Hooligan

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Für Fußballer und Hooligans ist jetzt ausreichend Platz da

Die Vorbereitungen auf die Fußball-WM laufen jetzt auf vollen Touren. Die Polizei hat gestern ihr größtes Bauprojekt vorgestellt. Das neue Polizeigewahrsam an der Stresemannstraße, in dem während der Fußballweltmeisterschaft potentielle Gewalttäter vorbeugend eingesperrt werden sollen, ist fertig. In den vergangenen Tagen testeten Beamte das "Hooligan-Gefängnis" in Rollenspielen auf seine Praxistauglichkeit.

Die ehemalige Waschanlage für Peterwagen erinnert etwas an die Hundehalle, in der bis Mitte 2002 eingezogene Kampfhunde untergebracht waren. Der Boden ist gefliest. Die Decke ist rund fünf Meter hoch. Auf der rechten Seite hinter dem Eingang sind mehrere Verschläge mit Vorhängen, in denen Personen durchsucht und registriert werden. Dann folgen vier Zellen, zwei jeweils 60 Quadratmeter und zwei jeweils 30 Quadratmeter groß. 83 Personen können hier festgehalten werden. In den Zellen gibt es nur Sitzgelegenheiten in Form einer langen Bank, die sich an drei Wänden entlangzieht. "Das Gewahrsam ist auch nur für kurzfristige Maßnahmen gedacht", sagt Polizeidirektor Ralf Meier. "Festgenommene Straftäter kommen hier überhaupt nicht her. Auch Personen, die nach einer richterlichen Anordnung länger in Gewahrsam bleiben, bringen wir woanders unter." Nach dem Ende der Fußballweltmeisterschaft will die Polizei das Gewahrsam weiter nutzen.

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Zu den schönen Dingen des Fußballs: In der AOL Arena wurde gestern das Geläuf für die fünf Begegnungen, die in Hamburg ausgetragen werden, verlegt. Das neue Grün ist 8000 Quadratmeter groß und 120 000 Euro teuer. Für das wichtige Turnier hatte ein "Rasenkompetenzteam" aus zwei Landschaftsgärtnern eine spezielle Formel ausgeklügelt. Rund 75 Prozent Wiesenrispe und 25 Prozent Weidelgras lautet die Mischung, die für guten Lauf des Balles, Strapazierfähigkeit und zugleich eine satte grüne Farbe sorgen soll.

Der alte Rasen war am Montag, zwei Tage nach dem letzten Bundesligaspiel des Hamburger SV, abgefräst worden. Am Mittwoch rollten die Laster aus dem niederländischen Ort Heythuysen an. zv

http://www.welt.de/data/2006/05/18/888640.html
 
[FONT=Arial,Helvetica,Verdana,Geneva] Der SCB prüft den Alleingang
Soll im Kampf gegen Hooligans die biometrische Gesichtserkennung eingesetzt werden? Beim Stade de Suisse ist dies kein Thema. Der SCB dagegen hat einen Test gemacht und prüft nun die Einführung.

Adrian Zurbriggen

Nach den Krawallen in Basel ist die biometrische Überwachung in Fussballstadien ein heisses Thema: Gestern forderte die Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren, dass diese Methode im Kampf gegen Hooligans eingesetzt wird. Die Swiss Football League lehnt es aber ab, dass jeder Zuschauer vor dem Stadion fotografiert und mit den Bildern registrierter «Übeltäter» verglichen wird (siehe Zweittext).

«Kein Thema» ist die biometrische Gesichtserkennung momentan im Stade de Suisse: «Die bisherigen Sicherheitssysteme haben sich bestens bewährt», sagt Mediensprecherin Marianne Gut. Für die Gesichtskontrolle am Eingang brauche es keinen Computer: «Unsere Sicherheitsleute und die Fanbetreuer kennen jene Personen, gegen die ein Stadionverbot ausgesprochen wurde.» Ausserdem werde das ganze Stadion videoüberwacht.

SCB betritt Neuland

Was im Fussball bislang nur diskutiert wird, hat der SCB in der letzten Saison versuchsweise eingeführt: An einem der 16 Eingänge wurde eine Kamera installiert und an einen Computer angeschlossen, der die Porträts von 120 Versuchspersonen gespeichert hatte. Beim SCB ist man mit dem «Feldtest» zufrieden: «Obschon die Testpersonen sich teilweise mit Mützen oder Schals vermummten, erreichten wir eine Trefferquote von über 80 Prozent», erklärt Rolf Bachmann, Direktor Kommerz, und hält fest: «Für den SCB stellt die Biometrie eine nützliche Ergänzung zu den anderen Sicherheitsmassnahmen dar.»
Der SCB prüft darum, in Zukunft auf diese Technologie zu setzen. Man evaluiere eine Realisierung auf den Umbau der BernArena hin. Ausserdem hole der Klub Offerten für einen ausgebauten Versuch ein, wie Bachmann erläutert:«Wenn die Refinanzierung gelingt, möchten wir den ganzen Stehplatz-Sektor A biometrisch überwachen - mit scharfen Daten.» Statt der 120 Versuchspersonen wären dann also auf dem Computer die Gesichter jener Personen mit Stadionverbot gespeichert. Für Bachmann ist das Ganze vor allem eine Frage der richtigen Kommunikation zwischen dem Klub und den Zuschauern. Das habe sich beim Versuch gezeigt: «Wir haben den Fans unsere Beweggründe erklärt. Die Zustimmung war erstaunlich breit.» Angst, dass die Überwachung die Stimmung zusätzlich anheizen könnte, hat Bachmann nicht: «Bislang standen unsere Szenekenner am Eingang und haben die mit einem Stadionverbot belegten Fans herausgepflückt. Das verlief auch nicht immer reibungslos.»

«Alleine verantwortlich»

Selbst wenn die BernArena dereinst biometrisch überwacht wäre, würden Menschen über die Zutrittserlaubnis entscheiden: Bemerkt der Computer eine registrierte Person, alarmiert er die Zentrale. Über Funk wird der Sicherheitsdienst am Eingang dann angewiesen, eine Person abzuweisen oder gar festzuhalten. Die Fotografien unbescholtener Fans werden nicht abgespeichert. Der SCB wäre bei «entsprechender Beurteilung der Situation» auch bereit, die Biometrie allenfalls alleine einzuführen, sagt Rolf Bachmann: «Schliesslich sind wir auch alleine verantwortlich für die Sicherheit an unseren Spielen.»

Auf sie soll auch in Zukunft keine Kamera gerichtet werden: YB-Fans vor einem Eingang des Stade de Suisse. Bild: Andreas Blatter

Verfahren auch gegen Filipescu eingeleitet
sda. Nach den wüsten Krawallen von Basel fordern die kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren im Kampf gegen Fussball-Hooligans eine biometrische Überwachung. Bei der Swiss Football League (SFL) kann man sich für solche Ideen indes nicht begeistern. Er wolle in den Stadien kein «Big Brother is watching you» für Leute, die friedliebend seien, sagte Thomas Helbling, Präsident der Sicherheits- und Fankommission der SFL, gestern gegenüber Radio DRS. Er erachtet die im Hooligangesetz vorgesehene Datenbank als ausreichend. Bei der Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD) stösst die Haltung der SFL auf Unverständnis. Er könne sich nicht erklären, wie die SFL Stadionverbote ohne biometrische Überwachung durchsetzen wolle, sagte KKJPD-Generalsekretär Roger Schneeberger im Radio DRS. Die SFL-Disziplinarkommission eröffnete derweil ein formelles Verfahren gegen den FC Basel und den FC Zürich. Wie die SFL schreibt, wurde auch gegen FCZ-Spieler Iulian Filipescu ein Verfahren eröffnet. Der Schütze des Siegestores war von Hooligans angegriffen worden und hatte sich dagegen gewehrt.

Biometrische Überwachungen fordert auch Novartis, der Hauptsponsor des FC Basel, wie Thomas E. Preiswerk, Leiter Sponsoring, auf Anfrage sagte. Neben dem Verein sei deshalb insbesondere der Gesetzgeber gefordert. Novartis will dem FCB bei der Durchsetzung dieser Forderung den Rücken stärken.
Bei der Fussball-WM in Deutschland ist biometrische Überwachung dagegen kein Thema, wie ein Sprecher des Organisationskomitees auf Anfrage sagte. Der ehemalige Innenminister Otto Schily hatte diese Idee im Vorfeld des Turniers lanciert.


http://www.bielertagblatt.ch/article.cfm?id=215651&startrow=1&ressort=Schweiz-BE&kap=bta&job=7921310
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»Deutschland wird Weltmeister«

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) über den Kampf gegen polnische Hooligans in Brandenburgs Wäldern und die Aussichten der deutschen Fußball-Elf
DIE ZEIT: Herr Schäuble, bringen wir die Frage hinter uns: Wird Deutschland Weltmeister?
Wolfgang Schäuble: Ich bin ein hoffnungsloser Optimist, was nicht immer einfach für mich war. Mein Vater war ganz anders. Er glaubte, wer den Erfolg beschreit, verhindert ihn. 1954 habe ich gewusst und es auch gesagt: Deutschland wird Weltmeister. Als die Ungarn dann im Finale 2:0 in Führung gegangen waren, da hat er mir, wir saßen beide vor dem Radio, eine Ohrfeige gegeben. Das tat er sonst nie, doch in dieser Situation war er total empört: Er machte mich und meinen Optimismus für diesen Rückstand verantwortlich. Ich habe ziemlich geweint. Trotzdem bin ich Optimist geblieben.
ZEIT: Also: Deutschland wird Weltmeister?
Schäuble: Natürlich, wer sonst?
ZEIT: Brasilien, Argentinien, Italien oder die Niederlande, zum Beispiel.
Schäuble: Denken Sie an die Weltmeisterschaft 2002. Das Finale war das einzige Spiel, in dem die Deutschen überzeugten. Ohne Oliver Kahn wären sie dort nie hingelangt. Und dann wurde Kahn zum tragischen Helden. Damals fehlte das letzte Glück, obwohl wir dieses Endspiel verdient gewonnen hätten. Vielleicht haben wir das Glück dieses Mal.
ZEIT: Die Psyche eines Torwarts ist Ihnen vertraut?
Schäuble: Ja, diese Figur fasziniert nicht nur mich. Doch nicht jedes verbreitete Klischee stimmt. Peter Handke zum Beispiel irrt, wenn er von der Angst des Torwarts beim Elfmeter schreibt. Nur der Schütze kennt in dieser Situation Angst, der Torwart nicht. Der kann nur gewinnen.
ZEIT: Ihr Staatssekretär Hanning hat kürzlich erklärt: Man schießt auch einen Elfmeter besser, wenn man vorher geübt hat. Gemeint hat er die Notwendigkeit, auch Anti-Terror-Einsätze im Vorfeld der WM vor den Augen aller zu üben. Im Gegensatz zu Ihrem Vorgänger Otto Schily, der das eher diskret gehandhabt hat, scheinen Sie die Bevölkerung eher auf Terror denn auf Fußball einstimmen zu wollen.
Schäuble: Das ist natürlich Unsinn. Ich habe mit meinem Vorgänger darüber gar nicht gesprochen. Wir machen es eben in dieser Form. Auf einen Unglücksfall vorbereitet zu sein, das heißt: üben. Die Menschen sollen ruhig wissen, dass diese potenzielle Gefährdung besteht. Das hat mit Panikmache nichts zu tun. Je besser man vorbereitet ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass man nicht hysterisch reagiert, wenn etwas passiert. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an die Gelassenheit der New Yorker, mit der sie auf den 11. September reagiert haben. Das heißt aber nicht, dass wir zwei Tage vor Eröffnung der WM noch mal eine große Evakuierungsübung veranstalten…
ZEIT: …gewissermaßen statt der großen Gala-Party von André Heller…
Schäuble: …ich glaube, noch kein Ereignis ist so vorbereitet gewesen. Und wir vergessen nicht, dass bei allem der Fußball im Vordergrund steht.
ZEIT: Wenn wider Erwarten doch der Ernstfall eintreten sollte, wer gibt das Kommando zur Räumung eines Stadions, Fifa-Präsident Blatter oder der deutsche Innenminister?
Schäuble: Das wird auf alle Fälle einvernehmlich geschehen. Aber das werde ich jetzt nicht ausbreiten. Wir sind vorbereitet.
ZEIT: Wie es heißt, befürchten die Sicherheitsbehörden in Deutschland vor allem gewaltbereite Hooligans aus Polen. Ein Gerücht?
Schäuble: Bisher schien die Bedrohung durch Hooligans immer eher aus dem westlichen Teil Europas zu kommen. Inzwischen wissen wir, dass zum Beispiel die polnische Hooligan-Szene organisiert und gewaltbereit ist. Das ist ein relativ neues Phänomen.
ZEIT: Woher wissen Sie das?
Schäuble: Wir haben die Szene seit langem unter Beobachtung. Länder- und Bundespolizei arbeiten mit den polnischen Behörden eng zusammen.
ZEIT: Bewegt sich die Polizei auch in den Wäldern Brandenburgs, in denen sich deutsche und polnische Fans zu Probekämpfen getroffen haben sollen?
Schäuble: Gehen Sie davon aus.

http://www.zeit.de/2006/21/Schuble
 
Hooligangesetz

Ein Gesetz nützt hier nichts


Nach den Basler Krawallen scheint der Weg frei für ein Gesetz, mit dem tausende Fussballfans auf Verdacht hin fichiert und diskriminiert werden können.

Kaum war am Samstag in Basel die letzte Petarde geflogen und das Spielfeld geräumt, griffen sich viele ein Mikrofon oder hauten in die Tasten. «Wenn es gelingt, diese Leute namhaft zu machen und mit Stadionverboten zu belegen, kann davon ausgegangen werden, dass sich solche Krawalle nicht mehr ereignen», sagte zum Beispiel Bundesrat Samuel Schmid. Thomas Helbling, Sicherheitsverantwortlicher der Swiss Football League (SFL), warf jedem, der das Referendum gegen die Änderung des Bundesgesetzes zur Wahrung der Inneren Sicherheit unterschreibt, vor, er mache gemeinsame Sache mit Kriminellen. Der stellvertretende Chefredaktor des «St. Galler Tagblatts» verlor ob des Referendums gar die Fassung: «Mancher von jenen, um deren Persönlichkeitsrechte es angeblich geht, dürfte seinen eigenen Namen nur mit Mühe fehlerfrei auf den Bogen bringen.»
Vom Inhalt des so genannten Hooligangesetzes und dessen Auswirkungen auf den Rechtsstaat sprachen die aufgebrachten Herren nicht. Besonnener reagierte der Einsatzleiter Stadion der Basler Kantonspolizei: «Das Hooligangesetz hätte am Samstag wenig bis gar nichts gebracht. Die Gesetze gegen Randalierer sind heute schon da, man muss sie nur konsequent anwenden.» Und der Chefredaktor der Boulevardzeitung «Blick» konstatierte: «Jetzt schreien alle laut nach dem Hooligangesetz. Aber das ist ein durchsichtiges Manöver, um vom bisherigen Nichtstun abzulenken. Schon heute sind Stadionverbote möglich, man muss sie nur durchsetzen.»
Am Samstag war eine Fussballparty angesagt in Basel. Und deswegen nahm man es mit den Eintrittskontrollen nicht so genau. Auf einen 2,20 Meter hohen Sicherheitszaun vor der berüchtigten «Muttenzerkurve» wollte der Verein trotz des «Hoch-Risiko-Spiels» verzichten. Die Polizei hatte dies gefordert. Im Gästesektor wurde hingegen ein solcher Zaun montiert. Man wollte, dass Basler Fans das Feld stürmen können, wenn der FC Basel gewinnt. Der FC Basel hat nicht gewonnen. Die Fans stürmten. Doch nicht aus Freude.
Die Krawalle vom Samstag tangieren das Referendum gegen das Hooligangesetz nicht. Das Referendum wurde nicht ergriffen, weil die InitiantInnen glaubten, es könne nicht zu solchen Ausschreitungen kommen. Es wurde ergriffen, weil das Hooligangesetz Bürgerrechte beschneidet und nichts bringt.
Gegen ein Gesetz, das sich ausschliesslich gegen verurteilte, notorische Schläger richtet, hätte wohl kaum jemand das Referendum ergriffen. Das Gesetz zielt auf eine andere Klientel ab: auf Personen, die gegen die Stadionordnung verstossen haben sollen. Um staatlich fichiert und mit Zwangsmassnahmen belegt zu werden, reichen die «glaubwürdigen Aussagen» von MitarbeiterInnen privater Sicherheitsdienste. Dazu kommt, dass Rekurse gegen die Entscheide von Polizei und Sicherheitsdiensten keine aufschiebende Wirkung haben. Die Unschuldsvermutung, die eigentlich Grundlage jedes Rechtsstaates ist, wird ausgehöhlt. Der Angeschuldigte gilt als schuldig, bis er seine Unschuld vor Gericht bewiesen hat. Urs Frieden, Initiant mehrerer Fanprojekte, grüner Stadtrat und stellvertretender Sportchef beim «Blick», sagt: «Im schlimmsten Fall landen Personen unschuldig für zehn Jahre in einer Datenbank, auf die Private Zugriff haben. Zudem werden sie mit Zwangsmassnahmen belegt, Präventionshaft, Stadionverbot, Meldeauflage. Das Hooligangesetz ist vor allem eine grosse Fichierungsaktion.»
Für Ruben Schönenberger vom Referendumskomitee haben die Krawalle vor allem gezeigt, dass der Nutzen klein ist: «Die Randalierer hatten offensichtlich kein Stadionverbot. Kein Gesetz hätte sie also fern halten können. Die rechtsstaatlichen Bedenken überwiegen nun umso mehr.»
Die Befürworter des Gesetzes haben immer wieder suggeriert, die Möglichkeit eines Stadionverbotes sei heute nicht gegeben. Das ist falsch. In der Schweiz sind heute rund 400 Personen mit einem Stadionverbot sanktioniert. Und jeder, der in Basel auf das Feld stürmte, wird nach heutiger Regelung wohl nie mehr ein Fussballstadion von innen sehen. Sofern die Stadionbetreiber ihren Job machen. Viele Klubs seien jedoch nicht bereit, Stadionverbote konsequent durchzusetzen, auch in Basel nicht, konstatierte der Basler Polizei-Einsatzleiter Coelestin Frei. Viele Randalierer vom Samstag seien bekannt und die gesetzlichen Mittel seien da, um diese vom Stadion fern zu halten.
Warum also das Gesetz? Die Sicherheitsdienste wollen mehr Macht. Die Swiss Football League, Securitas und Delta wollen Zugriff auf Polizeidaten. Das ist ein verständlicher Wunsch - nur ist er rechtsstaatlich verwerflich. Die SFL erhofft sich durch das Hooligangesetz auch, mehr Verantwortung und Kosten im Bereich Sicherheit an die öffentliche Hand abschieben zu können.
Durch den Datenaustausch zwischen Polizei und Vereinen sollen Krawalle angeblich verhindert werden können. Die Krawalle vom Samstag aber zeigten, dass dieses Argument nicht zieht. Schliesslich haben in Basel Basler randaliert. Wer seine eigenen Leute nicht kennt, braucht auch keine nationale Datenbank. Zudem stellt sich die Frage, wie in ein Hochsicherheitsstadion wie Basel so viele Feuerwerkskörper und Glasflaschen gelangen konnten.
Durch den Datenaustausch zwischen Polizei und Vereinen sollen Krawalle angeblich verhindert werden können. Die Krawalle vom Samstag aber zeigten, dass dieses Argument nicht zieht. Schliesslich haben in Basel Basler randaliert. Wer seine eigenen Leute nicht kennt, braucht auch keine nationale Datenbank. Zudem stellt sich die Frage, wie in ein Hochsicherheitsstadion wie Basel so viele Feuerwerkskörper und Glasflaschen gelangen konnten.
Dass Sicherheitsdienste, Staat und Polizei mehr Rechte für sich beanspruchen wollen, ist nichts Neues. Das ist eine aktuelle, weltweite, von den USA vorangetriebene Entwicklung. Mit der Ausrufung eines permanenten Ausnahmezustandes werden Bürgerrechte immer mehr beschnitten (vgl. dazu auch den Kommentar zur Fussball-WM in Deutschland in der Printausgabe). Bald-Bundesrätin Doris Leuthard forderte bereits, dass das Hooligangesetz auch auf andere Bereiche, zum Beispiel Demonstrationen, ausgedehnt wird. Das Gesetz ist ein trojanisches Pferd. Willkür soll gesetzlich festgeschrieben werden. Das Dumme dabei ist, dass derzeit Hooligans der Rechten Anlass bieten, den Rechtsstaat weiter auszuhöhlen.

http://www.woz.ch/artikel/2006/nr20/schweiz/13370.html
 
Interview mit Fanforscher Gunter A. Pilz
"Wir brauchen eine fröhliche Stimmung"

Die WM rückt näher und damit auch die Frage, welche Gefahr droht durch Hooligans? Am Wochenende machten Meldungen über Ausschreitungen in Warschau, Berlin und Zürich die Runde. Der Soziologe und Fanforscher Gunter A. Pilz warnt im Interview mit sport.ARD.de vor Panikmache.
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Aktive Szene: Am Wochenden gab es in Basel schwere Auschreitungen.
Herr Pilz, in Berlin, Warschau und Basel haben am Wochenende Hooligans für Randale gesorgt. Übt die Szene schon für die WM ?

