine Diskrepanz zwischen den verpflichteten Spielern und der Idee von Hirsch und Höhner. Ich befürchte dass ein Spieler wie Viet, der vom Verein als absoluter Königstransfer gesehen wird, ein ähnliches Schicksal erleiden könnte wie derzeit Michelbrink.

Deshalb glaube ich auch, dass Schmoldt eine andere Spielidee verfolgt und vereinsseitig bei ausbleibendem Erfolg nicht lange gezögert wird, einen Wechsel auf der Trainerposition vorzunehmen.
 
Höhner. Ich befürchte dass ein Spieler wie Viet, der vom Verein als absoluter Königstransfer gesehen wird, ein ähnliches Schicksal erleiden könnte wie derzeit Michelbrink.
Nur mal konkret zu viet, weil ich das jetzt schon ein paar mal gelesen hab.

Er wird schon wissen worauf er sich eingelassen hat denn — der Aufstieg in Regensburg geschah ja unter einem gewissen Joe enochs der schon bei Zwickau hat absoluten rumpelfussball spielen lassen — auch bei Regensburg war das dem aktuellen Spiel von uns nicht unähnlich.


Ich denke schon, dass der Großteil des kaders die aktuelle Art und Weise mitzieht — nur was passiert wenn der Erfolg halt wirklich ausbleibt ab einem gewissen Punkt — gibt es da die Möglichkeit mit dem trainerteam an einer weiteren Lösung zu arbeiten? Oder steht man dann ratlos da und erzählt was von fehlender Intensität oder dergleichen?
 
Lieberknecht kommt hier für mich immer zu gut weg. Die tolle Hinrunde hat da wirklich was in den Köpfen hinterlassen.
Bei mir hängt da aber auch noch wie er mit einer Drittligamannschaft gegen Fünftligist Velbert aus dem Niederrheinpokal flog.
Das nur 1:1 gegen den späteren Absteiger Jena, die verspielte 2:0 Führung gegen 1860 München wo man mit leeren Händen nach Hause kam.
Vieles davon hat ebenfalls dazu beigetragen, dass man am Ende knapp den Ausftsieg verpasste. Der Punktevorsprung der verspielt wurde war historisch, hatte es so noch nicht gegeben. Und ausgerechnet der große Taktiker fand kein Mittel.

Holstein Kiel verlor gegen den MSV das Aufstiegsspiel in Richtung 2. Liga. Die sind daran aber nicht zerbrochen, sie haben exakt dieselbe Leistung eine Saison später nochmal abgerufen und sind einfach ein Jahr später aufgestiegen.

Lieberknecht bekam nach verpasstem Aufstieg den Start in die Saison 20/21 beim MSV. Anstatt die tolle Hinrunde von 19/20 zu wiederholen, der MSV dürfte nach dem knapp verpassten Aufstieg den Ausfstieg erwartet haben, kamen folgende Ergebnisse unter Lieberknecht.

1:3 Niederlage gegen Rostock
1:1 Nur ein Unentschieden gegen Zwickau
1:1 Nur ein Unentschieden gegen Lübeck (am Ende abgestiegen)
2:3 Niederlage gegen Saarbrücken
0:0 Nur ein Unentschieden gegen Halle
1:0 Der erste Sieg am 6. Spieltag
0:2 Niederlage gegen Uerdingen
0:2 Niederlage gegen 1860 München
1:3 Niederlage gegen Viktoria Köln

Dann hat der Verein auf Tabellenplatz 18 von 20 stehend die Reißleine auf der Trainerposition gezogen und ich kann es dem MSV nicht verübeln. Wie lange hätte der Deckmantel des Aufbauens und Entwickelns noch gehalten? Die Ergebnisse waren vernichtend. Der Unterschied zu Kiel ist die haben da eine Saison später weiter gemacht wo sie aufgehört hatten nämlich erfolgreich. Man darf gerne die User Kommentare im Trainerthread dazu nochmal lesen wenn man wieder meint der Verein hätte da den Fehler seines Lebens gemacht.

