Hooligan

  • Ersteller Ersteller Faxe
  • Erstellt am Erstellt am
WM: Sicherheit für fröhliche Fußballspiele

Während der in zehn Tagen startenden Weltmeisterschaft ist die Polizei des Kreises Viersen im Sondereinsatz. Das Augenmerk liegt auf Hooligans.

Kreis Viersen. "Wir haben weder ein Spiel noch eine Mannschaft hier." Ob er das bedauert oder begrüßt Stephan Weys Tonfall lässt das offen. Immerhin beschert die Fußball-Weltmeisterschaft auch der Kreispolizei zusätzliche Arbeit. "Betroffen sind wir wegen der grenznahen Lage", so Wey, der als Polizeiführer für den Sondereinsatz WM fungiert. Um die Aufgabe zu erfüllen, "fröhliche Spiele zu ermöglichen", den "Aufenthalt der Gäste gut zu gestalten" und zu "deren Schutz Sicherheit zu produzieren", gilt für die 500 Beamte während der WM Urlaubssperre. Rund ein Drittel mehr Beamte als üblich ist im Einsatz.
Die Polizei im Kreisgebiet kümmert sich etwa um den Transitverkehr. Die Grenzkontrollen liegen zwar bei der Bundespolizei. Doch danach ist die Kreispolizei zuständig: "Die Leute, die einreisen, sind nicht alle guten Willens. Da könnten welche dabei sein, die Randale wollen oder ihr Mütchen kühlen möchten", so Wey. Um solche Hooligans rechtzeitig zu erkennen, steht die Polizei in engem Kontakt mit den niederländischen Kollegen, zur Autobahnpolizei und auch zum Landeskriminalamt. Reisewege für niederländische und auch englische Hooligans könnten die A 40 ins Ruhrgebiet oder die A 61 Richtung Köln sein.
Heimische Hooligans, so genannte C-Fans, erhalten vor und während der WM "besondere Zuneigung". Es gelte zu verhindern, dass diese "deutlich mehr als 20 Personen" im Kreis Viersen an Auseinandersetzungen teilnehmen.
Ein weiterer Aspekt der Hooligan-Bekämpfung: Rechtzeitig erkennen, wo Prügeleien stattfinden sollen. Es habe sich eingebürgert, dass solche Auseinandersetzungen nicht mehr an den Spielorten, sondern anderswo stattfänden. "Da muss man entsprechend mit Personal reagieren", so Wey. Weiteres Thema der während der WM täglich stattfindenden Lagebesprechungen werden auch Freudenoder Trauerbekundungen nach Spielen sein. "Auto-Corsos wollen wir nicht verhindern", so Wey, "doch bei Alkohol am Steuer, Fahrten über rote Ampeln oder auf dem Autodach gibt es null Toleranz." Das gelte erst recht bei Gewalt. Fußballübertragung auf Großleinwände sei bisher nur für die Grefrather Eissporthalle angesagt. Sämtliche Spiele werden dort gezeigt. Insofern sei dort ein Einsatzschwerpunkt. Private WM-Partys seien nicht kritisch.

http://www.wz-newsline.de/sro.php?redid=117427
 
Hooligans und Fälscher im Visier
Vorkehrung für WM-Sicherheit / Polizeipräsident Glietsch weist Kritik an Amoklauf-Einsatz zurück




Der 16-jährige Täter sei Freitagnacht innerhalb von 16 Minuten nach dem ersten Hinweis auf seinen Amoklauf festgenommen worden, obwohl viele Opfer zunächst gar nicht bemerkt hätten, dass sie verletzt worden waren. Mit Hinweis auf diese Details wies Polizeipräsident Dieter Glietsch Kritik an der Arbeit seiner Behörde zurück. Die Tat sei singulär gewesen.
Allerdings könne bei allen Vorkehrungen niemand garantieren, dass ein Betrunkener nicht wahllos um sich sticht oder schlägt. Nichtsdestotrotz würden Ordner und Polizei während der Fußball-WM verschärft kontrollieren, ob sich jemand mit irgendwelchen Waffen in die Menge begeben will. »Das wird uns nicht davor schützen, dass Politiker, die weit genug von Berlin und der Sache entfernt sind, Kritik an Berlin üben, die nicht nachvollziehbar ist«, sagte Glietsch. Er spielte damit auf Äußerungen des SPD-Innenexperten und Bundestagsabgeordneten Dieter Wiefelspütz an. Der hatte sein Befremden darüber geäußert, dass die Behörden »so lange gebraucht haben, den Täter hinter Schloss und Riegel zu bringen«, und warum er »nicht früher gestoppt werden konnte«.
Ansonsten geht Glietsch davon aus, dass alle Sicherheitsvorbereitungen für die WM beendet sind. In der Kruppstraße wird es eine Zentrale von Polizei und Staatsanwaltschaft geben. Sie soll dafür sorgen, dass Gewalt- und andere Straftäter »schnell und dauerhaft aus dem Verkehr gezogen werden können, damit sie den friedlichen Ablauf des Turniers nicht wiederholt stören«. Beide Behörden werden rund um die Uhr arbeiten. Bei der Polizei sind 23 000 Mitarbeiter im Einsatz – Glietsch hat für die WM-Wochen Urlaubs- und Dienstfrei-Sperren angeordnet.
Er erwarte zwar friedliche Spiele, sagte Generalstaatsanwalt Ralf Rother. Dennoch stünden 20 Staatsanwälte in Bereitschaft, dazu solche direkt im Olympiastadion.
Wie Glietsch sagte, werde man besonders Hooligans im Auge behalten. »Sie sollen keine Gelegenheit haben, sich auszuleben.« Für bereits durch Gewalt bei Sportfesten aufgefallene Täter werde es Stadion-Verbote geben. Insgesamt sind laut Polizeipräsident 200 Beamte mit Aufklärung befasst. 35 bis 45 Personen würde während der WM der Aufenthalt in bestimmten Innenstadtbezirken verboten. Für 284 potenzielle Gewalttäter sind im Vorhinein so genannte Gefährdungsansprachen vorgesehen. Im Übrigen habe der Modus der Ticketvergabe dazu beigetragen, dass Hooligans kaum in größeren Gruppen ins Stadion gelangen können. Man rechne mit ihnen vielmehr in der City.
Auch für einen Anstieg »normaler« Kriminalität habe man Vorkehrungen getroffen – Ermittlungsgruppen, die sich mit Diebstahl von Gepäck und aus Hotels, Zwangsprostitution, Produktpiraterie, Fälschung von Geld und Eintrittskarten sowie Schwarzarbeit befassen, können bei Bedarf verstärkt werden.
Für etwaige Terroranschläge lägen auch weiter keinerlei konkrete Hinweise vor. Doch sei eine abstrakte Gefährdungslage vorhanden, die man ernst nehmen müsse, sagte Glietsch.


http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=91210&IDC=5
 
Schweizer Hooligans werden immer gewalttätiger

Szene von rund 1000 Personen
Schweizer Hooligans werden immer jünger und immer gewalttätiger. Die rund 1000 Personen umfassende Szene militanter Sportfans überschneidet sich zudem teilweise mit links- und rechtsextremen Kreisen, wie es im neuesten Bericht Innere Sicherheit heisst. Eine Entspannung sei nicht in Sicht.

(ap) Was am 13. Mai nach dem Fussballmatch zwischen Basel und Zürich der Öffentlichkeit drastisch vor Augen geführt worden war, wird durch die Erkenntnisse des Bundesamts für Polizei untermauert: Die Gewalt an Sportanlässen nimmt zu. Im Verlauf der Eishockey- und Fussballsaison 2004/2005 wurden rund 570 Personen festgenommen, die sich an Gewalt im Zusammenhang mit Sportanlässen beteiligten. Rund 90 Personen, darunter auch Polizisten, Sicherheitsangestellte der Stadienbetreiber und Unbeteiligte, wurden verletzt.
Verschärft hat sich das Problem vor allem im Fussball, während sich im Eishockey die Lage im Vergleich zu den Vorjahren leicht beruhigte. Der Kern von Personen, die gezielt Gewalt bei Sportveranstaltungen suchten, umfasste im vergangenen Jahr rund 400 Personen. Weitere 600 Personen beteiligen sich gelegentlich an Gewaltausschreitungen und Sachbeschädigungen. Die Hooligans sind zum Teil gut organisiert, wie der Bericht weiter festhält. Zehn bis 15 Prozent der Szene unterhalten Kontakte zum rechtsextremen Milieu. Zum Teil gebe es aber auch Überschneidungen zwischen jungen unorganisierten Hooligans und den Mitläufern bei linksextremen Demonstrationen.
Jünger und gewalttätiger

Ganz generell hat nach Beobachtungen der Polizei die Intensität der Gewalt zugenommen. Gleichzeitig sank das Alter der Täter, von denen zahlreiche jünger waren als 16 Jahre. Ebenfalls beobachtet wurde ein eigentlicher Krawalltourismus. So wurden in Deutschland und Dänemark im vergangenen Jahr über 120 Schweizer Fussballfans festgenommen. Zugenommen hat aber auch die Zahl ausländischer Gewalttäter, die in die Schweiz einreisen.
Wirksam bekämpfen lässt sich der Hooliganismus mit der Aufhebung der Anonymität von Tätern, wie der Bericht weiter festhält. Dazu wäre aber ein besserer interkantonaler Austausch von Informationen nötig. Abhilfe soll hier das neue Hooligangesetz schaffen, welches unter anderem eine Datenbank für Gewalttäter vorsieht. Zahlreiche Fangruppen haben dagegen allerdings das Referendum ergriffen.
Kein Abflauen in Sicht

Nach Ansicht der Staatsschützer ist vorerst kein Abflauen der Gewalt bei Sportanlässen in Sicht. Im Gegenteil werde eine Zunahme des Phänomens beobachtet, heisst es in dem Bericht. Es sei zudem davon auszugehen, dass während der Fussball-Europameisterschaft 2008 Hunderte bis Tausende gewaltbereite ausländische Fussballfans versuchen würden, in die Schweiz zu reisen. Dies gelte es in Zusammenarbeit mit den zuständigen Polizeistellen in Europa zu verhindern.
http://www.nzz.ch/2006/05/30/il/newzzENU0JRUE-12.html
 
City-Verbot für Hooligans in Hannover


Mit besonders restriktiven Auflagen will die Polizei in Hannover während der Weltmeisterschaft Fußball-Rowdys in die Schranken weisen. Die Ordnungshüter haben 51 bekannten Hooligans aus Niedersachsen nicht nur das Betreten des WM-Stadions verboten, sondern das Verbot auf große Teile der Innenstadt ausgedehnt.
Die Anweisung ist laut Polizei-Vizepräsident Uwe Lührig bereits verfügt. Sie gilt nach Angaben der «Hannoverschen Allgemeinen Zeitung» für die zwei Kilometer lange «Fan-Meile» zwischen Hauptbahnhof und Stadion quer durch die City von Hannover.
Dieses Vorgehen sei bundesweit mit den Sicherheitsbehörden abgesprochen. «Ich gehe davon aus, dass in anderen WM-Städten ähnlich verfahren wird», sagte Lührig der Zeitung. Bei Verstößen drohen Zwangsgelder oder sogar ein Arrest von bis zu neun Tagen. Krawallmacher wollen die Ordnungshüter unter anderem in 237 Gitterboxen festsetzen, die in den Garagen der Polizeidirektion untergebracht werden.

http://de.sports.yahoo.com/30052006/30/city-verbot-hooligans-hannover.html
 
Terrorgefahr in der Schweiz steigt

Anschläge gemäss Sicherheitsbericht zunehmend im Bereich des Möglichen
Auch die Schweiz muss mit der Möglichkeit von Terroranschlägen rechnen. Zwar gilt sie nicht als primäres Angriffsziel, wie das Bundesamt für Polizei im Sicherheitsbericht festhält. Da aber militante Jihadisten immer dezentraler und individueller handelten, werde auch Europa zur Arena des islamistischen Terrorismus. So rückten Anschläge in der Schweiz ebenfalls zunehmend in den Bereich des Möglichen.
tsf. In den letzten Jahren hatte das Bundesamt für Polizei (Fedpol) stets versichert, dass die Schweiz kaum im Visier von Terroristen sei. Die jüngste Beurteilung in dem am Dienstag veröffentlichten Bericht «Innere Sicherheit 2005» fällt vorsichtiger aus. Die nüchterne Analyse zeige, dass der jihadistische Kampf von einzelnen, wenigen Individuen auch in Europa vorangetrieben werde, schreibt Fedpol-Direktor Jean-Luc Vez im Vorwort.
Europa sei nicht mehr nur ein Unterstützungs-, Propaganda- und Ruheraum für islamistische Aktivisten. Zunehmend werde die Region auch zu einem Operationsfeld von Jihadisten, des von al-Kaida inspirierten islamistischen Terrorismus, schreibt das Bundesamt. Es gebe Vermutungen, dass es selbst in der Schweiz Islamisten gebe, welche die Durchführung von Anschlägen anstrebten. Bisher hätten aber keine Vorbereitungshandlungen zu terroristischen Aktionen nachgewiesen werden können. Die Bedrohungslage könne sich allerdings «rasch und jederzeit» ändern.
Wandel der Methoden

Wie der Staatsschutz in seinem jüngsten Bericht festhält, haben sich die Methoden des Terrorismus gewandelt. Der gewaltsame Jihad werde nicht mehr nur unter operativer Führung in Kampfgebieten wie dem Irak oder Afghanistan geführt. Gewaltbereite Islamisten operierten einzeln und individuell in ihrem unmittelbaren Lebensbereich, auch in Europa. Diese Dezentralisierung mache Terroranschläge im Prinzip überall möglich. «In Anbetracht der jüngsten Entwicklung der jihadistischen Ideologie liegen Anschläge in der Schweiz als Teil des europäischen Operationsfeldes zunehmend im Bereich des Möglichen», umreissen die Autoren des Berichts die Situation.
Nachrichtendienste ausbauen

Je individueller Jihadisten handelten, desto schwieriger werde aber deren Identifikation, warnt das Bundesamt. Deshalb müssten wie im europäischen Ausland die nachrichtendienstlichen Mittel ausgebaut werden. Sonst verliere die Schweiz ihrer Glaubwürdigkeit in der Terrorbekämpfung.
Der Bericht führt mehrere, allerdings schon bekannte Fälle islamisitischer Aktivitäten in der Schweiz auf. Erwähnt wird beispielsweise der Fall des ehemaligen ägyptischen Polizeiobersten, der die Schweiz unter anderem als «niederträchtigen Feind des Islam» bezeichnet hatte. Der Bericht geht auch auf die Organisation Aktive Islamische Jugend (AIO) ein, welche den sogenannten Wahhabismus, eine radikale und dogmatische Richtung des Islams, propagiert. AIO-Anhänger haben aber laut dem Bericht bei der aus dem Balkan stammenden Muslim-Gemeinschaft in der Schweiz nur geringen Erfolg gehabt und sind zum Teil aus Islamzentren ausgewiesen worden.
Sicherheitsgefühl intakt

Trotz den Anschlägen in London und Madrid ist das Sicherheitsgefühl von Schweizerinnen und Schweizern weiter intakt. Insgesamt gelte das Land nach wie vor als «relativ wenig bedroht», betonen die Autoren des Berichts.
Gefährliche Hooligans

Die innere Sicherheit der Schweiz wird gemäss dem Bericht durch die rechts- und linksextremen Szenen im Land nicht wirklich bedroht. Gefährlicher seien derzeit die Hooligans. Gemäss den Beobachtungen der Polizei gehen sie immer gewalttätiger vor. Auch würden die Täter immer jünger. Der Kern von Hooligans, die gezielt Krawall bei Sportveranstaltungen suchen, zählt laut dem Bericht rund 400 Personen. Dieser Kern sei gut organisiert. Weitere rund 600 Personen beteiligten sich in diesem Umfeld gelegentlich an Ausschreitungen und Sachbeschädigungen.
Jugendliche nicht generell gewaltsamer

Als «von den Medien überzeichnet» beurteilen die Staatsschützer dagegen die Zunahme der Gewaltdelikte unter Jugendlichen. Grössere, ethnisch geprägte Jugendunruhen wie in den Banlieues in Frankreich seien in der Schweiz wenig wahrscheinlich. Hier gebe es keine «ghettoähnlichen» Vorstädte.
pixel.gif
pixel.gif
pixel.gif
hooligans.jpg
Hooligans werden immer jünger und gewalttätiger. (Bild key) http://www.nzz.ch/2006/05/30/il/newzzENTWO5CP-12.html
 
Nivel-Cup als Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit

Mit Europas zweitgrößtem Fußball-Turnier für Fan-, Polizei-, Feuerwehr- und Hobbymannschaften stimmt sich Leipzig auf die Weltmeisterschaft ein. 180 Teams aus zwölf Ländern spielen am Pfingstwochenende um den Daniel-Nivel-Cup.
«Das ist die richtige Antwort auf die Fremdenfeindlichkeit, über die derzeit viel diskutiert wird. Denn der Daniel-Nivel-Cup steht für Fußball, Fairplay und Freundschaft», sagte Christoph Hansel, Leiter des WM-Büros der Stadt Leipzig. Schirmherren der viertägigen Veranstaltung sind DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder und Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung.
Bereits zum vierten Mal organisiert Pedro Feller das Mammutturnier. Es trägt den Namen des französischen Polizisten Daniel Nivel, der bei der WM 1998 im französischen Lens von deutschen Hooligans misshandelt wurde und seit den Übergriffen schwer behindert ist. Polizisten und Fans, die sich in Stadien sonst gegenüberstehen, sollen sich kennen lernen und miteinander ins Gespräch kommen. «Wer sich kennt, der schlägt sich nicht», ist der Organisator überzeugt.

http://de.sports.yahoo.com/29052006/30/nivel-cup-zeichen-fremdenfeindlichkeit.html
 
Bedrohungen für die innere Sicherheit der Schweiz








Gewalt in den Stadien, Menschenhandel und mögliche, aber wenig wahrscheinliche islamistische Terroranschläge: das sind die Gefahren für die innere Sicherheit.
Der Bericht des Bundesamtes für Polizei weist auch auf die Gefahren des gewaltsamen Rechts- und Linksextremismus sowie auf Wirtschafts- und Wissenschaftsspionage hin.