Gunter A. Pilz: Zunächst einmal, sind die drei Fälle nicht miteinander kompatibel. Und wenn Sie fragen, ob die Hooligans schon üben, dann bereitet sich die Szene in Polen schon seit drei, vier Jahren auf die WM vor. Denn solche Ausschreitungen sind dort fast Wochenendalltag. Das konzentriert sich allerdings in erster Linie auf die Ligaspiele, wo die Feindschaften zwischen den Fans in Form von schlimmstem Hooliganismus ausgelebt werden. Was die Schweiz betrifft, sage ich schon seit einem Jahr, schaut nicht nach England, sondern dorthin. In der Schweiz gibt es derzeit die aktivste Hooliganszene in Westeuropa. Dass das jetzt alles hier bei uns wahrgenommen wird, hängt damit zusammen, dass wir selber unruhiger werden wegen der WM . Aber das sollte man jetzt nicht hochstilisieren.


"Die Polizei ist bestens gewappnet"

Der Geschäftsführer der Gewerkschaft der Polizei in Berlin, Klaus Eisenreich, hat im Magazin "Stern" behauptet, die Hooliganproblematik werde bewusst verniedlicht, um Touristen nicht abzuschrecken.

Pilz: Das mag aus seiner Sicht so sein, weil er es im Ostteil der Stadt mit einem intensiven Hooliganproblem zu tun hat. Wenn man da sagt, dass Hooligan-Phänomen ist dabei auszusterben, dann ist das in seiner Wahrnehmung natürlich nicht richtig. Aber zumindest im Westen trifft das zu. Hier haben die Maßnahmen gegriffen. In den neuen Ländern ist es vielen Jugendlichen aufgrund ihrer miserablen Situation egal, was passiert. Und zum Teil sind dort die Sicherheitsvorkehrungen noch nicht entsprechend. Dennoch halte ich diese Aussage für höchst bedenklich, denn sie trägt dazu bei, dass in der Öffentlichkeit Angstszenarien aufgebaut werden. Dabei müsste der Geschäftsführer der Gewerkschaft der Polizei eigentlich wissen, dass man in den Reihen der Sicherheitsstäbe dieses Problem mit dem gebührenden Ernst behandelt und sich auch entsprechend vorbereitet. Nur ist es wenig hilfreich, wenn man dies immer in die Öffentlichkeit hinaus posaunt.

Ist das Sicherheitskonzept für die WM denn ausreichend?

Pilz: Ja, ich halte die Maßnahmen für ausreichend. Die Polizei ist bestens gewappnet. Intern wird alles Menschenmögliche getan. Da kann Herr Schäuble noch hundert Mal nach der Bundeswehr brüllen. Das ist völliger Blödsinn, die brauchen wir nicht. Und gegen die Terrorgefahr gibt es die Awacs-Flüge.

Es bleibt bei der WM also friedlich?

Pilz: Ich hoffe darauf und rechne damit. Aber ich würde meine Hand dafür nicht ins Feuer legen. Hooliganismus ist selten planbar: Man weiß das es sie gibt, man weiß wie viele es gibt und das es in ihren Köpfen Planungen gibt. Aber ob das alles zutreffend ist, weiß man nicht. Auf jeden Fall ist es falsch, jeden Tag Horrorszenarien herauszuposaunen.

Aber man kann doch auch nicht so tun, als gebe es das Thema nicht.

Pilz: Nein, aber meine große Sorge ist, dass eine unrealistische Angst geschürt wird. Das hätte nämlich drei fatale Konsequenzen. Erstens setzt es die Sicherheitsorgane unter Druck. Die Polizei kann dann kaum noch auf Deeskalation setzen, sondern nur noch mit scharfen Repressionen reagieren. Zweitens kann in der Bevölkerung keine fröhliche, entspannte Stimmung aufkommen, wenn man hinter jedem Gast einen potenziellen Gewalttäter vermutet. Und drittens werden auch die Hooligans unter Zugzwang gesetzt. Denn wenn alle Ausschreitungen erwarten und es passiert nichts, stehen sie als lächerlich da. Wir sollten das Thema jetzt vor der WM runterfahren und ein Klima schaffen, in dem wir uns auf ein Fest freuen. Wenn uns das nicht gelingt, kommt es leichter zu einer Eskalation.


"Bierzeltproblem, kein Hooliganproblem"

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Fanforscher Gunter A. Pilz
Für Partystimmung sollen auch Videowände und Showbühnen überall im Land sorgen. Wie wichtig sind solche Angebote als Gewaltprävention?

Pilz: Die Städte und das Organisationskommittee tun sehr viel dafür, den Slogan "Die Welt zu Gast bei Freunden" mit Leben zu füllen. Die WM in Deutschland ist das erste Turnier, bei dem es solche Konzepte flächendeckend gibt. Nochmals: Es ist wichtig, dass eine entspannte, fröhliche Stimmung herrscht. Denn dann tun sich auch Hooligans schwerer, eine Faust in ein anderes Gesicht fliegen zu lassen. Außerdem finden sie dann keine Mitläufer wie in Lens 1998. Natürlich kann es auch in den Public- Viewing -Zonen Ärger geben. Aber das ist dann ein Bierzeltproblem, kein Hooliganproblem

Auf den Videowänden werden die Leute dann aber möglicherweise sehen, dass die Stadien nicht ganz voll sind, weil die Sponsoren ihre Tickets nicht loswerden. Nicht einmal OK -Chef Franz Beckenbauer mag mehr garantieren, dass alle Plätze bei allen Spielen besetzt sein werden. Das führt bei den Fans sicher zu Frust, oder?

Pilz: Dieses Problem ist ja nicht neu. Das gab es schon 2002 in Japan und ganz brutal 1998 in Frankreich. Damals hat sich sogar der französische Kapitän Didier Dechamps über halbleere Stadien trotz ausverkaufter Spiele - und die schlechte Stimmung beschwert und beklagt, die Leute gingen ins Stadion wie ins Theater, sein Mannschaftskollege Frank Leboeuf sprach sogar von einer "Beleidigung für den Fußball" und forderte Stadionverbot für alle Krawattenträger. Das führt bei den echten Fans natürlich zu Frust. Darum ist es erst recht wichtig, wenigstens außerhalb der Arenen für Feststimmung zu sorgen, um den Ärger zu kanalisieren. Wer weiß, vielleicht gibt es ja noch eine Möglichkeit, trotz des komplizierten Verkaufssystems die Tickets an die Anhänger zu bringen. Ansonsten muss man auf die Besonnenheit der Menschen hoffen.

http://sport.ard.de/wm2006/wm/news200605/17/interview_pilz.jhtml
 
Biometrische Überwachung von Fussball-Hooligans? Die kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren fordern im Kampf gegen Fussball-Hooligans eine biometrische Überwachung.
Bei der Swiss Football League (SFL) kann man sich für solche Ideen indes nicht begeistern. Er wolle in den Stadien kein «Big Brother is watching you» für Leute, die friedliebend seien, sagte Thomas Helbling, Präsident der Sicherheits- und Fankommission der SFL, gegenüber Radio DRS. Er erachtet die im Hooligangesetz vorgesehene Datenbank als ausreichend.

Bei der Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD) stösst die Haltung der SFL auf Unverständnis. Er könne sich nicht erklären, wie die SFL Stadionverbote ohne biometrische Überwachung durchsetzen wolle, sagte KKJPD-Generalsekretär Roger Schneeberger im Radio DRS.

http://www.offside.at/news.php?brid=11711&start=0
 
Die Welt zu Gast bei Freunden

Wer sind die Gäste? - Wer sind die Freunde?
Fußball-Weltmeisterschaft: Eines der größten und polarisierenden Sportveranstaltung der Welt und diese Jahr auch noch in Deutschland.

Ach, wie schön wäre es, wenn die Welt zu Gast bei Freunden auch wie Freunde miteinander umgehen. Wenn ich Bilder aus Polen, England oder auch Deutschland sehe, wie sich aggressive Hooligans (sich selber „Fans“ nennend) vor, nach und während Fußballspielen auf den sowieso schon hohlen Kopf schlagen, graut es mir vor der WM in Deutschland. Vor allem mache ich mir Sorgen wegen einiger deutschen „Fans“. Was in letzter Zeit passiert ist, finde ich wirklich unfassbar. Rechte Gewalt und Ausländerhass, uneingeschränkter, grundloser Rassismus.

Nur ein Beispiel ist der aus Äthiopien stammende DEUTSCHE, der in Potsdam zusammengeschlagen wurde, weil er schwarz ist. Freundliches Verhalten ist das sicherlich nicht. Rechte Gewalttäter und Hooligans haben in Fußballstadien nichts verloren und schon gar nicht bei einer Weltmeisterschaft, bei der die Kulturen ein fröhliches, ausgelassenes und vor allem freundliches Fest feiern sollten.

Beim Confederations Cup war ich in Köln und habe das Spiel Deutschland – Tunesien gesehen (3:0 für die deutsche Mannschaft J ). Auf dem Weg zum Stadion bin ich mit der Straßenbahn gefahren, mit einer tunesischen Menschenmasse. Die Stimmung, die sie mit ihren Trommeln, Gesänge und Tänzen verbreitet haben war wirklich schon WM tauglich. Ich kann nicht nachvollziehen warum man ohne Grund auf diese Menschen einschlägt und warum manche zu so extremer Gewalt greifen. Weil sie schwarz sind? Weil sie eine andere Sprache sprechen? Ach nein, halt, nun weiß ich es. Wie konnte ich das nur vergessen. Sie nehmen den deutschen ja die Arbeit weg. – Alles Quatsch, jeder ist für sich selbst verantwortlich und warum sollte ein zum Beispiel aus Äthiopien stammender Deutscher mit Abitur nicht eingestellt werden, nur weil sich ein Deutscher mit Fachhochschulreife bewirbt – und weil er deutscher aussieht und keine dunkle Hautfarbe hat?

Ich kann nur hoffen, dass deutsche und auch andere Fans in Deutschland nicht durch Rassismus oder andere Gewalt auffällig werden und das dieses Turnier dem Slogan wirklich gerecht wird – Die Welt zu Gast bei Freunden.
http://www.rp-online.de/hps/client/opinio/public/pjsub/production_long.hbs?hxmain_object_id=PJSUB::ARTICLE::65842&hxmain_category=::pjsub::opinio::/wm2006
 
Französische Regierung geht gegen Hooligans vor


Paris (dpa) - Gewalttätige oder offen rassistische Fangruppen können künftig in Frankreich schnell verboten werden. Der französische Senat billigte ein Gesetz, das die Auflösung von Fan-Organisationen ermöglicht, die Sportveranstaltungen zu Ausschreitungen nutzen.

Mit Ausnahme der Kommunisten stimmten alle Parteien dafür, Hooligangruppen künftig per Dekret für illegal erklären zu können. Vor dem Dekret muss eine neue Kommission zur Vorbeugung von Gewalt bei Sportveranstaltungen angehört werden. Ihr sollen Vertreter der Justiz, des Nationalen Olympischen Komitees und der Sportverbände sowie je ein Vertreter des Sportministeriums und der Profi-Ligen angehören.
Hooligans sollen künftig mit bis zu zwei Jahren Haft und 30 000 Euro Bußgeld bestraft werden können. Handeln sie aus rassistischen Motiven oder aus Hass gegen eine bestimmte Religion oder Volksgruppe, steigt die Strafandrohung bis auf fünf Jahre Haft und 75 000 Euro Bußgeld.

http://de.sports.yahoo.com/18052006/30/franzoesische-regierung-geht-hooligans.html
 
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Randale auf dem Fussballplatz: Erschreckende Szenen anlässlich des Meisterschaftsspiels zwischen dem FCB und dem FCZ am 13. Mai machen einmal mehr deutlich, dass gegen den Hooliganismus rigoros vorgegangen werden muss. Auch Liechtenstein will den Hooligans den Kampf ansagen.


Im Kampf gegen Hooligans


Auch Liechtenstein will gegen die Gewalt bei Sportveranstaltungen gezielt vorgehen. Rechtliche Bestimmungen sollen der Polizei schärfere Mittel gegen Hooligans in die Hand geben. Wie diese Mittel allerdings aussehen, ist noch unbekannt.
Von Desirée Franke-Vogt
Die Ereignisse anlässlich des Meisterschaftsspiels zwischen dem FC Basel und dem FC Zürich vom 13. Mai haben gezeigt, wozu Hooligans in der Lage sind und welch enorme Schäden sie verursachen können.
Damit ist die Bekämpfung des Hooliganismus nicht nur in der Schweiz – gerade im Hinblick auf die Fussball-Europameisterschaft im Jahr 2008 – wieder aktueller denn je geworden. Auch die liechtensteinische Regierung ist sich der Problematik betreffend Hooliganismus bewusst und will diesem den Kampf ansagen.
Polizeigesetz wird überarbeitet
Dies bestätigt Regierungsrat Martin Meyer im Rahmen einer kleinen Anfrage durch Landtagsvizepräsident Ivo Klein (VU). Dieser verwies darauf, dass in der Schweiz am 1. Januar 2007 ein Hooligan-Gesetz in Kraft treten wird. Deshalb wollte er wissen, ob die Regierung ebenfalls die Absicht verfolgt, ein solches Gesetz zu erarbeiten. «Im Rahmen der Revision des Polizeigesetzes ist vorgesehen, rechtliche Bestimmungen zur Bekämpfung der Gewalt bei Sportveranstaltungen aufzunehmen», informiert Martin Meyer. Die Regierung werde dem Landtag voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2006 eine entsprechende Vorlage unterbreiten. In diesem Zusammenhang sei ausserdem festzuhalten, dass die polizeiliche Zusammenarbeit bei sportlichen Grossanlässen – gestützt auf den trilateralen Polizeikooperationsvertrag – bereits heute ausgezeichnet funktioniere. «Mit den vorgesehenen Bestimmungen im revidierten Polizeigesetz wird die Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Hooliganismus noch effizienter», so Meyer.
«Es kann nichts anderes geben ...»
Wie diese Bestimmungen genau aussehen und ob sie an das schweizerische Gesetz anlehnen, bleibt in der Beantwortung offen. Das zentrale Element im schweizerischen Hooligan-Gesetz bildet eine Datenbank, in der notorische Randalierer erfasst werden. Weiter vorgesehen sind Meldepflicht, Rayonverbote und Ausreisesperren, um Hooligans von den Stadien fernzuhalten.
FCV-Präsident Hanspeter Negele würde solche Massnahmen, wie sie in der Schweiz geplant sind, begrüssen. Der Hooligan-Tourismus sei ein grosses Problem, das nicht wegdiskutiert werden könne. Negele erinnert beispielsweise an das Barragespiel des FC Vaduz gegen den FC Schaffhausen im vergangenen Jahr. Die Fans des FC Schaffhausen richteten erheblichen Schaden an. Der FCV-Präsident ist sogar davon überzeugt, dass es solche Massnahmen benötigt, wenn der FC Vaduz weiterhin in der Swiss Football League spielen möchte – «umso mehr mit dem Ziel vor Augen, in die Super League aufzusteigen». «Wenn man die Ausschreitungen anlässlich des Meisterschaftsspiels zwischen dem FCB und dem FCZ gesehen hat, kann es nichts anderers geben, als solche Massnahmen einzuführen», so Negele.
Finanzierungsfrage noch offen
Offen ist jedoch nach wie vor die Frage nach der Finanzierung der Sicherheitsmassnahmen, die im Rahmen der Gesetzesanpassung ebenfalls wieder an Aktualität gewinnt. Laut LFV-Präsident Reinhard Walser hat sich diesbezüglich weiterhin nichts bewegt, obwohl Regierungschef Otmar Hasler im Mai des vergangenen Jahres erneut verspprochen hatte, das Gespräch mit den Sportverbänden zu suchen.

http://www.vaterland.li/page/lv/artikel_detail.cfm?id=18676
 
Der AP-WM-Countdown: Noch 21 Tage bis zum Anpfiff Polizei für Fußball-Weltmeisterschaft gerüstet


Mit den umfangreichsten Sicherheitsmaßnahmen seit Jahren bereitet sich die Polizei auf die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland vor. Wie der hessische Innenminister Volker Bouffier am Freitag in Frankfurt am Main sagte, werden allein in diesem Bundesland ab 1. Juni rund 15.000 Polizisten eingesetzt. Bei einem veränderten Schichtplan sowie weitgehender Sperre für Urlaub und zum Teil auch freie Tage sind damit so gut wie alle Polizeibeamten aus ganz Hessen im Einsatz.
Der Frankfurter Polizeipräsident Achim Thiel riet allen Karteninhabern, wegen der umfassenden Kontrollen schon zwei Stunden vor Beginn der jeweiligen Fußballspiele im Stadion zu sein. Landespolizeipräsident Norbert Nedela warnte vor dem Kauf von WM-Karten auf dem Schwarzmarkt, weil nur namentlich registrierte Ticketinhaber Zutritt hätten. Um das Frankfurter WM-Stadion mit insgesamt vier Spielen werden zwei Sicherheitsringe gezogen. Zu den Spielen der englischen Nationalmannschaft werden pro Spiel allein 25.000 Fans erwartet, zu denen der Niederlande weitere 20.000. Die Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth erwartet pro Tag bis zu 220.000 Menschen zusätzlich in der Mainmetropole.
Bouffier betonte, es gebe keine Hinweise für geplante Terroranschläge. Dennoch seien die Sicherheitsbehörden für alle Eventualitäten gerüstet. Vor allem die von islamistischen Terroristen ausgehende Gefahr werde Ernst genommen. Neben den Spielen im Frankfurter WM-Stadion und den Leinwandübertragungen mit jeweils mehreren tausend Zuschauern gilt das Hauptaugenmerk in Hessen dem Frankfurter Flughafen als Verkehrsdrehscheibe und den Mannschaftsquartieren der Brasilianer in Königstein sowie Saudi-Arabiens in Bad Nauheim.
Der hessische Innenminister betonte, die Polizei wolle auch Extremisten keine Aktionsbühne während der WM geben. Er bestätigte, dass es Erkenntnisse über geplante Auftritte von Rechtsextremisten zu den Spielen der iranischen Nationalmannschaft gebe. Im Übrigen werde aber darauf geachtet, dass auch die «normale» Kriminalität trotz der Weltmeisterschaft bekämpft werden könne. Und außerdem wolle die Polizei nicht martialisch auftreten, um die Atmosphäre der Spiele unter dem Motto «Die Welt zu Gast bei Freunden» nicht unnötig zu beeinträchtigen. Keinesfalls werde Frankfurt zu einer Festung umgebaut. Eingesetzt würden neben Uniformierten auch Beamte in Zivil.
2.800 Stadionverbote
Bouffier betonte, an dem Sicherheitskonzept sei seit zwei Jahren gearbeitet worden; es habe noch nie in Deutschland eine Veranstaltung mit so umfassenden Vorbereitungen gegeben. Für die einzelnen Polizisten werde es erhebliche persönliche Belastungen geben. Als besonders kritisch gelten von den fünf WM-Spielen in Frankfurt die Begegnungen England-Paraguay am 10. und Niederlande-Argentinien am 21. Juni. Zugangskontrollen, polizeiliche Überwachung und Katastrophenvorsorge gebe es aber auch bei den Leinwandübertragungen am Frankfurter Mainufer. So werde strikt darauf geachtet, dass keine als Wurfgeschosse oder gar Waffen geeignete Gegenstände mitgebracht werden.
Mit der Justiz und den Ausländerbehörden sei eine intensive Zusammenarbeit beim Vorgehen gegen Hooligans vereinbart worden. Bundesweit wurde laut Bouffier gegen mehr als 2.800 namentlich bekannte Störer Stadionverbot verhängt. Für Rettungsdienst und Katastrophenschutz sind allein in Hessen 1.100 ehrenamtliche Helfer im Einsatz.
http://www.finanzen.de/index.php?option=com_content&task=view&id=39501&Itemid=218
 
Innenminister stellt Sicherheitsmaßnahmen vor

Hessens Polizei rechnet mit allem



Ob Hooligans, Studentendemos oder rechtsradikale Solidaritätsdemonstrationen für den iranischen Präsidenten – während der Fußball-WM will die hessische Polizei auf alle möglichen Ereignisse vorbereitet sein.


Die Welt ist zu Gast bei Freunden und Hessens Polizisten sind immer mit dabei. Die Polizei hat in ganz Hessen während der WM nahezu alle 15.000 Beamten im Einsatz, so Innenminister Volker Bouffier (CDU). Dafür würden Schichtpläne geändert und Freizeitausgleich gestrichen. In den vier WM-Wochen gebe es für Hessens Polizei außerdem eine nahezu umfassende Urlaubssperre.