Wir können jetzt mit der Personalie Lieberknecht auf Ewig mit der Zunge schnalzen wegen dem 3:0 gegen Braunschweig in 19/20 oder uns auch mal wieder die Unentschieden gegen die Fußballweltmächte Jena, Halle, Lübeck, Zwickau in 20/21 sowie dem Aus im Niederrheinpokal ins Gedächtnis holen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur mal konkret zu viet, weil ich das jetzt schon ein paar mal gelesen hab.

Er wird schon wissen worauf er sich eingelassen hat denn — der Aufstieg in Regensburg geschah ja unter einem gewissen Joe enochs der schon bei Zwickau hat absoluten rumpelfussball spielen lassen — auch bei Regensburg war das dem aktuellen Spiel von uns nicht unähnlich.


Ich denke schon, dass der Großteil des kaders die aktuelle Art und Weise mitzieht — nur was passiert wenn der Erfolg halt wirklich ausbleibt ab einem gewissen Punkt — gibt es da die Möglichkeit mit dem trainerteam an einer weiteren Lösung zu arbeiten? Oder steht man dann ratlos da und erzählt was von fehlender Intensität oder dergleichen?
Wenn der gewisse Punkt erreicht ist, kann sich jeder hier im Portal schon denken was dann die nächste Maßnahme sein wird.
 
@lazy-zebra
Es geht doch nicht speziell um TL.

Sondern darum das gefühlt nie der richtige Zeitpunkt ist und — so schön der Beitrag von Thor geschrieben war — es jetzt auch noch wegen „Unruhe“ nicht möglich sein soll, beim msv halbwegs ansehnlichen Fußball mit etwas Plan zu entwickeln, von dem der Verein in Zukunft was hat.

Sorry — aber wir haben ein Erstligaverein reifes Stadion, ein brutales Trainingsgelände, ordentlichen Zuschauerzuspruch und einen nlz Unterbau auf Buli Niveau….

Ja mag sein das bei uns der ralle oder der Kevin mal schnell Pfeifen oder sagen „mein Gott jetzt spielen wir gegen verl oder Wiedenbrück ich will Bundesliga sehen“— aber das kann doch nicht ehrlich ein Grund sein zu sagen wir bewegen uns nie aus dem hamsterrad raus.

Und auch was die Partner und Sponsoren angeht — nochmal — mir will doch keiner erzählen, dass bei einem transparenten langfristigen Plan der vernünftig auch nach außen vorgelegt und kommuniziert wird — sowohl den Fans als auch dem restlichen Umfeld — z.b. die Ausbildunggeschichte/kozept damals vom Ingo nicht so halbgar sondern wirklich wirksam — das das nicht auch einigermaßen ankommen würde?! (Ich weis das preetz einen Plan vorgelegt hat — was ja offensichtlich schonmal positiv gewirkt hat —aber auch generell was den Fußball angeht und die hier angesprochene Ausrichtung)

Zumal — wovon sprechen wir? Nochmal — wir haben ja bessere Bedingungen als verl und co gehabt — also in der Realität — Stadion, Strahlkraft, Etat teilweise, Trainingsbedingungen.

Das überwiegt für mich ehrlich gesagt die „Ungeduld und Unruhe“ deutlich!

Ich sehe das weniger als Hindernis, sondern eher als Ressourcen auf die man zurückgreifen sollte. Einfach was das Fußball Handwerk an sich angeht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Sache ist doch eigentlich ganz einfach.
Holt DH die anvisierten 45+ ist (noch) alles in Ordnung.
Da kann man meckern ( Spielidee, Taktiken, etc.) wie man will.
Passiert das nicht, bzw. zeichnet sich eine Negativserie ab, wird der Verein handeln.
Und genauso wie man bereits weiter am Kader plant, wird man auch bestimmte Trainerkandidaten für das vorhandene Spielermaterial im Auge haben.
So ist das nunmal im Profigeschäft.

