Hessenzebra
Landesliga
Hooligans werfen in Dortmund mit Flaschen und Tischen
Rund 300 Personen festgenommen
veröffentlicht: 14.06.06 - 20:27
Dortmund (rpo). Hooligans warfen mit Flaschen, Tischen, Leuchtkugeln. Es gab Verletzte, und der Friedensplatz wurde gesperrt: Vor der WM-Partie Deutschland gegen Polen exkalierte die Situation in Dortmund. Deutsche Hooligans lieferten sich zwischen Friedensplatz und Altem Markt Straßenschlachten mit der Polizei. Rund 300 Personen wurden in Gewahrsam genommen.
Die Polizei wurde bei einer Kontrolle von rund 120 mutmaßlichen deutschen Hooligans in der Dortmunder Innenstadt attackiert. Als die umzingelten deutschen Hooligans abtransportiert werden sollten, griffen diese zu improvisierten Waffen. Sie schleuderten den Beamten Flaschen und Tisch entgegen und sprengten den Polizeikessel. Spezialeinsatzkräfte verfolgten später dutzende von Randalierern.
Mehrere Menschen wurden verletzt. Die Polizei konnte die Lage noch am Abend weitgehend in den Griff bekommen, sagte ein Sprecher. Allerdings wird vermutet, dass zahlreiche Hooligans entkommen konnten.
Die 120 Hooligans wurden eingekesselt, kontrolliert und nach und nach abgeführt. Nach Angaben der Polizei stammen die gewaltbereiten Fußballfans nicht nur aus Dortmund, sondern auch aus anderen Städten. Vor den Auseinandersetzungen hatten die Fans beider Lager zunächst weitgehend friedlich in der Innenstadt gefeiert. Bis zu den gewalttätigen Auseinandersetzungen waren zunächst rund 60 Personen in Gewahrsam genommen worden, weil sie als mutmaßliche Hooligans erkannt wurden oder Waffen mit sich geführt hatten.
Zum Anpfiff des WM-Spiel hatten sich vor der Großleinwand auf dem Friedensplatz rund 7500 Zuschauer eingefunden. Auf dem Fan-Fest hatten sich ab Mittag zunächst vor allem polnische Fans eingefunden, die der für den Abend anstehenden Begegnung entgegenfieberten. In Stimmung gebracht wurden sie dabei unter anderem von der polnischen Band Zakopower. Ab dem Nachmittag gewannen dann die deutschen Farben die Oberhand.
Ohne Probleme war am Nachmittag auch die Ankunft eines Sonderzuges mit dem rund 320 polnischen Fans verlaufen. Da sie sich auf lautstarke Gesänge und Sprechchöre beschränkten, verzichtete die Polizei auf eine Eskorte zum Stadion. Weil bereits im Vorfeld Schlägereien zwischen Fans befürchtet worden waren, hatte sich die Polizei nach eigenen Angaben auf alle Eventualitäten eingestellt.
Zudem wurde gegen 140 gewalttätige und polizeibekannte Fans aus Dortmund ein Betretungsverbot ausgesprochen. Weitere 20 Personen mussten sich bei der Polizei melden. Wie viele Polizisten zur Sicherung der Begegnung in Dortmund abgestellt waren, wurde nicht bekannt gegeben. Unterstützt werden die deutschen Ordnungshüter von elf polnische Kollegen, die auf die Fans aus ihrem Heimat deeskalierend wirken sollen.
Die Polizei erwartet, dass mehrere Zehntausend polnische Fans nach Dortmund gekommen waren. Sie reisten vor allem per Auto an, einige allerdings auch per Bahn und Flugzeug Prominente Zuschauer des Spiels waren unter anderem der polnische Staatspräsident Lech Kaczynski, Bundespräsident Horst Köhler und Bundeskanzlerin Angela Merkel. Auch der bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1998 von deutschen Hooligans schwer verletzte französische Gendarm Daniel Nivel kam zu dem Spiel - das WM-Organisationskomitee hatte ihn eingeladen.
http://www.rp-online.de/public/article/nachrichten/journal/krisen/deutschland/336131
Rund 300 Personen festgenommen
veröffentlicht: 14.06.06 - 20:27
Dortmund (rpo). Hooligans warfen mit Flaschen, Tischen, Leuchtkugeln. Es gab Verletzte, und der Friedensplatz wurde gesperrt: Vor der WM-Partie Deutschland gegen Polen exkalierte die Situation in Dortmund. Deutsche Hooligans lieferten sich zwischen Friedensplatz und Altem Markt Straßenschlachten mit der Polizei. Rund 300 Personen wurden in Gewahrsam genommen.