Für Kontrollen extra Zeit einplanen


Wer zu den WM-Spielen als Zuschauer anreist, muss sich auf umfassende Kontrollen gefasst machen. Der Frankfurter Polizeipräsident Achim Thiel rät allen Fußballfans schon zwei Stunden vor Beginn der jeweiligen Fußballspiele im Stadion zu sein. Auch die Verkehrsknotenpunkte in Hessen, allen voran der Frankfurter Flughafen, werden besonders scharf überwacht. Auch die Mannschaftsquartiere der Nationalmannschaft von Brasilien in Königstein und Saudi-Arabiens in Bad Nauheim würden besonders geschützt.




Terrorgefahr wird ernst genommen


Neben den Spielen im Frankfurter WM-Stadion liege ein weiteres Augenmerk der Polizei auf den Leinwandübertragungen mit jeweils mehreren tausend Zuschauern, wie am Frankfurter Mainufer. Zwar hat die hessische Polizei laut Innenminister Bouffier keine konkreten Hinweise auf geplante Terroranschläge. Dennoch werde die Gefahr des islamistisch motivierten Terrorismus sehr ernst genommen. Die Sicherheitsbehörden seien aber auch für alle anderen Eventualitäten gerüstet.




Rechtsradikale Demonstranten für den Iran erwartet


Die vielleicht skurrilste Situation, auf die sich die hessischen Sicherheitskräfte einstellen, sind Solidaritätskundgebungen der rechten Szene zu Gunsten des Irans. Die iranische Mannschaft spielt am 17. Juni im Frankfurter Stadion gegen Portugal. Irans Staatschef Mahmud Ahmadinedschad war in der Vergangenheit mehrfach mit antisemitischen Ausfällen und der Leugnung des Holocausts aufgefallen.




Die Polizei ist vorbereitet


Nach Erkenntnissen der Polizei planen Neonazis Kundgebungen, um dem iranischen Präsidenten zu danken. Eine von Neonazis für den 17. Juni im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen angemeldete Demonstration unter dem Motto "Die Welt zu Gast bei Freunden – willkommen, Präsident Ahmadinedschad" will die Stadt Frankfurt nicht genehmigen. Innenminister Bouffier erwartet aber rechtsextreme Störaktionen. Die Polizei sei darauf genauso vorbereitet wie auf Störungen von gewalttätigen Hooligans oder Großdemonstrationen aufgebrachter Studenten.





http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=15662&key=standard_document_22334006
 
Fussball-Clubs wollen härter gegen Hooligans vorgehen

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Peter Stadelmann, Präsident der Swiss Football League. Foto Keystone
Bern. Si/baz. Die Vereine der Swiss Football League (SFL) wurden an der ausserordentlichen GV in Bern von der SFL-Führung in die Pflicht genommen, der Sicherheit grössere Bedeutung beizumessen. «Die Sicherheit muss in den Klubs zur Chefsache werden», sagte SFL- Präsident Peter Stadelmann. Seit den Ausschreitungen am vergangenen Samstag im Anschluss an die Partie FC Basel - FC Zürich ist für Stadelmann klar, dass die Vereine die Sicherheits-Anforderungen, die von der SFL getroffen wurden und werden, konsequenter umsetzen müssen. «Wir haben ein Vollzugsproblem. Die Sicherheit in den Stadien muss bei den Klubs den gleichen Stellenwert bekommen wie der sportliche Aspekt.»
In den nächsten Wochen will die SFL intern diskutieren, welche zusätzlichen Forderungen an die Klubs gestellt werden (können). Konkrete Angaben dazu machte Thomas Helbling, der Präsident der Sicherheits-Kommission, nicht. Er zeigte aber wenigstens andeutungsweise die einzuschlagende Richtung auf: Bis zum Anpfiff der neuen Saison dürfte über die Notwendigkeit (und die Höhe) von Zäunen ebenso diskutiert werden wie über Alkoholtests an den Eingangstoren und über getrennte Kassenhäuschen.
Überdies wird die Möglichkeit geprüft, den Fans des Gästeteams Tickets für Auswärtsspiele vom eigenen Klub aushändigen zu lassen. In England wird dies mit Erfolg praktiziert. Gewalttäter hatten bis anhin gerade bei Auswärtspartien davon profitiert, dass sie vom gastgebenden Sicherheitsdienst nicht erkannt wurden und so den Weg ins Stadion fanden, sagte Helbling. «Wir müssen alles dafür tun, um die Anonymität dieser Fans zu durchbrechen.»
Die Präsidenten der Vereine haben zugestimmt, die noch zu konkretisierenden Forderungen der Swiss Football League konsequenter umzusetzen. Der Wunsch nach einer friedlichen Atmosphäre in den Stadien ist da, die Frage nach der Finanzierung der neuen Massnahmen wird aber noch zu reden geben.
Stadelmann signalisierte, dass die SFL die Vereine dabei unterstützen will -- beispielsweise mit einem Teil des Geldes, den sie durch die verbesserten TV-Verträge generiert. Der Ostschweizer hielt aber auch fest: «Die neuen Forderungen werden nicht wahnsinnig kostenintensiv sein. Aber wenn die Klubs in Zukunft auf die den Zukauf einer Nummer 23 verzichten, können sie mehr Geld in die Sicherheit investieren.»

http://www.baz.ch/news/index.cfm?ObjectID=4CAC1F5C-1422-0CEF-70D98D0554604C42
 
Paulus Ponizak​
Erhart Körting (SPD), 63 Jahre alt, ist Jurist und seit dem Jahr 2001 Innensenator.
Hausbesuche bei Hooligans

Innensenator Körting über das Sicherheitskonzept zur Fußball-WM

Herr Körting, in den vergangenen Wochen ist viel über die Terrorismusgefahr und Hooligans bei der Fußball-WM diskutiert worden. Können Sie sich überhaupt noch auf die Spiele freuen?
Ja, das tue ich. Ich glaube, wir sind in Berlin top-vorbereitet. Wir haben die Möglichkeit, vier Wochen ein Volksfest zu feiern, so ein Fest wie zum Beispiel das Oktoberfest in München oder wie vier Wochen Love Parade. Die Berliner sollten für die damit verbundenen Verkehrsbeeinträchtigungen, insbesondere zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule, etwa Geduld und Verständnis aufbringen.
Das heißt, der Terrorismus ist keine reale Bedrohung für die Fußball-WM?
Das zentrale Thema zur WM ist nicht die Gefahr durch terroristische Anschläge. Uns liegen keine Erkenntnisse über eine konkrete Bedrohung vor. Wir können solche Anschläge aber auch nicht ausschließen. Primär werden wir zur WM eher Probleme mit Leuten haben, die zu viel trinken und dann mit anderen in Streit geraten. Und mit Taschendieben, die immer bei Großereignissen auftauchen.
Im August des vergangenen Jahres stürzte am Reichstag ein Leichtmetallflieger ab und alle haben sich hinterher verwundert gefragt, wie das passieren konnte. Das Bundeskriminalamt listet 21 Spiele, darunter das Finale im Olympiastadion auf, die gefährdet sind. Also keine reale Bedrohung?
Ein Restrisiko bleibt immer. Wir müssen uns freimachen von dem Gedanken, es sei alles zu verhindern. Wir wollen keinen Belagerungszustand in der Stadt und die Mobilität der Leute einschränken. Selbst wenn Sie am Reichstag Kampfhubschrauber stationieren würden - bevor die geschossen hätten, wäre ein Flugzeug wahrscheinlich schon längst im Ziel.
Wie wollen Sie verhindern, dass es auf dem Fan-Fest zu Schlägereien kommt?
Dadurch, dass wir einen Zaun um das gesamte Fan-Fest ziehen und am Einlass Kontrollen vornehmen. Wenn etwa randalierende Betrunkene reinwollen, werden sie keinen Zutritt erhalten - Leute mit Baseballschlägern auch nicht. Was die Hooligan-Problematik angeht: Wenn Sie sich die deutschen Hooligan-Auftritte in der Vergangenheit ansehen, haben die sich eher Spiele ausgesucht, in denen kein großer Polizeieinsatz zu erwarten war. Zum Beispiel in der dritten oder vierten Liga.
Das war vor einer Woche beim Spiel BFC Dynamo gegen 1. FC Union aber anders. Dort waren 1 000 Polizisten im Einsatz und es gab heftigen Krawall. Wenn hunderte Hooligans zum Fan-Fest ziehen, was machen Sie denn dann?
Ich kann ausschließen, dass alle, die bei der Polizei als Hooligans bekannt sind, ins Stadion reinkommen. Denn die haben gar keine Tickets bekommen. Beim Fan-Fest ist die Situation so, dass solche Leute zunächst nicht immer einfach zu erkennen sind und theoretisch rein kommen können. Aber wir sind auf alles vorbereitet. Nur: Was für ein Interesse sollen Hooligans haben, etwa beim Spiel Schweden gegen Paraguay auf dem Fan-Fest Krawall zu machen?
Manche treffen sich einfach in Brandenburger Wäldern, um aufeinander einzuprügeln ...
Ich kann nicht ausschließen, dass deutsche, polnische, kroatische, holländische oder englische Hooligans auch zu den Festen gehen. Wir werden die Fan-Gruppen teilweise durch die Polizei begleiten und Gewalttäter nicht marodierend durch die Stadt laufen lassen. Die deutsche Polizei wird dabei unterstützt durch szenekundige Polizisten aus dem Ausland. Für Berliner Hooligans gibt es so genannte Gefährderansprachen, bei denen ihnen durch Hausbesuche klar gemacht wird, welche rechtlichen Folgen Randale für sie haben wird.
Was passiert mit Hooligans, die festgenommen werden?
Sie werden einem Richter vorgeführt und möglichst schnell verurteilt. Je nach Delikt erhalten sie eine Geld- oder Freiheitsstrafe. Und ausländische Hooligans werden im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten sofort abgeschoben.
... und sind dann in einem Europa der offenen Grenzen in 24 Stunden wieder da?
Damit ist nicht zu rechnen. Denn beim zweiten Mal wird die Strafe dann noch wesentlich härter ausfallen.
Die 23 000 Berliner Polizisten haben während der WM eine Urlaubssperre. Aus welchen Bundesländern kommen weitere Beamte?
Aus den anderen Länden gibt es kaum Verstärkung, weil sie genauso belastet sind wie wir. Aber die Berliner Polizei ist nicht überfordert. Ich gehe zudem davon aus, dass wir in begrenztem Umfang Hilfe aus Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt erhalten werden.
Haben Sie Informationen darüber, ob die NPD sich zur WM in Szene setzen will?
Bisher ist nichts dazu bekannt. Wie werden aber darauf achten, dass im Olympiastadion keine Plakate hochgehalten werden. Und bei Demonstrationen werden wir den gesetzlichen Spielraum nutzen und Auflagen erteilen.

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/552154.html
 
Engländer treiben die Spannung hoch

Böblingen: Die Bereitschaftspolizei nimmt bei der Fußball-Weltmeisterschaft vor allem Hooligans und Mannschaftsquartiere ins Visier




Zur Not ziehen die Beamten der Böblinger Bereitschaftspolizei die 24 Kilogramm schwere Vollausrüstung an. Trainiert haben sie genug. Für sie könnte die Fußball-Weltmeistschaft schon heute los gehen.
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25 000 Polizisten im ganzen Land, davon 1800 von der Bereitschaftspolizei Baden-Württemberg aus den Standorten Böblingen, Göppingen, Biberach, Lahr und Bruchsal - und kein einziger hat Urlaub. Landespolizeipräsident Erwin Hetger verspricht für die Fußball-Weltmeisterschaft "die größte Polizei-Präsenz der Nachkriegsgeschichte. Unsere Vorbereitungen sind abgeschlossen, die Einsatzkonzepte stehen".
Die fünfte Bereitschaftspolizeiabteilung Böblingen hat gestern in ihrem Horst in der Wildermuth-Kaserne den Ernstfall demonstriert. Wahlweise in Zivil, in gewohnter Uniform, mit Schild und Helm oder in der flammfester Vollausrüstung mit Schlagschutzweste und Aluminium-Protektoren sind die Polizisten gerüstet. Schwerpunktmäßig sind sie bei den Spielen in Stuttgart im Einsatz, bewachen die sechs Mannschaftsquartiere in Baden-Württemberg oder halten sich bei den großen Übertragungs-Veranstaltungen bereit.
Die Mannschaft aus Togo ist bereits in Wangen angekommen. Die Böblinger haben damit nicht viel zu tun. "Die einzelnen Abteilungen der Bereitschaftspolizei sind zwar keinen Standorten stringent zugeordnet, werden aber bevorzugt nach räumlicher Nähe eingeteilt", so Erwin Hetger.
Deshalb kümmern sich die Polizisten aus Böblingen hauptsächlich in Stuttgart und beim Mannschaftsquartier der Engländer in Baden-Baden darum, dass die Regeln eingehalten werden. Besonders Letzteres treibt die Anspannung bei den Beamten hoch. Schließlich hat die Polizei die englische Mannschaft als potenzielles Anschlagsziel neben dem Iran und den USA in die höchste Gefährdungsstufe eingeteilt. Erwin Hetger: "Wir sehen hier eine Bedrohung durch islamistische Terroristen."
Internationale Zusammenarbeit
Darüber hinaus ist es gut möglich, dass die Bereitschaftspolizisten auch im Kreis Böblingen ausrücken. "Die Dienststellen melden je nach Lage ihren Bedarf an", sagte Erwin Hetger. Das bedeutet, dass die Polizeidirektion Böblingen über ihre Reviere in Böblingen, Sindelfingen, Herrenberg und Leonberg bei besonderer Gefahrenlage Kollegen von der Zweier-Streife bis zur Hundertschaft anfordert. Zum Beispiel könnte das auch bei der WM-Arena auf dem Wettbachplatz in Sindelfingen der Fall sein.
Ungewöhnlich ist für die Beamten auch die internationale Zusammenarbeit. So unterstützen in Schweizer Grenznähe Kollegen aus der Schweiz und im Schwarzwald Uniformierte aus Frankreich die deutschen Polizisten. Und bei der Begegnung zwischen der Schweiz und Frankreich am 13. Juni in Stuttgart werden aus beiden Ländern einige Polizisten in der Region auftauchen.
Dabei dürfen die Schweizer - mit ihnen gibt es einen gesonderten Vertrag - im Unterschied zu den Franzosen auch Straftäter oder Hooligans festnehmen. Der Direktor der Bereitschaftspolizei erwartet bei der Arbeit mit Kollegen aus dem Ausland keine Probleme: "Eine Fremdsprache gehört bei uns zur Ausbildung", sagt Thomas Mürder.
Sollte es zu Festnahmen kommen, verarzten die Bereitschaftspolizisten aus Böblingen die Übeltäter im Schnelldurchlauf: Personen- und Ausweiskontrolle per Video, dann Abgleich im Kastenwagen, Datenspeicherung auf USB-Stick als mobilem Speicher. Danach geht es sofort weiter bis zum DNA-Abgleich und dem Transport zum Schnellverfahren vor das Amtsgericht.
http://www.szbz.de/lokales/nachrichten/Artikel479740.cfm
 
Angst vor den polnischen Hooligans

Bis zu 20 000 gewaltbereite Fußball-Anhänger könnten aus dem Nachbarland zur WM kommen

Von Joachim Fahrun
Als besonders aktiv gilt die Hooligan-Szene um den Verein Legia Warschau. Die polnische Polizei geht kompromißlos gegen die Schläger vor
Foto: AP



Berlin/Warschau - Am vergangenen Wochenende hat der polnische Fußball wieder sein häßliches Gesicht gezeigt. 500 Anhänger des neuen Meisters Legia Warschau zogen nach dem letzten Heimspiel der Saison gegen Wisla Krakau randalierend durch die Altstadt, attackierten einen Laden, der ihnen keinen Alkohol verkaufen wollte, und prügelten sich mit der Polizei. Der Krawall endete mit 231 Festnahmen und 54 verletzten Polizisten.
Nun wächst in Deutschland die Sorge, solche Szenen könnten auch die Weltmeisterschaft überschatten. In Berlin fühlen sich vor allem die Organisatoren der Fan-Meile im Tiergarten unwohl bei dem Gedanken an Störer aus dem Osten. Denn die Randale von Warschau war nicht einmal das Schlimmste, was sich in den letzten Monaten rund um den polnischen Fußball abspielte. Im März erstachen Hooligans des Erstligisten Cracovia vor einer Kneipe in Krakau einen 21jährigen Anhänger des Lokalrivalen Wisla. Dem Krieg der Fußball-Gewalttäter in der alten Kulturstadt sind in den vergangenen Monaten sechs Menschen zum Opfer gefallen.
Polens Hooligans gelten als die härtesten in Europa. In ihren Foren brüsten sich die Polen, bei der "Hooligan-WM die Besten" zu sein. In verabredeten Massenschlägereien haben die Einheimischen auch ausländische Besucher meist besiegt.
"In Polen haben wir eine gewaltbereite Szene, die nicht von schlechten Eltern ist", sagt Michael Endler, Chef der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze in Düsseldorf, die seit fünf Jahren auf nationaler Ebene gegen Hooligangewalt vorgeht: "Die polnischen Behörden versichern uns, daß die Probleme, die sie in Polen haben, nicht 1:1 auf uns zukommen. Aber sicherlich gibt es Problemfans, die nach Deutschland kommen", so der Polizist.
Ausreiseverbote für bekannte polnische Gewalttäter soll es zwar geben. Aber noch kennen die nationalen Behörden anders als in Deutschland oder England die Krawallmacher längst nicht alle. Bisher werden Randalierer nur in den Wojewodschaften (Bezirken) nach unterschiedlichen Kriterien registriert. Soziologisch ist das Phänomen so gut wie unerforscht. Schätzungen gehen von bis zu 20 000 Hooligans aus. Wegen der zahlreichen Verbindungen zu Rechtsextremisten gelten auch Asiaten, Afrikaner und Araber als potentielle Angriffsziele.
Jacek Purski, der bei einem antirassistischen Fan-Projekt in Warschau arbeitet, nennt es jedoch "schwer vorstellbar, daß die Club-Fans ihren Krieg beenden und sich für die WM zusammenschließen: Mir hat ein Hooligan aus Krakau gesagt, die WM interessiere ihn nicht. Er schlägt sich nur mit seinen Feinden vom Lokalrivalen."
Andere Hooligans haben andere Pläne. "Terrormachine" nennt sich eine Allianz von Anhängern verschiedener Clubs, die sich auf internationale Spiele spezialisiert haben. Die Mitglieder identifizieren sich mit speziellen Tätowierungen auf dem Rücken und rufen zur Fahrt nach Deutschland auf. Besondere Haßgefühle verbinden die polnischen Hooligans mit den Engländern, weiß Lukasz Hauptmann, der eine deutschsprachige Webseite über polnischen Fußball betreibt. "Gegen die haben wir oft in Qualifikationsspielen zur WM und EM gespielt. Schon 1999 gab es in London Randale." Im Viertelfinale wäre ein Spiel England-Polen in Berlin möglich.
Weil es dem polnischen Fußball aber in den vergangenen Jahren an internationalen Erfolgen mangelte, ist das Verhalten der "Pseudofans" genannten Gewalttäter viel schwieriger vorherzusagen als das der Holländer oder Briten. "2002 waren wir in Japan und Südkorea dabei, aber kaum einer konnte es sich leisten, dahin zu fahren", sagt Marcin Dobrowolski aus Breslau, ein Kenner der Fan-Szene. "Jetzt findet die WM vor unserer Haustür statt." 150 000 polnische Fans, schätzt er, die allermeisten friedlich, würden vor allem nach Berlin und Leipzig reisen, um die Atmosphäre zu genießen. Zum Fernsehen allein muß niemand kommen. Nach längerem Zögern haben auch polnische Sender TV-Rechte erworben und zeigen die wichtigsten Spiele.
Das Hooligan-Problem existiert in und um die polnischen Stadien seit Mitte der 90er Jahre und wurde von Politik und Sicherheitskräften lange ignoriert. Jetzt aber reagiert der Staat mit Härte. Besucher von Spielen werden gefilmt, Namen und Ausweise kontrolliert. An der deutsch-polnischen Grenze üben Polizisten, wie sie Busse mit aggressiven Fans stoppen. Der Justizminister will Hooligans vor Schnellgerichte stellen und Stadionverbote aussprechen.
Dobrowolski, der lange beim Fan-Projekt von :kacke: 04 tätig war, mahnt mehr Sozialarbeit mit den jüngeren und nicht gewaltbereiten Fans an, wie sie für Clubs in Deutschland inzwischen üblich ist. Denn die meisten Jugendlichen stammen aus den Plattenbau-Vororten der Städte, haben keine Arbeit und kaum Perspektive. Auch die maroden und zu kleinen Stadien bieten in Polen eine Plattform für Gewalt. In Deutschland hingegen gelten die modernen Arenen als sicher, Fans mit Eintrittskarten dürften keine Probleme bereiten.
"Aber Leute aus der Szene haben gewarnt, daß es auf Zufahrtswegen oder abgelegenen Waldstücken zu Prügeleien mit anderen Hooligan-Gruppen kommen kann", sagt Dobrowolski. Die Polen seien gut vernetzt mit ihren Gegenübern aus England, Deutschland oder Holland.
Im vergangenen November haben die berüchtigten Ultras des Erstligisten Lech Posen bereits eine organisierte Schlägerei auf fremdem Terrain absolviert. In einem Wald bei Briesen auf halber Strecke zwischen Berlin und Frankfurt/Oder trafen sie auf Hooligans der "Nord-Ost-Fraktion" aus Berlin und Brandenburg. Die Polizei kam etwas zu spät. Angeblich haben die Polen den Kampf 50 gegen 50 gewonnen.
Aus Sicht von Szene-Kenner Dobrowolski teilen sich die Gewalttäter in zwei Kategorien: Echte Hooligans und bloße Schläger. Für die einen gilt ein Ehrenkodex: Man haut sich nur untereinander und benutzt keine Waffen. Aber die Täter der zweiten Kategorie agieren eben auch mit Messern, Keulen oder Kettensägen. Und niemand könne garantieren, daß diese Leute nicht irgendwo in kleinen Gruppen Streit anzetteln. Das werde jedoch weniger rund um die Stadien oder die offiziellen Fan-Meilen passieren als irgendwo sonst in den WM-Städten, glaubt Dobrowolsi. Für Polens Ruf in der Welt könnten die Hooligans ein Problem werden. Gewalt könnte die mit der Ukraine geplante Bewerbung um die Europameisterschaft 2012 gefährden.