Europa sei neu eine Arena des islamistischen Terrorismus. Dies schreibt fedpol-Direktor Jean-Luc Vez in dem am Dienstag publizierten Bericht "Innere Sicherheit 2005".

Konkrete Vorbereitungshandlungen für Anschläge in der Schweiz seien zwar nicht endgültig nachgewiesen. Dies könne sich aber "rasch und jederzeit" ändern.

Nachrichtendienst ausbauen


Die dschihadistische Methode habe sich gewandelt, heisst es in dem Bericht. Der gewaltbereite Islamist komme nicht mehr nur aus dem Ausland, sondern operiere auch unsichtbar und unerwartet im Inland. Für ein westeuropäisches Land mit einer aktiven islamistischen Szene könnte sich die Terrorbedrohung erhöhen.

Je individueller Dschihadisten handelten, desto schwieriger werde ihre Identifikation vor der Tat, heisst es in dem Bericht. Deshalb müssten im europäischen Umfeld die nachrichtendienstlichen Mittel ausgebaut werden. Andernfalls verlöre die Schweiz ihre Glaubwürdigkeit in der Terrorbekämpfung.

Negative Trends ungebrochen


Das Sicherheitsgefühl der Schweizerinnen und Schweizer sei trotz der Anschläge in London und Madrid weiterhin gut und die Schweiz nach wie vor "relativ wenig bedroht". Doch seien die negativen Trends ungebrochen. Die Jugendgewalt und die Gewalt im Rechts- und Linksextremismus, Hooliganismus und Menschenhandel nähmen zu.

Die rechts- und linksextremen Szenen und ihr Gewaltpotenzial stellten allerdings keine wirkliche Bedrohung der inneren Sicherheit der Schweiz dar, stellt die fedpol fest.

Als gefährlicher als Rechts- und Linksextremisten stuft der Bericht die Hooligans ein. Gemäss den Beobachtungen der Polizei nimmt die Härte der Gewalt zu. Und die Täter würden immer jünger.

Wachsende rechtsextreme Szene, gewaltbereitere Linksextreme


Die Zahl der Mitglieder der rechtsextremen Szene hat laut fedpol im letzten Jahr um 200 auf 1200 zugenommen. Zu diesem harten Kern kämen rund 600 Mitläufer und Sympathisanten hinzu. Sie stellten aber insgesamt keine namhafte Bedrohung der inneren Sicherheit im Land dar.

Ein ähnliches Verdikt fällen die Staatsschützer über die linksextreme Szene, die - bei schlechterer Datenlage - auf rund 2000 Aktivisten geschätzt wird. Diese befände sich wegen einer selbst verursachten Isolation in einer Krise, zeige aber zunehmend eine höhere Gewaltbereitschaft, insbesondere gegen die Sicherheitskräfte.

Jugendgewalt medial aufgebauscht


Als "medial überzeichnet" beurteilt die fedpol dagegen die Zunahme der Gewaltdelikte unter Jugendlichen.

Grössere, ethnisch geprägte Jugendunruhen wie in den französischen Banlieues seien in der Schweiz wenig wahrscheinlich. Hierzulande gebe es keine "ghettoähnlichen" Vorstädte.

Aktive ausländische Spione


Ausländische Spione haben auch im vergangenen Jahr in der Schweiz Informationen gesammelt, insbesondere im wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Bereich.

Besonders aktiv waren dabei Nachrichtendienste eines asiatischen Staates, wie der Bericht festhält. Der Name des Landes wurde nicht genannt. Dem Vernehmen nach soll es sich aber um China handeln.

Rotlichtmilieu grösser und gewalttätiger


Das Rotlichtmilieu in der Schweiz ist deutlich grösser und gewalttätiger geworden, heisst es im Bericht. Landesweit wird der Erlös der Branche auf jährlich etwa 3,2 Mrd. Franken geschätzt.

Die Szene war im vergangenen Jahr von einer zunehmenden Gewaltbereitschaft geprägt. Gleichzeitig wurden die Anstrengungen im Kampf gegen den Menschenhandel verstärkt.

http://www.swissinfo.org/ger/startseite/detail/Bedrohungen_fuer_die_innere_Sicherheit_der_Schweiz.html?siteSect=105&sid=6763297&cKey=1148992685000
 
Zu Hooligans und Rechtsradikale in der Lausitz /
Keine Chance für Gewalt

Im Cottbuser Fußballstadion von Energie waren
bisher keine Banner mit rassistischen und volksverhetzenden
Aufschriften zu sehen. Das ist sicher ein Verdienst der konsequenten
Kontrollen durch Polizei und Sicherheitsdienste. Doch das darf nicht
darüber hinwegtäuschen, dass sich auch hier schon längst in manchem
Zuschauerblock eine gefährliche Mischung bildet: Fans, die Randale um
jeden Preis wollen, und Rechtsradikale, denen es darum geht, ihren
rassistischen Germanendünkel auszuleben.
Kleinster gemeinsamer Nenner beider Gruppen ist die Lust auf Gewalt.
Beim Versuch, in der Fanszene Einfluss zu gewinnen, haben
Rechtsextremisten einen klaren Ansatzpunkt: eine bis in die Mitte der
Gesellschaft hinein verbreitete Ablehnung von Ausländern, besonders
dann, wenn sie dunkelhäutig sind.
Und eine bessere Bühne als die Fußball-WM für Pöbeleien und
Provokationen kann sich die braune Szene nicht wünschen.
Die Polizei ist darauf vorbereitet, ihr auch hier in der Region, vor
Großleinwänden und -bildschirmen keine Chance für Propaganda und
Gewalt zu lassen.
Doch nach dem Abpfiff des Endspiels bleibt die gefährliche Mischung
aus Lust an Randale und braunem Denken bei einem Teil der Fans in den
Stadien. Nicht nur für die Polizei, sondern auch für die Vereine und
die friedlichen Fans ist das eine noch lange andauernde
Herausforderung.


http://www.presseportal.de/story.htx?nr=829806&ressort=2
 
1.jpg

Hooligans beim Auftakt zu den verheerenden Ausschreitungen nach dem Meisterschaftsspiel Basel-Zürich.
Interaktiv-Box
icon_forum.gif
Forum: Hooligan-Gesetz
icon_diashow.gif
Bildstrecke: Hooligans wüteten in BaselStory-ToolsStory verschickenTop-Storys
Immer jünger, immer härter: Die Teenie-Hooligans kommen

Die «Schande von Basel» kann sich jederzeit wiederholen. Die Behörden vermelden eine massive Zunahme der Hooligans. - Und die werden immer jünger und aggressiver

Was am 16. Mai nach dem Fussballmatch zwischen Basel und Zürich der Öffentlichkeit drastisch vor Augen geführt worden war, wird durch die Erkenntnisse des Bundesamts für Polizei untermauert: Die Gewalt an Sportanlässen nimmt zu und wird immer intensiver. Rund 90 Personen, darunter auch Polizisten, Sicherheitsangestellte der Stadienbetreiber und Unbeteiligte, wurden bei Schlägereien im 2004/2005 verletzt.

Kontakte zu Rechtsextremen

Verschärft hat sich das Problem vor allem im Fussball, während sich im Eishockey die Lage im Vergleich zu den Vorjahren leicht beruhigte.

Die Hooligans sind gut organisiert, wie der Bericht weiter festhält. Zehn bis 15 Prozent der Szene unterhalten ausserdem Kontakte zum rechtsextremen Milieu. Zum Teil gebe es aber auch Überschneidungen zwischen jungen unorganisierten Hooligans und den Mitläufern bei linksextremen Demonstrationen.

Gewalttäter immer jünger und brutaler

Ganz generell hat nach Beobachtungen der Polizei die Intensität der Gewalt zugenommen. Gleichzeitig sank das Alter der Täter, von denen zahlreiche jünger waren als 16 Jahre. Ebenfalls beobachtet wurde ein eigentlicher Krawalltourismus. So wurden in Deutschland und Dänemark im vergangenen Jahr über 120 Schweizer Fussballfans festgenommen. Zugenommen hat aber auch die Zahl ausländischer Gewalttäter, die in die Schweiz einreisen.

Euro 08: Tausende von Hooligans

Nach Ansicht der Staatsschützer ist vorerst kein Abflauen der Gewalt bei Sportanlässen in Sicht. Im Gegenteil werde eine Zunahme des Phänomens beobachtet, heisst es in dem Bericht. Es sei zudem davon auszugehen, dass während der EURO 2008 Hunderte bis Tausende gewaltbereite ausländische Fussballfans versuchen würden, in die Schweiz zu reisen.

Rechtsextreme Bedrohung

Neben den Hooligans bereiten der Polizei auch die Rechtsextremen zunehmend Bauchschmerzen. Die rechtsextreme Szene intensiviere ihre Rekrutierungsversuche, wie es im Bericht weiter heisst. In den Kantonen Aargau, Luzern, Bern und Glarus verteilten Personen aus dem rechtsextremen Umfeld Musik-CDs auf Pausenplätzen oder legten sie anonym in Briefkästen.

Öffentliche Sicherheit in Gefahr

Auftritte der Szene wie am 1. August auf dem Rütli oder bei Auseinandersetzungen mit gegnerischen Gruppen erforderten zunehmend den Einsatz stärkerer Polizeikräfte und gefährdeten die öffentliche Ruhe und Ordnung.
Insgesamt bestätigte sich auch die Entwicklung der letzten Jahre, dass Rechtsextreme teilweise den Einstieg in die institutionelle Politik suchen, wie der Bericht weiter feststellt. Wahlerfolge hätten etwa das Selbstvertrauen der Partei National Orientierter Schweizer (PNOS) gestärkt.

http://www.20min.ch/news/schweiz/story/10442041
 
[FONT=Arial,Helvetica,Verdana,Geneva] Terrorismus auch in der Schweiz

Die Schweiz ist vor Anschlägen islamistischer Terroristen nicht gefeit. Europa sei von einem Ruhe- und Unterstützungsraum zu einem Operationsfeld der Dschihadisten geworden, stellt das Bundesamt für Polizei (Fedpol) fest.

sda. In dem am Dienstag publizierten Bericht «Innere Sicherheit 2005» schreibt Fedpol-Direktor Jean-Luc Vez, Europa sei neu eine Arena des islamistischen Terrorismus. Konkrete Vorbereitungshandlungen für Anschläge in der Schweiz seien zwar nicht endgültig nachgewiesen. Dies könne sich aber «rasch und jederzeit» ändern.

Nachrichtendienst ausbauen

Die dschihadistische Methode habe sich gewandelt, heisst es in dem Bericht. Der gewaltbereite Islamist komme nicht mehr nur aus dem Ausland, sondern operiere auch unsichtbar und unerwartet im Inland. Für ein west-europäisches Land mit einer aktiven islamistischen Szene könnte sich die Terrorbedrohung erhöhen.
Je individueller Dschihadisten handelten, desto schwieriger werde ihre Identifikation vor der Tat, heisst es in dem Bericht. Deshalb müssten wie im europäischen Umfeld die nachrichtendienstlichen Mittel ausgebaut werden. Andernfalls verlöre die Schweiz ihre Glaubwürdigkeit in der Terrorbekämpfung.

Negative Trends ungebrochen

Das Sicherheitsgefühl der Schweizerinnen und Schweizer sei trotz den Anschlägen in London und Madrid weiterhin gut. Die Schweiz sei nach wie vor «relativ wenig bedroht». Doch seien die negativen Trends ungebrochen. Die Jugendgewalt und die Gewalt im Rechts- und Linksextremismus, Hooliganismus und Menschenhandel nähmen zu.
Die rechts- und linksextremen Szenen und ihre Gewaltpotenziale stellten allerdings keine wirkliche Bedrohung der inneren Sicherheit der Schweiz dar, stellt das Fedpol fest. Gefährlicher seien die Hooligans. Gemäss den Beobachtungen der Polizei nehme die Härte der Gewalt zu. Die Täter würden immer jünger.
Die Zahl der Mitglieder der rechtsextremen Szene hat laut Fedpol im letzten Jahr um 200 auf 1200 zugenommen. Zu diesem harten Kern kämen rund 600 Mitläufer und Sympathisanten. In der linksextremen Szene, die - bei schlechterer Datenlage - auf rund 2000 Aktivisten geschätzt wird, sei die Hemmschwelle zur Gewaltanwendung gesunken.

Hooligans im Anmarsch

Der Kern von Hooligans, die gezielt Krawall bei Sportveranstaltungen suchen, ist laut dem Bericht gut organisiert und zählt rund 400 Personen. Weitere rund 600 beteiligten sich in diesem Umfeld gelegentlich an Ausschreitungen und Sachbeschädigungen. Viele Gewalttäter seien erst 13- bis 16-jährig.
Das Fedpol geht davon aus, dass während der Fussball- Europameisterschaft Euro 2008 hunderte bis hausende gewaltbereite ausländische Fussballfans versuchen werden, in die Schweiz zu reisen. Dies gelte es in Zusammenarbeit mit den zuständigen Polizeistellen in Europa zu verhindern. Als «medial überzeichnet» beurteilt das Fedpol dagegen die Zunahme der Gewaltdelikte unter Jugendlichen. Grössere, ethnisch geprägte Jugendunruhen wie in den Banlieues in Frankreich seien in der Schweiz wenig wahrscheinlich. Hierzulande gebe es keine «ghettoähnlichen» Vorstädte.

Die Bevölkerung fühlt sich immer noch sicher - der Eindruck kann aber täuschen. Bild: ky

Chinesische Kriminalität

sda .Erstmals widmet der jährliche Fedpol-Bericht Innere Sicherheit ein Kapitel der chinesischen organisierten Kriminalität. Für die Schweizer Strafverfolgungsbehörden nähmen die Fälle fast immer ein kaum zu bewältigendes Ausmass an.

In der Schweiz waren letztes Jahr ethnische Chinesen aus verschiedenen asiatischen Ländern unter anderem im Menschenschmuggel und als Drahtzieher von international organisierten Kreditkartenbetrügereien tätig. Dabei spielte die Schweiz vor allem als Transitland eine Rolle.
Seit die Schweiz offizielle Tourismusdestination Chinas geworden ist und somit chinesische Reisegruppen legal einreisen dürfen, sei es zu Missbräuchen gekommen, heisst es in dem Bericht. Wegen der international vernetzten und professionell organisierten Kriminalität kämen aber kaum Fälle vor Gericht.
Die Schweiz ist laut Fedpol kein klassisches Zielland für chinesische Kriminalität. Nach der Erfahrung anderer west- europäischer Länder spiele sich die chinesische Migration sehr diskret ab. So seien in Frankreich und Italien unmerklich chinesische Schattenwirtschaften entstanden.


http://www.bielertagblatt.ch/article.cfm?id=216549&startrow=6&ressort=Schweiz-BE&kap=bta&job=7921310[/FONT]
 
Rotlichtmilieu: 3,2 Milliarden Umsatz

[SIZE=+1]Bundesamt für Polizei Premiere im neuen Bericht zur Inneren Sicherheit der Schweiz

[/SIZE]
Hooligans werden jünger, Linksextreme gewaltbereiter, Rechtsextreme zahlreicher. Und das Sexgewerbe floriert so stark, dass jetzt sogar der Bund eine Umsatzschätzung wagt.


«Schweizweit wird der Erlös der Rotlichtbranche auf jährlich etwa 3,2 Milliarden Franken geschätzt.» Diese Zahl steht im neusten Bericht zur Inneren Sicherheit der Schweiz. Noch nie zuvor wurde eine derartige Umsatzzahl von offizieller Stelle verbreitet. Sie beruhe auf «ökonomischen Forschungen», sagt Jürg Bühler, stellvertretender Leiter des Dienstes für Aufklärung und Prävention. Wenn man davon ausgeht, dass die Rotlichtbranche in erster Linie von Männern frequentiert wird, so bedeutet dies, dass Schweizer Männer durchschnittlich rund 1000 Franken jährlich im Milieu liegen lassen. Diese Information ist im Kapitel über organisierte Kriminalität zu finden.

