Das der Mann eine Teilschuld am Tod der 21 Menschen trägt, ist wohl jedem klar.
Hier wird sowohl von den Medien, als auch vom wütenden Mob, eine Kampagne betrieben, die unerträglich ist.
Ohne dich jetzt angreifen zu wollen, nur weil du die sache vieleicht aus einem anderen Blickwinkel oder vieleicht sollte ich sagen etwas nüchterner siehst. ( Nein ich meine in diesem Zusammenhang keinen Alkohol), möchte ich trotzdem folgendes dazu sagen.
Nein ich hetze nicht gegen Sauerland. Ich spreche auch keine Morddrohungen gbegen ihn aus und nein, ich gebe ihm auch nicht die alleinige Schuld.
Verantwortlich sind für mich all diejenigen die an dem Gesamtkonzept beteiligt waren. Dazu gehört in erster Linie Herr Schaller als Veranstalter. Dann die Stadt, als die Behörde, die das ganze genehmigt hat. Und da steht nun einmal Herr Sauerland im Vordergrund.
Sicherlich kam auch Druck aus der Landespolitik und auch Herr Pleitgen wird sein übriges dazu beigetragen haben, das sich die Stadt in einer Zwangslage befand und auf Teufel komm raus die Loveparde durchgezogen hat. Herr Sauerland mag sich gezwungen gesehen haben das die LP in " SEINER STADT " durchgeführt werden sollte. Aber er sonnte sich auch darin, das Deutschland, Europa, gar die ganze Welt, auf Duisburg schauen würde. Er sah darin einen enormen Imagegewinn für Duisburg, sollte es gelingen die LP ohne Zwischenfälle durchzuziehen. Das dies kaum möglich war, stand schon sehr früh fest. Immer wieder haben Polizei, Baudezernat und Feuerwehr auf die großen Gefahren einer solchen Großveranstaltung, ausgerechnet in Duisburg, hingewiesen. Alle bedenken sind vom Tisch gefegt worden. Der Rat der Stadt wurde dazu fast garnicht gehört. Denn auch von dort kamen ja Bedenken, was die Sicherheit betrifft.
Man hat, sicher in erster Linie der Veranstalter, aber auch Sauerland und Gefolge, billigend in kauf genommen das es " Eng werden könnte".
All dies ist aber noch nicht schlimm genug.
Da stellt man sich am Abend des Geschehen vor die Kameras und ist doch tatsächlich der Überzeugung das es " die Schuld einzelner ist, weil sie die Sicherheitsabsperrungen überkletterten, um so schneller auf das Gelände zu gelangen, und dabei abstürzten. Es war die schwäche einzelner"
Diese Worte sind es, die die Wut in mir hochkochen lassen.
Zu diesem Zeitpunkt wußte Sauerland offenbar noch nicht was wirklich passiert war. Hätte er einfach gesagt " Mir tut es unendlich leid was dort passiert ist, da ich aber derzeit noch keinen Kenntnissstand davon habe, wie es zu diesem Unglück kam, kann ich derzeit auch keine Aussage dazu tätigen." Wäre es doch OK gewesen. So aber hat er , mit dieser Aussage, tausenden von Betroffenen nachträglich ins Gesicht geschlagen.
Auch mir und meiner Familie, die mit erlebt haben, wie es an diesem Tag dort tatsächlich zuging.
Zuerst dieses sich eingesperrt fühlen. Dann das fatale Öffnen der Zäune, obwohl davor Tausende von Menschen auf das Gelände drängten, während wir "nur" rauswollten. Dann das erdrückende Gefühl der enge, aus der es scheinbar kein Entkommen gab.
Ich kann mir bis heute noch nicht erklären wie wir da rausgekommen sind. Ich höre nur immer wieder meine Tochter wie sie sagt " Ich kriege keine Luft mehr "
Ich sehe immer noch die Bilder der vielen Menschen um mich herum, die genau wie wir darum kämpften dort rauszukommen.
In jeder Nacht sehe ich die Bilder im Traum vor mir und werde dann schweißgebadet wach. Und das mehrmals. Jede Nacht seit Samstagnacht.
Es sind seine Aussagen die diesen Mann, für diese Stadt, nicht mehr tragbar machen.
Selbst auf der Pressekonferenz am Sonntag, nicht ein einziges persönliches Wort von ihm. Stattdessen nur ein abgelesener Text von seinem Redenschreiber. Keine Entschuldigung für das gesagte vom Vorabend. keine ASnteilnahme von ihm zu spüren. Da war nichts was von ihm rüberkam.
Und er will unser oberster Bürger sein???
Ganz ehrlich: Wenn ich ihm morgen begegen würde. Ich würde vor ihm ausspucken.
Nur aus einem einzigen Grund: Er hat mit seinen Worten all die beleidigt, die miterlebt haben, was am 24.07.2010 am Alten Güterbahnhof geschah.
Sorry ist ein wenig lang geworden, aber es mußte jetzt mal raus.