http://morgenpost.berlin1.de/content/2006/05/20/politik/830261.html
 
Schleichwege für Schlägertrupps



Berlin - Vor der Weltmeisterschaft ist es auch unter deutschen Hooligans umstritten, welche Nationen denn die härtesten Anhänger nach Deutschland bringen werde. Auf der einschlägigen Internet-Seite "Ultrafans" dürfen die Nutzer ihre Voten abgeben. 46 Prozent schätzen die Polen am gefährlichsten ein, 32 Prozent die Deutschen, 11 Prozent die Engländer. Ob diese Wahrnehmung aus der Szene selbst am Ende der Realität entspricht, ist schwer zu sagen. Schon allein deswegen, weil die Länder unterschiedlich auf das Hooligan-Phänomen vorbereitet sind.
Die englische Polizei hat für 4000 bekannte Problemfans ein Reiseverbot verhängt. Dennoch erwarten die Sicherheitsbehörden, daß 100 000 Fußballfans von der Insel nach Deutschland reisen. Nach Befürchtungen der britischen Polizei planen Hooligans die Einreise über Polen oder Tschechien. Wegen der im englischen Bewußtsein fest verankerten nationalsozialistischen Vergangenheit Nürnbergs befürchtet die Polizei das größte Gewaltpotential beim Spiel der Engländer gegen Trinidad & Tobago in der Stadt. Seit Monaten werden die englischen Fans darauf hingewiesen, daß das Zeigen von nationalsozialistischen Zeichen im Gegensatz zu Großbritannien in Deutschland verboten ist.
Auch die Holländer werden zu Zehntausenden bei den Spielen ihrer Mannschaft nach Leipzig, Stuttgart und Frankfurt/Main reisen. Die größte Gefahr sehen die Behörden durch einige hundert Fans aus Rotterdam, wo es eine besonders gewalttätige Hooligan-Szene gibt.
Sorgen bereiten den Behörden auch die kroatischen Hooligans. Ihre Mannschaft trifft in der Vorrunde in Berlin auf Brasilien. Zuletzt haben sie auf Malta sogar einen Minister verletzt. Die Polizei erwartet 1500 der "Bad Blue Boys" in der Hauptstadt. Von den ebenfalls in ihrer Heimat durchaus gewalttätigen Ukrainern dürfte es jedoch wegen Geldmangels nur vereinzelte Ultrafans nach Deutschland schaffen.
Eine große Unbekannte sind neben den Polen die Schweizer, die ebenfalls lange nicht bei großen Turnieren dabei waren. Vor allem in Zürich und Basel hat sich in den vergangenen Jahren eine durchaus gewaltbereite Szene entwickelt. In Internet-Foren rufen die Eidgenossen dazu auf, nach Deutschland zu reisen.

http://morgenpost.berlin1.de/content/2006/05/20/politik/830260.html
 
15 000 Beamte rüsten sich für die WM

20 Tage vor dem Beginn der Fußball-WM hat die hessische Polizei ihre Planungen für das Turnier abgeschlossen. 15 000 Beamte werden im Einsatz sein. Die Sicherheitsbehörden seien auf alle Eventualitäten vorbereitet, sagte der hessische Innenminister Volker Bouffier (CDU) am Freitag.

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Frankfurt Weitgehende Urlaubssperre, veränderte Schichtpläne, freie Tage nur bei besonderem Anlass: Auf die hessischen Polizisten kommen während der Fußball-Weltmeisterschaft "erhebliche persönliche Belastungen zu", wie Innenminister Bouffier am Freitag bei der Vorstellung des Sicherheitskonzepts in Frankfurt sagte. Doch die Beamten freuten sich auf das Turnier und gingen ihre Aufgaben gut vorbereitet an.

Vor allem die Bedrohung durch Hooligans und durch Terrorakte nehme die Polizei sehr ernst, betonte Bouffier. Zwar gebe es keine Hinweise auf geplante Anschläge. "Aber es kann niemand garantieren, dass nicht irgendwo etwas passiert." Zugleich bestehe die Gefahr, dass Extremisten die Fußball-Weltmeisterschaft als Bühne nutzen wollten. Bouffier bestätigte, dass rechtsextreme Gruppen vor Spielen der iranischen Nationalmannschaft demonstrieren möchten, um dem iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad für seine Hetze gegen Israel zu danken. In Frankfurt haben Neonazis für den 17. Juni einen Aufmarsch angekündigt. Im Auge behalten müsse die Polizei aber auch die "sehr aktiven Exilgruppen aus Iran".


3500 Engländer dürfen nicht reisen

Dass sich unter den bis zu 40 000 englischen Fans, die am 10. Juni zum Spiel ihrer Mannschaft gegen Paraguay in Frankfurt erwartet werden, eine größere Zahl an Hooligans befindet, glaubt der Innenminister nicht. Die englischen Behörden würden alleine 3500 Problemfans an der Ausreise hindern. "Wir rechnen mit friedlichen englischen Anhängern", so Volker Bouffier. Sollte es jedoch Auseinandersetzungen zwischen Fangruppen geben, werde die Polizei sofort einschreiten und gegenüber den gewaltbereiten Fans keinerlei Toleranz zeigen. Unterstützt wird die Frankfurter Polizei von rund 20 Beamten aus England.

Sowohl in der Main-Arena, wo bis zu 30 000 Fans die WM-Spiele auf Leinwänden verfolgen können, als auch an anderen Treffpunkten in der Innenstadt sowie im Stadion werde sich die Polizei im Hintergrund halten. "Wir wollen keine Festung aufbauen", so Bouffier.

Polizeipräsident Achim Thiel riet den Fans, sich an Spieltagen sehr früh auf den Weg ins Stadion zu machen. Zum einen ließen sich trotz des Farbensystems, mit denen die Zuschauer zu den Parkplätzen geleitet werden, Staus nicht vermeiden. Zum anderen seien an zwei Sicherheitsringen rund um die Arena umfangreiche Personenkontrollen geplant. Dabei würden in "intensiven Stichproben" auch Personalauweise überprüft, um zu verhindern, dass Fans mit Schwarzmarktkarten in die Arena gelangen, sagte Bouffier. Die von vielen Fan- und Polizeiexperten geäußerte Vermutung, dass schon allein aus organisatorischen Gründen maximal fünf Prozent der Besucher ihren Ausweis zum Abgleich mit dem auf der Eintrittskarte aufgedruckten Namen vorzeigen müssen, sei falsch. "Die Quote wird höher liegen", sagte der Innenminister.

Auch die Rettungskräfte seien auf die Fußball-Weltmeisterschaft vorbereitet, sagte Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU). Aus ganz Hessen werden 1100 Ehrenamtliche die Hilfsorganisationen unterstützen. Für alkoholisierte Fans werde eine "zentrale Ambulanz" eingerichtet, sagte Bouffier. "Es macht keinen Sinn, dass die uns die Krankenhäuser verstopfen." Das Konzept der Rettungsdienste geht nach Angaben von OB Roth davon aus, dass bei einem Katastrophenfall im Stadion bis zu zwei Prozent der Besucher verletzt sind und versorgt werden müssen.

Auch mit Demonstrationen gegen Studiengebühren sei während der Weltmeisterschaft zu rechnen, sagte Bouffier. Bereits mehrfach hatten die Studenten angekündigt, dass sie ihre Protestaktionen auch während des Turniers fortsetzen wollen. Sollten sie ihre Ankündigung wahr machen, sei in der Stadt mit Verkehrsproblemen zu rechen, "die wir aber auch in den Griff bekommen werden".

http://www.fr-aktuell.de/frankfurt_und_hessen/lokalnachrichten/frankfurt/?em_cnt=887382
 
Rechtsextremisten bereiten der Polizei Sorge


"Wir wollen die Stadt nicht zu einer Festung ausbauen": Bouffier
Hooligans, Rechtsextremisten, Islamisten, neuerdings auch aufgebrachte Studenten - die Zahl derer, die zur Fußball-WM als Störenfriede auftauchen könnten, wird immer größer. Innenminister Volker Bouffier (CDU) gibt sich gelassen. „Das Sicherheitskonzept, das wir entwickelt haben, hält den Herausforderungen stand“, sagte er, als er gemeinsam mit Oberbürgermeisterin Petra Roth und Polizeipräsident Achim Thiel die Sicherheitsstrategie zur WM vorgestellt hat.

Noch nie habe es in Deutschland eine Veranstaltung gegeben, die so sorgfältig vorbereitet worden sei, sagte der Minister. Ob Stadionsicherheit, Überwachung der Mannschaftsquartiere, „Public Viewing“, Kleinkriminalität oder Zwangsprostitution - man sei auf alles vorbereitet. Natürlich könne niemand garantieren, daß nicht doch etwas passieren werde, meinte Bouffier und sprach damit terroristische Aktionen an. Er sei jedoch zuversichtlich, daß die WM ohne größere Zwischenfälle ablaufen werde.

15.000 Polizisten im Einsatz

Verhaltensregeln in Konfliktsituationen: die Helfer-CardDas Innenministerium setzt vor allem auf Polizeipräsenz. 15.000 Polizisten seien während der gesamten Dauer der WM in Frankfurt im Einsatz, berichtete Bouffier. Hinzu kämen rund zwei Dutzend britische Gesetzeshüter, die die erwarteten 25.000 englischen Fußballfans „betreuten“, die zum Spiel gegen Paraguay am 10. Juni anreisen würden. „Wir wollen die Stadt nicht zu einer Festung ausbauen“, sagte Bouffier. Doch die Tatsache, daß in Frankfurt fünf Spiele ausgetragen würden und die meisten der Gäste über den Frankfurter Flughafen einreisten, mache eine Aufstockung des Personals unumgänglich.

Bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den Fanlagern kündigte Bouffier an, sofort einzuschreiten, „damit sich die Gewalt nicht hochschaukelt“. „Wer sich als Gast verhält, der ist willkommen. Wer das nicht tut, der wird schnell aus dem Verkehr gezogen“, sagte er und lobte die Zusammenarbeit mit den britischen Sicherheitsbehörden, die bislang rund 3500 Hooligans die Ausreise verweigert hätten. In Deutschland seien rund 10.500 sogenannter Problemfans bekannt. Gegen mehr als 2800 sei schon ein Stadionverbot verhängt worden - darunter seien auch Personen aus 111 hessischen Vereinen.

Verkehrchaos erwartet

Sorgen bereitet der Polizei die Ankündigung rechtsextremistischer Gruppen, nach der sie am 17. Juni - wenn die iranische Mannschaft gegen Portugal spielt - in einem Demonstrationszug durch Frankfurt ziehen wollen, um sich mit dem iranischen Präsidenten Ahmadineschad, der den Holocaust geleugnet hatte, zu solidarisieren. Auch iranische Exilgruppen könnten die WM nutzen, um ihre „Bruderschaft im Geiste“ zu demonstrieren, sagte Bouffier: „Das Thema verlangt viel Sensibilität und Entschlossenheit.“

Die WM dürfe nicht zu einer Veranstaltung mit weltpolitischem Charakter werden. Auch die angekündigten Studentenproteste gegen Studiengebühren will der Innenminister nicht außer acht lassen. Notfalls werde man dagegen vorgehen. „Mir wäre es lieber“, sagte er, „wir hätten diese Aufgabe nicht.“

Zuversichtlich zeigte sich Oberbürgermeisterin Petra Roth, sich den ausländischen Gästen „als Freunde“ zu präsentieren. Bei den 180 Nationen, die in Frankfurt lebten, werde jeder Besucher einen Landsmann finden, der seine Sprache spreche, meinte sie. Auch die erwarteten 1,5 Millionen Besucher, die an einem Spieltag durch Frankfurt strömten, seien kein Problem. Die Stadt habe mit Menschenmassen hinreichend Erfahrung. Zum Museumsuferfest kämen jedes Jahr rund 2,8 Millionen Besucher. Bei aller Spekulation über mögliche Gewalt und Kriminalität bleibt nach Ansicht von Polizeipräsident Thiel doch ein Szenario, das schon jetzt vorhersehbar ist: „Daß es auf den Autobahnen und in der Stadt zu einem Verkehrschaos kommt.“

http://www.faz.net/s/RubFAE83B7DDEFD4F2882ED5B3C15AC43E2/Doc~E7C827F33B58E4ADFBFB116989F7A9C9A~ATpl~Ecommon~Scontent.html
 
Polnische «Terrormaschine» lässt Deutschland zittern


»Trotz Grossaufgebot rechnet die Polizei an der WM mit dem Schlimmsten



Die Polizei wusste, was auf sie zukommen würde. Sie hat versagt. Vergangenes Wochenende gab es in Berlin so etwas wie eine unfreiwillige Generalprobe für die Sicherheitslage während der Fussball-WM. Sie endete im Chaos. Bei einem Spitzenspiel der Oberliga stürmten Hunderte Hooligans den Rasen und lieferten sich eine brutale Schlacht. Die Ordnungshüter schienen machtlos. Das Spiel war nach 76 Minuten zu Ende.
Dabei hatten Polizeiaufklärer vor der Partie die Lage korrekt ermittelt: Gewaltbereite und Gewalt suchende Fans waren eigens angereist, um Randale zu machen. So, wie das an manchen Orten auch zur WM erwartet wird. Trotzdem endete der Tag mit einem Offenbarungseid. Berlins Leitender Polizeidirektor Michael Knape, der für diesen Einsatz tausend Mann aufgeboten hatte: «Ich konnte keine Sicherheitsgarantie geben.»

Der Präsident des Berliner Oberliga-Klubs Dynamo findet: «Für die WM kann einem angst und bange werden.» Trotzdem wird von Behördensprechern und Politikern schöngeredet. Der Dynamo-Sportpark, Schauplatz der Schlägerei, sei nicht vergleichbar mit den WM-Stadien.

Die Stadien selbst sind es aber nicht, die Sorgen machen. Ausschreitungen werden ausserhalb der grossen Arenen erwartet. Eberhard Schönberg, Berliner Chef der Gewerkschaft der Polizei, sieht «die Sicherheit der Bürger und auch die der Polizisten massiv gefährdet».

In den Wäldern um Berlin kam es zu organisierten Schlachten

Der Begriff, der die Experten schaudern lässt, heisst Public Viewing Points. Auf 400 Grossleinwänden werden die WM-Spiele im ganzen Land öffentlich gezeigt. Die Veranstalter hoffen auf fröhliche Biergartenstimmung. Polizisten, Bürgermeister und benachbarte Anwohner fürchten allerdings, dass Randalierer den übrigen Besuchern die Festlaune verderben könnten.

«Wo sollen die Hooligans denn anders hin?», fragt Alfred Lehne aus Paaren in Brandenburg. «Rund um die Stadien haben sie keine Chance. Also kommen sie zu uns.» Der Ort liegt nur 20 Kilometer von Berlin entfernt und gilt als das schönste Dorf Brandenburgs. Wie ein Mann standen die Bewohner auf und verhinderten den Public Viewing Point. Als Angsthasen mussten sie sich verspotten lassen. Zu Unrecht.

In den Polizeiakten der Zentralen Informationsstelle Sport (ZIS) in Köln stehen die Namen von 7000 deutschen Randalierern. Das klingt nach viel, ist aber vergleichsweise wenig. 20 000 sollen es allein im Nachbarland Polen sein, und keiner weiss, wie viele von ihnen zur WM nach Deutschland reisen werden. Sie gelten als die härtesten weltweit und brüsten sich bereits damit, «bei der Hooligan-WM die Besten» zu sein.

In den Wäldern rund um Berlin kennen sich die polnischen Randalierer schon aus. Ein paar Mal gab es dort organisierte Schlachten zwischen Polen und Einheimischen. Die Polizei kam regelmässig zu spät. Dennoch behauptete der Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) letzten Donnerstag in einem Interview vollmundig, die Polizei habe diese Treffen unter Kontrolle gehabt.

«Terrormaschine» nennt sich eine Allianz von Anhängern verschiedener polnischer Fussball-Klubs, die sich auf internationale Auseinandersetzungen spezialisiert haben. Die Mitglieder rufen zur Fahrt nach Deutschland auf.

Polens Staatspräsident Lech Kaczynski hat einen «gnadenlosen Kampf» gegen Fussball-Gewalttäter angekündigt. Es werde ein «Feldzug gegen Hooligans» geführt, sagte er angesichts der drohenden Gefahr für die WM in Deutschland durch Randalierer aus seinem Land. Beiderseits der Grenze haben polnische und deutsche Polizisten mehrfach den Ernstfall geprobt.

In Gefahr sind alle, die eine dunkle Hautfarbe haben

«Wir müssen mit gezielten Attacken rechnen», sagt Jürgen Klug, der WM-Einsatzleiter der Berliner Polizei. Vor allem für die so genannte Fanmeile im Zentrum der Hauptstadt fürchtet er das Schlimmste. Mit einem drei Meter hohen und fünf Kilometer langen Zaun wird das Areal in einen Hochsicherheitstrakt verwandelt. So viel Aufwand für die Sicherheit können oder wollen sich andere deutsche Städte nicht leisten, nicht einmal das wohlhabende Hamburg.

Auch die Terrorexperten beim Bundeskriminalamt machen sich Sorgen. «Mindestens» 21 Spiele sind angeblich konkret von Anschlägen bedroht und viele der Public-Viewing-Zonen. «Wir wollen keine Polizei-Festspiele», erklärt Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU) eine freundliche Umschreibung der bitteren Erkenntnis, dass eine perfekte Sicherheit nicht möglich ist.

Solchen Schutz gibt es auch nicht für einzelne Menschen, die Zielscheibe marodierender Neonazis werden könnten. In Gefahr sind alle, die eine dunkle Hautfarbe haben. Uwe-Karsten Heye, einst Sprecher von SPD-Bundeskanzler Gerhard Schröder, warnte letzte Woche in einem Radiointerview: WM-Besucher aus Asien oder Afrika sollten manche Orte besser meiden. Sie könnten diese Orte «möglicherweise lebend nicht wieder verlassen».

Nach öffentlichem Druck nahm Heye die Schärfe seiner Aussage etwas zurück. Doch ein anderer Prominenter legte nach. Sebastian Edathy, Vorsitzender des Innenausschusses im Deutschen Bundestag: «Ich finde, dass der Wunsch nach einer fröhlichen WM nicht dazu führen darf, dass wir die Realität negieren.»

http://www.sonntagszeitung.ch/dyn/news/fokus/626959.html
 
Mit happigen Bussen gegen Hooligans

Die Swiss Football League will mit drastischen Massnahmen gegen Randalierer auf dem Rasen vorgehen. Personen, die aufs Spielfeld rennen, sollen mit Bussen bis zu 10 000 Franken belegt werden - oder gar ins Gefängnis wandern.

Der Schweizer Fussballdachverband will mit direkten Strafen gegen Hooligans vorgehen, die bei Matches auf den Rasen rennen. Die Swiss Football League möchte damit laut einem Bericht der «NZZ am Sonntag» unsägliche Szenen wie solche nach der Begegnung FCB-FCZ der vorvergangenen Woche verhindern. Zudem spricht sich die Sicherheitskommission der SFL gegen Zäune als Schutzmassnahme aus. Diese berhinderten Evakuierungsmassnahmen im Brandfall oder bei einer Massenpanik im Publikum.