Sorgen bereiten den Behörden auch die Hooligans: So zettelten rund 400 Personen bei Sportveranstaltungen 2005 gezielt Randale an, weitere 600 beteiligten sich zumindest gelegentlich an den Ausschreitungen. In der Eishockey- und Fussballsaison 04/05 wurden 570 Personen festgenommen. Die Intensität der Gewalt nahm zu, während das Alter der Schläger auf 13 bis 16 Jahre sank. Wenig zuversichtlich ist das Bundesamt für Polizei als Herausgeberin des Berichtes auch bezüglich Links- und Rechtsextremismus: Es sei mit zunehmender Gewalt zu rechnen. Die rechtsextreme Szene werde weiter anwachsen, die linksextreme vermehrt Gewalt anwenden. Ernüchternd fällt die Bilanz bezüglich des islamistischen Terrorismus aus: Dieser wurde 2005 auch in Zentraleuropa vorangetrieben


http://www.zofingertagblatt.ch/?srv=ops&pg=detail&id=328046
 
Wir alle sind gefordert

Die Schweiz ist ein sicheres Land, und die Schweizerinnen und Schweizer fühlen sich sicher. Niemand käme hierzulande auf die Idee, gewisse Regionen als «No-go-areas» für Ausländer und Dunkelhäutige zu bezeichnen, wie das der ehemalige deutsche Regierungssprecher Uwe-Carsten Heye vorletzte Woche mit dem ostdeutschen Bundesland Brandenburg getan hat.

Die Schweiz ist also sicher, aber sie ist alles andere als eine Insel der Ruhe und des Friedens. Wir müssen uns heute eingestehen, dass terroristische Anschläge auch bei uns möglich sind. Diese Erkenntnis muss in aller Nüchternheit ausfallen. Panik und Hektik sind ebenso wenig angebracht wie das generelle Verteufeln des Islam und der gläubigen Muslime. Wir müssen uns aber auch eingestehen, dass uns ein anderes Problem sehr viel direkter betrifft als islamistische Gotteskrieger aus dem Nahen und Mittleren Osten: das steigende links- und rechtsextreme Gewaltpotenzial, die immer jünger werdende hässliche Fratze des Hooliganismus, die sinkende Hemmschwelle zur Gewaltanwendung.

Oder anders gesagt: Wenn Rechtsextreme auf Schulhausplätzen CDs mit Hass-Rock verteilen und Linksextreme einen Bundesrat am Reden hindern, dann ist in erster Linie die Gesellschaft gefragt. Wir alle - Väter, Mütter, Lehrer, Journalistinnen, Politiker, Polizisten - sind gefordert: Wir müssen dafür kämpfen, dass Konflikte in der Schweiz ohne Gewalt gelöst und menschenverachtende Ideologien nicht verherrlicht werden.


http://www.zofingertagblatt.ch/?srv=ops&pg=detail&id=328045
 
Kantone begrüssen EM-Verordnungsentwurf

Bern. Si/SDA/baz. Die vier Gastgeber-Kantone der EM 2008 stehen der geplanten Verordnung über den Kampf gegen Hooligans positiv gegenüber. In der Vernehmlassung schlagen sie nur kleine Ergänzungen vor.

Die Verordnung fusst auf dem in Planung befindlichen Bundesgesetz über die Wahrung der inneren Sicherheit (BWIS). Fanklubs wollen dagegen das Referendum ergreifen und sammeln die dafür nötigen 50'000 Unterschriften. Dazu haben sie bis zum 13. Juli Zeit. Der Bundesrat entschloss sich derweil, zu Gunsten der Transparenz bei den betroffenen Kantonen den Puls zu fühlen.

Als Ergänzungen schlagen Genf und Bern die Aufnahme der Rassendiskriminierung in den Katalog der Delikte vor, welche die Behörden zu Massnahmen gegen potenzielle Hooligans ermächtigen. Basel-Stadt und Bern plädideren für verstärkte Präventivmassnahmen bei den Klubs und den Fans. Um einen dazu Anreiz zu bieten, möchte Basel-Stadt Mitglieder von Organisationen, die sich eindeutig von Gewalt distanzieren, von einer Ausreisebeschränkung befreit sehen. Die Zürcher Regierung stösst sich an der Bezeichnung «Fanorganisation» im Verordnungstext. Dieser Begriff sei zu eng und müsse durch «Zuschauergruppe» ersetzt werden.

Von den Gegnern des «Hoooligan-Gesetzes» werden datenschützerische Bedenken ins Feld geführt. Sie monieren zudem einen Verstoss gegen die Unschuldsvermutung. Neben einer Datenbank sieht das Gesetz neben Ausreisesperren eine Reihe weiterer Massnahmen wie Rayonverbote und Meldepflicht vor.

http://www.baz.ch/news/index.cfm?keyID=F3E7B466-F984-4A02-9B549BA9F5718B45&startpage=1&ObjectID=89D2CEAB-1422-0CEF-704E322B6CB407F9
 
Fußball-WM: Rote Karte für Rassisten

Die Fifa will während der WM ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz setzen. Bei den Viertelfinalspielen werden die Kapitäne der Mannschaften Erklärungen gegen Rassismus verlesen.

35050v1.jpg
Nein zu Rassismus: Deutsche und brasilianische Nationalspieler vor Halbfinalspiel beim FIFA-Confederations Cup am 25.06.2005
Foto: dpa Berlin - Der Weltfußballverband Fifa will bei der Weltmeisterschaft in Deutschland mit einer eigenen Aktion vor dem Viertelfinale Flagge zeigen gegen Rassismus. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble bekräftigte zum Abschluß der WM-Vorbereitungen erneut, Ausländer und deutsche Fans könnten sich bei dem Turnier sicher fühlen.

„Wir werden unter Beweis stellen, daß unser Land ein ausländerfreundliches Land ist“, kündigte Schäuble in Berlin an. Vor den Viertelfinalspielen sei eine Aktion der Fifa unter dem Motto „Say No to Racism“ (Sag Nein zum Rassismus) geplant. Die Kapitäne der Mannschaften würden sich vor dem Abspielen der Nationalhymnen gegen Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz aussprechen. Das Vorhaben sei aber keine Reaktion auf die jüngsten fremdenfeindlichen Übergriffe in Deutschland, sondern die Fifa habe sich schon immer für Toleranz stark gemacht. Die Weltmeisterschaft an sich sei eine Veranstaltung gegen den Rassismus.

Schäuble: Alle Besucher der WM-Spiele können sich sicher fühlen

Zugleich zog der CDU-Minister neun Tage vor der Eröffnung des Turniers eine positive Bilanz der WM-Vorbereitungen. Alle Regierungsgarantien an die Fifa seien erfüllt, betonte Schäuble. Alle Besucher der WM-Spiele oder der Fußball-Partys vor den Großleinwänden könnten sich sicher fühlen. „Nach menschlichem Ermessen ist getan, was getan werden konnte“, betonte er mit Blick auf die Sicherheitsvorkehrungen. Eine hundertprozentige Sicherheit könne es aber nicht geben. „Das kann man nie völlig ausschließen, daß bei einem Menschen völlig die Sicherungen durchbrennen“. Nach der Eröffnung des Berliner Hauptbahnhofs am Freitagabend hatte die Polizei einen 16jährigen Hauptschüler festgenommen, der in der Menschenmenge mehr als 40 Passanten mit Messerstichen und Schlägen zum Teil schwer verletzt haben soll.

Dieser Vorfall habe aber nichts mit der WM zu tun, betonte Schäuble. Sonst dürften überhaupt keine Massenveranstaltungen mehr stattfinden. Gerade während der WM seien so viele Sicherheitsmaßnahmen in Kraft, daß es in dieser Zeit eher mehr Sicherheit als sonst gebe. Gegen Hooligans würden die Sicherheitskräfte mit aller Entschiedenheit vorgehen, dies gelte auch für die Partyzonen um die Großleinwände. Mit Blick auf die Debatte um die als besonders gewalttätig geltenden polnischen Hooligans warnte Schäuble vor Selbstgerechtigkeit. „Es waren deutsche Hooligans, die den Polizisten Daniel Nivel (bei der WM 1998 in Frankreich) so schwer verletzt haben, daß er lebenslang schwer behindert bleiben wird“, sagte er. Außerdem gebe es mit den polnischen Behörden eine vertrauensvolle Zusammenarbeit, um Ausschreitungen zu verhindern. Insgesamt würden bei der WM in Deutschland rund 500 Verbindungsbeamte aus den Teilnehmerstaaten im Einsatz sein.

http://www.welt.de/data/2006/05/31/898070.html
 
WM-SICHERHEIT

[SIZE=+1]Auf dem Weg ins trockene Stadion
[/SIZE][SIZE=-1]


Sturzbetrunkene inmitten gewaltiger Menschenansammlungen: Der Amoklauf eines alkoholisierten 16-Jährigen in Berlin beunruhigt WM-Sicherheitsexperten. Sie erwägen, den Bier-Ausschank in Stadien einzuschränken. Wie regeln es andere Länder - ein Überblick.
[/SIZE]Hamburg - Eine trockene WM? Das ist keine neue Idee. Denn bei vielen sportlichen Großereignissen und vielen internationalen Fußballspielen gilt schon seit Jahren: In den Stadien gibt es keinen Alkohol. So sind etwa die Spiele in der Champions League und im Uefa Cup komplett alkoholfrei. Und auch bei der Europa-Meisterschaft in Portugal 2004 blieben die Fans im Stadion trocken. Vor den portugiesischen Arenen gab es sogar vereinzelte Kontrollen - wer mehr als 1,2 Promille im Blut hatte, musste draußen bleiben. Ebenfalls alkoholfrei blieben die Getränkestände der Sportplätze bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen.Und nicht nur bei großen Sportevents, auch im normalen Ligabetrieb ist Alkohol auf vielen europäischen Turnierplätzen tabu. So müssen die spanischen und die französischen Fans auf den Bierdusel im Stadion verzichten. Auch in Polen gibt es nur Softdrinks im Stadion, das regelt ein Gesetz. "Bei Massenversammlungen an öffentlichen Plätzen darf kein Alkohol verkauft und ausgeschenkt werden", sagt Michael Rejniewicz von der polnischen Botschaft in Berlin zu SPIEGEL ONLINE.

Italien, Holland, England, USA: Betrinken erlaubt
In anderen Ländern hingegen darf getrunken werden. Zum Beispiel in England: Hier muss sich jeder Fußballclub für eine Schanklizenz bewerben. Dann entscheiden Club, Gemeinde und Polizei was die Lizenz erlaubt, also welche Art von Alkohol verkauft wird und an welchen Standorten im Stadion.
In Italien gilt: "Schnaps ist verboten, aber Bier wird verkauft", sagt Andrea Fusaro, Koordinator des italienischen Nationalen Olympischen Komitees in Berlin. Allerdings hat Ex-Innenminister Guiseppe Pisanu im vergangenen Jahr schärfere Regeln erlassen. Demnach gilt ein Alkoholverbot für Länderspiele und bei besonders gefährlichen Spielen. So verhängte Pisanu beim Champions-League-Viertelfinale FC Liverpool gegen Juventus Turin im vergangenen Jahr gar ein Alkoholverbot für die ganze Stadt Turin und 13 Vororte.
Zudem trifft in Italien zu, was auch für die holländische Bundesliga gilt: die Polizei am Einsatzort entscheidet je nach Gefahrenlage. Gibt es Anzeichen für gewaltbereite Hooligans, dann können Polizei und Veranstalter das Stadion trockenlegen.
In den USA ist das Betrinken in den Sportarenen möglich, aber mit Einschränkungen. Grundsätzlich gibt es Alkohol erst ab 21 Jahren und alle unter 30 Jahren müssen ihren Ausweis vorzeigen. Bei den Spielen der National Football League (NFL) und der National Basketball Association (NBA) wird mit Beginn des letzten Viertels kein Alkohol mehr verkauft. Pro Person sind zudem nur zwei alkoholische Getränke auf einmal gestattet. Sind Ausschreitungen zu befürchten, wird auch in den USA ein Alkoholverbot verhängt. Besonders familienfreundlich - alkoholfreie Bereiche. "In manchen Stadien, wie in Detroit beim letzten NFL Super Bowl, gibt es sogenannte family fun zones, wo kein Alkohol erlaubt ist", so Anja Taylor von der Amerikanischen Botschaft in Berlin.
Alkoholfreie Fußball-EM 2008?
Noch ist Alkohol auch in der schweizerischen und österreichischen Fußball-Bundesliga erlaubt - für die Europameisterschaft 2008 in beiden Ländern ist aber ein Verbot in den Stadien geplant. "Das ist schließlich der Standard der Uefa", sagt Erich Weiskircher, Sicherheitsdirektor der EM-Turnierleitung in Wien. In der Schweiz wird momentan sogar ein Ausschankverbot für ganze Städte diskutiert. "Das müsste dann aber politisch entschieden werden", sagt Robert Breitner vom Schweizerischen Fußballverband. Nach den Krawallen beim Meisterschaftsspiel FC Basel und FC Zürich am 13. Mai werde eine solche Lösung von vielen befürwortet.
Mit dem Thema Sicherheit wird sich auch der siebte "Fortschrittsbericht" der Bundesregierung zur Fußball-WM befassen. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble stellt ihn an diesem Mittwoch im Kabinett und anschließend bei einer Pressekonferenz in Berlin vor. Bisher heißt es, dass Sicherheitskonzept der WM werde nicht verändert. Alkohol in den WM-Stadien bleibt also erlaubt. Die Fifa-Regelung: pro Person pro Bestellung maximal ein Liter Bier. Im Einzelfall, etwa bei Risikospielen, kann Alkohol aber verboten werden.
"Die Polizei am Austragungsort entscheidet von Fall zu Fall", sagt Peter Spiertz von der "Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze" (ZIS) beim Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen zu SPIEGEL ONLINE. Die ZIS sammelt und wertet Informationen über deutsche und ausländische Hooligans aus. Spiertz sieht für die meisten WM-Spiele in Deutschland bisher keine überhöhte Gefahr durch betrunkene Hooligans. Schließlich kämen stark betrunkene Leute erst gar nicht ins Stadion hinein. "Aber eine hundertprozentige Sicherheit gibt es bei einer solchen Großveranstaltung nicht."


http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,418809,00.html
var qcPage="www.spiegel.de/politik/artikel";if (qcPage.indexOf("center")>=0) {document.write('
');}
 
Britische Hooligans dürfen nicht zur WM



Das Reiseverbot für britische Hooligans während der Fußball-Weltmeisterschaft ist in Kraft. Mehr als 3.000 gewaltbereite Fans mussten bis gestern Abend ihren Reisepass abgeben und dürfen ihr Land bis auf weiteres nicht mehr verlassen. Das Verbot richtet sich gegen Fußball-Anhänger, die bei früheren Spielen durch Gewalttaten auffällig wurden. In der Zeit vom 9. Juni bis 9. Juli müssen sie sich regelmäßig auf dem Polizeirevier melden. Bei Verstößen drohen den Hooligans bis zu einem halben Jahr Haft.

http://www.brf.be/nachrichtenex/shownachricht?id=40828
 
SFV gibt Daten von Schweizer Fans weiter





Der Schweizerische Fussballverband hat die Daten von rund 400 Schweizer Fussballfans mit Stadionverbot nach Deutschland an die Organisatoren der Fussball-WM und den Deutschen Fussballbund geliefert. Der Datenschützer spricht von einem Gesetzesverstoss.<H3>Es habe einen intensiven Datenaustausch mit der Schweiz gegeben, sagte Christian Sachs, Referent des deutschen Innenministeriums für die Fussball-WM, in der Sendung «Rendez-vous» von Schweizer Radio DRS. «Wir gehen also davon aus, dass nur ganz wenige Hooligans in die Stadien kommen. «
Schweizer Hooligans würden in Deutschland nicht freundlich empfangen. «Sie werden hier keinen Spass haben», erklärte Sachs. «Sobald sie über die Stränge schlagen oder gar Verbrechen begehen, wird mit der vollen Härte des Gesetzes gegen sie vorgegangen. «
Dem Eidgenössischen Datenschutzbeauftragten Hanspeter Thür wurde die Datenübermittlung ins Ausland nicht gemeldet, obwohl dies das Datenschutzgesetz vorschreibt. Es liege eindeutig ein Verstoss gegen das Gesetz vor, sagte Thür im Radiobeitrag. «Ob jemand ein Hooligan ist oder nicht, das sind doch Persönlichkeitsprofile, die sehr heikel sind. «
Das Verhindern von Gewalt an Fussballspielen sei sicher von übergeordnetem Interesse. Die Übermittlung von Daten sei in diesem Zusammenhang auch in Ordnung. Aber man müsse im Einzelfall schon genau prüfen, wieso die Leute in der Schweiz ein Stadionverbot überhaupt erhalten haben.
Der Generalsekretär des Schweizerischen Fussballverbands, Peter Gilliéron, sagte in dem Radiobeitrag, er habe nicht gewusst, dass die Datenübermittlung meldepflichtig war. Er versicherte, wegen Kleinigkeiten würden keine Stadionverbote ausgesprochen. Dazu brauche es schon etwas «Handfestes».
Im Interesse der Sicherheit sei man auf jeden Fall verpflichtet gewesen, die Daten nach Deutschland zu schicken, sagte Gilliéron weiter. Schliesslich sei es auch im Interesse der ganzen Schweiz, dass es zu keinen «unliebsamen Vorfällen» von Schweizern in Deutschland komme.
</H3>http://www.espace.ch/artikel_219147.html
 
Angst vor Randale

Polnische Hooligans
rüsten sich für die WM

Mit 300.000 friedlichen Fußballfans aus Polen rechnen die WM-Veranstalter. Doch zur Weltmeisterschaft wollen polnische Hooligans auch in Deutschland für Randale sorgen. Deutsche und polnische Sicherheitskräfte sind besorgt
Wenn die Fußballfans aus Posen zum Spiel ihrer Mannschaft nach Stettin kommen, werden sie von Hundertschaften der Polizei begleitet. Denn sie sind gefürchtet, bei den Fans in Stettin und bei der Polizei. Die Randalierer sind bestens organisiert. Per Internet und SMS organisieren sie ihre Schlägereien. Die Polizei schätzt, dass es in Polen bis zu 20.000 Hooligans gibt. Dazu gehören einige tausend, die als besonders gewaltbereit gelten.
p.gif
p.gif
Polizei machtlos
Der Großteil der Schläger ist in Polen nicht polizeilich erfasst. Damit könnten sie trotz Passkontrollen weitgehend unerkannt zur WM nach Deutschland einreisen. Während die anderen europäischen Staaten Erfahrung mit den "Auslandsreisen" ihrer Hooligans haben, steht Polen dabei erst am Anfang. Eine Ermittlungskommission zur Fan-Gewalt gibt es erst seit kurzem.