Ich persönlich mag DH als Mensch, der gut mit seiner Art zum MSV passt. Allerdings sehe ich auch und bemängele, die fehlende Alternative Spielidee. Bisher ist es immer (bis auf die 2-3 Ausnahmen) aufgegangen, was aber, wie schon so oft angemerkt, an der individuellen Klasse einzelner Spieler lag.

Ansonsten heißt es erstmal abwarten, es ist gerade mal ein Spiel gespielt.
Es ist keine RL mehr, da hatten wir einfach eine zu gute Qualität, gerade von dem was dann von der Bank kam.
Wobei man auch hier mal anerkennen muß, daß da aus einem neu zusammengestellten - u. gewürfelten Haufen, innerhalb eines Jahres eine verschworene Einheit geworden ist.
Und das war schon eine verdammt gute Leistung und zwar von allen Beteiligten.
 
@ZebraA ich habe nur T.L. angedeutet und das aus gutem Grund. Natürlich war nur die Hinrunde gut. Aber die ganzen Begleitumstände, die
zum Nichtaufstieg geführt - und die von Dir aufgeführten Ergebnisse in der Folgesaison geführt haben, sind vielfältiger Natur. Grundsätzlich halte ich T.L. für einen guten Trainer, was spielerische Entwicklungen angeht. Allerdings auch diese - auch hier gewünschte - Spielidee nutzt sich genauso ab wie irgendwann die Hirsch'se Herangehensweise. (das sah man auch bei Lieberknecht in Darmstadt).

Ein Trainer, der Spieler entwickeln kann und auch eine tragfähige Spielidee hat(te), ist/war Christian Tietz. Was wurde er hier abgefeiert, als er mit
Magdeburg Erfolge erzielte.... nur bei den Heimspielen war das Gewinnen in der letzten Saison mehr als schwer. Auswärts war seine Mannschaft dafür sehr erfolgreich aus einer stabilen Abwehr. :nunja:

Ich bin froh, das wir D. Hirsch haben, der anders tickt. Er kennt das Geschäft und weiß, dass er mit der Mannschaft liefern muss. Ansonsten greift
der übliche Mechanismus... und erst wenn er nicht mehr da sein sollte, weiß man erst was man verloren hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieberknecht kommt hier für mich immer zu gut weg. Die tolle Hinrunde hat da wirklich was in den Köpfen hinterlassen.
Bei mir hängt da aber auch noch wie er mit einer Drittligamannschaft gegen Fünftligist Velbert aus dem Niederrheinpokal flog.
Das nur 1:1 gegen den späteren Absteiger Jena, die verspielte 2:0 Führung gegen 1860 München wo man mit leeren Händen nach Hause kam.
Vieles davon hat ebenfalls dazu beigetragen, dass man am Ende knapp den Ausftsieg verpasste. Der Punktevorsprung der verspielt wurde war historisch, hatte es so noch nicht gegeben. Und ausgerechnet der große Taktiker fand kein Mittel.

Holstein Kiel verlor gegen den MSV das Aufstiegsspiel in Richtung 2. Liga. Die sind daran aber nicht zerbrochen, sie haben exakt dieselbe Leistung eine Saison später nochmal abgerufen und sind einfach ein Jahr später aufgestiegen.

Lieberknecht bekam nach verpasstem Aufstieg den Start in die Saison 20/21 beim MSV. Anstatt die tolle Hinrunde von 19/20 zu wiederholen, der MSV dürfte nach dem knapp verpassten Aufstieg den Ausfstieg erwartet haben, kamen folgende Ergebnisse unter Lieberknecht.