«Eine Busse von bis zu 10 000 Franken oder auch bis zu zwei Jahre Gefängnis scheinen mit angemessen», wird der Präsident der SFL-Sicherheitskommission zitiert. «Jeder Matchbesucher muss wissen, dass er hart bestraft wird, wenn er aufs Spielfeld rennt.»

Fussballklubs und Stadionbetreiber dürfen aus juristischer Sicht keine Bussen verhängen. Der CVP-Nationalrat Norbert Hochreutener will in der Sommersession deshalb einen Vorstoss lancieren, der die harte Bestrafung für das Betreten der Spielfläche ermöglicht. Erste Abklärungen beim Bundesamt für Justiz hätten nun gezeigt, dass das Rennen auf den Rasen im Sinne einer Übertretung bestraft werden könne.

Die League hält zudem weitere Sofortmassnahmen für wünschenswert, so etwa die Registrierung aller Ticketkäufer wie für die Euro 08 geplant. Diese Massnahme wurde in den letzten Tagen für den Ticketbezug für das heutige Spiel zwischen Xamax und Sion praktiziert. Für das Barrage-Rückspiel in La Chaux-de-Fonds konnten Tickets nur über die Sekretariate der beiden Vereine im Vorverkauf bezogen werden. Jeder Käufer musste zudem beim Erwerb eines Billets einen Ausweis vorlegen.

http://www.20min.ch/sport/fussball/story/31149636
 
Im Kampf gegen Hooligans hat das Ausland Vorsprung

Ausschreitungen wie in Basel spielen sich in ausländischen Stadien nur noch selten ab. Mindestens oberflächlich haben andere Länder das Hooligan- Problem in den Griff bekommen.


England. Im Ursprungsland des Hooliganismus herrscht momentan trügerische Ruhe. Mit drastischen Massnahmen hat man die Symptome der «englischen Krankheit» in den Griff bekommen. Nur mit der Ursachenbekämpfung tun sich Klubs, Verbände, Regierung, Polizei und Richter schwerer. Doch der Besucher eines Premier- League-Spiels kann sich im Stadion sicher fühlen. In den siebziger und achtziger Jahren war dies nicht immer der Fall. Als aber 1989 96 Menschen beim Cup-Halbfinal zwischen Liverpool und Nottingham Forest in Sheffield ums Leben kamen, zog man Konsequenzen: So wurde eine Sitzplatzpflicht in den Stadien der beiden obersten Ligen eingeführt. Zudem wurden die Stadien zunehmend mit Kameras überwacht. Damit verlagerte sich das Problem ins Umfeld der Stadien, wo heute aber eine hohe Polizeipräsenz ebenfalls für Ruhe sorgt. Das verhinderte allerdings nicht Ausschreitungen von englischen Hooligans im Ausland. Nach den Krawallen an der EM 2000 in Belgien und Holland gab die Regierung den Richtern die Vollmacht, Reiseverbote zu erteilen. Es braucht dazu nicht einmal Vorstrafen. Ein «begründeter Verdacht» reicht für ein Reiseverbot.
Deutschland. Die Bundesliga hat sich den US-Profiligen angenähert: Fussball ist ein familientaugliches Ereignis geworden. Die letzten schweren Ausschreitungen in der höchsten Spielklasse liegen Jahre zurück. In den achtziger Jahren duellierten sich noch radikale Fangruppen, berüchtigt waren die Schalker Gelsenszene sowie die Dortmunder Borussenfront.
Der Wandel hat mehrere Ursachen. Notorische Hooligans sind als «Gewalttäter Sport» in einer Kartei erfasst, die bei neuerlichen Verstössen eine schnelle Ahndung ermöglicht. Die Bundesligavereine setzen sich intensiver mit ihrer Anhängerschaft auseinander und beschäftigen Fanbeauftragte. Gegen Randale in den und um die Stadien herum ist Deutschland freilich nicht gefeit. Erst letzte Woche kam es beim Oberliga-Match des BFC Dynamo Berlin gegen den 1. FC Union Berlin zu schweren Krawallen. Die Partie musste abgebrochen werden. Vor allem die Amateurligen sind zu einem Sammelbecken der Gewalt geworden.
Italien. In unserem südlichen Nachbarland ist der Kampf gegen die Gewalt in den Stadien ein Sisyphus-Unternehmen. Die scheidende Berlusconi-Regierung konnte dem Problem nur strenge Repression entgegensetzen. Die Entrüstung über die Gewalt folgt indes einem eingespielten Ritual. Wird eine Vespa ins Mailänder Meazza-Stadion eingeschmuggelt und angezündet oder kommen gar Tifosi ums Leben, ist die Protestwelle zunächst grandios, ehe sie verpufft.
Die Berlusconi-Regierung hat zumindest formaljuristisch der obligaten Entrüstung Taten folgen lassen. So erliess sie 2005 ein Dekret, gemäss dem Richter ein Stadionverbot aussprechen können, und zwar von zwei Monaten bis zu drei Jahren. Die nächste Stufe sind Geldstrafen von 30 bis 300 Euro und schliesslich Haftstrafen. Ausserdem werden Vereine mit Platzsperren bestraft, wenn ihre Fans rassistische oder extreme politische Parolen grölen. Man versucht auch, die Fangruppen und ihre Anführer im Zaum zu halten. Nicht selten verwandeln sich diese jedoch in «Schwadronen der Angst», die selbst den Spielern Furcht einflössen. Um sie gnädig zu stimmen, spendieren Vereinspräsidenten und Spieler den Tifosi schon mal die Kosten für den Besuch eines Auswärtsspiels. Präsidenten, die sich aus dem Geschäft zurückgezogen hatten, beklagten nachträglich, die Vereine seien den Fanklubs hoffnungslos ausgeliefert.
Österreich. Jahrelang galten die Rapid-Supporter von der Westtribüne des Wiener Hanappi-Stadions als Inbegriff der «Schwererziehbaren» unter den Fans. Inzwischen kultivieren sie zwar nach wie vor den Habitus der Hooligankultur, zu grossen Ausschreitungen kam es aber nicht mehr. Auch in Salzburg, Innsbruck und Graz gibt es einen kleinen Kreis «harter», aber zivilisierter Anhänger. Nur einzelne Fans des Meisters Austria Wien sind in der abgelaufenen Saison unrühmlich aufgefallen, als sie im oberösterreichischen Pasching das Spielfeld stürmten.
In Österreich gibt es kaum soziale Spannungen, für die der Fussball ein Ventil sein könnte; ausserdem ist die Anzahl der Fans mit durchschnittlich 8000 pro Match überschaubar. Der Fussballbund hat mit der Bundesliga und den Klubs Massnahmen ergriffen. So zieht eine für alle Stadien einheitliche Hausordnung bei Übertretungen empfindliche Konsequenzen für auffällige Fans und den Klub nach sich. Die von der Bundesliga über die Klubs verhängten Geldstrafen werden zweckgebunden für Sicherheitsmassnahmen oder sinnvolle Fanaktivitäten verwendet. Schwarze Schafe werden in einer sogenannten Gefährder-Datei des Innenministeriums eingetragen.


http://www.nzz.ch/2006/05/21/il/articleE54XI.html
 
WM-SICHERHEIT

[SIZE=+1]Neue Hooligan-Randale in Polen
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Knapp drei Wochen vor Beginn der Weltmeisterschaft in Deutschland wächst die Angst vor Hooligans. Im Land des deutschen Gruppengegners Polen kam es bei einem Fußballspiel erneut zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Anhängern.
Hamburg - Die Polizei nahm bei der Zweitliga-Partie GKS Katowitz gegen Ruch Chorzow 14 Gewalttäter fest. Bei den Krawallen wurden 30 Hooligans und zwei Polizisten verletzt.
Bereits eine Woche zuvor lieferten sich Hunderte Anhänger von Legia Warschau im Zentrum der polnischen Hauptstadt Straßenschlachten mit der Polizei. Mehr als 200 Hooligans wurden verhaftet, rund 30 Polizisten verletzt.
Die polnische Regierung beschloss deshalb vor wenigen Tagen mit Blick auf die WM, Beamte von den Grenzen zur Ukraine und Weißrussland abzuziehen und den Abschnitt zu Deutschland zu verstärken. Laut "Welt am Sonntag" kündigte Justizminister Zbigniew Zibro außerdem an, noch vor der Weltmeisterschaft ein "24-Stunden-Gesetz" zu verabschieden, mit dem Hooligans im Schnellverfahren verurteilt werden können.
Experten sehen in den polnischen Hooligans eine der größten Sicherheitsrisiken im Hinblick auf die Endrunde. Eine Hooligan-Datenbank, wie sie in Deutschland, England und den Niederlanden üblich ist, existiert in Polen nicht. Die deutschen Behörden rechnen während der WM mit der Einreise von bis zu 20.000 gewaltbereiten Fans aus dem Nachbarland. Am 14. Juni trifft Polen in Dortmund im Spiel der Gruppe A auf Deutschland.

http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,417306,00.html
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Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Böhmer im "ZDF-Mittagsmagazin": Rechtsradikale Krawalle könnten Ruf schädigen

Angesichts der Befürchtungen, dass es bei der
Fußball-WM zu rechtsradikalen Protesten oder Krawallen kommen könnte,
sieht Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) Grund
zur Sorge: "Es schadet unserem Ruf und unserem Ansehen, wenn es
während der Weltmeisterschaft unnötige Krawalle gerade aus der
Richtung gäbe", sagte er am 22. Mai 2006 im "ZDF-Mittagsmagazin".

"Ich denke jedoch, unsere Gesetze reichen aus", betonte Böhmer. Man
müsse nur hart durchgreifen. "Wir müssen definieren, wo die
Meinungsfreiheit aufhört und wo die Verführung mit extremer
Propaganda - insbesondere mit rechtsradikalem Gedankengut anfängt.
Das ist im Einzelfall schwierig." Wichtig sei, die Menschen gegen
eine solche Ideologie zu immunisieren. Es mache keinen Sinn, immer
nur zu bestrafen, man müsse die Menschen unempfindlich machen gegen
solche Propaganda. "Das ist eine Aufgabe, die schon in den Schulen
anfängt - auch schon in den jüngeren Jahrgängen. Denn wir beobachten,
dass Leute auf den Schulhöfen ihr Propagandamaterial verteilen. Hier
muss die eigentliche prophylaktische Tätigkeit ansetzen."

Böhmer sagte, er habe keinerlei Hinweise, dass die Behörden im Osten
bei der Bekämpfung des Rechtsextremismus bisher nachlässig gewesen
seien. Es gebe zwar ein deutliches Nord-Süd Gefälle, "aber ich weiß
auch, dass es ein Ost-West-Gefälle geben könnte. Denn wir haben in
den neuen Bundesländern eine doppelt so hohe Arbeitslosigkeit wie in
den westlichen Ländern. Die individuelle Lebensperspektive ist bei
uns sicherlich nicht so günstig. In einer solchen Situation sind die
Menschen anfällig für radikale Parolen - egal, ob sie von Ost oder
West kommen. Das ist schon ein Problem, dass wir ernst nehmen."

Möglichen Kritikern an der Arbeit der Polizei im Osten hielt Böhmer
entgegen: "Ich habe keinen Grund zu der Annahme, dass die Polizei bei
uns laxer wäre und über solche Andeutungen von Straftaten hinwegsehen
würde. Im Gegenteil, wir geben uns Mühe, auch dem kleinsten Verdacht
nachzugehen, weil wir wissen, dass wir nur erfolgreich sind, wenn wir
die Menschen davor bewahren, in einer solchen Weise verführt zu
werden."

http://www.presseportal.de/story.htx?nr=826468&ressort=5
 
«An der WM kommt alles anders»

Fussball ist auch eine Form der Intelligenz: Gespräch mit dem Zeitgeist-Theoretiker Klaus Theweleit über die WM in Deutschland

Herr Theweleit, zuerst die Hauptfrage: Wer wird Weltmeister?
Klaus Theweleit: Sie wollen darauf wirklich eine Antwort?

Ja, klar.
Theweleit: Ist das nicht die sinnloseste aller Fragen?

Kann schon sein. Doch ist es zugleich die Frage, auf die alle eine Antwort haben wollen.
Theweleit: Wie soll man auf eine sinnlose Frage antworten?

Mit einem Namen.
Theweleit: Na gut: Tunesien. (Lacht.)

Wollen Sie damit sagen, dass niemand wissen kann, wer Weltmeister wird?
Theweleit: Wenn das vorhersehbare Brasilien nicht eintrifft, ist es unvorhersehbar.

Also doch Brasilien.
Theweleit: Summiert man die Stärke der einzelnen Spieler, so ist Brasilien anderen Nationalmannschaften zweifellos überlegen. Aber das heisst noch lange nicht, dass sie tatsächlich auch gewinnen werden. Halten wir uns an die Erfahrungswerte, sieht die Sache nämlich anders aus: Brasilien hat es mit Ausnahme der Weltmeisterschaft in Schweden im Jahre 1958 nie geschafft, einen WM-Titel in Europa zu holen.

Welches europäische Land favorisieren Sie?
Theweleit: Italien, Holland, England – die sehe ich fast gleich stark. Es folgen die Franzosen und mit einem kleinen Abstand die Spanier. Auch Serbien-Montenegro und Deutschland werden einiges zu bieten haben.

Warum kommt in Ihrer Rangliste Deutschland so weit hinten?
Theweleit: Was ich eben gesagt habe, gilt für die Vorbereitungsphase. An der WM kommt ohnehin alles anders. In dieser Hinsicht spricht vieles für die Deutschen: Sie sind eine Turniermannschaft. Davon wollen die Medien bei uns freilich nichts wissen. Sie haben sich wieder mal darauf eingeschossen, Deutschland schlechtzureden. In bewährter «Bild-Zeitung»-Manier wird gegen Klinsmann und die Nationalelf gekotzt, gerotzt und geballert.

In der Schweiz haben wir den Eindruck, als würden sich die Deutschen gerne schlechtreden. Diese Selbstzerfleischungs-Maschinerie zeigt sich im Fussball besonders deutlich. Warum?
Theweleit: Es geht weniger um Selbstzerfleischung als darum, dem anderen eins auszuwischen. Man gönnt dem anderen nichts. Das ist eine Folge des faschistischen Systems, das darauf beruhte, dass jeder jeden überwachte. Es gab den Blockwart, den Hauswart und den Nachbarn, der den andern Nachbarn beaufsichtigte. Es wurde verpetzt, angeschwärzt und denunziert, mit dem Ziel, anderen Geld, das Haus oder den Ruf wegzunehmen. So lief das damals, und so läuft das in der Boulevard-Presse teilweise auch heute noch.

Neigen Sie jetzt nicht zur Übertreibung?
Theweleit: Nein. Ich finde diese mediale Anschwärzerei übel. Das wird jetzt noch zwei Wochen andauern. Aber kaum hat das Turnier begonnen, werden viele Medien nationalistisch. Dann beschwören sie wieder die nationale Einheit und den deutschen Geist.
Empfindet der Durchschnittsdeutsche während der WM im eigenen Land nationalistisch?
Theweleit: Man muss hier unterscheiden zwischen der öffentlichen Stimmungsmache durch die Medien und dem Verhalten der Fans. Für die Menschen, die sonst wenig mit Fussball zu tun haben, ist die WM ein nationales Ereignis. Das sind auch die Menschen, welche Boulevard-Medien konsumieren, und die auf Quoten schielenden Boulevard-Medien geben ihnen zu lesen und zu hören, was sie eben lesen und hören wollen. Die emanzipierten und Fussball-verständigen Fans wollen hingegen in erster Linie, dass guter Fussball geboten wird – und erst in zweiter Linie, dass ihre Mannschaft gewinnt.

Nicht alle Fans sind emanzipiert.
Theweleit: Es gibt auch die fanatischen Fans, die ich aber gar nicht mehr als «Fans» bezeichnen würde. Das sind Randgruppen, die einzig darauf aus sind, sich eins auf die Nuss zu geben. Um Fussball geht es ihnen jedenfalls nicht.

Ich konfrontiere Sie mit einem Zitat aus «Tor zur Welt»: «Fussball ist das einzige Feld, wo Reste einer Art von <nationalem Gefühl> bei mir stehen geblieben sind.» Sind Sie während der WM auch nationalistisch gestimmt?
Theweleit: Ich spreche von «Resten»!

Aber es kommt doch was hoch, wenn man sich ein Spiel anschaut.
Theweleit: Das würde ich nicht sagen. Ich habe die Wendung «nationales Gefühl» in Anführungszeichen gesetzt, weil ich denke, dass heute die Identifikation nicht mehr über Nationalismus oder Patriotismus verläuft. Ein Beispiel: Natürlich bin ich für den SC Freiburg, wenn er gegen – sagen wir mal – die Sportfreunde Siegen spielt. Aber nicht deshalb, weil ich ein Patriot bin, denn mit Vaterland hat das nichts zu tun. Sondern deshalb, weil ich die Spieler meines Clubs besser kenne als die gegnerischen. Ich habe einen Bezug zu diesem Verein, ich verbinde mit ihm Erfahrungen.
Sind Sie ein leidenschaftlicher Fan?
Theweleit: Meine Sympathien für einen Club können ganz schön stark sein. Das kommt nicht vom Kopf, das sind Gefühle. Wenn der SC Freiburg verliert, spürt das meine Frau. Ich habe zwar keine super-schlechte Laune, bin aber offenbar merklich betrübt.

Werden Sie die WM-Zeit vor dem Bildschirm verbringen?
Theweleit: Grössere Spiele schaue ich mir mit Freunden in der Kneipe an, die Pflichtspiele zu Hause. Das identifikatorische Verhalten vor den Bildschirmen hat abgenommen. Sätze wie «Mensch, was machst du da!» oder «Los, spiel schon!» sind selten geworden. Die meisten wollen eine schöne Anstrengung sehen, Spielintelligenz. Öfter hört man nun Sätze wie «Da ist keine Inspiration» oder «Es fehlt das Denken auf dem Feld». Man investiert eineinhalb Stunden seiner Lebensenergie in ein Spiel und will etwas dafür zurückbekommen.

Wie stehen Sie zur Kommerzialisierung des Fussballs? Im Jahre 1990 hat die Fifa einige Dutzend Millionen umgesetzt, mittlerweile sind es mehrere Milliarden.
Theweleit: Es gibt die Kommerzialisierung des Fussballs im engeren Sinne: also die überrissenen Spieler-Gehälter, die Belohnungen, die Transfers. Und es gibt die Kommerzialisierung des ganzen Drumherums: Verkauf von TV-Rechten, Markenartikel, Sponsoring und der ganze Kram. Solange die Spieler fussballerisch etwas bieten, können die Fans damit leben, dass die Stars hundert Mal mehr verdienen als sie. Unterhosen in Schwarz-Rot-Gelb mit einem Fussball drauf, das finde ich hingegen einfach lächerlich. Das ist reine Geld-Macherei. Dahinter steckt nicht nur die Schweizer Geschäftstüchtigkeit der Blatter-Truppe, auch die Vereine haben diese Einnahmequelle längst für sich entdeckt.

Das viele Geld, das in die Fussballindustrie gesteckt wurde, hat das Spiel verändert. Die grossen Klubs kaufen nicht mehr unbedingt die besten Spieler, sondern jene, die am meisten Wirkung erzielen und die Fans in die Stadien locken.
Theweleit: Natürlich haben die Show-Elemente in den letzten Jahren zugenommen. Ich sehe darin aber kein Problem.

Macht diese Kommerzialisierung den Fussball nicht kaputt?
Theweleit: Nein. Der Spitzenfussball ist sogar besser geworden. Spieler wie Beckham können auch Nicht-Fans veranlassen, ins Stadion zu gehen, wobei sie, wenn es gut kommt, einen fussballerischen Blick entwickeln.

Die Fifa wirbt mit dem Spruch «For the good of the game». Zugleich steht sie im Zwielicht der Korruption. Wie sich letztes Jahr in Deutschland zeigte und nun in Italien, sind auch einzelne Schiedsrichter und Spieler bereit, Spiele zu manipulieren, um ihr Gehalt aufzubessern.
Theweleit: Hier wird es heikel, hier reicht das Geld in einer Weise in den Fussball hinein, die ihn negativ beeinflusst. Das kann man nicht schönreden, dagegen muss man vorgehen. Ich denke aber nicht, dass dies den Fussball ruinieren wird.

Der Fussball ist in Ihren Augen unzerstörbar.
Theweleit: Nein. Karl-Heinz Rumenigge von Bayern München hat die Idee, eine Art Super-League der europäischen Grossvereine zu gründen. Die Klubs würden nicht nur nach spielerischen Kriterien ausgewählt, sondern nach finanziellen. Wer Geld hat, ist drin. Wer kein Geld hat, ist draussen. So könnte Bayern nur noch gegen Teams wie Madrid oder Mailand spielen. Ein solches Modell würde den Fussball auf die Dauer zerstören.