Die polnischen Hooligans gelten als besonders brutal: Messer und Baseballschläger sind Standard in ihrem Waffenarsenal. Selbst Hooligans aus England, Deutschland oder den Niederlanden fürchten sich vor den Polen. Jedes Wochenende prügeln sich Hunderte junge Männer in der so genannten "dritte Halbzeit" rund um die polnischen Stadien. Mitte Mai hatten sich polnische Hooligans in Warschau schwere Krawalle geliefert. Die größtenteils betrunkenen Hooligans bewarfen die Polizisten mit Steinen und griffen die Beamten mit Zaunlatten an.
p.gif
p.gif
p.gif
p.gif
p.gif

Schon im Stadion hatten rund 500 Anhänger von Legia Warschau für Ärger gesorgt. Mehr als 200 Randalierer wurden festgenommen. Die Schlägertrupps rekrutieren sich vor allem aus der sozialen Unterschicht. Ein Großteil der Hooligans sind arbeitslos und kommen aus der rechtsextremen Szene. In den Stadien sieht man oft Hakenkreuze oder antisemitische Spruchbänder. Sie bilden eine verschworene Gemeinschaft. Selbst für den Krankenhausaufenthalt ihrer Mitglieder kommt die Gruppe auf.
p.gif
p.gif

p.gif

Nun drohen Massenprügeleien auch zur WM in Deutschland. "Viele von den Hooligans werden nach Deutschland kommen, auch wenn sie keine Karten haben, und es wird sicher auch Randale geben", sagt ein Aussteiger der Szene. Schlägereien könnten vor allem am Rande Berlins oder in Brandenburg stattfinden. Im November letzten Jahres hatte sich hunderte polnische und deutsche Hooligans in einem Wald im brandenburgischen Briesen verabredet. Einfach nur so zur Schlägerei. Als ein Berliner Sondereinsatzkommando der Polizei eintraf, hatten die bestens vorbereiteten Polen die Deutschen schon besiegt.



http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/4/0,1872,3939204,00.html
 
Polizei bereit für polnische Hooligans




Potsdam - Brandenburgs Polizei sieht sich für mögliche Ausschreitungen von Hooligans zur Fußball-WM gewappnet. Es sei nicht auszuschließen, dass sich polnische und deutsche Hooligans zu Massenprügeleien auf brandenburgischem Territorium verabreden, sagt Polizeidirektor Hans-Jürgen Mörke, der den Einsatz der Brandenburger Polizei zur Fußball-WM leitet. Konkrete Hinweise gebe es zwar derzeit nicht. Wie realistisch das Szenario jedoch ist, weiß man spätestens seit November 2005: Damals hatten sich in einem Wald bei Briesen rund 100 polnische und deutsche Hooligans zu einer Massenschlägerei getroffen. Unter den deutschen Hooligans, die damals von der Polizei registriert wurden, waren 11 Brandenburger – unter anderem kriminelle Türsteher, Neonazis und Rocker vom Cottbuser Motorradclub MC Gremium.

Für die Zeit der WM habe die Polizei die Hooligan-Szene des Landes jedoch „unter Kontrolle“, sagt Mörke. In der Brandenburger Polizei-Datei „Straftäter Sport“ seien rund 40 Fans der Kategorie C registriert, also gewalttätige Hooligans, die gezielt auf Randale bei Fußballspielen aus sind und bereits mehrfach auffielen. Darüber hinaus sind in der Kartei rund 70 so genannte „B-Fans“ vermerkt, die latent gewaltbereit sind: „Wenn etwas passiert, sind sie dabei“, erklärt Mörke. Für den WM-Einsatz stehen 1500 Polizisten bereit, wenn nötig mehr, sagt Mörke. Zusätzlich zu den vier Hundertschaften der Bereitschaftspolizei habe man mit Polizisten aus Wachen und Präsidien vier zusätzliche Einsatzhundertschaften gebildet.

Der harte Kern der brandenburgischen Hooligans bekommt dieser Tage Besuch von der Polizei, kündigt Mörke an: Sie erhalten Auflagen, sich zu bestimmten Zeiten auf der Wache zu melden, um ihre Fahrt zu WM-Spielen zu verhindern. Wer dagegen verstößt, riskiert ein Bußgeld von 1000 Euro. Außerdem werden gegen die „C-Fans“ Aufenthaltsverbote für Plätze mit öffentlichen Übertragungen von WM-Spielen verhängt.
So sind der größte Unsicherheitsfaktor für die Polizei durchreisende ausländische Hooligans, vor allem aus Polen. Man erwartet rund 150 000 Fans aus dem Nachbarland, in dem die WM nicht im Fernsehen verfolgt werden kann. Polen hat keine Übertragungsrechte erworben. So rechnet die Polizei, die eng mit den polnischen Kollegen kooperiert, auch mit der Anreise vieler polnischer Hooligans, die als besonders brutal gelten. Sie müssen durch Brandenburg, wenn sie etwa zum Spiel Deutschland-Polen am 14. Juni in Dortmund wollen.



http://www.tagesspiegel.de/brandenburg/archiv/02.06.2006/2569716.asp
 
Die Hooligans kommen. Habt ihr Angst vorm harten Mann?


Wenn vom 9. Juni bis zum 9. Juli die besten Spieler der Welt auf einen Ball eintreten, wollen viele andere Männer auf Bäuche und Köpfe eintreten. Wo Fußball ist, da sind auch Hooligans. Viele bunte Zeitungen und laute Fernsehmagazine behaupten, es werde nun Krieg über Deutschland kommen. Die Polizei und die üblichen Politiker beteuern: alles kein Problem. In Wahrheit weiß man es nicht. Wie viele Hooligans sich prügeln werden, mit wem, wo, wann, wie gefährlich die polnischen, englischen, niederländischen, kroatischen Gewaltfans sein werden – das alles liegt im Dunkeln.

Der Grund für die große Ungewissheit ist nicht etwa der, dass Hooligans sich im Untergrund auf die WM vorbereiten. Das trifft zwar zu, aber entscheidend ist: Die Hooligans wissen selbst nicht, was kommt. Armeen, die in den Krieg ziehen, planen ihre Züge. Hooligans planen nicht. Sie gehen drauflos, wo gegnerische Hooligans sind. Wo keine Gegner sind, zerlegen sie einen Marktplatz, verprügeln harmlose Costaricaner oder tun überhaupt nichts. Mal so, mal so. Sie sind wie ein Gewitter, von dem sich nicht sagen lässt, wo und wie es niederbricht – und ob überhaupt.

In der NEON-Ausgabe 6/2006 beschreibe ich, wie sich Hooligans und Polizisten auf die WM vorbereiten. Ich habe mich dafür auch mit fünf deutschen Hooligans getroffen, mit manchen von ihnen mehrmals, und ich muss zugeben: Sie alle sind mir im Lauf der Zeit sympathisch geworden. Kein Klischee-Nazi, der dümmer ist als sein Baseballschläger. Einfach fünf Typen, die den Rausch der Gewalt lieben. Die im Kampf gegen ihresgleichen einer Trance erliegen, einer Art Schlaganfall.

Aber ich habe mich auch gefragt: Was, wenn wir hier nicht zum Interview zusammensäßen, sondern zum Spiel Deutschland gegen Polen? Was, wenn ich in einer Sportkneipe oder vor einer Großleinwand zu spät merke, dass ich in eine Horde von Hooligans geraten bin? Ich weiß es nicht. Wie geht es euch denn: Habt ihr Angst vorm harten Mann? Setzt ihr euch munter überall dazu, oder fürchtet ihr euch, plötzlich mitten in einer Schlägerei zu stecken?

http://neon.stern.de/kat/politik/soziales/139725.html?nv=neonlink
 
Umfrage: Großes Vertrauen in WM-Sicherheit - Die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland ist in punkto Sicherheit nach Ansicht der meisten Bundesbürger gut vorbereitet.
Gut eine Woche vor Beginn der WM am 9. Juni glauben laut ARD-Deutschlandtrend 73 Prozent, dass alles Notwendige getan wird, um Ausschreitungen oder Gewalttaten bei Großveranstaltungen während der WM zu verhindern. Um die Sicherheit bei der Übertragung von Fußballspielen auf öffentlichen Plätzen zu verbessern, würden 91 Prozent eine Beschränkung des Alkoholkonsums und 84 Prozent eine stärkere Zugangskontrolle akzeptieren, ergab die Umfrage von Infratest dimap.
Bei Straftaten während der Fußball-WM will Sachsens Justizminister Geert Mackenroth (CDU) verstärkt beschleunigte Verfahren anwenden. «Hooligans zeigen wir die rote Karte», sagte Mackenroth der dpa. «Wir werden hart am Ball sein. Hooligans können in Sachsen nicht mit Nachsicht rechnen.» Der Minister verspricht sich von einer schnellen Bestrafung auch eine Abschreckung potenzieller weiterer Störer.
Ein Einreiseverbot für den iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad zur WM haben mehr als 4000 jüdische und nicht-jüdische Persönlichkeiten in einem Protestschreiben verlangt. Die Unterzeichner, darunter der Schriftsteller Ralph Giordano sowie die Historiker Arno Lustiger und Michael Wolffsohn, werfen Ahmadinedschad offenen Antisemitismus vor. Er habe wiederholt den Holocaust geleugnet und zur Judenvernichtung aufgerufen. In Brüssel forderten fraktionsübergreifend 78 Europaabgeordnete die 25 EU-Staaten und die FIFA auf, Ahmadinedschad zur «unerwünschten Person» in Deutschland zu erklären.
Der iranische Präsident hatte zuletzt offen gelassen, ob er zu den Spielen der iranischen Mannschaft nach Deutschland kommt. Ein Einreiseverbot für Ahmadinedschad stößt allerdings auf juristische Hürden. Als Staatsoberhaupt braucht er kein Visum. Seine Einreise könnte nicht verwehrt werden, es sei denn, der UN-Sicherheitsrat hätte entsprechende Beschlüsse gefasst. Falls man ihn zur unerwünschten Person erklärte, könnte er sich zum Mitglied des iranischen Teams machen. Diesem hat Deutschland eine freie Einreise garantiert.
Das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen hob unterdessen das Verbot für den am 10. Juni geplanten Aufmarsch der rechtsextremen NPD in der WM-Stadt auf. Das Gericht erklärte das Versammlungsverbot für verfassungsrechtlich unzulässig. Gelsenkirchens Polizeipräsident will jetzt den Gang zur nächsten Instanz prüfen.
Die Polizei wird während der Fußball-Weltmeisterschaft Islamisten observieren. «Wir haben gefährliche Personen im Blick, dazu zählen auch Islamisten», bestätigte Nordrhein-Westfalens Innenminister Ingo Wolf (FDP) einen Bericht des «Westfalen-Blatts». Es gebe aber keine konkreten Hinweise auf geplante Anschläge.


http://www.mittelbayerische.de/SID_0f4543e0ddc5d2b40a99c13480ee4f8d/nachrichten/fubawm/meldung.shtml?rubrik=afp&id=246459
 
Justizminister Mackenroth: „Hooligans zeigen wir die rote Karte“Justizminister Mackenroth will bei Straftaten verstärkt beschleunigte Verfahren anwendenBei Straftaten während der Fußball-WM sollen nach dem Willen von Sachsens Justizminister Geert Mackenroth (CDU) verstärkt beschleunigte Verfahren angewandt werden. „Hooligans zeigen wir die rote Karte“, sagte Mackenroth gestern. „Wir werden hart am Ball sein.Hooligans können in Sachsen nicht mit Nachsicht rechnen“, betonte der Jurist.
Polizisten und Staatsanwälte seien gemeinsam geschult worden, um den Blick für sichere Beweise zu schärfen. „Eine klare Beweislage – beispielsweise eine eindeutige Videoaufnahme aus dem Stadion – ist besonders wichtig für ein beschleunigtes Verfahren“, sagte Mackenroth.
Der Minister verspricht sich von einer schnellen Bestrafung auch eine Abschreckung potenzieller weiterer Störer. In Fällen schwerer Kriminalität – wie bei der Fußball-WM vor acht Jahren in Frankreich, als deutsche Hooligans den französischen Polizisten Daniel Nivel schwer verletzten – sei ein beschleunigtes Verfahren natürlich nicht möglich, sagte Mackenroth. Staatsanwaltschaft und Gerichte in Leipzig haben aus Sicht des Ministers ihre Hausaufgaben im Vorfeld bestens erledigt.
„Es wurde ein umfangreicher Bereitschaftsapparat aufgestellt“, sagte er. An den fünf Spieltagen in dem einzigen ostdeutschen Austragungsort gebe es vier „Stadionstaatsanwälte“ und der richterliche Bereitschaftsdienst sei ausgeweitet worden. Anwälte und Dolmetscher seien in die Planungen einbezogen.
Zur schnellen Erfassung der Personalien von Straftätern wird laut Mackenroth in der Gefangenensammelstelle ein spezielles Computerprogramm eingesetzt. Dies dient unter anderem einem zügigen Datenaustausch zwischen Polizei und Justiz sowie Ausländerbehörde. Im sächsischen Justizvollzug werden 100 Haftplätze vorgehalten, um etwa bei Ausschreitungen genug Kapazitäten zu haben.

http://www.lr-online.de/regionen/sachsen/art1047,1281176.html?fCMS=65d5f3da38d2ca35320b98c8d8b3b693
 