1:3 Niederlage gegen Rostock
1:1 Nur ein Unentschieden gegen Zwickau
1:1 Nur ein Unentschieden gegen Lübeck (am Ende abgestiegen)
2:3 Niederlage gegen Saarbrücken
0:0 Nur ein Unentschieden gegen Halle
1:0 Der erste Sieg am 6. Spieltag
0:2 Niederlage gegen Uerdingen
0:2 Niederlage gegen 1860 München
1:3 Niederlage gegen Viktoria Köln

Dann hat der Verein auf Tabellenplatz 18 von 20 stehend die Reißleine auf der Trainerposition gezogen und ich kann es dem MSV nicht verübeln. Wie lange hätte der Deckmantel des Aufbauens und Entwickelns noch gehalten? Die Ergebnisse waren vernichtend. Der Unterschied zu Kiel ist die haben da eine Saison später weiter gemacht wo sie aufgehört hatten nämlich erfolgreich. Man darf gerne die User Kommentare im Trainerthread dazu nochmal lesen wenn man wieder meint der Verein hätte da den Fehler seines Lebens gemacht.

Wir können jetzt mit der Personalie Lieberknecht auf Ewig mit der Zunge schnalzen wegen dem 3:0 gegen Braunschweig in 19/20 oder uns auch mal wieder die Unentschieden gegen die Fußballweltmächte Jena, Halle, Lübeck, Zwickau in 20/21 sowie dem Aus im Niederrheinpokal ins Gedächtnis holen.

Die Userkommentare waren halt damals größtenteils völliger Quatsch, das macht sie ja nachträglich nicht besser.

Keine Lust jetzt wieder alles aufzuwärmen, darum nur ganz kurz:

Der Kader, den wir damals im Fast-Aufstiegsjahr hatten war ganz weit von einem Kader entfernt mit dem man aufsteigen muss. Da hat Lieberknecht ganz viele Spieler deutlich besser gemacht, indem er sie entsprechend ihrer Stärken und auch Schwächen aufgestellt hat. Das sieht man auch daran, dass viele Spieler danach auch woanders keine große Rolle mehr gespielt haben. Dazu hast du mal schön Corona völlig ignoriert. Natürlich hat Lieberknecht auch bei weitem nicht alles richtig gemacht, aber auch du solltest noch wissen, dass wir einen viel kleineren Kader als die Konkurrenz hatten und am Ende Vereine mit eigentlich völlig aufgeblähten Kadern aufgestiegen sind, die die Belastung besser wegstecken konnten. Wir wären sonst m.M.n. ganz sicher aufgestiegen.

Die Transfers im Jahr danach waren katastrophal und da können wir jetzt über den Einfluss von Lieberknecht nur spekulieren. Und ich meine mich zu erinnern , dass einige absolute Leistungsträger in diesen Spielen ausgefallen sind. Trotzdem wurde er noch früh in der Saison entlassen und vielleicht hätte er zumindest einen Mittelfeldplatz erreicht. Mehr war mit dem Kader auf keinen Fall drin.
 
@ZebraA ich habe nur T.L. angedeutet und das aus gutem Grund. Natürlich war nur die Hinrunde gut. Aber die ganzen Begleitumstände, die
zum Nichtaufstieg geführt - und die von Dir aufgeführten Ergebnisse in der Folgesaison geführt haben, sind vielfältiger Natur. Grundsätzlich halte ich T.L. für einen guten Trainer, was spielerische Entwicklungen angeht. Allerdings auch diese - auch hier gewünschte - Spielidee nutzt sich genauso ab wie irgendwann die Hirsch'se Herangehensweise. (das sah man auch bei Lieberknecht in Darmstadt).

Ein Trainer, der Spieler entwickeln kann und auch eine tragfähige Spielidee hat(te), ist/war Christian Tietz. Was wurde er hier abgefeiert, als mit
Magdeburg Erfolge erzielte.... nur bei den Heimspielen war das Gewinnen in der letzten Saison mehr als schwer. Auswärts war seine Mannschaft dafür sehr erfolgreich aus einer stabilen Abwehr. :nunja:

Ich bin froh, das wir D. Hirsch haben, der anders tickt. Er kennt das Geschäft und weiß, dass er mit der Mannschaft liefern muss. Ansonsten greift
der übliche Mechanismus... und erst wenn er nicht mehr da sein sollte, weiß man erst was man verloren hat.
Lieberknecht war 3 Jahre in Darmstadt und 10 Jahre in Braunschweig. Natürlich nutzt sich alles irgendwann mal ab aber Lieberknecht hält sich deutlich länger bei Vereinen als Hirsch und das in höheren Ligen. Hirsch ist seit 15 Jahren Trainer und war nie länger als 2 Jahre Trainer bei einem Verein und das in Regionalligen,Oberligen oder noch tiefer.