Kommen wir noch auf eine weitere Schattenseite des Fussballs zu sprechen: die Gewalt. Sehen Sie die Gefahr von Ausschreitungen nach brisanten WM-Spielen?
Theweleit: Die angewandten Sicherheits- und Überwachungsdispositive lassen Ausschreitungen kaum mehr zu. Das ist einerseits nötig, andererseits auch problematisch. Man wird heute beim Eintritt in ein Stadion gefilzt wie auf dem Flughafen. In meinem Fall hat das dazu geführt, dass ich seltener ins Stadion gehe. Aber Achtung: Das Stadion ist nicht nur der Ort, an dem Gewalt verübt wird. Es ist auch der Ort, an dem potenzielle Gewalt abgebaut wird.

Das Fussballstadion als Ort der Katharsis, der Läuterung der Seele wie im alten Griechenland?
Theweleit: In einem gewissen Sinne schon. Die Gewalt steckt nicht nur in ein paar Hooligans, sondern ist etwas gesellschaftlich Erzeugtes, im Arbeitsprozess, im Lebensprozess, in der Beziehung, im Umgang mit Technologie. Es ist die Aufgabe der Gesellschaft und der Politik, Möglichkeiten zu schaffen, um dieses Gewaltpotenzial abzubauen. Gewalt darf nicht in den Familien ausgeübt werden, wie dies früher geschah. Eine solche Möglichkeit des Aggressivitätsabbaus ist eben das Fussball-Stadion. Auch kultivierte Zeitgenossen können hier schreien, wie sie das sonst nicht wagten. Sie können den Schiedsrichter «*********» nennen und die Spieler «Idioten». 95 Prozent der Zuschauer bekämpfen an den Wochenenden im Stadion erfolgreich ihren eigenen Hooliganismus.


http://www.tagblatt.ch/index.php?artikelxml=xxx&artikel_id=1192344&ressort=tagblattheute/hintergrund
 
Institut für Sportwissenschaft berät die FIFA zur WM 2006


Wie wirken Gewaltprävention und Antirassismus-Maßnahmen?
Kommen sie oder kommen sie nicht? Vor allem die Medien warten auf die zur Fußballweltmeisterschaft anreisenden Hooligans aus Polen, England und Holland. Zwei, die weniger spekulieren, denen es nicht nur um Hooligans, sondern um alle Fans und ihr Verhalten bei den Spielen geht, sind die Sportwissenschaftler Prof. Detlef Kuhlmann und Prof. Gunter Pilz, bekannter Experte für Gewaltprävention und Fanverhalten. Mit einem Forschungsprojekt zum Thema Gewaltprävention beraten sie die FIFA und das Organisationskomitee FIFA WM 2006.

Im Projekt werden die Fanbegleitung und die Besucherbetreuung in verschiedenen WM-Austragungsorten wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Ziel ist es herauszufinden, welche Maßnahmen die Fans erreichen und welche weniger gut angenommen werden. Hierzu werden die Angebote der austragenden Städte und die Umsetzung des Fan- und Besucherkonzeptes der FIFA während der Weltmeisterschaft begutachtet. Vorher, während und nach den Spielen werden die Fans und freiwillige Helfer beobachtet und befragt, die Fanbotschaften und das Maßnahmenangebot von Fan Guide bis Fanwebsite begutachtet. Wie müssen freiwillige Helfer geschult werden? Welche Maßnahmen werden von wem angenommen? Welche Rahmenbedingungen sind notwendig, damit ein Präventionskonzept greifen kann? Dies sind nur einige der Fragen, die klären sollen, wie Fanbetreuungskonzepte für Großveranstaltungen weiter verbessert werden können.

In einem zweiten Forschungsprojekt betreut Professor Pilz das Aktionsprogramm "Fare - Football against Racism in Europe", einen Verbund von europäischen Projektpartnern. "In Zeiten, in denen Gebiete in Deutschland zu "no-go-areas" für Ausländer erklärt werden, muss man gegensteuern", erklärt Pilz. Das Fare-Programm bietet ein Maßnahmenpaket mit antirassistischen Schulungen für Ordner und Hilfskräfte, Straßenfußballturnieren Fan-Ansprache und Medienprogramm.

Beide Projekte werden von der FIFA finanziert.


http://idw-online.de/pages/de/news160818
 
Deutsche fordern strenge Sicherheit bei der WM 2006

Die Bereitschaft der Deutschen, während der
FußballWeltmeisterschaft 2006 umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen in
Kauf zu nehmen, ist überaus groß. Ob gegen randalierende Hooligans
oder terroristische Anschläge - die Zustim-mung zu Maßnahmen der
Gefahrenabwehr liegt bei 90 Prozent. Damit kann auch die bayerische
Polizei bei ihren Schutzmaßnahmen zur WM mit breiter Unterstützung
rechnen. Dies ergibt das "WM-Sicherheitsbarometer" von Steria Mummert
Consulting.

Für wie wahrscheinlich halten Sie eine Beeinträchtigung der
öffentlichen Sicherheit bei der Fußball-WM 2006 durch folgende
Gruppen?

Anteil der Nennungen "höchst wahrscheinlich" und "wahrscheinlich"

1. Betrunkene Fans 90 %
2. Taschendiebe 90 %
3. Randalierende Hooligans 85 %
4. Große Ansammlungen von Fans vor Stadien und in Städten 84 %
5. Zuschauer in den Stadien, die mit Gegenständen werfen 68 %
6. Begeisterte Fans in Autokorsos 67 %

Quelle: WM-Sicherheitsbarometer

Ursache für die hohe Akzeptanz umfangreicher Sicherheitsmaßnahmen
sind Befürchtungen der Bundesbürger, dass es während der WM 2006 zu
Ausschreitungen kommen könnte. Am wahrscheinlichsten sind nach
Ansicht von 90 Prozent der Befragten Belästigungen durch betrunkene
Fans.

Randalierende Hooligans und große Ansammlungen von
Fußballanhängern sehen über 80 Prozent der Deutschen als potentielle
Bedrohung für die öffentliche Sicherheit an. Aber auch einen Anstieg
von Vermögensdelikten hält eine beträchtliche Zahl der Befragten für
wahrscheinlich. So rechnen 90 Prozent mit florierenden Geschäften bei
den Taschendieben.

88 Prozent der Deutschen sprechen sich für polizeiliche
Schutzmaßnahmen gegen terroristische Anschläge aus. 90 Prozent
fordern ein umfangreiches Sicherheitsprogramm gegen gewaltbereite
Fans. Betrunkene Fußballanhänger oder Hooligans sollen demnach vor
den Spielen und auch innerhalb der Stadien polizeilich beaufsichtigt
beziehungsweise vorbeugend inhaftiert werden. Aber auch den
Taschendieben muss nach Ansicht einer Mehrheit von 87 Prozent von den
Sicherheitsbehörden das Handwerk gelegt werden.

Wie wichtig ist für Sie die Abwehr folgender Gefahren bei der WM
2006?

Anteil der Nennungen "sehr wichtig" und "wichtig"

1. Randalierende Hooligans 92 %
2. Gewaltausschreitungen durch große Ansammlungen von
Fans 90 %
3. Terroristischer Anschlag 88 %
4. Verletzung von Spielern und Zuschauern in den Stadien
durch Gegenstände, die von Zuschauern geworfen werden 87 %
5. Taschendiebstahl 87 %
6. Belästigung durch betrunkene Fans 82 %
7. Gefährdung der Verkehrssicherheit durch Autokorsos
begeisterter Fans 66 %

Quelle: WM-Sicherheitsbarometer

Die Forderung nach strengen Sicherheitsmaßnahmen schließt die
Bereitschaft der Befragten ein, auch selbst Einschränkungen in der
persönlichen Sphäre zu tolerieren. 86 Prozent akzeptieren eine breit
angelegte Videoüberwachung des öffentlichen Raums sowie
Leibesvisitationen und Taschenkontrollen. Biometrische Untersuchungen
- also das Identifizieren von Personen anhand von Fingerabdrücken
oder Fotos - finden bei 52 Prozent der Befragten Zustimmung. Diese
Form der Eintrittskontrolle ist ungewohnt und hat daher eine deutlich
geringere Akzeptanz als die klassische Ausweiskontrolle.

Insgesamt sehen 89 Prozent der Befragten die deutschen
Sicherheitsbehörden gut bis sehr gut auf die WM 2006 vorbereitet.
Dabei ist das Vertrauen nicht in allen Regionen Deutschlands gleich
ausgeprägt. Im Norden mit zwei Austragungsorten und im Westen mit
drei WM-Städten gehen 80 bis 89 Prozent der Menschen davon aus, dass
die Sicherheitsvorkehrungen gut sind. In weiten Teilen
Ostdeutschlands herrscht dagegen größere Skepsis: Hier schenken nur
zwischen 70 und 79 Prozent den Sicherheitsbehörden ihr Vertrauen. Im
Sinne des Mottos der bayerischen Polizei "Mit Sicherheit gute Spiele"
blicken mehr als 90 Prozent der Bajuwaren der WM 2006 ausgesprochen
entspannt entgegen.

Basis der Ergebnisse ist eine Umfrage des
Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid für Steria Mummert Consulting
unter 1.000 Personen in Deutschland zu ihrer Einschätzung der
Sicherheitslage in Deutschland während der FußballWeltmeisterschaft
2006. Die Umfrage erfolgte im April 2006 und ist repräsentativ.


http://www.presseportal.de/story.htx?nr=826926
 
Frankfurt rüstet sich für die WM


Ein Polizist im Sprengstoffschutzanzug begutachtet den von einem Roboter gesprengten Rucksack (Bild: dpa)


Nur noch wenige Tage bis zur Fußball-WM. Frankfurt bereitet sich mit Nachdruck auf das Ereignis vor. Die Polizei demonstrierte heute ihr Einsatzkonzept gegen gewaltbereite Hooligans. Ex-Minister Schily eröffnete am Flughafen ein eigens eingerichtetes WM-Terminal.
Rivalisierende Hooligan-Gruppen stehen sich gegenüber. Nur mit großer Mühe kann eine Massenschlägerei verhindert werden – diesem Schreckensszenario sahen sich am Dienstag Frankfurter Polizisten ausgesetzt. Zum Glück handelte es sich jedoch nur um eine großangelegte Übung zur WM. Mit rund 250 Bereitschaftspolizisten demonstrierten die Ordnungshüter ihr Einsatzkonzept für die Fußball-Weltmeisterschaft.

Vor einer Videowand wurde insbesonders der Einsatz so genannter Kommunikatoren gezeigt, die sich direkt an die Fans wenden und eine deeskalierende Wirkung haben sollen. Die Beamten sind extra psychologisch und sprachlich geschult und an ihren leuchtend gelben Leibchen leicht zu erkennen. Stärkere Kräfte sollten möglichst im Hintergrund gehalten werden, sagte Landespolizeipräsident Norbert Nedela. Straftäter würden schnell aus der Masse herausgeholt. Mit Hilfe eines Roboters wurde zudem der Umgang mit einer möglichen Bombe demonstriert. Das so genannte Manipulatorfahrzeug brachte während der Übung einen mutmaßlich mit Sprengstoff beladenen Rucksack zur Explosion.


WM-Terminal eröffnet






Eigens für die fünf WM-Spiele hat der Flughafenbetreiber Fraport auf dem Gelände der ehemaligen US-Air Base einen WM-Terminal eingerichtet, der am Dienstag vom ehemaligen Innenminister Otto Schily (SPD) eröffnet wurde. Wo vor wenigen Monaten noch US-Soldaten abreisten, sollen bald Nationalmannschaften und Funktionäre wie auch die zu Tausenden erwarteten Fans abgefertigt werden – bevor der WM-Terminal dann wohl dem Neubau des dritten Flughafen-Terminals weichen muss.

Durch die räumliche Trennung zu den anderen Fluggästen sollen beispielsweise Probleme mit betrunkenen Fans verhindert werden. Schily hob daher auch die sicherheitstechnischen und logistischen Vorteile des neuen Terminals besonders hervor. "Das ist eine sehr gute Idee und nach meiner Erkenntnis das erste Mal, dass man so etwas tut", so der ehemalige Bundesminister bei der Eröffnung. Fraport rechnet mit etwa 500 zusätzlichen Flügen. Als erstes Team wird am Donnerstag Costa Rica am Terminal eintreffen.


SkyArena und MainArena


Mitarbeiter einer Kletter-Spezialeinheit bekleben seit vergangener Woche die Frankfurter Hochhäuser mit einer Spezialfolie (Bild: dpa)



Auch für die Frankfurter Großprojekte "SkyArena" und "MainArena" laufen die WM-Vorbereitungen auf Hochtouren. Seit einigen Tagen werden die Wolkenkratzer der Frankfurter Skyline mit einer Spezialfolie beklebt. Im Rahmen der SkyArena werden die Hochhäuser zwischen dem 3. und 5. Juni mit einer multimedialen Bild- und Tonshow beleuchtet und beschallt. Am Main werden hingegen zurzeit die Tribünen für die MainArena errichtet. Die ersten drei Blöcke stehen bereits am Nordufer. In der vielleicht spektakulärsten öffentlichen Übertragungsstätte werden zu den WM-Spielen bis zu 38.000 Zuschauer täglich erwartet.

http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=15662&key=standard_document_22450650
 
STRAFKATALOG ZUR FUSSBALL-WM

[SIZE=+1]Was ausländische Hooligans zahlen müssen
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[SIZE=+1]Ausländischen Fußball-Fans droht bei Vergehen während der Fußball-WM eine schnelle Verurteilung mit drastischen Strafen. Heute wurde ein Katalog mit typischen Straftaten und dem entsprechenden Bußgeld vorgestellt.


Köln - Der Katalog soll bundesweit als Richtlinie gelten. Der Düsseldorfer Oberstaatsanwalt Klaus Bronny erläuterte das Werk heute. Demnach reichen die Sicherheitsleistungen, die gegebenenfalls später gegen einen Strafbefehl aufgerechnet werden, von 150 Euro für Hausfriedensbruch bis zu 1200 Euro für gefährliche Körperverletzung im minder schweren Fall.
Dazwischen rangieren beispielsweise Beleidigung mit 250 Euro, Widerstand gegen Polizeibeamte mit 300 Euro, Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen mit 600 Euro und Volksverhetzung mit 800 Euro.
Mit diesen Sicherheitsleistungen will die deutsche Justiz bei Tätern aus dem Ausland aufwendige Rechtshilfeverfahren vermeiden, die sonst zur Vollstreckung von Strafbefehlen nötig würden. Sie würden allerdings nur Taten "im unteren Bereich der Schuld" zum Tragen kommen, erklärte Bronny. Sie könnten zudem im Einzelfall auch höher angesetzt werden als in der Liste.
Schwerwiegendere Fälle, bei denen jedoch der Sachverhalt einfach oder die Beweislage klar ist, will die Justiz gegen Täter aus dem Inland wie aus dem Ausland im beschleunigten Verfahren abwickeln, wie die nordrhein-westfälische Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter erläuterte. Diese beschleunigten Verfahren sind möglich, wenn die Freiheitsstrafe nicht mehr als ein Jahr beträgt. "Hooligans müssen wissen, dass sie nicht ungestraft die WM zu gewalttätigen Ausschreitungen nutzen können", sagte die Ministerin.
Die Behörden stellen sich zur Fußball-WM allerdings nicht nur auf Ausschreitungen ein, sondern rechnen auch mit einem ganzen Reihe von anderen Delikten. Die Weltmeisterschaft biete Straftätern "ein weites Betätigungsfeld", sagte Müller-Piepenkötter. Die Justiz müsse vermehrt auch mit Laden- und Taschendiebstählen, Zechprellereien, Schwarzfahren und Ticketfälschungen rechnen. Zudem seien "leider auch politisch motivierte Straftaten" nicht auszuschließen.
Die Justiz in Nordrhein-Westfalen, dem einzigen Bundesland mit gleich drei WM-Spielorten, habe sich umfangreich vorbereitet, erklärte die Ministerin. So seien bei Gerichten und Staatsanwaltschaften zusätzliche Rufbereitschaften eingerichtet. Auch Anwälte seien rund um die Uhr erreichbar, ebenso Dolmetscher und Protokollführer, berichteten Vertreter der Kölner Justizbehörden. Schwedische und britische Verbindungsstaatsanwälte werden zudem während der WM ihre deutschen Kollegen unterstützen.

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Dossier Städte sollen Nazi-Aufmärsche verbieten

von Thomas Steinmann, Berlin

Gut zwei Wochen vor Anpfiff der Fußball-WM wächst die Sorge, dass Neonazis das Turnier für Propagandazwecke missbrauchen könnten. Zwar beteuerte die rechtsextreme NPD, dass sie derzeit keine Aufmärsche während der Weltmeisterschaft plane.

Demonstranten der NPD auf dem Alexanderplatz in Berlin (Archivfoto) Ungeachtet dessen forderten mehrere Innenminister aber die Kommunen als zuständige Genehmigungsbehörden auf, das Recht auf Versammlungsfreiheit während der WM sehr eng auszulegen und Aufmärsche rechter Gruppen wo immer möglich zu verbieten.
Nach mehreren fremdenfeindlichen Überfällen in den vergangenen Wochen steht Deutschland bereits unter kritischer internationaler Beobachtung. Politiker fürchten, dass der Ruf des WM-Gastgebers durch demonstrierende Rechtsradikale während der Weltmeisterschaft weiter Schaden nimmt. Die Versammlungsfreiheit ist jedoch ein grundgesetzlich verbürgtes Recht, das auch für Neonazis nur in begründeten Ausnahmefällen eingeschränkt werden kannSachsens Innenminister Albrecht Buttolo (CDU) appellierte an die Kommunen, ihre Spielräume für das Verbot rechtsextremistischer Aufmärsche zu nutzen. "Ich hoffe, dass die Kommunen mutige Entscheidungen treffen", sagte er der FTD. So müssten die Städte abwägen, ob ausreichend Polizeikräfte zur Verfügung stehen, damit die geplante Demonstration auch ordnungsgemäß ablaufen kann. "Wenn das nicht der Fall ist, hat die Genehmigungsbehörde auf alle Fälle die Möglichkeit, die Demonstration zu untersagen", betonte Buttolo.
Der Minister verwies darauf, dass die sächsische Polizei bereits durch die Sicherung der WM-Besucher gebunden sei. Verstärkung aus anderen Bundesländern sei nicht zu erwarten. Auch die Polizeigewerkschaft hatte gewarnt, Aufmärsche von Rechtsradikalen während der WM mangels Personal nicht ausreichend schützen zu können.
Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) und Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU) hatten sich ebenfalls dafür ausgesprochen, alle rechten Kundgebungen soweit möglich zu unterbinden. "Wo immer die Rechtslage eine Chance dazu bietet, bin ich dafür", sagte Schäuble. Der gesetzliche Spielraum sei allerdings gering.
Nach Angaben von Innenminister Buttolo sind in Sachsen derzeit keine Demonstrationen während der WM beantragt. Die NPD hatte zunächst angekündigt, das Spiel Angola gegen Iran in Leipzig für öffentliche Sympathiebekundungen für den iranischen Präsidenten und Holocaust-Leugner Mahmud Ahmadinedschad zu nutzen. Am Dienstag teilte die NPD jedoch mit, sie plane keine Aufmärsche.
Verfassungsschutz erwartet Aufmärsche

Stattdessen werde man "kreative Werbeaktionen" im Umfeld des Iran-Spiels in Leipzig durchführen, sagte ein Sprecher. Damit dürfte die Austeilung eines WM-Spielplaners gemeint sein, den die NPD in einer Auflage von 500.000 Stück an die Fans ausgeben will. Eine erste Version des Planers war wegen rassistischer Inhalte beschlagnahmt worden.
Trotz gegenteiliger Beteuerungen der NPD geht das Bundesamt für Verfassungsschutz davon aus, dass Neonazis die Bühne der Weltmeisterschaft nutzen wollen, um sich der internationalen Öffentlichkeit zu präsentieren. "Es wird während der Zeit neonazistische Aufmärsche und Demonstrationen geben", sagte sein Präsident Heinz Fromm. Die Verfassungsschützer erwarten, dass viele Demonstrationen kurzfristig angemeldet werden. Anträge sind bis zu 48 Stunden vor der Versammlung möglich.
Für das Spiel Irans gegen Portugal liegt der Stadt Frankfurt dagegen bereits ein solcher Antrag vor. Bei dem Antragsteller soll es sich um eine Person aus dem rechten Milieu handeln. Die Stadt werde in keinem Fall den Aufmarsch von Rechtsextremen in Stadionnähe und im Bereich von Großbildleinwänden zulassen, betonte ein Sprecher. Möglich sei aber eine Genehmigung unter harten Auflagen.
Auch das bayerische Innenministerium hat die Kommunen aufgefordert, Demonstrationen überall dort zu verhindern, wo es das Gesetz zulässt. Wo dies nicht möglich sei, bedürfe es harter Auflagen, sagte ein Sprecher. In Nürnberg findet das erste Vorrundenspiel Irans statt. Die bayerischen Behörden befürchten zudem, dass der iranische Präsident zu dem Spiel anreist.




http://www.ftd.de/politik/deutschland/76356.html

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Schnelle Strafen für Hooligans

Richter und Staatsanwälte im Land müssen sich für „beschleunigte Verfahren“ bereithalten.Köln - Mit zusätzlichen Bereitschaftsdiensten für Richter und Staatsanwälte rüstet sich die NRW-Justiz für ein erhöhtes Arbeitsaufkommen während der Fußball-WM. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Justiz gut aufgestellt ist und alle Herausforderungen meistern wird“, sagte Landesjustizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter (CDU) gestern in Köln.
Bereits jetzt seien feste Ansprechpartner etabliert worden, damit ein direkter Nachrichtenfluss zwischen Polizei und Staatsanwaltschaft gewährleistet sei. In allen Bezirken könnten zudem „beschleunigte Verfahren“ durchgeführt werden, bei denen Straftaten sofort von Richtern verhandelt würden. „Hooligans müssen wissen, dass die gerichtliche Entscheidung der Tat auf dem Fuße folgt“, betonte Müller-Piepenkötter.
Zudem wurden bundeseinheitliche Richtwerte für Sicherheitsleistungen erarbeitet. Damit werden hooligan-typische Straftaten wie Sachbeschädigungen, Körperverletzungen oder Beleidigungen erfasst. Die Polizei kann damit vor Ort Täter ohne Wohnsitz in Deutschland zur Kasse bitten. Die geleisteten Zahlungen werden auf die zu erwartende Geldstrafe angerechnet.
Für die nordrhein-westfälischen Justizvollzugsanstalten wurden Notbelegungspläne und Transportbereitschaften eingerichtet. Trotz der besonderen Situation könnten sich auch Straftäter im Zusammenhang mit der WM darauf verlassen, dass sie ein rechtsstaatliches Verfahren erhielten, stellte Ministerin Müller-Piepenkötter klar. Dies bedeute für die Justizbehörden einen erheblichen personellen Aufwand, sagte der Leiter der Kölner Staatsanwaltschaft, Jürgen Kapischke. Allein für den WM-Spielort Köln würden 15 Staats- und Amtsanwälte in Bereitschaft gehalten.
Für das Kölner Amtsgericht kommen durch die WM umgerechnet zusätzlich 250 Arbeitstage eines Richters zusammen, erklärte Behördenleiter Johannes Schultz. Dazu kämen die Dienste der erforderlichen Schreibkräfte sowie der Dolmetscher. All diese Kräfte müssten auf Abruf gehalten werden. Doch nur so sei gewährleistet, dass die Justiz auf Straftaten während der WM mit der gesamten Bandbreite „von der mündlichen Verwarnung bis zum Platzverweis“ reagieren kann.



http://www.ksta.de/html/artikel/1144673500376.shtml
 
[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Die Polizei im Rhein-Erft-Kreis bereitet sich auf große "Public Viewing Veranstaltungen" und englische Hooligans vor[/FONT]
[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Zu Gast bei Freunden - Die Engländer kommen![/FONT]
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Rhein-Erft-Kreis (lk). "Wir sind weder eine Spielort- noch eine Beherbergungsbehörde und trotzdem müssen wir uns auf die Fußball-WM vorbereiten", erklärt Walter Wecker, Leitender Direktor der Rhein-Erft-Kreis-Polizei.

