Meines Erachtens tritt herr Brömmekamp eben gerade
nicht für die GEBAG, die steht nämlich unter Landesaufsicht und hatb keinen Cent übrig für den MSV.
Herr Brömmekamp ist bekannter Sanierungsberater in dieser Region und für die erfolglosen Vorstände der GEBAG eingsetzt worden.
Den Job beim MSV will er sich nicht zusätzlich ans Bein binden (die Öffentlichkeitswirkung seines Auftritts nimmt er wohl gerne mit), lediglich beraten:
http://www.reviersport.de/214245--2-msv-kurzfristig-fehlen-mehr-drei-millionen-euro.html
Ein anderer Aspekt aus diesem Artikel ist bisher noch nicht angesprochen worden:
„Seit Jahren berät Ernst & Young den MSV, hat dem Klub nun aber das
Testat verweigert. In diesem Papier würde bestätigt, dass die laufende Saison finanziell gesichert sei. Für die Zebras ist das ausgebliebene Zeugnis ein Genickschuss.“
Ins Reine gesprochen: der Abschlussprüfer des letzten Jahresabschluss Ernst & Young hat dem Geschäftsführer des geprüften Unternehmens, der für den Jahresabschluss verantwortlich ist, Herrn Kentsch, den Bestätigungsvermerk zu versagen, d.h. einen
Versagungsvermerk zu erteilen.
Der Grund könnte darin liegen, dass der Geschäftsführer Kentsch den Jahresabschluss unter der Annahme der Fortführung der KGaA gem. § 252 Abs. 1 Nr. 2 HGB aufgestellt hat und/oder im Lagebericht gem. § 289 Abs. 1 S. 4 HGB nicht angemessen auf die Risiken der zukünftigen Entwicklung (Bestandsgefährdung) eingeht.
Was ein Versagungsvermerk ist zB hier:
http://www.dsw-info.de/Wirtschaftspruefer-ohne-Wirkun.1216.0.html
Diese Erfahrung habe ich auch gemacht, d.h. allein die Androhung einer Versagung oder Einschränkung reicht aus um den Mandanten dazu zu bewegen, sich der Auffassung des Wirtschaftsprüfers in seiner Funktion als Abschlussprüfer anzuschließen (das nennt man auch die Korrekturfunktion der Prüfung).
Diese Kontroverse soll auch einer der Rücktrittsgründe gewesen sein und da hat Herr Rüttgers Rückgrat gezeigt.
In der Sitzung war dann noch KPMG, eine andere große amerikanische Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die sind möglicherweise zu dem Ergebnis gekommen das Herr Kentsch zu Recht unter der Annahme der Unternehmensfortführung den Jahresabschluss aufgestllt hat. Nach deren Ansicht besteht dann kein Problem bei der Fortführung (schließe ich aus dem Artikel).
maW: es liegen bereits Meinungen von Spezialisten (Ernst & Young sowie KPMG) vor, ob es weitergehen kann. Diese Meinungen sind möglicherweise nicht deckungsgleich.
Falls Ernst & Young bei seiner Meinung bleibt stellt sich die Frage was dann passiert. Im elektronischen Bundesanzeiger wird dann der Jahresabschluss der KGaA mit dem versagungsvermerk veröffentlicht und es könnte eine sog. „self-fullfilling-prophecy“ eintreten.
Spätestens seit dieser Diskussion läuft die 21-Tage Frist des Herrn Kentsch innerhalb derer er einen Insolvenzantrag stellen muss:
http://de.wikipedia.org/wiki/Insolvenzstraftaten
Das guckt sich der Insolvenzverwalter dann auch schön an.
Falls die KGaA Insolvenz anmelden muss stellt sich die Frage wie sich das auf die Gläubiger der KGaA auswirkt, d.h. reißt die KGaA den eV und die Stadionbauer mit in den Abgrund? Der eV müsste seine Beteiligung (wenn nicht schon geschehen) an der KGaA, die Stadoinbauer sowohl die beteiligung als auch Kredite sowie rückständige Mieten abschrieben. Da die KGaA der einzige denkbare Mieter des Statdions ist (das ist ein Spezialobjekt und kein Einfamilienhaus) würde nie mehr Geld kommen und zukünftige Ertragskraft der Stadionbauer wäre gleich Null. Deshalb sind alle auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen, da teile ich die Auffassung von Herrn wittsiepe.
Die Stadionbauer sollten die Anschaffungskosten des Stadions in ihrer Bilanz abschrieben und dadurch die erforderlichen Rückflüsse reduzieren die erforderlich sind, um den Bau zu refinanzieren. Möglicherweise waren die Visionen von Walter Hellmich (MSV= 3. Kraft im Revier) seinerzeit nicht realistisch. Aber das ist das Risiko des Unternehmers, in das der eV mit reingegangen ist.
Daneben stellt sich die Frage ob im Westen und im bezahlten Fussball überhaupt noch Platz für einen MSV ist, dessen Einnahmen nur aus den Verkäufen an ein paar 10.000 unentwegte bestehen und nicht aus bundesweiten Merchandisingerlösen und Fernsehgeldern.
http://www.sueddeutsche.de/sport/aa...und-und-:kacke:-liegt-das-jammertal-1.1525502