Was hat man denn dann verloren wenn Hirsch nicht mehr da sein sollte?
Einen guten Typen? Definitiv.
Aber auch einen Trainer der es zum 2. Mal nicht geschafft hat in der 3. Liga Fuss zu fassen. Was also genau sollte uns dann fehlen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieberknecht kommt hier für mich immer zu gut weg. Die tolle Hinrunde hat da wirklich was in den Köpfen hinterlassen.
Bei mir hängt da aber auch noch wie er mit einer Drittligamannschaft gegen Fünftligist Velbert aus dem Niederrheinpokal flog.
Das nur 1:1 gegen den späteren Absteiger Jena, die verspielte 2:0 Führung gegen 1860 München wo man mit leeren Händen nach Hause kam.
Vieles davon hat ebenfalls dazu beigetragen, dass man am Ende knapp den Ausftsieg verpasste. Der Punktevorsprung der verspielt wurde war historisch, hatte es so noch nicht gegeben. Und ausgerechnet der große Taktiker fand kein Mittel.

Holstein Kiel verlor gegen den MSV das Aufstiegsspiel in Richtung 2. Liga. Die sind daran aber nicht zerbrochen, sie haben exakt dieselbe Leistung eine Saison später nochmal abgerufen und sind einfach ein Jahr später aufgestiegen.

Lieberknecht bekam nach verpasstem Aufstieg den Start in die Saison 20/21 beim MSV. Anstatt die tolle Hinrunde von 19/20 zu wiederholen, der MSV dürfte nach dem knapp verpassten Aufstieg den Ausfstieg erwartet haben, kamen folgende Ergebnisse unter Lieberknecht.

1:3 Niederlage gegen Rostock
1:1 Nur ein Unentschieden gegen Zwickau
1:1 Nur ein Unentschieden gegen Lübeck (am Ende abgestiegen)
2:3 Niederlage gegen Saarbrücken
0:0 Nur ein Unentschieden gegen Halle
1:0 Der erste Sieg am 6. Spieltag
0:2 Niederlage gegen Uerdingen
0:2 Niederlage gegen 1860 München
1:3 Niederlage gegen Viktoria Köln

Dann hat der Verein auf Tabellenplatz 18 von 20 stehend die Reißleine auf der Trainerposition gezogen und ich kann es dem MSV nicht verübeln. Wie lange hätte der Deckmantel des Aufbauens und Entwickelns noch gehalten? Die Ergebnisse waren vernichtend. Der Unterschied zu Kiel ist die haben da eine Saison später weiter gemacht wo sie aufgehört hatten nämlich erfolgreich. Man darf gerne die User Kommentare im Trainerthread dazu nochmal lesen wenn man wieder meint der Verein hätte da den Fehler seines Lebens gemacht.

Wir können jetzt mit der Personalie Lieberknecht auf Ewig mit der Zunge schnalzen wegen dem 3:0 gegen Braunschweig in 19/20 oder uns auch mal wieder die Unentschieden gegen die Fußballweltmächte Jena, Halle, Lübeck, Zwickau in 20/21 sowie dem Aus im Niederrheinpokal ins Gedächtnis holen.
Der Punktevorsprung war historisch ? Es waren nach der Hinrunde 6 Punkte.

Bitter hat sich verletzt und wir spielten die Rückrunde praktisch ohne RV.