Dabei beschäftigen die Beamten besonders die beiden "Team-Ticket-Points" an der Grenze ihres Einzugsgebietes. Am Park & Ride Parkhaus in Marsdorf und im Rhein-Center in Weiden können sich britische und schwedische Fans, vor dem Vorrundenspiel am 20. Juni, aufhalten und offiziell Tickets tauschen. "Und das nur eine Haltestation von der Frechener Innenstadt entfernt", kritisiert Wecker, dem besonders die britischen Fans Sorgen bereiten.

Wecker: "Das ist eine ganz andere Qualität als die Kölner Hooligans!" Die bekannten deutschen Randalierer sind registriert und müssen zur WM, und speziell vor, nach und während der Deutschlandspiele, regelmäßig bei der Polizei vorstellig werden. Im Kreis sind 53 Hooligans registriert.

Gewaltbereite Fußballfans befürchtet die Polizei auch auf "Public-Viewing-Veranstaltungen", bei denen die Spiele auf Großbildleinwänden übertragen werden. Im Kreis sind bisher vier solcher Events geplant. Im Bergheimer Medio, in der Stadthalle Kerpen, auf dem Pulheimer Marktplatz und in Wesseling in der Kronenbuschhalle. "Wer sich an die wüsten Schlägereien im Mediapark während des Confed-Cups erinnern kann, weiß, wie übel so was enden kann", warnt der Polizeidirektor, der aber überzeugt davon ist, dass seine Behörde gut vorbereitet ist.

Die Polizei setzt auch auf Prävention. In Radiospots, die vor und während der WM von den NRW-Lokalsendern und dem britischen Radiosender BFBS ausgestrahlt werden, werben Prominente, darunter Lukas Podolski, Tim Mälzer und Ralf Schumacher, für ein friedliches Miteinander der Fans und eine gewaltfreie Fußball-WM.

http://www.wochenende-frechen.de/stories/?story=35658&nowo=1
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Hooligans in Schmitten?
Die Hooligans kommen. Und zwar geballt, massiv und mit Macht nach Schmitten. Glaubt auf jeden Fall die Verwaltung und hat Unwetterwarnungen betreffs Prügelknaben herausgegeben. Grund: Ein Verein wollte «öffentlich» die WM-Spiele zeigen (Davon abgesehen, dass die Verwaltung selbst sich um eine Großbildleinwand bemüht. Warnungen ad absurdum führen heißt das doch, oder?) Wie dem auch sei. Vielleicht sollte Schmitten in Frankfurt Handzettel verteilen, um eventuell geographisch unwissende Hooligans auf sich aufmerksam zu machen. Mit Anfahrtsweg. Und Skizze der Großbildleinwand. Wenn die Schläger dann in Frankfurt die Großbildleinwände links liegen lassen, sich für die Brasilianer in Königstein nicht interessieren, das Brunnenfest in Orschel geschickt umgehen, dann, ja dann, könnte vereinzelt ein Hooligan Schmitten finden. Mal ganz was Neues: ein Hooligan-Führer für die Feldberggemeinde.

http://www.rhein-main.net/sixcms/list.php?page=fnp2_news_article&id=2973957
 
Polizei überprüft erneut rechtsextreme Hooligans


Rund zwei Wochen vor Beginn der Fußball-WM überprüft die Polizei erneut Hooligans aus der rechtsextremen Szene.
Zudem sollen während des vierwöchigen Großereignisses mehr Polizisten an öffentlichen Orten eingesetzt werden, um Gewalttäter abzuschrecken und das Sicherheitsgefühl der ausländischen Gäste zu stärken. Diese Maßnahmen beschlossen die Polizeichefs von Bund und Ländern auf Bitte von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU).
Jedes Bundesland werde die «Schnittstelle zwischen Hooligans und Rechtsradikalen» erneut untersuchen, um «kritische Personen vorab zu identifizieren», sagte der Sprecher der Bundesregierung, Ulrich Wilhelm, in Berlin. Potenzielle Gewalttäter würden dann von den Behörden gezielt angesprochen und gewarnt, dass sie bei möglichen Gewalttaten «rasch erkannt und unnachsichtig zur Verantwortung» gezogen werden.
Nach Einschätzung der Regierung sind Bund und Länder auf mögliche gewalttätige Ausschreitungen bei der WM ausgezeichnet vorbereitet. Die Gäste könnten sicher sein, dass alle deutschen Sicherheitsbehörden «mit aller Macht und Geschlossenheit jeder Form von Gewalttätigkeit entgegentreten werden», sagte Wilhelm.
Unterdessen hat in Gelsenkirchen die Polizei einen Aufmarsch der rechtsextremen NPD zur Fußball-WM am 10. Juni verboten. «Wir wollen damit verhindern, dass vor den Augen der Weltöffentlichkeit während der WM 2006 Rechtsextremisten durch die Straßen Gelsenkirchens ziehen, um ihre rassistischen und ausländerfeindlichen Parolen zu verbreiten. Dagegen muss sich unser demokratischer Staat schützen können», sagte Polizeipräsident Rüdiger von Schoenfeldt zu seiner Entscheidung.



http://de.sports.yahoo.com/24052006/30/polizei-ueberprueft-rechtsextreme-hooligans.html
 
Stichwort: Hooligans


Der Hooliganismus wirft seit etwa drei Jahrzehnten Schatten auf den Fußball. Als Hooligans gelten Gewalttäter, die vor allem Fußballspiele als Umfeld für ihre Prügeleien und Schlägereien nutzen. Der Fußball selbst ist dabei für sie oft nebensächlich.
Der Name kommt aus England: Einige Fans aus dem Mutterland des Fußballs gelten als besonders gewaltbereit und waren 1974 auch für die ersten schweren Zwischenfälle bei einem Fußballspiel verantwortlich. Angeblich geht der Begriff auf eine irische Familie namens Hooligan zurück, deren Kinder sich einen derart üblen Ruf erworben hatten, dass sie in einem Trinklied besungen wurden.
Die Hooligan-Bewegung breitete sich sehr schnell in alle Teile der Welt aus. Einer der schlimmsten Exzesse ereignete sich 1985 beim Europacup-Finale zwischen Juventus Turin und dem FC Liverpool im Brüsseler Heysel-Stadion, als 39 Menschen ums Leben kamen. Allein in der Bundesrepublik sind etwa 7000 Hooligans namentlich erfasst.
Die Hooligan-Kultur zelebriert und ritualisiert Gewalt. Unter Hooligans gibt es laut eigener Aussage einen so genannten Ehren- Codex. So sollen beispielsweise nur gegnerische Hooligan-Gruppen und keine anderen Zuschauer angegriffen werden. Die Realität sieht allerdings oft anders aus.



http://de.sports.yahoo.com/25052006/30/stichwort-hooligans.html
 
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WM 2006

Aufrüsten gegen Hooligans



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Münchner Polizeibeamte proben während einer Großübung zur Fußball-WM 2006 den Einsatz gegen gewaltbereite Jugendliche
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Gut zwei Wochen vor der Fußball-Weltmeisterschaft sind die Vorbereitungen deutschlandweit in der heißen Phase. Polizei und Sicherheitskräfte in den zwölf WM-Städten sehen sich gut gerüstet
Böse Zungen sprechen von einer „Sicherheits-WM“. Doch trotz minutiöser Planung und durchgespielter Einsatz-Varianten gibt es eine Unbekannte. Werden Hooligans gerade aus Osteuropa massenhaft nach Deutschland kommen, um mit Randale das friedliche Fußballfest zu stören? „Bis jetzt haben wir dazu keine konkreten Hinweise", sagt Kai Nolle vom WM-Vorbereitungsstab der Berliner Polizei. Doch gerade in der Hauptstadt sind die Ermittler darauf eingestellt, dass es anders kommen könnte.

Probeschlacht im Wald

In schrecklicher Erinnerung sind noch die Bilder der Fußball-WM 1998 in Frankreich, als deutsche Hooligans den französischen Polizisten Daniel Nivel fast zu Tode prügelten. Aufgeschreckt wurden die Sicherheitskräfte, als sich im Herbst des Vorjahres in einem brandenburgischen Wald deutsche und polnische Hooligans schon mal eine Probe-Schlacht lieferten. Weiteres Warnsignal waren schwere Ausschreitungen von Hooligans beim Berliner Lokalderby BFC Dynamo gegen den 1. FC Union vor einer Woche. Trotz massiver Vorkehrungen konnten 1000 Polizisten und 200 Ordner die Krawalle nicht verhindern.

Hooligans mussten Reisepass abgeben

„Hooligans wollen die dritte Halbzeit spielen. In die Fußball-Stadien werden sie eher nicht vordringen, sondern Fanmeilen oder Stadtränder suchen", schätzen Berliner Ermittler ein. Die Kontakte der deutschen Sicherheitskräfte zu den westeuropäischen Kollegen sind eng. So bekamen bereits knapp 4000 britische Fußball-Rowdys ein richterliches Ausreiseverbot. Außerdem mussten sie ihre Reisepässe abgeben. Rund 200 ausländische Sicherheitsleute – ausgewiesene Kenner der Szene – werden während der WM ihre deutschen Kollegen unterstützen.

Notfalls Grenzen vorübergehend schließen

Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte zudem angekündigt, notfalls an den Grenzen zu den Schengen-Staaten der EU Kontrollen zum Schutz vor Terror und Kriminalität einzuführen. Im Schengen-Abkommen ist die Aufhebung der Grenzkontrollen vorgeschrieben. Auch Richter und Staatsanwälte werden zur WM Bereitschaftsdienste fahren, um Gewalttäter schnell abzuurteilen. In Niedersachsen und Berlin soll bereits aufgefallenen Hooligans zudem erstmals der genetische Fingerabdruck abverlangt werden.

Bis zu 1500 gewaltbereite Fans aus Kroatien

Unklarheit herrscht dagegen über das wachsende Gewaltpotenzial in Osteuropa. Experten beobachten die Hooliganszene unter anderem in Kroatien, Polen und der Ukraine mit Sorge. „Die werden wir kennen lernen", befürchtet Konrad Freiberg, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei. Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) rechnet mit bis zu 1500 gewaltbereiten Fans allein aus Kroatien. Und zur Szene in Polen sollen nach Schätzungen bis zu 20 000 Hooligans zählen.

Viele Hooligans gar nicht erfasst

Erschwerend kommt hinzu, dass die Gewalttäter in den osteuropäischen Ländern meist nicht zentral erfasst sind. Damit könnten sie unerkannt trotz Passkontrollen nach Deutschland einreisen. Trotzdem gibt sich Innenminister Schäuble optimistisch. Er glaubt, dass von Hooligans während der WM nicht viel zu sehen sein wird. Noch nie sei ein Ereignis dieser Größenordnung so gut vorbereitet worden.

Platzverweise sollen helfen

In der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) in Düsseldorf sind nach eigenen Angaben die Daten von bundesweit rund 7000 Gewalttätern bei Sportveranstaltungen gespeichert, gegen die ein Ermittlungsverfahren läuft oder die bereits verurteilt wurden. Sie sollen bei der WM mit Meldeauflagen und Platzverweisen im Zaum gehalten werden. Der Leiter der Anti-Hooligan-Zentrale, Michael Endler, schätzt, dass es unter den 48 WM-Vorrundenpartien drei oder vier geben wird, bei denen erhöhte Aufmerksamkeit geboten ist.

„Es gibt keine Anonymität“

Laut Berliner Polizei gibt es in allen größeren Städten Hooligans. Allein in Berlin wird die Szene auf rund 1000 „Problem-Fans“ geschätzt. Etliche haben schon Besuch von der Polizei bekommen. Mit „Gefährder-Ansprachen“ signalisieren die Beamten gerade den Rädelsführern: „Es gibt keine Anonymität – Wer zur WM gewalttätig wird, hat nichts mehr vom Fußballfest", sagt Polizist Nolle. Ob die Hartgesottenen damit erreicht werden, sei zwar fraglich. Doch wer beispielsweise gerade in der Ausbildung sei, werde sich vielleicht überlegen, ob es lohnt, diese für Randale aufs Spiel zu setzen.

http://focus.msn.de/sport/wm2006/wm-2006_nid_29490.html
 
Zur WM verstärkte Polizeipräsenz auf Straßen und Plätzen Feiertagszusammenfassung

Während der Fußball-WM will die Polizei durch verstärkte Präsenz auf Straßen und Plätzen mögliche Gewalttäter abschrecken und das Sicherheitsgefühl der Gäste stärken. Wie Regierungssprecher Ulrich Wilhelm berichtete, haben das die Polizeichefs von Bund und Ländern auf Bitte von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble in einer Telefon-Schaltkonferenz vereinbart. Schäuble hatte dem Kabinett den Stand der Sicherheitsvorbereitungen zur WM geschildert. Wie Wilhelm weiter berichtete, wird jedes Bundesland zudem die Schnittstelle zwischen Hooligans und Rechtsradikalen erneut untersuchen, um kritische Personen vorab zu identifizieren. Nach dem Verfassungsschutzbericht 2005 sei ein bestimmter Anteil der Hooligans dem rechtsradikalen Gewaltmilieu zuzurechnen. Erkannte potenzielle Gewalttäter würden von der Polizei gezielt angesprochen und darauf hingewiesen, «dass sie bei möglichen Straftaten erkannt und unnachsichtig zur Verantwortung gezogen werden».
Unterdessen berichtete der hessische Generalstaatsanwalt Dieter Anders nach einem Treffen aller deutschen Generalstaatsanwälte mit Generalbundesanwalt Kay Nehm in Wiesbaden, Polizei und Justiz seien aus Sicht der deutschen Strafverfolger sehr gut auf die Fußball-WM vorbereitet. «Die Stadien sind sicher», sagte Anders. Gleiches gelte auch für die großen Public-Viewing-Areale. Kritischer sei die Lage bei gewaltbereiten Gruppen von Fußballfans, die keine Karten für die WM-Spiele bekommen hätten und voraussichtlich während der WM durch deutsche Städte streifen würden.



http://www.finanzen.de/index.php?option=com_content&task=view&id=40387&Itemid=218
 
Bevölkerung hilft Polizei bei Hooligans

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Krawallnacht am 13. Mai im "Joggeli"




Nach den Fussball-Krawallen in Basel hat die Staatsanwaltschaft zu einem ungewöhnlichen Mittel gegriffen: Sie forderte die Bevölkerung auf, ihr Bildmaterial zu übergeben. Bisher erhielt sie 40 Bilder, wie ein Sprecher gegenüber «10vor10» sagte.

Bei den meisten Bildern handle es sich um MMS, sagte Peter Gill, Sprecher der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt, in der Sendung. Darunter seien brauchbare Aufnahmen. Zusammen mit den Polizeibildern dienten sie den Ermittlungen.

Der Sachschaden beläuft sich nach einer vorläufigen Bilanz laut Gill auf mindestens eine Million Franken. Bereits kurz nach den Krawallen hatte die Polizei von einem sechsstelligen Betrag gesprochen. Beschädigt wurden insbesondere Baustellen, Trams und Autos.

Die Staatsanwaltschaft erhofft sich, dass auf den Bildern Personen erkennbar sind, die strafbare Handlungen verübt haben. Ob das private Beweismaterial vor Gericht verwertet werden darf, muss der Richter im Einzelfall entscheiden.

Daniel Menna, Sprecher des Eidg. Datenschutzbeauftragten, hatte das Vorgehen als heikel bezeichnet. Es sei zwar legitim, auf private Beweismittel zurückzugreifen. Es dürfe aber nicht sein, dass Überwachungsaufgaben delegiert würden.

Bei den schweren Krawallen nach dem Fussballspiel FCB-FCZ waren am 13. Mai in Basel mehr als 100 Personen verletzt worden. Die Krawalle begannen beim Siegestreffer des FCZ in der 93. Minute des Spiels und zogen sich bis gegen Mitternacht hin. Die Polizei setzte Gummischrot und Tränengas ein. (sda)


http://www.affolternonline.ch/pages/index.cfm?dom=13&rub=1879&arub=1879&id=101252320&sda=1
 
Nur ein Kurzauftrittfür die Hooligans


WFV-POKAL / Tränen, Frust und Jubelarien


Die Entscheidung per Elfmeterschießen: immer wieder schön und grausam zugleich. Die Szenen, die sich nach der entscheidenden "Fahrkarte" von Ulms Angreifer Gaetano Intemperante im mit 6:7 gegen den Regionalligisten SV Stuttgarter Kickers verlorenen württembergischen Fußballpokal-Endspiel abspielten, verdeutlichten, was für ein Drama sich in den fast drei Stunden an der Jesinger Allee abgespielt hatte.
KIRCHHEIM Intemperante, derzeit auf der Wunschliste einiger Regionalligisten, war untröstlich. Minutenlang stierte er in den Nachthimmel, in jenen er kurz zuvor den Ball beim entscheidenden Strafstoß übermotiviert gejagt hatte. Ein paar Meter weiter standen selbst einem altgedienten Profi wie Janusz Gora die Tränen in den Augen. Der 42-Jährige ist immer noch eine wichtige Stütze im Team der Donaustädter.
Nicht weniger traurig war SSV-Torjäger Andreas "Bobo" Mayer, der nach dem Saisonende zum Regionalligisten TSG Hoffenheim wechseln wird. Einsam und verlassen lief er fernab der Menschentrauben auf dem Platz im Stadion entlang und schrie minutenlang seinen Frust hinaus. Morgen müssen die Ulmer allerdings schon wieder auf dem Damm sein, denn bei der Oberliga-Heimpartie gegen den Heidenheimer SB deren Trainer Dieter Märkle schaute sich das Match natürlich ebenso an geht es um Platz zwei in der Oberliga. Jener könnte noch äußerst wichtig werden, falls dem feststehenden Meister SSV Reutlingen am 2. Juni die Lizenz für die Regionalliga verweigert werden sollte.
Beim Sieger Stuttgarter Kickers herrschte derweil ausgelassene Freude. Präsident Hans Kullen hatte es schon vor dem Elfmeterschießen nicht mehr auf seinem Tribünenplatz gehalten und sich an den Spielfeldrand zur Mannschaft gesellt. Nach dem Abpfiff fand er bei aller Freude auch kritische Worte. "Unsere Abwehr hat heute nicht den stabilsten Eindruck gemacht, der SSV Ulm hat zudem bewiesen, warum er so weit oben in der Oberliga platziert ist." Ulms Trainer Marcus Sorg war bedient: "Das ist eine ganz bittere Niederlage für uns", sagte er.
Rund 2200 Zuschauer beim Endspiel: Es waren nicht nur Ulmer und Kickers-Anhänger vor Ort, sondern das Pokalfinale wurde auch zu einem kleinen gesellschaftlichen Ereignis für die Bewohner der Teckregion. Stadt- und Gemeinderäte aus Kirchheim und den umliegenden Orten waren da, Clubvorsitzende, ehemalige und aktuelle Kicker-Größen der Region inklusive der kompletten Mannschaft samt Trainer und sportlicher Leitung des Verbandsligisten VfL Kirchheim. Die Teckstädter hörten es natürlich besonders gerne, als sich der WFV-Spielausschuss-Vorsitzende Dieter Mäußnest bei der Siegerehrung beim VfL für die gelungene Ausrichtung des Endspiels bedankte.
Nur einen Wermutstropfen gab es bei diesem Fußballfest in Kirchheim einen, der fast zu erwarten war. Direkt nach dem Abpfiff lösten sich aus beiden Fanblocks eine Handvoll Hooligans, die versuchten, in und am Stadion Schlägereien anzuzetteln. Nach wenigen Augenblicken hatten Polizei und Ordner die Situation im Griff, ein halbes Dutzend der Möchtegerne-Rambos wurden erst in den Schwitzkasten genommen und dann in Handschellen abgeführt. Die Hooligans: Ihr Auftritt wirkte geradezu peinlich und lächerlich im Rahmen dieses großartigen Fußballabends in Kirchheim.
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http://www.teckbote.de/lokalsport/Artikel489032.cfm
 
Wie England das Hooligan-Problem löste


Schweizer Fussball-Klubs sollten mit ihren Fans einen Pakt abschliessen, um dem zunehmenden Hooliganismus zu Leibe zu rücken, empfiehlt ein britischer Experte.
Vereine müssten mehr Verantwortung tragen, statt an die Polizei zu verweisen, sagt der Soziologe John Williams von der Universität Leicester.