Der Zug ins Runde
p.gif

p.gif
Fußball hat bei mir gegen das Theater gewonnen. Die Regiearbeit wird im Fußball hat bei mir gegen das Theater gewonnen. Die Regiearbeit wird im Training geleistet. Der Text wird während des Spiels geschrieben, und das ist dann ja auch das Faszinierende. Zum Beginn der Fußball- WM.
p.gif
p.gif
p.gif
tischfussball_fabry.jpg
p.gif
p.gif
p.gif
Was ist das: AWACS-Flugzeuge patrouillieren den Luftraum eines Landes. Eine Debatte tobt, ob das Militär die Polizei unterstützen soll. Entlastung der Polizei nennt das die eine Seite. Militarisierung der Innenpolitik wird das von der anderen Seite genannt. Urlaubssperre für die Polizei und die Ankündigung der einen Seite, es sei gesetzlich gedeckt, einzelne Soldaten für Polizeieinsätze einzusetzen. Die Frage wird gestellt, wie viele Soldaten sind "einzelne Soldaten". Und ist Polizeiarbeit ein Katastropheneinsatz. Die Videoüberwachung der Vorgänge wird endgültig vervollständigt. In einem extra neugegründeten nationalen Sicherheitszentrum werden diese Daten zusammengefasst. Die Bewegung von Personen wird durch Chips geregelt. Persönliche Daten der Personen werden auf diesen Chips gespeichert und über Funk kontrolliert und ständig erweitert. 3,2 Millionen Personen sind davon betroffen.
Ja. Die Antwort ist richtig. Das ist nicht ein Land, das sich auf einen Bürgerkrieg einrichtet. Oder gegen eine Invasion schützen will. Das ist Deutschland in der Erwartung des "Turniers der Superlative", wie Franz Beckenbauer die Fußballweltmeisterschaft nennt. - Fußball. Viele Mythen werden aufeinander gestapelt und ineinander gerammt, um das damit umrisse- ne Begehren zu nähren und zu vergrößern. Ein Begehren ist das, das al- le politischen und zivilisatorischen Grundlagen außer Kraft setzen kann. Fußball. Mit dem Wort schon ist das Schicksalsepos von Jugend und Männlichkeit und dem Abenteuer gesungen. Ein Gesang ist das, in den alle einstimmen können. Dieses Epos kann in der Fachsprache der Fußballkenner gesprochen werden. Das kann sich in den Farben der Kleidung und in den ins Gesicht geschminkten Streifen des Clubs oder der Nation singen. Das tönt in Schlachtgesängen und Clubhymnen und Hassparolen. Das tobt in der Gewalt der dritten Halbzeit. Immer führt alles auf diesen einen Text zurück, der nur in verschiedenen Formen zur Erscheinung kommt. Das wissen alle in der Fußballfamilie und fühlen sich darin auch verbunden. Die belustigten Gesichter bei den obligaten antirassistischen Ansagen zu Beginn eines Spiels erzählen davon. Ein vielfach gestufter Text erlaubt ernsthafte Bekenntnisse zu demokratischen Werten. Denn. So ein Epos. Das geht um so viel tiefer. Das hat so viele Tiefenschichten, in denen solche Bekenntnisse aufgelöst werden. Da kann man ruhig zuhören, wenn das Gegenteil von dem verkündet wird, was dann der Fall ist.
Darin ist Fußball europäisch. Westlich europäisch und stellt darin ein Aufstiegsbegehren her. Bei der Weltmeisterschaft geht es auch um die Eroberung Europas. Es geht um das Überholen Europas. Die Fußballweltmeisterschaft eröffnet ein anderes Kampffeld für Aufstieg und Niedergang und spiegelt darin die Globalisierung. Die Fußballweltmeisterschaft bietet die europäische Konstruktion "fairer sportlicher Wettkampf" an, die einen Angriff gegen die westliche Hegemonie ermöglicht. Gleichzeitig sind die Voraussetzungen so ungleich, dass von Fairness keine Rede sein kann. Alle werden in denselben Rahmen gezähmt. Eine Spielkultur wird zur Teilnahme abverlangt. Die Fifa nennt das die Weltsprache des Fußballs und hat heute mehr Mitgliedsländer als die UNO. Die Fußballweltmeisterschaft will aber ganz sicher nichts anderes als ein Ventil für Globalisierungsschmerzen sein. Das Geld im Fußball wird ausschließlich mit dem Überdecken solcher Widersprüche gemacht. Wenn man Politik auflöst, kommt Sport heraus. Der Zulauf und die Akzeptanz des Fußballs in den letzten 15 Jahren hat natürlich mit dem Verlust der symbolischen Ordnungen zu tun. Während der Staat sich in seinen Institutionen privatisiert und dabei verschwindet. Während Politik und Recht von der faktenschaffenden Wirtschaft überrollt werden. Während die Werbung die entgrenzte Heilsbotschaft des Kapitalismus verkündet und den Religionen keine Sprache übrig lässt. Der Fußball behauptet ungebrochene Unmittelbarkeit. Wenn alles in Frage steht. Wenn alles im Fluss ist und darin versinkt. Wenn der Abstieg der Mittelschicht längst gut verdrängte Realität geworden ist. Der Fußball bietet ein immer verständliches Schicksal an. Im Fußballclub oder in der Fußballnation kann das Vergehen der Zeit eindimensional angesehen werden. Die Spielfläche, die Zeit des Spiels und die Spieler. Da gibt es keine komplizierten Verschneidungen. Da gibt es keine Ungleichzeitigkeiten. Da gibt es keine Kausalitäten in Geschichte und Herkommen. Da gibt es die 90 Minuten unmittelbarer Gegenwart. Wie ein Märchen ist das. Klar. Eindeutig. Erfassbar. Einfach erzählt. Einfach zu sehen. Chaosurlaub. Globalisierungsferien.
Das Verhalten des Fans. Es ist vorgezeichnet. Hingehen. Saufen. Den Club. Die Nationalmannschaft anfeuern. Mitleiden. Mitkämpfen. Jeder Fan ist Koautor seiner Mannschaft. Weiß alles und fügt sich. Murrend vielleicht. Aber dann doch. Und dann erschöpft erhoben. Oder niedergeschlagen. Je nachdem. Den Rest erledigen die Hooligans. In den Medienbildern der Zerstörung werden dem Fan diese Erledigungen nachgeliefert. Und irgendwie ist es nicht richtig. Diese Gewalt nach den Spielen. Oder manchmal vorher. Aber dann wieder. Jugendliche. Junge Männer. Die sind so. Und weil im Text des Worts Fußball auch Zerstörung mitgedacht wird, wird es ja doch als etwas Normales angesehen. In einer Gesellschaft des Ekstaseverbots wird es gern gesehen, wenn sich ein Überschwang zeigt. Natürlich geht das nur, solange die Hooligans weiße junge Männer sind und sich rechten Ideologien zum Erhalt weißer Dominanz verschrieben haben. Solche weiße junge Männer dürfen Überschwang entwickeln, und es wird ein eigenes Polizeitraining zu ihrer Zähmung absolviert. Alle anderen Formen von Gewalt fallen unter die Terrorbekämpfung. Die im Zusammenhang mit Fußball rührend altmodische männliche Gewalt wird dann auch rührend altmodisch behandelt. Der Ausschluss aus dem Geschehen in der Form von Platzverboten und Ausreise- oder Einreiseverbo-ten erinnert an Schulstrafen. Teilnahmeausschlüssen. Liebesentzug. Aber. Ein Hooligan bleibt immer ein Mitglied der Fußballfamilie und die Tatsache krimineller Übergriffe immer hinter diesem Ausdruck verborgen. Hooligan. Das ist die dunkle Ergänzung zum Fußballfan. Der Hooligan macht den Fan erst zum ganzen Mann. Gewalt wird so abgespalten und erhalten. Niemand in der ganzen Fußballwelt denkt auch nur im Traum daran, das zu ändern. Der Unruhefaktor jugendliche männliche Gewalt ist notwendige Voraussetzung für das Funktionieren des Texts. Diese Gewalt muss in Erinnerung bleiben, um das Spiel als Regelung dieser Gewalt lesbar zu erhalten.

Ich finde es interessant, dass in den Vorbereitungen zur Fußballweltmeisterschaft in Deutschland von den Hooligans sehr viel erwartet wird. Der Staat identifiziert sich vollkommen mit dem deutschen Fußballbund. Der friedliche Fan ist gleichzeitig das Modell des friedlichen Staatsbürgers. Der friedliche, weil unkritische Fan wandert als jederzeit aus 1,7 m lesbares Datenbündel durch die Welt. Das wünscht sich der Post- 9/11-Staat. Niemand kann sich dann unerkannt auf 1,7 m nähern. Wem oder was auch immer. Einer Chip-Lesestation bleibt niemand unbekannt. Die Türen und Tore werden uns erkennen. Und sich auftun oder nicht.
Der Aufwand für diese Monumentalüberwachung muss argumentiert werden. Dafür gibt es die Hooligans und den Terrorismus. Aber in Deutschland wird mehr über die Hooligans gesprochen, die in dunklen Waldlandschaften der ehemaligen DDR ihre Trainingslager aufgeschlagen haben sollen. Das deutsche Trennungs- und Wiedervereinigungstrauma bekommt ein neues Kapitel. Aufstieg im Westen, Abstieg im Osten. Der durch die Wiedervereinigung in den Westen importierte Abstieg. Das schlägt sich in der kalte Schauer über die Rücken jagenden Erzählung von den Hooli-ganmilizen in den DDR-Wäldern nieder. Die Glo- balisierung, an der die deutsche Wirtschaft ungeheuer verdient, aber sonst niemand. Jedenfalls nicht der deutsche Arbeitnehmer. Nicht die deutsche Arbeitnehmerin. Die muss auch nach innen vermittelt werden. Wie gesagt, der friedliche Staatsbürger sollte mit dem friedlichen, weil unkritischen Fußballfan ident werden, und die Entscheidung zum Unkritischen wird dann auch den Staatsbürger im Fußballfan erreichen. Dann wird der friedliche, weil unkritische Staatsbürger den Staat genauso nehmen wie den Fußballbund. Der Staat wird dann zur marktwirtschaftlich geleiteten Agentur, die ohnehin nur das Beste für das einzelne Fußballfamilienmitglied am Herzen hat. Und so weiter. Und so fort. Und wie gehabt.

Es bedarf keiner bewaffneten Verbände wie in den faschistischen Umbrüchen des 20. Jahrhunderts. Es genügt der Fußballbund, der als Avantgarde der Überwachung und Sicherheit einmal vorangeht. Staat und Fußballbund werden sich in einem Parallelverfahren die Aufsicht über die friedlichen Fans teilen und mitteilen. Dem Staat bleiben die Hooligans und die Mühe mit denen. Die Fallbeispiele des Ungehorsams und der Unruhe. Böse. Böse. Aber Politiker, Politikerinnen und Fußballbundpräsidenten können in guter alter Kriegsrhetorik den Fans versprechen, "dass allen friedlichen Fans ihre Sicherheit auf deutschem Boden garantiert werden kann". Das sagen Merkel und Beckenbauer immer wieder und schauen staatsmännisch. Wie gesagt, es geht um Fußball.

Und das Spiel. Das Match. Beim Champions-League-Endspiel am 17. Mai in Paris. Als der Schiedsrichter dem Arsenal-Tormann Lehmann die rote Karte hinhielt. Da machten die anderen Spieler von Arsenal eine Bewegung. Ein Schritt weg war das. Eine Abwendung. Einen Augenblick sah es so aus, als gingen die jetzt weg.

Natürlich konnte nur ich das sehen. Als nicht fußballidentifizierte Person, die Fußballspiele anschaut. Für eine fußballidentifizierte Person wäre ein solcher Vorgang so unvorstellbar. Ist ein solcher Vorgang so unvorstellbar, dass diese Bewegungen gar nicht gesehen werden können. Beziehungsweise werden diese Bewegungen im Publikum mitgemacht. Alle Arsenalfans und die Fußballfachleute drehten ihre Schultern. Sahen auf ihre Schuhe. Schüttelten die Köpfe. Die Regeln haben dann aber gehalten. Widerwillig nahmen die Arsenalspieler den Kampf wieder auf. Lehmann hatte in seinem tragisch schleppenden Gang nach der roten Karte alle Energie mit sich genommen, und es dauerte lange, bis sich wieder ein Spielfluss einstellte. In der Fernsehversion des Spiels ist so ein Vorfall überhaupt nicht zu sehen. Die Fernsehversion eines Spiels konstruiert ohnehin einen völlig anderen Sport. Die Bildregie und der Kommentar zerschneiden den flüssigen Ablauf des Ballwechsels in Abschnitte und fokussieren auf Einzelleistungen und Einzelereignisse. Die Wiederholungen in Zeitlupe ästhetisieren diese Zerhackung und bauen eine neue konkurrierende Hierarchie auf. Die Hierarchie des Sehenkönnens der Kamera. Das macht die Fernsehversion erst interessant und verkaufbar. Ein einfaches Abbild des Spiels. So, wie das im Stadion aussieht. Das kann die Technik mit ihrem Zwang zum verkleinerten Ausschnitt ja nicht leisten. Früher war eine Übertragung bemüht, den Überblick der natürlichen Sicht so weit wie möglich nachzustellen. Seit den Siebzigerjahren ist die Fußballübertragung der Motor von Sportübertragungstechnik geworden und hat Mediengeschichte geschrieben. Der Überblick ist mittlerweile gegen die endgültige Betonung des Ausschnitts getauscht und in den Zeitlupezufahrten auf die Spitze getrieben. So weiß irgendeine der unzähligen Kameras dann immer alles über einen dieser Ausschnitte und nichts über das Ganze, das, der so hergestellten Medienlogik folgend, dann nicht aufscheint.

Am 17. Mai in Paris wurden in der Pause schon die Schiedsrichterentscheidungen durch die entsprechenden Passagen des Spiels auf den Videowalls kommentiert. Und jeder kann dann sein eigenes Urteil fällen. Das ist eine Fachurteilsdemokratisierung, die wie alle Scheindemokratisierungen zu einem wirkungslosen Nachurteil einer längst gefällten Entscheidung führt, aber jedem wichtiges Herumkommentieren überlässt. Ich bin gespannt, wie lange es gelingen wird, die Autorität des Schiedsrichters auf dem Spielfeld zu erhalten. Oder ob man nicht beginnen wird, dem Schiedsrichter jemanden vom Regiepult der Kameraufzeichnung an die Seite zu stellen und die Entscheidungen dem hohen Grad der Technisierung anzugleichen. Objektivierung würde das genannt werden. Die Funkverbindung ist vorhanden. Während früher die Flaggenzeichen des Linienrichters reichen mussten, kommuniziert heute der Schiedsrichter mit den Linienrichtern über Funk. Der Knopf im Ohr, den wir aus den Filmen kennen, die um das Weiße Haus spielen. Der kann auch mit der Regie verbunden werden.

Im Grund unterliegt die Position des Schiedsrichters dem gleichen Anpassungsverfahren wie der friedliche Fan. Die höchstmögliche Ansammlung von Datenmaterial soll Sicherheit herstellen. Objektivierung. Abkehr von menschlichen Entscheidungen. Und in beiden Fällen geht es um die Umgrenzung der Person. Beim Fan reicht es nicht mehr, wie eine Einzelperson sich benimmt. Beim Schiedsrichter steht die Entscheidung einer Einzelperson in Frage. Die Möglichkeiten der einzelnen Person werden so abgewertet. Das, was mit "menschliche Mittel" oder "menschliche Möglichkeiten" oder "menschliche Grenzen" beschreibbar ist. Das wird als schwach gesehen. Ist Schwäche. Diesen Vorgang haben wir in vielen anderen Lebensbereichen zugelassen. Kein Mensch würde heute einem Arzt vertrauen, der nicht eines der bildgebenden Medien zur Diagnose einsetzte. Aus diesem Vergleich wissen wir dagegen auch über die Grenzen dieser Verfahren und dass es sich weiterhin um Interpretation handelt. Mit keiner Gewähr auf objektive Richtigkeit.

Aber ein Gefühl von größerer Objektivität. Einer Annäherung an Objektivität. Das haben wir uns mit diesen Verfahren beibringen lassen. Es wird gerne vergessen, dass die Entscheidung weiterhin emotional begründet ist. Die Entscheidung wird entfernter und anonymer getroffen.
Im Fußballspiel würde dann auch nichts anderes passieren. Ein anderes Gefühl dem Spiel gegenüber. Wenn das Abbild wichtiger wird als der Blick. Die Entmachtung des Schiedsrichters wäre auch nur ein weiterer Schritt auf dem langen Weg aus der Versprachlichung zur Verbildlichung. Und wieder ein vollkommener Paradigmenwechsel, der unter der Bezeichnung "Fortschritt" abgelegt, übergangen werden kann.
Und die Schiedsrichter.Der Skandal von Turin hat die Fragilität des Systems offen gelegt. Unterbezahlte, aber notwendige Underdogs, die Entscheidungen über Spielermillionäre treffen sollen, die im nächsten Augenblick einer technisier-ten Überprüfung standhalten müssen. In einer Welt, in der die Auto-rität von Rechtlichkeit durch Abmachungen er- setzt wird. Abmachungen, die die Macht der Abmacher beschreiben. Wie soll da eine solche Figur wie der Schiedsrichter erhalten bleiben. - Und das Spiel. Fußball hat bei mir gegen das Theater gewonnen. In beiden Fällen werden die Körper der Mitwirkenden eingesetzt. Beim Fußball dann wenigstens für ein größeres Maß an Eigenentscheidungen. Die Regiearbeit wird im Training geleistet. Die Aufführung geht auf die Mitspieler zurück. Auf ihre Entscheidungen. Der Text wird während des Spiels geschrieben, und das ist dann ja auch das Faszinierende. Wie kunstvoll Rede und Gegenrede gestaltet werden können. Darin hat ja vor allem der Frauenfußball bewiesen, wie ästhetisch das zugehen kann. Wie in die Geschwindigkeit geworfen es sich um ein Messen handeln kann. Könnte.

Wirklich richtig. Wirklich reif ist beides nicht. Aus dem Theater kommt dann zwar die Unterwerfung unter die Stimme des Herrn. Des Regieherrschers. Aber dafür wenigstens keine Staatsmimikry, die in blanken Faschismus umschlagen kann. Die Voraussetzungen dafür liefern dagegen die Fußballorganisationen. Aber die sind ja auch nicht Fußball.

Fußball.Das ist der FC Maibach gegen den ASV Gigritspatschen, und es wird erst nachher und gemeinsam getrunken. Und am besten spielen die Frauenmannschaften. Die spielen ohnehin den spielerisch schöneren Fußball. Den Fußball, der nur auf der Weite des Spielfelds wahrgenommen werden kann. Mit einer Schiedsrichterin, die, in den Spielfluss eingebunden, menschliche Urteile trifft. Ein bisschen Individualismus halt. Personen, die wenigstens ihre Zurichtung noch gestalten und nicht gleich beim Ticketkauf ihre Selbstaufgabe hingebungsvoll betreiben

http://www.diepresse.com/Artikel.aspx?channel=s&ressort=jem&id=562837
 
Britisch-deutsche Streifen gegen Hooligans

Britische und deutsche Polizisten gehen seit Freitag in britischen Flughäfen gemeinsam auf Streife, um die Ausreise von Hooligans zur Fußball-WM nach Deutschland zu verhindern. Die Aktion wurde mit einer Zeremonie auf dem Flughafen von Manchester gestartet.