Die Polizei wurde bei einer Kontrolle von rund 120 mutmaßlichen deutschen Hooligans in der Dortmunder Innenstadt attackiert. Als die umzingelten deutschen Hooligans abtransportiert werden sollten, griffen diese zu improvisierten Waffen. Sie schleuderten den Beamten Flaschen und Tisch entgegen und sprengten den Polizeikessel. Spezialeinsatzkräfte verfolgten später dutzende von Randalierern.
Mehrere Menschen wurden verletzt. Die Polizei konnte die Lage noch am Abend weitgehend in den Griff bekommen, sagte ein Sprecher. Allerdings wird vermutet, dass zahlreiche Hooligans entkommen konnten.
Die 120 Hooligans wurden eingekesselt, kontrolliert und nach und nach abgeführt. Nach Angaben der Polizei stammen die gewaltbereiten Fußballfans nicht nur aus Dortmund, sondern auch aus anderen Städten. Vor den Auseinandersetzungen hatten die Fans beider Lager zunächst weitgehend friedlich in der Innenstadt gefeiert. Bis zu den gewalttätigen Auseinandersetzungen waren zunächst rund 60 Personen in Gewahrsam genommen worden, weil sie als mutmaßliche Hooligans erkannt wurden oder Waffen mit sich geführt hatten.
Zum Anpfiff des WM-Spiel hatten sich vor der Großleinwand auf dem Friedensplatz rund 7500 Zuschauer eingefunden. Auf dem Fan-Fest hatten sich ab Mittag zunächst vor allem polnische Fans eingefunden, die der für den Abend anstehenden Begegnung entgegenfieberten. In Stimmung gebracht wurden sie dabei unter anderem von der polnischen Band Zakopower. Ab dem Nachmittag gewannen dann die deutschen Farben die Oberhand.
Ohne Probleme war am Nachmittag auch die Ankunft eines Sonderzuges mit dem rund 320 polnischen Fans verlaufen. Da sie sich auf lautstarke Gesänge und Sprechchöre beschränkten, verzichtete die Polizei auf eine Eskorte zum Stadion. Weil bereits im Vorfeld Schlägereien zwischen Fans befürchtet worden waren, hatte sich die Polizei nach eigenen Angaben auf alle Eventualitäten eingestellt.
Zudem wurde gegen 140 gewalttätige und polizeibekannte Fans aus Dortmund ein Betretungsverbot ausgesprochen. Weitere 20 Personen mussten sich bei der Polizei melden. Wie viele Polizisten zur Sicherung der Begegnung in Dortmund abgestellt waren, wurde nicht bekannt gegeben. Unterstützt werden die deutschen Ordnungshüter von elf polnische Kollegen, die auf die Fans aus ihrem Heimat deeskalierend wirken sollen.
Die Polizei erwartet, dass mehrere Zehntausend polnische Fans nach Dortmund gekommen waren. Sie reisten vor allem per Auto an, einige allerdings auch per Bahn und Flugzeug Prominente Zuschauer des Spiels waren unter anderem der polnische Staatspräsident Lech Kaczynski, Bundespräsident Horst Köhler und Bundeskanzlerin Angela Merkel. Auch der bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1998 von deutschen Hooligans schwer verletzte französische Gendarm Daniel Nivel kam zu dem Spiel - das WM-Organisationskomitee hatte ihn eingeladen.
http://www.rp-online.de/public/article/nachrichten/journal/krisen/deutschland/336131