Fussball-Hooliganismus wurde in Europa als "englische Krankheit" bekannt: Zwischen den 1960er- und 1980er-Jahren eskalierte auf der Insel die Gewalt in den Stadien dermassen, dass sogar Tote zu beklagen waren.

Die Behörden reagierten, indem sie die verschiedenen Fangruppen voneinander trennten und diese in Käfige einsperrten. Ein falscher Weg, wie John Williams meint.

Danach hätten sie erkannt, dass sich das Phänomen am besten mit einer Kombination aus besseren Einrichtungen und verschärften Gesetzen angehen lasse.

swissinfo: Wie lautet das Rezept gegen Hooliganismus?


John Williams: In England machten wir zuerst den Fehler, die Fans zu trennen und einzusperren. Mit den Käfigen aber erhielten Hooligans ein eigenes Territorium, das sie kontrollieren konnten, was wiederum ihr Gefühl von kollektiver Solidarität stärkte. Das wäre für die Schweiz eine gefährliche Lösung.

Ab 1990 wurden die Stadien nur noch mit Sitzplätzen ausgestattet, und die Klubs wurden aufgefordert, mehr Verantwortung für Leute im Stadion zu übernehmen.

Die Klubs schlossen mit ihren Fans einen Kontrakt ab: Für die "Befreiung" der Fans aus den Käfigen erwarteten die Klubs, dass sich diese umgekehrt nicht mehr wie Tiere aufführten.

swissinfo: Bringen Stadionverbote, Datenbanken und Präventivhaft für Hooligans etwas?


J.W.: Die Doppelstrategie, bestehend aus effizienter Polizei und verschärften Gesetzen, macht es den Hooligans sehr schwer, in englischen Stadien zu wüten. Das Betreten des Rasens ist jetzt ein Delikt, und die Stadionverbote haben sich als sehr abschreckend gezeigt.

Hooligans vereinbaren nun Schlägereien abseits der Stadien, da diese für sie zu langweilig geworden sind.

Vielleicht macht es keinen Sinn für die Schweiz, die Modelle aus dem Ausland eins zu eins zu übernehmen. Aber es wäre sicher besser, als die Polizei aufzurüsten und Zäune zu errichten.

swissinfo: Wo liegt für Sie die Grenze zwischen spontaner Gewalt und organisiertem Hooliganismus?


J.W.: Das erste Anzeichen sind Ansammlungen von identifizierbaren jungen Männern. Gibt's Probleme, sind meist solche beteiligt. Kommt es öfter zu spontanen Gewaltakten, deutet das auf organisierten Hooliganismus hin.

Die Rädelsführer spüren, wenn es in der Menge zu brodeln beginnt, und setzen dann Gewalt ein. Sie können so auch Menschen zum Mitmachen animieren, die normalerweise nicht gewalttätig sind.

swissinfo: Wie werden Fans zu Hooligans?


J.W.: Jedes Land hat da seine eigene Geschichte. In England bildete sich das Problem in den späten 1950er-Jahren in Verbindung mit der Jugendkultur.

Die jungen Fans isolierten sich von den älteren, das Stadion wurde ihnen zum Feld, auf dem Jugendliche aus der Arbeiterklasse ihre Männlichkeit erproben konnten.

Das wiederum sprach andere junge Männer an, die nicht so sehr an Fussball interessiert waren. Damals schlossen sich Hooligans zu organisierten Gangs zusammen.
Schweizer Fussball-Klubs sollten mit ihren Fans einen Pakt abschliessen, um dem zunehmenden Hooliganismus zu Leibe zu rücken, empfiehlt ein britischer Experte.
Vereine müssten mehr Verantwortung tragen, statt an die Polizei zu verweisen, sagt der Soziologe John Williams von der Universität Leicester.

Fussball-Hooliganismus wurde in Europa als "englische Krankheit" bekannt: Zwischen den 1960er- und 1980er-Jahren eskalierte auf der Insel die Gewalt in den Stadien dermassen, dass sogar Tote zu beklagen waren.

Die Behörden reagierten, indem sie die verschiedenen Fangruppen voneinander trennten und diese in Käfige einsperrten. Ein falscher Weg, wie John Williams meint.

Danach hätten sie erkannt, dass sich das Phänomen am besten mit einer Kombination aus besseren Einrichtungen und verschärften Gesetzen angehen lasse.

swissinfo: Wie lautet das Rezept gegen Hooliganismus?


John Williams: In England machten wir zuerst den Fehler, die Fans zu trennen und einzusperren. Mit den Käfigen aber erhielten Hooligans ein eigenes Territorium, das sie kontrollieren konnten, was wiederum ihr Gefühl von kollektiver Solidarität stärkte. Das wäre für die Schweiz eine gefährliche Lösung.

Ab 1990 wurden die Stadien nur noch mit Sitzplätzen ausgestattet, und die Klubs wurden aufgefordert, mehr Verantwortung für Leute im Stadion zu übernehmen.

Die Klubs schlossen mit ihren Fans einen Kontrakt ab: Für die "Befreiung" der Fans aus den Käfigen erwarteten die Klubs, dass sich diese umgekehrt nicht mehr wie Tiere aufführten.

swissinfo: Bringen Stadionverbote, Datenbanken und Präventivhaft für Hooligans etwas?


J.W.: Die Doppelstrategie, bestehend aus effizienter Polizei und verschärften Gesetzen, macht es den Hooligans sehr schwer, in englischen Stadien zu wüten. Das Betreten des Rasens ist jetzt ein Delikt, und die Stadionverbote haben sich als sehr abschreckend gezeigt.

Hooligans vereinbaren nun Schlägereien abseits der Stadien, da diese für sie zu langweilig geworden sind.

Vielleicht macht es keinen Sinn für die Schweiz, die Modelle aus dem Ausland eins zu eins zu übernehmen. Aber es wäre sicher besser, als die Polizei aufzurüsten und Zäune zu errichten.

swissinfo: Wo liegt für Sie die Grenze zwischen spontaner Gewalt und organisiertem Hooliganismus?


J.W.: Das erste Anzeichen sind Ansammlungen von identifizierbaren jungen Männern. Gibt's Probleme, sind meist solche beteiligt. Kommt es öfter zu spontanen Gewaltakten, deutet das auf organisierten Hooliganismus hin.

Die Rädelsführer spüren, wenn es in der Menge zu brodeln beginnt, und setzen dann Gewalt ein. Sie können so auch Menschen zum Mitmachen animieren, die normalerweise nicht gewalttätig sind.

swissinfo: Wie werden Fans zu Hooligans?


J.W.: Jedes Land hat da seine eigene Geschichte. In England bildete sich das Problem in den späten 1950er-Jahren in Verbindung mit der Jugendkultur.

Die jungen Fans isolierten sich von den älteren, das Stadion wurde ihnen zum Feld, auf dem Jugendliche aus der Arbeiterklasse ihre Männlichkeit erproben konnten.

Das wiederum sprach andere junge Männer an, die nicht so sehr an Fussball interessiert waren. Damals schlossen sich Hooligans zu organisierten Gangs zusammen.
Schweizer Fussball-Klubs sollten mit ihren Fans einen Pakt abschliessen, um dem zunehmenden Hooliganismus zu Leibe zu rücken, empfiehlt ein britischer Experte.
Vereine müssten mehr Verantwortung tragen, statt an die Polizei zu verweisen, sagt der Soziologe John Williams von der Universität Leicester.

Fussball-Hooliganismus wurde in Europa als "englische Krankheit" bekannt: Zwischen den 1960er- und 1980er-Jahren eskalierte auf der Insel die Gewalt in den Stadien dermassen, dass sogar Tote zu beklagen waren.

Die Behörden reagierten, indem sie die verschiedenen Fangruppen voneinander trennten und diese in Käfige einsperrten. Ein falscher Weg, wie John Williams meint.

Danach hätten sie erkannt, dass sich das Phänomen am besten mit einer Kombination aus besseren Einrichtungen und verschärften Gesetzen angehen lasse.

swissinfo: Wie lautet das Rezept gegen Hooliganismus?


John Williams: In England machten wir zuerst den Fehler, die Fans zu trennen und einzusperren. Mit den Käfigen aber erhielten Hooligans ein eigenes Territorium, das sie kontrollieren konnten, was wiederum ihr Gefühl von kollektiver Solidarität stärkte. Das wäre für die Schweiz eine gefährliche Lösung.

Ab 1990 wurden die Stadien nur noch mit Sitzplätzen ausgestattet, und die Klubs wurden aufgefordert, mehr Verantwortung für Leute im Stadion zu übernehmen.

Die Klubs schlossen mit ihren Fans einen Kontrakt ab: Für die "Befreiung" der Fans aus den Käfigen erwarteten die Klubs, dass sich diese umgekehrt nicht mehr wie Tiere aufführten.

swissinfo: Bringen Stadionverbote, Datenbanken und Präventivhaft für Hooligans etwas?


J.W.: Die Doppelstrategie, bestehend aus effizienter Polizei und verschärften Gesetzen, macht es den Hooligans sehr schwer, in englischen Stadien zu wüten. Das Betreten des Rasens ist jetzt ein Delikt, und die Stadionverbote haben sich als sehr abschreckend gezeigt.

Hooligans vereinbaren nun Schlägereien abseits der Stadien, da diese für sie zu langweilig geworden sind.

Vielleicht macht es keinen Sinn für die Schweiz, die Modelle aus dem Ausland eins zu eins zu übernehmen. Aber es wäre sicher besser, als die Polizei aufzurüsten und Zäune zu errichten.

swissinfo: Wo liegt für Sie die Grenze zwischen spontaner Gewalt und organisiertem Hooliganismus?


J.W.: Das erste Anzeichen sind Ansammlungen von identifizierbaren jungen Männern. Gibt's Probleme, sind meist solche beteiligt. Kommt es öfter zu spontanen Gewaltakten, deutet das auf organisierten Hooliganismus hin.

Die Rädelsführer spüren, wenn es in der Menge zu brodeln beginnt, und setzen dann Gewalt ein. Sie können so auch Menschen zum Mitmachen animieren, die normalerweise nicht gewalttätig sind.

swissinfo: Wie werden Fans zu Hooligans?


J.W.: Jedes Land hat da seine eigene Geschichte. In England bildete sich das Problem in den späten 1950er-Jahren in Verbindung mit der Jugendkultur.

Die jungen Fans isolierten sich von den älteren, das Stadion wurde ihnen zum Feld, auf dem Jugendliche aus der Arbeiterklasse ihre Männlichkeit erproben konnten.

Das wiederum sprach andere junge Männer an, die nicht so sehr an Fussball interessiert waren. Damals schlossen sich Hooligans zu organisierten Gangs zusammen.


http://www.swissinfo.org/ger/starts...l?siteSect=105&sid=6731244&cKey=1148624502000
 
http://www.osthessen-news.de/Seitenempfehlung.php?id=1125059

1.000 WM-Touristen auf Campingplatz: "Überprüfte Fußballfans, keine Hooligans"


26.05.06 - Mücke - Große Aufregung in einem kleinen Ort: Im Mückener Ortsteil Groß-Eichen auf dem dortigen Campingplatz haben sich zur Fußball-Weltmeisterschaft fast eintausend ausländische Fans angesagt, die dort in Zelten Urlaub machen wollen. In der Bevölkerung kursierten in den vergangenen Tagen zum Teil die absurdesten Gerüchte über 4.000 gewaltbereite englische Fans. Deshalb informierte der Campingplatzbetreiber Günther Hartenstein gemeinsam mit Bürgermeister Mathias Weitzel und Vertretern der Vogelsberger Polizei im Dorfgemeinschaftshaus über die tatsächlichen Hintergründe.

Kein einziger Hooligan könne unter seinen Gästen sein, denn seine Besucher könnten sich nur mit der Angabe ihrer Personalien anmelden und seien genau gecheckt worden, sagte Betreiber Hartenstein. Die Gäste bekämen jeder eine eigene Ident-Card mit Bild. Außerdem wollten seine Gäste - rund 30 Prozent Amerikaner, Kanadier, Südafrikaner und Australier und 70 Prozent aus dem europäischen Ausland - nichts anderes als gemeinsam Spaß während der Spiele haben.

Busse brächten sie zu den Spielen, für die sie Karten erworben hätten. Darüberhinaus sei ein attraktives Rahmenprogramm zusammengestellt worden. So werden Besichtigungstouren in die nähere und weitere Umgebung unternommen, zusammen gegrillt, gesungen, Gitarre gespielt und eine eigenen "Platz-WM" ausgetragen. Seine Gäste kommunizierten bereits seit fast einem Jahr über das Internet in einem eigens eingerichteten Chatroom miteinander und freuten sich darauf, "zu Gast bei Freunden" zu sein.

Auch der Leiter der Polizeidirektion Vogelsberg, Siegfried Schulz beruhigte die rund 200 Anwesenden im Dorfgemeinschaftshaus: "Das sind weder Kriminelle noch Hooligans, sondern ganz normale Leute." Seine Polizeibeamten hätten während der Weltmeisterschaft den Campingplatz in Groß-Eichen auf jeden Fall verstärkt im Blickwinkel, versprach er. Ein "Schutz- und Sicherheitskonzept" der Polizei solle jede Form von Ausschreitung verhindern. Denn bei alkoholisierten Fans könne es natürlich auch einmal zu Rangeleien kommen. Offenbar war die Information über die Hintergründe sehr hilfreich, die Besucher seien mittlerweile von der Seriosität seiner Veranstaltung weitestgehend überzeugt worden, erklärte der Campingplatzbetreiber.


http://www.osthessen-news.de/beitrag_A.php?id=1125059

 
Mein Gott nervt das mittlerweile. Wenn man alldem Glauben schenkt, bricht am 9. Juni der 3. Weltkrieg aus.
 
Schmid fordert weitere Massnahmen gegen Hooligans

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Sportminister Samuel Schmid sorgt sich um die Euro 2008.





Sportminister Samuel Schmid ist im Hinblick auf die Fussball-Europameisterschaften 2008 für zusätzliche Massnahmen gegen gewaltbereite Fans.
In der Sonntagspresse hat er sich explizit für elektronische Gesichtskontrollen, den Einsatz von Aufklärungs-Drohnen und Alkoholverbote auch ausserhalb der Stadien ausgesprochen.
Für Sportminister Samuel Schmid sind an der Euro 2008 neben dem geplanten Hooligan-Gesetz zusätzliche Massnahmen für den Schutz gegen Gewalt nötig. Gegen das Gesetz, das eine Datenbank über gewaltbereite Fans und Zutrittsverbote zu Stadien vorsieht, haben Fan-Gruppen das Referendum ergriffen.

Persönlich sei er für Alkoholverbote, doch lägen diese in der Kompetenz der Kantone, sagte Schmid in einem Interview mit der "SonntagsZeitung". Videokameras für Gesichtskontrollen in den Stadien seien zu befürworten, wenn die Technik datenrechtlich abgesichert sei.

Für sinnvoll hält er auch eine Aufhebung des Nachtflug-Verbots. Portugal habe bei den Fussball-Europameisterschaften 2004 gezeigt, wie wichtig das schnelle Wegbringen von potenziell gewalttätigen Fans sei, sagte Schmid. "Damit enthebt man sich der Sorge, die entsteht, wenn Tausende von Fans irgendwo die Nacht verbringen."

Einsatz von Aufklärungs-Drohnen ist denkbar


Den Einsatz von Aufklärungs-Drohnen schloss Schmid nicht aus. Entsprechende Begehren der Projektleitung Sicherheit seien zu erwarten. "Wenn wir es machen, dann sicher datenschutzverträglich."

Gemäss derzeitigem Stand werden gemäss Schmids Angaben zudem rund 10'000 Armeeangehörige an der Euro 2008 eingesetzt.

Dass die Sicherheitskosten - nach heutigem Stand 65 Mio. Franken - noch steigen könnten, ist für Schmid nicht ausgeschlossen. Die 10,5 Mio. Franken, welche die Austragungsstädte vom Bund verlangten, seien aus seiner Sicht einigermassen begründbar, obwohl der Bundesrat diese Forderung nicht aufgenommen habe, sagte er.

"Heilsamer Schock" aus Basel


Es handle sich mehrheitlich um Logistikkosten für die Sicherheit, die durch den Beizug von Polizeikräften aus anderen Kantonen entstünden. Doch Schmid ist der Meinung, dass die Budgets der Städte noch Luft haben. "Die Informationen waren bislang noch nicht sehr differenziert und abgestützt."

Die Krawalle vom 13. Mai in Basel seien ein "heilsamer Schock" gewesen, hielt Schmid fest. Im Gegensatz zu England, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden sei die Schweiz zu wenig auf Fan-Ausschreitungen vorbereitet. "Insofern ist Basel der beste Beweis, dass wir Vorkehrungen treffen müssen."

http://www.swissinfo.org/ger/starts...l?siteSect=105&sid=6757241&cKey=1148827113000
 
Kantone fordern
Hooligans härter anpacken!
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BERN –Schluss mit dem Hooligan-Terror in unseren Stadien! Die Kantone haben genug von den Krawallbrüdern und verlangen mehr Repression. Ob aber wirklich schnell etwas passiert, ist zu bezweifeln.


Die hässlichen Szenen aus dem Meisterschaftsfinal Basel–Zürich sind noch frisch in Erinnerung. Und bereits haben die Kantone ihren Kommentar zum neuen Hooligangesetz abgegeben und verlangen, dass Verordnungen das Gesetz in konkreten Punkten verschärfen.

Und dies sind ihre Forderungen:
Her mit der nationalen Hooligan-Datenbank HOOGAN!
Her mit Rayon-Verboten! «No go aereas» für gewalttätige Fans!
Her mit der Meldepflicht!
Her mit dem Polizeigewahrsam!

Einige Kantone wollen noch weiter gehen. St. Gallen möchte sicherstellen, dass die neuen Massnahmen auch gegen Personen angewendet werden, die vor oder nach einer Sportveranstaltung ausserhalb der Stadien gefährliche Gegenstände wie Feuerwerkskörper oder Rauchpetarden mitführen.

Die Verordnung wurde vom Bundesrat im vergangenen März zu den Kantonen in eine Konsultation geschickt, um noch vor einer allfälligen Volksabstimmung Transparenz zu schaffen. Sie basiert auf dem neuen Hooligangesetz, welches das Parlament in der Frühlingssession verabschiedet hat.

Gegen das Gesetz haben aber verschiedene Fangruppen von Fussball- und Eishockeyclubs das Referendum lanciert, so dass vielleicht das Volk dereinst entscheiden wird, ob es wirklich in Kraft treten kann.
http://www.blick.ch/news/schweiz/artikel37779
 
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