Oje, alle Jahre wieder...
Die erste richtige Saison war dann natürlich grottenschlecht
Neururer wurde von Hellmich mehr als einmal vor vollendete Tatsachen gestellt: Kouemaha über Nacht verkauft, bei Brzenska und Strihavka sollte plötzlich nachverhandelt werden. Außerdem hat sich ausgerechnet der gerade explodierende Wagner schwer verletzt.
Das hätte aber jeder Trainer genauso gemacht. Man muss auch bedenken was er für Stürmer zu Verfügung hatte. Der hatte Makiadi,Kouemaha,Wagner. [...] Damals hatten wir aber einfach n viel zu starken Kader das einer aus der Oberliga irgendeinen hätte verdrängen können.
Völlig richtig, aber die Legende hält sich in Duisburg hartnäckig, weil sie in's gewünschte Bild passt.
Terodde wollte einfach spielen und konnte sich gegen die bereits genannten Offensiven verständlicherweise nicht durchsetzen. Vor seiner Leihe nach Düsseldorf wurde sogar unter Neururer noch der Vertrag verlängert. Gegen Ende seiner Fortuna-Zeit prallte er im Training schwer mit Ratajczak zusammen, beim MSV warteten nach wie vor starke Konkurrenz und das Saisonziel Aufstieg. Also ging er nach Köln - zur Reserve. Da hat einfach die Zeit nicht gepasst. Nur ein Jahr später hätte er in der Pokalsaison definitiv seine Einsätze bekommen.
Auch Boland war noch weit weg von seinem späteren Niveau. Die kleine Ablöse aus Braunschweig ist vom Vereinsboss gern eingesackt worden. Seinerzeit wurde mehr oder weniger unauffällig versucht, an allen Ecken und Enden Geld zu sparen. Dass man wieder absteigt und sogar nicht sofort wieder aufsteigt, war schlicht und einfach nicht einkalkuliert worden. „Dritte Kraft“ und so.
Was ich
PN für damals ankreide, ist vor allem die Arbeitsmoral. Dass die genannten Umstände verärgern, ist nachvollziehbar. Doch diese Rauswurf-Provokationen und lustlose Mini-Trainingseinheiten gingen gar nicht. Er wollte fliegen, um weiter abzukassieren. Außerdem das, was er aber nicht als Alleinstellungsmerkmal mitbringt: Persönliche Lieblinge im Kader.
Als fauler, mediengeiler S04-Fan mit großem Mundwerk ist Neururer natürlich die perfekte Person im Fadenkreuz des typischen Duisburgers. Führt jedoch unweigerlich dazu, dass aus viel berechtigter Kritik gerne noch mehr gemacht wird, oder aber Dinge im Nachhinein verklärt werden. Ohne Bommers Vorarbeit - mit 9 Punkten Rückstand auf die Relegation angetreten - hätte am Ende gut und gerne die Bundesliga-Rückkehr stehen können.