Der stellvertretende Polizeichef von Manchester, Stephen Thomas, sagte, die deutschen Beamten würden als eine Art Botschafter ohne Befugnisse zu Verhaftungen fungieren. Man hoffe, die demonstrativ gezeigte Solidarität der Behörden werde zu einer entspannten Atmosphäre während des Turniers beitragen.

Pässe abgegeben
Nach seinen Angaben gaben rund 90 Prozent der polizeibekannten 3.500 Hooligans und Störer mit Stadionverboten ihre Pässe ab. "Wenn Personen mit Stadionverboten am Flughafen auftauchen, werden sie verhaftet, vor Gericht gebracht, ins Gefängnis gesperrt oder mit Geldstrafen belegt", sagte Thomas.

Er sei zuversichtlich, dass es gelingen werde, den gewünschten Personenkreis an Reisen nach Deutschland zu hindern.

Anstößige Gegenstände in den Müll
Auf den Flughäfen wurden spezielle Mülleimer aufgestellt, in die WM-Touristen alle Gegenstände werfen sollen, die in Deutschland anstößig, beleidigend oder verboten sein könnten.

"Wir haben mit Fanklubs eng zusammengearbeitet um sicherzustellen, dass in Deutschland alles, was Hitler und die Nazi-Partei verherrlicht ein Straftatbestand ist und zur Verhaftung führt", sagte Thomas zu den "Surrender Bins". "Was sie hier als lustig empfinden, wird in Deutschland vielleicht nicht so aufgenommen."
FUS


http://sport.orf.at/fussball/?href=http%3A%2F%2Fsport.orf.at%2Ffussball%2Fticker%2F219853.html
FUS
 
Britische und deutsche Polizei gegen WM-Hooligans

Die britische Polizei geht mit Unterstützung deutscher Kollegen gegen die Einreise von Fußball-Hooligans nach Deutschland vor. An den wichtigsten britischen Flug- und Seehäfen haben gemeinsame Kontrollen begonnenWer zur Krawallmache nach Deutschland reisen wolle, bekomme bereits am Airport die Rote Karte, versprach der für die Hooligan-Abwehr verantwortliche stellvertretende Polizeichef des Großraums Manchester, Stephen Thomas. Zudem werde man versuchen, britischen Reisenden alle eventuell mitgeführten Nazi-Symbole abzunehmen.
Die deutschen Polizisten haben auf britischem Boden allerdings so gut wie keine Befugnisse. Sie dürfen zum Beispiel niemanden festnehmen. «Unsere deutschen Kollegen sind eher so etwas wie gute Botschafter ihres Landes», sagte Thomas beim symbolischen Start der Anti-Hooligan-Operation auf dem Flughafen von Manchester. «Wir hoffen, die deutschen Beamten tragen ein wenig dazu bei, hier gute Karnevalsstimmung für den Weltcup zu schaffen.»
Dagegen dürfen britische Polizisten, die in Deutschland im Einsatz sind, härter gegen britische Gewalttäter vorgehen. Allerdings wurden den meisten der rund 3500 amtlich bekannten englischen Hooligans bereits vorsorglich die Pässe abgenommen. Nur noch zehn Prozent von ihnen besäßen Reisedokumente, sagte Thomas. «Wenn einer von denen zu reisen versucht, werden wir ihn mit ziemlicher Sicherheit schnappen und einsperren oder ihm eine kräftige Geldstrafe verpassen.»
Für Nazi-«Mitbringsel» seien eigens Müllcontainer aufgestellt worden, berichtete der Polizeichef. «Wir arbeiten auch eng mit Gruppen zusammen, die den Fans klar machen, dass die Glorifizierung Hitlers und der Nazis in Deutschland unter Strafe steht», sagte er.
«Bis jetzt waren aber alle Reisenden sehr freundlich», berichtete Sandra Kessing, eine der in Manchester stationierten deutschen Polizeiangehörigen. «Ich denke, wir werden hier insgesamt eine gute Zeit haben. Allerdings ist es eine Schande, das manche Leute Deutschland immer noch mit Hitler assoziieren.»

http://de.sports.yahoo.com/02062006/30/britische-deutsche-polizei-wm-hooligans.html
 
Nach Krawallen in Warschau
Angst vor WM-Ausschreitungen



Knapp vier Wochen vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft haben polnische Hooligans durch schwere Krawalle in Warschau weiter Ängste geschürt, dass sie auch während des Turniers in Deutschland Ausschreitungen anzetteln könnten. Die Polizei nahm in der Nacht zum Sonntag mehr als 200 Krawallmacher fest, die in Anschluss an eine Erstligapartie randalierend durch die Altstadt der polnischen Hauptstadt zogen. Polen ist einer der drei WM-Gruppengegner Deutschlands. Die beiden Mannschaften treffen am 14. Juni in Dortmund aufeinander.

Die größtenteils betrunkenen Hooligans bewarfen die Polizisten mit Steinen und griffen die Beamten mit Zaunlatten an, wie ein Polizeisprecher sagte. Die Polizei ging mit Gummiknüppeln, Tränengas und Wasserwerfern gegen die Schläger vor. Rund 30 Beamte wurden verletzt. Schon im Stadion hatten rund 500 Anhänger von Legia Warschau für Ärger gesorgt. Die Polizisten bildeten eine Absperrkette vor den Rängen, um die Hooligans davon abzuhalten, den Rasen zu stürmen. Legia Warschau, das bereits vor der Partie als polnischer Fußballmeister feststand, verlor das Spiel gegen den Erzrivalen und Saisonzweiten Wisla Krakau.

In den vergangenen Jahren ist es in Polen immer häufiger zu Ausschreitungen von Hooligans gekommen. Den am Wochenende Festgenommenen droht eine Anklage. Im Falle eine Verurteilung sind unter anderem Gefängnis- oder hohe Geldstrafen möglich.

http://www.n-tv.de/667402.html
 
Britische Polizei geht gegen Hooligans vorDie britische Polizei geht mit Unterstützung deutscher Kollegen gegen die Einreise von Hooligans nach Deutschland vor. Gemeinsame Kontrollen haben an den wichtigsten britischen Flug- und Seehäfen begonnen. Wer zur Krawallmache nach Deutschland reisen wolle, bekomme bereits am Airport die Rote Karte, versprach der für die Hooligan-Abwehr verantwortliche stellvertretende Polizeichef des Großraums Manchester, Stephen Thomas.


http://www.finanztreff.de/ftreff/news.htm?id=25516705&r=0&sektion=sport&awert=&u=0&k=0
 
Steinmeier warnt vor Hooligan-HysterieBundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat vor Hysterie im Zusammenhang mit Hooligans im Vorfeld der WM gewarnt. "Die übergroße Mehrheit der Fans, egal woher, kommt doch nicht, um Krawall zu machen. Die wollen ein schönes Spiel sehen", sagte Steinmeier der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. "Wir sollten hier nicht hysterisch und voller Angst sein, sondern die eigentliche Herausforderung des Spiels und der WM für Deutschland im Auge behalten: die sportliche." Darüber hinaus wandte sich Steinmeier deutlich gegen Rassismus. Fußballfreude und Rassismus seien unvereinbar, sagte er. "Ein echter Fußballfan kann kein Rassist sein." In der Bundesliga spielten viele Profis, die nicht aus Deutschland stammten. "Da schießen Afrikaner, Südamerikaner, Asiaten Tore für deutsche Mannschaften und alle jubeln ihnen zu. Mit Gerald Asamoah und David Odonkor spielen zwei farbige Deutsche für uns bei der WM, auf die wir stolz sein können."

http://www.finanztreff.de/ftreff/news.htm?id=25521830&r=0&sektion=sport&awert=&u=0&k=0
 
"Spiele im Hochsicherheitstrakt"



INTERVIEW MAURITIUS MUCH
taz: Herr Hirsch, finden Sie das deutsche Sicherheitskonzept zur WM weltmeisterlich?
Burkhard Hirsch: Bei einem derartigen Event spielt die Sicherheit natürlich eine große Rolle. Aber wenn man Fußballspiele im Hochsicherheitstrakt abhalten will, dann ändert sich der Charakter solcher fröhlichen Feste, die nicht eine Parade der Sicherheitsmöglichkeiten sein sollen.
Was macht die WM denn zum Hochsicherheitstrakt?
Wenn man hört, dass die Bundeswehr alarmiert werden soll und mit vielen tausend Soldaten im Inland eingesetzt werden soll, wenn über dem deutschen Luftraum Awacs-Überwachungsflugzeuge der Nato kreisen, dann sind all das Vorgänge, die einer freien Gesellschaft nicht entsprechen und die man nicht akzeptieren kann. Man hat den Eindruck, dass die WM genutzt wird, um unter Beschwörung der Sicherheit nun alles Mögliche zu etablieren, was die Gesellschaft unter normalen Umständen nie akzeptieren würde.
Zum Beispiel?
Umfangreiche Grenz- und Personenkontrollen, eine Videoüberwachungsinflation, die Speicherung der DNA-Dateien so genannter Hooligans auf Vorrat, das mobile Scannen von Kfz-Kennzeichen. Es ist eine Gelegenheit, die ganze Wunderwelt auszubauen in der Erwartung, dass der Bürger wegen dieses Ausnahmezustands WM das akzeptiert. Nur wenn die Maßnahmen einmal eingeführt worden sind, dann habe ich noch niemals gehört, dass sie hinterher wieder abgeschafft wurden.
Man hat den Eindruck, dass das die Bevölkerung auch nicht sonderlich stört.
Ich denke, viele Bürger haben das Gefühl, diese Maßnahmen würden sie nicht treffen. Sie können sich nicht vorstellen, dass es umfangreiche Dateien gibt, in denen nicht nur Straftäter erfasst sind, sondern auch Leute, von denen die Polizei meint, sie könnten vielleicht in Zukunft eine Straftat begehen. Aber der normale Bürger hat das Gefühl: Ich werde davon nicht berührt. Er will für sich selbst mehr Sicherheit und sie mit der Freiheit der anderen bezahlen. Das ist politische Zechprellerei.
Vor dreißig Jahren waren Sie Innenminister in Nordrhein-Westfalen. Waren denn die Bürger damals schon bereit, zugunsten der Sicherheit auf Bürgerrechte zu verzichten?
Die Neigung dazu war immer da. Aber der 11. September hat sie noch verstärkt. Man kann sich ja nur schwer dem Eindruck dieser Flugzeuge entziehen, die in das World Trade Center hineingeflogen wurden. Es war das erste Mal, dass man Terroranschläge live und beliebig oft im Fernsehen sehen konnte.
Glauben Sie, dass die Sicherheitsbehörden die Gefahr eines terroristischen Anschlags während der WM aufbauschen, um überzogene Sicherheitsmaßnahmen zu rechtfertigen?
Davon bin ich überzeugt. Ich halte die Sicherheitsmaßnahmen für wirklich übertrieben. Ich halte Ausschreitungen von Hooligans für denkbar, aber ich schätze die Wahrscheinlichkeit eines islamistischen Terroranschlages als sehr gering ein.
Die Behörden befürchten besonders, dass Hooligans an den Großbildleinwänden Krawalle machen. Deshalb will man Videoüberwachung installieren. Ist das ein Allheilmittel?
Nein, Videoüberwachungen führen nicht dazu, eine Straftat zu verhindern. Der Täter, der eine Straftat begehen will, weiß, dass es Videoüberwachung gibt. Also begeht er sie woanders.
Berlins Innensenator Körting setzt private Sicherheitsdienste ein, um das große Fan-Fest mit Video zu überwachen. Im Gegensatz zur Berliner Polizei dürfen die privaten Dienste die Daten speichern und nicht nur bei konkreten Gefahren aufzeichnen. Ist das nicht auch ein Eingriff in die Bürgerrechte?
Ich kenne dieses Detail des Berliner Polizeigesetzes nicht. Aber eines ist klar: Wenn man private Dienste einsetzt, dann dürfen sie natürlich keine größeren Befugnisse haben als die Polizei.
Um WM-Tickets zu bekommen, musste man persönliche Daten und auch die Personalausweisnummer angeben. Was halten Sie davon?
Wer sich eine Eintrittskarte kauft, der lässt sich ja darauf ein. Es ist dann für den Einzelnen interessant zu wissen, was mit seinem Namen und seiner Adresse passiert. Werden sie gesammelt und für die Werbewirtschaft verwendet? Wenn die Leute damit einverstanden sind, dann habe ich nichts dagegen.
Was stört Sie dann?
Ich bin entschieden gegen die Sicherheitsüberprüfungen. Nehmen Sie die Mitarbeiter von Firmen in den WM-Stadien. 250.000 Leute, die die Stühle abwischen, den Rasen in Ordnung halten, Eis verkaufen. Verfassungsschutz und Polizei überprüfen jeden Einzelnen, nicht etwa nur im normalen Bundeszentralregister, in dem Straftaten gespeichert sind, sondern auch in diesen ganzen herrlichen Verdachtsdateien unter dem Motto der Freiwilligkeit. Nur wenn einer sagt, ich bin damit nicht einverstanden, dann fliegt er bei seinem Arbeitgeber sofort raus.
Während der WM wird es Personen geben, die Meldeauflagen bekommen oder ihr Haus nicht verlassen dürfen, bloß weil der Verdacht besteht, dass sie Krawall machen könnten. Was kann man dagegen tun?
Da muss der Einzelne sich dagegen wehren. Wenn er sagt, ich bin als Unschuldiger in so einer Datei gespeichert, dann muss er sich wehren.
Wie kann er das machen?
Er kann zu Datenschutzbeauftragten gehen. Er kann auch die Polizei auffordern, ihn zu löschen, und notfalls Verwaltungsklage erheben.
Ein Würstchenverkäufer, der in so einer Datei ist, kann der in der Kürze der Zeit noch etwas unternehmen?
Das ist genau das Problem. Deshalb halte ich gerade diese Maßnahme für völlig überzogen und für unvertretbar, weil die Leute sich aus zeitlichen Gründen nicht mehr wehren können.
Halten Sie es eigentlich für einen Zufall, dass in der Hooligan-Datei heute innerhalb eines einzigen Jahres 1.000 neue Personen gespeichert wurden?
Das ist schwer zu sagen. Aber man darf bei aller Kritik nicht außer Acht lassen, dass es gerade im Zusammenhang mit Fußballspielen Krawalle gegeben hat. Man denke nur daran, dass in Lens der Polizeibeamte Daniel Nivel 1998 fast erschlagen worden ist. Es gibt ja wirklich Zeitgenossen, die so unerfreulich sind, dass man sie nicht ins Stadion lassen darf. Das finde ich in Ordnung, aber immer unter der Voraussetzung, dass sie als Hooligans einzustufen sind.
Wenn man Sie reden hört, fragt man sich, wo die laute Kritik Ihrer Partei bleibt.
Die FDP hat einen Antrag in den Bundestag eingebracht, der sich gegen die Sicherheitsüberprüfungen wendet und sie für zukünftige Fälle anders handhaben will.
Aber davon hat man in der Öffentlichkeit wenig gehört.
Es ist von der Fraktion ein offizieller Antrag in den Deutschen Bundestag eingebracht worden. Er ist im Plenum behandelt worden und in die Ausschüsse verwiesen worden. Das ist der normale Weg. Wie schnell dann entschieden und beraten wird, ist ein Vorgang, der von der Mehrheit des Bundestags gesteuert wird, den eine Minderheit nicht durchsetzen kann.
Müsste man sich nicht auch in der Öffentlichkeit noch viel deutlicher äußern?
Ich habe mich dazu geäußert.
Sie gehören ja, mit Verlaub, nicht zur aktuellen Parteispitze. Das ist doch vor allem Herr Westerwelle gefragt?
Ich bin nicht bereit, das hier in einer besonderen Weise zu kritisieren. Mehr, als dass die Fraktion dagegen vorgeht, kann man nicht erwarten. Das hat sie getan. Sie hätte es vielleicht ein bisschen früher machen können.
Sie haben vor dem Bundesverfassungsgericht gegen den großen Lauschangriff und den möglichen Abschuss von Flugzeugen geklagt und gewonnen. Werden Sie gegen den Einsatz der Bundeswehr im Inneren klagen?
Was das angeht, muss man erst mal warten, was der Verteidigungsminister vorhat. Ich sehe mit einiger Beunruhigung, dass er dauernd mit einem Weißbuch herumwedelt, dessen Inhalt ich aber noch nicht kenne. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Sicherheit der Bürger dadurch verbessert wird, dass ich überall im Inland Militär aufstelle. Ich halte das für eine ganz gefährliche Entwicklung. Das ist der Beginn der Militarisierung der Politik.
Innenminister Schäuble wollte den Objektschutz durch die Bundeswehr zur WM, hat aber die nötige Grundgesetzänderung nicht rechtzeitig hinbekommen. Kommt die Änderung denn nach der WM?
Das hängt zunächst einmal von den Sozialdemokraten ab. Wolfgang Schäuble braucht ja eine Zweidrittelmehrheit in Bundestag und Bundesrat. Wenn er die erreicht, die Bundeswehr im Inland einsetzen und sie bevollmächtigen kann, auch Unschuldige zu töten, dann werden wir uns in Karlsruhe wiedersehen.