Für mich hat die junge Mannschaft in der Hinrunde überperformt. Ein einstelliger Tabellenplatz war das Saisonziel.
Comper verletzt sich es wurde nur mit Rahn nachgelegt.
Bestimmt war Toto auch noch schuld das sich Weinkauf 2 wenn nicht 3 dicke Patzer erlaubt hat.
Bestimmt war er auch schuld das Bayern2 in der letzten sekunde der Nachspielzeit ein Traumtor schiesst.

Zur dann folgenden Saison war er mit 14 Spielern im Trainingslager. Zum Saisonstart war der Kader nicht wettbewerbsfähig.
Man hätte damals Ivo statt Toto feuern sollen und wir wären nie in der Regionalliga gelandet.

Ich denke trotz des verpassten Aufstiegs gerne an die vielen herzerwärmenden Spiele zurück.
 
Hier sind einfach zu viele Leute mit einer Glaskugel unterwegs.Was machen wir eigentlich wenn Hirsch mit seiner Taktik und unansehnlichen Fussball aufsteigt.Schreiben wir dann nächstes Jahr auch das Didi sich weiterentwickeln muss weil die anderen Mannschaften unseren Matchplan kennen.Ich will damit nur sagen das es anderen Mannschaften nichts nützt unseren Plan zu kennen,sie müssen eben auch in der Lage sein den Plan zu knacken.Es bleibt spannend.
 
Lieberknecht war 3 Jahre in Darmstadt und 10 Jahre in Braunschweig. Natürlich nutzt sich alles irgendwann mal ab aber Lieberknecht hält sich deutlich länger bei Vereinen als Hirsch und das in höheren Ligen. Hirsch ist seit 15 Jahren Trainer und war nie länger als 2 Jahre Trainer bei einem Verein und das in Regionalligen,Oberligen oder noch tiefer.

Was hat man denn dann verloren wenn Hirsch nicht mehr da sein sollte?
Einen guten Typen? Definitiv.
Aber auch einen Trainer der es zum 2. Mal nicht geschafft hat in der 3. Liga Fuss zu fassen. Was also genau sollte uns dann fehlen?
Über T.L.. müssen wir nicht diskutieren, da ich ein absoluter Befürworter war. Ich hätte damals einen anderen sportlichen Verantwortlichen
von seinen Aufgaben entbunden.... T.L. war das Bauernopfer für eine völlig desolate Personalplanung woebei Planung in diesem Zusammenhang
schon falsch ist.
D. Hirsch hat in der vergangene Saison in kürzester Zeit eine neue Mannschaft geformt und hat ihnen #MSVereint vermittelt. Ob ihm das auch
in dieser Saison gelingt, hängt auch von den Neuzugängen ab.... Bulic scheint das schon verinnerlicht zu haben... das ist ein Mehrwert, den
man nicht unterschätzen sollte. Ja, er kommt über Mentalität und das berühmte "Malochergen" Er lebt den MSV und lebt das der Mannschaft auch vor. Die Spieler nehmen ihm das ab, weil er hier viele Jahre gespielt hat.
Solange ihm die Mannschaft folgt, kann das ein Pluspunkt sein. Welcher Trainer konnte das den jeweiligen Teams in den letzten 3 Jahren vermitteln?
Aber auf deine Frage, was uns fehlen sollte... ein Trainer der echt ist und als erster (!) Trainer direkt aus der RL West wieder aufgestiegen ist.
Damit geht er in die Geschichtsbücher ein, da bin ich mir sicher...weil bis dato einmalig.
 
Hier sind einfach zu viele Leute mit einer Glaskugel unterwegs.Was machen wir eigentlich wenn Hirsch mit seiner Taktik und unansehnlichen Fussball aufsteigt.Schreiben wir dann nächstes Jahr auch das Didi sich weiterentwickeln muss weil die anderen Mannschaften unseren Matchplan kennen.Ich will damit nur sagen das es anderen Mannschaften nichts nützt unseren Plan zu kennen,sie müssen eben auch in der Lage sein den Plan zu knacken.Es bleibt spannend.
Wir können doch alle entspannt in die kommende Spieltage gehen. Ich habe Vertrauen in unseren Staff und gehe davon aus, dass das angestrebte Ziel erreicht wird. Ansonsten werden die Mechanismen greifen und die Karten werden wieder neu gemischt.
 
