Hier mal eine kleine statistische Spielerei....
Aufgeführt sind in der ersten Zeile unsere Gegner und farblich das Ergebnis.
In Spalte zwei und drei sind unser Ballbesitz und unsere Passquote im jeweiligen Spiel.
In Spalte vier und fünf sind Ballbesitz und Passquote des Gegners im jeweiligen Spiel.
In Spalte sechs und sieben ist der Saisonschnitt des Gegners bei Ballbesitz und Passquote.
Die Farbe in Spalte vier und fünf stellen den Wert in den Vergleich zum Saisonschnitt des Gegners, d.h. wenn die Passquote des Gegner schlechter als im Saisonschnitt war, ist das Kästchen grün und umgekehrt rot.
Die Farben in Spalte zwei und drei stellen das Spiel in den Vergleich zu unserem Saisonschnitt, d.h. wenn unsere Passquote besser als im Saisonschnitt war, ist das Kästchen grün und umgekehrt rot.
Ich versuche mich mal an ein paar Interpretationen...
Zur Spalte vier: Gründsätzlich auffällig ist, dass die Gegner gegen uns meist mehr Ballbesitz als im Saisonschnitt haben, was wohl typisch für Spiele gegen Aufsteiger ist. Die Gegner sind meist in der Favoritenrolle und zur Initiative gezwungen. Ausnahmen gibt es nur wenig, auffällig sind sicherlich die Spiele gegen Nürnberg und Düsseldorf, wo frühe Tore dazu geführt haben, dass der Gegner "verwaltet" und wir initiativ werden mussten. Zudem hatte Union noch weniger Ballbesitz als im Schnitt, aber auch hier gab es einen relativ frühen Rückstand.
Ergo: Die Gegner müssen gegen uns mehr das Spiel machen als üblich, ausgenommen sie liegen in Führung. Die vier Saisonsiege erzielten wir gegen Teams, deren durchschnittlicher Ballbesitz im Saisonschnitt unter 50% liegt, die sich also selbst schwer damit tun, das Spiel zu gestalten. Solche Gegner liegen uns anscheinend.
Zur Spalte fünf: Die Passquote des Gegner kriegen wir in sechs Fällen unter den Saisonschnitt gedrückt, in sechs Fällen liegt sie besser als im Schnitt und einmal ist sie identisch. Erfolgreich waren wir dadurch aber nicht unbedingt. In den sechs Spielen wo wir die Passquote des Gegners unter den Schnitt gedrückt haben, erzielten wir fünf Punkte. In den Spielen, wo die Passquote des Gegner besser als im Schnitt war, erzielten wir elf Punkte.
Ergo sind wir keine typische Pressingmannschaft, sondern erfolgreicher wenn wir den Gegner spielen lassen und dafür vor dem eigenen Tor eine gute Kompaktheit schaffen. Daraus folgt dann auch die eigene offensive Spielidee. Kontern aus der Tiefe mit Tempo in die großen Räume durch den weit nach vorne geschobenen Gegner. Dieser Ansatz wird ja anscheinend auch seit Saisonbeginn fokussiert und wurde in der Transferpolitik berücksichtigt.
Wenn wir riskant und hoch pressen und somit die Passquote des Gegner senken, sind wir hingegen anfälliger für Konter der Gegner und unsere individuelle Unterlegenheit in der Abwehr kommt zum Tragen.
Zur Spalte zwei: Mehr Ballbesitz als üblich hatten wir in den Spielen gegen Düsseldorf, Nürnberg und Union. Alle Spiele waren durch frühe Rückstände geprägt. Außerdem hatten wir mehr Ballbesitz gegen Kaiserlautern und Braunschweig, was aber auch an den Gegnern lag, die diese Saison selbst nicht gerne den Ball haben. Braunschweig ist in der Ballbesitztabelle Letzter, Kaiserslautern in der Punktetabelle. In diesen Spielen holten wir trotz der drei frühen Rückständen fünf Punkte. Wir können also auch Ballbesitz, wobei das nicht unsere Kernkompetenz ist.
Zur Spalte drei: Acht Punkte holten wir bei Passquoten über dem Schnitt, acht Punkte bei Passquoten unter dem Schnitt. Unsere Passquoten haben anscheinend kaum Bezug zu Erfolg und Misserfolg, sondern hängen oft mit der Spielweise der Gegner zusammen. Sie ist gut gegen passive verteidigende Mannschaften und solche, die in Führung sind. Sie ist schlecht gegen Pressingteams und solche, die zur Initaitve gewzungen sind. Da reagieren wir grundsätzlich mit vielen langen Bällen in der Spieleröffnung, blinden Befreiungsschlägen und haben wenige bis gar keine Zirkulationsphasen in der eigenen Spielfeldhälfte (die natürlich die Passquote hoch drücken). Der Grund liegt ganz offentsichtlich in der Riskovermeidung. Wir wollen uns hinten nicht pressen lassen.