http://www.taz.de/pt/2006/06/03/a0126.1/text
 
"Keiner weiß, ob Problemfans kommen"
trans.gif
trans.gif
trans.gif
Polen spielt in Wolfsburg und Salzgitter – Die Polizei sieht sich für alles gerüstet
trans.gif
trans.gif
trans.gif
trans.gif
trans.gif


SALZGITTER. Ein Stück WM in Salzgitter. Das soll das Spiel am Dienstag gegen die Stadtauswahl werden. Doch mit der polnischen Mannschaft könnten auch deren gefürchtete Fans kommen.
"So ein Testspiel ist für Krawallmacher doch gar nicht attraktiv genug", glaubt Bernd Gersdorff. Er ist der Sprecher der Salzgitter AG und hat mit seinen Kontakten geholfen, die polnische Nationalmannschaft ins "Stadion am See" zu holen.
Bislang sind die Erkenntnisse der Polizei zu einem Besuch von Hooligans äußerst gering. "Keiner weiß, wer kommt, wie viele es sind und ob Problemfans dabei sind", sagt Kurt Hake, Einsatzleiter der Polizei in Salzgitter.
Einen ersten Anhaltspunkt bekommt er heute in Wolfsburg, wo die polnischen Spieler ihre Form gegen Kroatien testen.
Ein Problem sei, sagt der Braunschweiger Polizei-Sprecher Thomas Geese, dass die polnischen Kollegen nur wenig über die Hooligan-Szene wüssten. Ausreise-Verbote sind so kaum zu erteilen.
Dabei könnten sie zur WM bitter nötig sein. Immerhin haben polnische Fans im Internet bereits angekündigt, dass sie Weltmeister würden – im Krawallmachen.
Dennoch glaubt Thomas Geese, dass sowohl in Wolfsburg als auch in Salzgitter alles friedlich abläuft: "Die Hooligans wollen doch gerne zur Fußball-Weltmeisterschaft. Wenn sie schon im Vorfeld Krawall machen, wissen sie, dass daraus nichts wird." Dennoch sei man für alles gerüstet.
In Wolfsburg ist immerhin das zweitgrößte Polizeiaufgebot aller Zeiten zur Stelle. In Salzgitter schweigt man lieber über die Zahl der Einsatzkräfte.
Wie die Polizei will auch die Fifa nichts dem Zufall überlassen. Sie hat die Stadien genau in Augenschein genommen. Und strenge Auflagen gemacht. Ein Sicherheitsdienst aus Hannover schickt deshalb nach Salzgitter mehr als 150 Mann. Sie sorgen auch bei der WM in der Landeshauptstadt für Ruhe auf den Rängen.
Und sollte es heute doch zu Krawallen in Wolfsburg kommen, wird noch einmal aufgestockt. Doch das ist Thomas Geese zu viel Pessimismus: "Die Menschen können wirklich ohne Angst in die Stadien gehen. Dafür sind wir als Polizei ja da."
trans.gif


http://www.newsclick.de/index.jsp/menuid/2046/artid/5490872
 
Die Polizei ist für die Fußball-WM gut gewappnetDienstplan gemäß SpielplanMehr Personal als sonst im Einsatz – „Werden nicht tatenlos zusehen“
Wenige Tage vor dem Beginn der Fußballweltmeisterschaft ist die Debatte um das Sicherheitskonzept neu entfacht. Doch nicht nur an den Spielorten stehen Hundertschaften von Sicherheitspersonal bereit. Auch die Heidenheimer Polizei ist für mögliche ausufernde Feierlichkeiten gerüstet.Ein friedliches Turnier soll es werden. Wenn die Welt zu Gast bei Freunden ist, darf kein Platz sein für Hooligans, Rangeleien oder sonstige Ausschreitungen, so lautet der Konsens. Die Diskussionen um die Sicherheit bei der anstehenden Fußballweltmeisterschaft wurden jedoch durch gewaltsame Vorfälle in der jüngsten Vergangenheit wieder angeheizt.
In der ganzen Bundesrepublik wird das Turnier gespannt verfolgt werden. An vielen Orten wird es Menschenansammlungen und Feierlichkeiten geben. Die Gefahr, dass einzelne dabei über die Stränge schlagen können, ist immer vorhanden. Deshalb bereitet sich die Polizei auch außerhalb der Städte, in denen gespielt wird, auf mögliche Ausnahmezustände vor.
Davon sind auch die Heidenheimer betroffen. Wie Polizeisprecher Horst Baur bestätigte, wird die Direktion an der Brenz deutlich mehr Personal als sonst zu dieser Jahreszeit im Einsatz haben. Der Dienstplan des Führungs- und Einsatzstabs wurde dem Spielplan der WM angepasst, wobei man sich je nach Verlauf auf spontane Siegesfeiern verschiedener Nationen einstellt. Urlaub wird den Beamten während des Turniers nur in Ausnahmefällen gewährt.
Einsätze können dabei auch über die Grenzen des Landkreises hinaus anfallen. Ein gemeinsam erstelltes Konzept sieht vor, dass bei Personalknappheit in prekären Fällen auch Interventionskräfte aus Aalen oder Göppingen nach Heidenheim angefordert werden können.
Von den vielfach erwähnten polizeibekannten Hooligans ist Baur zwar nichts bekannt. Doch selbst bei Spielen des Heidenheimer SB habe man die Erfahrung gemacht, dass es auch hier „der Gewalt nicht abgeneigte Fankategorien“ gebe. „Wir müssen uns aber vor allem auf Feierlichkeiten gefasst machen, die aus dem Ruder laufen können“, so der Polizeisprecher. „Dabei appellieren wir an die Vernunft jedes Einzelnen, beim Feiern die nötige Rücksicht auf andere zu nehmen.“ Autokorsos stehe man da eher skeptisch gegenüber, da zu oft Alkohol im Spiel sei oder Hauptverkehrsstraßen blockiert würden.
Baur betont, die Polizei habe nichts gegen feiernde Fußballfans, werde aber bei Ausschreitungen keinesfalls tatenlos zusehen. Die klare Botschaft der Polizei laute, dass für Randalierer und Rowdys die Feierlichkeiten durchaus in Gewahrsam enden könnten.
http://www.hnp-online.de/index.php?mode=full&cat=&open=&open_u=&&minDate=&begin=0&id=208608
 
Leipzig: Auftakt des Daniel-Nivel-Fußballcup
spacer.gif

spacer.gif
In Leipzig hat eines der größten europäischen Fußballturniere begonnen. Etwa 3.000 Amateur-Fußballer aus aller Welt sind zum Daniel-Nivel-Cup gekommen - unter ihnen auch Polizisten und Feuerwehrleute. Sie wollen mit dem Turnier ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und Gewalt setzen. Bis Sonntag sind fast 500 Spiele geplant. Der Daniel-Nivel-Cup findet bereits zum vierten Mal statt. Der Cup soll an den französischen Polizisten Nivel erinnern. Er wurde bei der Fußball-WM 1998 von deutschen Hooligans zusammengeschlagen. Seitdem ist er schwer behindert.
http://www.mdr.de/nachrichten/meldungen/2976561.html
 
Fussball
"Zu Gast bei Freunden" ist das Motto der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland. Doch nicht alle Fans, die zu den Spielen kommen werden, haben friedliche Absichten. Hooligans, gewaltbereite Fans, für die das Spiel oftmals nur Anlass zu gewaltsamen Ausschreitungen, aber auch ritualisierten Schlägereien mit den Fans der gegnerischen Mannschaft ist, werden befürchtet. Der Regisseur Peter Lüders hat aus dem Buch des Amerikaners Bil Buford, der Hooligans quer durch England, nach Deutschland und Italien begleitete, ein Theaterstück gemacht, das am Tag des WM-Eröffnungsspiel Premiere hat.


http://www.theaterkanal.de/theater_im_tv/foyer_2006_06_10/
 
Kurzer Prozess mit Hooligans: Deutsche Justiz will während WM hart durchgreifen

  • Richter und Ankläger legen Sonderschichten ein
  • "Mobile Gewahrsamzellen": Käfige für Randalierer
Kurzer Prozess für Straftäter bei der Fußball-WM: Die deutsche Justiz rüstet personell während des vierwöchigen Mega-Ereignisses deutlich auf und dürfte zudem bei Störefrieden und Kriminellen verstärkt von der Möglichkeit beschleunigter Verfahren Gebrauch machen. Zugleich werden im Justizvollzug vorsorglich die räumlichen Kapazitäten aufgestockt - Bundesländer wie beispielsweise Nordrhein-Westfalen halten dazu Container bereit, in denen Gewalttäter nach ihrer Festnahme vorübergehend untergebracht werden können.
Für Staatsanwälte und bestimmte Richter werden während des Turniers zusätzliche Bereitschaftsdienste eingerichtet - Vertreter der Staatsanwaltschaft sind dann rund um die Uhr erreichbar, um bei Festnahmen über ihr weiteres Vorgehen gegen Hooligans zu entscheiden. Außerdem stehen mehr Richter bereit. Beim Amtsgericht der WM-Stadt Hannover zum Beispiel werden zwei Richter und vier weitere Bedienstete aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Celle zur Unterstützung hinzugezogen. Wie in anderen Bundesländern werden in Hannover zudem Staatsanwälte speziell für die Bearbeitung von Delikten im Zusammenhang mit der WM abgestellt.

Beschleunigtes Verfahren
Auch die Amtsanwaltschaft Berlin wird am Bereitschaftsgericht Tempelhofer um bis zu zehn Amtsanwälte mehr als sonst einsetzen. Damit soll sichergestellt werden, dass Verfahren gegen Kriminelle aus dem Fußball-Umfeld schnell abgeschlossen werden können - im Idealfall innerhalb weniger Stunden. Grundlage dafür ist das bereits seit 1877 in der Strafprozessordnung verankerte so genannte beschleunigte Verfahren, das in "normalen Zeiten" allerdings eher selten angewandt wird. Voraussetzung für einen solchermaßen kurzen Prozess ist eine klare Beweislage; außerdem darf die Freiheitsstrafe für den Beschuldigten ein Jahr nicht überschreiten.

Hoffen auf abschreckende Wirkung
Die Entscheidung darüber, ob WM-Straftäter im beschleunigten Verfahren abgeurteilt werden, obliegt allerdings ausschließlich dem jeweiligen Gericht. Wegen der auf ein Jahr begrenzten Freiheitsstrafe kommen solche Verfahren, in denen auf Zeugenvernehmungen verzichtet wird und ansonsten übliche Fristen wegfallen, auch kaum bei schweren Gewalttaten in Betracht. Dennoch hofft man in Justizkreisen, dass schon die Möglichkeit einer kurzen Verfahrensdauer auf potenzielle Straftäter abschreckend wirkt.

Notbelegungspläne für Gefängnisse
Wegen der womöglich steigenden Zahl von Untersuchungshäftlingen während der WM gelten zudem für zahlreiche Gefängnisse Notbelegungspläne; außerdem wurden Transportbereitschaften eingerichtet. In der Hauptstadt beispielsweise soll die Fahrbereitschaft des Berliner Justizvollzugs den Gefangenentransport aus polizeilichen Sammelstellen gewährleisten - in enger Absprache mit der Polizei.

Käfige für Hooligans
In Nordrhein-Westfalen müssen Hooligans damit rechnen, vorübergehend in Käfigen zu landen. Wie schon zuvor bei großen Demonstrationen - u.a. anlässlich von Castor-Transporten von radioaktiven Müll - wird das bevölkerungsreichste Bundesland bei Bedarf "mobile Gewahrsamzellen" einsetzen. Die transportablen Käfige werden in großen Hallen aufgestellt. Diese Zellen sind zwar alles andere als luxuriös; sie verfügen aber immerhin über Trennwände als Sichtschutz und über Toiletten.

Außenminister warnt vor Hysterie
Der deutsche Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat vor Hysterie im Zusammenhang mit Hooligans im Vorfeld der Fußball-WM gewarnt. "Die übergroße Mehrheit der Fans, egal woher, kommt doch nicht, um Krawall zu machen. Die wollen ein schönes Spiel sehen", sagte Steinmeier der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

"Wir sollten hier nicht hysterisch und voller Angst sein, sondern die eigentliche Herausforderung des Spiels und der WM für Deutschland im Auge behalten: die sportliche. Und da ist zum Beispiel Polen ein schwerer Gegner."

Darüber hinaus wandte sich Steinmeier deutlich gegen Rassismus. Fußballfreude und Rassismus seien unvereinbar, sagte er. "Ein echter Fußballfan kann kein Rassist sein." In der Bundesliga spielten viele Profis, die nicht aus Deutschland stammten. "Da schießen Afrikaner, Südamerikaner, Asiaten Tore für deutsche Mannschaften und alle jubeln ihnen zu. Mit Gerald Asamoah und David Odonkor spielen zwei dunkelhäutige Deutsche für uns bei der WM, auf die wir stolz sein können."

http://www.networld.at/index.html?/articles/0622/206/142198.shtml
 
300 britische Hooligans gaben Pass nicht ab


8107922,tid=d.jpg


Britische Hooligans
Wenige Tage vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft haben mehr als 300 englische Hooligans ihre Pässe noch nicht wie angeordnet bei den Behörden abgegeben. Das britische Innenministerium schloss nicht aus, dass einige von ihnen nach Deutschland eingereist sind.




3000 gaben den Pass ab
Etwa 100 gewaltbereite Fans, die gegen die Auflagen der Behörden verstießen, habe die Polizei aber bereits dingfest gemacht, hieß es in London. Derzeit werde noch nach etwa 200 weiteren Hooligans gesucht. Insgesamt richtet sich das Ausreiseverbot gegen mehr als 3300 Personen, die bereits als Gewalttäter aufgefallen waren. 3000 hätten den Ausweis schon freiwillig abgegeben. Alles in allem werden bei der am Freitag beginnenden Weltmeisterschaft rund 100.000 Fans aus England erwartet.

Bis zu einem halben Jahr Gefängnis
Damit die Schläger nicht ausreisen können, finden an den wichtigsten britischen See- und Flughäfen Kontrollen statt. Auch deutsche Polizeibeamte sind daran beteiligt. Die Daten der noch fehlenden 200 Hooligans wurden an den britischen Grenzschutz und an die deutschen Behörden weitergeleitet. Wer sich weigert, den Pass auszuhändigen, muss mit einer Gefängnisstrafe von bis zu sechs Monaten und einer Geldbuße in Höhe von 7250 Euro rechnen.


Ads_kid=0;Ads_bid=0;Ads_xl=0;Ads_yl=0;

Amtshilfe aus Polen
Die polnische Polizei wird mit Blick auf Hooligans während der WM 68 Beamte nach Deutschland schicken. Die Behörden gäben auch Informationen über geplante Reisen polnischer Fangruppen an deutsche Behörden weiter, sagte ein Polizeisprecher der "Tageszeitung". Gleichzeitig kritisierte er, die polnischen Hooligans als die Hauptgefahr für die WM darzustellten. Das Problem existiere in ganz Europa, erklärte er. Die Behörden im Nachbarland gehen von 2000 bis 2500 gewaltbereiten und Gewalt suchenden Fans aus.

Innenministerium zuversichtlich
Gregor Rosenthal, der WM-Sicherheitsbeauftragte im Innenministerium, ist zuversichtlich, dass die Schutzvorkehrungen greifen: "Man ist nie 100-prozentig sicher, dass nichts passiert. Aber was an Vorbereitungen zu leisten war, haben wir geleistet." Die internationale Zusammenarbeit sei bislang einmalig für ein solches Ereignis: Der Bund führte nicht nur Gespräche mit den 31 Teilnehmerstaaten, sondern auch mit den Nachbarländern.
Auch Rechtsextreme im Visier
"Wir haben sehr umfangreiche Sicherheitsempfehlungen aufgestellt." So würden bei den öffentlichen Veranstaltungen mit Großbildeinrichtungen Einlasskontrollen konsequent durchgeführt, Glasflaschen und anderes dürften nicht mitgebracht werden, Videoüberwachung sei an der Tagesordnung. "Ich würde dazu raten, bestimmte Dinge ähnlich wie in ein Flugzeug nicht mitzunehmen", sagt Rosenthal. Insbesondere Rechtsextreme wurden von den Behörden zur WM "sehr eng in den Blick genommen". Genau ermittelt und vielfach schon im Vorfeld angesprochen worden seien Menschen, die sich sowohl in der Hooligan- als auch in der Rechtsextremismus-Szene bewegten.

http://onnachrichten.t-online.de/c/81/07/15/8107154.html
 
Polens Hooligans demonstrieren Gewaltbereitschaft


7921064,tid=d.jpg


Neigen schnell zur Gewalt: Fußballfans von Legia Warschau
Kurz vor Beginn der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland haben polnische Hooligans mit Krawallen ihren schlechten Ruf untermauert. Nach einem Spiel zwischen dem neuen polnischen Meister Legia Warschau und dem Erzrivalen Cracovia aus Krakau lieferten sie sich am Wochenende in der polnischen Hauptstadt eine Straßenschlacht mit der Polizei. Und so wächst die Sorge, gewaltbereite Schlachtenbummler aus Polen könnten sich zur WM auf den Weg nach Deutschland machen. Ein Grund mehr für deutsche und polnische Polizisten, ihre gemeinsamen Übungen an der Grenze fortsetzen. Die polnische Regierung will die Maßnahmen gegen gewalttätige Fußballfans verschärfen.