Didi ist doch jetzt schon auf dem Weg zum Rekordhalter der letzten Jahre. Ich hoffe sehr, dass ein Lernen erkennbar wird und Zufriedenheit einkehrt, ich habe mal so gar keinen Bock darauf, mich alle paar Monate an den Versuch zu gewöhne, eine neue Spielphilosophie zu etablieren und über die Rhetorik bei einer PK nachzudenken. Ein Freiburger oder auch ein Elversberger Weg wären schon herrlich, aber ich wäre in einem ersten Schritt schon zufrieden, mal zwei Saisons durchgehend den gleichen Mann im Disput mit dem 4. Man in black zu erleben. Aber da kommen kam @Thor70 und @Schimanski mit ihren Überlegungen und meine Hoffnung schwindet.
 
Und deswegen können die das auch so authentisch vermitteln und sind darin auch so erfolgreich. Die leben diesen Fußball zu 100%.
Das erlebe ich auch so - und deswegen wird es spannend zu sehen, wie sie verarbeiten, wenn er an Grenzen stößt. Ich traue Ihnen weiter Variationen zu. Keine völlige Revolution, aber Variation.

Du hast nichts geschrieben zu meiner Wahrnehmung von Symalla in der zweiten Hälfte - daraus schließe ich, dass Du ihn nicht so positiv gesehen hast :).

Die Art und Weise wie er da Bälle geholt und wieder verteilt hat, war für mich ein guter Spiegel, wie die Beiden sich Mittelfeld vorstellt: Bälle holen! Der Mittelfeldspieler muss sich selbst das Spiel holen - und zwar vom Gegner. Das ist dann auch genau Meuers Rolle gewesen. Viet, den ich schon als Spielgestalter erlebe, sich in die klassischen Schnittstellen bewegt, hängt da im Moment ähnlich wie Michelbrink in der Luft, er läuft oft, ohne den Ball zu bekommen. Seine Standards werden ihn aber im Spiel halten - die haben schon Klasse.
 
Das schon, wobei ich aber bei der Frage bleibe, ob er durch Sperren und Verletzungen dazu gezwungen war oder ob es eine bewusste Entscheidung gewesen ist. Es wäre für mich der Weg, auf dem es weitergehen darf.

Oder er fühlte sich "leicht gezwungen" durch die angedeutete Kritik von Schmoldt an der Art unseres Fussballs.
Passt jedenfalls zeitlich ganz gut zusammen.

Ich erwarte jedenfalls auch keine revolutionären Änderungen beim Spielplan von Hirsch während der Saison.
Aber ich rechne ebenso fest damit, dass wir als Aufsteiger auch mindestens eine Phase erleben werden, in der es ergebnistechnisch nicht wunschgemäß laufen wird und dann wird sich zeigen (müssen) wie von Seiten des Trainerteams damit umgegangen wird und vor allem ob die Mannschaft dann dem Trainerteam weiterhin bedingungslos folgen wird.
 
@Bierchen nach dem 0:2 gegen Oberhausen ist die Mannschaft auch nicht wie Phönix aus der Asche auferstanden....
Die Devise war wohl "nicht zu verlieren" Nach zwei Unentschieden, gab es danach ein 1:0 Arbeitssieg bei unseren
Vorstädtern und zuhause gegen Fortuna Köln. Erst mit dem Ergebnis und dem Ausbau der Tabellenführung gab
es einen souveränen Sieg.
Ich bin bei Dir, dass D.H. sich nicht verändern wird und die Maxime ist und bleiben wird, das hinten die Null stehen muss
und man regelmäßig punkten muss, auch wenn es notfalls eine Nullnummer ist.
 
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