Ärger wegen Alkohol
Die Krawalle in Warschau begannen, als Tausende von Legia-Fans in der Nacht zum Sonntag zur Altstadt zogen, um dort den achten Meistertitel in der Geschichte ihrer Mannschaft zu feiern. Als Verkäufer in einem Geschäft sich weigerten, ihnen Alkohol zu verkaufen, gerieten die Fans in Aufruhr. Die Fußball-Rowdies bewarfen die Polizei mit Pflastersteinen und demolierten Stühle und Tische von Restaurants auf der Straße. Die Polizei ging mit Wasserwerfern, Tränengas und Schlagstöcken gegen die Randalierer vor. Bilanz der Krawallnacht: 54 Polizisten wurden verletzt, einer davon schwer. 232 Randalierer nahm die Polizei vorübergehend fest, gegen 71 wurde Anzeige erstattet. Ihnen drohen bis zu zehn Jahren Haft.
Wie viele kommen nach Deutschland?
Hooligans aus Warschau und Krakau gelten als besonders gewalttätig. Bei Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern zweier rivalisierender Krakauer Fußballklubs wurde vor kurzem sogar ein 21 Jahre alter Fußball-Fan erstochen. Doch unklar ist, wie viele polnische Hooligans planen, während der Weltmeisterschaft nach Deutschland zu fahren. Polen spielt in der Vorrunde in derselben Gruppe wie Deutschland. Am 14. Juni treffen die beiden Teams in Dortmund aufeinander.
Keilerei im Wald
Nach Angaben der polnischen Vereinigung "Nigdy Wiecej" (Nie wieder), die Rassismus und Neonazismus bekämpft, fühlen sich die polnischen Hooligans durch das große Medienaufgebot während der WM ermutigt. "Eine große Gruppe polnischer Hooligans bereitet sich darauf vor, nach Deutschland zu reisen", sagt der Sprecher der Organisation, Marcin Kornak. "Sie organisieren sich schon, bereiten sich auf die WM vor, um auf Hooligans anderer Länder zu treffen." Bereits im November verabredeten sich Hooligans aus Polen und Deutschland zu einer Keilerei in einem Wald in Brandenburg. Schnellverfahren geplant
Polen hat inzwischen 600 Unruhestiftern verboten, während der WM nach Deutschland zu reisen. Nach den jüngsten Auseinandersetzungen vom Wochenende will die polnische Regierung bereits geplante Maßnahmen gegen gewaltbereite Fußballfans beschleunigen. Justizminister Zbigniew Ziobro will insbesondere Schnellverfahren für Gewalttäter einführen, die auf frischer Tat ertappt werden. Die Zugangskontrollen zu Stadien will er nach britischem Vorbild verschärfen.
"Niemandem in die Schuhe schieben"
Ob die polnischen Hooligans aggressiver sind als andere, dazu äußern sich deutsche Behörden sehr zurückhaltend. "Polen hat ein Hooligan-Problem", sagte Innenminister Wolfgang Schäuble Anfang der Woche in einem Interview mit dem Berliner "Tagesspiegel". Der Minister unterstrich aber zugleich: "Das größte Problem haben wir mit deutschen Hooligans, das müssen wir nicht den Nachbarnländern in die Schuhe schieben." Schäuble verwies auf die gemeinsamen Polizeiübungen an der Grenze. "Die Kooperation ist so vertrauensvoll, dass ich mir mit dem polnischen Amtskollegen Ludwik Dorn das Vorrundenspiel zwischen unseren Ländern anschaue."

http://onnachrichten.t-online.de/c/79/20/75/7920754.html
 
Tv

Gestern abend war übrigens der Film 'Hooligan' zu sehen.
Ein, wie ich finde, sehr gut gemachter Film mit superguten Schauspielern. Der räumt unter anderem mit diversen Vorurteilen auf, hält dem geneigten Gewalttäter aber auch prima den Spiegel vors Gesicht.
Hinzu kommt mein Eindruck, dass da im Vorfeld allerbestens recherchiert wurde.

Absolut sehenswert!
 
Guido schrieb:
Gestern abend war übrigens der Film 'Hooligan' zu sehen.
Ein, wie ich finde, sehr gut gemachter Film mit superguten Schauspielern. Der räumt unter anderem mit diversen Vorurteilen auf, hält dem geneigten Gewalttäter aber auch prima den Spiegel vors Gesicht.
Hinzu kommt mein Eindruck, dass da im Vorfeld allerbestens recherchiert wurde.

Absolut sehenswert!

Hab ich auch so gesehn. Sehr sehr guter Film. :)
 
@ Faxe. Du glaubst doch nicht ernsthaft, das irgenwer deine kompletten 7000 post's hier durchliest, oder?

Ich kanns nicht mehr hören, Geschweige denn sehen.

Panikmache Alez.:gern:
 
Tschuldigung...ist meiner Meinung nach Bloedsinn..es geht doch nicht um den 'Hooligan'...es geht um die Arsc...er, die egal was in Grund und Boden treten ohne Grenzen, ohne minimale Grundsaetze und Regeln. Hier geht es um 2 voellig verschiedene Paar Schuhe...wenn erlaubt..den arbeitenden, sich bemuehenden und lebenden Menschen der 'Hobby,Neigung....(Was auch immer)' 'Hooligan' hat...und auf der anderen Seite Moerder und Verbrecher, die aus Frust und ohne Regeln keien Grenzen kennen...nach dem Motto...'Am Boden ? Super..dann nochmal mit Springerstiefeln draufspringen'..oder ' Einzelner Typ mit Frau und Kindern..., SUPER, der ist faellig'...
Das sind zwei ganz grosse und verschiedene Paar Schuhe...
 
Faxe schrieb:
Polens Hooligans demonstrieren Gewaltbereitschaft

Am Freitag Nachmittag/Abend sollen laut Schalker Aussagen einige Sonderzüge aus Polen in GE ankommen.
Samstag dann Ecuador-Polen soweit ich weiß.
 
Neun britische Hooligans an Grenze zu Tschechien zurückgewiesen


Sankt Augustin (dpa) - Die Bundespolizei hat in den vergangenen Tagen neun gewaltbereiten britischen Hooligans an der deutsch- tschechischen Grenze die Einreise verweigert. Sie hätten offenbar diesen indirekten Weg gewählt, um nach Deutschland zu kommen, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Die Zahl der Hooligans an den Grenzen werde mit Beginn der WM-Spiele sicher noch zunehmen. Die Bundespolizei wird von 45 Beamten aus Großbritannien unterstützt.
 
10. Juni 2006, 10:31; Letzte Aktualisierung: 11:07

Hooligans trüben WM-Auftakt

Polizei nimmt mehrere Personen fest

In Frankfurt ist es in der Nacht zum Samstag zu Schlägereien und Sachbeschädigungen gekommen. Unter anderem seien drei Deutsche und drei Engländer vorläufig festgenommen worden, teilte die deutsche Polizei mit.

Vermutlich englische Hooligans hätten die Aussenbestuhlung eines Lokals in der Innenstadt zerschlagen. Darauf habe sich eine handfeste Schlägerei zwischen ihnen und dortigen Türstehern entwickelt.
Auch im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen habe es Auseinandersetzungen mit betrunkenen Fussballfans gegeben. Dabei seien Teile der Einrichtung einer Gaststätte zu Bruch gegangen. Dort seien mehrere Randalierer verschiedener Nationalitäten festgenommen worden.

Auf dem Römerberg hatte sich die Polizei zwischen deutsche und britische Fangruppen geschoben, die sich gegenseitig verhöhnten und herausforderten. Am Samstagmorgen sei die Lage aber wieder ruhig gewesen, sagte ein Polizeisprecher.
Zunächst hatte es deutschlandweit so ausgesehen, als ob der Auftakt der Fussball-WM friedlich verlaufen war. Aus keiner Stadt waren bis Mitternacht grössere Auseinandersetzungen gemeldet worden.
(sda/kers)

hooligans_trueben_wm_auftakt_na_normal.jpg


Die Frankfurter Polizei eskortiert englische Fans im Zentrum von Frankfurt. (keystone)



http://tagesschau.sf.tv/nachrichten/archiv/2006/06/10/vermischtes/34941
 
Ärger mit Hooligans - drei Hells Angels verhaftet


Frankfurt. Die britische Faninvasion in Frankfurt zeigt sich nach Aussagen der englischen Polizei äußerst beruhigt, lediglich drei Briten mußten kurzfristig in Polizeigewahrsam genommen werden, Sie hatten sturzbetrunken Autos demoliert.
Zu einem weiteren Zwischenfall kam es im Frankfurter Rotlichtviertel als eine Gruppe von ca. 20 England Fans mit einer Gruppe Hells Angels aneinander geriet, die nach Aussagen der britischen Polizei in diesem Viertel das Sagen haben.
Drei Hells Angels und ein Knadier wurden kurzfristig in Polizeigewahrsam genommen.

Outsider / Übersetzung Fightglide / Copyrights Ride Free


Hooligans trüben WM-Auftakt
Polizei nimmt mehrere Personen fest
In Frankfurt ist es in der Nacht zum Samstag zu Schlägereien und Sachbeschädigungen gekommen. Unter anderem seien drei Deutsche und drei Engländer vorläufig festgenommen worden, teilte die deutsche Polizei mit.
Vermutlich englische Hooligans hätten die Aussenbestuhlung eines Lokals in der Innenstadt zerschlagen. Darauf habe sich eine handfeste Schlägerei zwischen ihnen und dortigen Türstehern entwickelt.

Auch im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen habe es Auseinandersetzungen mit betrunkenen Fussballfans gegeben. Dabei seien Teile der Einrichtung einer Gaststätte zu Bruch gegangen. Dort seien mehrere Randalierer verschiedener Nationalitäten festgenommen worden.


Auf dem Römerberg hatte sich die Polizei zwischen deutsche und britische Fangruppen geschoben, die sich gegenseitig verhöhnten und herausforderten. Am Samstagmorgen sei die Lage aber wieder ruhig gewesen, sagte ein Polizeisprecher.

Zunächst hatte es deutschlandweit so ausgesehen, als ob der Auftakt der Fussball-WM friedlich verlaufen war. Aus keiner Stadt waren bis Mitternacht grössere Auseinandersetzungen gemeldet worden.



Frankfurt
In der Nacht kam es dann an verschiedenen Orten im Stadtgebiet zu Auseinandersetzungen und Sachbeschädigungen. Im Bahnhofsviertel, wo sich mehrere hundert vorwiegend englische Fussballfans eingefunden hatten, gab es «eine handfeste Schlägerei zwischen den Hooligans und dortigen Türstehern», wie die Polizei meldete. Sechs Personen wurden vorläufig festgenommen. Auch im «Ebbelwoi-Viertel» von Sachsenhausen gab es Auseinandersetzungen mit betrunkenen Fussballfans. Dabei gingen Teile des Mobiliars einer Gaststätte zu Bruch. Dort wurden mehrere Randalierer verschiedener Nationalitäten vorläufig festgenommen.

http://www.ride-free.de/include.php?path=content/articles.php&contentid=1436&PHPKITSID=3963defc61baa8ee760331f978382700
 
Ausschreitungen zwischen Randalierern und Polizei in Dortmund

Kurz vor dem WM-Spiel Deutschland gegen Polen ist es am Mittwoch in der Dortmunder Innenstadt zu Ausschreitungen zwischen deutschen Randalierern und der Polizei gekommen. Nach Behördenangaben wurden mindestens 120 Hooligans festgenommen. Ausgangspunkt war der Versuch, gegen 19.00 Uhr gewaltbereite Personen festzunehmen, wie die Polizei mitteilte. Die Randalierer hätten daraufhin mit Stühlen, Flaschen und Feuerwerkskörpern geworfen. 'Dann hat sich eine Eigendynamik entwickelt', sagte ein Polizeisprecher.
Zum Anpfiff des Spiels war die Polizei massiv in der Innenstadt im Einsatz. Die Lage beruhigte sich zunächst. Laut Polizei wurden mehrere Hooligans, aber keine Beamten verletzt. Vor einen Lokal wurden etwa 20 deutsche Fans eingekesselt. Kleinere Auseinandersetzungen gab es in der Innenstadt auch zwischen Deutschen und Polen, wie Polizeisprecherin Ute Hellmann sagte. Der Friedensplatz, wo das Spiel von 6.000 Fans verfolgt wurde, war abgesperrt, um ein Übergreifen der Auseinandersetzungen zu verhindern.
Bereits zuvor hatte die Dortmunder Polizei insgesamt 60 polnische Fans im Stadtgebiet und in der Nähe des Stadions in Gewahrsam genommen. Auf einem Parkplatz der Dortmunder WM-Arena setzte die Polizei vier mutmaßliche Gewalttäter aus Polen fest. Die Männer führten Messer und Feuerwerkskörper mit sich.
'Nach Einschätzung der Beamten waren die Männer bereit, Gewalt auszuüben', sagte Polizeisprecher Ulrich Müller-Rohrberg. Szenekundige Beamte aus Polen seien auf die Männer aufmerksam geworden.
Auch am Dortmunder Hauptbahnhof und in der Innenstadt wurden 36 polnische Fans wegen 'bedrohlichen Verhaltens' festgesetzt. Nach den neuen Ingewahrsamnahmen sagte die Polizei, die Betroffenen hätten keine Straftaten begangen, sondern seien vorsorglich in Gewahrsam genommen worden. Die Grundstimmung vor dem Spiel sei aber friedlich gewesen.
Nach Auskunft der Bundespolizei wurden zu der Partie in der Dortmunder Arena rund 7.000 Fans aus Polen erwartet. Außerdem rechne man mit Zehntausenden Anhängern aus der Region, sagte der Sprecher der Bundespolizei, Wolfgang Sommerer.
Der WM-Einsatzleiter der Berliner Polizei, Jürgen Klug, sprach von 'deutlichen Reisebewegungen polnischer Fußballfans'. Die meisten Fans würden offenbar an Berlin vorbei nach Dortmund reisen. Nach derzeitigen Erkenntnissen handele es sich 'überwiegend um normale Fußballfans', nicht um gewaltbereite Hooligans, sagte Klug. In Berlin habe es bislang keine Vorfälle gegeben. Die Berliner Polizei sei während der Partie Deutschland gegen Polen mit rund 4.000 Beamten im Einsatz.

(quelle: N24.de, AP)
http://www.n24.de/cgi-bin/redir.cgi/eigenwerbung/standardbanner?/ticker/index.php?p2006061421491100002

Auch am Dortmunder Hauptbahnhof und in der Innenstadt wurden 36 polnische Fans wegen 'bedrohlichen Verhaltens' festgesetzt. Nach den neuen Ingewahrsamnahmen sagte die Polizei, die Betroffenen hätten keine Straftaten begangen, sondern seien vorsorglich in Gewahrsam genommen worden. Die Grundstimmung vor dem Spiel sei aber friedlich gewesen.

also bei besuch einer wm-stadt besser nicht böse gucken;)
 
Man sah in der Nähe vom Friedensplatz nur noch Polizeisperren und herumliegende Stühle usw. Von den Ausschreitungen selber sah man selber nichts aufgrund der großen Polizeisperren
 
Wir standen ca. 2 Stunden vorm Spiel vor einer Kneipe direkt am Friedensplatz. Ich hab schon gespürt, daß hier gleich was losgeht und keine 30 Sekunden später flogen die ersten Flaschen in Richtung eines anrückenden Polizeitrupps. Blitzschnell kam ein ganzer Mob aus der Kneipe auf die Straße und dann ging es sofort richtig los. Wir konnten noch so gerade in den Laden reinschlüpfen, danach wurde alles dicht gemacht. Von drinnen konnte man sehen, daß die Polizei nun alles abriegelte und den Mob einkesselte. Vor der Kneipe entstand dann in den nächsten Minuten so etwas wie eine Einsatzzentrale. Auch im Laden befanden sich vereinzelt Polizisten. Nach und nach wurden dann Leute zu den entsprechenden Bussen geführt und in Gewahrsam genommen. Wer mußte, durfte dann noch mal die Toilette in besagter Eckkneipe besuchen. Dazu führten dann immer 2 Beamte einen nach dem anderen von der Eingangstür bis zur Toilette und wieder zurück. Danach ging es ab in den grünen Bus. Witzig war ein Typ, der gerade in Richtung Toilette "eskortiert" wurde, vor dem Bildschirm stehen blieb und zu einem der Grünen sagte: "Ach komm, lass mich wenigstens die Ecke sehen." :D Und nach kurzer Diskussion durfte er sogar. :rolleyes: Naja, die Kneipe blieb auf jeden Fall recht leer, weil sie während der ersten Halbzeit in der "abgeriegelten Zone" lag. Aber auch als sich die Situation in der zweiten Hälfte entspannte, durfte auf Polizeianweisung kein weiterer Gast den Laden betreten.

Davon abgesehen war die Stimmung in weiten Teilen der Stadt einfach nur klasse. Die Polizei hat die Abreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln durch völlig unverständliche und schwachsinnige Maßnahmen (in Kooperation mit der DB) dann noch zum Abenteuer gemacht. Aber das ist ein anderes Thema.
 
Zurück
Oben